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Klugschnacker 03.05.2023 10:22

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1706798)
Auf jeden Fall sind solche Maßnehmen wie Gasheizungsverbot, e-Auto Push, etc. eine große Bremse.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1706829)
Lieber eine etwas langsamere Strategie, die tragbar ist. Den Klimwandel werden wir nicht mehr stoppen können. Wenn das alles nicht sozialverträglich ist, wird es in die Hose gehen.

Die fossilen Brennstoffe Benzin und Diesel werden in Zukunft immer teurer werden. Den Porschefahrer:innen macht das nicht viel aus, aber den Geringverdiener:innen durchaus.

Ähnlich ist es bei den Kosten für die Heizung. Fossile Brennstoffe werden immer teurer.

Deswegen ist es sozial und sozial-vorausschauend, jetzt neue Technologien wie E-Autos und elektrische Wärmepumpen zu fördern.

qbz 03.05.2023 10:36

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1706846)
... Die Grünen funktionieren über die Idee, nicht über die Personen. Personen kommen und gehen, die Ideen bleiben.

Offtopic:
Eingie Ideen haben sich bei den Grünen in ihr Gegenteil verkehrt. Z.B. begründet das hier ein Artikel der Friedrich Ebert Stiftung.
https://www.ipg-journal.de/rubriken/aussen-und-sicherheitspolitik/artikel/gruene-moralfalken-6059/: Grünen-Kehrtwende in der Außenpolitik: Moral und Militär statt interessengeleiteter Dialog

Ontopic:
Aussenpolitische Prioritäten bzw. die Unterordnung unter die USA schlagen den Klimaschutz bei den Grünen. Stichwort: Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken und Bau von LNG-Terminals statt Erdgas. Aussenpolitik gegenüber China, Brics-Staaten.

Nepumuk 03.05.2023 10:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706853)
Deswegen ist es sozial und sozial-vorausschauend, jetzt neue Technologien wie E-Autos und elektrische Wärmepumpen zu fördern.

Und sowas wie ein 49€-Deutschland-Ticket einzuführen.

Nepumuk 03.05.2023 10:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1706854)
Offtopic:
Eingie Ideen haben sich bei den Grünen in ihr Gegenteil verkehrt. Z.B. begründet das hier ein Artikel der Friedrich Ebert Stiftung.
https://www.ipg-journal.de/rubriken/...alfalken-6059/

Ontopic:
Aussenpolitische Prioritäten schlagen bei den Prioritäten den Klimaschutz bei den Grünen. Stichwort: Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken und Bau LNG-Terminals statt Erdgas.

Schön, dass dein Feindbild so fest steht.

Nicht jedes Ziel lässt sich auf direktem Weg erreichen, trotzdem bleiben die bestehen und werden auch weiter verfolgt. :Huhu:

qbz 03.05.2023 10:54

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1706857)
Schön, dass dein Feindbild so fest steht.

Ich habe sachlich konkret und inhaltlich an 2 wesentlichen Beispielen aufgezeigt, wie die grüne Partei ihre Programmatik im Laufe der Jahre teilweise in ihr Gegenteil veändert hat und dann bekommt man als Antwort gleich ein "Feindbild" unterstellt. Immerhin steht die Partei der Friedrich Ebert Stifung in einer Regierung mit den Grünen. ;-) .

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1706857)
Nicht jedes Ziel lässt sich auf direktem Weg erreichen, trotzdem bleiben die bestehen und werden auch weiter verfolgt. :Huhu:

Mit so einem Spruch kann doch jede Partei aufwarten und alles rechtfertigen, von der AFD über die CDU bis zur PdL.

MattF 03.05.2023 10:58

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1706854)

Ontopic:
Aussenpolitische Prioritäten bzw. die Unterordnung unter die USA schlagen den Klimaschutz bei den Grünen. Stichwort: Wiederinbetriebnahme von Kohlekraftwerken und Bau von LNG-Terminals statt Erdgas. Aussenpolitik gegenüber China, Brics-Staaten.

Die Deutschen hätten sicher gerne kalt gesessen, statt LNGas oder flächendeckende Stromausfälle ertragen.

Zur Erinnerung Russland hat die Gaslieferung eingestellt (Vor der Sprengung der Pipelines).

