triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Antidoping (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=10)
-   -   Der nächste Einzelfall (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=4710)

repoman 24.07.2019 08:37

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1466099)
Hilf mir mal:
es heisst doch er war 6. in 2018 in Argentinien unter 8 St, aber das hier
https://m.ironman.com/eu-es/triathlo...esultados.aspx
sieht ganz anders aus:confused:

Das ist die Ergebnisliste von 2017!? Keine Ahnung warum da 2018 drüber steht.
Letztes Jahr hat Weiß gewonnen.

deirflu 24.07.2019 08:55

Zitat:

Zitat von Kampfzwerg (Beitrag 1466112)
2018 waren die Zeiten tatsächlich schneller. Allerdings mit kürzerer Schwimmstrecke. Ich schätze mal ~1500 m.
Ergebnis2018

P1 und P6 geht an die Doper:Nee:

Irgendwie ist es echt komisch das so viele erwischte den Triathlon als Ausweg sehen, kann diesen Zusammenhang jemand erklären?

Zu Schumacher muss man ja nicht viel sagen. Lebenslange sperren für alle Bewerbe für Doper, anders geht das nicht. Und ja Arbeitsrecht usw.....in anderen Berufsgruppen geht´s auch und welche Karrierechancen die haben wird auch nicht hinterfragt.

Stefan 24.07.2019 08:57

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1466121)
Irgendwie ist es echt komisch das so viele erwischte den Triathlon als Ausweg sehen, kann diesen Zusammenhang jemand erklären?

Wenn Radfahren die stärkste Disziplin ist und man sich bei den Radsportverbänden nicht mehr sehen lassen kann, dann ist Triathlon doch sehr naheliegend.

captain hook 24.07.2019 08:59

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1466121)
P1 und P6 geht an die Doper:Nee:

Irgendwie ist es echt komisch das so viele erwischte den Triathlon als Ausweg sehen, kann diesen Zusammenhang jemand erklären?

Zu Schumacher muss man ja nicht viel sagen. Lebenslange sperren für alle Bewerbe für Doper, anders geht das nicht. Und ja Arbeitsrecht usw.....in anderen Berufsgruppen geht´s auch und welche Karrierechancen die haben wird auch nicht hinterfragt.

Weil Triathlon immer fair und sauber ist natürlich.

Warum ist Schumacher bei seinem Katalog eigentlich nicht lebenslang gesperrt? Das würde mich viel mehr interessieren. Bei hartnäckigen Wiederholungstätern gibt's das ja.

Helmut S 24.07.2019 09:04

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1466058)
Helmut, beschäftige dich mal ganz oberflächlich mit der Vergangenheit von Schumacher.

Ja, du hast insofern recht, dass ich mich tatsächlich nicht auf Schumacher bezogen habe - und ehrlicherweise mich auch nicht sooo genau damit beschäftigt habe. Mir ging es bei meinem Post insbesondere darum (ich hätte das zitieren sollen - sorry :Blumen: ):

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1465951)
[...]Dann hat er auch eine zweite Chance verdient, aber nicht solange er in genau dem Metier unterwegs ist, in dem er moralisch versagt hat [...]

Ich habe das so verstanden, dass du der Meinung bist, dass eine (echte) zweite Chance immer nur in einem anderen Metier stattfinden kann und auch soll. Eine zweite Chance für einen einmal Erwischten im selben Sport schließt du also aus, habe ich verstanden. Wobei ich auch etwas Schweirigkeiten mit dem Begriff "Metier" habe. Sportart meisnt du wahrscheinlich und beziehst dich - im Falle Triathlon auch darauf, das Rad eben auch Teils dessen ist.

Was Schumacher betrifft, sehe ich auch nicht, dass es sich um eine echte zweite Chance handelt. Vor allem deshalb, weil er wohl in seiner Laufbahn ja mehrmals mehr Glück als Verstand hatte und ohne Verurteilung davon kam, obwohl die wohl fällig gewesen wäre.

Aber eine interessante Diskussion ist das schon. Grundsätzlich sehe ich das schon so, dass es so laufen muss wie meinetwegen bei Ben Johnson: 1988 erwischt und gesperrt. 1993 nochmal erwischt und lebenslang gesperrt. Was is nun das Metier von Ben Johnson? Sollte der aus eurer Sicht z.B. als Profitriathlet bei IRONMAN LDs starten dürfen? Seht ihr nen Unterschied zu ITU Kurzdistanz? Oder langt es nur im Geltungsbereich der IAAF lebenslang gesperrt zu sein?

Wie is das bei Lance Armstrong? Was ist denn die zweite Chance? Erwischt wurde er ja nur einmal - es flogen halt mehrer Vergehen auf. Das war so massiv, dass ich es persönlich für gerechtfertigt halte (in Abweichung zu dem o.g. "Grundsätzlich") , Armstrong sofort für alle Rennen (auch Triathlon) zu sperren.

Was ist, wenn die HeiFu den HaFu beim FremdFuen erwischt? :cool: Sollte er dann sofort aus dem haus gejagt werden? Auch wenn es nur einmalig war? Oder kriegt er eine zweite Chance? Was is, wenn aber aufkommt, dass es sich nur um die Spitze des Eisbergs handelt? Er halt bisher nur einmal erwischt wurde?

Es scheint mir wichtig, dass es glasklare Regeln gibt. Die Moral und insbesondere moralische Entrüstung scheint mir kein guter Ratgeber zu sein. Man sollte nicht vergessen, dass Sportrecht nicht im rechtsfreien Raum stattfindet, sondern die Staaten den Sportverbänden lediglich Teile der Staatsgewalten übertragen. Rechtsstaatlichkeit muss auch im Sport gelten, deshalb halte ich glasklare Regeln für unabdingbar.

Wir haben blöderweise die Situation, dass gerade das IM Thema ja gar nicht im organisierten Sport stattfindet. Das is halt ne Privatveranstaltung. Ausserdem is ja die Rolle der einzelnen Verbände auch nicht immer "koscher".

:Blumen:

captain hook 24.07.2019 09:06

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1466123)
Wenn Radfahren die stärkste Disziplin ist und man sich bei den Radsportverbänden nicht mehr sehen lassen kann, dann ist Triathlon doch sehr naheliegend.

