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Willi 03.02.2016 16:32

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1201950)
Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1201934)
Entsprechende Interessensgruppen gab es immer in der Geschichte unserer Republik - mir fallen als eklatante Beispiele, z.B. der 2. Juni 1967 ein, als ein inoffizieller Mitarbeiter der Stasi und Zivilpolizist in der Nähe der Berliner Oper unbedrängt aus nächster Nähe unter Beobachtung uniformierter Polizisten einen Studenten erschoss - und anschließend von deutschen Gerichten freigesprochen wurde. Aus der resultierenden Stimmung resultierten z.B. die Notstandsgesetze oder der Radikalenerlass, der in Bayern bis 1991 praktiziert wurde.

Oder der 26. September 1980, als es gute eine Woche vor der Bundestagswahl mit Kandidatur von Franz-Josef Strauß 13 Tote und 211 Verletzte bei einem Attentat gab, dass bis heute noch nicht aufgeklärt wurde.

Alles richtig - aber nix, was den "gemeinen Bürger" in seinem Alltagsleben betroffen hat. Aber genau darum geht es.

Ich sehe jetzt erst Deine Antwort wg. des verunglückten Quotings und mir stockt der Atem.

Die Prügeleien unter Aufsicht der Polizei am 2. Juni 1967 inkl. Todesschüssen, die Gesinnungskontrolle von 1,4 Millionen Personen aufgrund des Radikalenerlasses sind nichts, was den "gemeinen Bürger" betrifft?

Die dreizehn Toten und 211 Verletzten, darunter 68 schwer verletzten am 26.9.1980 waren keine "gemeinen Bürger"? Fällt Dir irgendein auch nur annähernd vergleichbares Vorkommen in den letzten zehn Jahren ein, zudem eins, in dem derartig schlampig ermittelt wurde?

PattiRamone 03.02.2016 16:45

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1201966)
Ich sehe jetzt erst Deine Antwort wg. des verunglückten Quotings und mir stockt der Atem.

Die Prügeleien unter Aufsicht der Polizei am 2. Juni 1967 inkl. Todesschüssen, die Gesinnungskontrolle von 1,4 Millionen Personen aufgrund des Radikalenerlasses sind nichts, was den "gemeinen Bürger" betrifft?

Die dreizehn Toten und 211 Verletzten, darunter 68 schwer verletzten am 26.9.1980 waren keine "gemeinen Bürger"? Fällt Dir irgendein auch nur annähernd vergleichbares Vorkommen in den letzten zehn Jahren ein, zudem eins, in dem derartig schlampig ermittelt wurde?

Die NSU Morde ;)
...okay, der Vergleich hinkt.

drullse 03.02.2016 17:37

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1201957)
Ich bewege mich ebenfalls täglich zu Fuß, auf dem Rad und in der U-Bahn in einer deutschen Millionenstadt fort - und habe einen anderen Eindruck, behaupte aber nicht das er generalisierbar ist.

Klar ist Berlin nicht München. Vielleicht ist es anderswo ja rosarot...

Zitat:

Aus Berlin lese ich Berichte, dass vor zwei Wochen zur Sicherung eines Hauses mit vier auffälligen Personen fünfhundert Polizisten eingesetzt wurden. Solche Nachrichten machen auf mich nicht den Eindruck von Personalmangel.
Und die Möglichkeit, dass diese Polizisten woanders fehlen könnten, beziehst Du nicht mit ein?

Es gibt hier quasi (polizeibestätigt) keine Verkehrskontrollen mehr weil kein Personal vorhanden ist - die sind mit solchen Aktionen beschäftigt. Die Auswirkungen auf den Berliner Straßenverkehr kann jeder sehen, der möchte.

Das gleiche gilt für die normale Bestreifung und alle kleineren Vergehen, die damit halt geschehen, weil sich die Klientel zu Recht unbeobachtet wähnt.

Zitat:

Wäre die Kölner Polizei in dieser Besetzung Silvester aufgetreten, wäre es dort meiner unmassgeblichen Meinung nach nicht so leicht möglich gewesen, einen rechtsfreien Raum zu schaffen. Zum Vergleich: die Münchner Polizei erhielt Silvester um 19:40 Uhr die Information bzgl. möglicher Attentate am Hauptbahnhof und in Pasing ... zwei Stunden später standen 550 zusätzliche Polizisten bereit, die eigentlich frei hatten.
Tja - weil München sich die Pol halt nicht kaputtgespart hat. Ist doch gut.

