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Gozzy 07.08.2019 09:58

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1469562)
Ich denke nicht, dass die Antwort auf die Frage nach Fairness (bzw Legitimität und Ethik) von der Distanz abhängt. Die Frage sollte auf die Teilnahme an einem sportlichen Wettkampf i. A. abzielen meine ich.

Meine Meinung dazu: Legitim: Ja. Wüsste nicht, dass dies einer Regel/Vorschrift widersprechen würde bzw unrechtmäßig i.e.S. wäre.

Fair: ja, denn man achtet dabei ein Regelwerk, das für alle gilt und das auch alle (die allermeisten jedenfalls) so akzeptieren.

Ethisch: Das ist schwer, denn eine "Ethik (oder Moral)" in dem Sinne gibt es ja nicht. "Eine Ethik" ist ein Normativ, dass in bestimmten "Milieus" gilt und von diesen (oder gar milieuexternen Einflüssen) aber auch wiederum durch einen Feedbackmechanismus verändert wird. Verschiedene "Milieus"können verschiedene Wertvorstellungen haben. Im Sport herrscht m.E. weitgehende Übereinstimmung darüber, dass es "moralisch ok" ist Aspirin vor einem WK oder im Training zu nehmen. Viele würden es aber wohl - gerade im Hobbybereich - als unvernünftig bezeichnen meine ich. Während meine Wahrnehmung allerdings ist, dass dieses Etikett der Unvernunft im Profibereich eher nicht verteilt wird, denn "hier geht es ja um Geld/Existenz". Hier scheint es dann vielen "vernünftig" zu sein bzw. eine "unvernünftige Notwendigkeit des Geldes wegen." :Blumen:

Du hast Recht, ich hätte sportartunabhänig auf einen beliebigen WK beziehen sollen.
Danke für Deine Meinung. Ich glaube die Vernunft bzgl. Optimierung ist bei den Profis höher da dort die bessere medizinische Betreuung vorliegt. Ich denke ambitionierte AK'ler probieren da mehr selbst aus. (Mir geht es hier nicht um Betrüger, welche vorsätzlich dopen egal ob AK oder Profi)

felixb 07.08.2019 10:03

Was das Gewicht von Klosterhalfen angeht - die war auch schon quasi genauso dürr bevor sie zu Salazar ging.
Trotzdem sieht es in meinen Augen natürlich schrecklich aus, aber wie gesagt: war schon vorher so.

Warum man zu so einem Trainer bzw. zu so einer Gruppierung hingeht, wenn eigentlich schon ziemlich klar ist, was da gemacht wird, ist mir jedoch schleierhaft. Ziemlich schleierhaft sogar.
Das hat der Sportstudiobesuch auch kaum verbessert. Ich mag mich täuschen, aber ich habe den Eindruck, dass man schon ziemlich gefestigt und standfest sein muss, um in so einem Umfeld wirklich nur die legalen Mittel auszureizen. Worum es ja möglicherweise auch auch nur geht.
Aber das sind natürlich alles nur Mutmaßungen. Die Geschichten um den Trainer & Co sind jedoch ja schon lange bekannt ... .

qbz 07.08.2019 10:13

Zitat:

Zitat von felixb (Beitrag 1469568)
Was das Gewicht von Klosterhalfen angeht - die war auch schon quasi genauso dürr bevor sie zu Salazar ging.
......

Ich weiss.

Sie war vor dem Oregon Project eine längere Zeit verletzt mit Knieproblemen, als junge Läuferin schon. Vielleicht ist eben jetzt das Training besser auf ihre besonderen körperlichen extremen Voraussetzungen abgestimmt und die Verletzungsrisiken sind minimiert. Sie erwähnte ja mehrfach das Lauftraining auf dem Unterwasserlaufband.

Körbel 07.08.2019 10:30

Teilweise schlimm was und vor allem wie, hier über eine junge Frau geschrieben wird.

rundeer 07.08.2019 10:33

Aus dem Radsport kennt man ja Drogen, die einen extrem abmagern lassen aber die Leistungsfähigkeit beibehalten. Auch Salazar soll ja schon mit Schilddrüsenhormonen herumgespielt haben.

Aber wie schon angemerkt war Klosterhalfen schon immer extrem dünn. Lange bevor sie nach Amerika ging. Sie ist halt auch sehr schmal gebaut. Wenn das stark ungesund wäre würde die sich nicht über Jahre hinweg so konstant entwickeln. Wenn man zu leicht für seinen Körperbau wird ist man ganz schnell mal weg vom Fenster.
Das Gefährliche ist nur wenn das junge Läuferinnen sehen, die nicht so gebaut sind und um jeden Preis imitieren wollen.

OhneRad 07.08.2019 13:26

Man kann über Klosterhalfen in dem Thread aufgrund der Leistung sicher diskutieren, ihr BMI hat hier nix verloren (höchstens als Erklärung für ihre enorme Leistungsfähigkeit). Sie war schon immer so und ist damit auch zahlreiche deutsche und europäische Jugendrekorde gelaufen. Es ist offenbar ihr natürlicher Körperbau, so ein extrem niedriges Gewicht kann man unmöglich über so viele Jahre "künstlich" unten halten und dabei dermaßen leistungsfähig bleiben.

Was den Vorbildcharakter angeht, was soll sie machen? Ihr Gewicht durch Fresserei erhöhen? Das beste was sie als Vorbild machen kann, ist so zu sein, wie sie ist.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1469569)
Sie war vor dem Oregon Project eine längere Zeit verletzt mit Knieproblemen, als junge Läuferin schon.

