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Es erscheint Dir vielleicht als ein Mangel, aber es ist aus meiner Sicht die große Stärke der Wissenschaft, dass sie ihren eigenen Erkenntnissen misstraut und sie fortwährend prüft und infrage stellt. So kann sie sich weiterentwickeln. Wo wären wir heute, wenn es in der Wissenschaft ein 2000 Jahre altes heiliges Buch gäbe? Wissenschaft bedeutet nicht, Erkenntnisse endgültig für wahr zu erklären. Wissenschaft ist eine Methode, eine Arbeitsweise. Sie hat den Zweck, Erklärungsmodelle möglichst klar zu formulieren und deren Fehler zu erkennen. Letztere gehören mit zum Spiel. Wir irren uns langsam empor. :Blumen: |
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Die Physik ist keine Wahrheit, sie beschreibt eine Wahrheit. Indem sie es unglaublich präzise tut, denke ich, dass sie etwas mit der Wahrheit zu tun hat. Dennoch ist eine physikalische Beschreibung nicht mit der Wirklichkeit identisch. Mit anderen Worten: Haben wir zwei vollkommen unterschiedliche Theorien, die beide das Gewicht des Elektrons korrekt beschreiben könnten, dann wüssten wir nicht zu sagen, welche von beiden "wahr" ist. Sie liefern eine korrekte Beschreibung. Das ist alles. Wenn ich ketzerisch zurückfragen darf: Welche Wahrheit vermittelt uns denn die Vorstellung des christlichen Gottes? Was kann sie erklären? Welche Frage kann sie beantworten? Mir scheint, mit einem allmächtigen, allwissenden und gütigen Gott, der selbst keine Ursache hat, kann man überhaupt nichts erklären. Nehmen wir die Frage nach der Existenz der Welt und ihrem Sinn. Welche Antworten gibt hier der Gott? :Blumen: |
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In v = gt steckt keine Wahrheit. Es ist ein Gesetz, dass in unserer Welt gilt. Man könnte natürlich sagen, es ist wahr, dass die Geschwindigkeit proportial zu der Zeit wächst mit g als Konstante. Dann hätte man eine wahre Aussage und somit eine Wahrheit. |
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Wie gesagt es geht in der Wissenschaft nicht um Wahrheit, es geht darum dass es funktioniert. Mit den Bewegungsgleichungen kann ich vorausberechnen wo eine Kanonenkugel aufschlangen wird. Dies kann ich (im Rahmen der Ungenauigkeiten) zu 100% vorausberechnen (zumindest ist nicht ein Fall bekannt, wo eine Kanonenkugel plötzlich bei gegebenen Abschusswinkel und Schwazpulvermenge wo ganz andere gelandet ist). Ob man dann sagen will die Bewegungsgleichungen wären wahr, sei jedem selber überlassen. Ich würde es eher nicht sagen. Es ist ein passende Modell, das nie wiederlegt wurde. Dann kam Einstein und sagte, dass in der Nähe der Lichtgeschwindigkeit die Bewegungsgleichungen nicht mehr stimmen oder immer ungenauer werden. Dadurch wurde Newton nicht falsch oder zur Unwahrheit. Das Weltbild wurde erweitert. Aber auch in 250 Jahren, wird eine Kanonenkugel dort landen, wo es Newton vorher berechnet und nicht woanders! (Solange sie langsam genug ist, um nicht Einstein beachten zu müssen) Dass es um Wahrheit ginge, wird den Naturwissenschaftlern immer gerne in den Mund gelegt, das ist aber nicht der Fall. Die Wahrheit interessiert uns gar nicht. |
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Wir können uns aber mit den angenommenen Eigenschaften (Allmacht, Güte) eines Gottes beschäftigen, oder mit seinen angenommenen Taten (Schöpfung), und prüfen, ob wir dafür Indizien in der Welt finden. Eine Welt, die sich nach Naturgesetzen langsam entwickelt, muss sich von einer Welt unterscheiden, die von einem gütigen und allmächtigen Gott erschaffen worden ist. Aus meiner unmaßgeblichen Sicht kommt das christliche Gottesbild durch solche Betrachtungen in große Schwierigkeiten, da sich die Welt in allen Details so verhält als gäbe es keinen Gott. Vielleicht gibt es einen Gott. Aber dass speziell die christliche Vorstellung von ihm zutreffen sollte, halte ich für wenig wahrscheinlich. :Blumen: |
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