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NBer 29.11.2016 09:16

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1275289)
......Ich will jetzt nicht das Hin und Her mit trithos zusammenfassen müssen, aber schau mal weiter vorne, da habe ich Beispiele für Verurteilungen wegen Wahlbetrug angeführt, nach denen das Wahlergebnis dennoch Bestand hatte.
.
.
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Ich rede auch nicht von Fehlern. Lies mal die verlinkten Stellen nach.

sorry, ich kann kein englisch :Blumen:

aber in den verlinkten artikeln geht es um manipulationen von normalen leuten. die dafür offensichtlich betraft wurden.
worüber wir hier ja die ganze zeit reden, sind manipulationen, die nicht von clinton oder trump persönlich durchgeführt, aber vll angewiesen wurden. nur darüber rede ich, dass sich einer der kandidaten, und wenn es nur durch anstiftung, strafbar gemacht hat. wenn ein kandidat oder sein team manipulativ in eine wahl eingreift ist das etwas anderes, als wenn tante emma 2 kreuze macht.
und ich denke darum geht es auch bei den nachzählungen....gibt es doch größere unerklärliche diskrepanzen zum offiziellen wahlergebnis? und wenn ja, wie kamen sie zustande und wer ist dafür verantwortlich? und wie kann man sowas in zukunft verhindern?

qbz 01.12.2016 12:45

"Trump, so sieht es aus, ist das politische Vehikel, das die "One Percent" gefunden haben, um ihre Agenda zu verewigen. Von den geplanten Steuererleichterungen werden zum Beispiel vor allem die Reichsten profitieren. Diese Woche stieg die Aktie von Goldman Sachs Chart zeigen auf den höchsten Wert in sieben Jahren - das Geldhaus allein entsendet vier ehemalige Manager in die Trump-Regierung."

donald-trump-und-sein-kabinett-der-klub-der-milliardaere

Plutokratie (Reichtumsherrschaft) statt Demokratie?

MattF 01.12.2016 13:10

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1275912)

Plutokratie (Reichtumsherrschaft) statt Demokratie?


Und es gibt immer noch Leute die in Trump den Retter des kleinen Mannes sehen :Maso:

Trimichi 01.12.2016 20:27

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1201472)
Ja ich weiss Politik und eigentlich betrifft uns das Ganze nicht so sehr direkt und eigentlich bin ich ja auch kein Freund der USA, aber trotzdem finde ich die Wahl irgendwie wieder interessant.

Was glaubt ihr, wer Präsident/in wird?

Kann eine Nation so verdreht sein, einen Donald Trump zu wählen?
Oder
Wählen sie zum ersten Mal eine Frau?
Die ja mit ihrem Mann, Ex-Präsident Clinton einen guten Berater hat, der ja nach seiner Amtszeit schon einige Verbesserungen vorzuweisen hatte.
Oder
Kommt ein ganz Anderer?

Jo,

Arnold for president

zappa 02.12.2016 17:04

"Einer der Kollateralschäden des dadurch (Trumps Wahlkampf) geschaffenen Klimas ist die Vorstellung, der Respekt vor Minderheiten sei etwas für Besserverdienende und die Installierung von Minderheitenrechten ein Elitenprojekt."

Aus dem Recht klugen Essay http://www.sueddeutsche.de/kultur/po...mmer-1.3273208

Viel Spaß beim Lesen!

qbz 02.12.2016 18:08

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1276180)
"Einer der Kollateralschäden des dadurch (Trumps Wahlkampf) geschaffenen Klimas ist die Vorstellung, der Respekt vor Minderheiten sei etwas für Besserverdienende und die Installierung von Minderheitenrechten ein Elitenprojekt."

Aus dem Recht klugen Essay http://www.sueddeutsche.de/kultur/po...mmer-1.3273208

Viel Spaß beim Lesen!

Etwas gestolpert bin ich in dem Artikel über sein unbelegtes Urteil bzw. Vorurteil gegenüber den Sozialisten. Er erweckt den Eindruck, als ob die marxistischen Sozialisten nichts für die Gleichberechtigung der Frauen beigetragen hätten, indem er über die Historie schreibt: "In Deutschland war die Sozialdemokratie die einzige Partei, die sich das Frauenwahlrecht auf die Fahnen geschrieben hatte." Es waren besonders die sozialistischen Frauen in der SPD um Clara Zetkin, Rosa Luxemburg um 1900, welche auf Frauenkongressen der sozialistischen Internationale kompromisslos für das allgemeine Wahlrecht eintraten, Frauen also, die später die SPD wegen der SPD-Zustimmung zum 1. Weltkrieg verliessen oder ausgeschlossen wurden, und die USPD / den Spartakus gründeten.
und er schreibt weiter:
"Oder jedenfalls ein Schönwetterprojekt (Gleichberechtigung), das erst dann ansteht, wenn "im Zentrum der Gesellschaft" wirtschafts- und sozialpolitisch alles im Lot ist. Von Mark Lillas "Diversity"-Bashing ist es nicht allzu weit bis zu einer Neuauflage der neomarxistischen Theorie, die noch 1968 grassierte, zunächst sei der Hauptwiderspruch zwischen Kapital und Arbeit zu lösen, dann erst die "Nebenwidersprüche".
Ein kurzer Blick in die damaligen Parteiprogramme der DKP, KPF, KPI etc. genügt schon, um das zu widerlegen (z.B. die Forderung gleicher Lohn für gleiche Arbeit).

