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deralexxx 16.09.2020 15:55

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1552969)
Das ist eine Frage der Ehre.:dresche

Man unterstützt keine Steuerhinterzieher und Sklaventreiber.

Nahezu bei jedem Unternehmen kann man moralisch verwerfliche Dinge finden. :-/

ThomasG 16.09.2020 16:34

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1552969)
Das ist eine Frage der Ehre.:dresche

Man unterstützt keine Steuerhinterzieher und Sklaventreiber.

Genau :-)!

Die Wahrheit? Sie können die Wahrheit doch gar nicht vertragen!
https://www.youtube.com/watch?v=4_LfaoMZm1E

merz 16.09.2020 19:40

Jetzt ist mir doch gerade fast mein Ipad pro aus der Hand gefallen

Sorry, immer noch falscher thread

m.

ThomasG 16.09.2020 20:06

Na - dann hoffe ich, dass Du Dich über "mein" Video auch ein klein wenig gefreut hast.
Die Szene ist ja noch länger und sie ist in meinen Augen einfach nur genial :-).
Ähnlichkeiten usw. usf. sind natürlich rein zufällig.
https://www.youtube.com/watch?v=W2G2sac9s34

Ab sofort halte ich mich wieder zurück!
Ich bitte um Nachsicht!
Entschuldigung!

Körbel 16.09.2020 23:50

Zitat:

Zitat von deralexxx (Beitrag 1552974)
Nahezu bei jedem Unternehmen kann man moralisch verwerfliche Dinge finden. :-/

Und muss man sie dulden?
Vor allem wenn es so offenichtlich ist?

Aber es ist ja so bequem.

Danke Tomas G. für dieses video!

KalleMalle 17.09.2020 08:23

Die Welt ist kompliziert geworden und die Forderung konsequenten Handels will daher wohl überlegt sein.

Für meinen Teil halte ich es aktuell z.B. für ein NoGo, einem Automobilkonzern, der millionenfachen Betrug und vorsätzliche sittenwidrige Schädigung begangen hat ein neues Auto abzukaufen.
Andere wieder können großmütig über die (noch längst nicht aufgearbeitete) Vergangenheit hinwegblicken und machen mit Stolz geschwellter Brust Werbung für ihren neuen Seat Mii.

Körbel 17.09.2020 14:01

Zitat:

Zitat von KalleMalle (Beitrag 1553034)
Die Welt ist kompliziert geworden und die Forderung konsequenten Handels will daher wohl überlegt sein.

Für meinen Teil halte ich es aktuell z.B. für ein NoGo, einem Automobilkonzern, der millionenfachen Betrug und vorsätzliche sittenwidrige Schädigung begangen hat ein neues Auto abzukaufen.
Andere wieder können großmütig über die (noch längst nicht aufgearbeitete) Vergangenheit hinwegblicken und machen mit Stolz geschwellter Brust Werbung für ihren neuen Seat Mii.

Stimmt.
Nenn mir einen deutschen Autokonzern der nicht gemogelt hat.
Hätte ich einen Japaner auf dem Hof stehen, könnte man mir das auch ankreiden.

Also welches Auto hätte ich deiner Meinung nach kaufen sollen?
Bin gespannt ob du einen Marke findest die man bedenkenlos kaufen kann.

Btw ich wurde von VW nicht betrogen.:Huhu:

Zumindest zahlt VW angemessene Löhne und Gehälter, die Mitarbeiter bekommen ausreichend Urlaub und haben auch sonst recht gute Tarifverträge.
Was man von Amazonangestellten nicht behaupten kann.

Seyan 18.09.2020 11:46

So, Drosten und co. "warnen" (naja, eher informieren sie) schon vor härteren Beschränkungen als beim ersten Mal. Warnen deshalb in Anführungsstrichen, weil sie nicht diskutieren, ob sie kommen, sondern nur noch wann.

Langsam geht mir der ganze Scheis auf die Nerven. Ja, man muss achtsam sein, ja, wir müssen uns einschränken. Aber wenn das so weitergeht, können wir jeder Jahr zur Influenza-Saison das Land dicht machen (nicht, weil Corona so "harmlos" wie eine Influenza ist, sondern weil die Leute bald auf die Idee kommen, Influenza so hart darzustellen wie Corona).

Dass man das Ding nicht ausgerottet bekommt, sollte man doch mittlerweile an diversen Ländern gesehen haben, die wirklich harte Lockdowns hatten und trotzdem wieder Fälle haben.

Hafu 18.09.2020 12:02

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1553166)
So, Drosten und co. "warnen" (naja, eher informieren sie) schon vor härteren Beschränkungen als beim ersten Mal. Warnen deshalb in Anführungsstrichen, weil sie nicht diskutieren, ob sie kommen, sondern nur noch wann.

...

Ich habe den letzten Drosten-Podcast sehr aufmerksam gehört und kann diese Aussage mit den "härteren Beschränkunen als beim ersten Mal" nicht bestätigen.

Drosten hat sich im Podcast auch (wie schon zuvor desöfteren) darüber beschwert, dass er nach fast jeder Äußerung, die er trifft, anschließend falsch zitiert oder seine Aussagen verkürzt und sinnverfälschend wiedergegeben werden.
Gib' mal die Quelle der oben zitierten Aussage an, damit man nachvollziehen kann, wie und in welchem Kontext sie zustande gekommen ist.

LidlRacer 18.09.2020 12:03

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1553166)
So, Drosten und co. "warnen" (naja, eher informieren sie) schon vor härteren Beschränkungen als beim ersten Mal. Warnen deshalb in Anführungsstrichen, weil sie nicht diskutieren, ob sie kommen, sondern nur noch wann.