Es gab/gibt keine Sanktionen auf Gas aus Russland.

qbz 03.05.2023 11:17

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1706862)
Die Deutschen hätten sicher gerne kalt gesessen, statt LNGas oder flächendeckende Stromausfälle ertragen.

Zur Erinnerung Russland hat die Gaslieferung eingestellt (Vor der Sprengung der Pipelines).

Es gab/gibt keine Sanktionen auf Gas aus Russland.

Würde Nordstream 1 und 2 aus Norwegen kommen, hätte man natürlich eine Reparatur unterstützt. Dass DE stattdessen heute umweltschädlicheres LNG-Gas aus den USA herschifft und wieder Kohlekraftwerke in Betrieb genommen hat, liegt alleine am Ukrainekrieg und weil DE kein Erdgas aus Russland will, was Habeck wörtlich gesagt hat. Alles andere sind doch Spiegelfechtereien... Die Aussen- und Rüstungspolitik schlägt die Klimapolitik bei den Grünen, war meine These, vor 30 Jahren noch unverstellbar, die Ideen haben sich geändert.

Schwarzfahrer 03.05.2023 11:25

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1706865)
Dass DE stattdessen heute umweltschädlicheres LNG-Gas aus den USA herschifft ...

nicht zu vergessen die LNG-Importe, die (wenn auch über Umwege über Frankreich, Belgien, Niederlande) weiterhin aus Russland zu uns kommen, und Russland eine deutlich höhere Marge bescheren, als das Pipeline-Gas es je bot:

Klingt nicht so, als ob die Russen uns kein Gas gönnen wollen, eher daß sie besser dran verdienen möchten, als bisher.

MattF 03.05.2023 11:27

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1706865)
liegt alleine am Ukrainekrieg

Und den hat der Diktator und Kriegsherr Putin vom Zaun gebrochen :Huhu:

sabine-g 03.05.2023 11:39

ist schon beinahe witzig hier

keko# 03.05.2023 11:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706853)
Die fossilen Brennstoffe Benzin und Diesel werden in Zukunft immer teurer werden. Den Porschefahrer:innen macht das nicht viel aus, aber den Geringverdiener:innen durchaus.

Ähnlich ist es bei den Kosten für die Heizung. Fossile Brennstoffe werden immer teurer.

Deswegen ist es sozial und sozial-vorausschauend, jetzt neue Technologien wie E-Autos und elektrische Wärmepumpen zu fördern.

Hitzewellen und Dürren treffen ja jetzt schon die Armen und nicht uns. Gleiches Spiel gilt aber auch für DE, dass es die Ärmeren zuerst trifft. Superreiche haben einfach super viele Optionen, das macht den Unterschied.

Würde der Klimawandel zuerst die Wohlhabenden treffen und am Ende die Armen, hätten wir ab heute ganz andere Maßnahmen.

keko# 03.05.2023 11:44

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1706869)
ist schon beinahe witzig hier

In einem Triathlonforum über Klimawandel und Einsparungen zu reden, ist grundsätzlich witzig.
Der wohl beste Move von mir bzgl. Umweltschutz war wohl der, dass ich vom Leistungssportler zum Gesundheitssportler übergegangen bin (wenn auch nicht ganz frewillig).

Genussläufer 03.05.2023 15:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706814)
Da steht, dass Deutschland nur auf 50% seiner Emissionen verzichten muss, um den Klimawandel zu verhindern?

Das steht im Report nicht so drin. Da hast Du völlig Recht. Es ist eine globale Betrachtung.

Zitat:

Das kann ich kaum glauben, dass so etwas in diesem Bericht stehen soll. Verwechselst Du womöglich unsere nationalen Emissionen mit dem globalen Ausstoß?
:Blumen:
Die Frage verstehe ich nicht so richtig. Ich habe geschrieben, daß wir global den CO2 Ausstoß knapp halbieren müssen, um auf Netto Null zu kommen. Exakt geschrieben habe ich:

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1706811)
Wie oben geschrieben: Report 6 des IPCC zeigt sehr deutlich, daß eine Reduzierung des CO2 um knapp 50% uns bereits auf Netto Null bringt.