Zitat:

Ich habe Angst - und das auch bereits mehrfach in diesem Thread zum Ausdruck gemacht. Die Angst rührt von hetzerischen und zur Lynchjustiz aufrufenden Kommentaren in den Zeitungen und regelmässigen Aufmärschen der Pegida. Ja, und auch vor Leuten, die versuchen unseren Rechtsstaat zu ändern ... u.a. mit Aufrüstung der Polizei.
Was ist für Dich Aufrüstung der Polizei?

Zitat:

Meinen subjektiven Eindruck versuche ich durch einen Blick in die Statistiken zu komplettieren ... und die zeigen mir keinen Anstieg von Straftaten in den letzten fünfundzwanzig Jahren. Im Gegenteil: 1993 wurden 10% mehr Straftaten angezeigt als heute - und es fällt mir schwer, vorzustellen, dass bei den von Dir genannten Wohnungseinbrechern auf einmal keine Anzeigen mehr erstattet werden:
http://de.statista.com/statistik/dat...and-seit-1997/
Ich bin zu faul zum suchen, es gab letztens einen schönen Artikel darüber, wie hoch die Dunkelziffer von Straftaten ist, die gar nicht mehr angezeigt werden, weil die Polizei wegen Überlastung eh nichts machen kann.

Und gut ist mir noch der Bericht eines Berliner Polizisten im Ohr, der bestimmte Delikte nicht mehr verfolgt weil er sich nicht noch einmal vor Gericht von freigesprochenen Tätern auslachen lassen will.

Jaja, ich weiß schon, alles Einzelfälle, alles nicht so schlimm. Passiert halt...

Wo siehst Du meine Verharmlosung? :Blumen:[/quote]
Du weißt, dass ich Dich schätze Willi aber Dein Post kam bei mir so an. Mir geht es nicht um solch kapitalen Dinge wie die von Dir aufgezählten oder NSU-Morde. Mir geht es um die Alltäglichkeiten, die den "gemeinen Bürger" (damit FinP auch gewürdigt wird) betreffen und bei denen er - ob gefühlt oder nicht - ohnmächtig zusehen darf, wie Kriminelle der Polizei den Stinkefinger zeigen und einfach fröhlich weitermachen.

Kleines Beispiel: nachdem der Görlitzer Park als Drogenumschlagplatz aufgrund einer konzertierten Aktion der Berliner Polizeit einigermaßen befriedet wurde (und da war die Zunahme der Straftaten signifikant und messbar) hat sich das ganze einen knappen halben Kilometer weiter verlagert. Was passiert dort nun? Nix. Gestern ein Artikel im Tagesspiegel genau darüber und dass die Anwohner nun die Sache anfangen selbst in die Hand zu nehmen. Und warum? Weil nicht genug Polizei da ist. Weil: kaputtgespart.

Die Einstellungsvoraussetzungen der Beliner Polizei sind in den vergangenen Jahren deutlich gesunken, sonst hätte man noch größere Probleme überhaupt jemanden zu finden - denn die Bezahlung ist deutschlandweit die Schlechteste. Änderung nicht absehbar.

NSU etc sind in meinen Augen ne ganz andere Hausnummer.

drullse 03.02.2016 17:39

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1201953)
Fakt ist, dass wir in der sichersten Gesellschaft seit 2000 leben. Die allgegenwärtige Aufregung empfinde ich als übertriebene Schnappatmung.

"Die Antwort auf Bürgerwehren sei mehr Polizei. "Wir haben zu wenig Polizei, eindeutig." Von hundert Einbrüchen würden nur zwei so aufgeklärt, dass Täter verurteilt würden, das sei eines Rechtsstaates unwürdig. Pfeiffer nannte es wünschenswert, wenn die Bürgerwehrbewegungen zur Stärkung der Polizei führen würden."

Komisch - der sagt genau das gleiche wie ich. Was also ist falsch an meinem Post?

FinP 03.02.2016 17:48

Falsch ist, dass Du in Deinem Post z.B. die Opfer der NSU nicht zur normalen Bevölkerung zählst.

