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keko# 16.05.2023 23:05

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1708537)
...
Ich setze ein Hefeweizen bei mir in der Küche, dass diese Energiegewinnung angesichts der immer preiswerter werdenden erneuerbaren Energien in Deutschland keine Rolle spielen wird. Stichtag ist der 16. Mai 2033. Schlägst Du ein?
:Prost:

Was ist mit "immer preiswerter" gemeint?
Soll das heißen, Energie kostet irgendwann kaum mehr was? Das wäre mit Sicherheit kontraproduktiv.
Ich wette, dass Energie bis zum 16. Mai 2033 letztendlich für uns alle im Vergleich zum 16. Mai 2023 teurer werden wird. E-Autofahren mit eingeschlossen.

dr_big 17.05.2023 06:53

Treffende Karikatur bei Spiegel:
https://cdn.prod.www.spiegel.de/imag...6_fpy44.98.jpg

qbz 17.05.2023 08:10

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1708542)

Es wäre leichter, diese Teile der Bevölkerung für eine Energiewende zu gewinnen, wenn die Regierung die soziale Komponente auch ernst nehmen würde. Bei der Liberalisierung des Strommarktes wurde den Bürgern versprochen, dass dadurch der Strom sich verbilligen würde, er wurde im Gegenteil teuerer und die Gewinne der nun privaten Energieversorger stiegen. Die Inflation ist hoch u.a. wegen der Energiekosten.

Vor zwei Tagen kündigte das Kartellamt Ermittlungen gegen mehrere Energieversorger an, weil sie im Verdacht stehen, zu hohe Endkundenpreise angesetzt zu haben, um von den Energiepreisbremesen zu profitieren, sprich die Kunden und den Staat abzuzocken. "Wir haben Anhaltspunkte dafür, dass die zugrundeliegenden Preise gegenüber den Endkunden sachlich nicht gerechtfertigt sein könnten." Meinte der Kartellamtspräsident.

Sich über die einkommensschwachen Leute lustig zu machen, welche preiswerte Energie wollen, finde ich systemkonform und Unterstützung für die übermässigen Gewinne der Konzerne. Versuche mal in einer der gängigen Medien eine Karrikatur zu finden, welche die fehlende Abschöpfung der Übergewinne im Energiesektor kritisiert. Fehlanzeige. Man könnte ebenfalls genauso gut die grossen Konzerne kritisieren, die wegen der Energiekosten einfach Produktionsteile verlagern oder weshalb die Regierung bzw. Habeck jetzt überlegt, den Strom für die grossen Konzerne nochmals zusätzlich zu subventionieren, damit sie weiter in Deutschland produzieren. Es geht im Kern um die sozial ungerechte Lastenverteilung, die Leute kritisieren, wenn sie sich kritisch zur Energiewende und den Kosten äussern. Auch die Öl- und Gaskonzerne haben 2022 z.T. ihre Gewinne verdoppelt, die sie wiederum in Aktienrückkäufe investieren, während von den kleinen Leute verlangt wird, die Energiewende zu finanzieren. Zu einer solchen Reform sagen viele davon dann einfach "Nein" und wählen "AFD" und auch nicht die PdL, weil die eine schnelle Energiewende fordert, allerdings mit sozialen Prioritäten.

Klugschnacker 17.05.2023 08:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1708539)
Was ist mit "immer preiswerter" gemeint?

Billiger im Vergleich zu den fossilen Energien in naher Zukunft.

Der Preis der fossilen Energien hängen von den schwankenden Marktpreisen (Öl, Gas, Kohle...) und dem CO2-Preis ab. Beides kann man für die Zukunft nur schätzen. Kohle bleibt preislich bis zu einem CO2-Preis von 10 Euro je Tonne konkurrenzfähig, Gas bis 100 Euro je Tonne CO2. Im Energiemix sind die Erneuerbaren ab einem CO2-Preis von 50 Euro je Tonne günstiger als die Fossilen.

Zusammengefasst: Der Umstieg auf erneuerbare Energien bringt für die Zukunft billigere Energie als mit fossilen Brennstoffen.

Nebenbei: Wenn wir beim Strom von 95% erneuerbaren Energien ausgehen, sparen wir 96% CO2 ein im Vergleich zum Jahr 1990. Die Kosten pro vermiedene Tonne CO2 betragen dann 50 Euro. Das ist günstig und liegt weit unter den Kosten anderer CO2-Einsparoptionen. (Gelegentlich wird ja behauptet, der Umstieg auf Gas oder Atomkraft würde auf effizientere Weise CO2 einsparen, was aber nicht stimmt).

Ohne den zügigen Ausbau der erneuerbaren Energien wird das freilich nichts. :Blumen:

Nepumuk 17.05.2023 08:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1708517)
Genau, es war sicher auch ein Fehler, Katalysatoren und Diesel-Rußpartikelfilter zu entwickeln, statt gleich BEV zu pushen, damals eben mit Blei-Batterien...

Zu mindestens wäre es klüger gewesen, in der Verkehrspolitik nicht nur einseitig auf das Auto zu setzen. Die negativen Folgen der Autoverkehrspolitik waren schon in den 80er Jahren sehr deutlich. Die Forderung der damaligen Grünen nach 5 Mark für den Liter Benzin waren extrem weitsichtig.
Statt dessen hat man sich dafür entschieden, die schon damals überholt Technik mit Bagatellmaßnahmen am Laufen zu halten, statt in die Zukunft zu investieren. Diesen Fehler sollten wir nicht nochmal begehen.