zappa 02.12.2016 18:35

Ich vermute, zum einen er rechnet die genannten Frauen der Sozialdemokratie zu, zum anderen ist eine programmatische Forderung nicht gleich Beleg für praktische Unsetzung.

schnodo 02.12.2016 18:37

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1276180)
Aus dem Recht klugen Essay http://www.sueddeutsche.de/kultur/po...mmer-1.3273208

Viel Spaß beim Lesen!

Ich finde das Essay nicht klug, was natürlich auch an meiner mangelnden Einsicht liegen kann.

Der Mann suhlt sich in seinen vermeintlichen Erkenntnissen, ohne zu begreifen, dass die "Minderheiten" in Trumps Wahlkampf eine wesentlich geringere Rolle gespielt haben als in seinem Artikel. Wenn Trump sich beim Essen eines Taco-Bowls filmen lässt und "I love Hispanics" sagt, dann verstehen die meisten das ganz richtig so, dass er eben keinen Wahlkampf gegen ethnische Minderheiten führen möchte, sondern - wenn man es unbedingt negativ werten will - sich diesen anbiedert.

Und wenn man sich Inklusion auf die Fahnen schreibt, sollte man sich eigentlich darüber freuen, dass man auch als Behinderter von Trump nachgeäfft wird - wie alle anderen auch - wenn man ihn attackiert. ;)

Entzieht man dem Autor die Prämisse der Fremden-, Behinderten- und Schwulenfeindlichkeit (Thiel, anyone?), dann bleibt da nicht mehr viel übrig.

Die bemühte Wortschöpfung des "Katzenjammer-Liberalismus" hat Fremdschäm-Potential bei einem Beitrag, der selbst so wehleidig daherkommt.

Da versteh' einer die Welt - oder die Süddeutsche, in diesem Fall. :Huhu:

qbz 04.12.2016 17:43

Big Data und Psychometrie unterstützten Trump´s Wahlkampf
 
Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt
Der Psychologe Michal Kosinski hat eine Methode entwickelt, um Menschen anhand ihres Verhaltens auf Facebook minutiös zu analysieren. Und verhalf so Donald Trump mit zum Sieg.


Hochinteressanter, populärwissenschaftlicher Artikel und Diskussionsstoff für Psychologen, Informatiker und für jeden, der sich darüber Gedanken macht, wie digitale Macht von Herrschaft, in dem Fall im Wahlkampf Trump´s und bei der BREXIT-Kampagne, ge- oder gar missbraucht wurde und der sich fragt, ob das erst der Anfang von nocht weit Schlimmerem darstellt. Welche Gegenstrategien gäbe es dazu?

bellamartha 04.12.2016 18:10

Extrem interessant! Danke.

bellamartha 04.12.2016 18:22

Und extrem beängstigend.:(

ThomasG 04.12.2016 19:14

Wir lassen und schon lange beobachten, wenn wir im Netz unterwegs sind.
Im Netz haben wir Wege gefunden uns zu informieren und auszutauschen.
Auch dabei werden wir beobachtet.
Mir kommt das manchmal echt so vor, als fördert man in uns diese Tendenz immer länger und öfter Spuren im Netz zu hinterlassen, damit wir alle sehr gut einschätzbar sind bzw. werden.
Da kann man sich tausendmal sagen, man hätte im Grunde nichts zu verbergen und warum sollte sich eines Tages jemand, der es alles andere als gut meint mit den eigenen Spuren im Netz beschäftigen mit dem Ziel uns zu schaden oder zu schwächen oder in irgendeiner Form nötigenfalls ein Machtmittel in der Hinterhand zu haben.
Wenn es wirklich hart auf hart kommt, glaube ich nicht, dass da wirklich großartig Skrupel bestehen.
Mit Hilfe von Lügen und Halbwahrheiten kann man den Ruf so ziemlich jeden Menschen extrem schaden.

zappa 04.12.2016 20:12

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1276477)
Welche Gegenstrategien gäbe es dazu?

Keine.

Individuell kannst Du Dich so gut es geht dem Netz verweigern. Mehr nicht.

qbz 04.12.2016 22:00

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1276511)
Keine.

Individuell kannst Du Dich so gut es geht dem Netz verweigern. Mehr nicht.

