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Klugschnacker 03.04.2018 10:54

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1370425)
Warum sollte ich das tun?

Ich weiß, warum Du es nicht tust:

Wenn Du eine Bibelstelle nennst, die Du für Mist oder Märchen hältst, dann lauert sofort die Frage, woher Du das bitte wissen willst, dass es sich bei dieser Bibelstelle um Mist handelt, bei einer anderen jedoch nicht?

Ist die Jungfräulichkeit Marias Mist, die Gottessohnschaft Jesu jedoch nicht? Ist die Kreuzigungsszene Mist, die Bergpredigt jedoch authentisch?

Der Punkt ist doch, dass Du über keinerlei Kriterium verfügst, Mist von Nichtmist zu trennen, außer Deinem eigenen Gutdünken im Jahr 2018.

Ich werfe Dir das nicht persönlich vor, denn so geht es ja allen. Es gibt keinerlei belastbares Argument für die Autorität der Bibel. "Glauben" bedeutet ja auch nichts anderes, als dass man argumentativ mit leeren Händen dasteht.

Wie immer: No offense und danke für die Diskussion. :Blumen:

keko# 03.04.2018 10:55

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1370426)
[OFFTOPIC]



Nein, war nicht klar - keine Ahnung, wo das ein running gag ist.
Im Internet jedenfalls nicht - der einzige Google-Treffer ist Dein Text.

Es erschließt sich mir auch nicht, was daran witzig ist oder was Du sonst damit sagen wolltest.

[/OFFTOPIC]

Google karstadt + traditionshase

Tausende Treffer

keko# 03.04.2018 11:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1370427)
Ich weiß, warum Du es nicht tust:

Wenn Du eine Bibelstelle nennst, die Du für Mist oder Märchen hältst, dann lauert sofort die Frage, woher Du das bitte wissen willst, dass es sich bei dieser Bibelstelle um Mist handelt, bei einer anderen jedoch nicht?

Ist die Jungfräulichkeit Marias Mist, die Gottessohnschaft Jesu jedoch nicht? Ist die Kreuzigungsszene Mist, die Bergpredigt jedoch authentisch?

Der Punkt ist doch, dass Du über keinerlei Kriterium verfügst, Mist von Nichtmist zu trennen, außer Deinem eigenen Gutdünken im Jahr 2018.

Ich werfe Dir das nicht persönlich vor, denn so geht es ja allen. Es gibt keinerlei belastbares Argument für die Autorität der Bibel. "Glauben" bedeutet ja auch nichts anderes, als dass man argumentativ mit leeren Händen dasteht.

Wie immer: No offense und danke für die Diskussion. :Blumen:

Das stimmt, das ist subjektiv. Ich habe eine alte Bibel daheim und manchmal lese ich darin. Ich schlage irgendwas auf und lese. Oft denke ich "Was ein Mist!!", oft "HÄ?! Was will der Schreiber sagen?!" oder auch "Wie wahr!" Aber ich bin ständig am Übersetzen.

Ich hänge viel mehr an Traditionen, Ritualen, Kultur, Identität. Das ist mir persönlich wichtig. Und da ist Religion halt ein Baustein. Und unser Staat hat die christlichen Feiertage übernommen, die er als säkulare Demokratie vorgefunden hat. Das kulturelle Gut ist geblieben. Ich finde das sehr gut. Religiös bin ich insofern, als ich von einer höheren "Kraft/Macht/Sinn" absolut überzeugt bin.

Jörn 03.04.2018 11:55

Das kulturelle Gut ist nicht geblieben. Geblieben ist eine Kulisse. Die Inhalte sind den meisten Menschen fremd und gleichgültig. Kaum jemand weiß, was "Pfingsten" ist.

Kein Mensch weiß, was eine Glaubenskongregation ist. Ist es eine Zeremonie? Ist es ein Kongress? Ist es ein Beruf? Ist es schärfstens untersagt?

Wer ist wichtiger: Der Bischof oder der Weihbischof?

Was ist der Unterschied zwischen Apostel und Jünger?

Die Pfarrer sind Darsteller im weihnachtlichen Krippenspiel. Die Leute besuchen die Vorstellung wie ein Theater. Der Pfarrer muss seine Rolle spielen. Was er ansonsten zu sagen hätte, interessiert niemanden mehr.


keko# 03.04.2018 12:21

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1370441)
Das kulturelle Gut ist nicht geblieben. Geblieben ist eine Kulisse. Die Inhalte sind den meisten Menschen fremd und gleichgültig. Kaum jemand weiß, was "Pfingsten" ist.

Aus deinen Worten spricht mal wieder viel Geringschätzung und Abneigung.
Wenn du diese Kultur nicht hast, ist das vollkommen ok. Keiner will dich missionieren. :Blumen:

keko# 03.04.2018 13:01

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1370441)

Weltweit nimmt die Zahl der Katholiken zu. Überholt werden sie nach Schätzungen in ca. 50 Jahren sogar noch von Muslimen. Es wird also in Zukunft mehr Gläubige geben als weniger. Die Gründe liegen auf der Hand. Auch in DE gibt es neuerdings einen Geburtenzuwachs. Begründet auch hier besonders durch Menschen, bei denen viele Kinder als Segen gilt.

Trimichi 03.04.2018 13:02

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1370420)
Damit bin ich einverstanden. Was jemanden inspiriert, ist seine Privatsache und wird von mir nicht kritisiert. :Blumen:

Es trifft jedoch nicht das hauptsächliche Anliegen der Bibel. Die Bibel will in den weitaus meisten Teilen keine Inspirationsquelle sein, sondern ist ein Buch voller Vorschriften und Drohungen. Du kannst ja gerne mal ein paar jener Dinge zitieren, die Dich inspirieren, und warum (und wozu). Ich verrate Dir dann einen Bibel-Vers, den ich inspirierend finde.

Inspiration ist auch nicht das hauptsächliche Anliegen der Kirchen, am wenigsten das der katholischen Kirche. Die katholische Kirche legt unter Androhung der Höllenstrafe fest, was zu glauben, zu tun und zu lassen ist. Bis ins kleinste Detail. Es gleicht den umfangreichen Vorschriften des Finanzamts und ist auch in ähnlicher Weise inspirierend.