Unklar ist hier sicher das "wir". Damit war die gesamte Zivilisation auf der Erde gemeint. wir haben einen Ausstoß von ca. 40GT CO2 (inkl. der Landnutzung). Dem steht eine Senkeleistung von ca. 22 GT gegenüber. Netto verursachen wir (die Menschen der Erde) also einen Ausstoß von ca. 18GT CO2. Da die Senkenleistung am Partialdruck des CO2 hängt, sinkt diese Leistung erst, wenn wir das CO2 in der Atmosphäre verringern würden.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706853)
Die fossilen Brennstoffe Benzin und Diesel werden in Zukunft immer teurer werden. ...
Deswegen ist es sozial und sozial-vorausschauend, jetzt neue Technologien wie E-Autos und elektrische Wärmepumpen zu fördern.

Das macht theoretisch Sinn. Praktisch dürften dann aber keine fossilen Kraftwerke als Backup laufen. Diese würden das ganze wieder genauso teuer machen, vielleicht sogar noch teurer, weil man parallele Infrastrukturen fahren muss. Alternativ benötigt man eben Speicher. Oder wir finden Nachbarn, die etwas anders mit dem Thema umgehen und sich nicht vor Kernkraft verweigern.

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1706816)
Die Hälfte reicht schon?!:Huhu:
Ja dann lehnen wir uns doch mal entspannt zurück,
50%, das ist ja quasi nix; easy!:Lachen2:

Oh, halt, da war doch was?!
Stimmt, die 50% sind im Moment noch so weit weg wie irgendwas. :-((

Und die atomsau wird und wird nicht fetter, auch wenn sie noch so oft durchs Dorf getrieben wird.

Das liegst Du unglücklicherweise nicht falsch. Aber schauen wir auf den deutschen Primärenergieverbrauch. Dieser wird zu ca. 22% aus Kohle und ca. 35% aus Öl. (Quelle: Umweltbundesamt). Dann vergleichen wir die Emissionen je erzeugter KWh. Dann wird ersichtlich, daß allein durch die Substituierung Kohle und Öl durch Gas ein Einsparungspotential von ca. 30% hätte. Dann sind auch nicht alle Gaswerke auf dem neuesten Stand. Dazu sollte man weiterhin die erneuerbaren ausbauen. Und vielliecht erbarmt sich ja der eine oder andere Nachbar und lässt uns am Atomstrom teilhaben. Bei uns wir das nicht mehr funktionieren.

Klar wird Gas nicht ewig reichen. Die Reichweiten sind nicht so eng wie beim Öl, aber um ein vielfaches geringer als bei der Kohle. Man hätte aber eine Infrastruktur, die auch in Zukunft nutzbar wäre, wenn wir dann doch mal Speichermöglichkeiten finden werden.

Zitat:

Nachdem ansonsten jetzt alle erklärt haben, was und warum das alles nicht geht und überhaupt, wären nun neue Ideen willkommen, das berühmte thinking out of the box. :Huhu:
Mir ist schon klar, daß diese Ideen aus Deiner Sicht viel zu kurz springen und das Problem im gesamten Umfang nicht lösen. Da würde ich Dir sogar zustimmen. Ich sehe es aber als eine Option an, die vielleicht funktionieren könnte und wofür man auch Mehrheiten gewinnen könnte. Vielleicht ist das auch eher eine Idee, die andere zum nachahmen einlädt.

TobiBi 03.05.2023 15:48

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1706894)
Oder wir finden Nachbarn, die etwas anders mit dem Thema umgehen und sich nicht vor Kernkraft verweigern.

Denke schon, dass die sich erbarmen (so sie denn können) - wir haben uns ja letztes Jahr auch erbarmt und ausgeholfen, als fast die Hälfte der französischen AKWs abgeschaltet waren.

Die Stillstandszeiten der AKWs in FR werden meiner Meinung nach tendenziell zunehmen und nicht abnehmen auf Grund technischer Mängel und Wartungsarbeiten - die haben nun ja auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.

Genussläufer 03.05.2023 16:06

Zitat:

Zitat von TobiBi (Beitrag 1706898)
Die Stillstandszeiten der AKWs in FR werden meiner Meinung nach tendenziell zunehmen und nicht abnehmen auf Grund technischer Mängel und Wartungsarbeiten - die haben nun ja auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel.

Die werden wieder deutlich zurückgehen. Das Problem war nicht erstrangig das Alter, sondern der Wartungsstau. Der muss abgearbeitet werden. Schwarzfahrer hatte das mal detailliert dargelegt.

