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Zitat von qbz
(Beitrag 1230063)
Meinem Verständnis nach äussert sich die Güte Gottes in der Vergebung (von Sünden) auf der Erde, beim jüngsten Gericht oder der vorherbestimmten, vom Menschen nicht im Diesseits erkennbaren Erlösung im Jenseits.
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Ist das nicht sehr leicht zu durchschauen? Wenn Gott die ganze Welt schuf, dann stammt zwangsläufig auch die Festlegung, was Sünde sei und was nicht, von ihm. Ebenso wie unsere Unfähigkeit, frei von Sünde zu leben. Für beides ist er selbst verantwortlich.
Stell Dir vor, Du hättest einen Stallhasen im Garten. Ihm stellst Du die Aufgabe, täglich eine andere fünfstellige Primzahl in den Sand zu kratzen, sonst macht er sich der Sünde schuldig. Dass er das nicht schaffen kann, weißt Du natürlich bereits vorher. Bist Du ein gütiges Wesen, wenn Du ihm sein Scheitern am Ende seiner Tage verzeihst?
Gott hat einerseits die Regeln aufgestellt und andererseits die Menschen so geschaffen, dass sie an diesen Regeln scheitern müssen. Dass sie scheitern würden wusste er kraft seiner Allwissenheit bereits vorher, trotzdem hat er sie genau so geschaffen. Die Aussage, er würde wegen seiner Güte den Menschen verzeihen, deren Unzulänglichkeit er selbst zu verantworten hat, halte ich für sinnlos und offensichtlichen Unfug. Bitte nimm das nicht persönlich, so ist es nicht gemeint.
:Blumen:
Zitat:
Zitat von qbz
(Beitrag 1230063)
2. Angenommen die Lehre entspricht Deiner Interpretation von Allmacht, Güte, finde ich, dass die Ableitung auf die genannten Eigenschaften nicht bestimmt genug ist, als dass ein Zusammenhang zwischen menschlichen Ereignissen und der Existenz Gottes hergestellt und erfahrungswissenschaftlich auf wahr oder falsch geprüft werden kann.
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Ein Beispiel aus der Evolution. Der Kehlkopfnerv ist ein sehr wichtiger Nerv. Er steuert die Muskeln, die für das Atmen und Schlucken zuständig sind. Er verbindet diese Muskeln des Kehlkopfs mit dem Gehirn. Erstaunlicherweise nicht auf direktem Weg, sondern der Nerv läuft vom Gehirn zunächst am Kehlkopf vorbei in die Brust bis zur Aorta, läuft einmal um dieses Blutgefäß herum, und steigt dann wieder auf zum Kehlkopf. Dort endet der Nerv.
Warum dieser seltsame Umweg? Weil der Nerv seinen Ursprung bei den Fischen hatte, bei denen er Kiemen und Gehirn verband. Die Aorta lag damals noch an anderer Stelle.
Interessanterweise macht der Kehlkopfnerv auch bei einer Giraffe diesen – jetzt etliche Meter langen – Umweg: Vom Gehirn in den Brustkorb, um die Aorta, und von dort wieder meterweit hinauf zum Kehlkopf unterhalb des Kiefers. Eine groteske Fehlkonstruktion, die jedoch durch die Evolutionstheorie mühelos erklärt wird: Es war leichter, den Nerv ständig etwas zu verlängern, als die ganze Sache neu zu konstruieren. (
Youtube)
Falls Gott die Giraffe erschaffen hat, würden wir eine sinnvollere Konstruktion erwarten, oder wir unterschätzen seinen Sinn für Humor. Dieses Beispiel, und tausende andere, meinte ich, als ich sagte, wir finden in unserer Umwelt keine Anzeichen eines allwissenden und allmächtigen Schöpfers.
Peace: Arne :Blumen:
