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Triasven 01.04.2019 10:02

M.E. sollte man bei den Demonstrationen (von Greta) und den Schulkids in 3 Kategorien unterteilen.

Zum Einen: Was wollen Sie?
Eine Änderung "des Einzelnen" kann nur dann was bewirken, wenn das mit Verzicht verbunden ist. Das wird schwerlich nur dann passieren, wenn Druck dafür aufgebaut wird. Das finde ich nicht schlimm, da es zutiefst menschlich ist, Wohlstand zu behalten bzw. zu vermehren, ohne dass dabei weit in die Zukunft gedacht wird. Andernfalls säßen wir heut noch am Lagerfeuer in ner Höhle. Genauso kann man keiner 18jährigen das Solarium schlecht reden, mit dem Verweis auf Hautkrebs in 50 Jahren.
Druck kann nur über die Politik aufgebaut werden, und dafür setzt sich Greta auch ein.
So gesehen, mag es löblich sein, sich hier im Forum ob der tollen Umwelttaten zu loben, allein es wird nichts bewirken.

Die mediale Aufmerksamkeit, durch die Freitagsdemos ist sicherlich höher, als bei Demos in der Freizeit oder am WOE. Dafür leidet jedoch die Glaubwürdigkeit. Am besten wäre es, Freitags UND am Wochenende zu demonstrieren. Greta ist da um Längen glaubwürdiger, weil sie ihr komplettes Leben dem Klimakampf verschreibt. Den (meisten) Schülern nimmt man es (leider) nicht ab, wenn sie freitags ihren (lustigen) Schulausflug machen.

Eine nachhaltige Änderung der Politik kann ich auch nicht erkennen, schon gar nicht dann, wenn man sich auf die lobenden Worte und Taten des "Feindes" einläßt. (Wie Goldene Kamera, Lobeshymnen der Kanzlerin usw.) Der einzige Effekt der eintreten wird, ist das Totloben der Demos.

Und Schlußendlich, egal wie man das Deutsche Schulsystem finden mag, dümmer wird man jedenfalls nicht, wenn man freitags zur Schule geht. Was wiederum bedeutet, dass diejenigen, die zur Schule gehen (denen also das eigene Wohl über dem Allgemeinwohl der zukünftigen Generationen steht) später das Sagen haben werden.

So gesehen halte ich es für sehr legitim, die aktuellen Geschehnisse rund um Greta und den Demos kritisch zu bewerten.

Hier wird ein "Guter Wille" nicht nur schnell zum "Rohrkrepierer". Viel schlimmer sehe ich den Langzeitschaden, wenn die Demos erstmal verpufft sind, wird es für lange lange Zeit keine Neuen mehr geben.

docpower 01.04.2019 10:04

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1443415)
Aber gerade Greta hat in einem Interview diese Haltung klargestellt (habe ich früher verlinkt): sinngemaß etwa: "unsere Generation wird nichts tun, das ist eh zu spät". Das ist mir eben zu billig, zu bequem und überzeugt mich nicht, daß diese Haltung die Welt verändern kann. Und so mancher Student der bei uns zeitweise arbeitet strahlt auch ein erschreckendes Ausmaß an Unselbständigkeit aus - wiederum nicht alle, aber m.M.n. häufiger, als zu meiner Studienzeit. Nenne es Vorurteil, ich nenne es persönlichen Eindruck.

Belegt das Zitat von Greta nicht gerade das, was du behauptest? Es scheint, als würde Greta auch die Trägheit ihrer Generation erkennen.
Die Kinder ahmen ihre Eltern nach, schon einmal darüber reflektiert?
Unsere Generation ist Vorbild, wir kutschieren die Kids bis vor die Schule, wir werfen den Müll achtlos weg, wir leben vor, dass die Umwelt nicht wichtig ist und irgendein schlauer Mensch in der fernen Zukunft schon die (Er-)Lösung findet....
Ausnahmen bestätigen die Regel und Ausnahmen haben oft Eltern, die nicht im Strom mit schwimmen, den Kindern noch Empathie mit den Mitmenschen und der Natur vermitteln.

MattF 01.04.2019 10:12

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1443423)

Und Schlußendlich, egal wie man das Deutsche Schulsystem finden mag, dümmer wird man jedenfalls nicht, wenn man freitags zur Schule geht. Was wiederum bedeutet, dass diejenigen, die zur Schule gehen (denen also das eigene Wohl über dem Allgemeinwohl der zukünftigen Generationen steht) später das Sagen haben werden.


Nö und wer hats bewiese der Lidner! :Cheese:


Erfolgreich im Leben ist nicht unbedingt der, der die besten Noten hat sondern über Eigentschaften wie Durchsetzungsvermögen, Glauben an sich selbst usw usw verfügt. Softskills!

Der Lebenserfolg hängt nicht davon ab, ob man an dem einen Freitag mitbekommen hat wie man sin(x) ableitet oder nicht.

Die Kids lernen da wie Demokratie funktioniert und das ist wichtiger als ein paar Stunden Schule.

docpower 01.04.2019 10:15

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1443423)
Eine Änderung "des Einzelnen" kann nur dann was bewirken, wenn das mit Verzicht verbunden ist.