Sie ist für eine Läuferin auf dem Level extrem selten verletzt, verglichen etwa mit ihrer BMI-mäßig deutlich "normaleren" Konkurrentin Alina Reh.
Die Verletzung war zu einem ungünstigen Zeitpunkt, aber erstens nicht "lang" und zweitens hat sie damals selber gesagt, dass sie sie mitverlängert hat, weil sie trotz Schmerzen weiter trainiert hat.

Es ist albern, so zu tun, als gäbe es da irgendeine Verbindung zu ihrem BMI.

Edit: Und über Doping in dem Zusammenhang zu spekulieren halte ich auch für Unsinn, warum sollte man denn an einem Leistungsfaktor, bei dem sie bereits die besten Voraussetzungen hat, die man überhaupt haben kann und der nur noch unter extremen Risiken verschlimmbessert werden kann, herumspielen? Da gibt es sicherlich ein Dutzend Wege, wesentlich sicherer und einfacher (auch mit Mittelchen) anzusetzen, als das.

qbz 07.08.2019 14:43

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1469631)
Man kann über Klosterhalfen in dem Thread aufgrund der Leistung sicher diskutieren, ihr BMI hat hier nix verloren (höchstens als Erklärung für ihre enorme Leistungsfähigkeit). Sie war schon immer so und ist damit auch zahlreiche deutsche und europäische Jugendrekorde gelaufen. Es ist offenbar ihr natürlicher Körperbau, so ein extrem niedriges Gewicht kann man unmöglich über so viele Jahre "künstlich" unten halten und dabei dermaßen leistungsfähig bleiben.

Es ging mir schon darum, die körperlichen Voraussetzungen ihrer herausragenden Leistung zu erklären. Ihr früherer Trainer sagte dazu:
"Dieser Beitrag für die LCA war schon länger in Arbeit als im KStA vom 20.2.2018 Heim- und Bundestrainer Sebastian Weiss in einem Interview nach der tollen Leistung von Konstanze Klosterhalfen über 3000 m in 8:36,01 bei der Hallen-DM in Dortmund, zur Problematik sagte: „Ihre extrem schlanke Gestalt, die manchen Beobachtern Sorgen bereitet, ist kein Nachteil. In ihren Muskeln und ihrem Stoffwechsel passiert einfach alles optimal für das Laufen. Sie ist so ein Typ, ist gesund und wir (gemeinsam mit IAT) achten darauf, dass sie nicht noch weniger wiegt“.
http://www.la-coaching-academy.de/in...ngsoptimierung

Ich kenne mich aus Erfahrung inside nicht aus bei den Hochleistungssportlangstreckenläufern, das waren nur ein paar Gedanken von aussen, die ich mir halt machte, als ich neulich den Lauf sah.

phonofreund 07.08.2019 17:14

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1469573)
Teilweise schlimm was und vor allem wie, hier über eine junge Frau geschrieben wird.

Stimmt!!! Und der ganze Sch..... gehört ganz sicher nicht in diesen Doping Thread:Nee: :Nee:

Körbel 07.08.2019 17:31

Zitat:

Zitat von rundeer (Beitrag 1469574)

Aber wie schon angemerkt war Klosterhalfen schon immer extrem dünn. Lange bevor sie nach Amerika ging. Sie ist halt auch sehr schmal gebaut. Wenn das stark ungesund wäre würde die sich nicht über Jahre hinweg so konstant entwickeln.

Eben!
Ich finde das hat in diesem Thread hier auch nichts zu suchen.

Ausser wenn sie irgendwann mal positiv getetstet wird, was ich nicht hoffe.

Mir hat ihr Lauf sehr gut gefallen und wenn man überlegt das sie in Europa da nicht mal ganz an der Spitze mit solch einer Leistung mitlaufen kann, zeigt mir, das sie mit fairen Mitteln diesen grandiosen Sieg rausgelaufen hat.

Foxi 07.08.2019 17:45

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1469729)
Mir hat ihr Lauf sehr gut gefallen und wenn man überlegt das sie in Europa da nicht mal ganz an der Spitze mit solch einer Leistung mitlaufen kann, zeigt mir, das sie mit fairen Mitteln diesen grandiosen Sieg rausgelaufen hat.

Hmmm ... die Logik erschließt sich mir nicht ganz, gerade in diesem Faden nicht. Woher weißt du das, was du am Schluss feststellst?

hanse987 07.08.2019 18:11

Wenn man über den BMI von KK diskutiert, dann muss man unsere afrikanischen Laufgazellen auch im Blick haben.

OhneRad 07.08.2019 18:34

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1469729)
Mir hat ihr Lauf sehr gut gefallen und wenn man überlegt das sie in Europa da nicht mal ganz an der Spitze mit solch einer Leistung mitlaufen kann, zeigt mir, das sie mit fairen Mitteln diesen grandiosen Sieg rausgelaufen hat.

Na ja sie war 4 Sekunden von Hassanis Europarekord entfernt. Und Hassani ist derzeit die beste der Welt.
Klosterhalfens 3000m in Stanford waren vielleicht die beste nichtafrikanische Langstreckenleistung ohne konkreten Betrugsverdacht aller Zeiten.

Thomas W. 07.08.2019 18:36

Ich hoffe, die Frage geht grad nicht unter .
Ich hatte bei dem für mich überraschendem Karriereende- Statement nach einem aus meinem
Blickwinkel erfolgreichem Jahr von einer Sportlerin spontan den Gedanken, wie eigentlich diese Deals ablaufen , bei denen erfolgreiche Sportler Ihre Karriere noch nach außen sauber beenden „müssen“ .
Ist das dann nen Deal mit Straffreiheit ?
Sind solche Storys nur Hörensagen?

Lieben Gruß Thomas

Hafu 07.08.2019 18:53

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1469729)
... wenn man überlegt das sie in Europa da nicht mal ganz an der Spitze mit solch einer Leistung mitlaufen kann, zeigt mir, das sie mit fairen Mitteln diesen grandiosen Sieg rausgelaufen hat.