Siebenschwein 17.05.2023 08:28

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1708548)
Zu mindestens wäre es klüger gewesen, in der Verkehrspolitik nicht nur einseitig auf das Auto zu setzen. Die negativen Folgen der Autoverkehrspolitik waren schon in den 80er Jahren sehr deutlich. Die Forderung der damaligen Grünen nach 5 Mark für den Liter Benzin waren extrem weitsichtig.
Statt dessen hat man sich dafür entschieden, die schon damals überholt Technik mit Bagatellmaßnahmen am Laufen zu halten, statt in die Zukunft zu investieren. Diesen Fehler sollten wir nicht nochmal begehen.

Ich denke, dass das nur Scheingefechte sind und die Frage gar nicht "entweder- oder" war. Du kannst Dich eventuell nicht erinnern, wie stark die Autoabgase bis in die 80er die Luft lokal verpestet haben. Dass diese Probleme heute kaum noch wahrgenommen werden, weil die Abgase eben sehr effizient gereinigt werden, ist schon eine Erfolgsgeschichte. Falls Du das nicht so siehst, empfehle ich eine Reise nach Delhi.
Nichtsdestotrotz hätte man schon natürlich parallel den ÖV und vor allem den Güterverkehr per Bahn deutlich ausbauen müssen. Hier hat die Politik deutlich versagt - und hat auch bis jetzt nicht die richtigen Prioritäten gesetzt.

keko# 17.05.2023 08:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1708547)
....
Zusammengefasst: Der Umstieg auf erneuerbare Energien bringt für die Zukunft billigere Energie als mit fossilen Brennstoffen.

...

Absolut gesehen muss der Preis für Energie aber trotzdem steigen, sonst bringt das nichts.
Angenommen Stromkosten sind sehr niedrig, dann kurve ich den ganzen Tag mit einem meiner eAutos umher, lasse in meinem Haus Tag und Nacht das Licht brennen. Und wenn Flugzeuge mit erneuerbaren Energieträgern fliegen, jette ich von hier nach da.
Die Produkte, die ich nutze, müssen produziert werden und brauchen Rohstoffe. Ganz davon abgesehen wären dann Straßen voll.
Zu dem Umschwung auf Erneuerbare muss es also gleichzeitig Einschränkungen und Regulierung geben.
Und hier weiß ich nicht, ob wir noch Vorbild für andere Länder wären. Ich glaube sogar, dass beispielsweise die Regierung Chinas mit steigendem Wohlstand ebenso das Problem hat, dass die Bevölkerung nach Freiheiten strebt und die Bevölkerung Regulierungen loswerden will.

keko# 17.05.2023 08:46

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1708548)
Zu mindestens wäre es klüger gewesen, in der Verkehrspolitik nicht nur einseitig auf das Auto zu setzen. Die negativen Folgen der Autoverkehrspolitik waren schon in den 80er Jahren sehr deutlich. Die Forderung der damaligen Grünen nach 5 Mark für den Liter Benzin waren extrem weitsichtig.
Statt dessen hat man sich dafür entschieden, die schon damals überholt Technik mit Bagatellmaßnahmen am Laufen zu halten, statt in die Zukunft zu investieren. Diesen Fehler sollten wir nicht nochmal begehen.

Meines Wissen waren die Grünen bereits Ende der 90er Jahre in Regierungsverantwortung. Was ist daraus geworden? Was glaubst du, warum ich sie damals überzeugt gewählt habe?

Fass dir mal an die eigene Nase, da du jahrelang die gleiche Partei wählst und ihre Politik auch noch verteidigst, anstatt sie zu kritisieren. Wir ändern aktuell nämlich genau gar nichts.

(no offense natürlich! :Blumen: )

dr_big 17.05.2023 08:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1708552)
Meines Wissen waren die Grünen bereits Ende der 90er Jahre in Regierungsverantwortung.

Ich würde eher sagen, die Grünen sind aktuell das erste mal in einer politischen Situation, in der sie tatsächlich etwas bewegen und mitgehalten können.

Klugschnacker 17.05.2023 08:56

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1708551)
Und hier weiß ich nicht, ob wir noch Vorbild für andere Länder wären.

Ich höre dieses Argument öfter – wir Deutsche wären Vorbild für andere Länder, die uns nacheifern. Gibt es ein Beispiel für ein Land, welches gespannt auf unseren Weg durch die Klimakrise schaut und uns im Erfolgsfall nacheiferte?

Ich kenne keines. In der EU haben wir ein Klimagesetz, das für alle EU-Länder verbindlich ist. Es schreibt feste CO2-Reduktionsziele vor: Netto-Null-Emissionen bis zum Jahr 2050, danach negative Emissionen.

Kein EU-Land hat die Zeit, erstmal abzuwarten, was er Deutsche Michel so treibt.

Und außerhalb der EU? China will sich bei uns ganz gewiss nichts abschauen, die USA ebenfalls nicht. Afrika? Zwei Drittel der Haushalte dieses Kontinents sind noch nicht einmal an ein Stromnetz angeschlossen.

Genussläufer 17.05.2023 09:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1708547)
Der Preis der fossilen Energien hängen von den schwankenden Marktpreisen (Öl, Gas, Kohle...) und dem CO2-Preis ab. Beides kann man für die Zukunft nur schätzen. Kohle bleibt preislich bis zu einem CO2-Preis von 10 Euro je Tonne konkurrenzfähig, Gas bis 100 Euro je Tonne CO2. Im Energiemix sind die Erneuerbaren ab einem CO2-Preis von 50 Euro je Tonne günstiger als die Fossilen.