Es gab auch einige wenige Fälle, wo die Wassertemperatur die Grundlage des Stillstands war. Das wird man in Zukunft bei Neubauten stärker berücksichtigen. Frankreich prüft den Bau von 14 neuen AKWs. Sicher wird dann auch auch das eine oder andere bestehende substituiert. In Summe planen die Franzosen aber den Atomanteil der Primärenergie in Summe deutlich zu forcieren.

Da der Mittelmeerraum mit Blick auf bereits entstandenen und sich weiterentwickelnden Klimaveränderungen eher auf der Verliererseite steht, werden die schon berücksichtigen. Da bin ich mir sehr sicher.

Klugschnacker 03.05.2023 19:03

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1706894)
Dann wird ersichtlich, daß allein durch die Substituierung Kohle und Öl durch Gas ein Einsparungspotential von ca. 30% hätte.

Prof. Claudia Kemfert schreibt in ihrem Buch (Amazon), dass die Emissionen von Gas und Kohle annähernd gleich seien, wenn man die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus betrachtet: Also von der Förderung, über den Bau der Anlagen bis zur Verfeuerung. Als Brückentechnologie, um aus der Kohle rauszukommen, sei Gas nicht geeignet.

Sie sagt ferner, wir bräuchten keine Brückentechnologien, sondern sollten besser die Erneuerbaren etablieren. Dann müssten wir auch nicht jährlich rund hundert Milliarden Euro ins Ausland überweisen, wo Kohle und vor allem Gas und Öl herkommen.

Wikpedia:
Claudia Kemfert (* 17. Dezember 1968 in Delmenhorst) ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie ist Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie Professorin an der Leuphana Universität Lüneburg.

[…] als Brückentechnologie sei Erdgas nicht notwendig. Um die Klimaziele zu erreichen sei ein Erdgasausstieg bis spätestens 2038 notwendig, also parallel zum Kohleausstieg. Sie kritisierte, dass es Verbänden gelungen sei, Erdgas als „klimafreundlich“ darzustellen. Dabei sei die Klimabilanz insbesondere bei Förderung und Transport von fossilem Erdgas wahrscheinlich schlechter, als man bisher annahm.

qbz 03.05.2023 20:33

Auf jeden Fall liegen die Emissionen von LNG Gas deutlich über dem von Erdgas.

Die Treibhausgaswirkung von LNG liegt um mindestens 50 Prozent über den gängigen Emissionsfaktoren von Erdgas.

und hier noch eine Studie:

Wie klimafreundlich ist LNG?
Kurzstudie zur Bewertung der Vorkettenemissionen bei Nutzung von
verflüssigtem Erdgas (LNG)

Genussläufer 03.05.2023 21:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706920)
Prof. Claudia Kemfert schreibt in ihrem Buch
Wikpedia:
Claudia Kemfert (* 17. Dezember 1968 in Delmenhorst) ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin. Sie ist Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) sowie Professorin an der Leuphana Universität Lüneburg.

[…] als Brückentechnologie sei Erdgas nicht notwendig. Um die Klimaziele zu erreichen sei ein Erdgasausstieg bis spätestens 2038 notwendig, also parallel zum Kohleausstieg. Sie kritisierte, dass es Verbänden gelungen sei, Erdgas als „klimafreundlich“ darzustellen. Dabei sei die Klimabilanz insbesondere bei Förderung und Transport von fossilem Erdgas wahrscheinlich schlechter, als man bisher annahm.

Wer kennt Frau Kemfert nicht :Lachen2:

Sie hat mit einigen Dingen Recht. Aber schau Dir mal Interviews genauer an. Sie verheimlich immer die Antwort nach den notwendigen Speichermöglichkeiten bei der von ihr propagierten Energiewende. Hier ist ein interessanter Artikel in der Zeit:

https://www.zeit.de/2023/09/claudia-...aft-aktivismus

oder auch hier:

https://www.spiegel.de/politik/deuts...0-d2de3821650f

Sie hat aber insofern Recht, daß auch beim Gas einiges schief gehen kann. Es ist dennoch das mit Abstand sinnvollste Fossil. Fracking hat sich übrigens in sehr kurzer Zeit nochmal deutlich verbessert. Aber klar, unserem schönen russischen Pipilinegas kann es weder in Bezug auf den Preis noch die Emission das Wasser reichen :Cheese:

Wir haben uns als Land hier klar gegen das Klima und für Humanität postitioniert. Das kann uns bei der Umstellung auf Windräder und Solar aber auch passieren. Stell Dir vor, uns fällt mal ein, daß die Regierung im Kongo nicht so ganz lupenrein demokratisch agiert. Puh, dann bin ich gespannt, wo das Cobalt herkommen soll. Ist jetzt nur ein Beispiel.

