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gaehnforscher 30.07.2019 22:06

Diskutiere eigentlich nicht auf fb, aber hab auch mal kommentiert, damit die Kunden nicht auf die Idee kommen in der Mehrheit zu sein und sich auch noch bestätigt fühlen.

Obs nun angemessen ist jmd so etwas ziemlich eindeutig adressiert hinterher zu rufen... Ich denke nicht wirklich und ich würds deswegen auch nicht machen. Meine politisch weniger korrekte Seite findets aber schon amüsant. Ich gratuliere aber beim Überholen auch gern mal dem ein oder anderen Lutscher zu ihrem/seinem starken Rennen.

Aber die Reaktion von MW geht mal gar nicht. Offensichtlich fehlten ihm die Mittel sich verbal zu helfen, wie auch in seinem FB Post jetzt wieder deutlich wird. Keine Ahnung wer das glauben soll.

Klugschnacker 30.07.2019 22:11

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1467561)
Kleiner FunFact. Hütthalter hat am Wochenende den Trumer Triathlon gewonnen über die olympische Distanz. Das ist natürlich nicht der Funpart. Der Zeitungsartikel dazu hat folgende Überschrift:

"Abschied mit Giglmayr beschenkte Trumer Triathlon zum 10 jährigen-Jubiläum mit Mitteldistanz Bestmarke - Hollaus führte Salzburger ÖM Podium auf der Kurzdistanz an - Hehenwarter überraschend am Damen Stockerl - :liebe053:

Kein Wort über Hütthaler, die wird in dem ganzen Artikel nur einmal ganz kurz erwähnt und der Fokus liegt auf Pia Hehenwarter. Man findet auch kein Foto von Hütthaler in dem ganzen Artikel!

Die Zeitung bzw. der Redakteur verhält sich meiner Meinung nach falsch. Seine Aufgabe sehe ich darin, zu berichten. Er ist Berichterstatter und kein Richter. Er hätte vollständig und neutral über das Rennen berichten müssen. Er hat ja die Möglichkeit, die abgesessene Dopingsperre der Siegerin zu erwähnen. Das kann er sogar an hervorgehobener Stelle seines Artikels tun, etwa in einem Infokasten oder einer Kommentarspalte.

Der Redakteur missbraucht die ihm zur Verfügung stehenden Mittel, um sich zum Richter zu machen in einem Fall, über den legitimierte Richter bereits geurteilt haben. Offenbar genügt ihm die verhängte Strafe nicht, und packt mit seiner Zeitung nach eigenem Gutdünken noch etwas drauf.

Ich halte das für falsch und schlechten Journalismus. Es stellt sich die Frage, ob an anderer Stelle ebenfalls tendenziös berichtet wird, beispielsweise zugunsten oder zulasten eines Politikers oder einer Volksgruppe. Das ist Günstlingswirtschaft, für die es von mir keinen Applaus gibt.

NBer 30.07.2019 22:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1467818)
Die Zeitung bzw. der Redakteur verhält sich meiner Meinung nach falsch.......

also ich kenne jetzt den konkreten wortlaut des artikels nicht. wenn er die siegerin als solche einmal erwähnt hat, ist der journalistischen sorgfaltspflicht genüge getan. der storyaufhänger ist halt ein anderer. das steht ihm frei.

JENS-KLEVE 30.07.2019 22:27

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1467795)
Ich sehe meine Aktion als einen Akt zivilen Ungehorsams an, denn ich finde es nicht in Ordnung, dass (ehemals) gedopte Sportler nochmals an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen.

Was mich mindestens genauso erschüttert wie der Faustschlag des Dopers ist die Tatsache, dass ganz viele Triathleten finden, die Reaktion von Weiss sei gerechtfertigt, bzw. an seiner Stelle hätten sie noch fester zugeschlagen, oder direkt ins Gesicht, bzw. ich soll nicht so rumheulen u.ä.m. Nachzulesen auf Facebook.

Für mich ist der Vorfall tatsächlich ne kleine Randnotiz, für mich überwiegt das geile Rennwochenende mit guten Freunden und ner geilen Podiumsplatzierung.
Umso erschreckender ist der Abgrund der sich auftut, wenn man hinter die heile Triathlonwelt blickt.

Mein Fazit: Ich würd wieder so handeln!

Das kann ich leider so bestätigen. Viele glauben deiner Darstellung einfach nicht. Wundert mich auch.

Klugschnacker 30.07.2019 22:30

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1467795)
Ich sehe meine Aktion als einen Akt zivilen Ungehorsams an, denn ich finde es nicht in Ordnung, dass (ehemals) gedopte Sportler nochmals an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen.

[…]Mein Fazit: Ich würd wieder so handeln!

Ich habe ein gewisses Verständnis für Deine Argumentation. Vor allem unter dem Aspekt, dass für Dich wohl alles recht schnell ging, was wir hier in Ruhe und mit Abstand diskutieren. Dein Fazit sehe ich aber mit gemischten Gefühlen.

Wo ziehen wir die Grenze?

Anschreien im Wettkampf ist für Dich offenbar in Ordnung. Andere haben in diesem Thread berichtet, dass sie ehemals gesperrten Athleten die Rücken zudrehen, wo immer sie diesen begegnen. Was ist mit Anschreien auf der Pastaparty? Oder, etwas leiser, wenn alle aufstehen, sobald er mit seinem Teller Nudeln an den Tisch kommt, sodass er alleine isst, bis er abhaut? Was wäre mit Anrempeln auf der Triathlonmesse? …

Soziales Mobbing hat viele, oft sehr subtile Formen, die überaus wirksam sein können. Obwohl jeder nur einen kleinen Stein wirft. Aber wollen wir das wirklich so? Ich bin der Meinung, dass unser Rechtssystem nicht perfekt ist, aber es ist gewiss gerechter ist als soziales Mobbing. Ich meine damit nicht speziell Deine als beleidigend empfundene und gemeinte Ruferei. Sondern das, was aus dieser Form der kollektiven Bestrafung werden kann, wenn man sie einmal als Mittel zur Durchsetzung von Recht und Ordnung akzeptiert. Mir scheint, da kommt nichts Gutes dabei heraus.
:Blumen:

JENS-KLEVE 30.07.2019 22:38

Falls er mir mal irgendwo begegnet, werde ich rufen „Bitte nicht hauen!“ - seine Aggressionen stören mich noch mehr als sein Doping. Dieser Aspekt fehlt mir in deiner Überlegung zum Mobbing-Gedanken. Wenn Uli Fuhme noch hier wäre, würde der sogar systematisches Mobbing seitens der Veranstalter-Szene fordern.

