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Hafu 19.09.2020 21:34

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 1553387)
Wird in dem von Hafu gelobten Wochenbericht wohlweislich nicht veröffentlicht.

Was soll denn das? Versuchst du jetzt hier Trump zu imitieren , indem du einfach Mal die Unwahrheit behauptet?
In jedem Mittwochsbericht veröffentlicht das RKI die Gesamtzahl der Tests und natürlich auch die Positivrate:
"mittwochs: Bundesweite Testhäufigkeit und -kapazitäten"

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 1553387)
Stand 09.09. haben wir hier über 1Millionen Testungen in Deutschland und einen R-Wert von 0.7%. Wir erinnern uns: "dauerhaft unter 1%" sollten diese "Pandemieeinschränkungen" beendet werden, so unsere Politiker. Seite 11, Tabelle 5:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...HmOltNA-24lTjw

Wir erinnern uns???
Tut mir leid, ich erinnere mich nicht, dass "unsere Politiker" so etwas behauptet hätten, denn es wäre hanebücher Unsinn. Die Positivrate (um die geht es indeinem RKI-Link) hängt ganz stark davon ab, wen man testet (Stichproben, bestimmte Berufsgruppen oder eben nur wie zu Beginn der Pandemie- stark symptomatische Verdachtsfälle). Sie sagt deshalb isoliert betrachtet nur ganz wenig über die Gefährlichkeit einer Pandemie aus.

Evt. kannst du meiner Erinnerung auf die Sprünge helfen mit einem Link zur Aussage "unserer Politiker"?

Schwarzfahrer 19.09.2020 21:40

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1553441)
Wobei da alleine schon die Frage ist die Angst wovor?
Vor der Ansteckung? Aus Unsicherheit was vorgeschrieben ist? Aus Angst andere anzustecken? .....
Bin ich Opfer von Angstmache wenn ich vergesse die Maske abzusetzen wenn ich eine kurze Probefahrt mache und ich sie schon kaum noch merke?

Du glaubst also, daß die Leute aus Vergesslichkeit allein im Wald oder im Auto mit Maske unterwegs sind? Angenehm, wenn man sich die Welt so einfach erklären kann. Es gab aber kürzlich eine Umfrage, nach der sehr viele ein völlig irreal hohes Risiko von über 25 oder gar 50 % für sich sahen, schwer an Corona zu erkranken, wo doch das reale Risiko für die meisten im Promille-Bereich liegt, wenn überhaupt so hoch. Ist das nicht irrationale Angst?
Ich für meinen Teil halte es für ein großes Problem, wenn wesentliche Teile der Bevölkerung eine irrationale Angst entwickeln. Leute, die Angst haben, sind nicht frei in ihrem Denken und Urteilsvermögen, sie sind beeinflussbar, manipulierbar - eine solche Gesellschaft wünsche ich mir nicht.

Schwarzfahrer 19.09.2020 21:48

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553471)
Zur Erinnerung - es ging um deine Aussage:
"Ärzte, die beim Abstrich sich so verkleiden, als ob es um Ebola ginge, sind ein Zeichen von irrationaler Angst."

Du hältst es für irrationale Angst, dass medizinisches Personal, das sich in engsten Kontakt mit wahrscheinlich infizierten Personen begibt, sich möglichst gut vor einer Infektion schützt, um nicht selbst zum Superspreader unter weiterem medizinischen Personal sowie Risikogruppen (ihren weiteren Patienten) zu werden?

Ja, wenn der Arzt sich extra einwickelt, daß keine Hautpartie frei ist, ist es bei Corona, dessen Risiko und Infektiosität absolut übertrieben. Wenn das Risiko wirklich so hoch wäre, müssten alle Familienangehörigen des Patienten ebenso verkleiden. Dann dürfte kein Zahnarzt mehr mich normal behandeln (in Ungarn hat man Zahnärzten tatsächlich auch so Ebola-mäßige Vollverkleidung vorgeschrieben), die Orthopädin oder der Kardiologe, bei dem ich kürzlich war, hätte nicht normal vor mir sitzen dürfen (nur ich hatte Mundschutz an), u.s.w. Schließlich kann ja jeder infiziert sein, sonst würden die meisten Maßnahmen keinen Sinn machen.
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553471)
Und Du möchtest nicht ernsthaft behaupten, dass es diese Aussagen zum Klimawandel hier im Forum gegeben hat, oder?

Habe ich doch nie. Aber genau das habe ich von Klima- und Elektroautoaktivisten (keine FFF-Kids, sondern Ü40 Erwachsene) in einer Live-Diskussion bei uns vor Ort erlebt, sogar wiederholt.

merz 19.09.2020 21:58

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 1553387)
Stand 09.09. haben wir hier über 1Millionen Testungen in Deutschland und einen R-Wert von 0.7%. Wir erinnern uns: "dauerhaft unter 1%" sollten diese "Pandemieeinschränkungen" beendet werden, so unsere Politiker. Seite 11, Tabelle 5:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...HmOltNA-24lTjw

Da steht kein R-Wert, egal welcher, sondern die Positivenquote.

m.

Schwarzfahrer 19.09.2020 22:00

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1553409)
Wenn es mit den Zahlen so weiter geht, kann Österreich die besonders wichtige Winter-Saison im Tourismus wohl abschreiben - und zwar wegen Corona und nicht wegen der Maßnahmen dagegen. Der Zusammenbruch des Tourismus wäre also ein Kollateralschaden von Corona und nicht von den Maßnahmen gegen Corona.