Haste mal ein Zitat?

Hafu 18.09.2020 12:12

Google liefert mir einen Tagesspiegel-Link über eine Rede Drostens bei einem Kommunikations-Kongress.

Die Aussagen aus der Rede decken sich mit den im Podcast thematisierten Problemen.

Irgendwas mit "härteren Maßnahmen als beim ersten Mal" kann ich in der Rede nicht finden.

Dass man angesichts der derzeitigen Entwicklung in Deutschland und in den Nachbarländern sehr aufmerksam und vorsichtig bleiben muss, ist doch eine Binsenweisheit.

Während bisher der Anstieg der infekte in ganz Europa ohne einen Anstieg der Todesfälle einherging, verzeichnet Spanien übrigens seit einigen Tagen auch einen erkennbaren Anstieg der Covid-19-Tote. Dort scheinen also von den SARS-CoV-2-infekten auch Risikogruppen betroffen zu sein. Aktuell gibt es dort zwischen 150-250 Covid-19-Tote pro Tag während sie zuvor über Monate im niedrigen zweistelligen Bereich lagen wie im restlichen Europa.

Auch in Frankreich sieht man so einen Anstieg (zu Zeit auf etwa 50 Todesfälle pro Tag).

Körbel 18.09.2020 13:57

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1553166)
Dass man das Ding nicht ausgerottet bekommt, sollte man doch mittlerweile an diversen Ländern gesehen haben, die wirklich harte Lockdowns hatten und trotzdem wieder Fälle haben.

Stimmt.
Gestern in Spanien knapp 12000 Neuinfizierte, in Deutschland waren es "nur" etwas über 2000.
Hier ist generelle Maskenpflicht und Desinfektionsspender gibts mittlerweile an jeder Ecke gratis und trotzdem so eine Explosion.
Ich kapiers auch nicht.:Maso: :Maso: :Maso:

dr_big 18.09.2020 14:44

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1553208)
Stimmt.
Gestern in Spanien knapp 12000 Neuinfizierte, in Deutschland waren es "nur" etwas über 2000.
Hier ist generelle Maskenpflicht und Desinfektionsspender gibts mittlerweile an jeder Ecke gratis und trotzdem so eine Explosion.
Ich kapiers auch nicht.:Maso: :Maso: :Maso:

Das sind halt die klassischen Armen-Viertel, z.B. in Madrid oder auch Mallorca. Da leben viele Menschen auf engem Raum und können Kontakte nicht vermeiden. Der Virus freut sich in so einer Umgebung. In den Hotspots liegt die 7-Tages Inzidenz bei >600 / 100ooo Menschen, in vielen anderen Gebieten <50.
Dazu kommen noch Familienfeiern wo sich auch viele Menschen bis hin zu den Omas und Opas treffen. Einer schleppt den Virus ein und schon sind 50 Leute infiziert. Gerade durch die engen Familienkontakte sind schnell Risikogruppen betroffen und die Todeszahlen steigen wieder.

Die täglichen Zahlen schaue ich mir in Spanien schon gar nicht mehr an. Da wird irgendwas berichtet und ein paar Tage später wieder rückdatiert und korrigiert und plötzlich sieht die Statistik ganz anders aus.

Schwarzfahrer 18.09.2020 15:51

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1553208)
Stimmt.
Gestern in Spanien knapp 12000 Neuinfizierte, in Deutschland waren es "nur" etwas über 2000.
Hier ist generelle Maskenpflicht und Desinfektionsspender gibts mittlerweile an jeder Ecke gratis und trotzdem so eine Explosion.
Ich kapiers auch nicht.:Maso: :Maso: :Maso:

Ich fürchte, daß die Virusausbreitung sich einfach nicht an die Lehrbücher hält, sondern möglicherweise Mechanismen unterliegt, die wir (bzw. die sog. Experten) noch lange nicht richtig verstanden haben. Das einzugestehen ist natürlich schlecht fürs Image, und besonders nicht verträglich mit den Allmachtsfantasien von Experten, die glauben, ein Virus "unter Kontrolle" bringen zu können. Dabei können sie höchstens die Menschen unter Kontrolle bringen, indem sie Maßnahmen vorschreiben, die vielleicht helfen, oder auch nicht. Der bisherige Verlauf erlaubt bezüglich eines Großteils der (theoretisch sinnvollen) Maßnahmen keine klare (emprirische) Erkenntnis, ob sie überhaupt eine Wirkung haben, wenn man über verschiedene Länder schaut. Wenn die Epidemie abflaut, kann man sich auf die Schulter klopfen von wegen richtige Maßnahmen, wenn sie wieder auflebt (bei unveränderten oder sogar strengeren Maßnahmen), dann waren natürlich nicht die Maßnahmen nutzlos, sondern die Menschen verhalten sich falsch - die Experten sind immer aus dem Schneider.

keko# 18.09.2020 15:53

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1553214)
Das sind halt ...

Dazu wird halt auch einfach deutlich mehr getestet.