Zitat:

Zitat von Foxi (Beitrag 1469733)
Hmmm ... die Logik erschließt sich mir nicht ganz, gerade in diesem Faden nicht. Woher weißt du das, was du am Schluss feststellst?

Ich hab die Logik von Körbels Aussage auch nicht nachvollziehen können. Nicht mal den ersten Halbsatz mit dem "in Europa nicht Mithalten können". Klosterhalfen ist in der aktuellen Weltjahresbestenliste auf Rang 4 und das mit einer Meisterschaftszeit, das heißt einer Zeit aus einem Rennen ohne Hasen, das sie von Anfang bis Ende alleine laufen musste.
Die einzige Europäerin, die in 2019 noch einen Hauch schneller war, war die "Niederländerin" Sifan Hassan, eine Trainingskollegin bei Salazar, die ihre Saisonbestleistung allerdings in einem Temporennen mit Tempomachern und in den kühleren Abendstunden erzielt hatte, so dass die beiden Zeiten durchaus auf einem Niveau liegen dürften.

Grundsätzlich können meiner Erfahrung nach sowohl eher zweitklassige Leistungen als auch erstklassige Weltklasseleistungen manipuliert sein. Die Unschuldsvermutung gilt bis zu einem positiven Test stets im sportrechtlichen Sinne (selbst halte ich für mich persönlich allerdings nicht allzu viel von der Unschuldsvermutung)

Ein ungutes Bauchgefühl habe ich, wenn die Leistungsentwicklung unplausibel ist (Plausibel ist es bei nur trainingsbedingter Verbesserung, dass ab einem bestimmten Niveau, das bei sehr talentierten Athleten etwa ab nationalem Spitzenniveau beginnt (bei weniger talentierten Sportlern schon viel früher), die weitere Leistungskurve stark abflacht und weitere Verbesserungen zunehmend langsam nur noch mit sehr erhöhtem Trainingsaufwand erzielbar sind).
Zweites Indiz für das o.g. ungute Bauchgefühl ist, wenn der Athlet sich in einem Umfeld bewegt (Trainer, Manager, medizinische Betreuung), das in der Vergangenheit bereits auffällig war und das von anderen sauberen und auf ihren Ruf bedachten Athleten gemieden wird.

Ich glaube, dass wenn Klosterhalfen eine andere Nationalität hätte, z.B. aus Äthiopien oder Kenia stammen würde und noch dunkelhäutig wäre, dann würde unser Urteil bei ihrem selbstgewählten, zwielichtigen Umfeld und ihrer aktuellen Leistungsentwicklung ziemlich einhellig ausfallen.(gegen ihren Trainer läuft immer noch eine umfassende Untersuchung der USADA, von der es bisher nur einen vielwagenden Interimsreport gibt)

Zitat:

Zitat von Shalane Flanagan
We don’t get to choose our parents, but we certainly get to choose our friends and our coaches and who we want to include in our circle and put our faith and our trust in

(Antwort von der im Antidopingkampf stets glaubwürdigen Shalane Flanagan vor einem Marathon-Duell gegen eine zwielichtige Salazar-Athletin auf die Frage, was sie von der Trainingsgruppe im Nike Oregon Project hält. Eine solche Aussage ist besonders brisant, da Flanagan selbst von Nike gesponsort wird, aber eben eine andere Trainingsgruppe mit unverdächtigem Trainer gewählt hat)

Estebban 07.08.2019 19:32

Zitat:

Zitat von Thomas W. (Beitrag 1469744)
Ich hoffe, die Frage geht grad nicht unter .
Ich hatte bei dem für mich überraschendem Karriereende- Statement nach einem aus meinem
Blickwinkel erfolgreichem Jahr von Helle Frederikson spontan den Gedanken, wie eigentlich diese Deals ablaufen , bei denen erfolgreiche Sportler Ihre Karriere noch nach außen sauber beenden „müssen“ .
Ist das dann nen Deal mit Straffreiheit ?
Sind solche Storys nur Hörensagen?

Lieben Gruß Thomas

Hast du irgendwelche Verdachtsmomente?
Ich finde ja prinzipiell eine gewisse gesunde Skepsis nie schlecht aber nur weil sie es vorher nicht angedeutet hat soll sie einen Deal abgeschlossen haben und so tun als würde sie ihre Karriere beenden?
Vllt ist sie einfach über ihren Peak für das Jahr, sieht keine Chance für Nizza und hat keine Lust mehr auf noch ein Jahr? Vllt mögchte sie eine Familie gründen oder oder oder...
Man muss auch nicht jedem Profi grundsätzlich erstmal Doping unterstellen bis er seine Unschuld bewiesen hat

OhneRad 07.08.2019 19:44

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1469745)
Ein ungutes Bauchgefühl habe ich, wenn die Leistungsentwicklung unplausibel ist (Plausibel ist es bei nur trainingsbedingter Verbesserung, dass ab einem bestimmten Niveau, das bei sehr talentierten Athleten etwa ab nationalem Spitzenniveau beginnt (bei weniger talentierten Sportlern schon viel früher), die weitere Leistungskurve stark abflacht und weitere Verbesserungen zunehmend langsam nur noch mit sehr erhöhtem Trainingsaufwand erzielbar sind).

Trifft das deiner Meinung nach auf Klosterhalfen zu?
Se bricht seit Jahren, auch unter ihrem alten Trainer deutsche & europäische Jugend- und Juniorenrekorde und hat ihren ersten deutschen Rekord über 3000m auch noch unter Weiß aufgestellt. Ihre alte 5000m Bestmarke hat sie 2017 mit 20 in einem Rennen aufgestellt, wo sie noch deutlich mehr Leute überrunden musste und fast nur auf der zweiten Bahn laufen konnte. Das war auch der einzige andere 5000m Wettkampf in den letzten 3 Jahren. 2016 konnte sie bei einem 10-Km Straßenlauf eine 32:24 laufen, als sie noch (ebenso wie bei der 14:51 2017) auf 1500m spezialisiert war.