Wie soll ich die Begründung verstehen? Wegen Corona, weil so viele Arbeitskräfte krank sind, daß Tourismus-Betriebe schließen müssen mangels Personal? Das würde ja alles bisherige in allen Ländern um ein vielfaches übersteigen. Mir fällt aber kein anderer Einfluß auf den Tourismus ein, der nicht mit einschränkenden Maßnahmen zu tun hätte, sei es Schließungen, Einschränkungen des Betriebs, Reisebeschränkungen, u.a.m.
Ich für mein Teil sähe auch bei höheren Corona-Zahlen wenig Grund, nicht meinen üblichen Skiurlaub zu machen: Wohnen in der eigenen Ferienwohnung, Skifahren auf der Piste, Sessellift oder Schlepplift sind beides kein besonders hohes Infektionsrisiko. Ich brauche kein Hüttenbetrieb, keine Apres-Ski-Bars. Das mag Einnahmen schmälern, aber für ein Zusammenbruch muß mehr zusammenkommen.
Letzten Winter, bei Unkenntnis der Gefährlichkeit des Ganzen konnte ich die Komplettschließung des Skibetriebs noch verstehen, diesen Winter hätte ich dafür kein Verständnis mehr. Jetzt sollte man eigentlich alles mit sinnvollen Einschränkungen am Laufen halten können.

LidlRacer 19.09.2020 22:01

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553476)
Ja, wenn der Arzt sich extra einwickelt, daß keine Hautpartie frei ist, ist es bei Corona, dessen Risiko und Infektiosität absolut übertrieben. Wenn das Risiko wirklich so hoch wäre, müssten alle Familienangehörigen des Patienten ebenso verkleiden. Dann dürfte kein Zahnarzt mehr mich normal behandeln (in Ungarn hat man Zahnärzten tatsächlich auch so Ebola-mäßige Vollverkleidung vorgeschrieben), die Orthopädin oder der Kardiologe, bei dem ich kürzlich war, hätte nicht normal vor mir sitzen dürfen (nur ich hatte Mundschutz an), u.s.w. Schließlich kann ja jeder infiziert sein, sonst würden die meisten Maßnahmen keinen Sinn machen.

Wenn man Leute mit Symptomen oder anderen Gründen für eine mögliche Infektion auf Covid testet, und das womöglich täglich stundenlang und wochen- oder monatelang, hat man natürlich ein weitaus höheres Risiko, dass wirklich Infizierte dabei sind als beim Umgang mit Durchschnittskunden. Über den exakt notwendigen Schutzlevel mag man streiten können (wahrscheinlich gibt es auch zu beachtende Vorschriften), aber das muss nicht unser Problem sein.

Zitat:

Habe ich doch nie. Aber genau das habe ich von Klima- und Elektroautoaktivisten (keine FFF-Kids, sondern Ü40 Erwachsene) in einer Live-Diskussion bei uns vor Ort erlebt, sogar wiederholt.
Dann ist ja gut. Auch Ü40 Erwachsene sind nicht vollständig frei von mangelnder Bildung und/oder Intelligenz.

trithos 19.09.2020 22:33

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553480)
Wie soll ich die Begründung verstehen? Wegen Corona, weil so viele Arbeitskräfte krank sind, daß Tourismus-Betriebe schließen müssen mangels Personal? Das würde ja alles bisherige in allen Ländern um ein vielfaches übersteigen. Mir fällt aber kein anderer Einfluß auf den Tourismus ein, der nicht mit einschränkenden Maßnahmen zu tun hätte, sei es Schließungen, Einschränkungen des Betriebs, Reisebeschränkungen, u.a.m.
Ich für mein Teil sähe auch bei höheren Corona-Zahlen wenig Grund, nicht meinen üblichen Skiurlaub zu machen: Wohnen in der eigenen Ferienwohnung, Skifahren auf der Piste, Sessellift oder Schlepplift sind beides kein besonders hohes Infektionsrisiko. Ich brauche kein Hüttenbetrieb, keine Apres-Ski-Bars. Das mag Einnahmen schmälern, aber für ein Zusammenbruch muß mehr zusammenkommen.
Letzten Winter, bei Unkenntnis der Gefährlichkeit des Ganzen konnte ich die Komplettschließung des Skibetriebs noch verstehen, diesen Winter hätte ich dafür kein Verständnis mehr. Jetzt sollte man eigentlich alles mit sinnvollen Einschränkungen am Laufen halten können.

Angesichts Deiner Pläne für den Skiurlaub ohne Hüttenzauber und Apres Ski sehe ich für Dich gar keinen Grund sich vor Corona in Österreich zu fürchten. Genau so einen Skiurlaub werde ich hoffentlich auch machen und mich nicht fürchten. Ich kenne allerdings Deine berufliche Situation nicht, und da lauern zum Beispiel schon Fallstricke.

Denn eine aufrechte Reisewarnung für Österreich würde es potentiellen Touristen schwer machen, hierher zu kommen. Ich kenne die Regeln in Deutschland ehrlich gesagt nicht, vermute aber, dass es ähnlich ist wie in Österreich: wer in ein Land mit Reisewarnung fährt, muss bei Rückkehr in Quarantäne, aus der er sich eventuell freitesten lassen kann, was allerdings manchmal (in Ö) recht lange dauert. Und wer positiv getestet würde, könnte ohne Entgeltfortzahlung in den Krankenstand müssen, also in unbezahlten Krankenstand. Und ich kenne auch viele Firmen, die auf solche (aus ihrer Sicht) bewusst in Kauf genommene Krankenstände sehr sauer reagieren.

Angesichts solcher Rahmenbedingungen (und dem naheliegenden Verbot von Apres-Ski-Partys wie früher, die ja für viele ein Hauptgrund für Skiurlaub in Österreich sein dürften), kann ich mir nicht vorstellen, dass sich viele Gäste aus dem Ausland einen Österreich-Urlaub antun würden. Noch ist es ja nicht so weit. Aber die Gefahr ist meiner Meinung nach durchaus vorhanden, dass es so weit kommt.

Und solche Reisewarnungen und -beschränkungen werden natürlich von den Corona-Zahlen abhängen, auch wenn sie Dir persönlich wurscht sein sollten. Daher scheint es mir naheliegend und sinnvoll, jetzt zu versuchen, die Zahlen niedrig zu halten. Im Interesse der Tourismuswirtschaft. Die Gesundheitspolitik lasse ich mal bewusst außen vor.

