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Ich habe auf Deine Postings, soweit sie an mich gerichtet waren, gerne geantwortet.
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Solche Erfahrungen lassen mich nun mal daran zweifeln, daß man erwachsene Menschen, die an einem Glauben hängen, mit rationalen Argumenten davon abbringen kann (Ehre den Ausnahmen). Deshalb akzeptiere ich sowas, solange sie mich nicht zu missionieren versuchen. |
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Ich würde zwei Aspekte dazu in die Debatte werfen: Erstens, die Leute sind in der Regel nicht spirituell. Allerdings, wenn man ihre Religion in Zweifel zieht, erinnern sich plötzlich viele daran, dass sie unheimlich spirituell sind. Die Wahrheit ist, die Leute gehen zur Arbeit, schauen abends Dieter Bohlen und trinken ein Bier. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber in der Regel ist den Leuten der Feierabend wichtiger als Spiritualität. Vermutlich wissen die meisten Leute nicht einmal, was damit gemeint sein soll (ich schließe mich da gerne mit ein). Zweitens könnte man "Spiritualität" als Oberbegriff verwenden, den man weiter präzisieren kann. Du sprichst von "spirituellen Erfahrungen". Das wäre eine solche Präzisierung (und für sich selbst ein Oberbegriff, den man weiter präzisieren müsste). Beispielsweise, wenn jemand einen göttlichen Schauer verspürt, dann würde man untersuchen, was ihn auslöste. Und zwar nicht nur, um die Ursache zu ergründen, sondern um die Art des Erlebnisses besser zu kennen. Meine These ist nun, dass es sich bei diesen präziseren Begriffen um inner-psychologische Phänomene handeln, die mit Religion nichts zu tun haben. Jemand trauert um einen Verstorbenen. Jemand ist erschöpft. Jemand überhöht sich selbst. Jemand ist fasziniert von einer magischen Erzählung. Jemand ist überwältigt von Wunschdenken. Jemand spürt Ohnmacht und phantasiert über einen allmächtigen Freund. Sicher, wenn jemand mit diesen Gedanken eine Kerze anzündet (also eine kultische Handlung begeht), dann ist es laut Wikipedia spirituell. Aber ich kann diese Gedanken ebenso haben, ohne eine Kürze anzuzünden und folglich ohne spirituell zu sein. Was genau ist "spirituell" an Trauer oder Gedenken oder Freude? Wichtig ist mir außerdem, dass es sich um inner-psychische Dinge handelt. Es kommt nicht von außen. Gott spricht nicht wirklich mit den Betenden. Er beantwortet nicht die Frage nach dem Sinn eines plötzlichen Todes. Er schickt keine Retter in der Not. Das relativiert nach meiner Meinung den Begriff eines "spirituellen Erlebnisses". Es ähnelt der Furcht, die man nachts vor einem Geräusch hatte, bevor man herausfand, dass es nur der Fensterladen war. Das Erleben dieser Furcht war real. Es war so real wie ein Traum real ist. Man träumt tatsächlich, andererseits ist es kein Erlebnis in dem Sinne, dass man die geträumten Dinge real erlebt hätte. |
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Vermutlich kann man Leute nicht während einer Debatte überzeugen. Während einer Debatte versucht jeder, seinen Standpunkt zu begründen oder zu verteidigen. Aber man kann dennoch den Samen des Zweifels säen, der vielleicht später aufgeht. Ich gehe mal weg von den Eltern und den behinderten Kindern, da ich letztlich nicht viel davon verstehe und es mir nur auf die damit verbundenen Prinzipien ankommt. Was ist mit Astro-TV? Auch dort gehören die betrogenen Kunden zu jenen, die den Betrug am meisten verteidigen -- eben darin besteht der Betrug. Der Betrug besteht darin, die Leute glauben zu lassen, dass es sich um eine ganz außergewöhnlich vorzügliche Sache handeln würde. Wenn man den Zuschauern gegenteilige Beweise vorlegt, sind sie keineswegs dankbar, sondern sie werden böse. Was folgt daraus? Sollte man die Astro-TV-Fans in Ruhe lassen oder nicht? Gegen die Betreiber kann man derzeit nichts ausrichten; man muss sich an die Zuschauer wenden. Manche werden sagen: "Lass sie doch". Andere werden sagen: "Gegen diesen Betrug muss man etwas unternehmen". Ist das missionarisch? Ja, vielleicht ist es das. Ich halte es dennoch für richtig. |
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Im Sinne der eigenen Erwartungen, auch dem kritischen Menschenverstand widersprechend belogen zu werden ist ein offensichtlich weit verbreitetes Grundbedürfnis, das übrigens nicht nur die klassischen Religionen befriedigen. z. B. Blüms "die Rente ist sicher", oder Merkels "wir schaffen das" haben viele Menschen für bare Münze genommen, obwohl bei nüchterner Faktenanalyse beide Aussagen in ihrer Einfachheit nicht haltbar waren. Millionen Menschen nehmen auf Grund von "Meinungsführer-Empfehlungen" ungeprüft täglich NEM zu sich, oder ernähren sich Vegan, Paleo oder sonstwie "speziell", ohne den persönlichen Sinn und Nutzen auf Grund von selbst recherchierten Fakten abzuwägen. Sich als Gläubiger in "Gottes Hand" geborgen zu fühlen erzeugt auch eine (für mich trügerische) Sicherheit und Wohlgefühl, das gläubige Menschen leichter durch das Leben gehen läßt, als wenn sie sich allein auf sich und ihre eigene Verantwortung verlassen müßten. Ist das eine Lüge - oder einfach eine psychologische Hilfe, mit den Widrigkeiten des Lebens (seelisch) besser fertigzuwerden? |