Dass mehr Geld für die Polizei besser ist, das ist mE ein Allgemeinplatz, der nur 3 Euro ins Phrasenschwein rechtfertigt.

drullse 03.02.2016 17:58

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1201988)
Falsch ist, dass Du in Deinem Post z.B. die Opfer der NSU nicht zur normalen Bevölkerung zählst.

Nee, falsch ist lediglich Dein Verständnis meines Posts. :Blumen:

Zitat:

Dass mehr Geld für die Polizei besser ist, das ist mE ein Allgemeinplatz, der nur 3 Euro ins Phrasenschwein rechtfertigt.
Na wenn das so ist - warum tut sich dann in der Richtung nix?

FinP 03.02.2016 18:05

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1201991)
Nee, falsch ist lediglich Dein Verständnis meines Posts. :Blumen:

Dann bin ich ehrlich gesagt sehr beruhigt. Habe mich schon sehr gewundert.

Zitat:

Na wenn das so ist - warum tut sich dann in der Richtung nix?
Weil es auch gut wäre, mehr Geld für Schulen, für Schwimmbäder, für Flüchtlinge, für Straßen, für alles mögliche auszugeben.

Wir haben im Vergleich eine geringe Kriminialitätsrate, eine solide Infrastruktur, eine funktionierende Wirtschaft, ein im großen und ganzen gutes Schul- und Ausbildungssystem, ein passables soziales Netz, Rechtssicherheit, zumindest schonmal auf dem Papier eine große Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, eine ziemlich friedfertige Bevölkerung, etc.

Überall könnte man mit guten Gründen mehr Geld investieren und es besser machen.
Aber man sollte auch die Kirche im Dorf lassen und nicht immer gleich den Untergang der Zivilisation beschwören.

aequitas 03.02.2016 18:28

Da laufen Leute mit 500-700€ in der Hosentasche rum. Zu Hunderten. Wundert es irgendjemand, dass es einfach aufgrund dieser banalen Tatsache zu mehr Taschendiebstählen kommt!? Aber natürlich muss auch das wieder im Zusammenhang mit "Ausländern" und Flüchtlingen stehen. Hier würde ich den Leuten tatsächlich so dumme Ratschläge geben wie: "Nehmt euer verdammtes Luxushandy zu keiner Veranstaltung mit, bei welcher 10000 andere Menschen anwesend sind. Ansonsten vielleicht nicht auf dem Präsentierteller hinhalten."

Willi 03.02.2016 19:06

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1201984)
Und die Möglichkeit, dass diese Polizisten woanders fehlen könnten, beziehst Du nicht mit ein?

Es gibt hier quasi (polizeibestätigt) keine Verkehrskontrollen mehr weil kein Personal vorhanden ist - die sind mit solchen Aktionen beschäftigt. Die Auswirkungen auf den Berliner Straßenverkehr kann jeder sehen, der möchte.

Das gleiche gilt für die normale Bestreifung und alle kleineren Vergehen, die damit halt geschehen, weil sich die Klientel zu Recht unbeobachtet wähnt.

Frank, ich verstehe Deinen Unmut ...

Zum einen ist das, was Du beschreibst, natürlich eine Frage von Organisation und Prioritäten. 500 Polizisten zur Festnahme von vier Personen ist keine gute Öffentlichkeitsarbeit. Für mehr fehlt mir der Überblick, den Du definitiv eher hast.

Verzeih meine fehlende Vorurteilsfreiheit: Polizei ist Ländersache. Ihr Berliner habt Euch jahrelang einen Wowereit geleistet, der mit Sprüchen wie "arm aber sexy" Eure Stadt mit Eurem Geld zur hippen Partyhauptstadt machen wollte. Kein Event, an dem es keine kostenfreien Public-Viewings u.ä. Aktionen gab - in München zahlst Du für sowas eben Eintritt. Wieviel Geld hat der in Schönefeld verbrannt, wieviel gutes soll dem schlechten noch hinterhergeworfen werden?

Mal vorbei an jeglicher politischer Korrektheit: :Blumen:
dann stimmt doch mit den Füßen ab und zieht wo anders hin! Berlin kostet jeden Menschen in Deutschland einen Stapel Geld und jammert trotzdem rum.