Zusammengefasst: Der Umstieg auf erneuerbare Energien bringt für die Zukunft billigere Energie als mit fossilen Brennstoffen.

Das sind doch Aussagen, die niemand bestreitet. Es geht darum, daß es viele Zeiten ohne diesen Strom gibt und daß diese Zeiten länger sind als Du schreibst. So findest Du hier die längste Dunkelflauten seit 2012 (Quelle:techforfuture und diese beziehen sich wiederum auf Agora):

3,5 Monate Dunkelflaute vom 26.08.2014 bis 10.12.2014 Agorameter 2 3 4
2,5 Monate Dunkelflaute vom 06.01.2013 bis 23.03.2013 Agorameter 2 3
2,2 Monate Dunkelflaute vom 26.12.2014 bis 01.03.2015 Agorameter 2 3
1,9 Monate Dunkelflaute vom 02.11.2021 bis 30.12.2021 Agorameter 2
1,6 Monate Dunkelflaute vom 29.12.2020 bis 15.02.2021 Agorameter 2
1,5 Monate Dunkelflaute vom 09.11.2012 bis 24.12.2012 Agorameter 2
1,5 Monate Dunkelflaute vom 22.03.2014 bis 06.05.2014 Agorameter 2
1,4 Monate Dunkelflaute vom 08.11.2013 bis 21.12.2013 Agorameter 2
1,2 Monate Dunkelflaute vom 06.01.2017 bis 12.02.2017 Agorameter 2
1,1 Monate Dunkelflaute vom 26.02.2012 bis 29.03.2012 Agorameter 2
1,1 Monate Dunkelflaute vom 04.11.2019 bis 06.12.2019 Agorameter 2
1,0 Monat Dunkelflaute vom 15.01.2012 bis 15.02.2012 Agorameter 2
1,0 Monat Dunkelflaute vom 25.02.2016 bis 27.03.2016 Agorameter 2
1,0 Monat Dunkelflaute vom 16.10.2016 bis 15.11.2016 Agorameter

Dazu kommt, daß es nicht sicher ist, daß wir die Energie überhaupt so erzeugen können. Es gibt zumindest in Bezug auf den Wind Zweifel wie mehrfach gezeigt. Die Veränderung und damit verbundene Vertrocknung der Lee Seite der Windräder ist ein weiteres ignoriertes Thema.

Das Vorhandensein der Speicher ist genauso ungewiss wie die von Dir berechtigt eingebrachten Zweifel zu CO2 Speicherung, H2 Technologien und weiß der Geier.

Du tust aber so als ob diese Unsicherheit nur bei den nicht auf der grünen Agenda liegenden Themen besteht. Diese gilt aber ebenso für die hier propagierten Vorgehensweisen. Und niemand weiß heute, welche Idee oder welcher Mix von Ideen das Rennen macht. Wenn das jemand wüsste, wäre es die gefährdetste Person auf dem Planeten. Jeder wollte dessen Glaskugel haben ;)

Übrigens sind andere Länder nicht so intelligent wie wir. Die setzen deutlich mehr auf Diversifikation. Wahrscheinlich gibt deren Glaskugel andere Antworten. Oder noch wahrscheinlicher, sie glauben nicht an die Glaskugel bzw. agieren prognosenfrei.

Klugschnacker 17.05.2023 09:42

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1708565)
3,5 Monate Dunkelflaute vom 26.08.2014 bis 10.12.2014

Demnach wäre es vom Spätsommer bis zum 2. Advent 2014 dunkel und windstill in ganz Deutschland gewesen? Den ganzen Herbst kaum ein Lüftchen?

Genussläufer 17.05.2023 09:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1708569)
Demnach wäre es vom Spätsommer bis zum 2. Advent 2014 dunkel und windstill in ganz Deutschland gewesen? Den ganzen Herbst kaum ein Lüftchen?

Schwarzfahrer hat doch sehr deutlich geschrieben, was eine Dunkelflaute ist. Die Daten stammen von Agora. Du kannst das nachlesen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich darauf antworten soll.

Du kannst das aber auf der Agora Seite nachspielen. Du hast immer mal wieder eine kurze Phase von Wind, aber dann lange Flauten. In den "guten" Phasen werden die Speicher aber nicht gefüllt. Es geht Stück für Stück bergab. Ist wie beim Übertraining.

Klugschnacker 17.05.2023 10:04

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1708570)
Schwarzfahrer hat doch sehr deutlich geschrieben, was eine Dunkelflaute ist. Die Daten stammen von Agora. Du kannst das nachlesen. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich darauf antworten soll.

Was im Jahr 2014 eine Dunkelflaute ist, muss im Jahr 2030 keine Dunkelflaute mehr sein. Das ist doch einfach zu verstehen.

Beispiel Photovoltaik: Wenn bei einer Dunkelflaute nur halb so viel Solarstrom erzeugt wie benötigt wird, dann lässt sich das durch eine Verdopplung der installierten Kapazitäten beheben.

Beispiel Windkraft: Hier gilt dasselbe wie oben. Wichtig ist die Nabenhöhe der Windräder. Wenn für ein Windrad auf 75m Höhe flaute ist, kann ein Windrad auf 150m Höhe dennoch ausreichend Strom produzieren.