LidlRacer 30.07.2019 22:38

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1467822)
...
Wo ziehen wir die Grenze?

Anschreien im Wettkampf ist für Dich offenbar in Ordnung.
...

Ich schreie gerne Lutscher im Wettkampf an.
Ist vielleicht unstrittiger als beim Weiss, weil es sich um einen aktuellen Regelverstoß handelt, und ich mache dass natürlich nur bei eindeutigen und dreisten Fällen.

captain hook 30.07.2019 22:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1467822)
Ich habe ein gewisses Verständnis für Deine Argumentation. Vor allem unter dem Aspekt, dass für Dich wohl alles recht schnell ging, was wir hier in Ruhe und mit Abstand diskutieren. Dein Fazit sehe ich aber mit gemischten Gefühlen.

Wo ziehen wir die Grenze?

Anschreien im Wettkampf ist für Dich offenbar in Ordnung. Andere haben in diesem Thread berichtet, dass sie ehemals gesperrten Athleten die Rücken zudrehen, wo immer sie diesen begegnen. Was ist mit Anschreien auf der Pastaparty? Oder, etwas leiser, wenn alle aufstehen, sobald er mit seinem Teller Nudeln an den Tisch kommt, sodass er alleine isst, bis er abhaut? Was wäre mit Anrempeln auf der Triathlonmesse? …

Soziales Mobbing hat viele, oft sehr subtile Formen, die überaus wirksam sein können. Obwohl jeder nur einen kleinen Stein wirft. Aber wollen wir das wirklich so? Ich bin der Meinung, dass unser Rechtssystem nicht perfekt ist, aber es ist gewiss gerechter ist als soziales Mobbing. Ich meine damit nicht speziell Deine als beleidigend empfundene und gemeinte Ruferei. Sondern das, was aus dieser Form der kollektiven Bestrafung werden kann, wenn man sie einmal als Mittel zur Durchsetzung von Recht und Ordnung akzeptiert. Mir scheint, da kommt nichts Gutes dabei heraus.
:Blumen:

Du hältst es also für falsch Dopern zu sagen, dass man nicht ok findet was sie taten? Oder zumindest darf die Konfrontation mit dem Thema nicht unangenehm für diesen sein? Ob sich der Doper auch so feinfühlige Gedanken gemacht hat beim Setzen der Spritze oder der Infusion und seinem Jubel beim Sieg und Betrug am Rest des Feldes. Oder als er dem zweiten lächelnd die Hand schüttelt im Wissen warum er gewonnen hat?

gaehnforscher 30.07.2019 22:43

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1467825)
Du hältst es also für falsch Dopern zu sagen, dass man nicht ok findet was sie taten? Oder zumindest darf die Konfrontation mit dem Thema nicht unangenehm für diesen sein? Ob sich der Doper auch so feinfühlige Gedanken gemacht hat beim Setzen der Spritze oder der Infusion und seinem Jubel beim Sieg und Betrug am Rest des Feldes. Oder als er dem zweiten lächelnd die Hand schüttelt im Wissen warum er gewonnen hat?

Ich kann dich auch verstehen, aber ich glaub, das ist nicht, was Klugschnacker ausdrücken wollte. ;)

LidlRacer 30.07.2019 22:50

Kurz was anderes:
Unser dude twittert:
I was attacked by Germans in 1997 when I accused Ullrich.
I was attacked by Americans in 1999 when I accused Armstrong.
I was attacked by British in 2011 when I accused Wiggins.
Now I’m getting attacked by Colombians when I point out the obvious.

Time will always tell the truth.

captain hook 30.07.2019 23:08

Zitat:

Zitat von gaehnforscher (Beitrag 1467827)
Ich kann dich auch verstehen, aber ich glaub, das ist nicht, was Klugschnacker ausdrücken wollte. ;)

Das mag sein. Allerdings fallen Doper aktuell sehr sehr weich. Dass sich unter diesen Umständen nix ändert ist über Jahre hin zu beobachten. Übrigens zum extremen Schaden der restlichen (sauberen) Konkurrenten. Auf emotionaler Seite, finanziell und ggf auch durch öffentlichen Druck (Mobbing bei anhaltender Erfolgslosigkeit) endlich mal die Gründe der dauerhaften Erfolgslosigkeit abzustellen. Vielleicht tut derjenige es dann irgendwann. Deshalb muss klar aufgezeigt werden, dass genau das eben nicht der Weg sein kann. Die Argumentation, dass der Druck auf die Doper nicht grenzenlos werden darf trifft darauf, dass der Schutz der sauberen Sportler nicht grenzenlos reduziert werden kann. Eine Meinungsäuserung oder aber auch weggehen, wenn ich mit der Gesellschaft einer Person nicht einverstanden bin sehe ich deutlich anders als jemanden zu schlagen, anzurempeln die Luft aus dem Reifen zu lassen oder was auch sonst man hier schon für Dinge lesen konnte. Genauso wie man sich um den Doper bei allzustarker Ausgrenzung sorgt... Wo sorgt man sich um die sauberen Sportler, die ggf in Depressionen enden, weil sie sich nicht erklären können, warum alles geben trotzdem nicht reicht?