Verzicht.
Genau darum geht es.
Und das muss mitnichten damit verbunden sein, dass wir unseren Fortschritt und Wohlstand ad acta legen.
Genauso wenig, wie es angemessen ist, Umweltaktivisten damit zu diskreditieren, sie würden ja auch nach xy mit dem Flugzeug fliegen, nicht mit dem Fahrrad fahren, nicht den ganzen Tag ihre Kraft ihren Umweltaktionen widmen usw.usw.
Der Verzicht kann ganz klein sein bei einem Einzelnen und sehr viel bewirken, wenn entsprechend viele Menschen mitmachen.
Stichwort Mülltrennung, Plastikverpackungen boykottieren, gesunde Ernährung mit Verzicht auf Massentierhaltungsprodukte, statt Plastikmülltüten Biokunststofftüten, Plastikstrohhalme meiden usw.usw.

MattF 01.04.2019 10:15

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 1443424)
Belegt das Zitat von Greta nicht gerade das, was du behauptest? Es scheint, als würde Greta auch die Trägheit ihrer Generation erkennen.
Die Kinder ahmen ihre Eltern nach, schon einmal darüber reflektiert?
Unsere Generation ist Vorbild, wir kutschieren die Kids bis vor die Schule, wir werfen den Müll achtlos weg, wir leben vor, dass die Umwelt nicht wichtig ist und irgendein schlauer Mensch in der fernen Zukunft schon die (Er-)Lösung findet....
Ausnahmen bestätigen die Regel und Ausnahmen haben oft Eltern, die nicht im Strom mit schwimmen, den Kindern noch Empathie mit den Mitmenschen und der Natur vermitteln.

Ich denke sie hat gemeint, wenn sie warten bis sie in 30 Jahren an der Macht sind, ist es zu spät.

Und nur individuell was machen, das haben wir ja schon diskutiert, bringt ja angeblich nichts. Also müssen Initiativen derer her die Heute an den Schaltzentren sitzen. Die Erwachsenen.

Trillerpfeife 01.04.2019 10:36

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1443415)
Stimmt. aber warum sonst soll es beruhigend sein, wenn weniger Andersdenkende Dein Glauben in Frage stellen?


Als selbst im Wissenschaftsbetrieb arbeitender glaube ich auch Wissenschaftlern nur soweit, wie ich ihre Interessen und Glaubenssätze einschätzen kann. Und ich mache mir auf Grund der mir bekannten Daten und Fakten gerne meine eigenen Gedanken, statt mich auf Schlussfolgerungen von anderen zu verlassen.


Lieb daß Du Dir sorgen um mein Niveau machst. Billige Antwort wäre, ich passe mich an die Gegner an :Lachen2: - ist aber nicht der Fall. Natürlich sind nicht alle so, und natürlich gibt es Idealisten dabei, die glauben, etwas zu bewirken. Aber gerade Greta hat in einem Interview diese Haltung klargestellt (habe ich früher verlinkt): sinngemaß etwa: "unsere Generation wird nichts tun, das ist eh zu spät". Das ist mir eben zu billig, zu bequem und überzeugt mich nicht, daß diese Haltung die Welt verändern kann. Und so mancher Student der bei uns zeitweise arbeitet strahlt auch ein erschreckendes Ausmaß an Unselbständigkeit aus - wiederum nicht alle, aber m.M.n. häufiger, als zu meiner Studienzeit. Nenne es Vorurteil, ich nenne es persönlichen Eindruck.



grins ok dann muss ich mich deinem Niveau anpassen. :Lachen2:

leider arbeite ich nicht wissenschaftlich. Eigentlich die wenigsten die eine Meinung haben. Diese Meinung haben sie aufgrund der Eindrücke und Erfahungen die sie sammeln.

Mir persönlich reichen die Aussagen zu den Polkappen und die Menge an Plastikmüll um mir meine Gedanken zu machen. Wir hatten es ja schonmal mit den toten Fischen und dem Schaum auf den Flüssen. Genauso empfinde ich die Plastikinseln im Ozean oder die verreckenden Eisbären. (klar die verrecken nicht alle weil es da oben einfach zu warm ist)

Greta sagt im Prinzip mit ihrem Satz nur das was wir alle tagtäglich machen oder hebst du jede Zigarettenschachtel und jede Plastiktüte auf die du findest. Sprich machst du den Dreck der anderen weg.

Warum soll unsere Jugend die Suppe auslöffeln die wir ihr eingebrockt haben?

Klar sie könnten sowas wie Verantwortung übernehmen. Verantwortung für den Mist den andere verbockt haben.

Solche persönlichen Eindrücke hab ich auch. Manchmal in lichten Momenten frag ich mich wie selbstständig ich damals als Jugendlicher und junger Erwachsener war.
Der persönliche Eindruck wird zum Vorurteil wenn man ihn verallgemeinert. Fällt mir auch schwer diese persönlichen Eindrücke nicht zu verallgemeinern, wenn ich wieder mal ein SUV an mir vorbeirauscht mit 50 cm Abstand. Oder so ein Fahrzeug mit laufendem Motor vor der Bank wartet.

Wir können von den Jungen Leuten keine perfektes Verhalten erwarten. Es ist eigentlich schlimm genug, dass sie uns auf die Zustände dieser Welt so drastisch aufmerksam machen müssen.

MattF 01.04.2019 10:46

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1443437)
Wir können von den Jungen Leuten keine perfektes Verhalten erwarten. Es ist eigentlich schlimm genug, dass sie uns auf die Zustände dieser Welt so drastisch aufmerksam machen müssen.

Die Kinder machen das Verhalten der Eltern nach. Ihnen das vorzuwerfen ist offensichtlich falsch.

Dass sie sich jetzt emanzpieren (zum Teil) das ist doch das gute.

Acula 01.04.2019 10:50

Zitat:

Zitat von welfe (Beitrag 1443407)
Viele Unterrichtsausfälle: Umso besser, wenn die Schule dann freitags regelmäßig ausfällt....