Als rohstoffarmes Land brauchen wir so ziemlich alles von außen.

merz 03.05.2023 22:13

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706920)
…..Emissionen von Gas und Kohle annähernd gleich seien, wenn man die Emissionen über den gesamten Lebenszyklus betrachtet: Also von der Förderung, über den Bau der Anlagen bis zur Verfeuerung. Als Brückentechnologie, um aus der Kohle rauszukommen, sei Gas nicht geeignet.


Wow - was? Gibt es dazu offen lesbare Quellen - es gibt ja Gas und Gas und Gas und Kohlen in verschiedenen Anwendungsszenarien…..?

m., ich fahr im allerschlimmsten Braunkohleverstromungsrevier Europas Rad. Wenn ich da mit „Kohle ist wie Gas, aber von hier“ aufschlage bekomme ich in jedem Dorf Freibier :cool:

Klugschnacker 03.05.2023 22:21

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1706944)
Wer kennt Frau Kemfert nicht :Lachen2:

Sie hat mit einigen Dingen Recht. Aber schau Dir mal Interviews genauer an. Sie verheimlich immer die Antwort nach den notwendigen Speichermöglichkeiten bei der von ihr propagierten Energiewende. Hier ist ein interessanter Artikel in der Zeit:

https://www.zeit.de/2023/09/claudia-...aft-aktivismus

oder auch hier:

https://www.spiegel.de/politik/deuts...0-d2de3821650f

Der Artikel in der Zeit ist hinter einer Paywall. Den im Spiegel finde ich extrem dämlich. Was gefällt Dir daran? Er ist fachlich unterirdisch und macht nur Stimmung. Um die nötigen Speichertechnologien geht es übrigens mit keiner Silbe. Dass sie in dieser Frage etwas "verheimliche", kann ich diesem Text nicht entnehmen.

Den Autor des Spiegel-Artikels, Alexander Neubacher, würde ich der Klimaleugner-Szene zurechnen. Hier zwei Titel seiner Bücher:
»Ökofimmel. Wie wir versuchen, die Welt zu retten, und was wir damit anrichten«

»Total beschränkt. Wie uns der Staat mit immer neuen Vorschriften das Denken abgewöhnt«

Spiegel-Kolumnen von ihm haben zum Beispiel den Titel
Radikale Klimaschützer: Fridays for Terror

Zukunft der SPD: Genossen, schmeißt die Ökos raus!
Der Geschäftsführer des BUND bezeichnet Neubacher einen "als Journalisten getarnten Lobbyisten".

merz 03.05.2023 22:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706950)
Der Artikel in der Zeit ist hinter einer Paywall.

Und ein (In der Tendenz misogynes?) Atmo-Stück (die selbstbewusste geschminkte Frau (54) die sich in Zoom gut auszuleuchten vermag die aber der Spiegel auch nicht gut findet - Inhalt der drei ersten Bildschirmseite)
- hätte mehr erwartet, Inhaltliches

m.

Genussläufer 03.05.2023 22:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706950)
Der Artikel in der Zeit ist hinter einer Paywall.

Sorry, das wusste ich nicht. Der Artikel ist wirklich lesenswert und auch differenzierter.
Den Spiegel Artikel habe ich nur deshalb einbezogen, weil der Zeit Artikel an einem Punkt auf diesen Bezug nimmt.

Zitat:

Den im Spiegel finde ich extrem dämlich.
Ich hatte nur die Auflistung von diversen Fehlprognosen und diverse Richtungswechsel seitens Kemfert wahrgenommen. Das Wording und die Formulierungen sind aber wirklich daneben. Das stimme ich Dir zu. Beim zweiten Lesen frage ich mich dann auch selbst:

Zitat:

Was gefällt Dir daran?
Da war ich wohl selbst biased beim Lesen. Danke für den Hinweis :Blumen:

Klugschnacker 03.05.2023 22:45

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1706949)
Wow - was? Gibt es dazu offen lesbare Quellen - es gibt ja Gas und Gas und Gas und Kohlen in verschiedenen Anwendungsszenarien…..?