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Vermutlich bist Du kein Zuschauer von Astro-TV. Vermutlich denkst Du, den Leuten werden dort Horoskope erstellt. Aber stattdessen werden Glücks-Kristalle, Anti-Schimmel-Pyramiden für den Kühlschrank, oder konkrete Vorhersagen zu konkreten Fragen verkauft. Es ist eher ein Shopping-Sender als ein TV. Schwächen der Kunden werden nicht beseitigt oder versorgt, sondern zum eigenen Vorteil ausgenutzt. Gerade weil es menschliche Schwächen betrifft, ist es ganz besonders verwerflich. Ich bringe dieses Beispiel mit Astro-TV, um zu zeigen, dass es moralisch geboten sein kann, gegen die anfängliche Empörung der Betroffenen (also der Kunden) einzuschreiten und sie mit Gegenargumenten zu versorgen. Ob sie diese dann annehmen oder nicht, bleibt natürlich deren Sache. |
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Warum? Sie können sich selbst aussuchen, ob sie sich informieren über ihre "Wissensquelle". ASTRO-TV schadet keinem Dritten. Von Astro TV geht für Nichtnutzer keine "Gefahr" aus. Es beeinflusst unser Leben nicht. Das müsste man sonst auch für Millionen Lottospieler tun. Millionen Menschen spielen Lotto, obwohl die Chance auf einen großen Gewinn praktisch, quasi, im Grunde ... nun ja... so gut wie nicht existiert. Warum spielen die Menschen also Lotto? Ist doch nahe am Betrug, oder? Ich glaube, dass die Hoffnung auf einen möglichen Gewinn ein bisschen beim Tagträumen hilft. Wahrscheinlich ist es so ähnlich bei Astro TV und das Glückszentrum des Gehirns wird dabei aktiviert. Aber hier ziehe ich eine klare Grenze. Das ist Privatsache. :Blumen: |
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Womit du aber ein Kernaussage von Jörn bestätigst, diese Überzeugungen kommen von innen. Natürlich kommen die Thesen und (angeblichen Argumente) von Aussen aber von Menschen. Die Überzeugung dass NEM wirken oder Gebete kommen dann von Innen vom Menschen selber. Raum für Gott oder sonstige spirituelle Wesen gibt es dabei nicht. Bzw. sind entbehrlich. |
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Es kommt also auf den Wahrheitsbegriff an. Die Leute von Astro-TV verkaufen den Zuschauern aber Gegenstände mit einer behaupteten tatsächlichen Wirkung. Die Christen behaupten, Jesus sei tatsächlich nach seinem Tode wieder lebendig geworden, und Maria sei tatsächlich Jungfrau nach und während der Geburt ihrer Kinder. Insofern lässt sich der Begriff des Betrugs (geschickte Täuschung) und der Lüge nicht auf Pornos oder Grimms Märchen anwenden. Wohl aber auf Tatsachenbehauptungen aus der Esoterik oder dem Okkultismus. |
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Ansonsten ist Dein Beitrag jetzt inhaltlich sehr weit weg von dem, was ich mit meinem Post erläutern wollte. Aber... passt schon ;) :Blumen: |
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"Sie verarschen mich - und ich liebe es!" |
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Tut man das auch in anderen Bereich, fliegt einem auch allerhand um die Ohren. Wahrscheinlich fast das gesamte Leben. Meines Wissen gibt es diese Selbstversuche schon. |
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Martin Walser Herrlich. |
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Klar, hab ich ja auch schon mal geschrieben. Wir entscheiden erstmal rein instinktiv, sonst hätte keiner unserer Vorfahren die Begegnung mit dem Säbelzahntiger überlebt. Das kann man auch nicht abschalten. Bei Manchen bleibt es allerdings dabei, andere fangen dann an zu denken und revidieren ihre instinktiv getroffene Entscheidung oder auch nicht. |
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Ganz davon abesehen bin ich sowieso der Meinung, dass Intelligenz völlig überschätzt wird. |
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Oder was meinst du, warum wir uns alle so schwer tun mit dem Leben? Wir stammen von den Memmen ab. :( |
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Was wirklich geschehen ist: Die Menschen in ihrer Entwicklungsgeschichte haben alle möglichen Strategien zufällig durchprobiert, von sehr mutig bis äußerst defensiv, inklusive aller Mittellagen. Eine bestimmte Strategie, also eine bestimmte Balance von Mut und Vorsicht hat sich dabei als besonders erfolgreich herausgestellt. Wir sind die Nachfahren von Lebewesen mit dieser Strategie oder Balance. Auf Basis dieser Balance bewerten wir heute, was wir als mutig oder als feige empfinden. Die Menschheit als Ganzes ist daher weder besonders mutig noch besonders feige, sondern genau in der Mitte. Logischerweise gilt das für jedes Tier. |
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"Alles in allem könnte ich mir vielleicht vorstellen, mit dir auszukommen. Du kannst dir Kleider kaufen, die deine breite Hüfte verbergen und wenn du nicht so oft reden würdest, wäre es auch besser" Wer zeugt wohl Nachkommen und wer nicht? :Lachen2: |
Es wäre interessanter, wenn Argumente nicht nur mit Nonsense beantwortet würden.