Durchfallquote im Abitur steigt an: wo lebst du??? In den 15 Jahren, in denen ich im Abitur involviert sind, hatten wir maximal 1 Kandidaten, der durchgefallen ist, in der Regel, weil er oder sie gar nicht erst angetreten ist.

Falscher Kram, der gelernt wird: jaja, niemand braucht Schule wirklich :Lachanfall:

Übrigens: Arbeitsblätter oder Klassenarbeiten, die ich vor 5 Jahren noch stellen konnte, gehen heute gar nicht mehr - weil die Kinder sie nicht mehr kapieren. Wir gehen kontinuierlich im Niveau runter!

Und zum Müll sammeln, das nichts bringt: Mir würde es schon reichen, wenn sie ihren eigenen Müll aufsammeln. Standardspruch, wenn mal wieder einfach der Einwegbecher (!) auf den Fußboden fällt: "Das machen doch die Putzfrauen! Die werden dafür bezahlt!"

Danke für deine unsachliche Polemik. Mein Zitat der Kultusministerkonferenz wurde ja auf einer vorherigen Seite schon belegt. Es tut mir leid, wenn es nicht deiner Erfahrung entspricht, aber so ist es nun mal. Und ich habe nicht gesagt, dass man in der Schule nichts lernt oder sie nicht braucht. Das ändert aber nichts daran, dass man falsche Informationen erhält. Dafür können auch nicht immer die Lehrer etwas, sondern der Lernplan. Das ist halt eben meine Erfahrung und die meiner Kommilitonen.

Und ich würde dem Doc zu stimmen. Die ältere Generation fährt die Jungen zur Arbeit. Sie haben ihnen beigebracht im Überfluss zu leben und das, dass Niveau der Schüler sinkt soll an den 10 und 13 Jährigen liegen? Die waren früher wohl kaum motivierter, zumindest nicht intrinsisch, aber wurden vielleicht einfach besser unterichtet oder zu Hause mehr Unterstützt/gezwungen what ever. Ist hier aber auch Off-topic.
Ich hatte in meinen letzten Jahren Freitags übrigens Deutsch und Sport. Ich kann ja mal versuchen mit einer Analyse von Faust und einer Runde Badminton das Klima zu retten.
Und ja das war Sarkasmus, für diejenigen, die es nicht heraus lesen.

FlyLive 01.04.2019 12:07

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1443437)

Warum soll unsere Jugend die Suppe auslöffeln die wir ihr eingebrockt haben?

Weil schon jede Generation die Hinterlassenschaften vorheriger Generationen übertragen bekam und das irgendwie für sich passend machen musste. Das ist zwar Mist und mich frustriert das themenabhängig enorm - aber es ist so.

Das Thema Klimawandel mit all den Folgen (Dürren, Wassermangel, Flucht aus Krisengebieten, Artensterben, Überschwemmungen, Stürme usw. ) muss die Menschen und das direkte Umfeld erst treffen, bevor die Komfortzone übers Maß verlassen wird. Alle die bereits jetzt schon ihre Sorge zu oft äußern, sind Ideologen, Prepper oder sehen zu Schwarz und zu Weiß. Da gehöre ich leider auch dazu und oft wünsche ich mir, mir wäre viel mehr egal.

Triasven 01.04.2019 12:38

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1443439)
Die Kinder machen das Verhalten der Eltern nach. Ihnen das vorzuwerfen ist offensichtlich falsch.

Dass sie sich jetzt emanzpieren (zum Teil) das ist doch das gute.

Meine (persönlichen) Erfahrungen sowie die Erfahrungen aus meinem weiteren Bekanntenkreis sind eher die, dass Kinder nur bedingt das Verhalten der Eltern nacheifern.

Eher im Gegenteil, in allererster Linie emanzipieren sie sich gerade von den Eltern um Ihre eigenen Entscheidungen zu fällen. (Meist gerade anders als die Entscheidungen der Eltern)

Diese Emanzipation ist dann tendenziell geprägt von den wilden Weltverbesserungsjahren hin zu den Jahren der Anpassung und des eigenen (wirtschaftlichen) Erfolges.

I.d.R. bleiben dann die "ewig gestrigen Weltverbesserer" auf der Strecke, weil Ihnen schlicht die "Stimme" und die Macht fehlt, etwas zu verbessern. Da nützt es auch nichts, wenn der Einzelne ein perfektes Vorbild ist.
80Mio Deutsche können noch so umweltbusst sein. Wenn es 7 Mrd andere nicht sind, gehen eher die 80 Mio Deutschen unter, als dass die 7 Mrd anderen Ihren Lebensstil ändern.

Ohne dass ich das Gutheissen will, oder irgendwie anders beurteilen, aber ich kann beim besten Willen nicht erkennen, dass es bei den aktuell Demonstrierenden anders werden wird.

Entweder man schafft es, radikal einen Umbruch zu erzeugen (ob friedlich oder....) oder es schläft ein.

Wie dem auch sei, es bleibt spannend.

MattF 01.04.2019 13:24

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1443469)
Entweder man schafft es, radikal einen Umbruch zu erzeugen (ob friedlich oder....) oder es schläft ein.

Ok und wie machen wir das und wer macht es?

MattF 01.04.2019 13:28

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1443463)

Das Thema Klimawandel mit all den Folgen (Dürren, Wassermangel, Flucht aus Krisengebieten, Artensterben, Überschwemmungen, Stürme usw. ) muss die Menschen und das direkte Umfeld erst treffen, bevor die Komfortzone übers Maß verlassen wird. Alle die bereits jetzt schon ihre Sorge zu oft äußern, sind Ideologen, Prepper oder sehen zu Schwarz und zu Weiß. Da gehöre ich leider auch dazu und oft wünsche ich mir, mir wäre viel mehr egal.