Hier ist eine hübsche Bibelstelle -- vielleicht lässt sich jemand davon inspirieren:
Adam, Set, Enosch, 2 Kenan, Mahalalel, Jered, 3 Henoch, Metuschelach, Lamech, 4 Noah, Sem, Ham und Jafet. 5 Die Söhne Jafets sind diese: Gomer, Magog, Madai, Jawan, Tubal, Meschech, Tiras. 6 Die Söhne Gomers aber sind: Aschkenas, Rifat, Togarma. 7 Die Söhne Jawans sind: Elischa, Tarsis, die Kittäer, die Rodaniter. 8 Die Söhne Hams sind: Kusch, Mizrajim, Put, Kanaan. 9 Die Söhne von Kusch aber sind: Seba, Hawila, Sabta, Ragma, Sabtecha. Die Söhne Ragmas aber sind: Saba und Dedan. 10 Kusch aber zeugte Nimrod; der war der Erste, der Gewalt übte auf Erden. 11 Mizrajim zeugte die Luditer, die Anamiter, die Lehabiter, die Naftuhiter, 12 die Patrositer, die Kasluhiter und die Kaftoriter, von denen die Philister ausgegangen sind. 13 Kanaan aber zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het 14 und den Jebusiter, den Amoriter, den Girgaschiter, 15 den Hiwiter, den Arkiter, den Siniter, 16 den Arwaditer, den Zemariter und den Hamatiter. 17 Die Söhne Sems sind diese: Elam, Assur, Arpachschad, Lud, Aram. Und die Söhne Arams sind: Uz, Hul, Geter und Masch. 18 Arpachschad aber zeugte Schelach, Schelach zeugte Eber. 19 Eber aber wurden zwei Söhne geboren: Der eine hieß Peleg, weil zu seiner Zeit die Erde zerteilt wurde; und sein Bruder hieß Joktan. 20 Joktan aber zeugte Almodad, Schelef, Hazarmawet, Jerach, 21 Hadoram, Usal, Dikla, 22 Ebal, Abimaël, Saba, 23 Ofir, Hawila und Jobab. Diese alle sind Söhne Joktans. 24 Sem, Arpachschad, Schelach, 25 Eber, Peleg, Regu, 26 Serug, Nahor, Terach, 27 Abram, das ist Abraham. 28 Die Söhne Abrahams aber sind: Isaak und Ismael.

29 Und dies ist ihr Geschlecht: der Erstgeborene Ismaels Nebajot, ferner Kedar, Adbeel, Mibsam, 30 Mischma, Duma, Massa, Hadad, Tema, 31 Jetur, Nafisch, Kedma. Das sind die Söhne Ismaels. 32 Aber die Söhne Keturas, der Nebenfrau Abrahams: Sie gebar Simran, Jokschan, Medan, Midian, Jischbak, Schuach. Die Söhne Jokschans aber sind: Saba und Dedan. 33 Und die Söhne Midians sind: Efa, Efer, Henoch, Abida, Eldaa. Diese alle sind Söhne der Ketura. 34 Abraham zeugte Isaak. Die Söhne Isaaks aber sind: Esau und Israel. 35 Die Söhne Esaus sind: Elifas, Reguël, Jëusch, Jalam, Korach. 36 Die Söhne des Elifas sind: Teman, Omar, Zefo, Gatam, Kenas, Timna, Amalek. 37 Die Söhne Reguëls sind: Nahat, Serach, Schamma und Misa. 38 Die Söhne Seïrs sind: Lotan, Schobal, Zibon, Ana, Dischon, Ezer, Dischan. 39 Die Söhne Lotans sind: Hori, Homam; und Timna war eine Schwester Lotans. 40 Die Söhne Schobals sind: Alwan, Manahat, Ebal, Schefi, Onam. Die Söhne Zibons sind: Aja und Ana. 41 Der Sohn Anas: Dischon. Die Söhne Dischons sind: Hemdan, Eschban, Jitran, Keran. 42 Die Söhne Ezers sind: Bilhan, Saawan, Akan. Die Söhne Dischons sind: Uz und Aran. 43 Dies sind die Könige, die im Lande Edom regiert haben, ehe in Israel ein König regierte: Bela, der Sohn Beors, und seine Stadt hieß Dinhaba. 44 Und als Bela starb, wurde König an seiner statt Jobab, der Sohn Serachs von Bozra. 45 Und als Jobab starb, wurde König an seiner statt Huscham aus dem Lande der Temaniter. 46 Als Huscham starb, wurde König an seiner statt Hadad, der Sohn Bedads, der die Midianiter schlug auf dem Felde der Moabiter, und seine Stadt hieß Awit. 47 Als Hadad starb, wurde König an seiner statt Samla von Masreka. 48 Als Samla starb, wurde König an seiner statt Schaul von Rehobot am Strom. 49 Als Schaul starb, wurde König an seiner statt Baal-Hanan, der Sohn Achbors. 50 Als Baal-Hanan starb, wurde König an seiner statt Hadad, und seine Stadt hieß Pagu; und seine Frau hieß Mehetabel, eine Tochter Matreds, die Me-Sahabs Tochter war. 51 Und als Hadad starb, waren Fürsten von Edom: Fürst Timna, Fürst Alwa, Fürst Jetet, 52 Fürst Oholibama, Fürst Ela, Fürst Pinon, 53 Fürst Kenas, Fürst Teman, Fürst Mibzar, 54 Fürst Magdiël, Fürst Iram. Das sind die Fürsten von Edom.

Dankesehr :)

Es kann doch durchaus sein, dass die Gläubigen durch den Glauben, an Jesus, seine Jünger, die Apostel, die Heiligen und die Kirche inspiriert werden, ja mehr noch, durch die Vorschriften und Gebote Orientierung, Sinn und Richtung finden. Auf den Philippinen herrschte vor der Eroberung durch Philipp Voodoo und Aberglauben vor. Wegen eigener Erfahrung mit Voodoo auf den Philippinen meine ich sicher behaupten zu können, dass der Monotheismus für die Pinas und die Philippos einen Fortschritt darstellt. In Sachen Infrastruktur, Miteinander usw.

Um deinen Vergleich aufzugreifen: würde unser Staat funktionieren, gäbe es kein Finanzamt?


Ich stimme dir zu, dass der primäre Zweck der Bibel nicht unbedingt Inspirationsquelle ist, insofern, wie du es verstehst, sondern einen Verhaltenskanon darstellt, Drohung und Strafe bei Missachtung inklusive.
Wer seine Steuern nicht zahlt, dem droht Gefängnis.

Hat dich meine Metapher inspiriert?


--

Stammbäume sind schon langweilig. Auch repräsentativ? Wie wäre es mit etwas Kurzweil' aus dem Psalter:

Selig sind, die reinen Herzens sind, denn sie werden Gott schauen! Matthäus 5,8

Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen! Matthäus 5,9

Freut euch, dass eure Namen im Himmel geschrieben sind. Lukas 10,20

Jörn 03.04.2018 20:57

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1370456)
Auch in DE gibt es neuerdings einen Geburtenzuwachs. Begründet auch hier besonders durch Menschen, bei denen viele Kinder als Segen gilt.