Das Geld für unseren diesjährigen Urlaub haben wir mittlerweile wieder bekommen - bis auf eine kleine Bearbeitungsgebühr. Reisewarnung gibt es gerade am laufenden Band. Geplant wird überhaupt nichts mehr, ab jetzt alles "auf Sicht". Von wegen Frühbucherrabatt.... Zur Not spontan mit dem Bike in den Süden oder kurzfristig in irgendeinen Flieger, falls einer fliegt. So wie früher in den 80ern - billiger war das sowieso :cool:

ThomasG 18.09.2020 16:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553225)
Ich fürchte, daß die Virusausbreitung sich einfach nicht an die Lehrbücher hält, sondern möglicherweise Mechanismen unterliegt, die wir (bzw. die sog. Experten) noch lange nicht richtig verstanden haben. Das einzugestehen ist natürlich schlecht fürs Image, und besonders nicht verträglich mit den Allmachtsfantasien von Experten, die glauben, ein Virus "unter Kontrolle" bringen zu können. Dabei können sie höchstens die Menschen unter Kontrolle bringen, indem sie Maßnahmen vorschreiben, die vielleicht helfen, oder auch nicht. Der bisherige Verlauf erlaubt bezüglich eines Großteils der (theoretisch sinnvollen) Maßnahmen keine klare (emprirische) Erkenntnis, ob sie überhaupt eine Wirkung haben, wenn man über verschiedene Länder schaut. Wenn die Epidemie abflaut, kann man sich auf die Schulter klopfen von wegen richtige Maßnahmen, wenn sie wieder auflebt (bei unveränderten oder sogar strengeren Maßnahmen), dann waren natürlich nicht die Maßnahmen nutzlos, sondern die Menschen verhalten sich falsch - die Experten sind immer aus dem Schneider.

Genau so sieht`s aus!

keko# 18.09.2020 16:10

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553225)
Ich fürchte, daß die Virusausbreitung sich einfach nicht an die Lehrbücher hält, sondern möglicherweise Mechanismen unterliegt, die wir (bzw. die sog. Experten) noch lange nicht richtig verstanden haben. ...

Wieso? Ich finde das alles ganz normal. Meines Wissens wurde das ganz am Anfang auch so kommuniziert.

LidlRacer 18.09.2020 16:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553225)
Ich fürchte, daß die Virusausbreitung sich einfach nicht an die Lehrbücher hält, sondern möglicherweise Mechanismen unterliegt, die wir (bzw. die sog. Experten) noch lange nicht richtig verstanden haben.

Auch ich sehe keinen Grund für diese Mystifizierung.

Oder hast Du mal ein ganz konkretes Beispiel für irgendetwas, das wissenschaftlich nicht erklärbar erscheint?

ThomasG 18.09.2020 16:36

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553237)
Auch ich sehe keinen Grund für diese Mystifizierung.

Oder hast Du mal ein ganz konkretes Beispiel für irgendetwas, das wissenschaftlich nicht erklärbar erscheint?

Zitat:

Woran liegt es, dass manche Menschen am neuartigen Coronavirus schwer erkranken, während andere kaum Symptome bemerken? Die Antwort darauf ist vielschichtig und Gegenstand intensiver Forschung. Einen möglichen Einflussfaktor hat ein Forschungsteam der Charité und des MPIMG jetzt identifiziert: frühere Infektionen mit harmlosen Erkältungs-Coronaviren. Darauf deuten Untersuchungen an sogenannten T-Helferzellen hin – spezialisierten weißen Blutkörperchen, die für die Steuerung der Immunantwort essentiell sind. Wie die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler beobachteten, verfügt etwa ein Drittel der Menschen, die noch nie mit SARS-CoV-2 in Kontakt gekommen sind, über T-Helfer-Gedächtniszellen, die das neue Virus dennoch erkennen. Der Grund dafür ist vermutlich, dass bestimmte Strukturen von SARS-CoV-2 denen landläufiger Coronaviren ähneln.
Quelle: https://www.charite.de/service/press..._beeinflussen/

Hafu 18.09.2020 16:39

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1553208)
...
Hier ist generelle Maskenpflicht und Desinfektionsspender gibts mittlerweile an jeder Ecke gratis und trotzdem so eine Explosion.
Ich kapiers auch nicht.:Maso: :Maso: :Maso:

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553225)
Ich fürchte, daß die Virusausbreitung sich einfach nicht an die Lehrbücher hält, sondern möglicherweise Mechanismen unterliegt, die wir (bzw. die sog. Experten) noch lange nicht richtig verstanden haben. ...

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1553232)
Genau so sieht`s aus!

Wo ist denn euer konkretes Problem, beim Verständnis der ansteigenden Infektzahlen?

Erzählt es und vielleicht lässt es sich lösen.

Im Augenblick haben wir (noch) die Luxussituation, dass nahezu jeder Infektausbruch von den Gesundheitsämtern rückverfolgt werden kann und da ist nichts rätselhaftes dabei. Es sind die bekannten Hauptinfektwege über direkten Mensch zu Mensch-Kontakt (Tröpfcheninfektion) und eben über Aerosole in geschlossenen Räumen.

Typische Infektclustersituationen sind Familienfeiern, Aufenthalte in Bars und Clubs, in Einzelfällen jetzt auch schon Schulen sowie enge Wohnsituationen (Gemeinschaftsunterkünfte, dicht belegte Wohnungen).

Alle oben genannten Infektrisikosituationen haben übrigens gemeinsam, dass es Situation sind, in denen eben nicht Abstand gehalten wird und kein Mund-Nasenschutz getragen wird!
Ich wäre beunruhigt, wenn in absolut kontrollierten Situationen wie z.B. bei uns im Krankenhaus, wo seit Monaten jeder (Personal und Patienten) Maske trägt oder in Situationen, die bislang als wenig riskant eingestuft worden sind (z.B. Aufenthalt im Freien, gemeinsames Sporttreiben im Freien) plötzlich Infekte bekannt werden würden. Denn nur dann müsste man geltende Hygienekonzepte hinterfragen und unter Umständen verschärfen. Aber derzeit sehe ich das nicht.