Kann ich nicht nachvollziehen. Wissenschaftler sind Prepper und Ideologen?

Menschen die aufgrund wissenschaftlicher Daten auf Gefahren hinweisen reichen nicht, sondern es muss erst die Katastrophe passieren? Wieso?

Und weisen die Kinder und Jugendlichen darauf hin, ist es auch nicht recht.

Merkwürdige Weltbilder die hier im Umlauf sind (jetzt mal allgemein gesagt, nicht auf dich bezogen).

sybenwurz 01.04.2019 13:41

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1443469)
Meine (persönlichen) Erfahrungen sowie die Erfahrungen aus meinem weiteren Bekanntenkreis sind eher die, dass Kinder nur bedingt das Verhalten der Eltern nacheifern.

Eher im Gegenteil, in allererster Linie emanzipieren sie sich gerade von den Eltern um Ihre eigenen Entscheidungen zu fällen. (Meist gerade anders als die Entscheidungen der Eltern)

Vielleicht solltest du differenzieren zwischen Kindern, die das Vorgelebte übernehmen und Pubertierenden, die sich gegen elterliche Direktiven auflehnen und ihnen schon aus Prinzip zuwiderhandeln.

Trimichi 01.04.2019 13:54

Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1443463)

Das Thema Klimawandel mit all den Folgen (Dürren, Wassermangel, Flucht aus Krisengebieten, Artensterben, Überschwemmungen, Stürme usw. ) muss die Menschen und das direkte Umfeld erst treffen, bevor die Komfortzone übers Maß verlassen wird. Alle die bereits jetzt schon ihre Sorge zu oft äußern, sind Ideologen, Prepper oder sehen zu Schwarz und zu Weiß. Da gehöre ich leider auch dazu und oft wünsche ich mir, mir wäre viel mehr egal.

Warum, wenn das Boot auf ein Riff zu- und aufläuft noch fleißig mitrudern? Wenn schon alle wissen, dass das Boot aufläuft? Mit Idealismus hat das nichts zu tun. Eher mit Überlebensinstinkt. Nur dumm, dass die nächste Generation kein Beiboot hat, das ausgesetzt werden kann.

Schwarz oder weiss gedacht? Leider hast Du Recht was die Komfortzone anbelangt. Es ist noch nicht schlimm genug. In Europa bereitet man sich vor die Außengrenzen zu schützen. FRONTEX wird - von 1400 derzeit glaube ich - auf 10000 Mann aufgestockt in den nächsten Jahren.

So gesehen wird wohl nicht viel passieren. Die Fridays vor Future werden versüßt und gehyped oder gehätschelt oder belächelt. Das Volk ist zudem wankelmütig. Prognose: Nach den großen Sommerferien ist der Protesthype vorbei. Vorteil: hier im Forum als "Staatsfernsehen" bezeichnet muss man sich Harry Lesch bei Anne Will nicht mehr antun.

Ich hoffe, die Prognose trifft nicht zu und die Protestbewegung nimmt weiter Fahrt auf, so wie theoretisch geframed im 4-Stufen Modell der sozialen Protestbewegung nach Klandermans (1997).

docpower 01.04.2019 13:58

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1443469)
Meine (persönlichen) Erfahrungen sowie die Erfahrungen aus meinem weiteren Bekanntenkreis sind eher die, dass Kinder nur bedingt das Verhalten der Eltern nacheifern.

Hast du mal reflektiert, was in deinem Leben erstaunliche Parallelen zu dem deiner Eltern hat? Genauso wird es deinen Kindern ergehen, wenn sie erwachsen sind.
Wir leben in Schleifen, die unsere Kinder unbewusst übernehmen. Mit "nacheifern" hat das wenig zu tun.
Das pubertierende Aufbäumen legt sich irgendwann.
Diese Einsicht macht ja unsere Erziehungsversuche zum einen, vielmehr aber unser "Vorleben" zum anderen so verantwortungsvoll.

Triasven 01.04.2019 14:01

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1443486)
Vielleicht solltest du differenzieren zwischen Kindern, die das Vorgelebte übernehmen und Pubertierenden, die sich gegen elterliche Direktiven auflehnen und ihnen schon aus Prinzip zuwiderhandeln.

Wie auch immer, ich kenne viele 20 Jährige Revoluzzer, aber wenig 40jährige.

Vor allem sind mir die Mrd Chinesen, Inder und Afrikaner aufm Schirm, vor denen Greta noch keine Rede gehalten hat, und die m.E. für Ihr Leben und das Leben Ihrer Kinder etwas "besseres" wollen.

Triasven 01.04.2019 14:06

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1443478)
Ok und wie machen wir das und wer macht es?

Ich kann mir ehrlicherweise nicht vorstellen, dass du von mir einen fundierten Lösungsvorschlag erwartest, der sich von den bisher in der Geschichte stattgefundenen Umwälzungen unterscheidet.

Also Revolution! Fegt die Alten hinweg, Stürmt die VW Zentrale und entmachtet die Mächtigen.

Lasst uns jeden Sonntag auf die Strasse gehen und die Autobahnen blockieren . Von jetzt bis sich etwas ändert. (Ausser nat. an den Sonntagen, an denen Ironman ist)

Triasven 01.04.2019 14:21

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 1443488)
Hast du mal reflektiert, was in deinem Leben erstaunliche Parallelen zu dem deiner Eltern hat?