Edit: Ach ja und das deutsche nationale Niveau ist im Langstreckenlauf lächerlich niedrig.

Zitat:

Ich glaube, dass wenn Klosterhalfen eine andere Nationalität hätte, z.B. aus Äthiopien oder Kenia stammen würde und noch dunkelhäutig wäre, dann würde unser Urteil bei ihrem selbstgewählten, zwielichtigen Umfeld und ihrer aktuellen Leistungsentwicklung ziemlich einhellig ausfallen.
Einhellig finde ich etwas übertrieben. Ich verfolge Klosterhalfen seit 2015/16 und das tun Andere auch, man hat einen anderen Einblick. Was sie damals schon auf der Langstrecke laufen konnte, obwohl ihr Umfang irgendwo bei 65 WKM lag, hat schon Vieles angedeutet. Von diversen Leistungsdiagnostiken wird ja auch behauptet, dass sie extrem wenig Laktat aufbaut und ihr BMI liegt auch noch ma 2 Punkte unter dem, was selbst die schlankesten Kenianerinnen aufweisen.


Zitat:

gegen ihren Trainer läuft immer noch eine umfassende Untersuchung der USADA, von der es bisher nur einen vielwagenden Interimsreport gibt)[/url]
Salazar ist nicht ihr Trainer und die Ermittlungen laufen jetzt schon relativ lange.

Na ja, trotzdem kann ich in Summe dein ungutes Bauchgefühl nachvollziehen. Unkritisch sehe ich das jedenfalls auch nicht.

Hafu 07.08.2019 20:29

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1469755)
...
Salazar ist nicht ihr Trainer und die Ermittlungen laufen jetzt schon relativ lange.
...

Salazar ist nach wie vor der Head Coach des Nike Oregon Projects. Alle anderen Trainer der Trainingsgruppe, auch Pete Julian sind ihm als "assistant coach" hierarchisch untergeordnet.

Die Ermittlungen gegen Armstrong liefen seinerzeit auch sehr lange weiter und eigentlich hatte niemand mehr ernsthaft mit einer Verurteilung damals gerechnet, zumal Anfang 2012 damals das Strafverfahren eingestellt worden war.

Das was jetzt gesichert aufgrund von mittlerweile über 20 Aussagen ehemaliger Mitglieder des Nike Oregon-Pojects über Salazars adjuvante Methoden bekannt ist aufgrund des Interimsreports der USADA ( Missbrauch von Testerongels, Missbrauch von Schilddrüsenhormonen, L-Carnitin-Infusionen) reicht alleine schon aus, dass man als Athlet diese Trainingsgruppe meiden sollte, ja meiden muss.

Dass Klosterhalfen ein großes Lauftalent ist, daran habe ich überhaupt keine Zweifel. Alina Reh hat wie du sicher weißt in den Jugendklassen ähnlich abgeräumt, was Titel und Jugendrekorde anbelangt. Deren Leistungsentsicklung läuft aber aktuell in nachvollziehbaren Bahnen.
Wie man sich als talentierter und ambitionierter Sportler freiwillig in ein derartig zwielichtiges Umfeld begeben kann, ist mir absolut schleierhaft. Im Leistungssport geht es nicht nur um Leistung sondern stets auch um Glaubwürdigkeit (neudeutsch: Credibility)

Der Läuferin ist da noch am wenigsten vorzuwerfen (die wirkt in Interviews eher naiv und in dem Alter fehlt natürlich auch Lebenserfahrung), hier hat aus meiner Sicht ihr Berater/ Manager, möglicherweise auch ihre Eltern und wer sonst noch Einfluss auf sie hat, versagt.

JensR 07.08.2019 20:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1469759)
Der Läuferin ist da noch am wenigsten vorzuwerfen (die wirkt in Interviews eher naiv und in dem Alter fehlt natürlich auch Lebenserfahrung), hier hat aus meiner Sicht ihr Berater/ Manager, möglicherweise auch ihre Eltern und wer sonst noch Einfluss auf sie hat, versagt.

ich glaube, sie hat es als Chance wahrgenommen, in einem extrem professionellem Umfeld einen weiteren Schritt nach vorne zu machen. Wäre die Beurteilung ihrer Leistungsentwicklung wirklich eine andere, wenn sie in Kenia oder Frankfurt trainieren würde?

Thomas W. 07.08.2019 21:01

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1469754)
Hast du irgendwelche Verdachtsmomente?
Ich finde ja prinzipiell eine gewisse gesunde Skepsis nie schlecht aber nur weil sie es vorher nicht angedeutet hat soll sie einen Deal abgeschlossen haben und so tun als würde sie ihre Karriere beenden?
Vllt ist sie einfach über ihren Peak für das Jahr, sieht keine Chance für Nizza und hat keine Lust mehr auf noch ein Jahr? Vllt mögchte sie eine Familie gründen oder oder oder...
Man muss auch nicht jedem Profi grundsätzlich erstmal Doping unterstellen bis er seine Unschuld bewiesen hat

Es wäre geschickter gewesen, den Namen raus zu lassen.
Ich habe überhaupt keinen Verdachtsmoment und im Grunde auch kein Interesse das anhand von Ihr abzuleiten.
Es ist mir nur beim Lesen in den Sinn gekommen, dass ich gehört habe, dass es häufiger „ plötzliche“ aus dem zusammenhang gerissene Karriereenden gibt - mitten in der Saison etc die mit dem Thema belastet sind als man denkt.