Du kannst Einschränkungen natürlich ablehnen, wenn Dir persönlich die Zahlen egal sind. Aber der Politik vieler Länder werden die Zahlen nicht egal sein. Das ist die Wirklichkeit, mit der man nicht einverstanden sein muss. Ignorieren hilft aber auch nicht. Daher halte ich viele Einschränkungen, die jetzt in Österreich gelten (wie Maskenpflicht) für sinnvoll in Deinem Sinne - wenn Du oben zum Schluss schreibst: "Jetzt sollte man eigentlich alles mit sinnvollen Einschränkungen am Laufen halten können."

Steff1702 19.09.2020 23:55

Kurzer Erfahrungsbericht von mir bzw meiner hustenden Freundin:
Samstags eine Bergwanderung in der Slowakei gemacht von 1100m auf 2000m, verschwitzt und kurzarmig oben angekommen Ohne trockene Klamotten
..blöd geplant, mea culpa.
2 Tage später in München, Freundin hustet so tief dass ich die Befürchtung habe die Tische am Restaurant rufen die Corona-Polizei und wir werden verhaftet.
Nach dem Telefonmarathon mit Ärzten, „googeln sie wo sie den Test machen können“,
Test auf der A8, beide negativ. Die Angst die medial gemacht wurde ist aber heftig.
Selbst mir als für euch „Corona-Leugner“ ging beim öffnen des Tests ein bisschen der Puls

Körbel 20.09.2020 01:22

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1553420)
Steht doch alles da (?)
Insgesamt für DE:
ca. 14,5 Millionen Tests mit etwa 300.000 positiven Ergebnissen

Also doch mehr.

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1553495)
Die Angst die medial gemacht wurde ist aber heftig.
Selbst mir als für euch „Corona-Leugner“ ging beim öffnen des Tests ein bisschen der Puls

Die Angst ist mittlerweile, zumindest für mein Empfinden, gewollt.

Stefan 20.09.2020 06:28

Zitat:

Zitat von Steff1702 (Beitrag 1553495)
2 Tage später in München, Freundin hustet so tief dass ich die Befürchtung habe die Tische am Restaurant rufen die Corona-Polizei und wir werden verhaftet.

Bei der aktuellen Lage könnte man sich auch sozial verhalten und bei starkem Husten kein Restaurant besuchen, statt seinen Mitbürgern den Besuch zu vermiesen.

Da für Euch die Herkunft des Hustens offensichtlich war, verstehe ich nicht, warum Dich das Öffnen des Umschlags nervös gemacht hat?

ThomasG 20.09.2020 06:35

So ich versuche nachfolgend auf meine Art die Spannungen zwischen den Leuten, die hier miteinader diskutieren ein wenig zu reduzieren, indem ich beschreibe, was mich beeinflusst hat in der Art und Weise wie ich Beiträge formuliert habe und was ich versucht habe mit ihnen zu transportieren.

tamdem hat tatsächlich recht, dass seine Worte in Bezug auf den gesellschaftlichen Schaden sich nicht auf meine Schilderung bezogen hat, was meine ehemalige "Kollegin" betrifft.
Das kann man so sehen, aber das erfolgte zumindest (!) weder bewusst noch absichtlich.
tandem hat den Part, in dem ich die Begegnung mit der früheren "Kollegin" beschrieben habe, nicht zitiert, aber eben zeitlich unmittelbar nachdem ich diesen abgeschickt hatte reagiert.
Da hatte ich natürlich noch stark im Kopf, was ich da geschrieben hatte.

tamdem meinte, ich wäre ausgewichen.
Wenn Leute tatsächlich einfach vergessen sollten den Mundnasenschutz auszuziehen oder zu bequem dazu, wenn er nicht mehr vorgeschrieben, notwendig, sinnvoll oder nützlich ist usw. usf. (da kann man natürlich unterschiedlicher Ansicht sein u.a. habe ich deshalb mehrere Adjektive unterschiedlicher Bedeutung in dem Satz verwendet), dann sehe ich das erst einmal als nicht so arg schlimm an und zumindest auf den ersten Blick recht unproblematisch.
Es gibt aber meinem Eindrücken nach Leute, die vergessen es nicht einfach den Schutz wegzunehmen, sondern es erfolgt bewusst aus Furcht oder weil sie eben bestimmte Gefahren anders einschätzen, als ich sie einschätze und wohl auch ein Großteil der Leute, die hier regelmäßig Beiträge verfassen.

Ganz klar - es gibt von meiner Seite aus Spannungen in Bezug auf Hafu.
Das Ganze ist viel zu lange her und es aufzurollen wäre wohl nur destruktiv und würde wohl so gut wie nichts bringen.
Ich erwähnte, dass ich mich gedemütigt fühlte.
Es kann gut sein, dass meine Einschätzung diesbezüglich völlig falsch war bzw. ist, aber dieses Empfinden verbunden mit entsprechenden Emotionen ist natürlich in mir drin und beeinflusst mich immer wieder.

In einem anderen Faden wurde mir gestern indirekt vorgehalten, ich würde zerreden.
Das kann man so sehen.
Oft reagiere ich aber auf das, was andere zu meinen Worten sagen und dann ufert es aus und führt auch öfter vom eigentlichen Thema weg.
Für mein Empfinden ging man mit mir zuletzt ziemlich unfreundlich um.
Die Leute kennen sich da glaube ich zum Teil auch persönlich ein wenig und mich eben gar nicht und somit hat das auch was damit zu tun, was ich im nachfolgenden Absatz schreibe.

Was ich im Zusammenhang geschrieben habe, dass sich manche Diskutanten hier persönlich ein wenig kennen und andere halt nicht - dazu stehe ich.
Es sollte auch nicht unbedingt ein Vorwurf sein.
Rein menschlich ist es für mich verständlich, dass man mit jemandem anderes umgeht, wenn man ihn zumindest mal leibhaftig erlebt hat im Vergleich zum Umgang mit anderen, die man persönlich gar nicht kennt, sondern nur deren Beiträge in einem Forum.
Das ist bzw. wäre bei mir auch ganz genauso.