Hoffentlich keine :(

qbz 01.04.2019 14:31

Diese Besonderheiten zeichnet die "Fridays for Future" Bewegung IMHO vor allem aus:

1. Ihre gemeinsamen Ziele über alle Grenzen hinweg, ihre Internationalität.
2. Sie erreicht auch die ländlichen Regionen und damit eine grosse Breite.
3. Die Konzentration auf die Jugendlichen, Schüler.
4. Auffällig viele Mädchen und junge Frauen dabei, die sich politisch aktiv äussern.
5. Macht den Schülern Mut im Sinne von: Handeln statt Resignieren.

Vor allem mit 1. haben sie wirklich sehr viel erreicht. Gerade in einer Zeit, wo der Nationalismus Zulauf erhält, zeigen die Schüler, dass es beim Klimaschutz auf ein Handeln über alle Grenzen hinweg ankommt und dass Katastrophen auf anderen Kontinenten wegen der Erderwärmung sich auch auf Europa auswirken.

Wem der Schulstreik als Aktionsform nicht gefällt, kann ja andere Aktionsformen unterstützen, z.B. sich bei Robin Wood oder "Ende Gelände" engagieren. :)
https://www.robinwood.de/
https://www.ende-gelaende.org/de/

docpower 01.04.2019 14:50

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1443493)
Hoffentlich keine :(

:Huhu:
Ohne altväterlich klingen zu wollen: das hab ich auch mal gedacht....

Trimichi 01.04.2019 15:16

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1443498)
Diese Besonderheiten zeichnet die "Fridays for Future" Bewegung IMHO vor allem aus:

1. Ihre gemeinsamen Ziele über alle Grenzen hinweg, ihre Internationalität.
2. Sie erreicht auch die ländlichen Regionen und damit eine grosse Breite.
3. Die Konzentration auf die Jugendlichen, Schüler.
4. Auffällig viele Mädchen und junge Frauen dabei, die sich politisch aktiv äussern.
5. Macht den Schülern Mut im Sinne von: Handeln statt Resignieren.

Gute Konkretisierung und Zusammenfassung. :Blumen:

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1443498)
Vor allem mit 1. haben sie wirklich sehr viel erreicht und gerade in einer Zeit, wo der Nationalismus Zulauf erhält, zeigen die Schüler, dass es beim Klimaschutz auf ein Handeln über alle Grenzen hinweg ankommt und dass Katastrophen auf anderen Kontinenten wegen der Erderwärmung sich auch auf Europa auswirken.

"Man muss reich geboren sein um so zu denken. Jeder weiss doch, dass den Armen von den Reichen das Fell über die Ohren gezogen wird." (aus dem Film: Platoon; Regie: Oliver Stone, 1984). Daher bleibe ich bei meiner Prognose: nach den großen Sommerferien ist die Hype abgeflaut, zumal ja diejenigen, die nicht direkt betroffen sind, sich für die Betroffenen einsetzen. Es fehlt der Zug, die Notwendigkeit, die Notwendigkeit - wie FlyLive schrieb - die Komfortzone zu verlassen. Hier im Kuschelpädagogikkasten Europa wissen die Kids nicht was los ist in der großen weiten Welt und wie es ist wenn man um die nackte Existenz bangen und kämpfen muss.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1443498)
Wem der Schulstreik als Aktionsform nicht gefällt, kann ja andere Aktionsformen unterstützen, z.B. sich bei Robin Wood oder "Ende Gelände" engagieren. :)
https://www.robinwood.de/
https://www.ende-gelaende.org/de/

Zu radikal für die Schüler und Jugendlichen. Politischen Aktionismus wird die Generation der "Helikopter-Eltern" zu unterbinden wissen. Demo ist cool für Wunderkinder, Prinzen und vor allem Prinzessinnen. An einen Baum ketten eher nicht. Da kommt ja die Police. Die Staatsmacht herauszufordern, das Potenzial sehe ich in der "Fridays for Future" Bewegung nicht. Die sind harmlos. Daher hatte ich den Generalstreik in den Raum gestellt als Idee. 2-3 Monate nicht in die Schule gehen. Generationenvertrag androhen aufzukündigen. So was. Dann wäre was los. Und die Staaten / der Staat hätte zu tun. Weil so viele Polizisten gibt es gar nicht.....

Gibt es Online-Plattformen, auf denen die Jugendlichen und Schüler ihre Ziele kundtun und konkretisieren? In Anbetracht einer Fokussierung der MINT-Fächer (es sollen ja keine Facharbeiter, sondern Fachinformatiker hervorgebracht werden) sollten auch Pädagogen ein Interesse daran haben.

FlyLive 01.04.2019 15:25

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1443479)
Kann ich nicht nachvollziehen. Wissenschaftler sind Prepper und Ideologen?

Ich betrachte das immer aus Sicht der Entscheider. In dem Fall die regierende Politik, die Wirtschaft und Industrie. Den kleinen Hansel lass ich mal außen vor, da er nur im klitzekleinen Rahmen etwas bewegen kann. (Greta ist da endlich mal eine Ausnahme)
Die Entscheider behandeln die Wissenschaftler und Forscher als Ideologen, sagen ihnen es nur nicht direkt. Sie übernehmen das bessere Wissen nämlich kaum, um Probleme bei der Wurzel zu behandeln.
Und wenn ich den Untergang kommen sehe und mich mit vermehrt Trinkwasser und Konserven ausstatte, sag ich es besser keinem - sonst heißt es, ich wäre ein Prepper.
So meinte ich das.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1443479)

Menschen die aufgrund wissenschaftlicher Daten auf Gefahren hinweisen reichen nicht, sondern es muss erst die Katastrophe passieren? Wieso?

