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Helmut S 30.07.2019 13:00

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467674)
Lies ' dir den sehr guten Beitrag von Tritos zur gerichtlichen Auseinandersetzung um den "Alle Soldaten sind Mörder"-Spruch weiter oben durch.

Ja, das habe ich. Er schrieb:

Zitat:

Zitat von trithos (Beitrag 1467644)
[...]Ich zitiere einen Zeitungsbericht von damals:

"Das Bundesverfassungsgericht (BVG) hat … bekräftigt, daß die Verwendung des umstrittenen Tucholsky-Zitats "Alle Soldaten sind Mörder" unter bestimmten Voraussetzungen keine Beleidigung darstellt und deshalb auch nicht bestraft werden darf. Der Erste Senat betonte in seinem zweiten Urteil binnen eines Jahres, das Tucholsky-Zitat sei so lange vom Grundrecht auf freie Meinungsäußerung gedeckt, wie es sich um eine allgemeinpolitische Aussage handele. Dies sei aber kein Freibrief für die Beleidigung einzelner Soldaten oder der Bundeswehr." [...]

Ein ganz kurzes Nachschauen bei wikipedia bringt allerdings auch noch andere Aspekte zum Vorschein, die dieses "unter bestimmten Voraussetzungen" und das "eine allgemeinpolitische Aussage" ggf. als schwerwiegend kennzeichnen. Da steht:

https://de.wikipedia.org/wiki/Soldat...er#cite_ref-50
Zitat:

Ausgangspunkt ist daher in den meisten Fällen der Straftatbestand der Beleidigung (§ 185 StGB). Unstrittig ist, dass einzelne Menschen beleidigungsfähig sind („Soldat X ist ein Mörder“). Es ist weiter anerkannt, dass natürliche Personen wie Soldaten auch unter einer Kollektivbezeichnung beleidigt werden können, wenn der Täter einen Personenkreis bezeichnet, welcher zahlenmäßig überschaubar ist und auf Grund bestimmter Merkmale so klar umgrenzt ist, dass er deutlich aus der Allgemeinheit hervortritt.[50]In solchen Fällen ist die Beleidigung auf jedes Mitglied des Personenkreises gemünzt. Nach herrschender Meinung ist die Gesamtzahl der Bundeswehrsoldaten beleidigungsfähig, da sie zwar groß, jedoch überschaubar und abgrenzbar ist.[51] Auf die Gesamtzahl der Soldaten auf der Welt trifft dies jedoch nicht zu, so dass es in vielen Prozessen um das Tucholskyzitat eine zentrale Frage war, ob speziell die Soldaten der Reichswehr bzw. der Bundeswehr gemeint waren. Davon zu unterscheiden ist, dass auch Organisationen selbst beleidigt werden können, soweit diese eine rechtlich anerkannte gesellschaftliche Aufgabe erfüllen und einen einheitlichen Willen bilden können.[52] Demnach wäre die Bundeswehr auch als Organisation beleidigungsfähig.
Nunja. Ich bin mir nicht sicher ob die Entscheidung um die es damals ging hier wirklich analog zutrifft. Da ich genausowenig Jurist bin wie du, werde ich meine Schwester befragen, wenn ich sei demnächst wieder mal treffe: Sie ist Richterin.

In einem stimme ich dir völlig zu: Das es sich bei den zwei Zitaten um völlig andere Qualitäten handelt.

:Blumen:

Helmut S 30.07.2019 13:10

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467678)
Die unglaubliche Eskalation von Weiss wird aber hier meines Erachtens zu wenig diskutiert. bzw. diese zu wenig thematisiert. Hierzu kann es keine zwei Meinungen geben! In einem Wettkampf stehen zu bleiben, einen anderen Sportler absichtlich zu schlagen und danach seinen Wettkampf fort zu setzen ist allerunterste Schublade.

