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Klugschnacker 14.06.2023 08:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1711919)
Gesetze sind keine Naturgesetze sondern menschengemacht. Wenn die Menschen nicht mitmachen, sind sie nichts wert. Bei Naturgesetzen spielt das Menschenverhalten hingegen keine Rolle.

Das Bundesverfassungsgericht kann die Regierung anweisen, Gesetze zu erlassen, die den Schutz kommender Generationen (Artikel 20a Grundgesetz) verwirklichen.

Konkret geht es dabei um das Einhalten der gesetzlich festgelegten CO2-Minderungsziele auf dem Weg zur Klimaneutralität 2045. Bis dahin sind Teilziele verbindlich festgelegt.

Bei den konkreten Maßnahmen, welche zur gesetzlich vorgeschriebenen CO2-Minderung führen, ist die Politik frei. Das kann Tempolimit 100 sein (wie bei den Niederländern nach einem vergleichbaren Gerichtsbeschluss), ein Verbot von Inlandsflügen, eine wirksame CO2-Bepreisung, das Ende der Subventionierung fossiler Brennstoffe und Massentierhaltung – und so weiter.

Die Menschen werden sich zwangsläufig an diese Gesetze halten müssen, zumindest in Deutschland.

Ich gebe Dir aber recht: Es ist in der öffentlichen Debatte eine Tendenz spürbar, das Grundgesetz, das Bundesverfassungsgericht, sowie deutsche, europäische und globale Klimaschutzgesetze und -abkommen nicht so ernst zu nehmen. Auf den Rechtsstaat und "die volle Härte des Gesetzes" beruft man sich deutlich leichter bei den Klimaklebern.

Helmut S 14.06.2023 09:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1711935)
Das Bundesverfassungsgericht kann die Regierung anweisen, Gesetze zu erlassen, die den Schutz kommender Generationen (Artikel 20a Grundgesetz) verwirklichen.

Dass stimmt nicht. Das BVerfG kann nur - und auch nur auf Klage hin - feststellen, dass etwas, was der Gesetzgeber getan hat, nicht verfassungskonform (oder eben schon) ist und das es deshalb geändert (oder eben nicht) werden muss.

Das BVerfG kann nicht bei "Nichtstun" eingreifen.

Darüber hinaus gibt es noch weiter "Verfahren" die das BVerfG durchführt. Diese zielen jedoch alle auf "Kontrolle" i.W.S. ab.

:Blumen:

Mitsuha 14.06.2023 09:36

Müsste sowas in Deutschland nicht auch gehen, wenn der Klimaschutz sogar gesetzlich veranktert ist?

https://www.tagesschau.de/ausland/am...aeden-100.html

Ach nein, funktioniert ja nicht, deswegen greifen manche ja zu krasseren Methoden.

sabine-g 14.06.2023 09:39

Zitat:

Zitat von Mitsuha (Beitrag 1711946)
Müsste sowas in Deutschland nicht auch gehen, wenn der Klimaschutz sogar gesetzlich veranktert ist?

https://www.tagesschau.de/ausland/am...aeden-100.html

Ach nein, funktioniert ja nicht, deswegen greifen manche ja zu krasseren Methoden.

Diese Klage haben wir hinter uns, daher wurde das Thema ins Grundgesetz aufgenommen.

keko# 14.06.2023 09:45

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1711930)
...

Hauptgrund sind wohl derzeit noch Kriege. Es dürfte aber greifbar sein, dass in naher Zukunft Trinkwasser und der Zugang dazu ein Kriegsgrund werden dürfte. Und woran liegt das wohl?

Seit Jahrhunderten das gleiche: Macht, Gier, Geld (meist einiger weniger).
Der Mensch ist letztendlich für die heutige Zeit falsch gepolt, er braucht dringend ein Upgrade.

Klugschnacker 14.06.2023 09:53

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1711937)
Dass stimmt nicht. Das BVerfG kann nur - und auch nur auf Klage hin - feststellen, dass etwas, was der Gesetzgeber getan hat, nicht verfassungskonform (oder eben schon) ist und das es deshalb geändert (oder eben nicht) werden muss.

Das Gericht ordnete meines Wissen nach an, dass die Einhaltung der Zwischenziele überwacht werden muss (regelmäßiges Monitoring), und dass bei Nichteinhalten entsprechende Sofortprogramme vorgelegt werden müssen, die das korrigieren. Das entfaltet nach meinem Verständnis durchaus eine Lenkungswirkung im laufenden politischen Prozess.
:Blumen:

El Stupido 14.06.2023 10:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1711950)
Seit Jahrhunderten das gleiche: Macht, Gier, Geld (meist einiger weniger).
Der Mensch ist letztendlich für die heutige Zeit falsch gepolt, er braucht dringend ein Upgrade.