Ob er das am Ende so umsetzen kann... Haben auch schon andere versucht. 180km tt ist sehr speziell und die LD spitze ist ziemlich gut darin.

Spannend würde das erst, wenn mal ein britischer 100 Meilen Spezialist antreten würde. 3:13h für echte 160km... Aber die laufen danach nicht mehr und beim Schwimmen sieht es vermutlich nicht gut aus 😂

deirflu 24.07.2019 09:13

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466125)
Weil Triathlon immer fair und sauber ist natürlich.

LOL:Lachanfall: :Blumen:

TriAdrenalin 24.07.2019 09:26

Franke vs Schummel-Schumi ca. ab Min. 40

https://www.youtube.com/watch?v=CYjuwJUte-U

Man kann von Franke halten, was man will, aber er redet Klartext. Gut so!

captain hook 24.07.2019 09:26

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1466127)
Ja, du hast insofern recht, dass ich mich tatsächlich nicht auf Schumacher bezogen habe - und ehrlicherweise mich auch nicht sooo genau damit beschäftigt habe. Mir ging es bei meinem Post insbesondere darum (ich hätte das zitieren sollen - sorry :Blumen: ):



Ich habe das so verstanden, dass du der Meinung bist, dass eine (echte) zweite Chance immer nur in einem anderen Metier stattfinden kann und auch soll. Eine zweite Chance für einen einmal Erwischten im selben Sport schließt du also aus, habe ich verstanden. Wobei ich auch etwas Schweirigkeiten mit dem Begriff "Metier" habe. Sportart meisnt du wahrscheinlich und beziehst dich - im Falle Triathlon auch darauf, das Rad eben auch Teils dessen ist.

Was Schumacher betrifft, sehe ich auch nicht, dass es sich um eine echte zweite Chance handelt. Vor allem deshalb, weil er wohl in seiner Laufbahn ja mehrmals mehr Glück als Verstand hatte und ohne Verurteilung davon kam, obwohl die wohl fällig gewesen wäre.

Aber eine interessante Diskussion ist das schon. Grundsätzlich sehe ich das schon so, dass es so laufen muss wie meinetwegen bei Ben Johnson: 1988 erwischt und gesperrt. 1993 nochmal erwischt und lebenslang gesperrt. Was is nun das Metier von Ben Johnson? Sollte der aus eurer Sicht z.B. als Profitriathlet bei IRONMAN LDs starten dürfen? Seht ihr nen Unterschied zu ITU Kurzdistanz? Oder langt es nur im Geltungsbereich der IAAF lebenslang gesperrt zu sein?

Wie is das bei Lance Armstrong? Was ist denn die zweite Chance? Erwischt wurde er ja nur einmal - es flogen halt mehrer Vergehen auf. Das war so massiv, dass ich es persönlich für gerechtfertigt halte (in Abweichung zu dem o.g. "Grundsätzlich") , Armstrong sofort für alle Rennen (auch Triathlon) zu sperren.

Was ist, wenn die HeiFu den HaFu beim FremdFuen erwischt? :cool: Sollte er dann sofort aus dem haus gejagt werden? Auch wenn es nur einmalig war? Oder kriegt er eine zweite Chance? Was is, wenn aber aufkommt, dass es sich nur um die Spitze des Eisbergs handelt? Er halt bisher nur einmal erwischt wurde?

Es scheint mir wichtig, dass es glasklare Regeln gibt. Die Moral und insbesondere moralische Entrüstung scheint mir kein guter Ratgeber zu sein. Man sollte nicht vergessen, dass Sportrecht nicht im rechtsfreien Raum stattfindet, sondern die Staaten den Sportverbänden lediglich Teile der Staatsgewalten übertragen. Rechtsstaatlichkeit muss auch im Sport gelten, deshalb halte ich glasklare Regeln für unabdingbar.

Wir haben blöderweise die Situation, dass gerade das IM Thema ja gar nicht im organisierten Sport stattfindet. Das is halt ne Privatveranstaltung. Ausserdem is ja die Rolle der einzelnen Verbände auch nicht immer "koscher".

:Blumen:

Findet ein ironman außerhalb der Regularien der Nada / Wada statt? Kann ich mir kaum vorstellen. Finden sie innerhalb der Regeln statt, wären lebenslange Sperren selbstverständlich auch dort zu beachten.

longtrousers 24.07.2019 09:34

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466125)
Weil Triathlon immer fair und sauber ist natürlich.

Warum ist Schumacher bei seinem Katalog eigentlich nicht lebenslang gesperrt? Das würde mich viel mehr interessieren. Bei hartnäckigen Wiederholungstätern gibt's das ja.

So sehe ich das auch. Wenn Lance lebenlang gesperrt ist, warum Schumacher dann nicht.

longtrousers 24.07.2019 09:35

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466128)
Ob er das am Ende so umsetzen kann... Haben auch schon andere versucht. 180km tt ist sehr speziell und die LD spitze ist ziemlich gut darin.

Spannend würde das erst, wenn mal ein britischer 100 Meilen Spezialist antreten würde. 3:13h für echte 160km... Aber die laufen danach nicht mehr und beim Schwimmen sieht es vermutlich nicht gut aus 😂

Radfahren nach 3800m Schwimmen ist auch was Anderes als ohne Schwimmen.

captain hook 24.07.2019 09:41

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1466143)
Radfahren nach 3800m Schwimmen ist auch was Anderes als ohne Schwimmen.

Sag ich ja. So einfach ist das nicht. Selbst für die besten Langstrecken Zeitfahrer. Deshalb glaub ich auch nicht, dass Schuhmacher da großartig was reißt. Gab ja einige ex Radler die dachten das geht easy und sind ganz schön hart gelandet.

Stefan 24.07.2019 09:46

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466149)
Sag ich ja. So einfach ist das nicht. Selbst für die besten Langstrecken Zeitfahrer. Deshalb glaub ich auch nicht, dass Schuhmacher da großartig was reißt. Gab ja einige ex Radler die dachten das geht easy und sind ganz schön hart gelandet.

Das ist mir auch alles klar. Trotzdem ist aus Sicht eines Radfahrers (der seine Karriere im Radsport verbrannt hat) Triathlon eine der naheliegendsten Sportarten.

captain hook 24.07.2019 09:53

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1466152)
Das ist mir auch alles klar. Trotzdem ist aus Sicht eines Radfahrers (der seine Karriere im Radsport verbrannt hat) Triathlon eine der naheliegendsten Sportarten.