Liegt vielleicht daran, weil es wirklich völlig unglaublich ist. Das war für mich gar keine Diskussion wert. Ich stimme hier völlig zu. Das geht gar nicht. :Blumen:

Ich will auch hier wieder aus der Position des organisierten Sports heraus argumentieren: Wenn du jemanden schlägst, fliegst du. Das war es dann mit irgendwelchen Turnieren oder Meisterschaften. National wie international. Da wird es nur sehr, sehr wenig Ausnahmen geben. Effe ist wegen des Stinkefingers aus der Nationalmannschaft geflogen - der hat niemanden geschlagen. Vogts hat da alles richtig gemacht. Raus aus dem Nationalkader.

trithos 30.07.2019 13:24

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1467679)
Ja,
Nunja. Ich bin mir nicht sicher ob die Entscheidung um die es damals ging hier wirklich analog zutrifft. Da ich genausowenig Jurist bin wie du, werde ich meine Schwester befragen, wenn ich sei demnächst wieder mal treffe: Sie ist Richterin.

Ich bin natürlich auch kein Jurist, und ich bin gespannt, wie Deine Schwester den Sachverhalt beurteilt. Allerdings sollten wir uns keine großen Hoffnungen machen, dass Juristen und Juristinnen hier zu einer eindeutigen Rechtsmeinung kommen werden.

Vermutlich müsste man den Fall bis zur letzten Instanz durchjudizieren, um eine gültige juristische Beurteilung zu bekommen. Das wäre übrigens vielleicht auch gar nicht schlecht. Denn so ein Verfahren müsste wohl MW anstrengen und dann würde wohl die Doping-Vergangenheit des Klägers breiten Raum in der öffentlichen Diskussion bekommen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass MW das gefallen würde. Mir schon! :Cheese:

captain hook 30.07.2019 14:30

Zu mir sagte mal ein Erwischter, dass ich bloß meinen Mund halten soll, als ob ich da vorne mit Rote Beete Saft rumfahren würde (...wo er ja mit Stoff schon keine Chance hat...). Ein weiterer (nicht der gedopte) forderte mich auf den Mund zu halten, weil der arme Betroffene doch jetzt eh schon genug um die Ohren und Ärger hätte.

Es macht niemand den Mund auf! Speziell unter Sportlern. Und schon lange nicht in der Realität. Deshalb funktioniert das für die Doper ja auch so super.

Wenn ich jetzt etwas unbedarfter wäre und das hier alles lesen würde, würde ich beim nächsten Mal wohl auch lieber den Mund halten.

Das System funktioniert.

Klugschnacker 30.07.2019 14:48

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1467705)
Es macht niemand den Mund auf! Speziell unter Sportlern. Und schon lange nicht in der Realität. Deshalb funktioniert das für die Doper ja auch so super.

Es steht Dir doch jederzeit frei, den Mund aufzumachen. Wenn Du jemanden kennst, der dopt, kannst Du das der NADA melden. Du kannst es außerdem öffentlich machen. Möglichkeiten (Plattformen) dafür gibt es ja genügend.

Allerdings kann es passieren, dass Du solche Behauptungen beweisen musst. Denn die Beschuldigten haben ja ebenfalls Rechte.

Helmut S 30.07.2019 14:57

Genau. Prominentes, noch nicht so altes Beispiel: Julia Stepanowa. :Blumen:

Gozzy 30.07.2019 15:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1467678)
Du unterschlägst in deinem langen Text komplett den Faustschlag von Michi Weiss, der eine ganz eindeutige justiziable Grenzüberschreitung ist, und für sich alleine unabhängig vom Doping eine Wettkampfsperre begründet.

Über die Bewertung des Spruches von Iaux kann man grundsätzlich streiten und argumentieren, so wie wir es hier tun und da respektiere ich grundsätzlich die Meinung von dir ebenso wie die von Helmut, auch wenn ich persönlich anderer MEinung bin.

Die unglaubliche Eskalation von Weiss wird aber hier meines Erachtens zu wenig diskutiert. bzw. diese zu wenig thematisiert. Hierzu kann es keine zwei Meinungen geben! In einem Wettkampf stehen zu bleiben, einen anderen Sportler absichtlich zu schlagen und danach seinen Wettkampf fortzusetzen ist allerunterste Schublade.

Wer hier im Forum hat denn überhaupt schonmal jemanden absichtlich geschlagen?

Über die Tätlichkeit von Weiß brauchen wir nicht diskutieren! (für mich ist dies dermaßen eindeutig, weshalb ich das vielleicht nicht separat erwähnte) Das gehört sportrechtlich und strafrechtlich verfolgt und geahndet.