Es gab schon immer Zeiten, in denen Menschen falsch "gepolt" waren.
Früher waren Gründe für Kriege unter anderem Religion, Zugang zu Bodenschätzen etc.

Schau dir dieses Bild an: Bevölkerungsdichte am Beispiel Ägypten. Gut zu erkennen der Nil und das Nildelta.
Schon immer siedelten sich Menschen dort an, wo es die Gegebenheiten zuließen, wo Trinkwasser zur Verfügung stand und Landwirtschaft möglich war.
Dürre und Hitze wird dies zukünftig arg ins Wanken bekommen.

Menschen sollten sich bewusst sein, dass es in zukünftigen Kriegen nicht um Gold, Platin und Edelsteine gehen wird sondern um TRINKWASSER.

keko# 14.06.2023 10:13

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1711955)
Es gab schon immer Zeiten, in denen Menschen falsch "gepolt" waren.
Früher waren Gründe für Kriege unter anderem Religion, Zugang zu Bodenschätzen etc.

.....

Die Umstände ändern sich nur. Früher waren Geistliche und Könige die Geiseln. Die einen hielten die Menschen dumm, die anderen arm.
Was werden wohl zukünftige Generation über uns denken, also Menschen im Jahr 2023? Wir geben in vielerlei Hinsicht ein sehr schlechtes Bild ab. Da muss man nicht auf Wasserknappheit in der Zukunft schauen.

Schwarzfahrer 15.06.2023 22:06

Vor drei Jahren schrieb hier einer etwas von pragmatischer Sicht auf die Klimaziele, als ich damals auf den eher ideologischen Eindruck vieler Aktivisten hinwies:
Heutzutage ist das offenbar überholt, das Pariser Abkommen hat den Status von religiöser Heiligkeit erreicht, zumindest wenn man Luisa folgt:
Sorry, aber mit einer solchen Diktion von "Heiligkeit" erweist sie allen einen Bärendienst, die die Klimaziele als wissenschaftlich fundiert und sachlich begründet sehen - das bestätigt alle Vorurteile über den religiös-fundamentalistischen Charakter der extremen Klimabewegten. Wen soll heutzutage sowas denn ansprechen?

LidlRacer 16.06.2023 01:46

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1712169)
Vor drei Jahren schrieb hier einer etwas von pragmatischer Sicht auf die Klimaziele, als ich damals auf den eher ideologischen Eindruck vieler Aktivisten hinwies:

Heutzutage ist das offenbar überholt, das Pariser Abkommen hat den Status von religiöser Heiligkeit erreicht, zumindest wenn man Luisa folgt:

Sorry, aber mit einer solchen Diktion von "Heiligkeit" erweist sie allen einen Bärendienst, die die Klimaziele als wissenschaftlich fundiert und sachlich begründet sehen - das bestätigt alle Vorurteile über den religiös-fundamentalistischen Charakter der extremen Klimabewegten. Wen soll heutzutage sowas denn ansprechen?

Ja, wenn man sich Mühe gibt, kann man alles missverstehen. Oder wenn man sich keine Mühe gibt, zu verstehen.

Wenn man sich das Original anhört, hat die "Heiligkeit" nichts mit der BILDschen oder WELTlichen "Klimareligion" zu tun, sondern damit, dass auf höchster Ebene (UN) sinnvolle und notwendige Beschlüsse gefasst wurden, die jetzt u.a. von der deutschen realitätsignorierenden Oppositions- und Klimawandelleugnerpartei FDP, die sich irgendwie in die Regierung geschlichen hat, in verhängnisvoller Kooperation mit fossillobbyistischen und populistischen Medien torpediert werden, wobei der "Klimakanzler" keinerlei Interesse erkennen lässt, seiner Selbsttitulierung und Verantwortung gerecht zu werden.

Nepumuk 16.06.2023 08:07

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1712169)
Sorry, aber mit einer solchen Diktion von "Heiligkeit" erweist sie allen einen Bärendienst, die die Klimaziele als wissenschaftlich fundiert und sachlich begründet sehen - das bestätigt alle Vorurteile über den religiös-fundamentalistischen Charakter der extremen Klimabewegten. Wen soll heutzutage sowas denn ansprechen?

Na, womöglich erreicht man damit all diejenigen, die es mit dem Verständnis und/oder Akzeptanz der Fakten nicht so haben. Wäre dann doch vielleicht auch was für dich. :Blumen:

Klugschnacker 16.06.2023 08:11

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1712169)
Vor drei Jahren schrieb hier einer etwas von pragmatischer Sicht auf die Klimaziele, als ich damals auf den eher ideologischen Eindruck vieler Aktivisten hinwies: ...