Die Spannungen in der Gesellschaft, was Corona angeht, haben Ähnlichkeiten und Parallelen zu denen zwischen den Leuten, die hier miteinander diskutieren.
Insofern ist es auch nicht völlig offtopic darauf auch mal länger einzugehen, finde ich zumindest.

Ich hoffe, es regt sich niemand über diesen Beitrag auf, sondern nimmt war, dass ich zumindest auch bemüht war als ich ihn schrieb zu vermitteln und Wogen zu glätten.

Schönen Sonntag!

Thomas

tandem65 20.09.2020 07:02

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553475)
Du glaubst also, daß die Leute aus Vergesslichkeit allein im Wald oder im Auto mit Maske unterwegs sind?

Nein ich habe Dir ein paar Erklärungsmöglichkeiten aufgezeigt. Ich habe keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
Du wiederholst hier Deine einzig richtige Erklärungsmöglichkeit.
Wer hat jetzt die einfach gestrickte Welt?

Edith: Ich war eben gerade 2h im Wald unterwegs und niemand der mir entgegenkam hatte eine Maske auf. Mir scheint jedenfalls im Wald ist das Problem nicht ganz so groß wie Du es darstellst.

dr_big 20.09.2020 08:46

@Schwarzfahrer: Mir geht es da ganz wie Tandem. Wenn ich z.B. zur Bank gehe oder auf den Wochenmarkt, dann setze ich oft schon die Maske an der Haustür auf und laufe damit durch die Strassen. Warum auch nicht? Die Maske stört mich nicht im geringsten und bevor ich das Ding wieder extra in der Hand oder sonstwie rumtragen muss habe ich sie einfach im Gesicht. Spielt doch alles keine Rolle und ist vor allem kein Zeichen für Angst oder was du da sonst noch hineinfantasierst.

Auch wenn es für manche schwer vorstellbar ist, aber für viele Menschen stellt die Maske einfach keine Beeinträchtigung dar und stört nicht. Man muss sich nicht dafür rechtfertigen, Maske zu tragen. Dieser billige Versuch ala Trump, QAnon und Co, die Maskenträger zu stigmatisieren, ist einfach nur hanebüchen.

tandem65 20.09.2020 10:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553475)
Ich für meinen Teil halte es für ein großes Problem, wenn wesentliche Teile der Bevölkerung eine irrationale Angst entwickeln.

Ich halte das für eine irrationale Angst.
Ich schätze es gibt nur einen verschwindend geringen Anteil Menschen die keine irrationale Ängste haben.

Deichman 20.09.2020 10:54

Ich denke auch, dass hier vieles angstgetrieben ist und es deshalb wohl auch mal sehr persönlich und unsachlich hier wird bei einigen Protagonisten, die verzweifelt an ihrer "Wahrheit" festhalten. Eine Diskussion die z.T. nicht in Augenhöhe und nur absolutistisch vorgetragen wird, bringt keinem was. Ich bin deshalb raus aus diesem Thread und geh jetzt lieber Rad fahren.

Lebt Euer Leben und glaubt was Ihr glauben wollt. :Huhu: .

tandem65 20.09.2020 11:03

Zitat:

Zitat von Deichman (Beitrag 1553537)
Ich denke auch, dass hier vieles angstgetrieben ist und es deshalb wohl auch mal sehr persönlich und unsachlich hier wird bei einigen Protagonisten, die verzweifelt an ihrer "Wahrheit" festhalten.

Ahh, super, völlig neblige Kritik. Muß sich ja niemand angesprochen fühlen.
Sehr guter Stil.

keko# 20.09.2020 12:53

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1553516)
...Mir geht es da ganz wie Tandem. Wenn ich z.B. zur Bank gehe oder auf den Wochenmarkt, dann setze ich oft schon die Maske an der Haustür auf und laufe damit durch die Strassen. Warum auch nicht?...

Von mir aus kannst du Tag und Nacht eine Maske tragen. So lange du das nicht von mir erwartest, ist mir das völlig egal. :Blumen:

Schwarzfahrer 20.09.2020 18:01

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1553487)
Denn eine aufrechte Reisewarnung für Österreich würde es potentiellen Touristen schwer machen, hierher zu kommen...

Klar, daß bestimmte Reisewarnungen und Quarantäne-Verordnungen viele abhalten würden - dann ist der Schaden aber doch durch die Maßnahmen, nicht durch Corona selbst. Darum sollte man mit solchen Maßnahmen auch vorsichtig umgehen, finde ich.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1553487)
...dem naheliegenden Verbot von Apres-Ski-Partys wie früher, die ja für viele ein Hauptgrund für Skiurlaub in Österreich sein dürften

Ich glaube, dieser Anteil wird überschätzt, weil er lauter ist und in Medien gern präsentiert wird. Ich fahre seit vielen Jahren und sehr häufig Ski; diese Apres-Ski-Feten-Szene ist m.M.n. eine Minderheit der Skifahrer - auch wenn bestimmte Orte wie Ischgl, Sölden, St.Anton ein Übermaß davon haben.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1553487)
kann ich mir nicht vorstellen, dass sich viele Gäste aus dem Ausland einen Österreich-Urlaub antun würden.

Ich glaube, die Mehrheit der Skifahrer aus Leidenschaft würde sich allein durch etwas erhöhte Corona-Zahlen nicht abhalten lassen; Reisewarnungen u.ä. wären natürlich eine ganz andere Nummer.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1553487)
Daher scheint es mir naheliegend und sinnvoll, jetzt zu versuchen, die Zahlen niedrig zu halten.