Warum sollten hohe Geburtenraten in religiösen Familien dazu beitragen, die Religion zu verbreiten? Willst Du damit andeuten, dass den Kindern die Religion ihrer Eltern aufgedrängt wird?

Deine Vorhersagen, wie sich die Religiosität in 50 Jahren ausgebreitet hat, halte ich für aus der Luft gegriffen. Vor 25 Jahren ahnte kaum jemand vom öffentlichen Internet und dessen Auswirkungen. Für mich klingen solche Vorhersagen wie religiöses Feldgeschrei, um die eigenen Truppen zu motivieren.

Noch ein paar Gedanken zu Deinen früheren Postings, weil es ev. dazu passt, wenn ich Dich nicht missverstehe:
Es scheint Dir egal zu sein, was die Leute glauben; Hauptsache, die Leute glauben. Die geistige Freiheit der Aufklärung scheint Dir bedrohlich zu sein; Du bevorzugst klare Leitplanken. Es muss Ordnung herrschen. (Oder verstehe ich Dich falsch?)

Was die Gegner des Tanzverbots an Argumenten vortragen, ist Dir einerlei. Entscheidend ist, dass sie gegen die bestehende Ordnung verstoßen.

Warum ein paar Leute auf dem CSD in albernen Kostümen herumlaufen, ist Dir egal. Entscheidend ist, dass sie die Ordnung durcheinander dringen.

Was Dein geschätzter Jugendpfarrer inhaltlich sagte, ist Dir unbedeutend. Entscheidend ist, dass die Ordnung aufrechterhalten bleibt, die darin besteht, dass der Bürgermeister eben der Bürgermeister ist, und der Pfarrer der Pfarrer. Der Pfarrer ist ein guter Mann.

Feiertage werden bei Dir nicht anhand ihres Inhalts bewertet, sondern als Orientierungspunkte innerhalb einer gegebenen Ordnung.

An der von Dir vorgeschlagenen "Wissenschafts-Religion" fasziniert Dich nicht die Freiheit der Wissenschaft, sondern die Verbindlichkeit der Vorschrift, das Installieren einer Ordnung.

(Ich kenne Dich nicht persönlich und will Dir nichts unterstellen. Meine Vermutungen habe ich aus Deinen Postings destilliert. Sag' mir wenn ich falsch liege.)
Ich weiß nicht, wie religiös die Welt in 50 Jahren sein wird, aber offensichtlich scheint mir die Auflösung großer Ordnungsstrukturen zu sein. Es scheint eher auf eine Vielzahl kleiner, privat betriebener "Kirchen" und Sekten hinauszulaufen, die eher Esoterik und Wunderglaube bewirtschaften, als Theologie zu betreiben. Theologische Fakultäten werden vermutlich weiter an Bedeutung verlieren, aber der Versand von Wunder-Kristallen und magischen Armbändern wird florieren.

Vielleicht liege ich auch falsch.

Klugschnacker 04.04.2018 03:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1370456)
Es wird also in Zukunft mehr Gläubige geben als weniger.

Es wird in Zukunft aber auch mehr Nichtglaubende geben als heute. :Blumen:

qbz 04.04.2018 08:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1370456)
Weltweit nimmt die Zahl der Katholiken zu. Überholt werden sie nach Schätzungen in ca. 50 Jahren sogar noch von Muslimen. Es wird also in Zukunft mehr Gläubige geben als weniger. Die Gründe liegen auf der Hand. Auch in DE gibt es neuerdings einen Geburtenzuwachs. Begründet auch hier besonders durch Menschen, bei denen viele Kinder als Segen gilt.

Gerade neulich wurde darüber bei Spiegel Online berichtet. Demnach stimmt Deine Interpretation für DE und Europa nicht. Die Statistiker begründen den Zuwachs in DE so:

"Das ist vor allem damit zu erklären, dass Frauen im Alter zwischen 30 und 37 Jahren häufiger Kinder bekommen. Außerdem gibt es derzeit mehr potenzielle Mütter in diesem Alter."

geburtenrate-in-deutschland-steigt-hoechste-geburtenziffer-seit-1973

Im europäischen Ländervergleich der Geburtenrate liegen übrigens katholisch geprägte Mittelmeerländer wie Zypern, Griechenland, Malta, Portugal, Spanien, Italien am Ende des Rankings und Frankreich, Schweden an der Spitze.

Sozial-, wirtschafts- und bildungspolitische Faktoren beeinflussen die Geburtenrate und den Religionsstatus der Menschen in erster Linie.

MattF 04.04.2018 10:09

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1370457)

Ich stimme dir zu, dass der primäre Zweck der Bibel nicht unbedingt Inspirationsquelle ist, insofern, wie du es verstehst, sondern einen Verhaltenskanon darstellt, Drohung und Strafe bei Missachtung inklusive.
Wer seine Steuern nicht zahlt, dem droht Gefängnis.

Hat dich meine Metapher inspiriert?


Du erhälst dich also moralisch adäquat weil es in der Bibel steht?

Ich meine wirklich dich persönlich. Nicht allgemein irgendwen oder die Masse oder sonstwas.

MfG
Matthias

keko# 04.04.2018 11:26

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1370574)
Warum sollten hohe Geburtenraten in religiösen Familien dazu beitragen, die Religion zu verbreiten? Willst Du damit andeuten, dass den Kindern die Religion ihrer Eltern aufgedrängt wird?

Nicht immer aufgedrängt, aber zumindest weitergegeben. Atheismus ist meines Wissens eher in den modernen, aufgeklärten Ländern verbreitet, in denen Menschen tendenziell weniger und später Kinder haben. Solche Entwicklungen muss man doch über einen langen Zeitraum sehen. Zu sagen "Schau, es gab schon wieder mehr Kirchenaustritte in DE" ist nur ein kleiner Ausschnitt. Nicht immer setzt sich in der Evolution das Intelligenteste durch.


Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1370574)
Deine Vorhersagen, wie sich die Religiosität in 50 Jahren ausgebreitet hat, halte ich für aus der Luft gegriffen. Vor 25 Jahren ahnte kaum jemand vom öffentlichen Internet und dessen Auswirkungen. Für mich klingen solche Vorhersagen wie religiöses Feldgeschrei, um die eigenen Truppen zu motivieren.