Pragmatisch sieht es unser Nachbarland Frankreich. Es gehe jetzt darum, "mit dem Leugnen aufzuhören", fordert der Umweltminister. Das Pariser Abkommen würde de facto nicht eingehalten. Die Temperaturen werden um 4 bis 5.6°C ansteigen – allein in diesem Jahrhundert. Darauf müsse man sich nun vorbereiten.

Die Frankfurter Rundschau schreibt dazu:
In Paris sind sich Wissenschaftler:innen einig mit Umweltminister Béchu. „Vier Grad zusätzlich ist kein pessimistisches Szenario“, so der Klimatologe Vivian Dépoues. ... Trockenheiten ohne jeglichen Regen könnten neun Monate von Frühling bis Herbst dauern.
Das französische Umweltministerium schätzt die öffentlichen Mehrausgaben für die Vorbereitung auf das Vier-Grad-Szenario auf 45 Milliarden Euro – und zwar nicht als einmalige Ausgabe, sondern jedes Jahr. Das wäre mehr als das Verteidigungsbudget Frankreichs (40 Milliarden Euro).

Anmerkung: Die Kosten für die strikte Vermeidung von Treibhausgasen kommen dann noch oben drauf. Denn die Emissionen müssen auch dann auf Netto-Null reduziert werden, wenn man sich mit einer Erwärmung von 4-6°C innerhalb der nächsten 75 Jahre abfindet. Denn andernfalls steigen die Temperaturen einfach weiter.

Kritiker halten Frankreichs Anpassungsplänen entgegen, dass man sich nicht an eine Erwärmung um 4-6°C anpassen könne.

(Deutschland liegt aktuell auf der +4.4°C Entwicklungslinie).

Schwarzfahrer 16.06.2023 10:49

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1712187)
Na, womöglich erreicht man damit all diejenigen, die es mit dem Verständnis und/oder Akzeptanz der Fakten nicht so haben. Wäre dann doch vielleicht auch was für dich. :Blumen:

Weil Du offenbar gerne persönlich wirst: google mal nach "Psychologischer Projektion"...

Schwarzfahrer 16.06.2023 10:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1712188)
Pragmatisch sieht es unser Nachbarland Frankreich. Es gehe jetzt darum, "mit dem Leugnen aufzuhören", fordert der Umweltminister. Das Pariser Abkommen würde de facto nicht eingehalten. Die Temperaturen werden um 4 bis 5.6°C ansteigen – allein in diesem Jahrhundert. Darauf müsse man sich nun vorbereiten.

Grundsätzlich halte ich das für die deutlich realistischere Einstellung und daher richtig: sich vor allem konstruktiv auf die Erwärmung vorzubereiten und anzupassen, anstelle sich allein auf die Utopie der kompletten CO2-Emissionsvermeidung zu konzentrieren. Die zitierten Zahlen halte ich trotzdem für übertrieben. Sie werden wohl aus der gleichen Logik heraus verwendet, wie bei Corona agiert wurde: man glaubt, daß man die Leute nur über extreme Angst motivieren kann. Letzteres halte ich allerdings für destruktiv und falsch; es führt eher zum Gegenteil (wer zu oft Wolf ruft, dem glaubt man nicht mehr, wenn der Wolf wirklich kommt).

MattF 16.06.2023 11:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1712216)
Grundsätzlich halte ich das für die deutlich realistischere Einstellung und daher richtig: sich vor allem konstruktiv auf die Erwärmung vorzubereiten und anzupassen, anstelle sich allein auf die Utopie der kompletten CO2-Emissionsvermeidung zu konzentrieren.


Das wichtige Wort ist in der Tat "allein". Wir werden nämlich beides bezahlen müssen.

Genussläufer 16.06.2023 15:44

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1712223)
Das wichtige Wort ist in der Tat "allein". Wir werden nämlich beides bezahlen müssen.

Das auf jeden Fall. Die Frage ist nur, was Du wovon bezahlen kannst. Die Rechnung für dem Umgang mit dem Thema wird auf jeden Fall fällig. Ob wir in der Lage sind diese zu bezahlen, wird aber maßgeblich von unserem Weg für die Vermeidung abhängen.

Und genau hier liegt der größte Dissens im Faden. Ich denke, daß hier jeder die folgenden Aussagen unterschreiben wird:

- es gibt einen vom Menschen verursachten Klimawandel
- wir müssen etwas dagegen tun
- gleichzeitig müssen wir mit den zu erwarteten Folgen umgehen

Dissens herrschen über die Handlungsalternativen im zweiten Punkt und einer Priorsierung zwischen Punkt 2 und 3. Sollte ich falsch liegen, vergesst es einfach. Sollte ich das richtig interpretiert haben, sollte die Diskussion auch über diese Punkte geführt werden. Ansonsten wird es einfach zu unübersichtlich :Blumen:

sabine-g 20.06.2023 11:07

läuft, und zwar im übertragenen Sinne......
Die Gletscher des Himalaya versorgen rund zwei Milliarden Menschen mit Wasser. Laut einer Studie könnte die einst gigantische Eismasse jedoch bis zum Ende des Jahrhunderts bereits 80 Prozent ihres Volumens verloren haben. Wissenschaftler sind besorgt: "Das geht viel schneller, als wir dachten."