Das weiß ich nicht. Ich kenne nur ihr Buch.

Als Leiterin der Abteilung Energie, Verkehr und Umwelt am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung denke ich, dass sie sich solche Aussagen nicht einfach ausdenkt.
:Blumen:

Aber die Sache ist ohnehin müßig. Mit Gas statt Öl und Kohle sind und bleiben unsere Emissionen viel zu hoch. Diesen Weg können wir nicht gehen, wenn das Klimaschutzgesetz umgesetzt werden soll.

merz 03.05.2023 22:45

Genussläufer, darf ich kurz digitale kudos rüberreichen, wegen des Hinweises auf globale CO2 Senken im IPCC - mir war das null klar und ich habe was gelernt (hoffe ich)
:Huhu:
m.

merz 03.05.2023 22:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706953)
…. Mit Gas statt Öl und Kohle sind und bleiben unsere Emissionen viel zu hoch. Diesen Weg können wir nicht gehen, wenn das Klimaschutzgesetz umgesetzt werden soll.

Ich weiss, aber die normale Lesart setzt Braunkohle um fast 100% höher an als Erdgas, deswegen war ich interessiert

m.

Genussläufer 03.05.2023 22:51

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1706951)
Und ein (In der Tendenz misogynes?) Atmo-Stück (die selbstbewusste geschminkte Frau (54) die sich in Zoom gut auszuleuchten vermag die aber der Spiegel auch nicht gut findet - Inhalt der drei ersten Bildschirmseite)
- hätte mehr erwartet, Inhaltliches

m.

Im Gegensatz zum Spiegel Artikel finde ich den auch beim zweiten Lesen wirklich differenziert. Und inhaltlich spiegelt er eigentlich zeimlich gut die Entwicklung von Frau Kemfert wider. Du kannst mir jetzt natürlich (sicher nicht ganz unberechtigt) einen Confirmation Bias unterstellen ;)

Trotz dieser Befangenheit würde ich diesen Artikel empfehlen.

merz 03.05.2023 22:53

Nun, inhaltlich @ Zeit wo liegt Kemfert falsch in ihren Thesen und wer begründet das wie?

m., Speicher und Dunkelflaute spuckt mir im Kopf rum, aber ist das ausgearbeitet?
Ehem, spukt natürlich

Genussläufer 03.05.2023 22:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706953)
Mit Gas statt Öl und Kohle sind und bleiben unsere Emissionen viel zu hoch. Diesen Weg können wir nicht gehen, wenn das Klimaschutzgesetz umgesetzt werden soll.

Völlig d'accord.

Zitat:

Aber die Sache ist ohnehin müßig.
Das sehe ich anders. Es ist ein Schritt für kfr. geringere Emissionen und die Technologie könnte später z.B. für synthetisches Gas oder Wasserstoff weiterverwendet werden.

Dazu kommt, daß bei Kohlekraftwerken immer ein ordentlicher Anteil mitlaufen muss, während Gaskraftwerke bei hohem Zugang Erneuerbarer abgeschaltet werden können. Damit werden die Erneuerbaren mehr Raum haben und die Grundlast wäre variabler. Das macht sehr viel Sinn.

Genussläufer 03.05.2023 23:13

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1706957)
Nun, inhaltlich @ Zeit wo liegt Kemfert falsch in ihren Thesen und wer begründet das wie?

Die Geschichte mit den Speichern ist nicht so im Detail ausgeführt. Ihre Aussage schon: "Wie haben Speicher noch und nöcher." Daß diese nicht mal den Bruchteil einer Dunkelflaute halten, ist mittlerweile zum Glück deutlich geworden. Der Zeit Artikel nimmt mehr ihre zunehmend vereinfachte und in Teile populistischen Formulierungen ins Visier. Mir ist sofort ins Auge gesprungen: "Die Sonne und der Wind schicken keine Rechnung." Da hat sich natürlich Reicht. Die Gegenfrage stellte letztlich jemand (weiß leider nicht mehr wer) ziemlich korrekt: "Ok, der Stromanbierter aber dann doch?"