Ich denke Iaux wird da auch schon die entsprechendene Schritte unternommen haben.

captain hook 30.07.2019 15:33

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1467707)
Es steht Dir doch jederzeit frei, den Mund aufzumachen. Wenn Du jemanden kennst, der dopt, kannst Du das der NADA melden. Du kannst es außerdem öffentlich machen. Möglichkeiten (Plattformen) dafür gibt es ja genügend.

Allerdings kann es passieren, dass Du solche Behauptungen beweisen musst. Denn die Beschuldigten haben ja ebenfalls Rechte.

Beispiel habe ich genannt. (ums Anzeigen bei der Nada oder wem auch immer gings ja nicht, sondern auf den Umgang der Sportler untereinander, wenn gedopt wird oder wenn Leute zurückkommen).

Triathlonator 30.07.2019 16:16

Leistungsverzerrer mit 10.000€ Zeitfahrschlitten, 3.000€ Neo-Anzügen und Wundertüten stinken. Alle! Überall!

Gozzy 30.07.2019 16:19

Zitat:

Zitat von Triathlonator (Beitrag 1467733)
Leistungsverzerrer mit 10.000€ Zeitfahrschlitten, 3.000€ Neo-Anzügen und Wundertüten stinken. Alle! Überall!

Na, manchmal bisschen Pech beim Denken? :Blumen:

captain hook 30.07.2019 16:20

Zitat:

Zitat von Triathlonator (Beitrag 1467733)
Leistungsverzerrer mit 10.000€ Zeitfahrschlitten, 3.000€ Neo-Anzügen und Wundertüten stinken. Alle! Überall!

Ernst gemeinte Frage (hoffe auf ernstgemeinte Antwort):

Ist Materialeinsatz ab einem bestimmten Punkt für dich mit Doping gleichzusetzen und wo fängt der an und wo befindest Du Dich auf Deiner Skala und warum?

Es gibt ja durchaus Sportarten mit Budgetgrenzen etc. Deshalb finde ich den grundsätzlichen Gedanken nicht so abwegig. Den Vergleich zum Doping würde ich gerne verstehen.

Stefan 30.07.2019 16:31

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1467737)
Deshalb finde ich den grundsätzlichen Gedanken nicht so abwegig.

Ich schon.
Es ist eben so, dass man mit mehr Geld Vorteile hat.
Neben besserem Material kann ich mir mit mehr Geld auch mehr Trainingslagertage, eine bessere medizinische Versorgung (ich meine nicht Doping, sondern Physio....), einen besseren Trainer, Bikefittings, hochwertigere Ernährung, eine Haushaltshilfe (zur Entlastung)..... leisten.

Stefan 30.07.2019 16:35

Zitat:

Zitat von Triathlonator (Beitrag 1467743)
...........

Du hast 20 Minuten Zeit, den Beitrag zu löschen.

Gozzy 30.07.2019 16:37

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1467744)
Du hast 20 Minuten Zeit, den Beitrag zu löschen.

Jetzt wird's albern.

Stefan 30.07.2019 17:02

Zitat:

Zitat von Gozzy (Beitrag 1467745)
Jetzt wird's albern.

Bei Triathlonator verstehe ich keinen Spass.

NBer 30.07.2019 17:16

die gleichstellung von dopern und leuten die teures material benutzen erschließt sich mir aber auch nicht.....

captain hook 30.07.2019 17:22

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1467754)
die gleichstellung von dopern und leuten die teures material benutzen erschließt sich mir aber auch nicht.....

Horrender finanzieller Aufwand zur Leistungsverbesserung, den sich kaum jemand leisten kann und damit quasi chancenlos wird... deshalb gibts schon Sportarten, wo das Budget limitiert wird.

Hier versucht halt jemand zu provozieren und auf der persönlichen Schiene zu demonstrieren, dass die Geschichte mit dem "Stinken" anders wahrgenommen wird, wenn man persönlich angesprochen wird.

Stefan 30.07.2019 17:30

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1467755)
Hier versucht halt jemand zu provozieren und auf der persönlichen Schiene zu demonstrieren, dass die Geschichte mit dem "Stinken" anders wahrgenommen wird, wenn man persönlich angesprochen wird.

