Genussläufer |
28.05.2023 10:36 |
Zitat:
Zitat von Nepumuk
(Beitrag 1709842)
Das ist auf jeden Fall eine interessante Argumentation. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie weit der Energiepreis in der Vergangenheit ein zentrales Kriterium für Investitionen in Deutschland war. Kann sein, weiß ich nicht.
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Wir hatten eine hohe Energiesicherheit und gerade in den Industrieprozessen wirklich kompetitive Preise. Hier war das russische Gas wirklich hilfreich. Wir sehen zwar als Endkunde im Haushalt keinen Unterschied. Hier ist Gas gleich Gas. Die direkten Leitungen in die Unternehmen hatten hier ganz andere Tarife. Das war sehr attraktiv. Das war übrigens auch der Grund, warum sich BASF in dem Bereich so stark gemacht hat. Die gehen aber jetzt in andere Länder, um diese Prozesse lft. wettbewerbsfähig aufrecht zu halten. Dieses Thema hast Du überall, wo es um Prozesswärme geht.
Dann schau Dir eine Salzgitter, Aurubis, Trimet, etc. an. Die haben volatile Einkaufsmärkte, sind aufgrund des Wettbewerbs mit überschaubaren Margen gesegnet und Energie ist die wichtigste Komponente der Fertigung. Schau hier insbesondere auf die Aluminium Industrie (Bsp. Trimet). Die sind immens energieintensiv. Und hier spielt Strom eine große Rolle. Und alle VErteufelungen zum trotz sind unsere Strompreise (hier auch für die Industrie) ein Desaster. Schau nach Frankreich. Dann siehst Du den Unterschied.
Zitat:
Bzgl. der Energiesicherheit will ich dir widersprechen. Die geben wir nicht auf, wir erzeugen die Energie nur anderes, verträglicher. Wir tun hier das, was Deutschland groß gemacht hat: Innovative Dinge schneller und früher tun als andere und diese zur Perfektion zu treiben.
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Ich glaube das nicht. Glücklicherweise ist meine Meinung nicht relevant. Deutschland wir aktuell neben Italien mit der anfälligsten Energiesicherheit eingestuft.
Das wichtigste ist aber (leider), daß uns die Industrie diese Geschichte nicht abnimmt und nicht glaubt, daß unser Weg funktioniert. Deshalb sind die die Industrieinvestitionen so drastisch eingebrochen. Übrigens nicht nur absolut, sondern auch relativ. Diese Industrien wandern nun dorthin, wo Du einen im Schnitt dreifachen CO2 Ausstoß je BIP Anteil hast. Unterm Strich machen wir damit alle unsere teuren Einsparungen zu nichte. Diese Strategie kann man doch nicht ernsthaft wollen?
Sollte ich einen Denkfehler haben. Und die Finanzflüsse auf Bloomberg, Reuters & co. zeigen Müll, würde ich mich diebisch freuen. Bis dahin bleibe ich pessimistisch :Blumen:
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