Und der Vorwurf, daß sie die Kosten der Energiewende herunterspielt, ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen. Aber wie geschrieben. Die Frau hat mit vielen Dingen auch Recht. Das macht die Einschätzung aber nicht leichter.

qbz 04.05.2023 07:51

Auf dem erfolgreichen Weg zur Einsparung von CO2-Emissionen :) beim Bau und Verkehr hat gestern das Bundeskabinett wieder mal ein weiteres "Planungsbeschleunigungsgesetz" beschlossen:

Zitat:

Dabei geht es sowohl um Schienen- und Wasserwege als auch um gut 140 Autobahnprojekte, die als besonders dringlich angesehen werden. Bundesverkehrsminister Wissing sagte, die meisten Projekte würden von den Ländern unterstützt. Einige Länder wie Hessen bräuchten aber noch Zeit. Die Ampel-Koalition hatte sich Ende März auf das sogenannte Planungsbeschleunigungsgesetz geeinigt.
https://www.deutschlandfunk.de/bunde...ahnen-100.html

keko# 04.05.2023 08:00

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1706968)
Auf dem erfolgreichen Weg zur Einsparung von CO2-Emissionen :) beim Bau und Verkehr hat gestern das Bundeskabinett wieder mal ein weiteres "Planungsbeschleunigungsgesetz" beschlossen:



https://www.deutschlandfunk.de/bunde...ahnen-100.html

Das sind aus meiner Sicht positive Nachrichten. Autobahnen sind ja nicht nur dafür da, dass man sonntags zu seinem Triathlon-Event rollt, sondern für den Geschäfstverkehr, der letztendlich Fortschritt sichert und Wohlstand generiert.

Klugschnacker 04.05.2023 08:09

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1706949)
Wow - was? Gibt es dazu offen lesbare Quellen - es gibt ja Gas und Gas und Gas und Kohlen in verschiedenen Anwendungsszenarien…..?

Hier der Fachartikel (engl.) in der renommierten Fachzeitschrift "nature":
The expansion of natural gas infrastructure puts energy transitions at risk

... why expansion of the natural gas infrastructure hinders a renewable energy future and is no bridge technology. We highlight that natural gas is a fossil fuel with a significantly underestimated climate impact ...

qbz 04.05.2023 08:14

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1706969)
Das sind aus meiner Sicht positive Nachrichten. Autobahnen sind ja nicht nur dafür da, dass man sonntags zu seinem Triathlon-Event rollt, sondern für den Geschäfstverkehr, der letztendlich Fortschritt sichert und Wohlstand generiert.

Neben dem Pendlerverkehr in die Zentren handelt es sich vor allem um den Güterverkehr, den man beides aus Klimaschutzgründen auf die Schiene verlagern müsste. Mehr Strasse ---> mehr Autos, gesetzmässig. Ausserdem fällt beim Bau eine Menge von Emissionen an, die wiederum beim Wohnungsbau besser aufgehoben wäre. Die Eisenbahnlinie, an der meine Gemeinde einen Bahnhof hat (fussläufig), ist z.B. gerade vor ein paar Monaten eingestellt worden.

Klugschnacker 04.05.2023 08:24

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1706959)
Die Geschichte mit den Speichern ist nicht so im Detail ausgeführt. Ihre Aussage schon: "Wie haben Speicher noch und nöcher." Daß diese nicht mal den Bruchteil einer Dunkelflaute halten, ist mittlerweile zum Glück deutlich geworden.

Frau Prof. Kemfert hat diese häufig gestellte Frage nach den Speichern für Dunkelflauten noch und nöcher beantwortet.

Als Leiterin des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung im Bereich Energie und Verkehr hat sie zahlreiche wissenschaftliche Veröffentlichungen zu diesem Thema gemacht. Ihre Arbeiten gehören auf ihrem Fachgebiet zu den meistzitierten überhaupt. Über sämtliche Disziplinen gerechnet gehört sie in der Wissenschaft zu den obersten 2% an Publikationen und Zitationen.

Einen Überblick gibt es zum Beispiel hier (2018):
Die Energiewende wird nicht an Stromspeichern scheitern

Fazit: Eine Vielzahl etablierter Studien und hier vorgestellte eigene Berechnungen zeigen, dass der weitere Ausbau fluktuierender erneuerbarer Energien keinen übermäßigen Stromspeicherbedarf mit sich bringen muss. Stromspeicher sind kein Engpass für die Energiewende.