Der soll lieber mit seinem ex Kollegen Kohl in Österreich ein Rad Team aufmachen. Die sind da total populär. Da kann man mit dem Label eines Dopers völlig ungeniert durch die Welt fahren und findet viele Freunde.

Helmut S 24.07.2019 09:55

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466139)
Findet ein ironman außerhalb der Regularien der Nada / Wada statt? Kann ich mir kaum vorstellen. Finden sie innerhalb der Regeln statt, wären lebenslange Sperren selbstverständlich auch dort zu beachten.

Natürlich steht überall, dass der WADA Code gilt. Aber der WK findet grundsätzlich ausserhalb des Zugriffsinteresses/-bereichs der Wada statt.

Das der Code gilt schreiben die halt da rein, weil die selbst keinen Bock haben eigene Listen aufzulegen und es gut aussieht. Der Punkt ist aber dass der Privatveranstalter zunächst keinerlei Legitimationen für Sperren aufgrund der vom Staat an die Verbände delegierte Staatsgewalt hat. Der hat lediglich übliche "Veranstalterlegitimationen" aufgrund der Teilnahmebedingungen.

Das IOC hat eben die Wada deshalb gegründet um den ganzen "Rechtsscheiß" von der Backe zu haben. Die Sportverbände haben das Thema an die Wada delegiert. Wada bzw Nadas weden privaten Veranstaltern m.E. sagen: Kümmert euch um euren Scheiß selbst, wenn es zu Rechtsstreitigkeiten mit Sportlern kommt, zahlen wir das nicht für euch. Ihr gehört nicht zum IOC. :Blumen:

EDIT sagt noch: Das schließt nicht aus, dass es eine privatwirtschaftliche Zusammenarbeit zw. Privatveranstaltern und Wada gibt. Das wird dem Veranstalter Geld kosten und ob es sowas gibt, weiß ich nicht.

Hafu 24.07.2019 10:01

Zitat:

Zitat von deirflu (Beitrag 1466121)
...
Irgendwie ist es echt komisch das so viele erwischte den Triathlon als Ausweg sehen, kann diesen Zusammenhang jemand erklären?

...

Profi-Radsport kann man nur ausüben, wenn man ein Team findet, das einem einen Vertrag gibt und bei einer Vorgeschichte wie der von Schumacher winken natürlich sämtliche in Frage kommenden Teamchefs ab, weil sie da nur das Risiko eingehen würden, demnächst mit einem positiven Dopingfall ihre Sponsoren zu verärgern, zumal Schumacher in seiner Karriere nie den Nachweis gebracht hat, dass er auch ungedopt konkurrenzfähig ist.

Profi-Triathlon kann man dagegen als "Selbstständiger" ausüben und ist nicht abhängig davon, ein Team zu finden.

captain hook 24.07.2019 10:04

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1466160)
Natürlich steht überall, dass der WADA Code gilt. Aber der WK findet grundsätzlich ausserhalb des Zugriffsinteresses/-bereichs der Wada statt.

Das der Code gilt schreiben die halt da rein, weil die selbst keinen Bock haben eigene Listen aufzulegen und es gut aussieht. Der Punkt ist aber dass der Privatveranstalter zunächst keinerlei Legitimationen für Sperren aufgrund der vom Staat an die Verbände delegierte Staatsgewalt hat. Der hat lediglich übliche "Veranstalterlegitimationen" aufgrund der Teilnahmebedingungen.

Das IOC hat eben die Wada deshalb gegründet um den ganzen "Rechtsscheiß" von der Backe zu haben. Die Sportverbände haben das Thema an die Wada delegiert. Wada bzw Nadas weden privaten Veranstaltern m.E. sagen: Kümmert euch um euren Scheiß selbst, wenn es zu Rechtsstreitigkeiten mit Sportlern kommt, zahlen wir das nicht für euch. Ihr gehört nicht zum IOC. :Blumen:

EDIT sagt noch: Das schließt nicht aus, dass es eine privatwirtschaftliche Zusammenarbeit zw. Privatveranstaltern und Wada gibt. Das wird dem Veranstalter Geld kosten und ob es sowas gibt, weiß ich nicht.

Zumindest bei lance hat ironman sich dem Druck gebeugt... Die hatten ja großes zusammen vor.

Triathlonator 24.07.2019 10:09

Ihr dopt doch alle!
 
Zitat:

So sehe ich das auch. Wenn Lance lebenlang gesperrt ist, warum Schumacher dann nicht.
Weil dopen erlaubt ist, solange man freundlich bleibt, ist doch klar!

Helmut S 24.07.2019 10:14

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466166)
Zumindest bei lance hat ironman sich dem Druck gebeugt... Die hatten ja großes zusammen vor.

Welchem Druck? Das steht bei IRONMAN in den Teilnahmebedingungen. Da sind die safe. Die haben sowohl die Wada Verbotsliste als auch den Code kopiert und zum Teil der Teilnahmebedingungen gemacht. Er darf halt an WTC Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen. Lebenslang wahrscheinlich.

Aber selbstverständlich kann IRONMAN/WTC dem guten LA nicht verbieten irgendwo anders als Profi zu starten. Siehst du den Unterschied? :Blumen:

captain hook 24.07.2019 10:23

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1466175)
Welchem Druck? Das steht bei IRONMAN in den Teilnahmebedingungen. Da sind die safe. Die haben sowohl die Wada Verbotsliste als auch den Code kopiert und zum Teil der Teilnahmebedingungen gemacht. Er darf halt an WTC Veranstaltungen nicht mehr teilnehmen. Lebenslang wahrscheinlich.

Aber selbstverständlich kann IRONMAN/WTC dem guten LA nicht verbieten irgendwo anders als Profi zu starten. Siehst du den Unterschied? :Blumen:

Ironman /wtc nicht. Aber jeder andere Veranstalter der die Regeln übernommen hat (wada/Nada) wird über diese Schiene bzgl des Starts entscheiden (müssen).

Helmut S 24.07.2019 10:43

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1466182)
Aber jeder andere Veranstalter der die Regeln übernommen hat (wada/Nada) wird über diese Schiene bzgl des Starts entscheiden (müssen).