Ich meine das bei Mr Boo EPOchal gelesen zu haben .

Estebban 07.08.2019 21:05

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1469759)

Der Läuferin ist da noch am wenigsten vorzuwerfen (die wirkt in Interviews eher naiv und in dem Alter fehlt natürlich auch Lebenserfahrung), hier hat aus meiner Sicht ihr Berater/ Manager, möglicherweise auch ihre Eltern und wer sonst noch Einfluss auf sie hat, versagt.

Ich glaube der letzte Satz trifft den Nagel auf den Kopf. Sie wirkt schon immer recht jugendlich naiv und auch in großen Teilen von Beratern „gesteuert“. Natürlich ist sie mittlerweile alt genug um selbst verantwortlich gemacht zu werden.
So wie ich sie einschätze hat sie einen richtig fetten Vertrag bei Nike unterschrieben und macht was die sagen (gab mal einen Versuch eines Interviews von fatboysrun podcast, denen hinterher auch sehr sauer aufgestoßen ist, dass jede Antwort durch einen Nike-Assistenten abgenickt werden musste Bzw Klosterhalfen sehr eingeschüchtert wirkte).

Wenn die Methoden weiter angewandt werden (bisher ist es meines Wissens alles sehr „shady“, also in einem sehr sehr grauen Bereich, der zum Himmel stinkt aber offensichtlich noch nichts nachweisbar ist) bin ich vor dem Hintergrund des Eindruckes den sie macht ziemlich sicher, dass sie nicht so gefestigt ist „nein zu sagen“

LidlRacer 07.08.2019 22:34

Zitat:

Zitat von Thomas W. (Beitrag 1469765)
Es wäre geschickter gewesen, den Namen raus zu lassen.
Ich habe überhaupt keinen Verdachtsmoment und im Grunde auch kein Interesse das anhand von Ihr abzuleiten.
Es ist mir nur beim Lesen in den Sinn gekommen, dass ich gehört habe, dass es häufiger „ plötzliche“ aus dem zusammenhang gerissene Karriereenden gibt - mitten in der Saison etc die mit dem Thema belastet sind als man denkt.

Ich meine das bei Mr Boo EPOchal gelesen zu haben .

Man kann seine Facebook-Postings ja durchsuchen. Da gibt es nur positive Kommentare zu ihr.
Also lösch den Quatsch besser!

speedskater 07.08.2019 22:54

Just my 2 cents.
Weitere Argumente, die gegen einen Doping Verdacht von Koko sprechen:

1. Nike und Salazar stehen unter besonderer Beobachtung.
Sollte es tatsächlich Manipulationen gegeben haben,
wäre es extrem risikoreich (und unprofessionell),
weiter zu manipulieren.
Und das auch noch bei einer ausländischen Athletin
aus dem relativ dopingaversen Deutschland.
Bei einer Weltfirma und einem Toptrainer
kann ich mir solch eine Naivität bzw. Frechheit nicht vorstellen.

2. Koko und ihr familiäres und sportliches Umfeld wissen
(und kriegen es ständig wieder aufgetischt) um die Manipulationsvorwürfe
und die Gefahr möglicher Angebote und haben sich im Vorfeld nicht zuletzt aufgrund sehr vieler Nachfragen und Warnungen damit auseinandergesetzt.
So haben Sie sich nicht in direkte Obhut von Salazar begeben.

Sollte es trotz Punkt 1 Angebote geben,
ist sie und ihr Umfeld mental darauf vorbereitet
und kann man damit
- wenn man es will (meine Vermutung) -
viel entspannter bzw. ablehnend umgehen.

3. Koko ist mit ihren 22 Jahren und ihrem sehr, sehr kindlichen Wesen nicht zu vergleichen mit älteren gereifteren und abgekochten Athleten.
Irgendwie kann ich mir hier nicht so recht vorstellen, wie sie aufgrund ihrer Persönlichkeit nach Doping fragt/akzeptiert,
es anwendet oder sich verabreichen läßt
und in den Medien Doping weit von sich weist.

Sie wäre die (fast) letzte Person
(und ich traue es nach Jahrzehnten der Doping Beobachtung sehr sehr vielen Leuten zu und bin diesbezüglich bei anderen sehr sehr skeptisch.....),
der ich sowas zutrauen würde.
Da würde ich ausnahmsweise sogar mal eine Wette eingehen.
Das ist natürlich ein Gefühl
eines ansonsten aber beruflich sehr analytischen Menschen
und kein Faktum.
Leider haben sich ja dort schon viele vertan...

4. Koko findet dort im Vgl. zu Deutschland richtig professionelle Trainingsbedingungen(siehe auch Gwen Jorgensen: Unterwasserlaufbänder, ständige Manualtherapiemöglichkeiten vorhanden, Höhentrainingslager, viele Weltklasse Trainingspartner, aktuell innovativ führende Laufschuhmarke, chronobiologische Nahrungsoptimerung, etc.) vor und kann und wird sich 24 Std. am Tag voll auf Ihre geliebte Leidenschaft konzentrieren.

Alina Reh arbeitet noch 22 Std. die Woche nebenher.
Zudem trainiert sie fast nur alleine.
Insbesondere für Kurz- und Mittelstreckler, aber auch für Langstreckler suboptimal.
Hier liegt in D. bei der notleidenden LA und den Athletinnen großes Potential brach. Selbst bei Topvereinen wie Bayer.
Soeben war ich noch bei Bayer Dormagen beim LA Training
und habe Tanja Spill (5. über 800 m bei DM am WE in Berlin) beobachtet
und mit Ihrem Trainer gesprochen.