Ob eine Dunkelflaute vorliegt, hängt also von der Menge und der Qualität der Solar- und Windkraftwerke ab. Das können wir regeln.

Falls dann trotzdem mal der Solar- und Windstrom knapp wird, müssen wir alternative Energiequellen bereit halten, von denen ja schon viel die Rede war. Wasserstoff (Power to Gas in Zeiten überschüssiger Stromproduktion), Biomasse, Wasserkraft, Batterien, Stromimporte und so weiter. Zudem können wir smart unseren Strombedarf regeln.

Alternativen gibt es nicht, außer man will wie Trump oder die AfD aus dem Klimaschutzabkommen aussteigen. Beide haben aus meiner Sicht für sich, dass sie in diesem Punkt wenigstens ehrlich sind.

Genussläufer 17.05.2023 10:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1708571)
Was im Jahr 2014 eine Dunkelflaute ist, muss im Jahr 2030 keine Dunkelflaute mehr sein. Das ist doch einfach zu verstehen.

Das ist leider zu einfach.

Zitat:

Beispiel Photovoltaik: Wenn bei einer Dunkelflaute nur halb so viel Solarstrom erzeugt wie benötigt wird, dann lässt sich das durch eine Verdopplung der installierten Kapazitäten beheben.
So einfach ist das leider nicht. Du hast hier sehr großes Potential. Das steht ausser Frage. Wenn es bedeckt ist oder wenn es Nacht ist, funktioniert das aber nicht.

Zitat:

Beispiel Windkraft: Hier gilt dasselbe wie oben. Wichtig ist die Nabenhöhe der Windräder. Wenn für ein Windrad auf 75m Höhe flaute ist, kann ein Windrad auf 150m Höhe dennoch ausreichend Strom produzieren.
Du darfst hier nicht die Problemstellung Norden vs. Süden mit der Allgemeinen Wetterlage vermengen. Bezgl. Nord-/Südgefälle hat das einen Einfluss. Dieser ist aber nicht 1:1. Du weißt als Physiker besser als ich, daß die Energieeffizienz in der dritten Potenz in Beug auf vWind passiert. Jeder kleine Verlust hat hier einen immensen Effekt. Dazu kommt, daß die größere Höhe einen deutlich größeren Abstand der Räder nach sich zieht. Auch das liegt wieder in Deinem Fachgebiet.

Das größte Problem ist hier allerdings, daß der Wind insbesondere in Hochdruckphasen einfach nichts hergibt. Es fehlt die Kinetik Es funktioniert nicht.

Zitat:

Falls dann trotzdem mal der Solar- und Windstrom knapp wird, müssen wir alternative Energiequellen bereit halten, von denen ja schon viel die Rede war. Wasserstoff (Power to Gas in Zeiten überschüssiger Stromproduktion), Biomasse, Wasserkraft, Batterien, Stromimporte und so weiter.
Wasserkraft ist maximal ausgebaut. Biomasse wird an der Tank vs. Teller Debatte scheitern. Und beim Strom können wir einfach auf die Atomkraft der anderen hoffen. Da stimme ich Dir zu.

Zitat:

Alternativen gibt es nicht, außer man will wie Trump oder die AfD aus dem Klimaschutzabkommen aussteigen. Beide haben aus meiner Sicht für sich, dass sie in diesem Punkt wenigstens ehrlich sind.
Ich mag beide aus unterschiedlichen Gründen nicht. Trump hat das übrigens nicht als Privatperson gemacht, sondern als demokratisch legitimierter Vertreter der größten Volkswirtschaft der Welt. Klimaschutzabkommen sind unbedingt notwendig und wichtig. Wenn wir aber sehen, daß wir einen falschen Weg eingeschlagen haben, sollten wir diesen dennoch adjustieren. Mag sein, daß mich diese Meinung allein schon zum Rechtspopulisten macht. Ich sehe unsere Ziel und unseren Weg als nicht umsetzbar an. Und es wäre für mich eine echte Erleichterung, wenn die Regierungsparteien hier Anpassungen vornehmen würden. Wenn man jetzt einen so großen Teil der Bevölkerung in die falschen Arme treibt, haben wir auch nichts gewonnen. Die kriegen es klimaseitig ganz sicher nicht gebacken und über den Rest will ich gar nicht nachdenken.

Siebenschwein 17.05.2023 11:01

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1708571)
...
Beispiel Windkraft: Hier gilt dasselbe wie oben. Wichtig ist die Nabenhöhe der Windräder. Wenn für ein Windrad auf 75m Höhe flaute ist, kann ein Windrad auf 150m Höhe dennoch ausreichend Strom produzieren.
...

Naja, ganz so simpel ist es nicht: wenn auf 75m+/-r nichts kommt, ist auf 150+/-r auch nicht viel los.
Aber was wir nicht vergessen dürfen: die Technologie ändert sich und es gibt immer mehr "low wind class" Anlagen, die auf niedrige Windgeschwindigkeiten optimiert sind. Denn schlussendlich ist für den Eigentümer entscheidend, wieviel Geld er mit der Anlage verdient. Früher war das Ziel, möglichst viele kWh zu erzeugen. Das erreicht man am besten mit möglichst hohen Erträgen bei hohen Windgeschwindigkeiten. Das geht aber auf Kosten der Ausbeute bei niedrigen Windgeschwindigkeiten.
Wenn man nun die Lastkurve auf niedrige Windgeschwindigkeiten optimiert, kann man bei wenig Wind und potentiell höheren Strompreisen mehr produzieren - während bei viel Wind, also wenn alle Anlagen bei voller Last laufen, und niedrigen Preisen etwas weniger produziert wird als physikalisch möglich. Das Ganze ist eine Optimierungsaufgabe, die nicht ganz simpel ist, weil man die genauen Daten des Standorts praktisch mit hoher zeitlicher Auflösung über lange Zeiträume benötigt. Aber gerade bei re-powering liegt genau das vor. Und der Trend bei on-shore geht eben klar zu mehr low-Wind-class Anlagen.