Das (vor allem das müssen) sehe ich nicht. Die können machen was sie wollen. Nur weil du am Oktoberfest Hausverbot hast, heißt das nicht dass du auch auf der Regensburger Dult Hausverbot ausgesprochen bekommst - im Vorfeld, also ohne das du dir gegen die Veranstalterregeln der Dult bei der Veranstaltung was zu schulden hast lassen kommen (obwohl ggf. die selben Regeln existieren). ;)

Aber der Punkt ist doch ein völlig anderer: Es war ja die Rede davon, dass man nicht mehr "in dem Metier" die 2. Chance kriegen soll, in dem man "gesündigt" hat. Gemeint war wohl (oder HaFu?), keine 2. Chance in einem "verwandten" Bereich (Radsport/Triathlon) als Profi zu starten. Oder evtl. war sogar überhaupt gemeint? Also auch nicht im eSport oder so? Hab ich nicht genau verstanden.

Und wenn, dann kann nur eine a) legitimierte und b) übergeordnete Instanz diese Forderung überwachen und durchsetzen. Hier gibt es die Wada - die is aber zunächst nur im IOC Geltungsbereich legitimiert.

Der Rest ist Privatveranstaltung und kein organisierter Sport und damit gilt auch nur das Privatrecht zwischen den Vertragsparteien Teilnehmer und Veranstalter.

Wenn irgendein Veranstalter in die Teilnahmebedingungen schreibt, dass nur Sportler teilnahmeberechtigt sind, die nicht von einem anderen Privatveranstalter oder der Wada gesperrt sind, ist das freilich ok. Ob das bei IRONMAN steht, weiß ich nicht. Gefühlt eher nein. :Blumen:

Hafu 24.07.2019 10:46

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1466127)
...Ich habe das so verstanden, dass du der Meinung bist, dass eine (echte) zweite Chance immer nur in einem anderen Metier stattfinden kann und auch soll. Eine zweite Chance für einen einmal Erwischten im selben Sport schließt du also aus, habe ich verstanden. Wobei ich auch etwas Schweirigkeiten mit dem Begriff "Metier" habe. Sportart meisnt du wahrscheinlich und beziehst dich - im Falle Triathlon auch darauf, das Rad eben auch Teils dessen ist.

...

Du hast mich in dem Bereich falsch verstanden. Mit "anderes Metier" meine ich nicht andere Sportart, sondern anderer Beruf, also eben nicht Profisportler.

Wer im einen Ausdauersport mehrfach und systematisch gedopt hat, wird es (früher oder später) sicher auch im nächsten Ausdauersport tun, spätestens wenn die ungedopte Leistung dort nicht konkurrenzfähig sein sollte oder wenn sekundäre berufliche existenzielle Fragestellungen (Versorgung der Familie, Finanzsorgen) hinzu kommen.

Wer als Buchhalter ihm anvertraute Gelder veruntreut hat, den darf man selbstverständlich nicht ein paar Jahre später einen Job als Kassierer bei 'ner Bank geben, denn das Risiko dass er auch dort wieder irgendwann schwach wird, ist viel zu groß. Kein Mensch hat im beruflichen Alltag Mitleid mit betrügerischen Kassierern oder Buchhaltern und fordert, dass diese nach Ableistung ihrer Strafe eine zweite Chance erhalten.
Die katholische Kirche hat ja, wie wir mittlerweile wissen, über Jahrzehnte weg, pädophilen Geistlichen die zweite und dritte Chance im Berufsleben gegeben, in dem sie sie nach Verfehlungen in andere Gemeinden versetzt hat, anstatt sie aus der Seelsorge komplett zu entfernen. Wozu das letztlich geführt hat, konnte man in zahlreichen öffentlichen Schadensersatzprozessen in den letzten Jahren nachvollziehen

Helmut S 24.07.2019 10:50

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1466194)
Du hast mich in dem Bereich falsch verstanden. Mit "anderes Metier" meine ich nicht andere Sportart, sondern anderer Beruf, also eben nicht Profisportler.
nachvollziehen

Ah, ok. Verstanden. Würdest du demnach einem Start von Schumacher als Amateur (also ohne Profilizenz) bei IRONMAN Rennen zubilligen? Oder bei Amateurradsportveranstaltungen wie z.B. dem Ötztaler? :Blumen:

Stefan 24.07.2019 10:55

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1466195)
Ah, ok. Verstanden. Würdest du demnach einem Start von Schumacher als Amateur (also ohne Profilizenz) bei IRONMAN Rennen zubilligen? Oder bei Amateurradsportveranstaltungen wie z.B. dem Ötzthaler? :Blumen:

Ich bin zwar nicht HaFu, aber ich würde solche Leute teilnehmen lassen, aber nicht werten (keine Qualimöglichkeit für Hawaii....).

Hafu 24.07.2019 10:57

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1466193)
...Der Rest ist Privatveranstaltung und kein organisierter Sport und damit gilt auch nur das Privatrecht zwischen den Vertragsparteien Teilnehmer und Veranstalter.

Wenn irgendein Veranstalter in die Teilnahmebedingungen schreibt, dass nur Sportler teilnahmeberechtigt sind, die nicht von einem anderen Privatveranstalter oder der Wada gesperrt sind, ist das freilich ok. Ob das bei IRONMAN steht, weiß ich nicht. Gefühlt eher nein. :Blumen:

Ironman hat schon seit einigen Jahren den WADA-Code in vollem Umfang anerkannt, nutzt das Regelwerk der WADA inklusive der aktuellen "prohibited list" und lässt auch keine nach WADA-Code gesperrten Athleten bei eigenen Veranstaltungen starten.