Selbst bei diesem Verein mit ausnahmsweise guter Anlage, Landesleistungsstützpunkt, Teilinternat und Nähe zur Spoho K
sind sie froh,
wenn sie eine Handvoll Trainingskameraden haben (Tendenz sinkend).
Kein Wunder, dass das nicht motivierend ist
und die (Vorsicht! Hier wird es etwas provokativer....)
sowieso motorisch schwache und leistungsunmotivierte 2000er Jahrgänge sich zu anderen Ablenkungen hingezogen fühlen.

Die Bedingungen dürften i.Vgl. in Oregon paradiesisch sein.
Dass ein derartiges Talent wie Koko dort noch einmal einen deutlichen Leistungssprung macht, überrascht mich nicht.
In Oregon würden sicherlich viele über sich hinauswachsen
und im höchst motivierten Team die "next%" aus sich sauber,
aber eben "euphorisiert", rauskitzeln.
Mit 22 Jahren sowieso.
Da ginge sogar bei mir in der AK 55 noch was.....

5. Wie schon geschrieben, war Koko schon immer so dünn (siehe auch ihre Mutter).
Sicherlich wie bei Gwen Jorgensen (in dem Faden haben wir das auch schon mal diskutiert) ein großer Vorteil und damit die Basis für diese Grenzleistungen.
Besondere Leistungen benötigen nun einmal extreme Menschen
(M. Steffny: "Vorne laufen die Bleistifte").

Bei Koko und Gwen ist das Gewicht der Grund, Grenzen überschreiten zu können.
Natürlich nicht ohne Risiko mit schmalem Grat zum Desaster.

Viel zu schnell nimmt eine mehrheitlich übergewichtige (Tendenz steigend)
und fettleibige Gesellschaft und ältere "Jury" dies zum Anlaß von Verdächtigungen.

Dass diese Jury teilweise aus tendenziell im Vgl. zu Läufern etwas schwereren Triathleten (Tendenz wie in der Gesamtbevölkerung steigend) besteht,
macht die Verdächtigungen noch subjektiver.

Eine weitere Reduktion ihres BMI durch die aktuellen Dopingstoffe
würde sicherlich zu Problemen führen und dürfte kontraproduktiv sein.

These (zusätzlich zum "in dubio pro reo"):
Das "süße" Mädchen ist sauber.
Und das ist gut so.


Off Topic:
Hat Helle Frederiksen für dieses Jahr (vllt. nach Kopenhagen)
tatsächlich Ihren Rücktritt erklärt?

Thomas W. 07.08.2019 23:07

Nein, kein Kopenhagen mehr , sie hört heute auf .
Aus körperlichen Gründen.

Aber ich habe Ihren Namen hier grad rausgenommen.
Mich hatte das Thema plötzliche Karriereenden nur allgemein im Bezug zu Doping interessiert.

Der einzige Bezug zu Ihr war, dass es mir in dem Moment wieder einfiel, mal zu fragen, als ich Ihr Statement las.

Deshalb allgemeiner formuliert, da im Bezug zum Thema sehr Offtopic . Ja

qbz 07.08.2019 23:31

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1469798)
------
1. Nike und Salazar stehen unter besonderer Beobachtung.
Sollte es tatsächlich Manipulationen gegeben haben,
wäre es extrem risikoreich (und unprofessionell),
weiter zu manipulieren.
......

Der detaillierte, 269 Seiten starke Zwischenbericht der USADA von 2016 mit den Protokollen ist auf jeden Fall öffentlich lesbar. Die Zusammenfassung auf S. 269.

https://drive.google.com/file/d/0B12...puUklyRzQ/view

(Ob es auch ohne Google-Konto geht, weiss ich nicht)

Stefan 08.08.2019 05:56

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1469802)
...

Ich hab zwar ein Google-Konto, bin aber gerade nicht angemeldet und kann es lesen.

Mich wundert gerade, dass die beiden "Open Letter" von Salazar mit Jul24 2019 datiert sind. Wurden die überarbeitet? Mir war so, als wären die schon ein paar Jahre alt.
https://nikeoregonproject.com/blogs/...-letter-part-1
https://nikeoregonproject.com/blogs/...-letter-part-2

Helmut S 08.08.2019 09:06

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1469745)
[...]selbst halte ich für mich persönlich allerdings nicht allzu viel von der Unschuldsvermutung

:Cheese: Dir is ja schon klar, dass das g'rad eine Steilvorlage für diejenigen ist, die es missverstehen wollen, oder? Sehr schön. Danke für den Schmunzler am Morgen :Blumen:

Im Ernst und weil ich diesen Aspekt für sehr wichtig halte und dich nicht missverstehen möchte: Heißt das, du würdest im Sport die Unschuldsvermutung abschaffen wollen? :Blumen:

Trillerpfeife 08.08.2019 10:56

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1469833)
:Cheese: Dir is ja schon klar, dass das g'rad eine Steilvorlage für diejenigen ist, die es missverstehen wollen, oder? Sehr schön. Danke für den Schmunzler am Morgen :Blumen:

Im Ernst und weil ich diesen Aspekt für sehr wichtig halte und dich nicht missverstehen möchte: Heißt das, du würdest im Sport die Unschuldsvermutung abschaffen wollen? :Blumen:

Kommas können Leben retten!


:Cheese:


Klar würde er das, und am Besten noch lebenslange Verbannung auf eine einsame Insel für alle Doper, Windschattenfahrer und MDot Tätowierte.
Dazu öffentlicher Pranger in allen relevanten Foren und Startverbot für immer.
Als Beweis reicht es aus, wenn die TS Hechte einen Verdacht haben.

KnutHansen 08.08.2019 13:04

Zitat:

Zitat von speedskater (Beitrag 1469798)
Just my 2 cents.
Weitere Argumente, die gegen einen Doping Verdacht von Koko sprechen:

...