Nein, das war eine Retourkutsche von ihm. Deshalb habe ich Arne um Löschung des Beitrags gebeten.

Da ich noch nie beim Physio war, mein letztes Trainingslager über 10 Jahre zurückliegt und meine Räder (alle Alu) mit 105er ausgestattet ist, kann ich mich nicht persönlich angesprochen fühlen, wenn es um Leistungsoptimierung durch Geld geht.

captain hook 30.07.2019 17:35

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1467757)

1)Nein, das war eine Retourkutsche von ihm. Deshalb habe ich Arne um Löschung des Beitrags gebeten.

2)Da ich noch nie beim Physio war, mein letztes Trainingslager über 10 Jahre zurückliegt und meine Räder (alle Alu) mit 105er ausgestattet ist, kann ich mich nicht persönlich angesprochen fühlen, wenn es um Leistungsoptimierung durch Geld geht.

Zu 1) hatte da nicht den Überblick über irgendwelche persönlichen Dinge :Blumen:

zu 2) hatte ich jetzt eher allgemein verstanden.

Schade, dass er nix dazu sagen mag, wie er die Kurve von teurem Material zu Doping bekommt.

NBer 30.07.2019 18:06

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1467755)
Horrender finanzieller Aufwand zur Leistungsverbesserung, den sich kaum jemand leisten kann und damit quasi chancenlos wird... deshalb gibts schon Sportarten, wo das Budget limitiert wird....

ist schon klar. ist auch klar, dass durch beides leistungsunterschiede entstehen können. trotzdem ist das eine illegal, das andere legal. und gehören deshalb nicht auf eine stufe bzw im selben atemzug erwähnt..

ritzelfitzel 30.07.2019 18:23

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1467763)
ist schon klar. ist auch klar, dass durch beides leistungsunterschiede entstehen können. trotzdem ist das eine illegal, das andere legal. und gehören deshalb nicht auf eine stufe bzw im selben atemzug erwähnt..

Die Frage ist aber auch, ob das andere in einem gewissen Umfang/ab einer gewissen Schwelle auch als illegal definiert sein sollte/könnte.

Foxi 30.07.2019 18:24

Irgendwie ist es scheinbar noch immer nicht ganz durchgedrungen, dass es beim Doping grundsätzlich um einen gravierenden Regelverstoß geht, der - aus zahlreichen, gewichtigen Gründen - gegen den Sportgedanken und seine Werte verstößt. Der gesundheitliche Aspekt ist nur einer davon, wenngleich sicherlich nicht der unbedeutendste.

Es geht eben NICHT um irgendwelche frei wählbaren Vorteile, die in die Möglichkeiten des einzelnen Athleten gestellt sind.

Anders ist der Vergleich zu den Vorteilen in Bezug auf Material, Trainings- und Betreuungsmöglichkeiten, gesundheitliche Betreuung etc. nicht zu verstehen. Fakt ist, dass das Regelwerk im Triathlon vom 3-Gang-Hollandrad bis zum Cervelo P5X Lim. Ed. für 20.000 € alles zulässt. Ähnlich verhält es sich mit dem Schwimm- und Lauf-Equipment.
Die Akzentuierung der materiellen Aspekte scheint auf der Annahme zu basieren, dass man/frau sich mit Geld alles kaufen kann, auch den sportlichen Erfolg.

Dazu kann man stehen, wie man mag. Es hat jedoch nichts mit dem systematischen Betrug am Sport durch Doping zu tun. Wer dies vermischt, setzt sich dem Verdacht aus, das eine zu überhöhen und das andere zu bagatellisieren.

captain hook 30.07.2019 18:32

Zitat:

Zitat von Foxi (Beitrag 1467767)
Irgendwie ist es scheinbar noch immer nicht ganz durchgedrungen, dass es beim Doping grundsätzlich um einen gravierenden Regelverstoß geht, der - aus zahlreichen, gewichtigen Gründen - gegen den Sportgedanken und seine Werte verstößt. Der gesundheitliche Aspekt ist nur einer davon, wenngleich sicherlich nicht der unbedeutendste.

Es geht eben NICHT um irgendwelche frei wählbaren Vorteile, die in die Möglichkeiten des einzelnen Athleten gestellt sind.