Dein Gefühl trügt dich hier also. Es gibt auch viele andere nicht-olympische Sportarten, die in ihrem Anti-Doping-Regelwerk den WADA-Code vollständig übernehmen. Fußball und Tennis gehören nicht dazu, überraschenderweise aber dafür Sportarten, von denen man das nicht denken würde, wie z.B. Martial Arts und eben auch Ironman.

captain hook 24.07.2019 11:01

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1466193)
Das (vor allem das müssen) sehe ich nicht. Die können machen was sie wollen. Nur weil du am Oktoberfest Hausverbot hast, heißt das nicht dass du auch auf der Regensburger Dult Hausverbot ausgesprochen bekommst - im Vorfeld, also ohne das du dir gegen die Veranstalterregeln der Dult bei der Veranstaltung was zu schulden hast lassen kommen (obwohl ggf. die selben Regeln existieren). ;)

Aber der Punkt ist doch ein völlig anderer: Es war ja die Rede davon, dass man nicht mehr "in dem Metier" die 2. Chance kriegen soll, in dem man "gesündigt" hat. Gemeint war wohl (oder HaFu?), keine 2. Chance in einem "verwandten" Bereich (Radsport/Triathlon) als Profi zu starten. Oder evtl. war sogar überhaupt gemeint? Also auch nicht im eSport oder so? Hab ich nicht genau verstanden.

Und wenn, dann kann nur eine a) legitimierte und b) übergeordnete Instanz diese Forderung überwachen und durchsetzen. Hier gibt es die Wada - die is aber zunächst nur im IOC Geltungsbereich legitimiert.

Der Rest ist Privatveranstaltung und kein organisierter Sport und damit gilt auch nur das Privatrecht zwischen den Vertragsparteien Teilnehmer und Veranstalter.

Wenn irgendein Veranstalter in die Teilnahmebedingungen schreibt, dass nur Sportler teilnahmeberechtigt sind, die nicht von einem anderen Privatveranstalter oder der Wada gesperrt sind, ist das freilich ok. Ob das bei IRONMAN steht, weiß ich nicht. Gefühlt eher nein. :Blumen:

In Deutschland (siehe Thema Köln Triathlon) finden fast alle Veranstaltungen nach Genehmigung der Fachverbände statt und müssen sich demnach dessen Regeln anschließen. Ist im jedermann Radsport häufig ebenfalls so. Die Dachverbände haben zwar keine direkte Handhabe, tragen das dann aber ja über ihre lizenzierten Sportler aus. Sowohl Triathlon wie auch Radsport. Sperre bei "nicht genehmigten Rennen". Da IM da nicht im selben Licht wie Köln auftaucht, wird auch IM am Ende so geregelt sein.

Hafu 24.07.2019 11:11

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1466195)
Ah, ok. Verstanden. Würdest du demnach einem Start von Schumacher als Amateur (also ohne Profilizenz) bei IRONMAN Rennen zubilligen? Oder bei Amateurradsportveranstaltungen wie z.B. dem Ötztaler? :Blumen:

Wenn die Sperre abgesessen ist, können sie von mir aus auch als Amateur bei welcher Sportart auch immer, starten. Wer als Amateur dopt, betrügt sich in erster Linie selbst und nimmt anderen zumindest keine Sponsoren oder Preisgelder weg. Als Amateur geht es nicht um existenzielle Fragestellungen sondern letztlich um die Freude an der Bewegung, evt. um das "sich messen".

Beim letzten Start in Kona stand ich zusammen mit Laurent Jalabert auf der Bühne und beim vorletzten Start, war in derselben AK Kai Hundertmarck mit am Start. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das jeweils super fand, aber deren Anwesenheit hat ja nicht meine eigene Leistung oder das eigene Wettkampferlebnis beeinflusst. Meine Frau hat in den letzten Jahren auch schon mehrfach gegen die weiterhin sehr wettkampfeifrige Ex-Doperin Brigitte McMahon verloren.

Matthias75 24.07.2019 11:34

Zitat:

Zitat von Stefan (Beitrag 1466198)
Ich bin zwar nicht HaFu, aber ich würde solche Leute teilnehmen lassen, aber nicht werten (keine Qualimöglichkeit für Hawaii....).

Aus meiner Sicht kann es nur die beiden Möglichkeiten „Nichtteilnahme“ oder „Teilnahme mit Wertung“ geben, in dem Fall für mich klar die erste Möglichkeit. Teilnahme ohne Wertung verfälscht den Wettkampf und zieht, vor allem bei prominenten Starter, die Aufmerksamkeit von den anderen Startern ab bzw. bietet diesen trotz Nichtwertung eine Bühne für ihre Selbstdarstellung. Schwierig, vor allem, wenn der Nichtgewertete weiter vorne im Wettkampf unterwegs ist, z.B. als Staffelradfahrer als erster vom Rad steigt oder sogar stark genug für die Gesamtwertung ist. Wie soll man das z.B. dem Publikum beim Zieleinlauf erklären?

M.

trithos 24.07.2019 11:48

Eine kleine persönliche Beobachtung von mir zum Thema Ironman und Umgang mit Doping: Am Eventgelände in Klagenfurt war heuer zwischen den ganzen Verkaufsständen auch ein Stand der österreichischen NADA aufgebaut. Das hab ich zuvor noch nie gesehen. Daher hab ich kurz gefragt, warum die NADA da vertreten ist? Die Antwort: man wolle informieren und aufklären und eventuell auftauchende Fragen der Sportler etwa bezüglich Medikamenten beantworten.

Ich finde das gut, wenn die NADA in einem solchen Rahmen Präsenz zeigt. Ob das tatsächlich konkret etwas bringt, weiß ich nicht. Aber ich hab mich in einer ersten Reaktion gefreut, einen NADA-Stand zu sehen. Das hat für mich zumindest symbolisiert, dass Doping beim IM Austria als Thema wahr genommen wird.

Ist natürlich wirklich nur eine Kleinigkeit, hat aber vielleicht trotzdem eine kleine Signalwirkung, denke ich mir. Obwohl ich die Wirkung natürlich auch nicht überbewerten will.

Duafüxin 24.07.2019 11:58

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1466204)
Wenn die Sperre abgesessen ist, können sie von mir aus auch als Amateur bei welcher Sportart auch immer, starten. Wer als Amateur dopt, betrügt sich in erster Linie selbst und nimmt anderen zumindest keine Sponsoren oder Preisgelder weg. Als Amateur geht es nicht um existenzielle Fragestellungen sondern letztlich um die Freude an der Bewegung, evt. um das "sich messen".

Beim letzten Start in Kona stand ich zusammen mit Laurent Jalabert auf der Bühne und beim vorletzten Start, war in derselben AK Kai Hundertmarck mit am Start. Ich müsste lügen, wenn ich sagen würde, dass ich das jeweils super fand, aber deren Anwesenheit hat ja nicht meine eigene Leistung oder das eigene Wettkampferlebnis beeinflusst. Meine Frau hat in den letzten Jahren auch schon mehrfach gegen die weiterhin sehr wettkampfeifrige Ex-Doperin Brigitte McMahon verloren.