These (zusätzlich zum "in dubio pro reo"):
Das "süße" Mädchen ist sauber.
Und das ist gut so.


Wow, die ganze Wall of Text schreit quasi nach creepy Fanboy, der auch noch unterschwellig im Subtext versucht der Konkurzenz etwas zu unterstellen um das süße Kind in einem besseren Licht dazustellen. Well played, Sir.
Logisch, wie soll sie auch gedoped sein, sie ist ja schließlich ein süßes Mädchen und noch so kindlich naiv. Ekelhaft wie hier eine 22 jährige Frau dargestellt wird. Als wäre sie ein komplett naiv doofes Kind das total weltfremd ist und doch einfach nur über die Erde hüpft.

Natürlich bin ich auch der Meinung, dass man erst etwas unterstellen darf, wenn es etwas zu unterstellen gibt, bis dahin gilt sie als unschuldig.

captain hook 08.08.2019 13:19

Zitat:

Zitat von KnutHansen (Beitrag 1469982)

Natürlich bin ich auch der Meinung, dass man erst etwas unterstellen darf, wenn es etwas zu unterstellen gibt, bis dahin gilt sie als unschuldig.

Zumal zumindest bislang nicht bekannt ist, dass aus der Gruppe Salazar eine Vielzahl positiver Proben entspringen würde. Manches was da berichtet wird mag einem Fragezeichen auf die Stirn zaubern, belangen konnte man ihn dafür bislang nicht.

Körbel 08.08.2019 14:09

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1469745)
Ich hab die Logik von Körbels Aussage auch nicht nachvollziehen können.

Musst du auch nicht.

Besteht Dopingverdacht? In meinen Augen: Nein!
Wurde sie positiv getestet? Nein!

Da brauchts keine Logik.
Ich finde diese Hexenjagd hier entsetzlich.

Das ist so typisch deutsch, jede Leistungssteigerung wird sofort mit Doping in Verbindung gebracht.

Mein Gott, haltet doch die Füsse still, bis es einen begründeten Verdacht gibt und eine echte Dopingauffälligkeit.

dagro 08.08.2019 14:12

Weil's hier gerade passt:

https://www.schwarzwaelder-bote.de/i...294f6ace7.html

Was sagt Ihr denn zu diesem Fall?

TobiTool 08.08.2019 14:47

Das ist schon bitter. So kann man eine Sportlerkarriere zerstören.

Trillerpfeife 08.08.2019 14:49

Zitat:

Zitat von dagro (Beitrag 1470015)
Weil's hier gerade passt:

https://www.schwarzwaelder-bote.de/i...294f6ace7.html

Was sagt Ihr denn zu diesem Fall?

sehr bedauerlich.


Zitat:

"Er wollte über dem System stehen", sagt im "Spiegel" Lars Mortsiefer, der Chefankläger der Nationalen Antidopingagentur (Nada), und vergleicht den Mittelklasseläufer mit Lance Armstrong, dem Radfahrer und Jahrhundertdoper. "Man rennt ja nicht durch Zufall in eine Nadel rein."

TobiTool 08.08.2019 14:55

Im letzten Absatz bezieht sich Perikles Simon auch noch einmal auf diesen Fall.

https://www.n-tv.de/sport/Doping-Exp...3auIn92mRAYIH8

Helmut S 08.08.2019 15:03

Zitat:

Zitat von TobiTool (Beitrag 1470030)
Das ist schon bitter. So kann man eine Sportlerkarriere zerstören.

Umso wichtiger ist es, sich darauf zu besinnen, über welche Grundrechte wir eigentlich diskutieren, wenn wir hier Forderungen aufstellen usw. Es ist schlimm genug, dass auch so "Justizirrtümer" - warum auch immer - nicht völlig ausgeschlossen werden können. Eine Tat rechtfertigt niemals, das loslösen der Kläger von Menschenrechten, Grundrechten oder auch den Regeln des Fairplays. :Blumen:

captain hook 08.08.2019 15:05

nur mal so in den Raum gestellt:

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/i...294f6ace7.html

"Im März 2019 ist Karus’ Sperre abgelaufen. Im Mai haben norwegische Wissenschaftler eine Studie seines Falls veröffentlicht. Das Ergebnis ist nicht überraschend. Es bestätigt das Gutachten von Perikles Simon ebenso wie den negativen Test aus Tokio. Die Suspendierung sei "unangemessen" gewesen, der Kölner Labortest "fehlerhaft", das ganze Verfahren "intransparent". "Für Athleten, die Opfer von Laborfehlern werden, sind die Folgen für ihre sportliche Laufbahn katastrophal, und ihr Recht auf Recht ist fast nicht vorhanden", so die Forscher."

Körbel 08.08.2019 15:07

Zitat:

Zitat von TobiTool (Beitrag 1470030)
So kann man eine Sportlerkarriere zerstören.

Eben und wenn hier weiter auf KoKo so rumgehackt wird, kann das ganz schnell auch so gehen.

Hafu 08.08.2019 15:09

Zitat:

Zitat von dagro (Beitrag 1470015)
Weil's hier gerade passt:

https://www.schwarzwaelder-bote.de/i...294f6ace7.html

Was sagt Ihr denn zu diesem Fall?

Wenn eine Substanz, die nur durch Injektion in den Körper eines Athleten gelangt sein kann in der A-Probe und in der B-Probe von einem IOC-akkreditierten Labor mit einem zugelassenen etablierten Test eindeutig nachgewiesen werden kann, dann ist das Doping. Punkt. Alles andere, das in dem Text genannt wird, sind einfach nur Nebelkerzen. Doper können nett und bodenständig sein, sie können auch Spenden für Krebskranke sammeln (man denke nur an Lance Armstrong und seine Live-strong-Stiftung) usw.