Da mein Glaube an der Wirksamkeit der meisten Zusatzmaßnahmen begrenzt ist, was über der Begrenzung von Massenversammlungen in geschlossenen Räumen und einem gewissen sinnvollen Abstand und Handhygiene (wie zu Grippezeiten schon immer normal) hinausgeht, halte ich den Glauben, wir (Politiker) hätten es in der Hand, "die Zahlen niedrig zu halten", für Selbstüberschätzung. Sie können niedrigere Zahlen melden, wenn sie sich auf die tatsächlich erkrankten beschränken, und generell die Zahlen in Relation zu anderen Krankheiten und Todesursachen setzen, statt sie zu medial zu überhöhen. Sie können sicher in gewissen Grenzen die Ausbreitung bremsen und für eine möglichst gute Krankenversorgung sorgen, aber nie aufhalten, wenn es (aus für uns nie ganz verstandenen Gründen) mehr wird. Und ich sehe keinen Grund, alles andere dem Corona-Risiko unterzuordnen, es muß als eines von vielen betrachtet und jede Maßnahme in Relation zu den Nebenwirkungen betrachtete werden.
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1553487)
Du kannst Einschränkungen natürlich ablehnen, wenn Dir persönlich die Zahlen egal sind. Aber der Politik vieler Länder werden die Zahlen nicht egal sein. Das ist die Wirklichkeit, mit der man nicht einverstanden sein muss. Ignorieren hilft aber auch nicht.

Stimmt, soweit richtig. Darum bin ich aber dafür, sich nicht einfach fatalistisch zu fügen, sondern die Stimme zu erheben, wenn man Irrationales, nicht Angemessenes, Unverhältnismäßiges sieht, und für eine bessere Lösung zu plädieren. Auch wenn meine Stimme allein wenig wiegt, aber ich bin es meiner Selbstachtung schuldig, meine Gedanken auch auszusprechen, und dafür zu werben, was ich für angemessen und vernünftig halte - wobei sich das je nach Faktenlage auch ändern kann, aber nur durch Fakten, nicht durch moralische Appelle oder Druck, was gerne in der Diskussion kommt (zuletzt in der Firma bei der Einführung von sinnlosen Zusatzmaßnahmen).
Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1553487)
Daher halte ich viele Einschränkungen, die jetzt in Österreich gelten (wie Maskenpflicht) für sinnvoll in Deinem Sinne - wenn Du oben zum Schluss schreibst: "Jetzt sollte man eigentlich alles mit sinnvollen Einschränkungen am Laufen halten können."

Wobei ich gerade in Österreich im August genossen habe, wie viel weniger Einschränkungen nötig sind, und damit viel mehr normal läuft, als bei uns in der Gegend. Das war viel näher am für mich sinnvollen Maß, als was vielerorts gängig ist.

LidlRacer 20.09.2020 19:00

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553616)
Wobei ich gerade in Österreich im August genossen habe, wie viel weniger Einschränkungen nötig sind, und damit viel mehr normal läuft, als bei uns in der Gegend. Das war viel näher am für mich sinnvollen Maß, als was vielerorts gängig ist.

Das Ergebnis davon ist ja gerade zu beobachten:
https://www.worldometers.info/corona...ountry/austria
Ähnlich in den meisten unserer Nachbarländer.

Mir erschiene es sinnvoller, die Infektionszahlen mit relativ milden Maßnahmen dauerhaft niedrig zu halten, statt sie aufgrund zu starker Lockerungen erst mal wieder exponentiell ansteigen zu lassen, bis man gezwungen ist, drastische Maßnahmen zu ergreifen.

deralexxx 20.09.2020 20:51

Lasst uns die Regeln lockern wie in Land xyz. Die anderen Länder so:

"Frankreich, Spanien und Italien: Die Zahlen der Corona-Neuinfektionen in Europa steigen rasant an. Die Regierungen versuchen mit schärferen Maßnahmen der Entwicklung gegenzusteuern. Ein Überblick über die Lage."

Quelle:
https://www.tagesschau.de/ausland/hi...ender-101.html

Auch hier in der Umgebung sind es wieder die ersten Schulklassen und Geschäfte die schließen (müssen oder weil sie einen Fall haben und vorsorglich schließen). Was man aber sagen muss, die Konzepte der Schulen, bei einem Verdachtsfall und oder einem positiven Test die entsprechen Kontaktpersonen, Lehrer und Mitschüler zu identifizieren statt die ganze Schule zu schließen scheint bis dato zu klappen.

A

Schwarzfahrer 20.09.2020 21:00

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553626)
Das Ergebnis davon ist ja gerade zu beobachten:
https://www.worldometers.info/corona...ountry/austria
Ähnlich in den meisten unserer Nachbarländer.

Und Du hast natürlich den genauen Durchblick, wer sich wann wo und wie angesteckt hat, und warum erst nach vielen Monaten plötzlich die "Laxheit" bestraft wird...
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553626)
Mir erschiene es sinnvoller, die Infektionszahlen mit relativ milden Maßnahmen dauerhaft niedrig zu halten, statt sie aufgrund zu starker Lockerungen erst mal wieder exponentiell ansteigen zu lassen, bis man gezwungen ist, drastische Maßnahmen zu ergreifen.

Mir klingt der Glaube daran, daß wir die Macht hätten, es "dauerhaft niedrig zu halten" wie die Geschichte vom Mäxchen, der mit einer Glocke am Handgelenk rumläuft, um Krokodile abzuschrecken. Darauf hingewiesen, daß es hier gar keine Krokodile gibt, meint er nur: na seht ihr, es wirkt.
Dumm nur, wenn wirklich ein Krokodil auftaucht - hat er dann das Glöckchen vergessen?

NBer 20.09.2020 21:08

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553649)
......wie die Geschichte vom Mäxchen, der mit einer Glocke am Handgelenk rumläuft, um Krokodile abzuschrecken. Darauf hingewiesen, daß es hier gar keine Krokodile gibt, meint er nur: na seht ihr, es wirkt.....

um mal bei dieser geschichte zu bleiben........alle wissen aber, dass in den nachbarflüssen krokodile sind und das sie jederzeit rüberkommen können. ist es insofern nicht trotzdem ratsam ein glöckchen zu benutzen auch wenn man denkt, dass momentan kein krokodil im eigenen fluss ist? und zwar so lange, bis alle krokodile auch aus der nachbarschaft weg sind?