Dann wär vielleicht eine Einführung der Klasse Ex-Doper die Lösung ;)

AndrejSchmitt 24.07.2019 12:05

Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, gerade im ambitionierten Amateursport, wird zu Haufe gedopt. Ich selbst kenne einige Triathleten die sind überehrgeizig, ob sie was nehmen, keine Ahnung. Gerade im Spitzen Amateurbereich gibt es doch einige sehr übermotivierte Kollegen. Für die geht eine Welt unter wenn sie nur 2er in der AK werden. Da bin ich sicher das alles gemacht wird um ein wenig Zeit rauszuholen. Wie Hafu sagt, eigentlich arme Würstchen, denn sie betrügen sich nur selbst oder halt die/den sie den Kona Slot weg nehmen.

Klar sind Doper alles Betrüger, aber man sollte sie nicht komplett verteufeln. Ich erinnere mich an ein Interview mit Jens Voigt:"wann hast du denn das letzte mal deine Frau betrogen oder das Finanzamt?" Ob das jetzt der genaue Wortlaut war, aber so in etwa. Jeder hier hat doch schon mal eine Linie übertreten, machen wir uns nichts vor, daher Kritik ja, aber lebenslange Sperre etc. find ich etwas übertrieben. Am besten noch Teeren und Federn. Es gibt eben charakterschwache Menschen die nicht Nein sagen. Man darf auch nie vergessen unter welchem Druck diese Sportler stehen. Das soll natürlich nichts rechtfertigen, aber kaum einer von uns Normalos kann sich da wohl rein versetzen.

Wenn ein bekannter französischer Fußballer sex mit minderjährigen Mädels hat finde ich das viel, viel schlimmer. Tja, ihm wurde schnell verziehen und er wurde bis zum Schluss als Held gefeiert...

Meik 24.07.2019 12:13

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1466226)
aber lebenslange Sperre etc. find ich etwas übertrieben.

Kommt drauf an ob einmalig aufgefallen oder Wiederholungstäter.

Eine zweite Chance darf man IMHO jedem nach Sperre geben, aber wer sich danach als merkbefreit erweist und weiter dopt hat meiner Meinung nach im Leistungssport - und vor allem als Trainer im Jugendbereich - nichts mehr verloren.

Dabei geht es nicht nur um die Person selber sondern um die Außenwirkung. "Seht her, ich dope immer noch - und? Ich mache trotzdem weiter im Sport/als Trainer/..."

Helmut S 24.07.2019 12:14

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1466204)
Wenn die Sperre abgesessen ist, können sie von mir aus auch als Amateur bei welcher Sportart auch immer, starten. Wer als Amateur dopt, betrügt sich in erster Linie selbst und nimmt anderen zumindest keine Sponsoren oder Preisgelder weg. Als Amateur geht es nicht um existenzielle Fragestellungen ...

Das ist eine nachvollziehbare Position. Was werden wohl die AGler sagen, die sich um einen Kona-Slot "batteln"?

Ich finde es gut, dass IRONMAN (und andere) das mit dem Startverbot basierend auf WADA Sperren so macht. Das ändert aber nix an der Tatsache, dass es sich um eine freiwillige Sache handelt, die ein Veranstalter machen kann oder auch nicht. Und das lediglich auf Basis der Teilnahmebedingungen (deren Teil der Code dann ja ist) für seine Veranstaltung geschehen kann. Darum geht es mir. Grundsätzlich finde ich so "Selbstverpflichtungsgeschichten" (nichts anderes ist es doch) nicht wirklich ausreichend. Freilich: Ein Schritt und besser als nix. :Blumen:

trithos 24.07.2019 12:29

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1466226)
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, gerade im ambitionierten Amateursport, wird zu Haufe gedopt. Ich selbst kenne einige Triathleten die sind überehrgeizig, ob sie was nehmen, keine Ahnung. Gerade im Spitzen Amateurbereich gibt es doch einige sehr übermotivierte Kollegen. Für die geht eine Welt unter wenn sie nur 2er in der AK werden. Da bin ich sicher das alles gemacht wird um ein wenig Zeit rauszuholen. Wie Hafu sagt, eigentlich arme Würstchen, denn sie betrügen sich nur selbst oder halt die/den sie den Kona Slot weg nehmen.

Klar sind Doper alles Betrüger, aber man sollte sie nicht komplett verteufeln. Ich erinnere mich an ein Interview mit Jens Voigt:"wann hast du denn das letzte mal deine Frau betrogen oder das Finanzamt?" Ob das jetzt der genaue Wortlaut war, aber so in etwa. Jeder hier hat doch schon mal eine Linie übertreten, machen wir uns nichts vor, daher Kritik ja, aber lebenslange Sperre etc. find ich etwas übertrieben. Am besten noch Teeren und Federn. Es gibt eben charakterschwache Menschen die nicht Nein sagen. Man darf auch nie vergessen unter welchem Druck diese Sportler stehen. Das soll natürlich nichts rechtfertigen, aber kaum einer von uns Normalos kann sich da wohl rein versetzen.

Wenn ein bekannter französischer Fußballer sex mit minderjährigen Mädels hat finde ich das viel, viel schlimmer. Tja, ihm wurde schnell verziehen und er wurde bis zum Schluss als Held gefeiert...

Diese Meinung teile ich nicht. Du schreibst selbst, dass Du keine Ahnung hast, ob ambitionierte Amateursportler was nehmen. Im selben Absatz behauptest Du aber, dass "zu Haufe gedopt" werde. Das ist mir zu sehr Vorurteil. Umso mehr als ich vermutlich genau in die von Dir als besonders verseucht eingestufte Kategorie eines Triathleten mit Kona-Ambition falle.

Ich will gar nicht bestreiten, dass im ambitionierten Amateursport gedopt wird. Trotzdem meine ich (und ich weiß, dass ich mich hier wiederhole), dass man es erwischten Dopern nicht so einfach machen sollte, ihnen gleich eine Universalausrede anzubieten, nämlich: tun doch eh alle. Nein, es tun nicht alle.