Was man aktuell allenfalls hinterfragen muss, ist ob einige der Lockerungen der jüngsten Vergangenheit bezüglich der erlaubten Größe von Familienfeiern, der Wiedereröffnung von Bars- und Clubs nicht möglicherweise rückgängig gemacht werden müssen, bevor die Zahlen so weit ansteigen, dass es nicht mehr möglich ist Infektketten nachzuvollziehen.

Matthias75 18.09.2020 16:39

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553225)
Ich fürchte, daß die Virusausbreitung sich einfach nicht an die Lehrbücher hält, sondern möglicherweise Mechanismen unterliegt, die wir (bzw. die sog. Experten) noch lange nicht richtig verstanden haben. Das einzugestehen ist natürlich schlecht fürs Image, und besonders nicht verträglich mit den Allmachtsfantasien von Experten, die glauben, ein Virus "unter Kontrolle" bringen zu können. Dabei können sie höchstens die Menschen unter Kontrolle bringen, indem sie Maßnahmen vorschreiben, die vielleicht helfen, oder auch nicht. Der bisherige Verlauf erlaubt bezüglich eines Großteils der (theoretisch sinnvollen) Maßnahmen keine klare (emprirische) Erkenntnis, ob sie überhaupt eine Wirkung haben, wenn man über verschiedene Länder schaut. Wenn die Epidemie abflaut, kann man sich auf die Schulter klopfen von wegen richtige Maßnahmen, wenn sie wieder auflebt (bei unveränderten oder sogar strengeren Maßnahmen), dann waren natürlich nicht die Maßnahmen nutzlos, sondern die Menschen verhalten sich falsch - die Experten sind immer aus dem Schneider.

Ich sehe hier nirgends "Allmachtsfantasien" der Experten (Ich nehme an, dass du damit die Spezialisten des RKI und anderer Institute meinst). Ich habe vielmehr die Eindruck dass diese sich diese der Problematik bewusst sind, dass noch nicht alles über die Virus und seine Ausbreitung bekannt ist.

Nur, was ist die Schlussfolgerungen nich soviel Unsicherheit habe? Soll man alle Massnahmen, von denen man nicht weiß, ob sie helfen, einfach weglassen? Wenn man nicht weiß, welche Massnahmen wirksam sind und welche nicht, auf welcher Grundlage soll man dann Massnahmen lockern und/oder ganz abschaffen? Wäre dann nicht vielmehr der Ansatz, größere Vorsicht walten zu lassen, um nicht eine Entscheidung zu treffen, die später nicht mehr rückgängig gemacht werden kann? Wie sicher schonmal geschrieben: Was wäre denn, wenn sich die Experten für die Lockerung bestimmter Massnahmen aussprechen und sich diese Entscheidung im Nachhinein als falsch herausstellt? Da möchte ich nicht in der Haut dieser Experten stecken. Vorsicht in deren Aussage und Empfehlungen ist nur verständlich. Wobei die Experten im übrigen lediglich beraten und keine Entscheidung treffen....

M.

ThomasG 18.09.2020 16:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553240)
Wo ist denn euer konkretes Problem, beim Verständnis der ansteigenden Infektzahlen?

Erzählt es und vielleicht lässt es sich lösen.

Ich habe die Aussage von Schwarzfahrer unterstützt, weil ich sie einfach gut fand und finde:
Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553225)
Ich fürchte, daß die Virusausbreitung sich einfach nicht an die Lehrbücher hält, sondern möglicherweise Mechanismen unterliegt, die wir (bzw. die sog. Experten) noch lange nicht richtig verstanden haben. Das einzugestehen ist natürlich schlecht fürs Image, und besonders nicht verträglich mit den Allmachtsfantasien von Experten, die glauben, ein Virus "unter Kontrolle" bringen zu können. Dabei können sie höchstens die Menschen unter Kontrolle bringen, indem sie Maßnahmen vorschreiben, die vielleicht helfen, oder auch nicht. Der bisherige Verlauf erlaubt bezüglich eines Großteils der (theoretisch sinnvollen) Maßnahmen keine klare (emprirische) Erkenntnis, ob sie überhaupt eine Wirkung haben, wenn man über verschiedene Länder schaut. Wenn die Epidemie abflaut, kann man sich auf die Schulter klopfen von wegen richtige Maßnahmen, wenn sie wieder auflebt (bei unveränderten oder sogar strengeren Maßnahmen), dann waren natürlich nicht die Maßnahmen nutzlos, sondern die Menschen verhalten sich falsch - die Experten sind immer aus dem Schneider.


longtrousers 18.09.2020 16:43

Zitat:

Zitat von Körbel (Beitrag 1553208)
Stimmt.
Gestern in Spanien knapp 12000 Neuinfizierte, in Deutschland waren es "nur" etwas über 2000.
Hier ist generelle Maskenpflicht und Desinfektionsspender gibts mittlerweile an jeder Ecke gratis und trotzdem so eine Explosion.
Ich kapiers auch nicht.:Maso: :Maso: :Maso:

Interessant ist wie die wirkliche Zahl ist.
Es wird immer gesprochen von "Es gab an dem Tag x Neuinfizierte".
Man muss wissen, dass das bekannte Fälle von Neuinfizierten sind.
Die wirkliche Zahl an Neuinfizierten ist größer als x.
Wie groß weiss man nicht.
Wenn ich aber davon ausgehe, dass die meisten Infizierte ohne Symptome nicht erfasst sind, und auch die meisten Infizierte mit Symptomen (viele rennen nicht direkt zu einem Covid-Test wenn sie Erkältungssymptome haben), könnte die wirkliche Zahl vielleicht zehn mal so groß sein.
Wenn in D nun 2000 registriert werden, könnten es somit 20000 am Tag sein, nach 100 Tage sind das 2 Millionen.