Schwarzfahrer 20.09.2020 21:13

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1553647)
Was man aber sagen muss, die Konzepte der Schulen, bei einem Verdachtsfall und oder einem positiven Test die entsprechen Kontaktpersonen, Lehrer und Mitschüler zu identifizieren statt die ganze Schule zu schließen scheint bis dato zu klappen.

Richtiger Ansatz. Hoffentlich wird das auch "amtlich" so anerkannt, so daß es keine sinnlosen und schädlichen Komplettschließungen mehr gibt.

trithos 20.09.2020 21:15

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553649)
Und Du hast natürlich den genauen Durchblick, wer sich wann wo und wie angesteckt hat, und warum erst nach vielen Monaten plötzlich die "Laxheit" bestraft wird...

Dass die Laxheit "nach vielen Monaten" bestraft würde, ist leider nicht richtig. Es sind maximal zwei Monate, in denen nach fünf "Lockerungsverordnungen" im 2-Wochen-Abstand die Bedingungen so "lax" waren. Zuvor haben die auch in Österreich strengen Maßnahmen die Zahl der Infektionen stark gedrückt. Das bedeutet aber auch, dass danach der Anstieg einmal sehr langsam war, weil zunächst eben sehr wenig Infizierte herumgelaufen sind. Dann sind langsam aber sicher die Infektionszahlen gestiegen, der Anstieg ist steiler geworden und jetzt gibt´s halt wieder Verschärfungen, Reisewarnungen usw...

Ein bisschen mehr Zurückhaltung bei der Lockerung von offensichtlich wirksamen Maßnahmen wäre meiner Meinung nach schlau gewesen.

Du darfst jetzt gerne wieder argumentieren, dass die Wirksamkeit der Maßnahmen nicht nachgewiesen sei o.ä.. Ich finde, die Zahlen sprechen eindeutig für die Wirksamkeit.

LidlRacer 20.09.2020 21:17

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553649)
Mir klingt der Glaube daran, daß wir die Macht hätten, es "dauerhaft niedrig zu halten" wie die Geschichte vom Mäxchen, der mit einer Glocke am Handgelenk rumläuft, um Krokodile abzuschrecken. Darauf hingewiesen, daß es hier gar keine Krokodile gibt, meint er nur: na seht ihr, es wirkt.
Dumm nur, wenn wirklich ein Krokodil auftaucht - hat er dann das Glöckchen vergessen?

Du scheinst zu glauben, dass das Virus tut, was es will.

Es will aber nichts.

Und es tut aktiv nichts.

Wenn irgendwer beeinflussen kann, ob und wie es sich ausbreitet, dann wir Menschen. Und natürlich können wir das - das haben wir doch wohl deutlich genug bewiesen.

Schwarzfahrer 20.09.2020 21:19

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1553651)
um mal bei dieser geschichte zu bleiben........alle wissen aber, dass in den nachbarflüssen krokodile sind und das sie jederzeit rüberkommen können. ist es insofern nicht trotzdem ratsam ein glöckchen zu benutzen auch wenn man denkt, dass momentan kein krokodil im eigenen fluss ist? und zwar so lange, bis alle krokodile auch aus der nachbarschaft weg sind?

Vielleicht ja, wenn ich tatsächlich glaube, daß Krokodile vor Glöckchen Angst haben - glaubst Du das? Im Mittelalter benutzte man Weihwasser und heilige Reliquien zum Schutz vor Seuchen. Hautpsache, man glaubt daran, dann beruhigt es ungemein.

merz 20.09.2020 21:26

Naja, aber ein paar andere Sachen die man damals und danach ausprobiert hat, wirkn schon - wir werden immer besser, wenn wir es richtig machen.
Ich raff nicht was hinter dieser Glocken Parabel steckt: doch nicht ernsthaft die Idee, der Virus und die Pandemie funktioniert wesentlich anders als man das jetzt denkt?

m.

NBer 20.09.2020 21:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553657)
Vielleicht ja, wenn ich tatsächlich glaube, daß Krokodile vor Glöckchen Angst haben - glaubst Du das?.....

vor allem glaube ich nicht, dass tiere angst haben. sie haben instinkte, und die sagen ihnen, dass dort vorn ein ungewöhnliches geräusch ist, da muss ich nicht hin.
aber du lenkst von der eigentlichen aussage der parabel und meiner weiterführung ab.

Schwarzfahrer 20.09.2020 21:34

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553655)
Du scheinst zu glauben, dass das Virus tut, was es will.

Es will aber nichts.

Und es tut aktiv nichts.

Wenn irgendwer beeinflussen kann, ob und wie es sich ausbreitet, dann wir Menschen. Und natürlich können wir das - das haben wir doch wohl deutlich genug bewiesen.

Nein, das Virus "will" nichts, und "tut" nichts außer zu überleben, auf unsere Kosten.
Und ja, wir können die Ausbreitung beeinflussen - aber eben nicht beherrschen, kontrollieren - außer wir isolieren jeden Einzelnen komplett, was vielleicht in einem Haus klappt, aber nicht in einem Land, oder gar mit Millionen Menschen. Mit einem wesentlichen Anteil nicht Vorhersagbarem, nicht Kontrollierbaren sollten wir uns endlich abfinden, und mit dem Virus leben, statt in Angst vorm Virus nur noch zu überleben. Für mich ist immer noch Schweden ein Muster für die richtige Balance. Das mag nicht jeder so sehen, aber ich wünsche mir, daß möglichst viele dies so erkennen, und ich glaube, daß es auch passieren wird, je länger der Virus da sein wird, desto mehr werden leben wollen, statt nur zu überleben.

Schwarzfahrer 20.09.2020 21:37

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1553659)
aber du lenkst von der eigentlichen aussage der parabel und meiner weiterführung ab.

