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Zitat von MattF
(Beitrag 1592906)
Werden die uns als alternativlos verkauft?
Man muss sich aber halt für irgendwas entscheiden.
Oberste Priorität in D hat die Wirtschaft! Ist halt so.
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Die Priorität der Wirtschaft ergibt sich zwar aus der Analyse der Einzelmaßnahmen zur Pandemiebekämpfung, die die Wirtschaft zu erstaunlichen 85% nicht mal ansatzweise tangieren, wird aber so der Öffentlichkeit gegenüber nicht kommuniziert.
Wenn bei erhöhten Inzidenzen Schulen wieder geschlossen werden, gibt es keinerlei öffentliche Debatten, ob die dann sinnvolle Kontaktreduzierung nicht auch durch andere Maßnahmen erreicht werden kann.
Man vergisst dabei auch komplett, dass langfristig geschlossene Schulen und Universitäten mit gewisser Zeitverzögerung der Wirtschaft mehr schaden, als der Verzicht auf kurzfristige Lockdownmaßnahmen auch in Betrieben der Wirtschaft nützt.
Deutschland gefährdet seine Zukunft, um einige wenige Zehntelprozent Wirtschaftswachstum nicht einzubüßen.
Mir ist auch komplett unklar, wo genau das Problem bei der Anordnung einer abendlichen Ausgangssperre liegt, auf die sich die Ministerpräsidenten am Montag ja bekanntlich nicht einigen konnte. Hier in Bayern gibt es Ausgangssperren seit Dezember (in manchen Regionen durchgehend) und ich sehe da das Problem nicht. Sie senken nachweisbar die Anzahl privater Kontakte und helfen damit bei der Infektbekämpfung.
Die Mehrheit der Vernünftigen wird von den Ausgangssperren ohnehin nicht tangiert, weil die sich abends eben nicht mit anderen Haushalten trifft, so dass man mit einer Ausgangssperre vor allem die Minderheit der Unvernünftigen trifft, die sich um Empfehlungen zur Kontaktreduzierung nicht kümmern und in der Freizeit trotzdem Partys besuchen oder eben fremde Haushalte treffen. Eine nächtliche Ausgangssperre ist viel leichter zu kontrollieren als z.B. die Unterbindung derartiger Kontakte durch Kontrolle in Wohnungen, die ja schon alleine juristisch hochproblematisch wäre.
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