Weil meine Erfahrung mir beweißt, das der unbequeme Weg nicht konsequent vorsorglich gegangen wird. Wieso fragst Du ! Keine Ahnung. Wahrscheinlich hofft man auf den Heiligen Bimbam.
Ich würde mir politische und gesellschaftliche Regeln wünschen, die nachweislich und grundsätzlich Leben erhalten können. Übrigens auch tierisches Leben :Lachen2:


Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1443479)

Und weisen die Kinder und Jugendlichen darauf hin, ist es auch nicht recht.

Merkwürdige Weltbilder die hier im Umlauf sind (jetzt mal allgemein gesagt, nicht auf dich bezogen).

Es ist sehr recht, wenn eine große Gruppe nun auftritt, die sich bisher im Hintergrund und im Kleinen sorgen um ihre Zukunft gemacht haben. Ich hoffe, sie werden mehr und merken sich diejenigen die überall ihre Finger drin haben und nur tratschen (Regierungspolitik) für die Zeiten ihrer Volljährigkeit.

qbz 01.04.2019 15:27

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1443507)
......
Zu radikal für die Schüler und Jugendliche.
.....

Der Hinweis war jetzt eher als Anregung für die Foristen gedacht, die an Friday for Future rumkritisieren. ;)

qbz 01.04.2019 15:38

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1443507)
......
Gibt es Online-Plattformen, auf denen die Jugendlichen und Schüler ihre Ziele kundtun und konkretisieren? In Anbetracht einer Fokussierung der MINT-Fächer (es sollen ja keine Facharbeiter, sondern Fachinformatiker hervorgebracht werden) sollten auch Pädagogen ein Interesse daran haben.

Die haben eine passende flache, nichthierarchische Struktur hinbekommen, um die Aktionen zu organisieren, Internet (gute Website) und Whatsapp, mit Spendenkonto.

https://fridaysforfuture.de/

sybenwurz 01.04.2019 16:44

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1443489)
Wie auch immer, ich kenne viele 20 Jährige Revoluzzer, aber wenig 40jährige.

Hm, vielleicht solltest du nicht in deinem Bekanntenkreis suchen, sondern den Radius auf beispielsweise die Aussen-Rechts-Protestwähler erweitern...?
;)

Aber allgemein zum Alter: dass man sich mit 20 zurücklehnt und mit dem zufireden ist bzw. versucht, es zu halten, was man erreicht/geschafft hat, dürfte tatsächlich die Ausnahme sein.
Ausserdem wird man nur im Ausnahmefall so gut im Berufsleben ääh, 'vernetzt' sein, dass man in Gefahr liefe, eine Hand, die einen füttert (auch im Sinne von Lobbyismus wie ich das bei vielen politisch Aktiven vermute), zu beissen.

Trillerpfeife 01.04.2019 18:20

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 1443505)
:Huhu:
Ohne altväterlich klingen zu wollen: das hab ich auch mal gedacht....

ich auch. Und ich war ziemlich erschüttert, als ich im zarten Alter von 40 das erste mal dachte: "genau wie dein Vater" :confused: :Cheese:

Aber ein wenig von meiner jugendlichen Naivität hab ich mit rübergerettet.

Schöne Diskussion übrigens.

Flow 01.04.2019 20:51

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1443507)
2-3 Monate nicht in die Schule gehen. Generationenvertrag androhen aufzukündigen. So was. Dann wäre was los.

Soo wichtig wird "das Klima" dann wohl doch wieder nicht sein ... ;)

Schwarzfahrer 01.04.2019 21:40

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1443437)
Greta sagt im Prinzip mit ihrem Satz nur das was wir alle tagtäglich machen

Nee, das war auf eine konkrete Frage, was ihre Generation vorhat zu tun, wenn sie erwachsen sind und die Verantwortung haben; darum hat es mich so enttäuscht. Ich hätte da Visionen erwartet, Vorstellungen von Gestaltung der Welt, aber da war nichts.
Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1443437)
oder hebst du jede Zigarettenschachtel und jede Plastiktüte auf die du findest. Sprich machst du den Dreck der anderen weg.

Jede vielleicht nicht, aber immer wieder ja. Als ich nach Deutschland kam, fand ich die Sauberkeit des öffentlichen Raums höchst beeindruckend, und bin seither bemüht, zum Erhalt beizutragen. Ist leider nicht in jeder Kultur selbstverständlich; ich habe mehrere Länder gesehen, wo auch bei blitzsauberen Wohnungen die Straßenränder voll Müll sind, da öffentliche Sauberkeit offensichtlich keinen Wert darstellt. Zuallererst mache ich natürlich den eigenen Dreck weg, aber wenn etwas in der Nähe des Mülleimers liegt, hebe ich es auch schon auf. Mein Sohn bringt auch regelmäßig Plastikflaschen und Dosen mit, die an den Haltestellen rumliegen - er hat es auch schon verinnerlicht, Müll nicht rumliegen zu lassen (er räumt auch im Supermarkt von anderen falsch abgelegte Ware wieder auf). Beim Wandern sammle ich auch öfter Dreck in den Alpen ein, und bringe es ins Tal.

Zitat:

Zitat von Trillerpfeife (Beitrag 1443437)
Warum soll unsere Jugend die Suppe auslöffeln die wir ihr eingebrockt haben?

wie schon von anderen gesagt, weil es jede Generation so macht: wenn man dran ist, hat man die Chance und die Verantwortung, die Welt nach eigener Vorstellung zu gestalten.