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Klar kann es rationale Gründe geben wieso man religiös ist. Welche z.b.? |
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Du musst mehr mittelalterliche Kriegsfilme schauen, Herr der Ringe fand ich diesbezüglich auch hilfreich! Ist so, mein Bild von mutig und feige hat natürlich vor allem Hollywood geprägt.... und die Filmindustrie bedient genau das Helden-Bild, das der Mensch gemeinhin mit starken und mutigen Menschen verbindet. |
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Das sind ja schon Überlegungen. Um was es mir ging ist der Instinkt der z.b. auch zu Vorurteilen führt, die jeder im Kopf hat. Das was einem als erster durch den Kopf schießt. Dass irgendwer als Erster die Höhle verlässt ist keine Instinkthandlung mehr, da war schon Überlegung dahinter. Instinkt ist, wenn der Tiger hinter der Ecke plötzlich vor dir steht, was du dann machst. |
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Hollywood hat mit Realität nichts zu tun. Auch dass früher Zeiten irre gewalttätig waren ist Unsinn. Mal in der Stammesgesellschaft angefangen haben viele Stämme in ihrem ganzen Leben wahrscheinlich nie einen anderen Stamm getroffen, weil es so wenig Menschen gab. Da gab es kein Gemezel. Auch später: Von Kriegen wird erzählt, von friedlichen Zeiten nicht. Die friedlichen Zeiten dürften die Kriegszeiten zu allen Zeitaltern aber wahrscheinlich überwogen haben, insbesondere wenn man alle Menschen betrachtet auf der ganzen Welt. Wenn Sparta und die Perser im Krieg waren, dann waren weite Teile Griechenlands und Kleinasiens davon ja gar nicht betroffen, die meisten Menschen haben das nicht mal mit bekommen, dass Krieg ist. |
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Es kann sich sehr lohnen, hart um eine Sache zu kämpfen. Es kann aber auch mal besser sein, nachzugeben. Es kommt eben auf die Balance an. Einen generellen Vorteil für aggressives oder defensives Verhalten gibt es nicht. |
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Mir gefällt das Bild vom Mutigen, der aus der Höhle geht und sofort gefressen wird, während der Clevere in aller Seelenruhe (lt. Keko!) die Nachfahren zeugt so sehr, dass ich daran ein wenig festhalten wollte. Das muss doch auch erlaubt sein. :Blumen: (Man sieht was man sehen will....) |
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Ich wüßte auf der anderen Seite nicht, was es mir bringen sollte, Atheist zu sein. ich würde ein paar Hundert € Mitgliedsbeitrag sparen. Aber sonst? Das mit Kriche und Religion ist viel besser :Blumen: |
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Ich hoffe, du betrachtest die Folgen deines Lebens auf andere Bereiche und Menschen ebenso kritisch und einseitig. :Blumen: |
Mir ist jedoch keine Religionsgemeinschaft bekannt, die Deinen Glauben teilt. Die katholische Kirche, deren Mitglied Du bist, widerspricht Deiner Lebensführung scharf; und Du widersprichst allen ihren Glaubensgrundsätzen und Dogmen. Du bist von den Inhalten der kath. Kirche genauso weit entfernt wie ich, nur dass Du es nicht realisierst.
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Ich denke, Religiosität hat extrem wenig mit Rationalität zu tun. Damit bestreite ich nicht, dass es Menschen gibt, die beides sind. |
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