Die Gletscher im Himalaya, die fast zwei Milliarden Menschen mit Wasser versorgen, schmelzen nach Angaben von Wissenschaftlern wegen des Klimawandels schneller als je zuvor. Laut einem Bericht des Internationalen Zentrums für Integrierte Entwicklung von Bergregionen (ICIMOD) schmolzen die Gletscher zwischen 2011 und 2020 etwa 65 Prozent schneller als im vorhergehenden Jahrzehnt. Im Zeitraum 2000 bis 2016 verloren die Gletscher jährlich durchschnittlich etwa 7,7 Milliarden Tonnen Eis.

El Stupido 20.06.2023 11:26

Auch erwähnenswert:

Zitat:

(...)Nordindien leidet seit Tagen unter einer Hitzewelle, in deren Folge mindestens 100 Menschen gestorben sind.(...)In Indien gelten die Monate April, Mai und Juni als besonders heiß, bevor der Monsun dann etwas Abkühlung bringt. Die Hitzewellen haben in den vergangenen zehn Jahren an Heftigkeit gewonnen. Hinzu kommt eine Wasserknappheit, unter der mehrere Millionen Menschen leiden.(...)

keko# 20.06.2023 11:36

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1712572)
läuft, und zwar im übertragenen Sinne.........[/url]

Ich verstehe deine Postings nicht. Aus meiner Sicht stehst du mitten im Leben und bist Teil des Problems, so wie die meisten (oder alle? ich auf jeden Fall) hier. Glaubst du, dein Firmen-eAuto ändert am globalen Klima irgendwas?
:Blumen:

TriVet 20.06.2023 11:43

Und weil man ein Teil des Problems ist, darf man sich dessen nicht bewusst sein, nicht nach Verbesserung streben und nicht hoffen, dass sich eine respektive viele Lösungen finden?

Flow 20.06.2023 11:45

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1712579)
Aus meiner Sicht stehst du mitten im Leben und bist Teil des Problems, so wie die meisten (oder alle? ich auf jeden Fall) hier.

Ich dachte, Schwarzfahrer ist das Problem ... :confused:

sabine-g 20.06.2023 11:45

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1712579)
Ich verstehe deine Postings nicht. Aus meiner Sicht stehst du mitten im Leben und bist Teil des Problems, so wie die meisten (oder alle? ich auf jeden Fall) hier. Glaubst du, dein Firmen-eAuto ändert am globalen Klima irgendwas?

Hab ich das irgendwo behauptet?
Soll ich mir Lendenschurz anziehen und als Nomade durch die Wälder streifen?

Im Prinzip ist doch jedes Lebewesen Teil des Problems, nach der Geburt produziert es nämlich CO2 und verbraucht andere Ressourcen.

Ich kann als Teil der Gesellschaft das machen, was möglich ist.
Dazu gehört z.B. den Verbrenner abschaffen und zur e-Mobiltät zu wechseln.
Hier kann ich demnächst kompletten Vollzug melden aber auch heute fahre ich so gut wie kein Auto mehr. Seit Donnerstag steht die Kiste ( ok, Wattchallenge Fahrt von 24km ) vor der Haustür.

Das Kompliment Postings nicht zu verstehen, gebe ich gerne zurück.
Außer Erfahrungen aus Bananenrepulbliken, Nachbarschaftsgespräche und Digitalisierung kommt von Dir nicht besonders viel Neues. Auch von mir dazu ein Strauß Blumen: :Blumen:

keko# 20.06.2023 11:47

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1712580)
Und weil man ein Teil des Problems ist, darf man sich dessen nicht bewusst sein, nicht nach Verbesserung streben und nicht hoffen, dass sich eine respektive viele Lösungen finden?

Doch, das ist der erste und wichtige Schritt. Änderungen kommen aber nur durch Taten zustande.

keko# 20.06.2023 11:52

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1712582)
....