Zitat:

Der persönliche Eindruck wird zum Vorurteil wenn man ihn verallgemeinert. Fällt mir auch schwer diese persönlichen Eindrücke nicht zu verallgemeinern, wenn ich wieder mal ein SUV an mir vorbeirauscht mit 50 cm Abstand. Oder so ein Fahrzeug mit laufendem Motor vor der Bank wartet.
Vorurteile sind nicht per se schlecht; sie helfen dem Menschen, die Welt zu "sortieren". Das wird nur zum Problem, wenn man im persönlichen Kontakt mit einzelnen Personen auch nicht in der Lage ist, diese Vorurteile beiseitezuschieben zu Gunsten des direkten persönlichen Eindrucks.

Zitat:

Wir können von den Jungen Leuten keine perfektes Verhalten erwarten.
Das können wir von niemanden. Aber wir (und auch die jungen) dürfen trotzdem eine Meinung haben, und auch andere kritisieren oder loben, und eine Meinung zur Glaubwürdigkeit haben.

Jimmi 02.04.2019 09:54

Damals in meiner Jugend war es eingentlich trivial mit der Friedensdemo in Bonn, dem Hüttendorf an der Startbahn West oder auch jetzt wieder mit dem Hambacher Forst. Eine Thematik, hopp oder top. Aber erst mal nicht existenzändernd, egal wie das Ausgang war.
Ein riguroser weltweiter Klimaschutz würde uns in die komfortmäßige Steinzeit zurück beamen.

Ich nutze seit Jahren den Zug, um zur Arbeit zu kommen. Macht 2,5 Stunden jeden Tag. Mit dem Auto wären das stressfreie 1,75 Stunden und ich würde sogar noch sparen. Bin ich eigentlich bescheuert?

Ich bin ganz froh, dass meine Halbwertszeit vorüber ist.

Triasven 02.04.2019 10:11

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1443586)

Ich nutze seit Jahren den Zug, um zur Arbeit zu kommen. Macht 2,5 Stunden jeden Tag. Mit dem Auto wären das stressfreie 1,75 Stunden und ich würde sogar noch sparen. Bin ich eigentlich bescheuert?

.

Irgendwo las ich mal, dass die Klimabilanz der Bahn gar nicht so viel besser wäre, als der des KfZ?

qbz 02.04.2019 10:12

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1443586)
Damals in meiner Jugend war es eingentlich trivial mit der Friedensdemo in Bonn, dem Hüttendorf an der Startbahn West oder auch jetzt wieder mit dem Hambacher Forst. Eine Thematik, hopp oder top. Aber erst mal nicht existenzändernd, egal wie das Ausgang war.
Ein riguroser weltweiter Klimaschutz würde uns in die komfortmäßige Steinzeit zurück beamen.

Ich nutze seit Jahren den Zug, um zur Arbeit zu kommen. Macht 2,5 Stunden jeden Tag. Mit dem Auto wären das stressfreie 1,75 Stunden und ich würde sogar noch sparen. Bin ich eigentlich bescheuert?

Ich bin ganz froh, dass meine Halbwertszeit vorüber ist.

Kommt halt darauf an, was jetzt rigoros bedeutet. In meinen Augen bringt jedes 1/10 Grad weniger Erwärmung einen Vorteil. Z.B. eine weltweite Steuer auf Flugbenzin, die dann wieder in Klimaschutz investiert wird, wäre sofort möglich. Ob nun Leute zwischen Mallorca / Andalusien und DE ständig pendeln oder zwischen mit dem Zug erreichbaren Destinationen würde schon eine deutliche Einsparung bringen. Es ist z.B. absurd, dass der Flugverkehr aktuell stetig weiter wächst und das Flugbenzin nicht besteuert wird.
https://www.co2online.de/klima-schue...der-vergleich/

MattF 02.04.2019 10:36

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1443597)
Irgendwo las ich mal, dass die Klimabilanz der Bahn gar nicht so viel besser wäre, als der des KfZ?

Schön dass du das gelesen hast aber hier geht es doch ein bisschen seriöser zu als in FB.

Also Quellen bitte und erstmal eigene Meinungen nachrecherchieren bevor man der Menge was zum Frass vorwirft. :(

KalleMalle 02.04.2019 10:57

Man wird zu beinahe jeder umweltpolitschen Fragestellung immer mindestens zwei Meinungen finden, die sich durch entsprechende Quellen und Expertengutachten auch solide begründen lassen.
Egal wieviel Aufwand man in die eigene Recherche steckt - am Ende wird man entscheiden, der einen Meinung Glauben zu schenken und die andere eben abzulehnen.

Triasven 02.04.2019 11:01

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1443608)
Schön dass du das gelesen hast aber hier geht es doch ein bisschen seriöser zu als in FB.

Also Quellen bitte und erstmal eigene Meinungen nachrecherchieren bevor man der Menge was zum Frass vorwirft. :(

Ich hab grad nochmal in den Forenregeln geschaut, Quellenangaben sind nicht zwingend nötig, um seine Aussagen zu untermauern.

Es bleibt jedem freigestellt, die Aussagen weiterzuverfolgen oder zu ignorieren. Das macht m. E. Sinn, da (je nach Gesinnung) so‘ne Quelle mal mehr, mal weniger kritisch geprüft wird.

Das ist das schöne bei eigenen Meinungen, man kann sie einfach haben, ganz ohne fremde Hilfe oder Belege.

