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Die Speicherung saisonal sehe ich eher als Thema für lokale, dezentrale, teil-autarke Systeme, um hohe Überschüsse nicht ins Netz speisen zu müssen (oder nicht abregeln zu müssen), da das den Stabilisierungsaufwand und damit die Kosten in die Höhe treibt. Saisonale Speicherung ist immer mit sehr hohen Verlusten behaftet (außer über Pumpspeicher), und daher ziemlich unwirtschaftlich, aber u.U. ein zusätzlicher Baustein im System. Übrigens: wenn wir Windstrom aus Portugal bräuchten, weil dort gerade der Wind weht - je 1000 km gibt es je nach Spannungsniveau 5 - 10 % Leitungsverluste (bei 110 kV sogar bis zu 50 %), aus Portugal wären das schon über 10 - 20 % - super wirtschaftlich ist das auch nicht gerade. |
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Dass wir in allen Bereichen zu wenig Speicher haben und diese auch zum Teil ineffizient sind, steht außer Frage. Aber wir müssen nichts neues mehr erfinden, die Technologien von Supercapacitor für Millisekunden über Redox-Flow, LiB bis Pumpspeicher und das Einspeichern von grünen Wasserstoff in Kavernen über Monate sind ja bekannt. Kostet halt nur verdammt viel und wir müssen uns überlegen als Gesellschaft, ob es uns das Wert ist. PS: Ich habe mal die letzten "Dunkelflauten" gecheckt, während der ich schon meine PV-Anlage habe. Mit entsprechenden Speicher (der sich natürlich nie lohnen würde) wäre ich auch in den Phasen fast autark, und das ohne zusätzliches Windrad. |
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um das Jahr 2010 gab es ja mal die Initiative DESERTEC (wikipedia) die das Ziel hatte, Strom in den Wüstenregionen Nordafrikas zu erzeugen und u.a. nach Europa zu liefern. Hat man länger nichts von gehört, ist wohl eher tot ....?
Interessant aber die folgende Darstellung (Stand 2005): 17% des Weltenergiebedarfs ist Strom, um diesen mit Solarthermie-Kraftwerken zu decken sind theoretisch folgende Flächen erforderlich: Ganze Welt / EU25 / D: ![]() Von der Fläche und der damit verbundenen Sonneneinstrahlung her also ein Klacks. aber mit dem Stromtransport über große Entfernungen scheint es dann doch nicht sooo einfach zu sein ... Könnte man grünen Wasserstoff erzeugen? Vielleicht nicht tausende KM vom Meer entfernt, aber Küsten gibt es in Afrika auch. |
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Wir brauchen in Europa endlich HGÜ Strecken in Ost/West und Nord/Süd Richtung, damit ordentlich Energie verschoben werden kann.
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Am Ende kommt von der eingesetzten Energie kaum noch etwas an. Das verzigfacht den Strombedarf und die Kosten. Von Nischen abgesehen, wird diese Form der Energiegewinnung nie konkurrenzfähig sein. Nach meiner Überzeugung überwiegt jedoch ein anderer Aspekt: Kohlendioxid baut sich in der Atmosphäre nur im Zeitrahmen von hunderten Jahren langsam ab. Deswegen müssen wir unseren CO2-Ausstoß praktisch sofort drastisch senken. Das geht nur mit Technologien, die uns jetzt zur Verfügung stehen. Mit allem anderen verschwenden wir nur Zeit. Die Energiewende in Deutschland muss mit Photovoltaik und mit Windkraft gelingen, oder sie kommt zu spät. Zeitverschwendungsstrategien wie die Debatte über E-Fuels oder über eine globale Stromerzeugung in der Sahara lenken nur ab. (Ist nicht persönlich gemein, tridinski, falls das jetzt etwas harsch rüberkam). :Blumen: |
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(Und ja, natürlich geht es um kV, nicht um kW, Tippfehler in Eile habe ich korrigiert; die 10 % auf 2000 km gelten übrigens für 800 kV) |
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Wir können uns die Energiewende mit dem, was wir haben wünschen. Dieser Wunsch wird aber nicht in Erfüllung gehen. Zitat:
Das bedeutet ja nicht, daß wir jetzt nicht weiter mit Vollgas die Erneuerbaren ausbauen sollten. Es bedeutet nur, daß dies allein aus verschiedenen Gründen nicht reicht. |