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1201984)
Was ist für Dich Aufrüstung der Polizei?

Das, was ich in den Kommentarspalten der Zeitung lese: schärfere Gesetze, mehr Polizei. Das, was ich zu oft aus den USA lese, wenn z.B. ein Hoody zur Todesursache wird.

Der Gedanke von Polizisten an jeder Straßenecke wirkt auf mich nicht sexy. Wir haben Gesetze in Deutschland, und es reicht völlig, wenn diese auch angewandt werden. Nächste Woche ist wieder Weltsicherheitskonferenz in München, mich packt da ein mulmiges Gefühl, wenn alle paar Meter Polizisten stehen. Beim G7-Gipfel letzten Sommer waren hier 20.000 Polizisten im Einsatz. Und wenn Du schimpfst über fehlende Verkehrskontrollen in Berlin, kann ich dagegen halten, dass ich sämtliche Punkte in Flensburg, die ich in den letzten Jahren kassiert habe, auf dem Fahrrad kassiert habe. Und das waren etliche und teure, sowie hochgradig arschige arrogante Polizisten (und ich weiß von einigen Polizisten in meinem Bekanntenkreis, dass das keine Einstellungsvoraussetzung ist).

Um damit wieder die Kurve zum ursprünglichen Gedanken des Threads zurück zu bekommen: Silvester am Kölner Hauptbahnhof ist nicht auf zu wenig Geld für zuwenig Polizisten zurückzuführen. Hier ist jede Menge schief gegangen: Bekannt ist, dass ein bereits am späten Nachmittag von Augenzeugen als ungewöhnlich aggressiv empfundenes Klima am Hbf falsch eingeschätzt wurde, angebotene Unterstützung aus Duisburg abgelehnt wurde, die Einsatzbereitschaft nicht wie üblich informiert wurde, eine (zunächst) katastrophale Kommunikation zu Presse erfolgte.

In Köln ging etwas schief - seither brennt's sprichwörtlich. Jeder Artikel in der Presse über Flüchtlinge strotzt vor Hasstiraden in den Kommentarspalten, Pegida und AfD freuen sich über Zulauf. Und als hätte die Polizei noch nicht genug zu tun, verbringt sie gefühlt die Hälfte der Zeit mit Fake-Anzeigen.

drullse 03.02.2016 19:36

Zitat:

Zitat von FinP (Beitrag 1201992)
Wir haben im Vergleich eine geringe Kriminialitätsrate, eine solide Infrastruktur, eine funktionierende Wirtschaft, ein im großen und ganzen gutes Schul- und Ausbildungssystem, ein passables soziales Netz, Rechtssicherheit, zumindest schonmal auf dem Papier eine große Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau, eine ziemlich friedfertige Bevölkerung, etc.

Überall könnte man mit guten Gründen mehr Geld investieren und es besser machen.
Aber man sollte auch die Kirche im Dorf lassen und nicht immer gleich den Untergang der Zivilisation beschwören.

Ist ja alles richtig, hilft aber nicht.

Die NSU-Geschichte hat eine ganz andere Qualität und da frage ich mich genauso wie Willi oder Du, was da wirklich steckt.

Mir geht es um das tägliche Leben und das Gefühl, nicht mehr so sicher zu sein wie früher. Das ist halt subjektiv und regional.

Wenn in Deiner Nähe im ländlichen Raum die Einbrüche zunehmen, fühlen sich die Menschen unsicher und gefährdet (Zunahme der Einbrüche in Wohnungen und Häuser in den letzten Jahren deutschlandweit um rund 35%) - da ist sowas wie der NSU weit weg. Und wenn bei Dir oder Deinem Nachbarn eingebrochen wurde und Du hinterher von der Pol erfährst, dass es bekannte Banden sind, gegen die man machtlos ist, kann schon der eine oder andere auf den Gedanken kommen, die Sache mal selbst in die Hand zu nehmen. Darum geht's.

FinP 03.02.2016 20:09

Ja, das ist subjektiv.