Lustig, offenbar verstehen wir die Parabel sehr unterschiedlich. Für mich liegt die Aussage in meiner letzten Antwort: Glaube ist blind für die Realität, Glaube biegt sich die Realität zurecht. Wie verstehst Du die Geschichte?

merz 20.09.2020 21:41

„Nur zu überleben“ finde ich etwas drastisch, echt jetzt?
Ich hab heute sogar einen Triathlon live anschauen können, nicht so schlecht für 2020 :cool:

m.

NBer 20.09.2020 21:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553663)
Lustig, offenbar verstehen wir die Parabel sehr unterschiedlich. Für mich liegt die Aussage in meiner letzten Antwort: Glaube ist blind für die Realität, Glaube biegt sich die Realität zurecht. Wie verstehst Du die Geschichte?

ich verstehe die parabel schon, sie war nur auf corona bezogen unvollständig. denn das problem ist nicht, das man glaubt oder nicht glaubt das es HIER krokodile gibt, sondern man WEISS, dass es, wenn auch nicht direkt hier, ringsrum überall krokodile gibt und sich dementsprechend verhalten sollte. und es dementsprechend auch keine glaubensfrage ist.

keko# 20.09.2020 21:57

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553655)
Du scheinst zu glauben, dass das Virus tut, was es will.

Es will aber nichts.

Und es tut aktiv nichts.

Wenn irgendwer beeinflussen kann, ob und wie es sich ausbreitet, dann wir Menschen. Und natürlich können wir das - das haben wir doch wohl deutlich genug bewiesen.

Einer der wahrscheinlich deutlich mehr von der Materie versteht als ich, sagte mir heute, dass sich das Virus vielleicht gerade anpasst und abschwächt. Ein aggressives Virus stirbt womöglich mit seinem Host in der Feuerbestattung, ein weniger aggressives lebt länger (Host lebt länger...) und kann sich weiter verbreiten. Insofern sterben weniger Menschen und das Virus lebt länger.
Ich als Laie kann das überhaupt nicht beurteilen. Klang für meinen beschränkten Intellekt aber irgendwie plausibel.

Schwarzfahrer 20.09.2020 22:03

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1553666)
ich verstehe die parabel schon, sie war nur auf corona bezogen unvollständig. denn das problem ist nicht, das man glaubt oder nicht glaubt das es HIER krokodile gibt, sondern man WEISS, dass es, wenn auch nicht direkt hier, ringsrum überall krokodile gibt und sich dementsprechend verhalten sollte. und es dementsprechend auch keine glaubensfrage ist.

Doch, die Glöckchen, also daß wir es "kontrollieren" können, ist die Glaubensfrage, ebenso wie die Einschätzung der Gefährlichkeit der Krokodile, die eben nicht hier sind, oder nur selten, im Vergleich mit allen anderen Lebensrisiken.

LidlRacer 20.09.2020 22:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1553673)
Einer der wahrscheinlich deutlich mehr von der Materie versteht als ich, sagte mir heute, dass sich das Virus vielleicht gerade anpasst und abschwächt. Ein aggressives Virus stirbt womöglich mit seinem Host in der Feuerbestattung, ein weniger aggressives lebt länger (Host lebt länger...) und kann sich weiter verbreiten. Insofern sterben weniger Menschen und das Virus lebt länger.
Ich als Laie kann das überhaupt nicht beurteilen. Klang für meinen beschränkten Intellekt aber irgendwie plausibel.

Ich war so frei, gestern schon mal präventiv darauf zu antworten ;):
Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553335)
Nein, es ist nicht logisch, dass "sich ein neuer Virus durch Mutation auf die Dauer abmildert". Es ist lediglich möglich. Es ist ja nicht so, dass der Tod von Infizierten weitere Infektionen verhindert hätte. Die infektiöse Zeit ist relativ kurz, während es bis zum Tod i.d.R. weitaus länger dauert.

Plausibel wäre zwar, dass Mutationen, die schwächere Symptome erzeugen, sich besser verbreiten, da sie schwerer/später erkannt werden, aber es gibt wohl noch keine klaren Hinweise, dass dies geschehen ist.


Schwarzfahrer 20.09.2020 22:10

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1553665)
„Nur zu überleben“ finde ich etwas drastisch, echt jetzt?
Ich hab heute sogar einen Triathlon live anschauen können, nicht so schlecht für 2020 :cool:

m.

So herausgerissen mag es überspitzt klingen, wenn aber u.a. das Überleben von Firmen, Arbeitsplätzen, Kulturbetrieben, das ganze soziale Leben, oder gar familiärer Beistand für Sterbende dem moraltriefenden "Überleben von Menschen" untergeordnet wird, dann sehe ich eben diesen Konflikt.

keko# 20.09.2020 22:11

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553675)
Ich war so frei, gestern schon mal präventiv darauf zu antworten ;):

Ah! Dann wurde das hier schon diskutiert, das wußte ich nicht :Blumen:
Dann hat das mein Kollege vielleicht auch irgendwo aus den Nachrichten.

Ich als Ahnungsloser schleuderte ihm meine Prognose entgegen, dass wir in den kommenden Jahren halt auch Verstorbene durch Corona haben werden, ebenso wie wir das bei der Grippe kennen. Daraufhin stimmte er mir zu und kam mit den "abgesschwächten" Viren, die länger überleben könnten.

deralexxx 20.09.2020 23:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553661)
Nein, das Virus "will" nichts, und "tut" nichts außer zu überleben, auf unsere Kosten.
Und ja, wir können die Ausbreitung beeinflussen - aber eben nicht beherrschen, kontrollieren - außer wir isolieren jeden Einzelnen komplett, was vielleicht in einem Haus klappt, aber nicht in einem Land, oder gar mit Millionen Menschen. Mit einem wesentlichen Anteil nicht Vorhersagbarem, nicht Kontrollierbaren sollten wir uns endlich abfinden, und mit dem Virus leben, statt in Angst vorm Virus nur noch zu überleben. Für mich ist immer noch Schweden ein Muster für die richtige Balance. Das mag nicht jeder so sehen, aber ich wünsche mir, daß möglichst viele dies so erkennen, und ich glaube, daß es auch passieren wird, je länger der Virus da sein wird, desto mehr werden leben wollen, statt nur zu überleben.