Noch ein paar Gedanken zu Deinen früheren Postings, weil es ev. dazu passt, wenn ich Dich nicht missverstehe:
Es scheint Dir egal zu sein, was die Leute glauben; Hauptsache, die Leute glauben. Die geistige Freiheit der Aufklärung scheint Dir bedrohlich zu sein; Du bevorzugst klare Leitplanken. Es muss Ordnung herrschen. (Oder verstehe ich Dich falsch?)

Was die Gegner des Tanzverbots an Argumenten vortragen, ist Dir einerlei. Entscheidend ist, dass sie gegen die bestehende Ordnung verstoßen.

Warum ein paar Leute auf dem CSD in albernen Kostümen herumlaufen, ist Dir egal. Entscheidend ist, dass sie die Ordnung durcheinander dringen.

Was Dein geschätzter Jugendpfarrer inhaltlich sagte, ist Dir unbedeutend. Entscheidend ist, dass die Ordnung aufrechterhalten bleibt, die darin besteht, dass der Bürgermeister eben der Bürgermeister ist, und der Pfarrer der Pfarrer. Der Pfarrer ist ein guter Mann.

Feiertage werden bei Dir nicht anhand ihres Inhalts bewertet, sondern als Orientierungspunkte innerhalb einer gegebenen Ordnung.

An der von Dir vorgeschlagenen "Wissenschafts-Religion" fasziniert Dich nicht die Freiheit der Wissenschaft, sondern die Verbindlichkeit der Vorschrift, das Installieren einer Ordnung.

(Ich kenne Dich nicht persönlich und will Dir nichts unterstellen. Meine Vermutungen habe ich aus Deinen Postings destilliert. Sag' mir wenn ich falsch liege.)

Damit liegst du im Großen und Ganzen ziemlich daneben. Wahrscheinlich würdest du dich nach einer Woche in meinem Umfeld nach Ordnung und Oberflächlichkeit sehnen :Cheese: Ich wollte lediglich darstellen, dass Relgion ein gewisses Muster vorgibt (z.B. Taufe, Sonn-Feiertage, Tod, Sünde/Vergebung, Gebote...), das man eben annehmen kann oder eben nicht (zum Glück!). Unserer Verfassung hat mehrere Quellen, darunter halt auch die christliche Tradition. Ist nun mal so. Willst du das alles umkrempeln?!
Persönlich halte ich ein gewisses Maß an Ordnung und Muster für gut, weil man so Anker hat und man sich dazwischen austoben kann. So lebt es sich leichter und bequemer. Ich finde es besser, den Kindern eine Religion mitzugeben und sie dann entscheiden zu lassen. Aber andersum ist auch ok! No problem!

keko# 04.04.2018 11:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1370651)
Gerade neulich wurde darüber bei Spiegel Online berichtet. Demnach stimmt Deine Interpretation für DE und Europa nicht. Die Statistiker begründen den Zuwachs in DE so:

Ich dachte weltweit. Aber letztendlich kann man nie genau in die Zukunft rechnen.

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1370651)
"Das ist vor allem damit zu erklären, dass Frauen im Alter zwischen 30 und 37 Jahren häufiger Kinder bekommen. Außerdem gibt es derzeit mehr potenzielle Mütter in diesem Alter."

geburtenrate-in-deutschland-steigt-hoechste-geburtenziffer-seit-1973

In der Stuttgarter Zeitung war vor ein paar Tagen ein Bericht über die Geburtenrate, die seit einiger Zeit in der Stadt wieder überraschend steigt. Dort wurde aufgeschlüsselt, dass es am Zuzug von Familien aus dem Osten und islamischen Ländern liegt. Diese sind eher religiös. Warum solten deutsche Paare auch so plötzlich innerhalb von 2 oder 3 Jahren mehr Kinder haben? Das kann sich noch mehr verschieben, wenn die Babyboomer Jahrgänge vollständig rausfallen.

qbz 04.04.2018 11:56

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1370721)
.........
In der Stuttgarter Zeitung war vor ein paar Tagen ein Bericht über die Geburtenrate, die seit einiger Zeit in der Stadt wieder überraschend steigt. Dort wurde aufgeschlüsselt, dass es am Zuzug von Familien aus dem Osten und islamischen Ländern liegt. Diese sind eher religiös. Warum solten deutsche Paare auch so plötzlich innerhalb von 2 oder 3 Jahren mehr Kinder haben? Das kann sich noch mehr verschieben, wenn die Babyboomer Jahrgänge vollständig rausfallen.

Das mag regional unterschiedlich sein, insgesamt in DE liegt es an den geburtenstarken Jahrgängen, weshalb die Geburtenrate stieg.
In der 2. und 3. Generation findest Du auch unter den Muslimen in De weniger Grossfamilien und eher die typische Kleinfamilie.

Trimichi 04.04.2018 12:00

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1370691)
Du erhälst dich also moralisch adäquat weil es in der Bibel steht?

Ich meine wirklich dich persönlich. Nicht allgemein irgendwen oder die Masse oder sonstwas.

MfG
Matthias

Danke für die Frage. So kann ich meine mission canonnica, die mir auch unterstellt wurde, weitervorantreiben. Die Bibel ist ein Buch, dass ich als Quelle, als eine Quelle, in Sachen Moral berücksichtige.

Lawrence Kohlberg hatte die Stufen der moralischen Entwicklung operationalisiert. Im Studium mussten wir uns intensiv damit auseinandersetzen z.B. Würde man die Bibel auf Kohlbergs Skala verorten wollen, so würde ich sie auf Stufe 5 sehen. Stufe 6 ist heute noch offiziell als die höchste Stufe anerkannt und wird auch nicht bestritten. Stufe 7 hatte man zumindest in manchen Wikis auch wieder entfernt. Nicht so im Buchwissen. Kohlberg hatte sie Jahre später den Stufen 1-6 als Stufe 7 übergeordnet.

https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlbe...albewusstseins

Ob die Bibel auf Stufe 5 verortet werden kann, kann jede(r) über den obigen link on topic auf wikipedia selbst leicht nachvollziehen.

Es wird in der Übersicht auch klar, dass Stufe 5 den Stufen 1-4 überlegen ist. Wen es genauer interessiert (z.B. Jörn), bitte nach "+1 Argument" + "Kohlberg" googlen. Es geht im Kern darum, wie man jemanden von einer Stufe auf die nächst höhere bringt (sog. +1 Argument).

Um deine Frage zu beantworten: auf Stufe 6 gelten ethische Prinzipien. Was in der Wikitabelle nicht steht ist, dass, um Positionen auszuhandeln, Moderatoren notwendig sind. Ja, um die verschiedenen Positionen zu verstehen lese ich bzw. laß ich auch in der Bibel. Ich halte die Bibel für ein sehr wichtiges Buch.

Es gibt weitere, wichtige Quellen, wie z.B. den bereits erwähnten Talmud.