Es würde leider Offtopic werden, darüber zu reden, wie z.B. die Selbstbestimmung über die eigenen, im Internet gespeicherten Daten entschieden verbessert werden könnte.
Die obige Einstellung empfinde ich als ein Akzeptieren dessen, dass Fremde Deine nicht öffentlichen Daten ausbeuten können.

zappa 04.12.2016 22:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1276525)
Es würde leider Offtopic werden, darüber zu reden, wie z.B. die Selbstbestimmung über die eigenen, im Internet gespeicherten Daten entschieden verbessert werden könnte.
Die obige Einstellung empfinde ich als ein Akzeptieren dessen, dass Fremde Deine nicht öffentlichen Daten ausbeuten können.

Ich bestimme selbst, ob, wer, wann, welche und über welches Medium Daten von mir bekommt.

Datensicherheit und -Schutz kann ich nicht direkt beeinflussen.

qbz 04.12.2016 23:50

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1276537)
Ich bestimme selbst, ob, wer, wann, welche und über welches Medium Daten von mir bekommt.

Datensicherheit und -Schutz kann ich nicht direkt beeinflussen.

Offtopic:
da Du letzteres so absolut feststellst, möchte ich nur kurz als eine Möglichkeit auf diese Website verweisen zum Selbstdatenschutz, deren Hinweise halt wegen der Umständlichkeit die Allermeisten nicht anwenden. Viele dieser Vorschläge unter Datenspuren vermeiden und digitale Selbstverteidigung könnte man stattdessen einfach technisch implementieren als automatischer Bestandteil der Geräte. Es handelt sich doch um das politische Kräfteverhältnis, weshalb der jetzige Zustand so ist, und um keine Frage der Technik oder eines irgendwie gearteten technischen Automatismus. Insofern gäbe es schon Gegenstrategien, über die sich das Nachdenken lohnt IMHO. :Blumen:

ThomasG 05.12.2016 07:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1276543)
Offtopic:
da Du letzteres so absolut feststellst, möchte ich nur kurz als eine Möglichkeit auf diese Website verweisen zum Selbstdatenschutz, deren Hinweise halt wegen der Umständlichkeit die Allermeisten nicht anwenden. Viele dieser Vorschläge unter Datenspuren vermeiden und digitale Selbstverteidigung könnte man stattdessen einfach technisch implementieren als automatischer Bestandteil der Geräte. Es handelt sich doch um das politische Kräfteverhältnis, weshalb der jetzige Zustand so ist, und um keine Frage der Technik oder eines irgendwie gearteten technischen Automatismus. Insofern gäbe es schon Gegenstrategien, über die sich das Nachdenken lohnt IMHO. :Blumen:

Schon heftig an was man da alles denken muss, wenn man seine Daten schützen möchte.
Ich fürchte, wenn man dabei zu halbherzig vorgeht, zieht man nur die Aufmerksamkeit aus sich.

qbz 05.12.2016 09:11

Zitat:

Zitat von ThomasG (Beitrag 1276560)
Schon heftig an was man da alles denken muss, wenn man seine Daten schützen möchte.
Ich fürchte, wenn man dabei zu halbherzig vorgeht, zieht man nur die Aufmerksamkeit aus sich.

An solchen von vielen geteilten Gedanken und Befürchtungen kann man ablesen, wie weit wir alle die Überwachung im Internet und die bestehenden Herrschaftsverhältnisse schon verinnerlicht haben, obwohl es sich bei den dort genannten Vorschlägen zur digitalen Selbstverteidigung um total legale handelt. :Blumen:

Um jetzt noch den Bogen zu Trump zu schlagen und nicht ganz offtopic zu bleiben: Er bediente sich aus dem "BIG DATA" Pool im Wahlkampf, hält die Todesstrafe für Snowden gerecht, wird alles erlauben und gegebenfalls Gesetze verabschieden und willfährige oberste Richter einsetzen, um die digitale Überwachung zu perfektionieren.

schnodo 05.12.2016 09:17

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1276577)
...hält die Todesstrafe für Snowden gerecht...

Wo hast Du denn das her?

qbz 05.12.2016 10:45

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1276584)
Wo hast Du denn das her?

ich kann leider den entsprechenden Tweet nicht recherchieren, der sich in meiner Erinnerung einprägte. Es könnte sich damit auch um eine Fälschung gehandelt haben. Sorry für die Wiedergabe!

Das ändert allerdings nichts an meiner gut zu begründenden Einschätzung, was wir an weiteren Verschlechterungen unter einem Präsidenten Trump im Hinblick auf digitale Überwachung zu erwarten haben.

schnodo 05.12.2016 11:35

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1276614)
Das ändert allerdings nichts an meiner gut zu begründenden Einschätzung, was wir an weiteren Verschlechterungen unter einem Präsidenten Trump im Hinblick auf digitale Überwachung zu erwarten haben.