Ich habe mehr Angst vor Menschenfeinden als vor Kriminellen.
Und auch das ist hoffentlich objektiv nicht notwendig.

drullse 03.02.2016 20:21

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1201997)
Da laufen Leute mit 500-700€ in der Hosentasche rum. Zu Hunderten. Wundert es irgendjemand, dass es einfach aufgrund dieser banalen Tatsache zu mehr Taschendiebstählen kommt!?

Klingt so, also wäre das "alternativlos". Genau diese Sprüche sind es, die die Entwicklung hin zu Selbstjustiz etc fördern (wobei ich das bitte nicht persönlich genommen haben möchte).

Zitat:

Hier würde ich den Leuten tatsächlich so dumme Ratschläge geben wie: "Nehmt euer verdammtes Luxushandy zu keiner Veranstaltung mit, bei welcher 10000 andere Menschen anwesend sind. Ansonsten vielleicht nicht auf dem Präsentierteller hinhalten."
Ja. Und andere sagen halt: warum muss ich mich einschränken, weil unser Staat mich anscheinend nicht vor Kriminellen schützen kann?

Ist halt ne Ansichtssache.

aequitas 03.02.2016 20:41

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1202037)
...

Nicht alternativlos, aber dagegen mehr Überwachung und mehr Polizei anzuführen, wird die Lage nicht verbessern.

Es ist halt einfach nicht möglich wirklich effektiv etwas gegen Taschendiebe zu unternehmen - zumindest nicht über staatliche Vorkehrungsmaßnahmen. Scheinbar ist aber Geld ziemlich ungleich verteilt, sodass es für manche attraktiv wird ein Luxushandy zu klauen.

sybenwurz 03.02.2016 21:39

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 1201986)
"Die Antwort auf Bürgerwehren sei mehr Polizei. "Wir haben zu wenig Polizei, eindeutig." Von hundert Einbrüchen würden nur zwei so aufgeklärt, dass Täter verurteilt würden, das sei eines Rechtsstaates unwürdig. Pfeiffer nannte es wünschenswert, wenn die Bürgerwehrbewegungen zur Stärkung der Polizei führen würden."

Komisch - der sagt genau das gleiche wie ich. Was also ist falsch an meinem Post?

Naja, ich hab das Interview auch gelesen und finde, du reisst dein Zitat ausm Kontext.
Ich hab es so aufgefasst, dass dies ein wünschenswerter Effekt wäre, der aber nicht auftritt.

(Edit: grad das Interview nochmal rausgesucht;- das klingt für mich ernsthaft komplett anders als dein zitierter Auszug)


Zitat:

Je mehr die Menschen privates Fernsehen gucken, umso mehr ist ihre Kriminalitätstemperatur von der Wirklichkeit entfernt, weil im Privatfernsehen das Verbrechen noch mehr dramatisiert wird
Zitat:

Wir haben eine so tolle Entwicklung während der letzten 10, 15 Jahre gehabt, dass eigentlich Bürgerwehren ganz absurd sind.
Zitat:

Mir macht die Bürgerwehr-Bewegung nur dann Angst, wenn sie diesen rechten Drall kriegt, der teilweise auch in Westdeutschland beobachtet worden ist. Deswegen stimmt es im Ergebnis, dass wir dadurch mehr Arbeit für die Polizei haben.
Zitat:

Es ist doch absurd, dass wir von hundert Überfällen, die auf Flüchtlingsheime passieren, nur ein Fünftel richtig aufklären und nur ganz wenige Verurteilungen daraus entstehen. Das geht so nicht. Diesem Kontrollverlust des Staates in wichtigen Bereichen dürfen wir nicht länger zuschauen. Das ist das eigentliche Ärgernis. Die Bürgerwehren erledigen sich hoffentlich von selber.

drullse 03.02.2016 21:54

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1202063)
Naja, ich hab das Interview auch gelesen und finde, du reisst dein Zitat ausm Kontext.
Ich hab es so aufgefasst, dass dies ein wünschenswerter Effekt wäre, der aber nicht auftritt.

Ich habe es so aufgefasst, dass er sagt, es ist gut in Deutschland aber "das Volk" sieht es nicht als gut genug an.

Der letzte Satz ist ja auch meine Auffassung: "Die Bürgerwehren erledigen sich hoffentlich von selber."

Aber daran muss gearbeitet werden und das sehe ich momentan nicht.