MfG,
Michael

Jörn 04.04.2018 12:04

Hallo keko, damit kann ich mich im Großen und Ganzen arrangieren. Widersprechen würde ich gerne der Behauptung, das Christentum wäre eine Quelle für unser Grundgesetz.

Die Grundpfeiler des Christentums stehen im krassen Widerspruch zu unserem Grundgesetz und den wichtigsten Paragrafen der Menschenrechte. Je konkreter die Werte des Christentums formuliert wurden (sehr konkret etwa in den Zehn Geboten), desto schärfer verstoßen sie gegen Grundgesetz und Menschenrechte.

Das Erste Gebot schafft die Religionsfreiheit ab („Du sollst keine Götter neben mir haben“). Unser Grundgesetz garantiert im Gegenteil die Religionsfreiheit und verpflichtet den Staat, diese Freiheit zu schützen und sich selbst neutral zu verhalten.

Das Zweite Gebot schafft die Freiheit der Künste ab („Du sollst Dir kein Bildnis machen“). Unser Grundgesetzt stellt im Gegenteil die Künste und die Wissenschaft unter einen ganz besonderen Schutz und räumt ihnen sogar Freiheiten ein, die andere Bereiche des Lebens nicht genießen.

Das Christentum verwehrt Frauen ganz elementare Rechte. Das Grundgesetz schützt diese Rechte ausdrücklich.

Christen reden sich ein, eine mehrere tausend Jahre alte Hirtenreligion aus der Bronzezeit, als die Leute noch mehrheitlich in Zelten lebten, wäre die Basis für eine der modernsten Verfassungen der Gegenwart.

Wahr ist stattdessen, dass die heute aktuellen Kirchen selbst die einfachsten Grundlagen unserer modernen Gesellschaft nicht kapieren. Für die evangelischen Kirchen in Deutschland mag das nicht so sehr zutreffen wie für die katholische Kirche und ihren Hofstaat, auf die es voll zutrifft. Papst Ratzinger lehnt ja sogar den demokratischen Rechtsstaat mit der Trennung von Staat und Kirche ab. Er bezeichnet es als „Sonderweg, der korrigiert werden“ müsse, und er verstieg sich sogar dazu, dem Staat bei dieser Korrektur behilflich zu sein.

merz 04.04.2018 12:20

der Schlenker zu good old Kohlberg ist interessant.

Ich würde theonomen Ethikentwürfen spontan eher mal auf Kohlberg 1. sehen (ohne jede Wertung, kann ja alles sein) - weil jede Begründung fehlt.

Wie kommt man auf eine höhere Einstufung?

m.

keko# 04.04.2018 12:40

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1370728)
Hallo keko, damit kann ich mich im Großen und Ganzen arrangieren. Widersprechen würde ich gerne der Behauptung, das Christentum wäre eine Quelle für unser Grundgesetz. ...

In Teilen auf jeden Fall. Man hat z.B. die Sonn- und Feiertage übernommen und schützt sie quasi durch die Verfassung. (kannst ja mal versuchen, sie abzuschaffen ;-) Es wird auch Muslimen kein Feiertag gegeben. Christliche Feiertage haben in Deutschland ein Alleinstellungsmerkmal aus traditionellen und kulturellen Gründen. Woher kommt das sonst? Die Schreiber der Verfassung habe die Sonn- und Feiertage nicht erfunden, sondern übernommen.

Trimichi 04.04.2018 12:54

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1370733)
der Schlenker zu good old Kohlberg ist interessant.

Ich würde theonomen Ethikentwürfen spontan eher mal auf Kohlberg 1. sehen (ohne jede Wertung, kann ja alles sein) - weil jede Begründung fehlt.

Wie kommt man auf eine höhere Einstufung?

m.


Hier in diesem Thread wurde argumentiert und auch Übereinstimmung darüber erzielt, dass die zahn ähhhm zehn Gebote aus dem Pentateuch im GG verankert sind bzw. transportiert oder transponiert wurden. Das GG wurde als eine Weiterentwicklung der 10 Gebote und Überführung angesehen in: die Würde des Menschen ist unantastbar. §1 GG vereint die 10 Gebote, zusammenfassend gesagt. So wurde die Transponierung und Vereinigung der Vorschriften aus dem AT / Pentateuch elaboriert in diesem Thread.

Äquivalent zu Law and Order?

4. Stufe – Die Orientierung an Gesetz und Ordnung: Über die dritte Stufe hinaus erkennt der Proband die Bedeutung moralischer Normen für das Funktionieren der Gesellschaft. Auch die nicht von Bezugspersonen an das Kind gerichteten Erwartungen werden erkannt (allgemeine moralische Regeln der Gesellschaft) und befolgt, da sie für das Aufrechterhalten der sozialen Ordnung erforderlich sind (law and order).

Kann man argumentieren, dass Normen und Gesetze zu hinterfragen sind und man ggf. einzuschreiten hat?. Liebe Deinen nächsten wie dich selbst? Z.B. schreibt kein Gesetz den Bürgern des Staates vor freundlich zu sein. Es gibt kein Gesetz, dass uns verpflichtete, einer alten Omi samt Rollator über die Straße zu helfen. Oder einen Vertreter für Staubsauger, der an der Haustür klingelte, Freundlichkeit entgegen zu bringen.

5. Stufe – Die legalistische Orientierung am Sozialvertrag: Moralische Normen werden jetzt hinterfragt und nur noch als verbindlich angesehen, wenn sie gut begründet sind. In der fünften Stufe orientiert sich der Mensch an der Idee eines Gesellschaftsvertrags. Aus Gedanken der Gerechtigkeit oder der Nützlichkeit für alle werden bestimmte Normen akzeptiert. Nur etwa ein Viertel aller Menschen erreicht diese Stufe.

(Hervorhebungen durch mich)

Bedarf die Unantastbarkeit der Menschenwürde einer Begründung?


M.

Jörn 04.04.2018 13:03

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1370743)
Hier in diesem Thread wurde argumentiert und auch Übereinstimmung darüber erzielt, dass die zahn ähhhm zehn Gebote aus dem Pentateuch im GG verankert sind bzw. transportiert oder transponiert wurden. Das GG wurde als eine Weiterentwicklung der 10 Gebote und Überführung angesehen in: die Würde des Menschen ist unantastbar. §1 GG vereint die 10 Gebote, zusammenfassend gesagt. So wurde die Transponierung und Vereinigung der Vorschriften aus dem AT / Pentateuch elaboriert in diesem Thread.