iaux 30.07.2019 23:21

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1467822)
I

Soziales Mobbing hat viele, oft sehr subtile Formen, die überaus wirksam sein können. Obwohl jeder nur einen kleinen Stein wirft. Aber wollen wir das wirklich so? Ich bin der Meinung, dass unser Rechtssystem nicht perfekt ist, aber es ist gewiss gerechter ist als soziales Mobbing. Ich meine damit nicht speziell Deine als beleidigend empfundene und gemeinte Ruferei. Sondern das, was aus dieser Form der kollektiven Bestrafung werden kann, wenn man sie einmal als Mittel zur Durchsetzung von Recht und Ordnung akzeptiert. Mir scheint, da kommt nichts Gutes dabei heraus.
:Blumen:

Meinen Ausruf kann man sicher als beleidigend empfinden. Meine Intention bestand darin, ihm kundzutun, dass ich nicht damit einverstanden bin, dass Doper im Sport was zu suchen haben. Durch Doping werden Karrieren von sauberen Sportlern zerstört. Im sportlichen Umfeld einem Doper den Spiegel vorzuhalten, hat nichts mit Mobbing zu tun.
Wenn er als Großhandelskaufmann, Mediendesigner, Baggerfahrer... tätig ist, dann kann man von Mobbing reden, wenn ich ihm in diesem Umfeld seine Dopingvergehen vorwerfe. Jeder des Dopings überführte Sportler verhöhnt jeden sauberen Sportler, und das so scheint mir, wiegt deutlich schwerer.:Blumen:

gaehnforscher 31.07.2019 00:19

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1467830)
Das mag sein. Allerdings fallen Doper aktuell sehr sehr weich. Dass sich unter diesen Umständen nix ändert ist über Jahre hin zu beobachten. Übrigens zum extremen Schaden der restlichen (sauberen) Konkurrenten. Auf emotionaler Seite, finanziell und ggf auch durch öffentlichen Druck (Mobbing bei anhaltender Erfolgslosigkeit) endlich mal die Gründe der dauerhaften Erfolgslosigkeit abzustellen. Vielleicht tut derjenige es dann irgendwann. Deshalb muss klar aufgezeigt werden, dass genau das eben nicht der Weg sein kann. Die Argumentation, dass der Druck auf die Doper nicht grenzenlos werden darf trifft darauf, dass der Schutz der sauberen Sportler nicht grenzenlos reduziert werden kann. Eine Meinungsäuserung oder aber auch weggehen, wenn ich mit der Gesellschaft einer Person nicht einverstanden bin sehe ich deutlich anders als jemanden zu schlagen, anzurempeln die Luft aus dem Reifen zu lassen oder was auch sonst man hier schon für Dinge lesen konnte. Genauso wie man sich um den Doper bei allzustarker Ausgrenzung sorgt... Wo sorgt man sich um die sauberen Sportler, die ggf in Depressionen enden, weil sie sich nicht erklären können, warum alles geben trotzdem nicht reicht?

Ist mir alles klar. Genauso wie von dir geschildert, ging es aber auch Arne glaub ich in erster Linie darum, dass man einfach mal ein wenig (ganz allgemein) reflektiert, wie man seine Haltung/Kritik äußert. So hab ichs zumindest verstanden.

Sonst läuft man halt als "die Guten" auch schnell mal Gefahr zu "den Bösen" zu werden. Auf einmal tritt die eigentliche Message in den Hintergrund und es geht nur noch um das wie, wie ja auch hier zu sehen. Eigentlich gehts gar nicht mehr um Doping, wie eigentlich angedacht, sondern darum, aber wann ein Ausruf eine Beleidigung ist und darum, dass sich die Reaktion vom Herrn W. unter aller sau war.

Ich vermute, das ist nicht die Art von Diskussion, die mit der Aktion eigentlich angestoßen werden sollte ;)

Stefan 31.07.2019 06:29

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1467828)
....Unser dude twittert....

Im Februar stand in der NZZ: "Die Basis für ein weiteres Wachstum des kolumbianischen Radsports ist gelegt. Doch an einer Front mangelt es noch immer. Das nationale Antidopingprogramm ist unterfinanziert, das Labor in Bogotá wegen Qualitätsmängeln geschlossen. Als der Rad-Weltverband bei der Kolumbien-Rundfahrt 2017 die Kontrollen übernahm, überführte er prompt acht Profis, darunter sieben Kolumbianer. Sie hatten sich offenbar auf die heimischen Kontrollparameter verlassen."

--------------
Aus dem Tagesspiegel von Sonntag:
"Das eher löchrige Dopingkontrollnetz in der alten Heimat bevorteilte Bernal übrigens nicht. Seit 2016 unterliegt er dem Kontrollregime des Weltverbandes UCI, das bedeutet zumindest Waffengleichheit mit den Teamkollegen Froome und Thomas."

Superpimpf 31.07.2019 06:32

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1467822)
Ich habe ein gewisses Verständnis für Deine Argumentation. Vor allem unter dem Aspekt, dass für Dich wohl alles recht schnell ging, was wir hier in Ruhe und mit Abstand diskutieren. Dein Fazit sehe ich aber mit gemischten Gefühlen.
...

Ich verstehe deine Argumentation, halte es aber ähnlich wie die bereits getätigten Antworten der anderen.

Was mir in dieser Diskussion etwas fehlt ist die gefühlte Verharmlosung des Faustschlags mit der Rechtfertigung, dass er ja "angepöbelt" wurde. Das sehe ich sehr viel kritischer als die Verrohung durch gutheißen der Äußerung (und des Rattenschwanzes dessen Zukunft du skiziert hast).

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1467824)
Ich schreie gerne Lutscher im Wettkampf an.
Ist vielleicht unstrittiger als beim Weiss, weil es sich um einen aktuellen Regelverstoß handelt, und ich mache dass natürlich nur bei eindeutigen und dreisten Fällen.

Ich mache sie immer darauf aufmerksam, dass das gerade keine 10 m sind. Letztens habe ich mich geärgert, dass ich mir vor dem Überholen nicht die Startnummer gemerkt habe (bzw. sein Aussehen), um ihn nach dem WK zusätzlich noch drauf anzusprechen.