Ich hab immer das Gefühl, Ihr glaubt, ich finde diese Entwicklung toll...

drullse 03.02.2016 21:55

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1202008)
Frank, ich verstehe Deinen Unmut ...

Guter Post, kann ich alles nach vollziehen.

Was zählt ist "auf'm Platz" und der sieht in München anders aus als in Berlin und an einigen anderen Orten in diesem Land. Darum geht's mir.

Den Rest schreibe ich Dir mal privat... :Blumen:

JENS-KLEVE 03.02.2016 22:02

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1201997)
Da laufen Leute mit 500-700€ in der Hosentasche rum. Zu Hunderten. Wundert es irgendjemand, dass es einfach aufgrund dieser banalen Tatsache zu mehr Taschendiebstählen kommt!? Aber natürlich muss auch das wieder im Zusammenhang mit "Ausländern" und Flüchtlingen stehen. Hier würde ich den Leuten tatsächlich so dumme Ratschläge geben wie: "Nehmt euer verdammtes Luxushandy zu keiner Veranstaltung mit, bei welcher 10000 andere Menschen anwesend sind. Ansonsten vielleicht nicht auf dem Präsentierteller hinhalten."

Du kannst doch nicht den Neuwert eines Telefons hier zugrunde legen. Außerdem laufen die Täter selber mit den gleichen Geräten rum, den Aspekt der Verführung sehe ich hier nur begrenzt. Wenn jemand Bargeld klaut, kann er das 1:1 umsetzen, aber ein gebrauchtes und gesperrtes Telefon wird keine 500-700 Euro wert sein.

Davon abgesehen stört es mich, die Schuld wieder bei den Unschuldigen zu suchen. Wenn ich zu einem Konzert fahre, möchte ich Fotos machen können, im Internet surfen können und telefonieren. Ich begebe mich in eine Menschengruppe Gleichgesinnter in einem geschützten Gebäude. Es ist nicht dumm sein Smartphone dort dabei zu haben.

Zu dem Konzert gehören die Fans der Band, die Täter haben dort nichts verloren, hier gilt auch kein Asyl oder Kriegsflüchtlingsgesetz.

Flow 03.02.2016 22:48

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1202073)
Zu dem Konzert gehören die Fans der Band, die Täter haben dort nichts verloren, hier gilt auch kein Asyl oder Kriegsflüchtlingsgesetz.

Ist hierfür (und im Gebäude) die Polizei oder das Sicherheitspersonal des Veranstalters zuständig ?

Adept 03.02.2016 23:17

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1201997)
Da laufen Leute mit 500-700€ in der Hosentasche rum. Zu Hunderten. Wundert es irgendjemand, dass es einfach aufgrund dieser banalen Tatsache zu mehr Taschendiebstählen kommt!? Aber natürlich muss auch das wieder im Zusammenhang mit "Ausländern" und Flüchtlingen stehen. Hier würde ich den Leuten tatsächlich so dumme Ratschläge geben wie: "Nehmt euer verdammtes Luxushandy zu keiner Veranstaltung mit, bei welcher 10000 andere Menschen anwesend sind. Ansonsten vielleicht nicht auf dem Präsentierteller hinhalten."

Die Argumentation ähnelt der, dass Frauen sich gefälligst züchtig, am besten inklusive Burka, anziehen sollen, wenn sie bei uns öffentlich auf strenge Moslems treffen könnten.

Du gibst dadurch den Handybesitzern die Schuld, nicht den Dieben. Aber wer verstößt hier gegen das Gesetz?

Klugschnacker 04.02.2016 07:12

Da wir auf den zurückliegenden 138 Seiten jedes Argument sicher 10x nacheinander diskutiert haben, will ich uns eine elfte Runde ersparen, nicht zuletzt mir selbst als Moderator.

Dieser Thread wird daher vorübergehend geschlossen, bis es etwas Neues gibt. Das könnte der EU-Gipfel vom 18.-19. Februar sein. Oder ein anderes Ereignis, das neue Fakten in die Diskussion bringt. Parallel eröffnete Threads werden gelöscht.

Einwände und Vorschläge wie immer bitte per PN an mich. Ich danke allen Beteiligten für die weitgehend sachliche und interessante Diskussion.

Grüße,
Arne


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