Das ist aber auch ein anderes Thema.

Es mag sein, dass Du Recht hast, auch wenn das nach Obamas Glanzleistung in diesem Bereich, die sogar den verhassten Bush moderat aussehen lässt, schwer vorstellbar ist. ;)

LidlRacer 05.12.2016 12:30

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1276584)
Wo hast Du denn das her?

Hier z.B.:
Snowden Responds To Donald Trump’s Death Threats
Hatte jetzt keine Zeit, die Zuverlässigkeit der Quelle zu prüfen.

Aber aktuell ist dies zu lesen:
"So fordert Trumps neuer CIA-Chef Mike Pompeo etwa die Todesstrafe für Whistleblower Edward Snowden."
http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1121654.html

LidlRacer 05.12.2016 14:23

Der Spiegel relativiert die Story deutlich:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzp...a-1124439.html

qbz 05.12.2016 15:10

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1276693)
Der Spiegel relativiert die Story deutlich:
http://www.spiegel.de/netzwelt/netzp...a-1124439.html

So wie der Artikel im Magazin (von 3 CH-Zeitungen) stand, hätte er natürlich auch von SPON publizert werden können. Nun reagiert SPON halt darauf mit (möglicherweise berechtigten) Zweifeln an der Wirksamkeit und fehlenden Belegen des Verfahrens. Wie weit das neuere Modell mit dem Persönlichkeitsprofil empirisch wirksamer als die bisherigen Datenmodelle funktionieren, kann gezielt mit Kontrollstudien untersucht werden.

Fakt scheint ja zu sein, dass mit dem "BIG DATA"-Pool auch andere Firmen arbeiten:

"Richtig ist: Das sogenannte "Voter Targeting" spielt im US-Wahlkampf mittlerweile eine große Rolle. Indem sie Daten, die ein Bürger auf Facebook sowie on- und offline hinterlässt, kombinieren, versprechen einige Firmen, potenzielle Wähler zielgenau mit Werbebotschaften zu erreichen. Ein Beispiel: Wahlkämpfern wird angeboten, nicht nur Wähler im Swing State North Carolina zu erreichen, sondern dort nur jene Frauen, die zwischen 25 und 35 sind, im Jahr 70.000 Dollar oder weniger verdienen und mal demokratisch, mal die Republikaner wählen. "

Und im Wettbewerb der Datenfirmen entstehen zwangsläufig Verbesserungen, IMHO, und die Wirksamsten werden zukünftig jeweils für den Wahlkampf und Kampagen beauftragt werden, egal ob ohne, mit oder welchem Persönlichkeits-Faktoren Modell, die Hauptsache, die zielgruppen/individualzentrierte Werbung funktioniert besser als die frühere.

Meiner Ansicht nach müssten solche Firmen auf Transparenz (wie bei Open Source) verpflichtet werden, dann wäre es wissenschaftlich überprüfbar. Jetzt bleibt das wie die Marktforschung in der Wirtschaft mehr oder weniger geheim.

HollyX 05.12.2016 16:49

Hi,

der Artikel hat mich gestern auch kalt erwischt und natürlich geschockt. Zwei Zweifel hatte ich aber:
a) meines Wissens sind Persönlichkeitsmaße nicht besonders vorhersagewirksam. Das war ja Mitte des letzten Jahrhunderts Grund für die Krise in diesem Gebiet, die im sogen. "Interaktionismus" mündete - nämlich der Vorstellung, dass Verhalten immer aus einer Interaktion zwischen allgemeinen Dispositionen (=Persönlichkeit) und Situationsmerkmalen (Gelegenheiten, Anreize) resultieren.

Wenn also solche nützlichen Beziehunngen zwischen den Big five und facebook-likes bestehen, ist das zunächst seltsam. Da würde ich die Ergebnisse/Daten gern mal sehen.

b) Wie soll es kommen, dass Big data ermöglicht, über "spezifische Personen" persönlichkeitsrelevante Daten zu bekommen? Nicht dass ich mich da auskennen würde, aber das wäre mir neu (DAS wäre wirklich ein Horrorszenario).

Grüße
Holger

qbz 05.12.2016 20:28

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1276718)
Hi,

der Artikel hat mich gestern auch kalt erwischt und natürlich geschockt. Zwei Zweifel hatte ich aber:
a) meines Wissens sind Persönlichkeitsmaße nicht besonders vorhersagewirksam. Das war ja Mitte des letzten Jahrhunderts Grund für die Krise in diesem Gebiet, die im sogen. "Interaktionismus" mündete - nämlich der Vorstellung, dass Verhalten immer aus einer Interaktion zwischen allgemeinen Dispositionen (=Persönlichkeit) und Situationsmerkmalen (Gelegenheiten, Anreize) resultieren.