Entschuldigung, wovon redest Du? Es wurde keineswegs eine „Übereinstimmung erzielt“, dass die Zehn Gebote ins Grundgesetz „transportiert oder transponiert“ wurden.

Das Grundgesetz sagt: „Die Würde ist unantastbar“. Die Zehn Gebote sagen: „Die Würde ist jederzeit antastbar, sobald jemand vom Glauben an Jahwe abfallen sollte.“

Das Grundgesetz ist eine Abwehr der biblischen Gebote.

Es ist auch nicht zutreffend, dass man die Zehn Gebote zusammenfassen könnte in „Menschenwürde“. Das ist völlig aus der Luft gegriffen und gibt den Inhalt dieser Gebote überhaupt nicht wieder. Das Konzept einer individuellen Menschenwürde kommt in keinem der fünf Mose-Bücher vor, auch nicht ansatzweise. Die ganze Idee ist diesen Büchern fremd und unbekannt.

Trimichi 04.04.2018 13:18

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1370744)
Entschuldigung, wovon redest Du? Es wurde keineswegs eine „Übereinstimmung erzielt“, dass die Zehn Gebote ins Grundgesetz „transportiert oder transponiert“ wurden.

Das Grundgesetz sagt: „Die Würde ist unantastbar“. Die Zehn Gebote sagen: „Die Würde ist jederzeit antastbar, sobald jemand vom Glauben an Jahwe abfallen sollte.“

Das Grundgesetz ist eine Abwehr der biblischen Gebote.

Hierbei handelt es sich um eine Schutzbehauptung deinerseits. Um einen rhetorischen Trick bestenfalls und um eine Immunisierungsstrategie. Natürlich hatten wir uns darauf verständigt.

Über jeden Zweifel erhaben hat der "Sozialstaat" seine Wurzeln in der Bibel und in Jesus, dem christlichen Glauben. Sonst gäbs "ein Hauen und ein Stechen" wie bei den Amis derzeit. Wir aber haben: soziale Marktwirtschaft. Warum? Weil die Würde des Menschen unantastbar ist?

Überleg' doch mal und schau im Parallelthread zum Thema Hartz IV. Warum sollte man Arme unterstützen? Woher kommt dieses Wohlwollen? Es steht in der Bibel und bei Jesus, der sich für Arme z.b. (Armenspeisung) einsetzte. Unser Staat nun hat diese Ansichten, die sozial begründet sind, übernommen, und greift den Armen unter die Arme. Wie auch Flüchtlingen. Auch die Bürger finden Nächstenliebe toll und verteilen ehrenamtlich Lebensmittel bei den Tafeln unter die Menschen. Solches Verhalten entspricht dem christlich geprägtem Kulturkreis.

Und ich meine eine Kultur, die über Jahrhunderte gewachsen ist. Christopher Street Day halte ich für eine Modeerscheinung, die verschwinden wird, und für keinen über Jahrtausende gewachsenen "Feiertag". Wenn der Christopher Street Day noch in 500 Jahren existiert, hat er es sich verdient, ein echter Feiertag zu werden. ok? ;-)

Jörn 04.04.2018 13:28

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1370747)
Über jeden Zweifel erhaben hat der "Sozialstaat" seine Wurzeln in der Bibel und in Jesus, dem christlichen Glauben.

Schon die Römer hatten einen Sozialstaat.

Auch andere Kulturen, etwa in Asien, hatten einen Sozialstaat. Glaubst Du etwa, die Chinesen hätten mal aus Versehen in der Bibel gelesen und sich dann vor die Stirn geklatscht: „Herjeh! Wir haben Arme und Waisen bisher einfach ins Meer geworfen! Das war offenbar ganz falsch! Ach Du meine Güte!“

Im Koran ist das Einstehen für Arme sogar eine der „Fünf Säulen“, nach denen man sein Leben ausrichten soll. In den Zehn Geboten steht keine Silbe über Arme oder Schwache.

keko# 04.04.2018 13:33

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1370728)

Das Christentum verwehrt Frauen ganz elementare Rechte. Das Grundgesetz schützt diese Rechte ausdrücklich.

Soweit ich weiß wird das mit Jesus und seinen männlichen Aposteln begründet.
Wie auch immer, ich halte es nach wie vor für falsch, wenn der Staat charakteristische Eigenschaften ändert und vorschreibt. Damit würde ein ziemliches Faß aufgemacht (z.B: das müsste er ja bei allen Religionen in DE tun). Hierbei handelt es sich ja um keine Straftat oder ein Verbrechen.

MattF 04.04.2018 13:33

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1370747)

Über jeden Zweifel erhaben hat der "Sozialstaat" seine Wurzeln in der Bibel und in Jesus, dem christlichen Glauben. Sonst gäbs "ein Hauen und ein Stechen" wie bei den Amis derzeit.


Die Grundlage der amerikanischen Zivilisation ist also nicht das Christentum?


Falls doch ist klar, dass die Ursache unseres Sozialstaates halt nicht das Christentum sein kann, weil die (angebliche) Grundlage ja zu unterschiedlichen Ergebnissen führen kann, also nicht ausschlaggebend ist, für das was passiert ist.

MfG
Matthias

MattF 04.04.2018 13:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1370751)
Soweit ich weiß wird das mit Jesus und seinen männlichen Aposteln begründet.
Wie auch immer, ich halte es nach wie vor für falsch, wenn der Staat charakteristische Eigenschaften ändert und vorschreibt. Damit würde ein ziemliches Faß aufgemacht (z.B: das müsste er ja bei allen Religionen in DE tun). Hierbei handelt es sich ja um keine Straftat oder ein Verbrechen.

Dunkel sind wieder mal deiner Worte Sinn.

qbz 04.04.2018 13:34

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1370747)
.......
Überleg' doch mal und schau im Parallelthread zum Thema Hartz IV. Warum sollte man Arme unterstützen? Woher kommt diese Wohlwollen? Es steht in der Bibel und bei Jesus, der sich für Arme z.b. (Armenspeisung) einsetzt. Unser Staat hat diese Ansichten, die sozial begründet sind übernommen, und greift den Armen, unter die Arme. Wie auch Flüchtlingen. Auch die Bürger finden Nächstenliebe toll und teilen Lebensmittel bei den Tafeln unter die Menschen. Solches Verhalten entspricht dem christlich geprägtem Kulturkreis.
.......