Das Kompliment Postings nicht zu verstehen, gebe ich gerne zurück.
Außer Erfahrungen aus Bananenrepulbliken, Nachbarschaftsgespräche und Digitalisierung kommt von Dir nicht besonders viel Neues. Auch von mir dazu ein Strauß Blumen: :Blumen:

Ja, wir drehen uns alle auf unserer Platte umher. Postings über Klimawandelfolgen machen da keine Ausnahme. Das ist alles hinlänglich seit x-Jahren bekannt. Dass wir über unsere Verhältnisse leben, erklärte mir vor über 40 Jahren schon der Erdkunde-Lehrer. War damals selbst mir einleuchtend.

keko# 20.06.2023 11:54

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1712581)
Ich dachte, Schwarzfahrer ist das Problem ... :confused:

Sabine kann gut austeilen. Entsprechend wird sie auch einstecken können :Cheese:

Helmut S 20.06.2023 12:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1711953)
Das Gericht ordnete meines Wissen nach an, dass die Einhaltung der Zwischenziele überwacht werden muss (regelmäßiges Monitoring), und dass bei Nichteinhalten entsprechende Sofortprogramme vorgelegt werden müssen, die das korrigieren. Das entfaltet nach meinem Verständnis durchaus eine Lenkungswirkung im laufenden politischen Prozess.
:Blumen:

Ja, logo haben die Entscheidungen des BVerfG eine politische Lenkungswirkung. Es ist sogar auch möglich, dass bis zur verfassungskonformen Regelung durch den Gesetzgeber, temporäre Vorschriften durch das BVerfG erlassen werden.

In der Regel stellt das BVerfG aber fest, welche Aspekte nicht und warum nicht verfassungskonform sind. Dies war auch beim KSG der Fall. Es gab aber keinerlei Anordnungen, die z.B. Verordnungscharakter hätten.

Das KSG ist kein Umsetzungswerkzeug im Sinne z.B. einer Verordnung. Das Wichtige an dem KSG ist, dass es einerseits den Reduktionspfad vorgibt und es andererseits ermächtigt, z.B. Verordnungen oder andere Gesetze zu erlassen, die ggf. in Grundrechte eingreifen, um diesen Reduktionspfad umzusetzen. Es ist also ein gesetzlicher Handlungsrahmen in dem sich der Gesetzgeber zur Erreichung der Reduktionsziele bewegen und auf den er sich ggf. gegen die Einrede von Grundrechtseinschränkungen stützen kann.

Wenn der Reduktionspfad nicht eingehalten wird, dauert es ewig, bis was passiert - für den Fall, dass überhaupt was passiert. Wenn dann Normen aufgrund von EU Richtlinien o.ä. umgesetzt werden müssen, dann hat die EU zwar Werkzeuge/Strafmöglichkeiten ... aber was passiert denn schon? D kauft CO2 Emmissionsrechte von Bulgarien et al.

Aus diesem Grund läuft das KSG praktisch ins Leere, solange keine entsprechenden Verordnungen o.ä. darauf folgen.

----------------------------

Aus meiner Sicht besteht das aller größte Problem der Umsetzung von Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels darin, dass durch den demokratischen Prozess einerseits viel zu viel Verwässerung Einzug hält und andererseits die Dinge viel länger dauern als nötig. GEG ist ein riesen Beispiel dafür.

Hier muss man ran. Das muss gelöst werden. Ansonsten heißt es irgendwann: Leider ist der Reduktionspfad im KSG nicht erreicht worden, also müssen stark freiheitseinschränkende Maßnahmen ergriffen werden. Darauf hat das BVerfG in seiner Würdigung zum KSG u.a. auch abgehoben. Das BVerfG argumentiert:

Zitat:

Danach darf nicht einer Generation zugestanden werden, unter vergleichsweise milder Reduktionslast große Teile des CO2-Budgets zu verbrauchen, wenn damit zugleich den nachfolgenden Generationen eine radikale Reduktionslast überlassen und deren Leben umfassenden Freiheitseinbußen ausgesetzt würde.Künftig können selbst gravierende Freiheitseinbußen zum Schutz des Klimas verhältnismäßig und verfassungsrechtlich gerechtfertigt sein; gerade deshalb droht dann die Gefahr, erhebliche Freiheitseinbußen hinnehmen zu müssen. Weil die Weichen für künftige Freiheitsbelastungen bereits durch die aktuelle Regelung zulässiger Emissionsmengen gestellt werden, müssen die Auswirkungen auf künftige Freiheit aber aus heutiger Sicht verhältnismäßig sein. Auch der objektivrechtliche Schutzauftrag des Art. 20a GG schließt die Notwendigkeit ein, mit den natürlichen Lebensgrundlagen so sorgsam umzugehen und sie der Nachwelt in solchem Zustand zu hinterlassen, dass nachfolgende Generationen diese nicht nur um den Preis radikaler eigener Enthaltsamkeit weiter bewahren könnten.
Das muss man m.E. den Leuten klar machen. M.E. geht das nicht oder nicht ausschließlich über Argumente. Wir reden m.E. hier hauptsächlich davon, den Menschen u.a. (materielle) Verlustängste zu nehmen. Politische Maßnahmen müssen aus meiner Sicht deshalb auch immer diese emotionale Seite in ihrer Kommunikation adressieren.