Schwarzfahrer 02.04.2019 12:27

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1443608)
Also Quellen bitte und erstmal eigene Meinungen nachrecherchieren bevor man der Menge was zum Frass vorwirft. :(

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1443615)
Es bleibt jedem freigestellt, die Aussagen weiterzuverfolgen oder zu ignorieren. Das macht m. E. Sinn, da (je nach Gesinnung) so‘ne Quelle mal mehr, mal weniger kritisch geprüft wird.

Damit sich jeder mal einen Eindruck über Zahlen verschaffen kann: hier ein differenzierter Artikel zum Thema Bahn und Auto im Vergleich (Schnellschuß, es findet sich sicher noch mehr). Mein Fazit: die Bilanz hängt offenbar extrem von der Auslastung des jeweiligen Fahrzeugs ab.

Schwarzfahrer 02.04.2019 12:39

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1443586)
Ein riguroser weltweiter Klimaschutz würde uns in die komfortmäßige Steinzeit zurück beamen.
...
Ich nutze seit Jahren den Zug, um zur Arbeit zu kommen. Macht 2,5 Stunden jeden Tag. Mit dem Auto wären das stressfreie 1,75 Stunden und ich würde sogar noch sparen. Bin ich eigentlich bescheuert?

Zu Deiner direkten Frage äußere ich mich lieber nicht :Cheese: . Für mich wäre aber täglich so lange Pendeln grundsätzlich komfortmäßige Steinzeit; ob Zug oder Auto sind nur Unterschiede in den Nuancen. Massive förderung von arbeitsplatznahem Wohnen bzw. wohnortnahen Arbeitsplätzen (auch auf dem Land) wären für mich effektive Maßnahmen für Klimaschutz bzw. Verringerung von unnötigem Verkehr und Emissionen (kürzere Wege, weniger Fahrten, weniger Autos, etc.). Und solche Maßnahmen würden im Gegensatz zu z.B. Diesel-Fahrverboten sogar die Lebensqualität durch mehr nutzbare Lebenszeit erhöhen. Stattdessen fördert der Staat lieber eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens (s. Pendlerpauschale, Eigenheimzulagen auf dem Land, etc.).

MattF 02.04.2019 13:12

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1443634)
Damit sich jeder mal einen Eindruck über Zahlen verschaffen kann: hier ein differenzierter Artikel zum Thema Bahn und Auto im Vergleich (Schnellschuß, es findet sich sicher noch mehr). Mein Fazit: die Bilanz hängt offenbar extrem von der Auslastung des jeweiligen Fahrzeugs ab.


Schon wobei der Unterschied ist wenn ich mit der Bahn fahre erhöhe ich die Auslastung, wenn ich mich entschließe mit dem eigenen Auto zu fahren, fahre ich zusätzlich und erhöhe garantiert keine Auslastung des Autoverkehrs.

Von daher ist der letzte Satz des Artikels, schon mal kompletter Unfug:

Zitat:

Rein rechnerisch könnte man sich fast gleich ins Auto setzen.

Jimmi 02.04.2019 13:12

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1443638)

Für mich wäre aber täglich so lange Pendeln grundsätzlich komfortmäßige Steinzeit;

Vollkommen richtig. Hatte aber persönliche Gründe. Und jetzt bin ich hier hängen geblieben.

On topic: Wer was will, sucht einen Weg. Wer was nicht will, eine Ausrede. Vielleicht etwas krass, aber man kann JEDES Verhalten sich selbst gegenüber argumentativ untermauern. Und wenn einem nichts mehr einfällt, um dies zu rechtfertigen, dem Diskussionsparnter Totschlagargumente vorwerfen oder alles auf andere schieben.

MattF 02.04.2019 13:20

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1443586)

Ich nutze seit Jahren den Zug, um zur Arbeit zu kommen. Macht 2,5 Stunden jeden Tag. Mit dem Auto wären das stressfreie 1,75 Stunden und ich würde sogar noch sparen. Bin ich eigentlich bescheuert?


Na ja die 2.5 Stunden in der Bahn kann man aber nutzen, sei es zum Schlafen, Lesen, Arbeiten.

Beim Autofahren zieht man sich nur ne Herzinfarkt zu.


Ansonsten würde ich als Triathlet ja zumindest Teilstrecken mit dem Rad fahren. :Huhu:

MattF 02.04.2019 13:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1443638)
Für mich wäre aber täglich so lange Pendeln grundsätzlich komfortmäßige Steinzeit; ob Zug oder Auto sind nur Unterschiede in den Nuancen. Massive förderung von arbeitsplatznahem Wohnen bzw. wohnortnahen Arbeitsplätzen (auch auf dem Land) wären für mich effektive Maßnahmen für Klimaschutz bzw. Verringerung von unnötigem Verkehr und Emissionen (kürzere Wege, weniger Fahrten, weniger Autos, etc.). Und solche Maßnahmen würden im Gegensatz zu z.B. Diesel-Fahrverboten sogar die Lebensqualität durch mehr nutzbare Lebenszeit erhöhen. Stattdessen fördert der Staat lieber eine Erhöhung des Verkehrsaufkommens (s. Pendlerpauschale, Eigenheimzulagen auf dem Land, etc.).


Da hast du Recht, das Problem ist ja wir haben Steigerung in allen Bereichen, die Bahn transportiert mehr Menschen und es gibt immer mehr Autos die immer mehr km fahren.
Selbst wenn die Bahn mehr transportiert und besser ausgelastet ist, führt das ja leider nicht zu einer Abnahme der Verbräuche. Wir produzieren trotzdem von Allem immer mehr. :confused:


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