Unsere demokratischen Sozialstaaten in Europa gibt es hauptsächlich, weil Menschen aus der industriellen Arbeiterschicht im 19. und 20. Jahrhundert für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, für Sozial-/Gesundheits- und Rentenkassen streikten und auf die Strasse gingen, bis heute! Die konkrete Ausprägung ist eine Frage des jeweiligen "Kräfteverhältnisses" zwischen Kapital und Arbeit und der wirtschaftlichen Situation. Die Kirchenchefs standen in der Regel politisch-konservativen Parteien nahe und vertraten kirchlich organisierte Wohltätigkeitskonzepte (Heilsarmee z.B.), die Sozis und Kommunisten kämpften für öffentliche staatliche, d.h. gesetzlich abgesicherte Lösungen.

MattF 04.04.2018 13:38

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1370754)
Unsere Sozialstaaten in Europa gibt es hauptsächlich, weil Menschen aus der industriellen Arbeiterschicht für menschenwürdige Arbeitsbedingungen, für Sozial-/Gesundheits- und Krankenkassen streikten und auf die Strasse gingen, bis heute! Die konkrete Ausprägung ist eine Frage des jeweiligen "Kräfteverhältnisses" zwischen Kapital und Arbeit und der wirtschaftlichen Situation. Die Kirchenchefs standen in der Regel politisch-konservativen Parteien nahe und vertraten privat-organisierte Wohltätigkeitskonzepte (Heilsarmee z.B.), die Sozis und Kommunisten kämpften für staatliche Lösungen.

Diese Theorie ist min. genauos plausibel wie die mit der Religion ;)

keko# 04.04.2018 13:41

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1370753)
Dunkel sind wieder mal deiner Worte Sinn.

dito

Trimichi 04.04.2018 14:18

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1370749)
Schon die Römer hatten einen Sozialstaat.

Auch andere Kulturen, etwa in Asien, hatten einen Sozialstaat. Glaubst Du etwa, die Chinesen hätten mal aus Versehen in der Bibel gelesen und sich dann vor die Stirn geklatscht: „Herjeh! Wir haben Arme und Waisen bisher einfach ins Meer geworfen! Das war offenbar ganz falsch! Ach Du meine Güte!“

Im Koran ist das Einstehen für Arme sogar eine der „Fünf Säulen“, nach denen man sein Leben ausrichten soll. In den Zehn Geboten steht keine Silbe über Arme oder Schwache.

Die Patrizier, meinst du? by the way: wer war es denn, der Jesus zu seinem Superstarstatus verhalf, wenn nicht Pilatus? Für Plebejer hatte der nicht viel übrig. Noch heute spricht man vom Plebs, wenn man sich abfällig über das Volk äußert.

In Asien sorgt für das Soziale die Großfamilie. Ist noch heute so. Wenn zum Beispiel Opi hüstelt, gibt es keinen Staat, der das KH bezahlt. Also legt die Großfamilie (der Clan) zusammen und finanziert ein x-ray picture. Für mehr ist dann auch meist kein Geld da. Nix Chemotherapie, nix Sozialstaat. Dafür Millionen, Heerscharen von Wanderarbeitern, die in Sklaverei arbeitend ein paar Kröten nach Hause schicken! So sieht es aus.

Na also! In der Religion, wie auch dem Koran, ist das Gute verankert. Wie auch in der Bibel im NT, welches auf dem AT basiert. So ist die Bibel in der Gesamtschau gut..

[Wobei: verwechselst du nicht das was im Koran steht mit den fünf Säulen des Yoga (Yama), auf die die weiteren Ebenen das Astanga etabliert werden können? :Gruebeln:]

keko# 04.04.2018 14:36

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1370622)
Es wird in Zukunft aber auch mehr Nichtglaubende geben als heute. :Blumen:

Es wird noch eine Weile dauern, bis Atheisten in der Überzahl sind:
https://www.laenderdaten.de/bevoelke...eligionen.aspx

MattF 04.04.2018 14:42

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1370767)
Na also! In der Religion, wie auch dem Koran, ist das Gute verankert.


Was ist das Gute und wer hat es dort verankert?

Trimichi 04.04.2018 15:26

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1370774)
Was ist das Gute und wer hat es dort verankert?

Die Würde des Menschen ist unantastbar (GG). Die Mütter und Väter des Grundgesetzes (Liste s.u.).

Adenauer, Konrad (CDU)
Bauer, Hannsheinz (SPD)
Becker, Max (FDP)
Bergsträsser, Ludwig (SPD)
Binder, Paul (CDU)

Blomeyer, Adolf (CDU)
Brentano, Heinrich von (CDU)
Brockmann, Johannes (Zentrumspartei)
Chapeaurouge, Paul de (CDU)
Dehler, Thomas (FDP)

Diederichs, Georg (SPD)
Eberhard, Fritz (SPD)
Ehlers, Adolf (SPD)
Fecht, Hermann (CDU)
Finck, Albert (CDU)

Gayk, Andreas (SPD)
Greve, Otto Heinrich (SPD)
Heiland, Rudolf-Ernst (SPD)
Heile, Wilhelm (DP)
Hermans, Hubert (CDU)

Heuss, Theodor (FDP)
Hilbert, Anton (CDU)
Hoch, Fritz (SPD)
Hofmeister, Werner (CDU)
Höpker Aschoff, Hermann (FDP)

Kaiser, Jakob (CDU)
Katz, Rudolf (SPD)
Kaufmann, Theophil Heinrich (CDU)
Kleindinst, Josef Ferdinand (CSU)
Kroll, Gerhard (CSU)

Kühn, Adolf (CDU)
Kuhn, Karl (SPD)
Laforet, Wilhelm (CSU)
Lehr, Robert (CDU)
Lensing, Lambert (CDU)

Löbe, Paul (SPD)
Löwenthal, Friedrich (SPD)
Maier, Friedrich (SPD)
Mangoldt, Hermann von (CDU)
Mayr, Karl Sigmund (CSU)

Menzel, Walter (SPD)
Mücke, Willibald (SPD)
Nadig, Friederike (SPD)
Ollenhauer, Erich (SPD)
Paul, Hugo (KPD)

Pfeiffer, Anton (CSU)
Reif, Hans (FDP)
Reimann, Max (KPD)
Renner, Heinz (KPD)
Reuter, Ernst (SPD)

Rönneburg, Heinrich (CDU)
Roßhaupter, Albert (SPD)
Runge, Hermann (SPD)
Schäfer, Hermann (FDP)
Schlör, Kaspar Gottfried (CSU)

Schmid, Carlo (SPD)
Schönfelder, Adolph (SPD)
Schrage, Josef (CDU)
Schröter, Carl (CDU)
Schwalber, Josef (CSU)

Seebohm, Hans-Christoph (DP)
Seibold, Kaspar (CSU)
Seifried, Josef (SPD)
Selbert, Elisabeth (SPD)
Stock, Jean (SPD)

Strauß, Walter (CDU)
Suhr, Otto (SPD)
Süsterhenn, Adolf (CDU)
Wagner, Friedrich Wilhelm (SPD)
Walter, Felix (CDU)

Weber, Helene (CDU)
Wessel, Helene (Zentrumspartei)
Wirmer, Ernst (CDU)
Wolff, Friedrich (SPD)
Wunderlich, Hans (SPD)

Zimmermann, Gustav (SPD)
Zinn, Georg August (SPD)

--

keko# 04.04.2018 15:34

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1370788)
Die Würde des Menschen ist unantastbar (GG). Die Mütter und Väter des Grundgesetzes (Liste s.u.).