Habeck hätte den Leuten beim GEG erklären müssen, wie das zu finanzieren ist, wie man an die Förderung kommt, wie das mit den Handwerkern läuft uvm, was die Bürger wissen wollten.

Politik muss heutzutage diese Dinge konsistent und fertig haben. Das Vertrauen in die Politik ist eh nicht besonders groß. Da kann ich mir kommunikative Positionen a la Sledge Hammer nicht leisten.

Die Medien tun halt ihr übriges dazu, dass die, die was umsetzen wollen, zerfleischt werden. In der Ampel ist z.T. das nicht nötig, denn die tun das selbst. Am Ende steht dann Aiwanger in Erding, redet rechtes AfD Deutsch und ihm wird zugejubelt.

Gut gemeint ist halt nicht immer auch gut gemacht.

:Blumen:

Nepumuk 20.06.2023 13:17

Neues aus der Klimaforschung im Spiegel: https://www.spiegel.de/wissenschaft/...4-54f044af248b

Fazit des Artikels: Europa erwärmt sich in den letzten 40 Jahren immer schneller und vor allem doppelt so schnell wie der Rest der Welt im Durchschnitt.
Die Klimaänderungen sind auch mit meiner begrenzten Lebensspanne sichtbar, aber dass es so krass ist, war mir bislang unbekannt.

Bin gespannt, welche beschwichtigenden und verleugnenden Kommentare hier (und in den kommenden Parlamentssitzungen) mal wieder kommen, um ja nicht tun zu müssen.

keko# 20.06.2023 13:32

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1712609)
....

Bin gespannt, welche beschwichtigenden und verleugnenden Kommentare hier (und in den kommenden Parlamentssitzungen) mal wieder kommen, um ja nicht tun zu müssen.

Frag mal bei der UN-Klimakonferenz in den Vereinigten Arabischen Emiraten nach, die 2023 in Dubai stattfindet, was ich konkret tun könnte. Sultan Ahmed al-Dschaber, Chef der nationalen Ölgesellschaft ADNOC, ist Präsidenten der UN-Klimakonferenz COP28. Man hört, dass hunderte Lobbyisten dort sind, viele aus entsprechenden Branchen.

Für was wähle ich unsere Politker eigentlich? Dass sie dort in Dubal in die Sonne blinzeln und mir sagen, dass man [Sprachbaustein] sich zwar auf nichts einigen konnte, aber es ein Signal für die Zukunft sei? [/Sprachbaustein]

MattF 20.06.2023 13:52

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1712613)
Für was wähle ich unsere Politker eigentlich? Dass sie dort in Dubal in die Sonne blinzeln und mir sagen, dass man [Sprachbaustein] sich zwar auf nichts einigen konnte, aber es ein Signal für die Zukunft sei? [/Sprachbaustein]

Wenn man alle auf dieser Welt mitnehmen will, dann muss man auch solche Konferenzorte akzeptieren.

Die Konferenzleitung hat sicher einen Einfluss auf die Ergebnisse, die Konferenzleitung ist allerdings nicht die Konferenz selbst.

Genussläufer 20.06.2023 13:53

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1712609)
Fazit des Artikels: Europa erwärmt sich in den letzten 40 Jahren immer schneller und vor allem doppelt so schnell wie der Rest der Welt im Durchschnitt.
Die Klimaänderungen sind auch mit meiner begrenzten Lebensspanne sichtbar, aber dass es so krass ist, war mir bislang unbekannt.

Bin gespannt, welche beschwichtigenden und verleugnenden Kommentare hier (und in den kommenden Parlamentssitzungen) mal wieder kommen, um ja nicht tun zu müssen.

Ich finde den Artikel arg einseitig und in Teilen irreführend. Folgend findest Du die Temperaturentwicklung über die letzten 70 Jahre nach Kontinenten:

https://www.laenderdaten.info/klimawandel.php

Da gibt es kaum Unterschiede. Wobei man klar sagen kann, daß die Erwärmung sich vom Äquator wegbewegend tendenziell verstärkt.

In Bezug auf die Hitzetoten ist die Aussage zwar richtig, aber eben auch nur die halbe Wahrheit. Es gibt deutlich mehr Kältetote. Und deren Rückgang müssten auch berücksichtigt werden

Natürlich haben wir ein Problem. Und dieses Problem ist riesig. Solche Artikel sind allerdings völlig kontraproduktiv, um ein Umdenken zu bewirken.

TriVet 20.06.2023 13:58

Die Schweizer haben es hier nicht erfunden, sondern besser gemacht:
Anreize (Geld, also gefühlt Belohnung) statt Verbote (gefühlt Strafe) fur Klimaschutz:
https://www.spiegel.de/ausland/schwe...7-7c588fe136b3

Klugschnacker 20.06.2023 14:18

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1712621)
In Bezug auf die Hitzetoten ist die Aussage zwar richtig, aber eben auch nur die halbe Wahrheit. Es gibt deutlich mehr Kältetote. Und deren Rückgang müssten auch berücksichtigt werden.