Wenn also solche nützlichen Beziehunngen zwischen den Big five und facebook-likes bestehen, ist das zunächst seltsam. Da würde ich die Ergebnisse/Daten gern mal sehen.

b) Wie soll es kommen, dass Big data ermöglicht, über "spezifische Personen" persönlichkeitsrelevante Daten zu bekommen? Nicht dass ich mich da auskennen würde, aber das wäre mir neu (DAS wäre wirklich ein Horrorszenario).

Grüße
Holger

also ich habe nochmals reingeschaut ... ;)

Der Artikel im Magazin enthält einen Link, wo das psychometrische Institut der Uni Cambridge die Arbeit dazu vorstellt.
https://applymagicsauce.com/demo.html

Du kannst da als Demo einen englischen Text eingeben oder Mail, Website eines Freundes ;) u.a. oder Dein Like-Profil von Facebook verwenden und Du erhälst die Skalen aus dem OCEAN Test und weitere Attribute (Alter, Geschlecht, Führungseigenschaft, Persönlichkeitstyp nach dem Analytiker Jung). Anschliesssend füllst Du auf einem anderen Online-Portal den Ocean Fragebogen aus.
discovermyprofile.com/personality.html

Wie hoch ist die Übereinstimmung der Ergebnisse beider Tests? Das tat das psychometrische Institut dort mit hundertausenden Probanden, die freiwillig die Tests absolvierten und ihr Einverständnis für die Verwendung der Facebook Like-Daten gaben.
https://applymagicsauce.com/document....html#like_ids

Die Menge der erfassten und ausgewerteten Daten von freiwilligen Probanden im Unterschied zur vordigitalen Welt ist beeindruckend, krass, 6 Millionen Probanden für ihr Persönlichkeitsmodell, was als universitäre Grundlagenforschung auch als Open Source, transparent und mit seriösen Publikation daher kommt.
https://applymagicsauce.com/research.html

Weshalb sollen sie methodisch (also statistisch) nicht korrekt gearbeitet haben, um den OCEAN Test mit Facebook-Likes "abbilden" zu können. Mir scheint auf den ersten Blick deren Arbeit seriös zu sein.
https://applymagicsauce.com/document....html#like_ids

Was fängt man damit in einer Wahlkampagne oder in der Produktwerbung an,wenn man von Facebook-Nutzern mit einer Mindestsumme von Likes 5 voneinander weitgehende unabhängige Persönlichkeitsdimensionen relativ sicher abschätzen kann? Über diese Anwendungsstudien (Wahlen, Werbung usf.) erfährt man leider nichts, weil die Anwendung der Grundlagenforschung halt kommerziell erfolgt. Offenbar wurden diese Informationen unter anderem bei mehreren wichtigen Wahlkampagnen verwendet.

HollyX 05.12.2016 21:25

Hallo qbz,

vielen Dank für Deine Mühe! In der Tat sehr interessant und definitiv seriös (sie haben das im "American Psychologist" publiziert *schluck*

Was ich mitnehme:
- Sie sagen mit dem gesamten Facebook-Like-Profil viele traits vorher (Big 5, Intelligenz, Alter, Religion, Geschlecht, Sexuelle Orientierung, politische Einstellung).
Das ist nicht verwunderlich, weil sich Einstellungen und allgemeine Interessen ja eben in den likes wiederfinden. Aus dem "liken" von sagen wir mal konservativen oder sogar rechten postings lässt sich wenig überraschend die politische Einstellung vorhersagen.

Das das auch mit den Big 5 gut funktioniert liegt zum Einen an der Masse an items (100 items des Big-5-Fragebogens kriegt man nur mit Studenten oder Freiwilligen durch) :) und zum anderen an der Masse an Likes, die ein Profil so hergibt (wieviel hat man da so? 500? 1000?). Dadurch nivellieren sich sowohl Messfehler auf beiden Seiten als auch ideosynkratische Besonderheiten ("Ausnahme -likes"). Macht Sinn.

Was an Unklarheit noch bleibt ist nach wie vor wie Cambridge analytica das like-Profil (und damit den zentralen Prädiktor für alle diese Dinge) mit individuellen Personen zusammenbringt. Der Artikel schrieb ja, dass Wahlkämpfer an Türen klingelten und angaben, sie wüssten, wer da die Tür öffnet. Selbst die likes kann ich ja nicht von jedem einsehen und somit zur Analyse verwenden.

Bei der Seite mit dem Selbstest - muss ich zugeben - konnte ich mich kaum zurückhalten, mein Profil "zu öffnen"...Besser nicht :)

Grüße
Holger

qbz 06.12.2016 09:12

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1276776)

Was an Unklarheit noch bleibt ist nach wie vor wie Cambridge analytica das like-Profil (und damit den zentralen Prädiktor für alle diese Dinge) mit individuellen Personen zusammenbringt. Der Artikel schrieb ja, dass Wahlkämpfer an Türen klingelten und angaben, sie wüssten, wer da die Tür öffnet. Selbst die likes kann ich ja nicht von jedem einsehen und somit zur Analyse verwenden.