Nepumuk 17.05.2023 11:04

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1708552)
Meines Wissen waren die Grünen bereits Ende der 90er Jahre in Regierungsverantwortung. Was ist daraus geworden? Was glaubst du, warum ich sie damals überzeugt gewählt habe?

Was daraus geworden ist? Z.B. das EEG und der Atomausstieg


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1708552)
Fass dir mal an die eigene Nase, da du jahrelang die gleiche Partei wählst und ihre Politik auch noch verteidigst, anstatt sie zu kritisieren. Wir ändern aktuell nämlich genau gar nichts.

Es ist ja noch viel schlimmer, ich versuche diese Politik sogar aktiv mitzugestalten. Es ist immer schön einfach, die Politik der Grünen zu kritisieren. Jedenfalls viel einfacher als selber was zu tun.

Nur mal so zur Anschauung. In den Parlament unserer Kleinstadt haben wir Grüne 6 Abgeordnete von 37. Wir versuchen so Dinge durch zu setzen, wie

- die Installation von Ladesäulen in jedem Stadtteil
- den verpflichtenden Bau von PV-Anlage auf neuen Einfamilienhäuser
- das Verbot von Schottergärten
- die Reduktion der Mindestanzahl von KFZ-Stellplätzen bei Wohnungen von 2 auf 1

Es gibt noch mehr Beispiel. Das sind weder besonders revolutionäre Themen, noch ist das auch nur ansatzweise genug, um die Herausforderungen der Zukunft an Wärme-, Energie- und Verkehrswende zu erfüllen.

Trotzdem kommen wir mit kaum einem Thema durch. Wir sehen uns eine breiten Blockade-Front aus CDU, SPD, und "Freien" Wähler gegenüber, die praktisch alles blockieren. Eigene Vorschläge gibt es aus diesen Reihen selbst, hin und wieder gibt es die absurde Diskussion, dass unsere Vorschläge von diesem Fraktion in leicht abgewandelter Form neu eingebracht, nachdem unser Antrag abgelehnt wurde.

Du hast schon recht, es tut sich zu wenig. Das liegt aber sicher nicht an den Grünen.

Genussläufer 17.05.2023 11:13

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1708584)
Du hast schon recht, es tut sich zu wenig. Das liegt aber sicher nicht an den Grünen.

Das ist in vielen lokalen Gremien sicher der Fall.
Deutschlandweit haben sich die Grünen ziemlich weit vom Volkswillen entfernt. Bzw. ist es ihnen nicht gelungen den größeren Teil der Bevölkerung für ihre Ideen mitzunehmen. Das schlägt gerade in eine immense Abneigung um. Unglücklicherweise vermischen viele die die Klimawende und das, was die Grünen gerade wollen und umsetzen. Ich befürchte sogar, daß das zu einer deutlich stärkeren Ablehnung des Themas an sich führt. Damit würden Jahre harter Arbeit an Aufmerksamkeitsgewinnung verpuffen. Man muss FFF nicht unbedingt in allen Meinungen unterstützen. Was die aber in Bezug auf Sichtbarkeit des Themas erreicht haben, finde ich erstklassig.

Nepumuk 17.05.2023 11:26

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1708585)
Das ist in vielen lokalen Gremien sicher der Fall.
Deutschlandweit haben sich die Grünen ziemlich weit vom Volkswillen entfernt.

Mit unserer Politik orientieren wir uns an dem, was wir für inhaltlich richtig halten oder was schlicht und einfach Gesetz ist (z.B. Klimaschutzgesetz), nicht am "Volkswillen". Und das halte ich auch für richtig, alles andere ist Populismus


Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1708585)
Bzw. ist es ihnen nicht gelungen den größeren Teil der Bevölkerung für ihre Ideen mitzunehmen. Das schlägt gerade in eine immense Abneigung um.

Diese Beobachtung ist richtig. Es ist schwer, sich gegen die ununterbrochen anlaufenden, meist völlig unsachlichen Kampagnen zu stellen, siehe z.B. die völlig absurde "FairHeizen"-Kampagne der CDU. So dumm kann, die CDU-Führung gar nicht sein, dass sie das Ernst meinen, aber Fakten zählen unter Merz wohl nichts mehr.

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1708585)
Unglücklicherweise vermischen viele die die Klimawende und das, was die Grünen gerade wollen und umsetzen. Ich befürchte sogar, daß das zu einer deutlich stärkeren Ablehnung des Themas an sich führt. Damit würden Jahre harter Arbeit an Aufmerksamkeitsgewinnung verpuffen. Man muss FFF nicht unbedingt in allen Meinungen unterstützen. Was die aber in Bezug auf Sichtbarkeit des Themas erreicht haben, finde ich erstklassig.

Da stimme ich dir zu. Bewegungen wie FFF und LG sind enorm wichtig, um den Schwerpunkt des gesellschaftlichen Diskurses zu verschieben. Aber Politik ist halt was anderes als Proteste.