In diesem Sinn bin ich für harte Strafen gegen erwischte Doper. Und auch für lebenslange Sperren beispielsweise für Wiederholungsdoper oder Doper, die Medikamente mit nachweislich langfristiger Wirkung genommen haben. Wenn jemand beim Radeln mit Elektro-Antrieb erwischt wird, lässt man ihn doch auch nicht mit dem E-Bike weiter antreten. Wer also seinen Körper mit Doping langfristig leistungsfähiger macht, sollte keine Wettbewerbe bestreiten dürfen.

Superpimpf 24.07.2019 12:31

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1466226)
Es gibt eben charakterschwache Menschen die nicht Nein sagen. Man darf auch nie vergessen unter welchem Druck diese Sportler stehen. Das soll natürlich nichts rechtfertigen, aber kaum einer von uns Normalos kann sich da wohl rein versetzen.

Deine Argumentation ist unschlüssig. Unter welchem Druck stehen denn die Hobbetten die unbedingt AK 1. werden wollen? Das ihre Arbeitskollegen sie nicht feiern?

Und natürlich kann jemand charackterschwach sein, aber dann muss er eben mit den Konsequenzen leben. Wenn jemand Steuern hinterzieht wird er (wenn es raus kommt) auch dafür bestraft - je nach Schwere. Aber das ist eine oft gehörte Argumentation, die man tagtäglich hört wie z.B. bei "Die böse [gerne andere Wörter einsetzen] Polizei hat mich wieder geblitzt...". Wenn man nicht zu schnell fährt wird man auch nicht geblitzt. Und wenn man das tut, dann soll man bitte auch akzeptieren, dass es dafür eine Strafe gibt und dazu stehen.

Und weil es noch nicht oft genug geschrieben wurde: Wenn ein Arzt (z.B. HaFu) Mist baut, dann war es das mit dem Beruf für den Rest seines Lebens. Warum soll das bei anderen Berufen so nicht gelten. Gibt es ein Menschenrecht auf "Leistungssportler sein"? Ja, solange man die Anforderungen dafür erfüllt und diese sind spätestens mit der Wiederholungstat nicht mehr vorhanden.

Super-Aber das ist eine oft gehörte Argumentation, die man tagtäglich hört wie z.B. bei "Die böse [gerne andere Wörter einsetzen] Polizei hat mich wieder geblitzt...". Wenn man nicht zu schnell fährt wird man auch nicht geblitzt. Und wenn man das tut, dann soll man bitte auch akzeptieren, dass es dafür eine Strafe gibt und dazu stehen.-pimpf

AndrejSchmitt 24.07.2019 12:54

Zitat:

Zitat von Superpimpf (Beitrag 1466235)
Deine Argumentation ist unschlüssig. Unter welchem Druck stehen denn die Hobbetten die unbedingt AK 1. werden wollen? Das ihre Arbeitskollegen sie nicht feiern?

Unter ihrem eigenen Druck der Beste sein zu müssen. Ein nicht zu unterschätzender Faktor. Manche Menschen sehen es als persönliche Niederlage nicht der Erste zu sein. 2er ist erster Verlierer und nicht 2er Gewinner. Oder sie brauchen es für ihr Ego. Der Druck von innen ist meist größer als der von außen.

Auch ich würde mich als ambitioniert mit Ziel Hawaii sehen, ich würde aber nie auf die Idee kommen nachzuhelfen. Entweder es reicht so, oder eben nicht.

Was mich nur etwas stört ist, dass Doping immer kriminalisiert wird. Es ist Betrug aber that's it. Der gleiche Betrug wie falsche Spesenrechnungen etc. Es kam niemand zu wirklichen Schaden. Kriminell sind imho ganz andere Dinge auf dieser Welt, und da geht kein solcher Aufschrei durch die Nation. Soll keinesfalls heißen das ich es gut heiße, aber mir fehlt manchmal die Relation ein wenig.

trithos 24.07.2019 12:58

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1466237)
Was mich nur etwas stört ist, dass Doping immer kriminalisiert wird. Es ist Betrug aber that's it.

Aber Betrug ist doch kriminell, also Kriminalität. Also ist Doping doch auch Kriminalität und "kriminalisiert" sich quasi von selbst - nach Deiner eigenen Definition! :Huhu:

gaehnforscher 24.07.2019 13:07

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1466226)
Ich lehne mich mal aus dem Fenster und behaupte, gerade im ambitionierten Amateursport, wird zu Haufe gedopt. Ich selbst kenne einige Triathleten die sind überehrgeizig, ob sie was nehmen, keine Ahnung. Gerade im Spitzen Amateurbereich gibt es doch einige sehr übermotivierte Kollegen. Für die geht eine Welt unter wenn sie nur 2er in der AK werden. Da bin ich sicher das alles gemacht wird um ein wenig Zeit rauszuholen. Wie Hafu sagt, eigentlich arme Würstchen, denn sie betrügen sich nur selbst oder halt die/den sie den Kona Slot weg nehmen.

Klar sind Doper alles Betrüger, aber man sollte sie nicht komplett verteufeln. Ich erinnere mich an ein Interview mit Jens Voigt:"wann hast du denn das letzte mal deine Frau betrogen oder das Finanzamt?" Ob das jetzt der genaue Wortlaut war, aber so in etwa. Jeder hier hat doch schon mal eine Linie übertreten, machen wir uns nichts vor, daher Kritik ja, aber lebenslange Sperre etc. find ich etwas übertrieben. Am besten noch Teeren und Federn. Es gibt eben charakterschwache Menschen die nicht Nein sagen. Man darf auch nie vergessen unter welchem Druck diese Sportler stehen. Das soll natürlich nichts rechtfertigen, aber kaum einer von uns Normalos kann sich da wohl rein versetzen.

Wenn ein bekannter französischer Fußballer sex mit minderjährigen Mädels hat finde ich das viel, viel schlimmer. Tja, ihm wurde schnell verziehen und er wurde bis zum Schluss als Held gefeiert...

Ich finde der Vergleich mit dem Betrügen der Frau/ des Partners hinkt irgendwie. Der Partner/die Partnerin kann dann nämlich selbst entscheiden, ob er/sie eine weitere Chance geben möchte bzw. kann selbst einschätzen, welche Probleme zu dieser Situation geführt haben und ob man ggf. gemeinsam an diesen Problemen arbeiten kann.