Super-und durch mein unterirdisches Schwimmen und dann am Feld vorbeirollen sehe ich immer sehr viele Leute sehr lange wenn ich von hinten auf sie aufrolle. Wenn da jemand bei 50 km/h lange am Oberlenker jemandem in Aeroposition hinterherfährt ist das recht offensichtlich absichtliches Lutschen und nicht situationsbedingtes aufrichten weil Bremsen müssen-pimpf

Klugschnacker 31.07.2019 07:24

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 1467838)
Was mir in dieser Diskussion etwas fehlt ist die gefühlte Verharmlosung des Faustschlags mit der Rechtfertigung, dass er ja "angepöbelt" wurde.

In diesem Forum oder auf Facebook? Hier bei uns scheint mir das niemand zu verharmlosen, oder ich habe es überlesen. Mir schien, dass hier ein allgemeiner Konsens darüber herrscht, dass dieser Schlag nicht tolerierbar ist und sanktioniert werden sollte.

Es gibt unterschiedliche Darstellungen zu dieser Tätlichkeit. Unter einem Faustschlag in den Magen habe ich mir zunächst etwas vorgestellt wie einen klaren Aufwärtshaken beim Boxen. Michael stellt es seinerseits so dar, dass es sich eher nach einer Rempelei anhört. Wir haben keinen Grund anzunehmen, dass iaux den Vorfall etwas übertrieben geschildert hat. Aber wir waren andererseits auch nicht dabei und müssen akzeptieren, dass es eine abweichende Darstellung gibt.

Eine Rempelei, im Affekt unmittelbar nach einer Beleidigung, deren genauen Wortlaut wir nur von einer Partei kennen, halte ich für menschlich nachvollziehbar. Sanktionieren würde ich sie aber in jedem Fall, sofern sie als Tatsache feststeht. Einen Faustschlag sowieso.

deirflu 31.07.2019 07:40

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1467828)
Kurz was anderes:
Unser dude twittert:
I was attacked by Germans in 1997 when I accused Ullrich.
I was attacked by Americans in 1999 when I accused Armstrong.
I was attacked by British in 2011 when I accused Wiggins.
Now I’m getting attacked by Colombians when I point out the obvious.

Time will always tell the truth.

Finde ich ehrlich gesagt auch nicht ganz den richtigen Weg. Generalverdacht hilft auch nicht weiter auch wenn ich ihm so weit recht geben muss das ich auch nicht erschüttert wäre wenn im Nachgang etwas heraus kommt, die Geschichte hat es ja gezeigt.

Bei dem Post geht es wohl auch eher um die Provokation und Werbung in eigener Sache.
Mir sind solche Veranstalter aber immer noch deutlich lieber als solche die den Dopern eine Bühne bieten.




Zur Geschichte mit dem Weiss ist mir heute eingefallen das es ähnliche Szenen ja schon mehrfach im TV zu sehen gab, hier mal ein Beispiel:

https://www.youtube.com/watch?v=ZNZgJZorxfo



@Klugschnacker, danke das du hier unermüdlich mit Sachlichkeit kommentierst. Liest sich so manchmal halt wie von einem Anwalt geschrieben aber sonst würde das hier immer in einer Treibjagd enden.

su.pa 31.07.2019 07:44

Ich bin ja normal nicht auf FB unterwegs und stelle mich deshalb evtl. etwas dämlich an, hüst-hüst...
Wo wird denn so diskutiert? Ich finde nur auf der Seite von MW seine Stellungnahme und einige wenige Kommentare (Stand gestern Abend).

Im Übrigen stimme ich der Aussage vom Captain zu. Niemand fällt aus Versehen auf eine Epo-Spritze. Die sollen auch nach abgesessener Sperre noch merken, dass sie sich damit unbeliebt gemacht haben. Jeder hat die Wahl, ob er das will oder nicht.

Ein Lynch-Mob darf natürlich nicht draus werden...

Microsash 31.07.2019 07:46

Eigentlich traurige Welt.... auf Fb in MWs thread wird körperliche Gewalt im Wettkampf noch gut geheisen von 2 Damen :-(

triti 31.07.2019 08:07

Zu Affekt Handlungen im Sport,

vor 3 Jahren habe ich erlebt wie ein Triathlet einen Fußgänger auf einer nicht abgesperrten Radstrecke umgefahren hat. Anstatt sich nach dem Gesundheitszustand zu erkundigen hat er ihn angeschrien und ist weitergefahren. Fand ich damals unmöglich.

Vor 2 Jahren
Ich brauste mit hoher Geschwindigkeit an eine Gruppe von hinten dran. Kurz bevor ich sie eingeholt hatte wurde die Radstrecke sehr eng und es gab ein Überholverbot. Anstatt zu bremsen habe ich noch beschleunigt und bin vorbei.
Der Vorfall hat mich lange beschäftigt weil ich mir nicht erklären konnte warum ich so gehandelt habe. Bei mir geht es nicht um Ruhm, Ehre oder Geld (wurde 391 von 562).
Seitdem sehe ich Affekthandlungen anders da ich selbst für mich nicht sicher sein kann wie ich in bestimmten Situationen handel.

su.pa 31.07.2019 08:20

Zitat:

Zitat von triti (Beitrag 1467857)
Vor 2 Jahren
Ich brauste mit hoher Geschwindigkeit an eine Gruppe von hinten dran. Kurz bevor ich sie eingeholt hatte wurde die Radstrecke sehr eng und es gab ein Überholverbot. Anstatt zu bremsen habe ich noch beschleunigt und bin vorbei.
Der Vorfall hat mich lange beschäftigt weil ich mir nicht erklären konnte warum ich so gehandelt habe. Bei mir geht es nicht um Ruhm, Ehre oder Geld (wurde 391 von 562).
Seitdem sehe ich Affekthandlungen anders da ich selbst für mich nicht sicher sein kann wie ich in bestimmten Situationen handel.