Helmut S 17.05.2023 11:51

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1708553)
Ich würde eher sagen, die Grünen sind aktuell das erste mal in einer politischen Situation, in der sie tatsächlich etwas bewegen und mitgehalten können.

Die Ideen der Grünen sind m.E. überwiegend gut, richtig und wichtig. Alleine die Umsetzung und Kommunikation halte ich für mehr als katastrophal. Blöderweise liegt das zum Teil auch an der Kompromissnotwendigkeit innerhalb der Ampel. Ich vermute jedoch, dass alles Negative überwiegend auf die Grünen projiziert wird und werden wird.

Sofern nicht eine kollektive Volksamnesie bis hin zur nächsten Bundestagswahl eintritt, werden sich die Grünen m.E. von dieser Regierungsbeteiligung so schnell nicht mehr erholen. In Bremen war das erst der Anfang.

:Blumen:

tandem65 17.05.2023 12:10

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1708592)
Sofern nicht eine kollektive Volksamnesie bis hin zur nächsten Bundestagswahl eintritt, werden sich die Grünen m.E. von dieser Regierungsbeteiligung so schnell nicht mehr erholen. In Bremen war das erst der Anfang.

Das bemerkenswerteste daran ist, daß in der Ampel der Schwanz mit dem Hund wedelt.
Und daß z.B. die Faktenfreie Kommunikation der CDU/CSU auch von Dir als besser empfunden wird.
Das überrascht mich schon. :(

Helmut S 17.05.2023 12:12

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1708595)
Und daß z.B. die Faktenfreie Kommunikation der CDU/CSU auch von Dir als besser empfunden wird.
Das überrascht mich schon. :(

Wie kommst du denn darauf? :Gruebeln: :Lachanfall:

Klugschnacker 17.05.2023 12:29

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1708592)
Sofern nicht eine kollektive Volksamnesie bis hin zur nächsten Bundestagswahl eintritt, werden sich die Grünen m.E. von dieser Regierungsbeteiligung so schnell nicht mehr erholen. In Bremen war das erst der Anfang.

Könnte sein.

Aber wer weiß? La Nina steht vor der Tür. Die "Chance", dass sich dieses und in den kommenden beiden Jahren Extremwetter zeigen, ist groß. Zwei Dürrejahre in Süd- und Ostdeutschland, eine Überschwemmung wie im Ahrtal, verheerende Waldbrände weltweit (wie letztes Jahr in Australien), stillstehende Atomkraftwerke in Frankreich, Niedrigwasser im Rhein und dadurch stockender Rohstoffnachschub und steigende Preise, – da streift dann so mancher Politiker wieder sein grünes Mäntelchen über.

Die alberne Debatte um Wärmepumpen wird dann schnell abgelöst durch das, was außerhalb des eigenen Heizungskellers so los ist. Ob die Leute dann noch auf Leute wie Jens Spahn und Philipp Amthor setzen?

dr_big 17.05.2023 12:57

Die Spiegelkarrikatur hat doch gut getroffen, der gemeine Deutsche ist gerne für Klimaschutz, aber nur so lange es nichts kostet. Daher glaube ich nicht, dass bei der nächsten Wahl die Klimakatastrophe eine große Rolle spielt, da denkt der Wähler erstmal nur an seinen Geldbeutel.

El Stupido 17.05.2023 13:03

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1708606)
Die Spiegelkarrikatur hat doch gut getroffen, der gemeine Deutsche ist gerne für Klimaschutz, aber nur so lange es nichts kostet. Daher glaube ich nicht, dass bei der nächsten Wahl die Klimakatastrophe eine große Rolle spielt, da denkt der Wähler erstmal nur an seinen Geldbeutel.

Zitat:

(...)Es war der Tag in den Gummistiefeln, der im Sommer 2002 Bundeskanzler Gerhard Schröder gerettet hat.(...)


oder auch alternativ das hier

Zitat:

(...) Hätte die Erde vor Japans Küste nicht gebebt und hätte das nicht in der Folge eine drohende Nuklearkatastrophe ausgelöst, wäre der baden-württembergische Grüne Winfried Kretschmann nicht der wahrscheinlich nächste Ministerpräsident in Stuttgart.(...)

Nepumuk 17.05.2023 13:08

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1708592)
Sofern nicht eine kollektive Volksamnesie bis hin zur nächsten Bundestagswahl eintritt, werden sich die Grünen m.E. von dieser Regierungsbeteiligung so schnell nicht mehr erholen. In Bremen war das erst der Anfang.

Und in Kiel sind die Grünen stärkste Kraft geworden, ganz so einfach ist es nicht.

Um Amnesie geht es hier gar nicht, sondern eher um eine Vogelstrauß-Politik. Man kann natürlich so tun, es gäbe es Probleme wie Klimawandel, Energiewende usw. nur wegen der Grünen. Da stecke ich meinen Kopf in den Sand, wähle jemand anderen und glaube, dass die Probleme dadurch verschwinden.

Erfolg wird das natürlich keinen haben, aber das merkt man erst später. Und dann wird umso lauter Gejammert. Vorausschauende Handeln liegt leider bei vielen Leute nicht in der Natur. Wenn es dann noch um nicht-lineare Veränderungen geht, wird das Phänomen noch schlimmer.

Genussläufer 17.05.2023 14:05

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1708610)
Und in Kiel sind die Grünen stärkste Kraft geworden, ganz so einfach ist es nicht.