Gibt es denn einen Rückgang der Kältetoten? Meines Wissens nach werden die Wetterextreme in beiden Richtungen stärker. In den USA sehen wir extreme Kältewellen ebenso wie Hitzewellen. Überschwemmungen ebenso wie Dürren.

Zur Versteppung Brandenburgs hätte ich noch anzumerken, dass jeden Herbst zahlreiche Bäume auf Bahngleise stürzen. Falls sich Brandenburg in eine Wüste verwandelt und die Bäume dort absterben oder vorher abbrennen, müsste man die verringerten Schäden durch umgefallene Bäume gegenrechnen. Sonst wäre das nur die halbe Wahrheit. :Lachen2:

Siebenschwein 20.06.2023 14:36

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1712624)
Die Schweizer haben es hier nicht erfunden, sondern besser gemacht:
Anreize (Geld, also gefühlt Belohnung) statt Verbote (gefühlt Strafe) fur Klimaschutz:
https://www.spiegel.de/ausland/schwe...7-7c588fe136b3

nee, nicht wirklich. Die Schweiz hat erstmal ein Gesetz angenommen, das das ZIEL definiert. Nicht mehr und nicht weniger. Der Bundesrat will nun per nachfolgender Gesetzgebung das WIE mit möglichst viel Geldanreizen regeln. Darum ging es aber nicht.
Wenn diese Anreize jedoch nicht wirken oder ausreichen, dann steht man wieder dumm da.
Die Insel der Seligen aka Helvetien sieht nur aus der Ferne so paradiesisch aus. Es ist eher wie mit dem Scheinriesen :)

keko# 20.06.2023 14:43

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1712620)
Wenn man alle auf dieser Welt mitnehmen will, dann muss man auch solche Konferenzorte akzeptieren.

Die Konferenzleitung hat sicher einen Einfluss auf die Ergebnisse, die Konferenzleitung ist allerdings nicht die Konferenz selbst.

Das ist deine Privatmeinung und somit ok :Blumen:
Ich halte sie aber mittlerweile für ein Teil des Problems, da du entschuldigst.
Die Sparchbausteine, die ich im November höre, muss man nicht mal selbst schreiben, den ChatGPT kennt sie längst, da seit vielen Konferenzen reichlich im Internet vorhanden.

Klugschnacker 20.06.2023 14:56

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1712599)
Habeck hätte den Leuten beim GEG erklären müssen, wie das zu finanzieren ist, wie man an die Förderung kommt, wie das mit den Handwerkern läuft uvm, was die Bürger wissen wollten.

Politik muss heutzutage diese Dinge konsistent und fertig haben.

Ich halte den obigen Absatz für eine Verkennung der Realitäten, leider. Beim Streit um die Wärmepumpen ging es um vieles, aber sicher nicht um Wärmepumpen. Auch nicht um Details zum Einbau, zu Fristen und Förderungen. Das halte ich überwiegend für vorgeschoben.

Nach meiner Wahrnehmung ist es eine Kulturdebatte. Manche Menschen lehnen Veränderungen einfach ab. Ob das nun den Verbrenner in der Garage, das billige Schnitzel auf dem Teller, das Gendersternchen in einem Text, eine Corona-Verordnung oder die Heizung im Keller ist, spielt keine Rolle.

Genussläufer 20.06.2023 15:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1712629)
Gibt es denn einen Rückgang der Kältetoten?

Ja, das ist tatsächlich der Fall. Aktuell ist die Entwicklung sogar positiv. Ich habe mal Prognosen im Lancet gelesen, die sich verschiedenen Szenarien auseinandergesetzt haben und Prognosen entwickelt hatten. Da zeigte sich aber, daß sich für die Szenarien RCP 2.6 und RCP 4.5 die Effekt nahezu ausgleichen sollten. Beim Szenario 8.5 sähe die Welt allerdings deutlich schlechter aus. Da hätte man wirklich nur noch in Nordamerika, Nordeuropa und Australien deutlich positive Nettoeffekte. Auch Mitteleuropa wäre dann negativ betroffen. Im Rest der Welt würden sich zum Teil deutlich negative Effekte zeigen. Ich kann gern am Wochenende mal schauen, ob ich das finde. Ist jetzt aus der Erinnerung.

Genussläufer 20.06.2023 15:02

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1712635)
Das ist deine Privatmeinung und somit ok :Blumen:
Ich halte sie aber mittlerweile für ein Teil des Problems, da du entschuldigst.