Das kenne ich, Du musst Dich innerhalb von wenigen Sekunden für eine Lösung entscheiden und im Nachhinein war sie falsch.

Wir haben bei uns ein Stück Straße, dass abwechselnd immer zweispurig ist. Da es keine Autobahn ist, ist trotzdem natürlich auf 100 km/h beschränkt. Ich stand vor einiger Zeit vor der Überlegung, ob ich den Lkw vor dem Ende noch überhole oder nicht. Er war deutlich schneller unterwegs als 80 km/h, so dass ich mich ziemlich verschätzt hatte, als ich mich entschied, dass ich ihn noch mitnehme. Am Ende vom Lied bin ich mit über 130 km/h gerade noch eingeschert und hatte Glück, dass an diesem Tag nicht geblitzt wurde... :o
Normalerweise schüttle ich nur den Kopf über so Deppen, die da wie die Irren noch überholen und hinten dann Staus verursachen, an diesem Tag war ich selber der Depp...

Helmut S 31.07.2019 08:23

Zitat:

Zitat von su.pa (Beitrag 1467848)
Ich bin ja normal nicht auf FB unterwegs und stelle mich deshalb evtl. etwas dämlich an, hüst-hüst...
Wo wird denn so diskutiert? Ich finde nur auf der Seite von MW seine Stellungnahme und einige wenige Kommentare (Stand gestern Abend).

In den Kommentaren halt - denke das ist gemeint.

Ich habe heute morgen den FB Post von MW gelesen. Seine Darstellung list sich ja durchaus anders:

Zitat:

[...]Konkret geht es um einen Vorfall, den ich im Ziel sofort bei Renndirektor Tomáš Vrzák und Pro Liaison Alena Ulrichova gemeldet habe.
Ein paar Kilometer vor dem Ziel überholte ich einen Altersklassen-Athleten, der mich bedrohlich aggressiv anschrie. Verwundert drehte ich mich abrupt um und er lief in mich hinein. Obwohl er mich daraufhin ordinärst beschimpfte, nahm ich meinen Wettkampf sofort wieder auf, um mein Rennen fortzusetzen.[...]
Quelle: https://www.facebook.com/MichaelWeis...03895573270556

Ganz ehrlich (wahrscheinlich mache ich mich gleich noch viel unbeliebter): Für mich klingt die Darstellung von MW viel praxisnaher als die von iaux. In einen reinlaufen, der unvermittlet stehen bleibt. Das passiert. Einigen wahrscheinlich selbst schon passiert. Verpflegungsstelle oder so. Aber ich weiß es natürlich genausowenig wie alle anderen hier. War ja keiner dabei.

schnodo 31.07.2019 08:23

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1467785)
Er verglich allerdings dopen mit Material kaufen und nicht dopen mit einem anderen "Betrug" (lutschen). Demzufolge hinkt deine nachfolgende Argumentation etwas.

Nicht alles, was hinkt, ist ein Vergleich. ;)

Ich versuche, folgenden Rat zu beherzigen und wollte, vielleicht etwas ungeschickt, auch andere dazu anregen: "When you are arguing with an idiot make sure the other person isn't doing the same thing." :Cheese:

Natürlich sind die Beispiele - nach aktuellem Regelstand - nicht annähernd gleichwertig; das war aber auch gar nicht mein Punkt. Ich wollte nur schildern, wie meine Sichtweise vermutlich von der Mehrheitsmeinung abweicht, und darauf hinweisen, dass man sehr wohl anderer Meinung sein kann, ohne dem Gegenüber unterschieben zu müssen, dass er irgendwas "bagatellisiert" oder "überhöht". Es kam mir nicht auf das Material-Beispiel an.

Zum Thema "Überhöhung" fällt mir etwas anderes ein: Da sehe ich eher die Gefahr der heuchlerischen Selbstüberhöhung. Ich will jetzt ausdrücklich niemandem hier(!) unterstellen, ein Lutscher zu sein. Ich habe den Eindruck, dass die Teilnehmer dieses Threads sich durch die Bank sehr viel mehr Gedanken über Fairness machen als der Rest der aktiven Welt. Ich wäre aber generell nicht verwundert, zu beobachten, dass es einige gibt, die Doper am liebsten sofort wegsperren würden, sich aber beim Rennen munter in den Windschatten hängen und nur mäßiges Schuldgefühl empfinden.

Rennberichte, die die Reaktion von Windschattenfahrern auf Ansprache schildern, lassen mich dies vermuten. Ich wäre überrascht, wenn die meisten von denen nicht Stein und Bein schwören, dass Doper das Letzte sind...

Gozzy 31.07.2019 09:22

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1467795)
Ich sehe meine Aktion als einen Akt zivilen Ungehorsams an, denn ich finde es nicht in Ordnung, dass (ehemals) gedopte Sportler nochmals an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen.

Was mich mindestens genauso erschüttert wie der Faustschlag des Dopers ist die Tatsache, dass ganz viele Triathleten finden, die Reaktion von Weiss sei gerechtfertigt, bzw. an seiner Stelle hätten sie noch fester zugeschlagen, oder direkt ins Gesicht, bzw. ich soll nicht so rumheulen u.ä.m. Nachzulesen auf Facebook...


...Mein Fazit: Ich würd wieder so handeln!

Ich zitiiere nur mal die relevanten Dinge. Hinweis gekürztes Zitat. Ich kenne dich leider nicht persönlich daher besteht die Gefahr, dass ich hier Dinge missinterpretiere. Damit möchte ich keinen persönlich angreifen sondern stelle nur meine Wahrnehmung bzw. die Sicht meiner Dinge fest. Sollte ich Dich persönlich angreifen entschuldige ich mich dafür,

Was hast Du erwartet? Einen roten Teppich? Ein Denkmal? Du brüllst jemand in einem Wettkampf an und willst dafür gefeiert werden? Das ist für mich kein Anti-Doping-Kampf, für mich sind das eher die "15 minutes of fame" aus.