Die Herdenimmunität ist damit noch nicht erreicht, aber der Faktor 10 den ich oben nenne ist auch nur eine Annahme.

Hafu 18.09.2020 16:45

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1553239)

Das mit der (möglichen) T-Zell-gestützen Kreuzimmunität wegen verwandter Oberflächengene bei altbekannten Coroanviren und SARS-CoV-2 ist aber ein uralter Hut und wurde auch hier in diesem Thread schon mehrfach thematisiert.:Huhu:

Ich hab' mal die Forensuche benutzt und dabei festgestellt, dass es einen Beitrag vom 19.4.2020 gibt, in dem ich das schon erwähnt habe (bezugnehmend auf damals veröffentlichte chinesische Haushaltskontaktstudien)-

ThomasG 18.09.2020 16:51

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553244)
Das mit der (möglichen) T-Zell-gestützen Kreuzimmunität wegen verwandter Oberflächengene bei altbekannten Coroanviren und SARS-CoV-2 ist aber ein uralter Hut und wurde auch hier in diesem Thread schon mehrfach thematisiert.:Huhu:

Ich hab' mal die Forensuche benutzt und dabei festgestellt, dass es einen Beitrag vom 19.4.2020 gibt, in dem ich das schon erwähnt habe (bezugnehmend auf damals veröffentlichte chinesische Haushaltskontaktstudien)-

Gut - aber der Charite war es Ende Juli immerhin eine Pressemitteilung wert:
Zitat:

Pressemitteilung

29.07.2020
Können frühere Erkältungen die Schwere der SARS-CoV-2-Symptome beeinflussen

merz 18.09.2020 16:53

Und die erste Studie der Charitegruppe zu diesem Thema ist aus dem April (preprint)

m.

ThomasG 18.09.2020 16:55

Ich vergesse halt oft relativ schnell bzw. zappe mich wie gesagt zu arg durch das Internet.
Zufrieden? ;-)

ThomasG 18.09.2020 17:29

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1553241)
Ich sehe hier nirgends "Allmachtsfantasien" der Experten (Ich nehme an, dass du damit die Spezialisten des RKI und anderer Institute meinst). Ich habe vielmehr die Eindruck dass diese sich diese der Problematik bewusst sind, dass noch nicht alles über die Virus und seine Ausbreitung bekannt ist.

Nur, was ist die Schlussfolgerungen nich soviel Unsicherheit habe? Soll man alle Massnahmen, von denen man nicht weiß, ob sie helfen, einfach weglassen? Wenn man nicht weiß, welche Massnahmen wirksam sind und welche nicht, auf welcher Grundlage soll man dann Massnahmen lockern und/oder ganz abschaffen? Wäre dann nicht vielmehr der Ansatz, größere Vorsicht walten zu lassen, um nicht eine Entscheidung zu treffen, die später nicht mehr rückgängig gemacht werden kann? Wie sicher schonmal geschrieben: Was wäre denn, wenn sich die Experten für die Lockerung bestimmter Massnahmen aussprechen und sich diese Entscheidung im Nachhinein als falsch herausstellt? Da möchte ich nicht in der Haut dieser Experten stecken. Vorsicht in deren Aussage und Empfehlungen ist nur verständlich. Wobei die Experten im übrigen lediglich beraten und keine Entscheidung treffen....

M.

Ich kann Deiner Argumentation viel abgewinnen und ich schätze Schwarzfahrer bestimmt auch.
Schwarzfahrer bemüht sich glaube ich fast immer seine Beiträge nicht durch seine Emotionen zu arg beeinflussen zu lassen - zumindest kommt bzw. kam das bei mir so an.
Ich staune da immer ein bisschen, weil ich halt anders bin.
Dieses Nüchterne an seinen Ausführungen finde ich schon auch ziemlich beeindruckend.
Diesmal war er halt vielleicht mal ein bisschen anders drauf.
Wer kann schon wissen, was der Gegenüber wirklich denkt?
Drosten kam bei mir überwiegend so herüber, als wäre er zumindest bemüht nicht hochmütig zu wirken.
Damit will ich nicht sagen, dass er sich verstellt (hat)!
Manchmal wirkte er aber auch etwas anders auf mich.
Kekule hat einen ganz anderer Charakter, würde ich sagen.
Ich empfinde ihn als ziemlich dominant.
Das hat mal ein anderer geschrieben und ich fand und finde es passend.

Hafu 18.09.2020 18:32

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1553253)
...
Drosten kam bei mir überwiegend so herüber, als wäre er zumindest bemüht nicht hochmütig zu wirken.
Damit will ich nicht sagen, dass er sich verstellt (hat)!
Manchmal wirkte er aber auch etwas anders auf mich.

Drosten hat durchaus einen gewissen Hang zur Arroganz, den er aufgrund seiner Intelligenz und Eloquenz sehr gut kaschieren kann, aber meiner Meinung nach hat er auch allen Grund dazu, wenn man nur mal auf Twitter in den Kommentaren mancher, seiner Aussagen liest, was sich manche Leute ihm gegenüber herausnehmen.

Drosten ist nunmal absoluter Experte im Bereich SARS-Viren und im Bereich Virus-Labordiagnostik und ihn ausgerechnet auf seinen in der Fachwelt angesehenen Kernkompetenzen und Spezialgebieten anzugreifen (Bild-Schlagzeile von vor 8 Wochen: "Drostenstudie grob falsch") sagt meistens mehr über den Angreifer aus als über den Adressaten.