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Ich arbeite als Umwelt- und Genehmigungsplaner in einem HGÜ-Projekt. Bislang gibt es einige Projekte in Deutschland. SuedLink, SuedOstLink... Alle haben eine Ausrichtung von Nord nach Süd bzw. umgekehrt. Der Strom kann in beide Richtungen transportiert werden kann, sobald die Leitungen in Betrieb sind. Von europaweiten HGÜ-Leitungen, ob in Nord-Süd oder West-Ost Richtung, sind wir weit entfernt. Ich könnte von Hindernissen innerdeutsch erzählen. Grenzüberschreitend sehe ich den Netzausbau bei HGÜ-Leitungen lange nicht. Leider. By the way: Transport von grünem! Wasserstoff, hergestellt in (Nord)Afrika durch im Boden verlegte Leitungen (die noch nicht existieren), über Spanien, durch Frankreich nach Deutschland ist Wunschdenken. Machbar wäre das, aber... Wir müssen hier in Deutschland erstmal schauen, dass wir den SuedLink und den SuedOstLink in Betrieb nehmen. Politisches Ziel der Inbetriebnahme für den SuedOstLink ist Ende 2027. So long... |
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Ich halte es aber für eine Illusion, dass wir mittelfristig unseren Strom in nennenswerten Mengen in der Sahara produzieren werden. Ich halte solche Überlegungen in der gegenwärtigen Situation für Luftschlösser von Menschen, die nichts ändern wollen und sich daher für Lösungen bei den sieben Zwergen hinter den sieben Bergen erwärmen. Im Großen und Ganzen werden wir die Strommenge zur Verfügung haben, die wir selbst im eigenen Land produzieren. Wir müssen also sparsam in effizient damit umgehen. Diese Einsicht führt zu strukturellen Veränderungen in der Wirtschaft, im Verkehr, in den privaten Haushalten. Und sie führt hoffentlich zur nötigen Akzeptanz von Windrädern und Solaranlagen in der Bevölkerung. Ich befürchte, dass die Bereitschaft der Menschen zu diesen notwendigen Veränderungen untergraben wird, wenn man ihnen weismacht, wir hätten künftig große Mengen an billigem Strom und Wasserstoff aus der Sahara und E-Fuels aus Chile für Autos. Das wird es mittelfristig aber nicht geben. Es wäre ja klimamäßig ein Schildbürgerstreich, wenn wir Europäer im großen Stil erneuerbare und klimafreundliche Energie aus Afrika zu uns holten, solange in Afrika selbst noch Holz und Kohle verfeuert wird. Solarstrom aus Afrika muss in Afrika eingesetzt werden, weil alles andere viel zu ineffizient ist und dem Klima schadet. |
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Wo wir uns völlig einig sind, sind der notwendige Ausbau bei uns und die Erkenntnis, daß jede nicht verbrauchte KWh auch nicht produziert werden muss. |
Ein SüdLink Umspannwerk wird ja gerade neben meinem Büro gebaut. Das geht rasend schnell und wird nur noch einige Jahre dauern :Nee:
Man muss auch gar nicht nach Afrika schielen, es würde schon reichen, wenn man die Gewächshäuser in Spanien mit PV Modulen überdacht. Und wenn Frankreich statt 1GW Atomenergie für das gleiche Geld 10GW Windenergie aufbauen würde, dann kämen wir auch wieder einen Schritt weiter. |
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Niemand, der rechnen kann, wird je so eine SynFuel Anlage bauen - es sei denn, er will das Produkt stofflich nutzen. Energetische Nutzung ist wirtschaftlicher und ökologischer Wahnsinn. |
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Was den KKW-Irrsinn angeht: da hast Du recht. Hinzu kommt, dass Du die 10GW Wind in einem Jahr bauen kannst (ok, mit drei Jahren Vorlauf für Planung). Das KKW steht in zehn Jahren nicht. |
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Bloss weil wir Beispiele finden, bei denen diese Lösung schlecht funktioniert, ist das kein generelles Argument dagegen. Du wirst auch mit dem Fully nicht die TdF gewinnen. Trotzdem gibt es Strecken, da kommst Du mit dem RR nicht durch. |
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Schwieriger wird es bei den Kosten. Geh einfach davon aus, dass, wenn es günstiger wäre, den Strom in der Sahara zu machen und als Methanol nach D zu verschiffen, das längst jemand gebaut hätte. Komischerweise wird weiter direkt in D investiert. |