Nochmal in aller Deutlichkeit! Weiss gehört strafrechtlich verfolgt. Wenn er stehen geblieben ist, sich umdreht, zurück läuft und dann zuschlägt ist das in meinen Augen eine vorsätzliche, schwere Körperverletzung (ich hoffe das ist juristisch korrekt, ich bin nicht vom Fach). Das nicht anzuzeigen grenzt ja fast schon an Strafvereitelung.
Genauso eindeutig hoffe ich, dass falls Weiss noch einmal positiv getestet wird von allen Sportevents im Ausdauersport lebenslang auf allen Ebenen gesperrt wird. Und wenn man die Fakten- und Indizienlage heranzieht wird das wohl leider früher (hoffentlich) oder später passieren.


Was mich hier etwas stört ist die Rechtfertigung von unsportlichem Verhalten und das ist es in meinen Augen. Klar sind Doping und Beleidigung im Wettkampf zwei ganz unterschiedliche Schuhe. Aber wer sagt denn, dass der Weiss aktuell zu 1000% stofft (auch wenn ich das persönlich für wahrscheinlich halte, und Unabhängig von den Langzeitfolgen)? Und jetzt gehe ich mal einen Schritt weiter und sage beim nächsten WK "oh guck mal da ist iaux der brüllt immer andere Wettkampfteilnehmer an". Wer schließt aus, dass der selbe Spruch,falls Du ihn wieder bringst, den AK'ler auf Platz 23, welcher ein Astmamittel benötigt und seine Passion betreiben zu können, nicht tief verletzt und angreift?


Ich will damit Weiss (nochmal: der gehört massiv bestraft) nicht verteidigen und dich nicht in die Täterrolle drücken aber reines unschudliges Opfer bist du auch nicht und die schwarz-weiß-Beurteilung ist der Punkt der mich massiv stört.

Man sollte ehemaligen Dopern unbedingt zeigen was man von ihnen hält aber das mache ich vor oder nach dem Wettkampf und nicht mit rumbrüllen während des Rennens.

iChris 31.07.2019 10:03

MW hat sich nun auch zum Rennen geäußert
https://tri-mag.de/szene/michael-wei...inander-148749

sabine-g 31.07.2019 10:03

jetzt auch im Tri-Mag

trithos 31.07.2019 10:12

Ich verstehe ehrlich gesagt den Zugang nicht ganz, wonach es total böse sei, in einem Wettkampf einen (Ex-)Doper anzusprechen. Hingegen total in Ordnung, wenn man ihn vorher, nachher oder sonstwann anpflaumt. "Fairness" usw. wird da oft ins Spiel gebracht - aber hört Fairness tatsächlich an der Ziellinie auf? Wenn ich es unfair finde, jemanden im Rennen zu kritisieren, warum sollte das dann vorher/nachher nicht genau so unfair sein?

Ich finde, dass (Ex-)Doper viel zu oft in Watte gepackt werden und viel zu selten mit ihrem Vergehen konfrontiert werden. Und die Diskussion wo und wann man sie darauf ansprechen darf, erinnert mich an den unerträglichen Umgang westlicher Regierungen mit Demonstrationen anlässlich eines Besuches hoher chinesischer Würdenträger.

Da heißt es dann: natürlich darf man demonstrieren und die Menschenrechte sind uns wichtig, aber doch bitte nicht so, dass der Kritisierte das merkt. Da werden dann Sperrzonen errichtet und Demos nur dort erlaubt, wo sie der hohe Besuch nicht sieht, wo sich niemand dafür interessiert und die Demos daher unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Nur ja keine Wellen - würde der Österreicher da sagen.

Auf die Dopingdiskussion übertragen: "Natürlich darf man gegen Doping sein und das auch sagen. Aber bitte so, dass sich niemand angegriffen fühlt und es niemanden stört. Am besten sogar so, dass es niemand merkt."

Das ist doch absurd!

Ich finde es gut, dass es Menschen mit Zivilcourage gibt, die sich in dieser wichtigen Diskussion auch persönlich exponieren. Dass das nicht angenehm ist, zeigt unsere Diskussion ja auch ganz deutlich. Ich möchte daher die, die sich im Kampf gegen Doping engagieren, an dieser Stelle moralisch unterstützen, indem auch ich mich hier hinter den Spruch stelle: Doper stinken. Alle. Immer!

NBer 31.07.2019 10:13

schwierig bei 2 gegensätzlichen aussagen. aggressives anschreien geht gar nicht, weil das schon als bedrohung aufgefasst werden kann.
mit der aussage "doper stinken. alle. immer" muss ein überführter doper leben. das ist der preis den sie zahlen, lebenslange ächtung. und das wissen sie BEVOR sie dopen. sie gehen dieses risiko bewusst ein.

jannjazz 31.07.2019 10:13

Aus Kampfrichtersicht sind beide zu disqualifizieren. Man mag ja von Dopern halten was man will aber er stand nun mal sprotgerichtlich legal an der Startlinie. Insofern ist die Anmache einfach unsportlich. Seine Reaktion ist es eh.

Stefan 31.07.2019 10:18

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1467879)

Nice. Jetzt sind auch Triathleten, die noch nicht so lange im Sport aktiv sind, über die Vergangenheit von MW informiert.
Zum Vorfall beim Rennen können sich die Leser jetzt selbst eine Meinung bilden, da beide Seiten gehört und ihre Aussagen abgedruckt wurden.
IMHO hat sich die Aktion unterm Strich gelohnt.

eik van dijk 31.07.2019 10:35

Im Bericht steht seltsamerweise dass die Worte in Richtung MW gesagt und nicht geschrien wurden. Somit kommt seine Gegenaktion noch schlechter rüber. Ist irgendwie auch nicht richtig.