Anders ist der Vergleich zu den Vorteilen in Bezug auf Material, Trainings- und Betreuungsmöglichkeiten, gesundheitliche Betreuung etc. nicht zu verstehen. Fakt ist, dass das Regelwerk im Triathlon vom 3-Gang-Hollandrad bis zum Cervelo P5X Lim. Ed. für 20.000 € alles zulässt. Ähnlich verhält es sich mit dem Schwimm- und Lauf-Equipment.
Die Akzentuierung der materiellen Aspekte scheint auf der Annahme zu basieren, dass man/frau sich mit Geld alles kaufen kann, auch den sportlichen Erfolg.

Dazu kann man stehen, wie man mag. Es hat jedoch nichts mit dem systematischen Betrug am Sport durch Doping zu tun. Wer dies vermischt, setzt sich dem Verdacht aus, das eine zu überhöhen und das andere zu bagatellisieren.

Solange er sich nicht äußert ist eh alles Spekulation was er meint und wie er drauf kommt.

zu deinem Beitrag: +1

NBer 30.07.2019 18:34

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1467766)
Die Frage ist aber auch, ob das andere in einem gewissen Umfang/ab einer gewissen Schwelle auch als illegal definiert sein sollte/könnte.

nein. weil ein geldvorteil kein potentiell gesundheitsschädlicher vorteil ist. das ist doch bei doping auch der grund. nicht das es einen vorteil bringt, sondern weil es potentiell gesundheitsschädlich ist.

ritzelfitzel 30.07.2019 18:40

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1467769)
nein. weil ein geldvorteil kein potentiell gesundheitsschädlicher vorteil ist. das ist doch bei doping auch der grund. nicht das es einen vorteil bringt, sondern weil es potentiell gesundheitsschädlich ist.

Ich stimme dir uneingeschränkt zu.

Nichtsdestotrotz ist die Überlegung nicht komplett daneben. Wer sagt oder definiert, dass lediglich die physische/psychische Gesundheit geschützt werden muss und nicht auch die finanzielle? Wenn jemand sich Equipment anschafft, das über seinem Budget liegt, ergeben sich auch Folgeschäden für die Person.

Wie geschrieben jedoch, ich finde auch, dass man beide Themen nicht in eine Schublade packen kann und sollte.

schnodo 30.07.2019 18:41

Zitat:

Zitat von Foxi (Beitrag 1467767)
Dazu kann man stehen, wie man mag. Es hat jedoch nichts mit dem systematischen Betrug am Sport durch Doping zu tun. Wer dies vermischt, setzt sich dem Verdacht aus, das eine zu überhöhen und das andere zu bagatellisieren.

Ich finde es unfair, diejenigen zu diskreditieren, die nicht Doping als einziges und schlimmstes Problem ansehen. Man muss weder dopen, noch Doping bagatellisieren, um auch andere Aspekte zu betrachten.

In meiner persönlichen(!) Werteskala besteht kein nennenswerter Unterschied zwischen einem Doper und einem notorischen Windschattenfahrer in Rennen mit Windschattenverbot. Beide verhalten sich unsportlich um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.

Wenn ich genau darüber nachdenke, finde ich Windschattenfahren noch unsympathischer, weil der Doper zumindest die Gefahr eingeht, gesundheitliche Schäden davonzutragen. Der Windschattenfahrer trägt keinerlei Risiko und hat dennoch einen Vorteil gegenüber seinem Konkurrenten.

Trotzdem renne ich nun nicht durch die Gegend und werfen den Leuten vor, dass sie moralisch korrupt sind, weil sie Windschattenfahren "bagatellisieren". Ich finde, man kann sich andere Meinungen ruhig mal anhören, ohne gleich persönlich wertend werden zu müssen. :Blumen:

NBer 30.07.2019 18:44

Zitat:

Zitat von ritzelfitzel (Beitrag 1467771)
......Wer sagt oder definiert, dass lediglich die physische/psychische Gesundheit geschützt werden muss und nicht auch die finanzielle?.....

dann musst du aber noch weiter ausholen.....die zeit die einem zum training zur verfügung steht einberechnen bzw regulieren.......das training im nachwuchs regulieren...letztendlich versuchen das talent zu regulieren....sprich so viel wie möglich zu vereinheitlichen, weil irgendwer irgendwo immer einen vorteil hat.