Bei der Seite mit dem Selbstest - muss ich zugeben - konnte ich mich kaum zurückhalten, mein Profil "zu öffnen"...Besser nicht :)

Grüße
Holger

Hallo HollyX,

danke für Deine Erläuterungen / Bewertungen zu den Tests. Genau da, wo es um die Verknüpfung der Facebook-Daten von Wählergruppen mit weiteren persönlichen Daten wie Adressen (also einer Nutzer-Identifizierung) geht, kommen natürlich die Phantasien, Befürchtungen ins Spiel. Entweder sind die Angaben dazu im Bericht ungenau bis falsch oder die Adressdaten wurden nach deutschem Recht illegal, hinter dem Rücken der Nutzer beschafft / gekauft. Was legal vorstellbar ist, um personenzentrierte Werbung zu schalten, wäre die Anwendung der Like-Auswertung beim Einloggen in Facebook zu verwenden.

Ich persönlich habe keinen Facebook-Account, gefiel mir nie. Mein Provider mit fast allen Inet-Diensten für Privatpersonen ist seit den Anfängen des Internet ein kleiner Unix-/Linux-Internet Verein in Berlin-Wedding mit eigenen Vereinsräumen, wo die Server mit den verschlüsselten Daten stehen und aktive Vereinsmitglieder ehrenamtlich alles selbst machen, quasi ein gallisches Dorf im Internet :)
Zum Verein: in-berlin.de

Gruss,
qbz

HollyX 06.12.2016 15:21

Hi,

ich nehme nach einigen Gesprächen mit USA-vertrauten Personen mittlerweile an, dass die Daten nicht auf Illegale Weise verknüpft werden, sondern dass einfach an den Türen *derjenigen* Leute geklopft wird, die ihre Facebook-Inhalte wenig sorgfältig handhaben und auch sonst eher "offen" sind.

Im Grunde ist das aber ne Gradwanderung. Immer wenn wir andere zu überzeugen versuchen (ist ja hier im Forum nicht anders), formulieren wir die Argumente "personenbezogen". Da ist nichts schlimmes daran. Es ist und bleibt ja dann immer noch ein Argument, dem der andere zustimmen kann oder nicht. Begriffe wie "Manipulation" finde ich da etwas überzogen (weil ganz so leicht überzeugbar sind Menschen dann doch nicht - das weiß ich aus Jahrzehnten "persuasion-Forschung").

Andererseits (wie im allgemeinen personenbezogenen marketing) ist das halt der Versuch, durch das Zusschneiden der Werbung auf die Person dir Zeug aufzuschwätzen, dass du dann bereitwilliger kaufst. So könnten v.a. extravertierte Triathleten Werbung für teures Material bekommen, weil die das Geld raushauen vielleicht weniger schlimm finden :Huhu:

Grüße
Holger

schnodo 06.12.2016 15:56

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1276653)
Hier z.B.:
Snowden Responds To Donald Trump’s Death Threats
Hatte jetzt keine Zeit, die Zuverlässigkeit der Quelle zu prüfen.

Die ganze Sache wird dadurch etwas "fishy", dass in dem kurzen Audio-Auschnitt der beim Snowden-Interview abgespielt wird, Trump keinen Namen nennt - er hätte also genauso gut über irgendeinen Terroristen reden können. Die Washington Post berichtet aber wohl Ähnliches, der längere Audio-Mitschnitt von Fox&Friends ist verfügbar und stimmt überein, somit war es augenscheinlich genau so, wie berichtet wurde.

qbz hat Trumps Meinung also korrekt wiedergegeben. :Blumen:
Oder zumindest eine seiner Meinungen. Wer weiß, wie oft Trump sich in der Zwischenzeit schon besonnen hat? :)

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1276653)
Aber aktuell ist dies zu lesen:
"So fordert Trumps neuer CIA-Chef Mike Pompeo etwa die Todesstrafe für Whistleblower Edward Snowden."
http://www.spiegel.de/politik/auslan...a-1121654.html

"Guilt by association" hingegen halte ich für unzulässig. Wenn man es Trump vorwirft, dann muss er es schon selbst geäußert haben, was er ja auch getan hat. ;)

qbz 06.12.2016 17:30

Zitat:

Zitat von HollyX (Beitrag 1276984)
Hi,

ich nehme nach einigen Gesprächen mit USA-vertrauten Personen mittlerweile an, dass die Daten nicht auf Illegale Weise verknüpft werden, sondern dass einfach an den Türen *derjenigen* Leute geklopft wird, die ihre Facebook-Inhalte wenig sorgfältig handhaben und auch sonst eher "offen" sind.