NBer 31.07.2019 10:40

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1467883)
.....aber er stand nun mal sprotgerichtlich legal an der Startlinie. Insofern ist die Anmache einfach unsportlich......

das ist diskutabel. er hat seinen unmut über ein sportliches fehlverhalten zum ausdruck gebracht. ist genauso als wenn ich einem 20mann pulk hinterherrufe "ihr scheiß lutscher". sportliches fehlverhalten anzuprangern kann eigentlich nicht unsportlich sein.
noch einmal.....mit dem entschluß zu dopen stellt man sich selbst außerhalb der sportlichen fairness und kann diese dann nicht von anderen einfordern. er kann es sportrechtlich, was er tat und deswegen darf er auch wieder starten, aber er kann nicht verlangen von seinen kontrahenten nicht mehr auf seine vergangenheit angesprochen und bewertet zu werden. damit muss erleben. und es ist ganz allein seine schuld. und niemand zwingt ihn, sich im sport weiter damit auseinanderzusetzen.

Estebban 31.07.2019 10:43

Die Wahrheit liegt wohl irgendwo in der Mitte.
So sehr wie iaux seine eigene Tat hier verbal überhöht aka „Akt zivilen Ungehorsams“ könnte man ja glatt meinen er hätte sich unbewaffnet vor einem Panzer auf dem tiananmen gestellt.
Dein erster Bericht klang auch von Anfang an recht naja... ich will nicht sagen unglaubwürdig aber doch eher so wie du es wohl unter Adrenalin empfunden hast.
Ich schätze dich aus dem Thread heraus durchaus so ein, dass du ihn ziemlich aggressiv angeblafft hast (das Internet kann täuschen, aber so kommt es rüber) und nach einem heftigen faustschlag in den Magen laufe ich auch kein Podium heraus.

Ich finde auch prinzipiell dass doper sich (im sportumfeld!!!) eine Art Mobbing, Sprüche innerhalb und außerhalb des wk etc gefallen lassen müssen - es zwingt sie keiner da wieder aufzutauchen und sie dürfen wissen dass sie unerwünscht sind.
Aber ohne weiter zeugen jetzt einfach zusätzlich noch glauben, dass er sich wegen eines Spruchs verprügelt hat fällt mir eben schwer.

Gozzy 31.07.2019 10:55

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1467890)
das ist diskutabel. er hat seinen unmut über ein sportliches fehlverhalten zum ausdruck gebracht. ist genauso als wenn ich einem 20mann pulk hinterherrufe "ihr scheiß lutscher". sportliches fehlverhalten anzuprangern kann eigentlich nicht unsportlich sein.
noch einmal.....mit dem entschluß zu dopen stellt man sich selbst außerhalb der sportlichen fairness und kann diese dann nicht von anderen einfordern. er kann es sportrechtlich, was er tat und deswegen darf er auch wieder starten, aber er kann nicht verlangen von seinen kontrahenten nicht mehr auf seine vergangenheit angesprochen und bewertet zu werden. damit muss erleben. und es ist ganz allein seine schuld. und niemand zwingt ihn, sich im sport weiter damit auseinanderzusetzen.

Bei dem zweiten Teil bin ich absolut bei Dir. Mal weg vom Doping zum Anprangern unsportlichen Verhaltens bzgl. lutschen. Wie stehst du zum Fordern der gelben Karte von Spielern nach einem Foulspiel beim Fußball? Unsportlich / nicht unsportlich? Auch wenn man das nicht 1:1 vergleichen kann da die Präsenz vom Schiedsrichter und vom KaRi sehr unterschiedlich ist.

jannjazz 31.07.2019 11:03

Der Akt zivilen Ungehorsams ist auf jeden Fall eine rote Karte. Und mit dem KR darf nicht diskutiert werden, rufe hinterher das Schiedsgericht an.

Helmut S 31.07.2019 11:09

@trithos&NB:

Der Punkt ist schlicht Fair-Play. Was ihr nicht seht ist, dass jeder Sportler die Pflicht hat sich fair und respektvoll zu benehmen. Es geht nicht darum ob MW ggf. durch dopen seine Rechte verwirkt hat. Das ist eine völlig andere Diskussion. Im WK gelten eben diese Fair-Play Regeln und damit auch die Pflichten, sich entsprechend denen zu verhalten, die auch an dem WK teilnehmen. Diese Fair-Play regeln gelten in einem WK zusätzlich zu den Veranstaltungsregeln und zusätzlich zum üblichen Staatsrecht. Letztlich gibt es auch kein Prinzip, dass einen berechtigt diese Regeln zu brechen, weil ein anderer sie auch gebrochen hat. Im Sinne von Immanuel Kant und nicht wörtlich: "Man kann der Moral nicht schlechter geraten als sie an Beispielen zu entlehnen". Dieser Grundsatz findet sich auch in unserer Rechtsethik wieder.

Man stelle sich nur mal vor derjenige, denn so ein Spruch trifft, befindet sich gerade in einem Positionskampf. Der kann ja nicht mal stehen bleiben um sich zu rechtfertigen, ohne sein Rennen zu zerstören. Das hat mit fair-play nix mehr zu tun. Das is so unfair, dass tut beim Schreiben schon weh. :(

Man muss sehr genau hinschauen meine ich: Die Positionen die hier streckenweise eingenommen werden sind keine Anti-Doping Positionen. Das sind Anti-Doper Positionen - das hat eine völlig andere Qualität, denn der Mittelpunkt ist dann ein Mensch, Bürger mit Rechten - überwiegend unabdingbar. Das ist sensibel.

Ich möchte auch zu bedenken geben, das dass Forum hier im Thema Anti-Doping ein recht spezielle "Blase", teils Echo-Raum ist. Wir sollten aufpassen, dass wir bei der Meinungsbildung dieser Tatsache und auch nicht persönlichen Motiven oder gar Populismus zum Opfer fallen.

:Blumen:

Gozzy 31.07.2019 11:10

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1467880)
Ich verstehe ehrlich gesagt den Zugang nicht ganz, wonach es total böse sei, in einem Wettkampf einen (Ex-)Doper anzusprechen. Hingegen total in Ordnung, wenn man ihn vorher, nachher oder sonstwann anpflaumt. "Fairness" usw. wird da oft ins Spiel gebracht - aber hört Fairness tatsächlich an der Ziellinie auf? Wenn ich es unfair finde, jemanden im Rennen zu kritisieren, warum sollte das dann vorher/nachher nicht genau so unfair sein?