Triathlonator 30.07.2019 18:47

Schnodo ist wieder der einzige dem man folgen kann.

Zitat:

nein. weil ein geldvorteil kein potentiell gesundheitsschädlicher vorteil ist. das ist doch bei doping auch der grund. nicht das es einen vorteil bringt, sondern weil es potentiell gesundheitsschädlich ist.
Wat?



Ich sag doch...Sommerloch.

ritzelfitzel 30.07.2019 18:49

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1467773)
dann musst du aber noch weiter ausholen.....die zeit die einem zum training zur verfügung steht einberechnen bzw regulieren.......das training im nachwuchs regulieren...letztendlich versuchen das talent zu regulieren....sprich so viel wie möglich zu vereinheitlichen, weil irgendwer irgendwo immer einen vorteil hat.

Wohl wahr. Ist eine Frage, wo man die Grenze zieht.

Dass der finanzielle Rahmen dabei im Ermessen des Eigenen liegt finde ich ok und auch irgendwie reizvoll. Bei der Gesundheit, selbst bei der eigenen, reicht das/die eigene Vernuunftz wohl (leider) nicht aus.

Kampfzwerg 30.07.2019 18:52

Um das Thema mal wieder etwas einfacher zu gestalten und mehr auf den Punkt zu bringen.

Mountainbike, Italien und Österreich.
Wobei ich es immernoch sehr spannend finde, dass es bei einem Netzwerk mit deutschen Drahtziehern, welches zum Großteil im deutschen Raum agiert hat, mit wienigen Ausnahmen, nur die anderen Länder betrifft.

:Huhu:

gaehnforscher 30.07.2019 18:59

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1467769)
nein. weil ein geldvorteil kein potentiell gesundheitsschädlicher vorteil ist. das ist doch bei doping auch der grund. nicht das es einen vorteil bringt, sondern weil es potentiell gesundheitsschädlich ist.

vor allem ist das Material auch für alle ersichtlicht. Der Vergleich wäre wohl eher passend, wenn sich jmd einen gut versteckten (verbotenen) E-Motor kauft, um sich einen Vorteil ggü. den Konkurrenten zu verschaffen und sich damit wieder besseren Wissens an die Startlinie stellt, in der Hoffnung, dass es niemand mitbekommt.

Triathlonator 30.07.2019 19:13

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1467773)
dann musst du aber noch weiter ausholen.....die zeit die einem zum training zur verfügung steht einberechnen bzw regulieren.......das training im nachwuchs regulieren...letztendlich versuchen das talent zu regulieren....sprich so viel wie möglich zu vereinheitlichen, weil irgendwer irgendwo immer einen vorteil hat.

Jup, alles regulieren wäre ein Weg. Da fragt man sich schon warum Fußball erfolgreicher von der Bevölkerung aufgenommen wird?

Wie auch immer. Einfach mal die Fresse halten im Wettkampf, und sich auf seinen Triathlon konzentrieren, wäre ein anderer. Dann bekommt man auch kein Schlag in die Magengrube...;)

Mitten im Wettkampf Kritik an jemandes Art der Vorteilnahme zu üben, ist wohl das dümmste was man machen kann. Da fehlt einem ja praktisch die Luft noch weiter zu laufen.

Aber da hier jetzt jemand mit gutem Beispiel voran gegangen ist, werde ich in Zukunft, wann immer ich mich mutig fühle, jedem gepflegt meine Meinung über seinen Gestank verkünden. Windschattenlutscher, Neoprentreiber, Aerobikeluschen...alle nur Luft im Sack...:)

Stefan 30.07.2019 19:15

Zitat:

Zitat von Kampfzwerg (Beitrag 1467777)
Um das Thema mal wieder etwas einfacher zu gestalten und mehr auf den Punkt zu bringen. ............

Maria Cristina Nisi schreibt auf Facebook, dass sie unschuldig ist und den Beweis antreten wird. :Lachanfall:

captain hook 30.07.2019 19:23

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1467772)
Ich finde es unfair, diejenigen zu diskreditieren, die nicht Doping als einziges und schlimmstes Problem ansehen. Man muss weder dopen, noch Doping bagatellisieren, um auch andere Aspekte zu betrachten.