Diese Möglichkeit haben die sauberen Athleten nicht. Im Gegenteil werden die sauberen Athleten sogar selbst weiter betrogen, weil der "Exdoper" ja immer noch von seiner Vergangenheit profitiert. Das wäre also eher so, wie wenn ein erwischter Steuerbetrüger das erschwindelte Geld behalten darf, wenn er denn verspricht in Zukunft artig seine Abgaben zu bezahlen.

Ich finde das mit der "zweiten Chance" sehr schwierig, wenn man im Nachhinein weiterhin vom Betrug profitieren kann, weil eben dies die Hürde für die "Charakterschwachen" deutlich senkt.

Das Leben ist bei einer lebenslangen Sperre nicht vorbei und gerade wenn ich die Strafen kenne, kann ich mich bei bewusstem Eingehen des Risikos wohl kaum darüber beschweren, sie nachher auch zu erhalten. Wenn bei der Tour auf der letzten Rille gefahren wird, nehmen die Fahrer auch in Kauf ihren Sport ggf. nicht mehr ausüben zu können und wenn was schlimmes passiert, müssen sie sich auch neu orientieren.

Zum Thema reinversetzen: Mein Stiefvater ist in seiner Freizeit Motorradrennen gefahren und hat auch sonst sehr viel Sport gemacht. Das war sein ein und alles, bis er vor ein paar Jahren (auf der Rennstrecke) sehr übel gestürzt ist. Selbst jetzt Jahre später ist er über jeden Tag froh, wo er ohne Krücke gehen kann. Das hat ihm ziemlich lange (Jahre) zu schaffen gemacht und auch wir haben uns schon auch lang sorgen um ihn gemacht. Inzwischen hat er zum Glück ein neues Hobby gefunden. Gar nicht so leicht, wenn alles was einem Spaß macht irgendwie mit Bewegung zu tun hat. So bitter wie es ist, am Ende war es aber auch ein bewusstes Risiko, welches er eingegangen ist.

Vor dem Hintergrund fehlt mir da einfach das Verständnis, wenn ein körperlich nicht eingeschränkter Exdoper sich beschwert, dass er jetzt nicht weiter im Sport beklatscht wird und sich kein Team findet, welches ihm am besten noch Geld dafür gibt. Ich meine er kann ohne große Einschränkungen seinem Alltag nachgehen, ganz normal arbeiten gehen, ohne Beschwerden mit seinem Kindern über die Wiese rennen... Wenn er sich nicht blöd angestellt hat, ist das Haus vermutlich auch schon abbezahlt. Klar ist es nicht leicht sich umzuorientieren und eine neue Leidenschaft bzw. einen neuen Lebensinhalt zu finden und einzusehen, dass man seine alten Ziele nicht mehr erreichen wird. Wenn ihm das leicht gefallen wäre, hätte er (oder auch andere) ja vermutlich nicht mit dem Dopen angefangen.

Am Ende wissen die Leute aber was sie tun und welche, zum Teil auch gesundheitlichen, Risiken sie eingehen. Beim Dopen selbst ist das eigene Leben und die Gesundheit tlw. nicht viel Wert, wenns dann rauskommt wird sich aber über die gesellschaftlichen Folgen beschwert und es ist am besten noch unmenschlich, nicht weiter Wettkämpfe bestreiten zu dürfen oder nach der Sperre nicht mit Applaus zurück empfangen zu werden.

deirflu 24.07.2019 13:15

Zitat:

Zitat von AndrejSchmitt (Beitrag 1466237)
Was mich nur etwas stört ist, dass Doping immer kriminalisiert wird. Es ist Betrug aber that's it. Der gleiche Betrug wie falsche Spesenrechnungen etc. Es kam niemand zu wirklichen Schaden. Kriminell sind imho ganz andere Dinge auf dieser Welt, und da geht kein solcher Aufschrei durch die Nation. Soll keinesfalls heißen das ich es gut heiße, aber mir fehlt manchmal die Relation ein wenig.

Dieser Argumentation kann ich auch nicht folgen. Wenn jemand falsche Spesenrechnungen ab gibt und dabei erwischt wird ist das ebenfalls ein Betrug der seine Strafe nach sich ziehen wird. Je nach Berufsgruppe sogar recht drastische.

Doping = Betrug = Kriminell

Das kann man wenn man möchte im Amateurbereich etwas abschwächen, aber zumindest im Profisport bzw überall wo Geld verdient wird ist es einfach so und sollte auch dementsprechend so genannt werden.



Mich wundert immer wieder das offensichtliche Sportler der Meinung sind Doping ist ja e nur Spaß und wenn man erwischt wird ist das halt blöd gelaufen.....ganz ehrlich bei solchen Gedankengut darf man sich halt nicht wundern das der ein oder andere dann halt auch wirklich was nimmt ganz ohne schlechtes Gewissen.

Gozzy 24.07.2019 13:24

Die Differenzierungen sind schwierig. Gerade bezüglich Langfristigkeit der Dauer. wer will entscheiden, welches Präparat "positive" Langzeitfolgen hat? Daher finde ich die Klarheit der Regel theoretisch schon gut, dass bei einem positiven Befund gesperrt wird. Schwierig finde ich die unterschiedlichen Auslegungen bzgl. Missed Tests oder auch den Sperren. Da wird einer 3 Monate gesperrt, ein anderer 9 Monate und ein Dritter freigesprochen obwohl alle den Grenzwert überschritten haben. Das macht die ganze Sache so unglaubwürdig.


1. positiver Test - 2 Jahre Sperre mit Rückzahlung der Preisgeld der letzten 5 Jahre als Spende an eine wohltätige Stiftung oder als Finazierung des Antidopingkampfes. Zweiter positiver Test - lebenslange Sperre in allen Wettbewerben sportartübergreifend.
Auch wenn es juritisch nicht durchsetzbar ist würde ich dies für eine gute Lösung halten.

Man sollte sich mal mit einem Caravan (Aufschrift WADA - Test Team) bei einer Kontinentalmeisterschaft im Triathlon oder großen Radveranstaltung hinstellen und 50 Starter beim Check-In auffordern sich nach dem Finish dort einzufinden. Da würde mich mal die DNS/DNF Quote interessieren. Könnte mir vorstellen, dass es da spontan Magen-Darm gibt.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:58 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.