Adenauer, Konrad (CDU)
...

So viele "C"s dabei... ;)

MattF 04.04.2018 15:44

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1370788)
Die Würde des Menschen ist unantastbar (GG). Die Mütter und Väter des Grundgesetzes (Liste s.u.).


Also ist nach Einführung des GG, die Religion obsolet geworden.

Sehe ich auch so.

MfG
Matthias

keko# 04.04.2018 15:50

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1370799)
Also ist nach Einführung des GG, die Religion obsolet geworden.

Sehe ich auch so.

MfG
Matthias

Das möge doch dann jeder für sich entscheiden. Wir sind ein Staat, der Religionsfreiheit garantiert – nicht nur Glaubensfreiheit, sondern auch Bekenntnisfreiheit und ungestörte Religionsausübung. Auch wenn das dem einen oder anderen nicht passt - man bewegt sich mitten in der Verfassung :Blumen:

qbz 04.04.2018 17:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1370795)
So viele "C"s dabei... ;)

Die "C"´s zeigten sich gerade in der Nachkriegsperiode sehr kompromissbereit und unterstützten sozialpolitische Forderungen, welche heute schon fast als linksradikal gelten, z.B. das Ahlener Programm 1947, in dem ein christlicher Sozialismus statt des Kapitalismus zur Programmatik gehört.

Für diejenigen, die ihr Geschichtsbild des Sozialstaates aus dem Religionsunterricht oder von der Kanzel beziehen, ergänze ich gerne meine vorhergehende kurze Ausführung zur Entstehung des deutschen Sozialstaates um dieses Zitat aus Wikipedia:

"Ab 1883 wurden in Deutschland durch Reichskanzler Bismarck zuerst die gesetzliche Krankenversicherung, dann die Unfallversicherung und schließlich die Rentenversicherung eingeführt.[1] Sie waren überwiegend auf die Arbeiterschaft ausgerichtet.

„Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte“

– Otto von Bismarck: Gesammelte Werke (Friedrichsruher Ausgabe) 1924/1935, Band 9, S. 195/196

Damit sollte einerseits sozialen Unruhen und dem Sozialismus begegnet werden, andererseits sollte bereits bestehenden, freiwilligen Sozialversicherungen der Gewerkschaften und der kirchlichen Arbeiterverbände die wirtschaftliche Grundlage entzogen werden."

Ps: Wer möchte darf natürlich gerne Jesus oder dem Papst danken, dass er versichert ist und heute im Notfall Hartz IV erhält. (und sich bei diesen im Falle von Sozialabbau beschweren.)

MattF 04.04.2018 18:45

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1370806)
Das möge doch dann jeder für sich entscheiden. Wir sind ein Staat, der Religionsfreiheit garantiert – nicht nur Glaubensfreiheit, sondern auch Bekenntnisfreiheit und ungestörte Religionsausübung. Auch wenn das dem einen oder anderen nicht passt - man bewegt sich mitten in der Verfassung :Blumen:

Darum geht es doch gar nicht, keiner will dir oder sonst jemand deine Religion nehmen.

Aber du bist es ja, der öffentlich über Sinn- und Unsinn der Religion diskutieren will, sonst würdest du es nicht tun und keiner würde dich belästigen.

Trimichi 04.04.2018 18:56

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1370799)
Also ist nach Einführung des GG, die Religion obsolet geworden.

Sehe ich auch so.

MfG
Matthias


Sehe ich auch so.

Allerdings dient Religionsausübung auch der Inspiration. Zudem müsste man bestimmen, ob das GG für die ganze Welt gilt.

MfG,
Michael

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1370826)

Für diejenigen, die ihr Geschichtsbild des Sozialstaates aus dem Religionsunterricht oder von der Kanzel beziehen, ergänze ich gerne meine vorhergehende kurze Ausführung zur Entstehung des deutschen Sozialstaates um dieses Zitat aus Wikipedia:

"Ab 1883 wurden in Deutschland durch Reichskanzler Bismarck zuerst die gesetzliche Krankenversicherung, dann die Unfallversicherung und schließlich die Rentenversicherung eingeführt.[1] Sie waren überwiegend auf die Arbeiterschaft ausgerichtet.

„Mein Gedanke war, die arbeitenden Klassen zu gewinnen, oder soll ich sagen zu bestechen, den Staat als soziale Einrichtung anzusehen, die ihretwegen besteht und für ihr Wohl sorgen möchte“

– Otto von Bismarck: Gesammelte Werke (Friedrichsruher Ausgabe) 1924/1935, Band 9, S. 195/196

Bismarck war Lutheraner. Er hatte sich nie zum Atheismus bekannt. :Blumen:

qbz 04.04.2018 19:21

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1370838)
.....
Bismarck war Lutheraner. Er hatte sich nie zum Atheismus bekannt. :Blumen:

Er führte aber die staatlichen Sozialversicherungen nicht wegen Jesus oder Luther´s Predigten oder seiner privaten religiösen Auffassung ein, sondern weil er, der Staat und der Kaiser unter dem Druck sozialer Unruhen und der Sozialisten, der industriellen Arbeiterschaft, standen, und sie durch staatliche Sozialgesetze bestechen wollten, wie er selbst bezeugte. Ohne Sozialisten und die engagierte Arbeiterschaft hätte also es diese nicht gegeben, q.e.d.! :Blumen:

Trimichi 04.04.2018 19:32

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1370841)
Er führte aber die staatlichen Sozialversicherungen nicht wegen Jesus oder Luther´s Gebote oder seiner privaten religiösen Auffassung ein, sondern weil er unter dem Druck sozialer Unruhen und der Sozialisten, der industriellen Arbeiterschaft, stand, und sie durch staatliche Sozialgesetze bestechen wollte, wie er selbst bezeugte. Ohne Sozialisten und die engagierte Arbeiterschaft hätte also es diese nicht gegeben, q.e.d.! :Blumen:

Waren denn die Sozialisten und bestand die engagierte Arbeiterschaft etwa nicht hauptsächlich (aus) Christen? :Blumen:


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