Um Amnesie geht es hier gar nicht, sondern eher um eine Vogelstrauß-Politik. Man kann natürlich so tun, es gäbe es Probleme wie Klimawandel, Energiewende usw. nur wegen der Grünen.

Sicher gibt es einige wenige, die so denken. Daß es hier ein Problem gibt, ist aber sehr deutlich angekommen. Das ist auch solchen Initiativen wie FFF zu verdanken.

Die Frage ist doch vielmehr, ob der Weg, den die Grünen eingeschlagen haben, für die Mehrheit der Bevölkerung akzeptabel ist. Weiterhin ist die Frage, ob er auch inhaltlich geteilt wird. Das scheint nicht so zu sein.

Zitat:

Mit unserer Politik orientieren wir uns an dem, was wir für inhaltlich richtig halten oder was schlicht und einfach Gesetz ist (z.B. Klimaschutzgesetz), nicht am "Volkswillen". Und das halte ich auch für richtig, alles andere ist Populismus
Mag sein, daß es populistisch ist. wenn Du aber am Volkswillen vorbei entscheidest, wirst Du nicht wiedergewählt. Das ist dann Demokratie.

Zitat:

Diese Beobachtung ist richtig. Es ist schwer, sich gegen die ununterbrochen anlaufenden, meist völlig unsachlichen Kampagnen zu stellen, siehe z.B. die völlig absurde "FairHeizen"-Kampagne der CDU. So dumm kann, die CDU-Führung gar nicht sein, dass sie das Ernst meinen, aber Fakten zählen unter Merz wohl nichts mehr.
Hier nun wieder kann ich Dir nur Recht geben. Der Nonsens auf beiden Seiten wäre wirklich erheiternd, wenn er nicht so viel Vertrauen untergraben würde. Das empfinde ich übrigens auf beiden Seiten.

tandem65 17.05.2023 14:07

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1708592)
Die Ideen der Grünen sind m.E. überwiegend gut, richtig und wichtig. Alleine die Umsetzung und Kommunikation halte ich für mehr als katastrophal.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1708596)
Wie kommst du denn darauf? :Gruebeln: :Lachanfall:

Wie bezeichnest Du die Kommunikation der CDU/CSU gerne auch FDP damit ich es so verstehen kann, daß Du sie nicht besser empfindest als die Kommunikation der Grünen. :Blumen:

MattF 17.05.2023 14:08

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1708610)

Erfolg wird das natürlich keinen haben, aber das merkt man erst später. Und dann wird umso lauter Gejammert. Vorausschauende Handeln liegt leider bei vielen Leute nicht in der Natur. Wenn es dann noch um nicht-lineare Veränderungen geht, wird das Phänomen noch schlimmer.

Wir sind ja aus der Perspektive von vor 30 Jahren, jetzt schon im Bereich des Jammerns.

Die Wärmewende wurde seit Jahrzehnten verschlafen und jetzt muss alles gleichtzeitig passieren und es wird viel teurer als wenn man vor 30 Jahren schon entsprechend gehandelt hätte.

Nochmal in 20 Jahren wird es wirklich unbezahlbar :Maso:

dr_big 17.05.2023 14:22

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1708629)
Nochmal in 20 Jahren wird es wirklich unbezahlbar :Maso:

Das wird sicher richtig sein, aber Politiker denken nur an die nächste Wahl und der Bürger nur an seinen aktuellen Kontostand :Nee:

Nogi87 17.05.2023 14:48

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1708631)
Das wird sicher richtig sein, aber Politiker denken nur an die nächste Wahl und der Bürger nur an seinen aktuellen Kontostand :Nee:

Das liegt aber auch daran, dass ich bei der Abgabenquote in Deutschland das Gefühl habe eh schon für alles und jeden zur Kasse gebeten zu werden.
Ich habe als Durchschnittsverdiener eine Abgabenquote von 40,7 Prozent und Zahle von dem was übrig bleibt noch mit die höchsten Mieten, die höchsten Artikelpreise und die höchsten Stromkosten in Europa.
Dass ich dann nicht juhu schreie wenn immer weitere teure Auflagen kommen ist wohl verständlich. Zumal ich behaupten würde, dass ich hier im Forum mit Abstand den geringsten Co2 Fußabdruck habe.

sabine-g 17.05.2023 14:54

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1708632)
Das liegt aber auch daran, dass ich bei der Abgabenquote in Deutschland das Gefühl habe eh schon für alles und jeden zur Kasse gebeten zu werden.
Ich habe als Durchschnittsverdiener eine Abgabenquote von 40,7 Prozent und Zahle von dem was übrig bleibt noch mit die höchsten Mieten, die höchsten Artikelpreise und die höchsten Stromkosten in Europa.
Dass ich dann nicht juhu schreie wenn immer weitere teure Auflagen kommen ist wohl verständlich.

In 20 Jahren zahlst du dann mit deinem Hab und Gut, weil irgendein Unwetter alles zerstört hat.
Wenn dir das lieber ist....dann würde ich auch nicht umdenken sondern nach möglichst günstiger fossiler Energie schreien.

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1708632)
Zumal ich behaupten würde, dass ich hier im Forum mit Abstand den geringsten Co2 Fußabdruck habe.

weil?
du kein Auto hast, kein Warmwasser, keine Heizung, nicht atmest, keine Klamotten am Leib?