Was man Drosten sehr hoch anrechnen muss (abgesehen davon, dass er sich nach den persönlichen Angriffen gegen seine Person nicht längst komplett aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat) ist, dass er stets bei jeder Aussage klar durchblicken lässt, ob er sich auf diesem Gebiet auskennt und ob es sich um durch Studien abgesichertes Wissen oder nur um begründete Vermutungen handelt.
Deswegen ist auch bei fast allem, was Drosten sagt, der Kontext seiner Aussage enorm wichtig und Journalisten, die einzelne Aussagen herausgreifen, geraten dabei fast immer auf Glatteis, insbesondere, wenn sie daraus griffige Überschriften zu basteln versuchen.

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1553253)
...
Kekule hat einen ganz anderer Charakter, würde ich sagen.
Ich empfinde ihn als ziemlich dominant.
Das hat mal ein anderer geschrieben und ich fand und finde es passend.

Kekulé steckt meiner Einschätzung nach voller Komplexe und ist viel zu sehr von Eitelkeit getrieben. Ich hab' schon vor ein paar Monaten aufgehört, mir Podcasts mit ihm anzuhören oder Interviews, in denen er Gesprächspartner ist anzuhören.

Viele von dem was er von sich gibt ist durchaus richtig, aber er transportiert seine Botschaften stets so, als wenn er die Erkennnis, Verhaltensempfehlung oder was auch immer selbst erfunden hätte, während er es doch tatsächlich nur irgendwo aufgeschnappt hat, zumal er seit Jahrzehnten keine aktive Forschung mehr betreibt. Das ist zum Zuhören oder Lesen auf die Dauer anstrengend.

Wissenschaft ist nunmal kleinteilig und jeder der im Wissenschaftsbetrieb tätig ist, trägt bestenfall kleine Mosaiksteine an Wissen in seinem jeweiligen Spezialgebiet bei.

Deichman 18.09.2020 20:12

Virologen wie Drosten haben durch ihre Arbeit im Labor kaum Kontakt mit Patienten und somit auch deutlich wenig Expertise hinsichtlich der Erkrankungen, die die Virusinfektion auslösen kann.
Ich will das nicht abwerten, aber wer nie Patienten untersucht, der kann doch gar nicht wissen, wie kranke Menschen ticken und wie sie behandelt werden müssen.
Ich erinnere noch einmal daran, dass auf Drostens Empfehlung die Bundesregierung 2010 über 400 Millionen Euro für Impfstoffe gegen die Schweinegrippe ausgegeben hat. Nur kam die vorhergesagte Pandemie nicht.
Drosten verträgt ausserdem keinerlei Kritik, egal ob von "Bild" oder die seiner Kollegen. Dann schlägt er wie beleidigt in alle Richtungen. Solange er von Talkshow zu Talkshow tingeln konnte und sich wie ein Retter aufführen konnte, war die Welt für ihn in Ordnung.

Kekulé ist Arzt und Mikrobiologe und sicherlich auch ein Selbstdarsteller aber eben eine ganz andere Richtung als Drosten und weniger Wissenschaftler, sondern eher Experte. 2017 hat er zuletzt etwas publiziert aber nicht seit Jahrzehnten nichts.

Interessanterweise hat er schon 2006 einen "Pandemieplan" für die "Schutzkommission beim Bundesminister des Inneren" veröffentlicht, der sich doch recht interessant und kenntnisreich aber sicherlich nicht wie "irgendwo aufgeschnappt" liest...my2cents.
https://web.archive.org/web/20070729...luenza_05a.pdf

LidlRacer 18.09.2020 20:28

Gefällt mir!
Die (Corona-)Verschwörungsspinner zerlegen sich gegenseitig:

VERSCHWÖRUNGSBEEF: SO UNTERHALTSAM FETZT SICH DIE VERSCHWÖRUNGSSZENE UNTEREINANDER

deralexxx 18.09.2020 20:50

Zu der "Drosten wirkt überheblich..." Diskussion macht mal ein Gedankenexperiment. Nehmt mal ein Thema mit dem ihr euch Jahrzehnte beschäftigt habt. Nun stellt euch vor, auf genau diese Gebiet gibt es eine weltweite Krise und Regierungen dieser Welt ringen darum, Experteneinschätzungen und Empfehlungen zu bekommen. Und nun habt ihr auf einmal zig Millionen, die sich nach ein paar Stunden auf Youtube und anderen Internetseiten (wo eure wissenschaftliche Arbeiten meistens teil der Primärliteratur ist) zu Experten aufschwingen und eine "Meinung" zu eurem Thema haben.

Wie würdet ihr reagieren?

Sagen wir ihr seit ein Elektriker, der sich super mit der Siemens ABB 0623z auskennt. Ihr habt die letzten 30 Jahre an dem Gerät gearbeitet, euch mit Siemens ABB ausgetauscht und Bücher geschrieben und weitere Elektriker in der Siemens ABB 0623z geschult. Nun kommt es weltweit zu Stromausfällen, die nach einigen Wochen auf einen Fehler in der Siemens ABB 0623z eingegrenzt wird und in Folge dessen immer wieder der Strom in unterschiedlichen Bereichen (sagen wir Konzerte, Bars, Clubs, die verbrauchen relativ viel) und Teile in der Industrie abgestellt werden muss um kritische Infrastruktur zu schützen.

Was würdet ihr erwarten? Dass sich die Menschen an eure Empfehlung halten, möglichst keine Stromfresser zu nutzen und auf vermeidbares zu verzichten? Die Menschen gehen aber auf die Straße, weil sie eine Meinung haben, sie drehen mit Absicht ihre Klimaanlagen auf Volldampf und lassen gleichzeitig die Heizung laufen.