Im Grunde ist das aber ne Gradwanderung. Immer wenn wir andere zu überzeugen versuchen (ist ja hier im Forum nicht anders), formulieren wir die Argumente "personenbezogen". Da ist nichts schlimmes daran. Es ist und bleibt ja dann immer noch ein Argument, dem der andere zustimmen kann oder nicht. Begriffe wie "Manipulation" finde ich da etwas überzogen (weil ganz so leicht überzeugbar sind Menschen dann doch nicht - das weiß ich aus Jahrzehnten "persuasion-Forschung").

Andererseits (wie im allgemeinen personenbezogenen marketing) ist das halt der Versuch, durch das Zusschneiden der Werbung auf die Person dir Zeug aufzuschwätzen, dass du dann bereitwilliger kaufst. So könnten v.a. extravertierte Triathleten Werbung für teures Material bekommen, weil die das Geld raushauen vielleicht weniger schlimm finden :Huhu:

Grüße
Holger

Hallo HollyX,

ich empfände es schon als sehr befremdlich, wenn ein Unbekannter wie in den USA wegen Wahlwerbung vor meiner Tür steht und schon mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit mehr weiss über mich als ich, der den Test nicht gemacht hat, nämlich wie neurotisch, gewissenhaft, extravertiert, offen, verträglich im Vergleich mit meinen Mitmenschen ich möglicherweise bin, bevor man "Hallo" gesagt hat. Strange!

Oder bei Stellenbesetzungen werten die Arbeitgeber die Bewerbungsschreiben oder die Likes mit einem solchen Persönlichkeitstest aus. Macht das Schule, prüft jeder schlaue Bewerber sein Anschreiben vorher noch auf solche Tests und passt es konformistisch an. :Lachen2:

Allein für die Auswertung der Likes durch einen standardisierten Persönlichkeitstest sowie das Speichern dieser personalisierten Daten in einer anderen Eigner-Datenbank als bei Facebook sowie die Verwendung der Ergebnisse ohne Einwilligung der Betroffenen gilt im deutschen Datenschutzrecht zu 100 % die rote Karte, zumal die Datenergebnisse noch persönlichkeitsintime, besonders geschützte Bereiche umfassen. Stünde ein Wahlwerber mit dem so generierten Persönlichkeitsprofil vor der Tür, könnte man in DE die sofortige Löschung seiner Daten einfordern und Anzeige erstatten. Leider gibt es nur wenige Alibistellen beim Datenschutz, hilflos überfordert.

Gruss,
qbz

Ps.: Passend zum Thema heute ein Artikel über eine datensammelnde, werbung betreibende, auf Fragen der Kinder antwortende Puppe im Kinderzimmer.
http://www.spiegel.de/netzwelt/web/p...a-1124666.html

qbz 06.12.2016 17:36

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1276993)
Die ganze Sache wird dadurch etwas "fishy", dass in dem kurzen Audio-Auschnitt der beim Snowden-Interview abgespielt wird, Trump keinen Namen nennt - er hätte also genauso gut über irgendeinen Terroristen reden können. Die Washington Post berichtet aber wohl Ähnliches, der längere Audio-Mitschnitt von Fox&Friends ist verfügbar und stimmt überein, somit war es augenscheinlich genau so, wie berichtet wurde.

qbz hat Trumps Meinung also korrekt wiedergegeben. :Blumen:
Oder zumindest eine seiner Meinungen. Wer weiß, wie oft Trump sich in der Zwischenzeit schon besonnen hat? :)

Danke Euch, lidlracer und schnodo, für die exakte Recherche! :Blumen:
Zuviel, zunahe Beschäftigung mit Trump und seinem Umkreis schadet meinen Nerven. ;)

Campeon 07.12.2016 14:12

Hatten wir das schon?

https://www.welt.de/?config=articlei...132425_germany

Komische Demokratie.
2,7 Mio mehr Stimmen und trotzdem verloren.

schnodo 07.12.2016 14:24

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1277218)
Komische Demokratie.
2,7 Mio mehr Stimmen und trotzdem verloren.

Das Wahlsystem beruht halt nicht auf einer direkten Mehrheitswahl. Solche Ergebnisse entstehen durch die ungleichmäßige Verteilung der Menschen in den Wahlbezirken. Wer es gerne anders hätte, muss dann eben mal die Verfassung ändern.

Die amerikanischen Verfassungsväter haben entweder
  • eine derart massive Ballung der Bevölkerung in wenigen Zentren nicht vorhergesehen oder
  • diese vorhergesehen aber absichtlich den Stimmen der ländlichen Bevölkerung eine höhere Bedeutung zugebilligt oder
  • nicht ahnen können, wie bei der Aufteilung der Wahlbezirke in der Zukunft getrickst werden wird
Vermutlich gibt es da noch mehr, auf das ich gerade nicht komme. :)

schnodo 07.12.2016 14:44

Donald Trump ist TIME Person of the Year.