In meiner persönlichen(!) Werteskala besteht kein nennenswerter Unterschied zwischen einem Doper und einem notorischen Windschattenfahrer in Rennen mit Windschattenverbot. Beide verhalten sich unsportlich um einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen.

Wenn ich genau darüber nachdenke, finde ich Windschattenfahren noch unsympathischer, weil der Doper zumindest die Gefahr eingeht, gesundheitliche Schäden davonzutragen. Der Windschattenfahrer trägt keinerlei Risiko und hat dennoch einen Vorteil gegenüber seinem Konkurrenten.

Trotzdem renne ich nun nicht durch die Gegend und werfen den Leuten vor, dass sie moralisch korrupt sind, weil sie Windschattenfahren "bagatellisieren". Ich finde, man kann sich andere Meinungen ruhig mal anhören, ohne gleich persönlich wertend werden zu müssen. :Blumen:

Er verglich allerdings dopen mit Material kaufen und nicht dopen mit einem anderen "Betrug" (lutschen). Demzufolge hinkt deine nachfolgende Argumentation etwas.

Mirko 30.07.2019 19:59

Zitat:

Zitat von Triathlonator (Beitrag 1467733)
Leistungsverzerrer mit 10.000€ Zeitfahrschlitten, 3.000€ Neo-Anzügen und Wundertüten stinken. Alle! Überall!

"Ist eh unfair", "Die haben dafür alle viel mehr Geld als ich"...
Glückwunsch! Ich denke genau das sind die Sachen, die man sich lange genug einreden muss um als Doper noch in den Spiegel schauen zu können. :Kotz:

Da muss ich mir deine Leistungsentwicklung auf Strava nochmal genauer anschauen... Du gehörst nach der Aussage nun offiziell zu meinem Kreis der Verdächtigen. :Duell: :cool:

Thomas W. 30.07.2019 20:05

Ich kann schonmal konstatieren, dass ein hochpreisiger Zeitfahrschlitten die Leistung nicht in dem Maße verzehrt wie hier suggeriert. Leider ;)

iaux 30.07.2019 20:08

Ich sehe meine Aktion als einen Akt zivilen Ungehorsams an, denn ich finde es nicht in Ordnung, dass (ehemals) gedopte Sportler nochmals an einem sportlichen Wettkampf teilnehmen.

Was mich mindestens genauso erschüttert wie der Faustschlag des Dopers ist die Tatsache, dass ganz viele Triathleten finden, die Reaktion von Weiss sei gerechtfertigt, bzw. an seiner Stelle hätten sie noch fester zugeschlagen, oder direkt ins Gesicht, bzw. ich soll nicht so rumheulen u.ä.m. Nachzulesen auf Facebook.

Für mich ist der Vorfall tatsächlich ne kleine Randnotiz, für mich überwiegt das geile Rennwochenende mit guten Freunden und ner geilen Podiumsplatzierung.
Umso erschreckender ist der Abgrund der sich auftut, wenn man hinter die heile Triathlonwelt blickt.

Mein Fazit: Ich würd wieder so handeln!

Sky70.3 30.07.2019 20:16

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1467561)
Ich glaube die "Fanbase" von ihm ist durchaus überschaubar in Österreich. Keiner außerhalb der Triathlonszene kennt diesen Typen und ich unterstelle mal allen seinen Fans, dass sie bei Wettkämpfen mit Stichproben Dopingtests im AK-Feld vermutlich nicht mehr am Start stehen würden.

Kleiner FunFact. Hütthalter hat am Wochenende den Trumer Triathlon gewonnen über die olympische Distanz. Das ist natürlich nicht der Funpart. Der Zeitungsartikel dazu hat folgende Überschrift:
"Abschied mit Giglmayr beschenkte Trumer Triathlon zum 10 jährigen-Jubiläum mit Mitteldistanz Bestmarke - Hollaus führte Salzburger ÖM Podium auf der Kurzdistanz an - Hehenwarter überraschend am Damen Stockerl - :liebe053:

Kein Wort über Hütthaler, die wird in dem ganzen Artikel nur einmal ganz kurz erwähnt und der Fokus liegt auf Pia Hehenwarter. Man findet auch kein Foto von Hütthaler in dem ganzen Artikel!