Siehst du das auch so bei Malaria, HIV, Ebola, Polio? Hab vor einiger Zeit ein Buch über die Charite gelesen und wie dort Hygiene in der Zeit um 1830 gehandhabt wurde. Wenn ich deiner Ansicht folge, sollten wir auf Sterilisation und Desinfektion von medizinischem Werkzeug verzichten, ist doch nur Angst vor irgendwelchen Dingen und macht den Ärzten das Leben schwer. Die wollen doch leben, nicht nur das ihre Patienten überleben.

Zu dem Vergleich mit Schweden wurde glaube ich im Verlauf der letzten 6 Monate hier schon genug geschrieben (von beiden Seiten).

ThomasG 21.09.2020 03:50

Alex ich finde Deine Worte ein bisschen unfair.
Die genannten Erkrankungen sind von der Gefährlichkeit her eine weitaus größere Bedrohung.

Ich überfliege die Beiträge von Schwarzfahrer u.a. aus Bequemlichkeit und Ungeduld sehr häufig nur oder lese nur ein paar Sätze bzw. Worte.
Das kommt natürlich auch recht häufig bei den Beiträgen anderer vor.
Es hat absolut nichts mit ihnen an sich zu tun, sondern mit mir.
Schwarzfahrer ist willig und in der Lage seine Standpunkte immer wieder gegen ziemlich viel Gegewind unermüdlich darzulegen.
Ich schätze ihn so ein, dass er sich in der Regel sehr gut und gewisssenhaft informiert und sich ganz ungewöhnlich bemüht die Zusammenhänge zu begreifen, ehe er Stellung bezieht.
Sehr sorgfälltig sucht er sich glaube ich auch seine Quellen heraus.
Er benutzt und vertraut zumindest parallel zusätzlich bzw. manchmal evt. auch grundsätzlich anderen Quellen vermute ich weiterhin als diejenigen, die ihn hier immer wieder teilweise recht hart angehen.
Für mich ist seine dargebotene Art damit umzugehen (soweit ich das beurteilen oder besser gesagt abschätzen kann - wie gesagt lese ich oft nur Teile von Beiträgen oder überfliege sie gar nur) ein starkes Indiz dafür, dass er sich sehr viel Mühe macht, sich genug Kompetenz zu erarbeiten, um sich Stellungnahmen leisten zu können.
Schwarzfahrer und ich sind wohl ganz unterschiedlich gestrickt.
Wir haben zumindest in einer Hinsicht ziemlich konträre Grundansichten.
Ich glaube, dass es ein wirklich sozialistisches System auf der Erde bisher gar nicht oder kaum gab.
Er sieht eher, was es für erhebliche Missbräuche "unter dieser Fahne" gab.
Man kann also nicht unbedingt sagen, ich würde mit ihm sympathisieren, weil wir so viele ähnliche Ansichten hätten, denke ich.
Trotz allem (meine Ungeduld, Oberflächkeit, unterschiedliche Grundansicht in Bezug zumindest einer wichtigen Sache usw. usf.) staune ich immer wieder über seine Beiträge und denke mir für mich, was muss das für ein bemerkenswerter Mensch sein, der sie verfasst.

Gute Nacht!

Thomas

Trimichi 21.09.2020 07:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553677)
So herausgerissen mag es überspitzt klingen, wenn aber u.a. das Überleben von Firmen, Arbeitsplätzen, Kulturbetrieben, das ganze soziale Leben, oder gar familiärer Beistand für Sterbende dem moraltriefenden "Überleben von Menschen" untergeordnet wird, dann sehe ich eben diesen Konflikt.

Seit dem ich ein Jugendlicher bin, habe ich mich gefragt, wohin das, Wachstum und Produktivität, führen soll. Die BWL geht von linearen Prozessen aus. Die gibt es aber in der Natur nicht. Das Abbild passt nicht zum Vorbild. Die Praxis nicht zur Theorie. Der einzige Vorteil ist: das System funktioniert.

Womöglich kommt es zu einem weiteren, zweiten Lockdown. Auch hier. In Israel ist es schon soweit. Die Israelis waren vor der ersten Welle auch die Ersten, die abgeriegelt haben. Ist ein Abwägungsprozess oder wie Dr. Markus Söder vor 5 Min im Radio sagte auf B5 ein ethisches Dilemma. Der Schutz von Leben geht für ihn vor, daher auch diese Maßnahmen im März (Vorpreschen). "Freude und Vernunft sollen besser zusammenkommen", just eben.

Mit Bezug auf den ersten Absatz glaube ich, dass diese Krise erst der Anfang ist. Die Ressourcen sind begrenzt und 1 Mrd Chinesen können nicht Auto fahren. Sagen wir es mal so. Irgendwann kommt der Punkt, wo das auch die Wirtschaft einsehen muss. Vllt schon früher als wir denken. Daher finde ich das Virus, obwohl Konflikte auf der eine Seite verursacht sind, als auch Einschränkungen und Todesfälle, als glimpflich als Reaktion der Natur (oder der Mächtigen) auf diese unsere Expansion mit Bezug auf den Referenzrahmen (Geschichte).

Es gilt nach wie vor der Notstand. Auch Spahn hat gestern gesagt, wenn ständig Alarm ist nimmt man den Alarm nicht mehr wahr. Ständig dieses Thema scheint auch dem Gesundheitsminister auf den Keks zu gehen. Wobei die Zahlen ja wieder ansteigen und Dr. Söder einen zweiten Lockdown verhindern möchte, da die Wirtschaft seine andere Priorität ist.

Ich würde mich nicht wundern, wenn wir uns in Herbst und Winter wärmer anziehen müssen. Im Vergleich zum Sommer freilich.:Lachen2:


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