Manchmal wirkt Überheblichkeit auch nur so, weil der gegenüber einfach mehr Ahnung an dem Thema hat... (macht es für den "Empfänger" natürlich nicht besser und entschuldigt es nicht, aber sorgt vllt für etwas mehr Verständnis...)

A

Schwarzfahrer 18.09.2020 20:51

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1553237)
Oder hast Du mal ein ganz konkretes Beispiel für irgendetwas, das wissenschaftlich nicht erklärbar erscheint?

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553240)
Wo ist denn euer konkretes Problem, beim Verständnis der ansteigenden Infektzahlen?

Erzählt es und vielleicht lässt es sich lösen....

Das konkrete Problem ist, daß es keine belegbare, in allen Ländern anwendbare Erklärung gibt, warum die Epidemie so verläuft, wie sie es tut. Warum es bei vergleichbaren Maßnahmen in verschiedenen Ländern und Regionen unterscheidlich verläuft, warum es bei sehr unterschiedlichen Maßnahmen kaum Unterschiede im Ergebnis gibt. Es gibt zwar in jedem Land versuche, es lokal zu erklären, aber keines dieser Erklärungen bestehen die Prüfung der Falsifizierung, sobald man andere Länder oder Regionen hinzuzieht. Alle Erklärungsmodelle bleiben eben das: Modelle, Hypothesen, die empirisch keinen Beweis finden.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553240)
Ich wäre beunruhigt, wenn in absolut kontrollierten Situationen wie z.B. bei uns im Krankenhaus, wo seit Monaten jeder (Personal und Patienten) Maske trägt oder in Situationen, die bislang als wenig riskant eingestuft worden sind (z.B. Aufenthalt im Freien, gemeinsames Sporttreiben im Freien) plötzlich Infekte bekannt werden würden. Denn nur dann müsste man geltende Hygienekonzepte hinterfragen und unter Umständen verschärfen. Aber derzeit sehe ich das nicht.

Da aber auch in vielen Situationen, die hier als hoch riskant angesehen werden, häufig (also in verschiedenen Ländern) keine Infektionen nachweisbar sind, muss man eigentlich ebenso viele Elemente der aktuell wahllos verordneten Hygienemaßnahmen hinterfragen.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553240)
Was man aktuell allenfalls hinterfragen muss, ist ob einige der Lockerungen der jüngsten Vergangenheit bezüglich der erlaubten Größe von Familienfeiern, der Wiedereröffnung von Bars- und Clubs nicht möglicherweise rückgängig gemacht werden müssen, bevor die Zahlen so weit ansteigen, dass es nicht mehr möglich ist Infektketten nachzuvollziehen.

Möglicherweise ja, allerdings nur dort, wo keine steigenden Positiv-Test-Zahlen als Maßgabe dienen, sondern steigende Erkrankungen, Hospitalisierungen. Ohne letzteres sind die steigenden positiv-Testzahlen im sub-% Größenordnung m.M.n. irrelevant.

merz 18.09.2020 20:57

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553290)
Da aber auch in vielen Situationen, die hier als hoch riskant angesehen werden, häufig (also in verschiedenen Ländern) keine Infektionen nachweisbar sind, muss man eigentlich ebenso viele Elemente der aktuell wahllos verordneten Hygienemaßnahmen hinterfragen.

Das ist schön konkret:
Was wären Situationen, Länder und Maßnahmen als Beispiele?

m.

Schwarzfahrer 18.09.2020 21:11

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1553241)
Ich sehe hier nirgends "Allmachtsfantasien" der Experten (Ich nehme an, dass du damit die Spezialisten des RKI und anderer Institute meinst).

Ich sehe diese Fantasie allei schon in den gerne benutzten Formulierungen "Virus oder Epidemie unter Kontrolle". Es suggeriert, daß der Mensch/Experte am längeren Hebel sitzt. Dabei wird er nur getrieben, und erstellt Erklärungsmodelle, die er mangels Gelegenheit und wegen ethischer Grenzen gar nicht verifizieren kann. Er vermittelt aber den Eindruck, er wisse, statt zuzugeben, daß er am raten ist, wenn auch nicht blind, sondern auf Erfahrungen aufbauend.
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1553241)
Ich habe vielmehr die Eindruck dass diese sich diese der Problematik bewusst sind, dass noch nicht alles über die Virus und seine Ausbreitung bekannt ist.

Das wird zwar gerne dazugesagt - es passt nur nicht zu der Absolutheit, mit der als wirksam geratene Maßnahmen als zwingend notwendig dargestellt werden. Ehrlicher wäre es, mehr Empfehlungen und weniger Verbote von sich zu geben.
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1553241)
Nur, was ist die Schlussfolgerungen nich soviel Unsicherheit habe? Soll man alle Maßnahmen, von denen man nicht weiß, ob sie helfen, einfach weglassen? Wenn man nicht weiß, welche Massnahmen wirksam sind und welche nicht, auf welcher Grundlage soll man dann Massnahmen lockern und/oder ganz abschaffen? Wäre dann nicht vielmehr der Ansatz, größere Vorsicht walten zu lassen, um nicht eine Entscheidung zu treffen, die später nicht mehr rückgängig gemacht werden kann?

Auch die jetzigen Entscheidungen sind nicht rückgängig zu machen, mit allen, z.T. schweren gesellschaftlichen und individuellen Nebenwirkungen. Und ja, die sicheren Massnahmen kann man gerne zwingend machen, die unsicheren eben als Empfehlung, der persönlichen Eigenverantwortung und persönlichem Risikogefühl überlassen. Eine Krankheit, die auch in am schlimmsten betroffenen Regionen selten mehr als 10 % aller Toten zu verantworten hat, ist keine so hohe gesellschaftliche Bedrohung, als daß man dieses Risiko nicht eingehen könnte.
Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1553241)
Wie sicher schonmal geschrieben: Was wäre denn, wenn sich die Experten für die Lockerung bestimmter Massnahmen aussprechen und sich diese Entscheidung im Nachhinein als falsch herausstellt? Da möchte ich nicht in der Haut dieser Experten stecken. Vorsicht in deren Aussage und Empfehlungen ist nur verständlich. Wobei die Experten im übrigen lediglich beraten und keine Entscheidung treffen....M.