Ich bin auch der Meinung, dass die "Fanbase" von Weiss und Hütthaler in Österreich überschaubar ist.
Ich bin fast jedes Jahr beim IM St. Pölten. Natürlich klatschen die Zuschauer, die keine Ahnung vom Triathlon haben und die Vorgeschichte der Beiden nicht kennen brav und freuen sich wenn Österreicher weit vorne platziert sind.

Frühmorgens am See (wo eben überwiegend Zuschauer da sind die sich auskennen) sieht das schon ganz anders aus. Da wird diskutiert wer und wie viele in der Lage sind die Beiden zu schlagen und man hört häufig "na hoffentlich gewinnen nicht ausgerechnet die Zwei". Interessierte "Unwissende" werden bereitwillig und umfangreich aufgeklärt.

Der Moderator tut seine Pflicht und erwähnt natürlich, dass die Beiden aus österreichischer Sicht die größte Chance auf das Podest haben.
Presse und TV berichten meiner Meinung nach sachlich, groß gefeiert werden die Beiden aber nicht. Sieht man z. B. gut in den Zusammenfassungen auf ORF oder bei trinews.at

Ich habe auch mal gesehen, dass Fr. Hütthaler im Ziel herumstand und nicht interviewt wurde weil alles auf Van Vlerken gewartet hat (die war in dem Jahr nicht ganz in Form - Schlüsselbeinfraktur). Als diese dann im Ziel war wurde sie zuerst interviewt.

Ich glaube die meisten Österreicher, die sich in der Triathlonszene auskennen halten es wie ich. Es ist nun mal erlaubt, nach abgelaufener Sperre, wieder zu starten. Das muss man so zur Kenntnis nehmen, auch wenn man sich über die Erfolge dieser Personen nicht gerade freut.
Und ich hoffe, dass meine Gebete erhört werden " bitte lass den Weiss nicht den ersten österreichischen Hawaii-Sieger werden". Aber das ist ja Gott sei Dank eher unwahrscheinlich.

Hier noch ein paar amüsante Szenen aus verschiedenen Jahren :Lachen2: :
Reporter fragt einen Zuschauer: " Welche Österreicher würden sie gerne ganz oben am Podest sehen"
Zuschauer: " Böcherer und Van Vlerken"
Reporter: " ich meinte welche Österreicher"
Zuschauer: " ich hab dich schon verstanden"

Ein Zuschauer rennt einem (ich glaube deutschen) Athleten, der knapp hinter Weiss lief hinterher und schreit " Ziag eam o, die Sau". Falls ihr das, wie vermutlich auch der Athlet, nicht verstanden habt: "Besieg ihn"

Zwei Jungs, mit Stift und Block bewaffnet, vor dem Schwimmstart auf Autogrammjagd:
der Größere: "wir müssen auf die Badehauben schauen. Die wo 1, 2, 3... draufsteht, das sind die Berühmten, die fragen wir. Aber nicht die Nummer 2, dass ist ein Doper."
der Kleine: "was ist ein Doper?"
der Größere: " keine Ahnung, aber die mögen wir nicht"

LG Sky

captain hook 30.07.2019 20:36

Ich bin erstaunt, wieviele der Meinung sind, dass eine Meinungsäußerung zu einem Regelverstoß der mit 2 Jahren Sperre geahndet wurde durchaus dazu geeignet sind, dass man zuschlägt.

Der Betreffende hat übrigens auf seiner FB Seite seine Version von der Sache gepostet.

Helmut S 30.07.2019 20:48

Zitat:

Zitat von iaux (Beitrag 1467795)
Was mich mindestens genauso erschüttert wie der Faustschlag des Dopers ist die Tatsache, dass ganz viele Triathleten finden, die Reaktion von Weiss sei gerechtfertigt, bzw. an seiner Stelle hätten sie noch fester zugeschlagen, oder direkt ins Gesicht, bzw. ich soll nicht so rumheulen u.ä.m. Nachzulesen auf Facebook.

Das hab ich auch gelesen - unglaublich! Gott sei Dank kann man davon ausgehen, dass die meisten nur Maulhelden sind.


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