TriVet 04.05.2023 08:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706972)
Einen Überblick gibt es zum Beispiel hier (2018):[indent]Die Energiewende wird nicht an Stromspeichern scheitern

Sehr lesenswert (und auch für Laien wie mich gut lesbar), danke dafür!:Blumen:

Siebenschwein 04.05.2023 09:16

Sehr schön -danke dafür.

Schwarzfahrer 04.05.2023 09:22

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1706972)
Frau Prof. Kemfert hat diese häufig gestellte Frage nach den Speichern für Dunkelflauten noch und nöcher beantwortet. ...

Beantwortet hat sie es , aber nur mit inhaltsfreien Floskeln, im Sinne von "braucht man gar nicht, geht auch ohne". Das kommt medial gut an, ist ja schön einfach. Dahinter gibt es aber kein einziges technisches Konzept, das ohne massive Einschränkungen für die Verbraucher funktioniert, da nun mal gerade die großen Verbraucher in der Industrie nicht "angebotsorientiert" ihre Anlagen an- und ausmachen können. Das ist auch nicht durch "großräumige Stromtransport zum Ausgleich verschiedener regionaler Last- und Erzeugungsprofile" oder Sektorenkopplung erreicht werden. Dr zitierte Artikel ist voll mit solchen üblichen Thesen von Frau Kemfert, die leider keiner technischen Gegenrechnung standhalten. Wenn nun mal, wie immer wieder normal, in ganz Deutschland der Gesamt-Windertrag auf weniger als die Hälfte des "normalen" fällt, muß eben dies über mehrere Stunden oder Tage ausgeglichen werden, und das sind einfach zu ermittelnde Zahlen in TWh. Das kann man nicht wegdiskutieren, und viel zitiert zu werden macht ihre Ansichten nicht realer. Sie ist nun mal Wirtschaftswissenschaftlerin, da mag sie gut sein; die Frage der Speicher ist aber etwas für Techniker und Physiker, die detailverliebt und mit Verständnis auf die Zahlen und Tatsachen schauen.

TriVet 04.05.2023 09:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1706981)
Dahinter gibt es aber kein einziges technisches Konzept, das ohne massive Einschränkungen für die Verbraucher funktioniert, da nun mal gerade die großen Verbraucher in der Industrie nicht "angebotsorientiert" ihre Anlagen an- und ausmachen können. .

wo siehst du diese einschränkungen? dass nicht 24/7 ewiglich und unbegrenzt strom zur verfügung steht?
nun, da muss man halt evtl. auch mal alte verhaltensmuster überdenken und zB auch strom "lagern" und nutzen (können).
das mag noch nicht usus und easy sein, aber ich sehe das als machbar an.
Nun bin ich weder techniker noch wirtschaftler, aber wieso sollen technologien wie
felxible stromspeicher vor ort (firma nutzt überkapazitäten vom netz etc), power to gas und dergleichen nicht funktionieren?!
die gibt es doch schon, und die machen sich auch bezahlt, wenn die fossilen -zwangsläufig- (zu) teuer werden.

Klugschnacker 04.05.2023 09:50

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1706981)
Sie ist nun mal Wirtschaftswissenschaftlerin, da mag sie gut sein; die Frage der Speicher ist aber etwas für Techniker und Physiker, die detailverliebt und mit Verständnis auf die Zahlen und Tatsachen schauen.

Das kenne ich bereits aus der Corona-Zeit. Prof. Drosten schätzt die Lage leider völlig falsch ein, weil...

Der Professorin für Energie-Ökonomie, die seit zig Jahren als Leiterin einer Forschungsgruppe zu diesem Thema publiziert, mangele es an Detailverliebtheit und am Verständnis für Zahlen.

Ja, ganz bestimmt.

Genussläufer 04.05.2023 09:50

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1706981)
Sie ist nun mal Wirtschaftswissenschaftlerin, da mag sie gut sein; die Frage der Speicher ist aber etwas für Techniker und Physiker, die detailverliebt und mit Verständnis auf die Zahlen und Tatsachen schauen.

Ich stimme mit Deiner Einschätzung des Posts nahezu völlig überein. Allerdings würde ich auch von einer Wirtschaftswissenschaftlerin etwas mehr Liebe zur Zahl und zum Detail ganz gut finden.

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1706980)
Sehr schön -danke dafür.

Sie beantwortet keine einzige offene Frage. Das ist eine Aneindanderreihung von Phrasen. Was ist daran schön?


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