Es ist schwer, wenn man Verantwortung trägt - aber wenn man es nicht kann, sollte man eben den Mund halten. Wenn man Entscheidungen trägt, bzw. diese maßgeblich beeinflusst, muß man auch dazu stehen und Fehler frühzeitig zugeben und korrigieren. Fehler machen ist normal, und dazu stehen, dafür Verantwortung zu übernehmen, sollte es auch sein.

Schwarzfahrer 18.09.2020 21:21

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1553253)
Schwarzfahrer bemüht sich glaube ich fast immer seine Beiträge nicht durch seine Emotionen zu arg beeinflussen zu lassen - zumindest kommt bzw. kam das bei mir so an....
Diesmal war er halt vielleicht mal ein bisschen anders drauf.

Danke:Blumen: . Und ja, könnte sein, daß nach mehren Monaten die vielen Irrationalitäten im Umgang mit dieser Krankheit auch meine Gelassenheit strapazieren...

Schwarzfahrer 18.09.2020 21:26

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553263)
Drosten hat durchaus einen gewissen Hang zur Arroganz, den er aufgrund seiner Intelligenz und Eloquenz sehr gut kaschieren kann, aber meiner Meinung nach hat er auch allen Grund dazu

Nein, zu Arroganz gibt es vielleicht Gründe, aber nie gute: Arroganz kaschiert für mich immer Mangel an Souveränität, Mangel an Sicherheit über die Richtigkeit der eigenen Meinung. Wirklich überlegenes Wissen macht einen eher gelassen im Umgang mit Dummheit.
Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1553263)
Wissenschaft ist nunmal kleinteilig und jeder der im Wissenschaftsbetrieb tätig ist, trägt bestenfall kleine Mosaiksteine an Wissen in seinem jeweiligen Spezialgebiet bei.

Das stimmt. Und darum ist es Anmaßung, wenn ein Virologe aus seinem begrenzten Blickwinkel heraus glaubt zu wissen, was für uns alle das Richtige ist auf einem Gebiet, wo Epidemiologen, Statistiker, Hygiene-Fachleute, Pathologen, behandelnde Ärzte, Soziologe, Psychologen, Ethiker, Politiker u.v.a.m. alle einen Beitrag leisten müssen , um das Gesamtbild zu ergeben.

Stefan 18.09.2020 21:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553306)
Das stimmt. Und darum ist es Anmaßung, wenn ein Virologe aus seinem begrenzten Blickwinkel heraus glaubt zu wissen, was für uns alle das Richtige ist auf einem Gebiet, wo Epidemiologen, Statistiker, Hygiene-Fachleute, Pathologen, behandelnde Ärzte, Soziologe, Psychologen, Ethiker, Politiker u.v.a.m. alle einen Beitrag leisten müssen , um das Gesamtbild zu ergeben.

Hast Du Dir wenigstens ein paar seiner Podcasts angehört oder urteilst Du auf der Grundlagen irgendwelcher Zitate über Drosten?

Bist nicht Du es, der aus seinem begrenzten Blickwinkel heraus glaubt zu wissen, was für uns alle das Richtige ist?

Schwarzfahrer 18.09.2020 21:35

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1553296)
Das ist schön konkret:
Was wären Situationen, Länder und Maßnahmen als Beispiele?

m.

Bitte, ein paar Beispiele von Maßnahmen, die keine belegbare Wirkung haben, wenn man mehrere Länder vergleicht: Mehrere Länder ohne Maskenpflicht in Läden (Österreich, Holland, ich glaube auch Dänemark, aber auch Deutschland vor dem 23.3.) haben um nichts höhere Erkrankungsraten, als die mit noch so strengen Maskenauflagen (gar im Freien, wie neuerdings in Frankreich). Die strengsten Ausgangsbegrenzungen in Spanien und Frankreich haben keinen erkennbaren Nutzeffekt im Vergleich zu Ländern, wie Deutschland oder gar Schweden, wo man sich recht frei bewegen durfte. Schweden hat alle Schulen offen gelassen, ohne nennenswerte Erkrankungen dort zu sehen (es gibt eine Vergleichsstudie zu Finnland) - hier schließen manche Schulen schon bei ein-zwei positiven Tests panikartig und zwingen Kinder zum Maskentragen.

deralexxx 18.09.2020 21:38

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1553300)
Ich sehe diese Fantasie allei schon in den gerne benutzten Formulierungen "Virus oder Epidemie unter Kontrolle". Es suggeriert, daß der Mensch/Experte am längeren Hebel sitzt. Dabei wird er nur getrieben, und erstellt Erklärungsmodelle, die er mangels Gelegenheit und wegen ethischer Grenzen gar nicht verifizieren kann. Er vermittelt aber den Eindruck, er wisse, statt zuzugeben, daß er am raten ist, wenn auch nicht blind, sondern auf Erfahrungen aufbauend.

Hast du ein Beispiel wo von "Virus oder Epidemie unter Kontrolle" gesprochen wird? Das wäre in der Tat falsch und würde suggerieren, dass es sich bei Covid19 um eine Epidemie handelt. Mag Wortklauberei sein, aber Covid19 ist nach wie vor eine Pandemie.


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