Flow 17.05.2023 15:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1708602)
Aber wer weiß? La Nina steht vor der Tür. Die "Chance", dass sich dieses und in den kommenden beiden Jahren Extremwetter zeigen, ist groß. Zwei Dürrejahre in Süd- und Ostdeutschland, eine Überschwemmung wie im Ahrtal, verheerende Waldbrände weltweit (wie letztes Jahr in Australien), stillstehende Atomkraftwerke in Frankreich, Niedrigwasser im Rhein und dadurch stockender Rohstoffnachschub und steigende Preise, – da streift dann so mancher Politiker wieder sein grünes Mäntelchen über.

Mal ein paar Graphiken aus Bremen ...
(Quelle)




Gefragt wurde wohl sinngemäß "Welcher Partei trauen sie die größte Kompetenz zum Thema X zu ?"
Klima- und Umweltpolitik von 61% runter auf 37% zeigt schon eine herbe Enttäuschung.

Auch wenn der Wähler die Probleme sieht oder nach deinen Beispielen drastisch vor Augen geführt bekommt, sieht er die Lösung nicht (mehr) zwangsläufig bei den Grünen.

Noch zwei zu Habecks Heizungsplänen, die wohl auch ein Großteil der eigenen Wähler kritisch sieht :





Flow 17.05.2023 15:06

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1708606)
Die Spiegelkarrikatur hat doch gut getroffen, der gemeine Deutsche ist gerne für Klimaschutz, aber nur so lange es nichts kostet..

Die Karrikatur für "Klimaschutz, der ordenltich was kostet, aber nichts bringt" wird uns dann live von der letzten Generation, z.B. aktuell auf Berlins Straßen vorgeführt ... :Lachen2:

Flow 17.05.2023 15:14

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1708588)
Mit unserer Politik orientieren wir uns an dem, was wir für inhaltlich richtig halten oder was schlicht und einfach Gesetz ist (z.B. Klimaschutzgesetz), nicht am "Volkswillen".

Oder in Frau Baerbocks Worten : "no matter what my german voters think"

Ein Traum ... :)

Helmut S 17.05.2023 16:21

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1708628)
Wie bezeichnest Du die Kommunikation der CDU/CSU gerne auch FDP damit ich es so verstehen kann, daß Du sie nicht besser empfindest als die Kommunikation der Grünen. :Blumen:

Mei, was soll ich sagen. Bei der Union finde ich die Positionen meist schon schlimm bescheuert bzw. genauer gesagt überwiegend reaktionär. Da mache ich mir ehrlich gesagt über die Kommunikation wenig Gedanken. Und die FDP … was is das inhaltlich nochmal genau mit welcher Strategie?


Edit: Wonei man ja sagen muss, dass die Union ja keinerlei Maßnahmen zu kommunizieren hat. Die machen ja nix. Die reden ja nur. Meine Kritik richtet sich ja gegen die Kommunikation der Maßnahmen.

tandem65 17.05.2023 17:30

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1708643)
Meine Kritik richtet sich ja gegen die Kommunikation der Maßnahmen.

Ja eben, die Kommunikation der CDU/CSU FDP AFD zu den Maßnahmen scheint eben besser als Katastrophal zu sein. Genau darauf richtet sich meine Kritik.
Und natürlich haben die anderen Parteien etwas zu Kommunizieren zu den Themen. Sie diskreditieren die Themen ja ständig und der Wähler glaubt ihnen daß es billiger ist weiter mit Öl/Gas/Kohle/Atom weiterzumachen weil die Kosten gefühlt näher liegen. So legen es die Umfragen nahe, jedenfalls die Flow gerade gepostet hat.

Flow 17.05.2023 17:44

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1708648)
[...] und der Wähler glaubt ihnen daß es billiger ist weiter mit Öl/Gas/Kohle/Atom weiterzumachen weil die Kosten gefühlt näher liegen. So legen es die Umfragen nahe, jedenfalls die Flow gerade gepostet hat.

Na, das ist schon eine recht weitreichende Interpretation ... ;)

Ich lese da vor allem heraus, daß sich das Image der Grünen als Umwelt- und Klimapartei ordentlich zerlegt hat, sowie daß Habecks Heizungspläne aur breiteste Skepsis bis Ablehnung stoßen, und dies eben auch in der grünen Wählerschaft.

tandem65 17.05.2023 17:56

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1708650)
Ich lese da vor allem heraus, daß sich das Image der Grünen als Umwelt- und Klimapartei ordentlich zerlegt hat, sowie daß Habecks Heizungspläne aur breiteste Skepsis bis Ablehnung stoßen, und dies eben auch in der grünen Wählerschaft.

Ach nee echt jetzt? Das ist ja schon eine recht weitreichende Interpretation. ;)
Wie konnte es dazu kommen?

keko# 17.05.2023 19:15

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1708606)
Die Spiegelkarrikatur hat doch gut getroffen, der gemeine Deutsche ist gerne für Klimaschutz, aber nur so lange es nichts kostet. Daher glaube ich nicht, dass bei der nächsten Wahl die Klimakatastrophe eine große Rolle spielt, da denkt der Wähler erstmal nur an seinen Geldbeutel.

Ja und? Das ist völlig normal.
Verlier mal deinen (fiktiven) Job bei BASF, verpasse ein paar Ratenkredite für dein Haus. Was machst du dann? Wärmepumpen und eAutos kaufen?
Glaubst du der Italiener, Schwede oder Holländer reagiert anders als der Deutsche?


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