Naja, um die dopinganalytische Fachkompetenz von Perikles Simon, der immer gerne "weltweit anerkannter Dopingexperte" genannt wird, abschätzen zu können, lohnt ein Blick auf dessen Publikationsliste: viele wissenschaftliche Arbeiten zu den Themen Genexpression, Sportprävention, ein paar Aufsätze über die Häufigkeit von Doping im Kraftsport, bei Studenten, die bereits diskutierte Fragebogen-Studie über Dopinghäufigkeit im Triathlon, aber keine einzige Forschungsarbeit über Dopingtests oder Dopinganalytik,

Wie er sich vor diesem Ausbildungs- und Forschungshintergrund für kompetent hält, Herrn Schänzer, der auf dem Gebiet der Dopinganalytik tatsächlich einen herausragenden Ruf hat und der sein ganzes berufliches Leben in diesem Bereich verbracht hat, der Anwendung mangelhafter Dopingtests zu beschuldigen, verwundert schon. Dass Herr Simon in seinem Gutachten die in der Analytik so wichtigen Fachbegriffe Sensitivität und Spezifität durcheinander bringt, passt ins Bild.

Die Entgegnung von Herrn Schänzer habe ich mir durchgelesen und ich halte sie für stichhaltig und es wundert mich nicht, dass der Fall so ausgegangen ist. Eine Anrufung des CAS wäre sinnlos gewesen.

Das bei der Drittanalyse der Probe genutzte Analyseverfahren war nicht genau genug, um niedrige Darbepoietinkonzentrationen nachzuweisen, im Gegensatz zu dem in Köln genutzten von der WADA zugelassenen Testverfahren, so dass ein negativer Test mit diesem Verfahren argumentativ wertlos ist.

OhneRad 08.08.2019 15:12

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1469759)
Dass Klosterhalfen ein großes Lauftalent ist, daran habe ich überhaupt keine Zweifel. Alina Reh hat wie du sicher weißt in den Jugendklassen ähnlich abgeräumt, was Titel und Jugendrekorde anbelangt. Deren Leistungsentsicklung läuft aber aktuell in nachvollziehbaren Bahnen.

Es war aber immer erkennbar, dass Reh nicht an Klosterhalfen ranreichen würde. Sie war einfach wesentlich früher aufs Laufen und dort auf die Langstrecken spezialisiert. Reh hat nicht die normale DLV-Ausbildung durchgemacht und Klosterhalfen hat noch ne Reihe anderer Sachen gemacht bevor sie so richtig leistungsmäßig angefangen hat zu trainieren.
Beispiel: Reh ist 2016 deutschen U20-Rekord in 15:41 gelaufen, paar Wochen später ist Klosterhalfen mal gelaufen und hat den direkt um 25 Sekunden auf 15:16 pulverisiert.
Rehs 1500m Bestzeit steht glaube ich auch immer noch bei 4:08, während Klosterhalfen schon 2017 3:58 gelaufen ist. Nicht zuletzt ist es nur eine Frage der Zeit, bis Reh auch die deutschen 10Km, 10.000m und HM Rekorde bricht.

Worauf ich letztlich hinaus will: Klosterhalfens Leistungsentwicklung ist enorm, aber es ist nichts was sich nicht schon lange vor dem NOP angedeutet hat. Eine so eindeutige Verbindung zwischen beidem herzustellen, ist in meinen Augen daher nicht richtig.

Zitat:

Wie man sich als talentierter und ambitionierter Sportler freiwillig in ein derartig zwielichtiges Umfeld begeben kann, ist mir absolut schleierhaft. Im Leistungssport geht es nicht nur um Leistung sondern stets auch um Glaubwürdigkeit (neudeutsch: Credibility)
Stimme ich einerseits zu, andererseits hat der Captain auch Recht: Bisher wurde soweit ich das überblicke noch kein Athlet von dem Projekt wirklich erwischt, auch wenn es Unstimmigkeiten gab.

Hafu 08.08.2019 15:30

Zitat:

Zitat von OhneRad (Beitrag 1470045)
...

Stimme ich einerseits zu, andererseits hat der Captain auch Recht: Bisher wurde soweit ich das überblicke noch kein Athlet von dem Projekt wirklich erwischt, auch wenn es Unstimmigkeiten gab.

Um einen Athleten zu sperren bedarf es ganz besonderer Voraussetzungen, insbesondere in der Regel auch positive Tests und selbst das wird dann nochmal gerne von "Experten" und Anwälten betritten und versucht zu widerlegen, wie man in dem oben diskutierten Darbepoioetin-Fall ja gut sehen kann.

Wer sich für Salazar und seine Methoden interessiert, der kann sich hier bei Lets-Run.com mit Links auf die Originalquellen und vielen Interpretationshilfen gerne einlesen (wobei mir schon klar ist, dass die meisten die hier eifrig mitschreiben, eigentlich nur schwätzen wollen und an Fakten und Hintergrundinformationen nicht wirklich interessiert sind)

Zitat:

Zitat von USADA
It Appears Highly Likely” That 6 NOP Athletes Including Galen Rupp and Dathan Ritzenhein Violated Anti-Doping Rules

Wenn eine Institution wie die USADA in einem Land, in dem man von gewieften Anwälten, über die Nike mit Sicherheit verfügt, für alles auf Schadensersatz in großer Höhe verklagt werden kann, so eine Aussage verschriftlicht veröffentlicht, dann müssen sich die Ermittler schon sehr sicher sein.
Über Klosterhalfen sagt das zunächst mal konkretb gar nichts aus, da sie je erst seit einem Jahr dort trainiert, aber wer als Leistungssportler bei den bekannten Fakten freiwillig und aktiv so ein Trainingsumfeld sich aussucht, macht sich zwangsläufig zur Zielscheibe von Verdächtigungen.


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