Und wenn jemand Teil des Problems ist, macht man ihn am besten zum Teil der Lösung. Ich teile MattFs Meinung voll und ganz. Wenn wir diese Länder an dem Punkt ausgrenzen, haben wir rein gar nichts gewonnen.

keko# 20.06.2023 15:12

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1712639)
Und wenn jemand Teil des Problems ist, macht man ihn am besten zum Teil der Lösung. Ich teile MattFs Meinung voll und ganz. Wenn wir diese Länder an dem Punkt ausgrenzen, haben wir rein gar nichts gewonnen.

Du meinst "wir" können diese Länder überhaupt noch ausgrenzen? Das halte ich für optimistisch gedacht.
Und ob es nicht besser wäre, so eine Veranstaltung, bei der sich Lobbyisten die Hände geben, nicht gleich abzusagen, halt ich zumindest für diskussionswürdig. Ich höre jetzt schon Politker sagen, dass nichts dabei rauskommt.
Was soll das denn? Worin liegt dann der Sinn dieses Klimschutztreffens in der Wüste?

Genussläufer 20.06.2023 15:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1712644)
Du meinst "wir" können diese Länder überhaupt noch ausgrenzen? Das halte ich für optimistisch gedacht.

Nene, das kam falsch rüber. Die sind alle ganz weit weg. Unser Moralschild ist so aufgeblasen, daß die schon ganz weit weg sind. Ich dachte eher, daß wir dieses mal ablegen und damit zeigen, dass uns bewusst ist, das Problem nicht allein lösen zu können.

Ich halte unsere Aktionen für völligen Unfug, wenn wir die Wachstumsländer der Zukunft und der Gegenwart nicht einbeziehen. Das sind nun mal nicht die Developed, sondern die Emerging und Frontier Markets. Dabei ist völlig irrelevant, ob wir das gut finden oder nicht.

Helmut S 20.06.2023 15:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1712637)
Auch nicht um Details zum Einbau, zu Fristen und Förderungen. Das halte ich überwiegend für vorgeschoben.

Diese Sicht fällt bei mir durchaus auf fruchtbaren Boden, denn ich meine schon auch, dass manche Menschen dann und wann hervorragende Verdrängungskünstler und Selbsttäuscher sind.

Andererseits sagt mir meine Lebenswirklichkeit auch was anderes: Die Leute, mit denen ich spreche - meist beruflich gebildete Menschen aus dem BMW Umfeld jenseits der 50J - jedoch auch auch Promovierte an Hochschulen, Juristen beim Staat, Physiker bei Infineon, Unternehmer, Ingenieure in den verschiedenen Branchen, Informatiker hier und dort ... aber auch ganz einfache Arbeiter, Geringverdiener und zum Teil Bildungsferne.

Ich würde sagen, dass die alle irgendwie und in einem bestimmten Grad "Angst" haben um ihr Geld, vor dem was möglicherweise auf sie zukommt und das, was sie sich an Wohlstand erarbeitet haben, zu verlieren. Und ja: Angst vor Veränderungen.

Ja, dass mag die faktische Realität ignorieren. Auch hier stimme ich zu. Ich denke jedoch, dass es für die meisten Leute unerheblich ist, wie denn die faktische Realität aussieht: Meist ist viel wichtig, wie die Realität im eigenen Weltbild, in der eigenen Lebenswirklichkeit aussieht.

Anekdotisch: Bei mir war vor 2 Wochen ein Produktionsmitarbeiter D. im Büro und wollte etwas über 21% Gehaltserhöhung. Ein Grund (neben der Lebensmittel- und Energiepreise) dafür war: Er hat ein altes Haus von der Oma übernommen. In dem wohnt er jetzt mit seiner Frau und dem 1-jährigen Kind. Er hat nen uralt Ölkessel drin. Hat sich wegen des GEG mit nem Energieberater unterhalten. Der hat ihm gesagt, er braucht auch neue Fenster, wenn er ne Wärmepumpe einbaut. Genauer: Bei ihm ist das so angekommen. Ob der Energieberater das genau(!) so gesagt hat, sei dahingestellt. Er hat sich die Fenster anbieten lassen. Jetzt hat er Panik. Ich verstehe das.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1712637)
Manche Menschen lehnen Veränderungen einfach ab. Ob das nun den Verbrenner in der Garage, das billige Schnitzel auf dem Teller, das Gendersternchen in einem Text, eine Corona-Verordnung oder die Heizung im Keller ist, spielt keine Rolle.

Ich kenne Gott sei Dank wenige von der Sorte. Meine Eltern vielleicht und die Schwiegereltern meiner Schwester :Lachen2:

Insgesamt alles auf "Sturheit" zu schieben ist mir jedenfalls zu einfach. Ich denke, man könnte ne Menge der Leute "kriegen", wenn man sie nur da abholt, wo sie stehen.


:Blumen:


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