For reminding America that demagoguery feeds on despair and that truth is only as powerful as the trust in those who speak it, for empowering a hidden electorate by mainstreaming its furies and live-streaming its fears, and for framing tomorrow’s political culture by demolishing yesterday’s, Donald Trump is TIME’s 2016 Person of the Year.

Mo77 07.12.2016 14:45

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1277220)
Das Wahlsystem beruht halt nicht auf einer direkten Mehrheitswahl. Solche Ergebnisse entstehen durch die ungleichmäßige Verteilung der Menschen in den Wahlbezirken. Wer es gerne anders hätte, muss dann eben mal die Verfassung ändern.

Die amerikanischen Verfassungsväter haben entweder
  • eine derart massive Ballung der Bevölkerung in wenigen Zentren nicht vorhergesehen oder
  • diese vorhergesehen aber absichtlich den Stimmen der ländlichen Bevölkerung eine höhere Bedeutung zugebilligt oder
  • nicht ahnen können, wie bei der Aufteilung der Wahlbezirke in der Zukunft getrickst werden wird
Vermutlich gibt es da noch mehr, auf das ich gerade nicht komme. :)

Aluhüte auf.......

Es war ihnen egal wer gewinnt, da sie alle infiltriert haben!

:Lachanfall:

Campeon 07.12.2016 15:06

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1277220)
Das Wahlsystem beruht halt nicht auf einer direkten Mehrheitswahl. Solche Ergebnisse entstehen durch die ungleichmäßige Verteilung der Menschen in den Wahlbezirken. Wer es gerne anders hätte, muss dann eben mal die Verfassung ändern.

Schon klar, aber warum hält man immer noch an solch veralteten Methoden fest?
Mir unerklärlich.

Und eine Verfassungsänderung sollte eigentlich möglich sein.
Vor allem wenn es der Gerechtigkeit dient.

LidlRacer 07.12.2016 15:10

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1277220)
Das Wahlsystem beruht halt nicht auf einer direkten Mehrheitswahl. Solche Ergebnisse entstehen durch die ungleichmäßige Verteilung der Menschen in den Wahlbezirken. Wer es gerne anders hätte, muss dann eben mal die Verfassung ändern.
[...]
... wie bei der Aufteilung der Wahlbezirke in der Zukunft getrickst werden wird

Die "Wahlbezirke" in dem Sinne, dass sich nach ihrer Bevölkerungszahl die Zahl der Wahlmänner bemisst, sind hier aber die Bundesstaaten selbst. Da die Grenzen der Bundesstaaten meines Wissens selten geändert werden, kann da auch nix bei der Aufteilung getrickst werden.

Aber bevölkerungsarme Staaten werden systematisch stark bevorzugt - insbesondere weil jeder Staat 2 Senatoren und dementsprechend 2 zusätzliche Wahlmänner hat.
Außerdem gibt es Ungenauigkeiten durch die ganzzahlige Zuordnung von Wahlmännern und die nur alle 10 Jahre aktualisierten Bevölkerungszahlen, aufgrund derer die Wahlmänner verteilt werden.

Details z.B. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Electo...usammensetzung

schnodo 07.12.2016 15:22

Zitat:

Zitat von Campeon (Beitrag 1277234)
Und eine Verassungsänderung sollte eigentlich möglich sein.
Vor allem wenn es der Gerechtigkeit dient.

Du beliebst heute zu scherzen. :Lachen2:

Du hast wohl vergessen, dass es sich bei denen, die das bewirken könnten, um Politiker handelt. Da schlägt Machterhalt oder Machterwerb reproduzierbar das, was man eventuell unter "Gerechtigkeit" verbuchen könnte.

In irgendeiner Form hat mal der eine mal der andere Vorteile durch dieses System. Der Leidensdruck ist meist nicht sehr groß, die Hürden für eine Verfassungsänderung schon. Vor allem bräuchte man für die notwendige Mehrheit genau die Wähler, deren Stimme entwertet würde. Das tut sich freiwillig keiner an, deswegen wird das gerne mal in den Medien diskutiert, Du hörst aber Hillary Clinton nicht lautstark fordern, dass das Wahlsystem geändert werden soll.

Wenn sie die Stimmen dafür hätte, dann hätte sie auch die Wahl gewonnen und in dem Fall wäre das auch wieder kein Thema gewesen. :Cheese:

schnodo 07.12.2016 15:43

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1277237)
Die "Wahlbezirke" in dem Sinne, dass sich nach ihrer Bevölkerungszahl die Zahl der Wahlmänner bemisst, sind hier aber die Bundesstaaten selbst. Da die Grenzen der Bundesstaaten meines Wissens selten geändert werden, kann da auch nix bei der Aufteilung getrickst werden.

Du hast Recht. Die Grenzen der Bundesstaaten bleiben weitestgehend fix. Gerrymandering spielt bei der Präsidentschaftswahl keine Rolle.


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