Ich finde, dass (Ex-)Doper viel zu oft in Watte gepackt werden und viel zu selten mit ihrem Vergehen konfrontiert werden. Und die Diskussion wo und wann man sie darauf ansprechen darf, erinnert mich an den unerträglichen Umgang westlicher Regierungen mit Demonstrationen anlässlich eines Besuches hoher chinesischer Würdenträger.

Da heißt es dann: natürlich darf man demonstrieren und die Menschenrechte sind uns wichtig, aber doch bitte nicht so, dass der Kritisierte das merkt. Da werden dann Sperrzonen errichtet und Demos nur dort erlaubt, wo sie der hohe Besuch nicht sieht, wo sich niemand dafür interessiert und die Demos daher unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden. Nur ja keine Wellen - würde der Österreicher da sagen.

Auf die Dopingdiskussion übertragen: "Natürlich darf man gegen Doping sein und das auch sagen. Aber bitte so, dass sich niemand angegriffen fühlt und es niemanden stört. Am besten sogar so, dass es niemand merkt."

Das ist doch absurd!

Ich finde es gut, dass es Menschen mit Zivilcourage gibt, die sich in dieser wichtigen Diskussion auch persönlich exponieren. Dass das nicht angenehm ist, zeigt unsere Diskussion ja auch ganz deutlich. Ich möchte daher die, die sich im Kampf gegen Doping engagieren, an dieser Stelle moralisch unterstützen, indem auch ich mich hier hinter den Spruch stelle: Doper stinken. Alle. Immer!

Es geht nicht primär um das wann sondern um das wie. Ich kann jemanden nicht Unsportlichkeit, welche zweifelsfrei gegeben war, vorwerfen um dann die selben sportlichen Werte mit Füßen zu treten und rumzublaffen. Angenommen wir spielen das Spielchen etwas weiter. Dann wäre es okay ihm die Flaschen vom Rad auszukippen oder ihm während des Radprts einen Stock in die Speichen zu halten? Hey ist zwar unfair aber damit muss man als Doper rechnen. Das geht mir alles zu weit Richtung Selbstjustiz.

Da muss es doch andere Lösungen geben. Zumindest für nach der Karriere im AG Bereich kann man ja festlegen, dass alle Exdoper teilnehmen können aber außer Konkurenz starten. Zwar mit Nummer aber ohne Wertung und Ergebnisliste. Wie man es bei den Profis lösen kann, weiß ich auch nicht recht.

NBer 31.07.2019 11:14

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1467897)
......Wie stehst du zum Fordern der gelben Karte von Spielern nach einem Foulspiel beim Fußball? Unsportlich / nicht unsportlich?......

das ist aus meiner sicht eher eine frage des respekts gegenüber dem schiedsrichter(gespann). man kann beim fussball davon ausgehen, dass die schiedsrichter eine unsprtlichkeit sehen und bewerten. das fordern einer gelben karte ist keine reaktion auf die unsportlichkeit, sondern das vorweggenommene anzweifeln einer schiedsrichterentscheidung. und gehört deswegen bestraft, weil der spieler damit offen kundtut, dass er glaubt, dass der schiri keine ahnung hat und ihm jetzt mal sagen muss, was er zu machen hat.

Gozzy 31.07.2019 11:24

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1467909)
das ist aus meiner sicht eher eine frage des respekts gegenüber dem schiedsrichter(gespann). man kann beim fussball davon ausgehen, dass die schiedsrichter eine unsprtlichkeit sehen und bewerten. das fordern einer gelben karte ist keine reaktion auf die unsportlichkeit, sondern das vorweggenommene anzweifeln einer schiedsrichterentscheidung. und gehört deswegen bestraft, weil der spieler damit offen kundtut, dass er glaubt, dass der schiri keine ahnung hat und ihm jetzt mal sagen muss, was er zu machen hat.

Interessanter Ansatz. Ich habe etwas Erfahrung im Mannschaftssport sammeln dürfen. Allerdings nicht im Fußball. Im Handball ging es eigentlich immer primär um die Bestrafung des Gegenspielers für die unsportliche Aktion. einerseits um seine Mitspieler und sich zu schützen aber meist um die gegnerische Mannschaft zu schwächen und sich einen temporären Vorteil zu erlangen. Aber ich glaube auch, dass der Respekt dem Schiedsrichter gegenüber beim Handball ungleich größer ist als beim Fußball. Außerdem wird der Schiedsrichter, dem ich permanent erkläre was er nicht kann, die letzten 50/50 Aktionen garantiert gegen mich pfeifen. In der Regel wissen das die meisten Spieler. Meine persönliche Meinung. :Blumen:

NBer 31.07.2019 11:32

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1467905)
.....Man stelle sich nur mal vor derjenige, denn so ein Spruch trifft, befindet sich gerade in einem Positionskampf. Der kann ja nicht mal stehen bleiben um sich zu rechtfertigen, ohne sein Rennen zu zerstören. Das hat mit fair-play nix mehr zu tun. Das is so unfair, dass tut beim Schreiben schon weh. :( ......

in diesem speziellen fall geht es um einen verurteilten doper, nicht um jemanden wo es einer diskussion bedarf. er muss sich nicht mehr rechtfertigen, er hat unmutsbekundungen dahingehend einfach hinzunehmen. noch einmal....mit dem entschluß zu dopen hat er sich genau dieser möglichkeit bei erwischtwerden ausgesetzt. ganz bewusst. solange andere dabei nicht bedrohlich oder körperlich werden muss es einfach überhören können, oder damit leben können. er kann die augen verdrehen und sagen "irgendwann ist ja auch mal gut", aber wie lang die phase des vorwerfens geht, kann er gern zb bei jan ullrich ablesen.....


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