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Und 2. sind gewisse Limitierungen durch maximale Wirkungsgrade, chemische Gleichgewichte, benötigte Druck- und Temperaturniveaus durchaus als "best case" berechenbar und auch gegen andere bestehende Technologien vergleichbar. Wenn schon der thermodynamische best case, der praktisch fast nie erreichbar ist, sich nicht lohnt - was soll man dann gross forschen zu dieser Lösung? Das wird nichts bringen. Ein unheimlech arroganter CTO in einer meiner vorherigen Firmen pflegte zu sagen, es gebe interessante Forschung und es gebe gute Forschung (interesing science vs. good science). Der Unterschied wäre - die gute verdient Geld, die interessante nicht. Das ist etwas überspitzt und der Typ war ein Arsch, aber ganz falsch ist das nicht. |
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Von den in Bezug auf den Wirkungsgrad wirklich spannenden Lösungen sind alle für sehr kurze Zyklen sinnvoll. In Bezug auf Netzstabilität macht das viel Sinn. Auch Stundenweise Schwankungen können mit einigermaßen effizienten Methoden gemanaged werden. Hier bieten sich z.B. Pumspeicherwerke an. Die geographische Limitierung ist mir klar. Ich will hier nur aufzeigen, daß bei Langzeitspeichern (länger als eine Stunde!) bereits deutliche Einbußen vorhanden sind. Um die saisonalen Schwankungen handeln zu können, benötigt man Speicher, die über viele Wochen und Monate verfügbar sind. Nimm hier die Analogie der Gasspeicher. Die heute meines Wissens am weitesten entwickelte und umsetzbare Technologie ist die Umwandlung in Wasserstoff oder Methan (Power to Gas). Ich teile voll und ganz, was Du schreibst. Der Unterschied besteht darin, daß ich die Zyklen unterteile. Eine weitere Frage wäre natürlich, ob die Speicher für die Saisonalität aufgrund der schieren Größe und damit verbundenen Skaleneffekte auch die Kurz- und langfristigen Zyklen kannibalisieren könnten. Das würde ich aber nicht als Nachteil ansehen, sondern als sinnvollen Wettbewerb. Cool, daß Du Deine Meinung so detailliert aufdröselst. So kann man die Unterschiede in der Überlegung viel besser verstehen. Vor allem erkennt man auch die Themen, für die Konsens besteht. Die kann man dann erstmal aus der Diskussion herauslassen :Blumen: |
Hier finde ich eine für den Laien gut verständlcihe Übersicht zum aktuellen Stand.
Daraus: Die Suche nach neuen Möglichkeiten zur saisonalen Speicherung läuft auf Hochtouren. Und laufend werden neue Ansätze vorgestellt. Doch der Bedarf an weiterer Forschung und Entwicklung ist bei all diesen Ansätzen noch sehr hoch. Peter Jansohn bleibt deshalb pragmatisch: «Die breite Palette von chemischen Energieträgern erscheint deutlich realistischer und auch in kürzerer Frist erreichbar. Die grössten Herausforderungen bestehen darin, dass sehr grosse Energiemengen – TWh – über sehr lange Zeiträume, also mehrere Monate, gespeichert werden sollen. Aus heutiger Sicht können diese Herausforderungen ausser über Power-to-X kaum ausreichend adressiert werden.» |
Bei der ganzen Diskussion geht mir die europäische Komponente verloren. Wir müssen ja keine Lösung für Deutschland, sondern für Europa bauen. Bekanntlich haben andere europäische Länder andere Prioritäten beim Umbau ihrer Energieinfrastruktur gesetzt. Das wird im Allgemeinen als Kritik geäußert, ich sehe das aber als Vorteil. So konnte D letzten Sommer massiv Strom an Frankreich liefern, als deren AKWs wegen Wassermangel abgeschaltet werden mussten. Das kann natürlich auch mal anders herum funktionieren.
Diese Integration wird den rein rechnerischen Bedarf an Langzeitspeicher bei uns reduzieren. Sicher brauchen wir Langzeitspeicher, aber eher nicht in dem Umfang, wie das von vielen Kritikern verkündet wird. Ich gehe eh davon aus, dass unsere zukünftige Energieversorgung kleinteiliger, lokaler und intelligenter werden wird, als wir uns das heute vorstellen können. Ich glaube auch nicht an die eine große Lösung, die alle Probleme gleichzeitig löst. Vielmehr müssen wir viele kleine Schritte gehen. Es gibt keinen Grund zu warten. |
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Was wir aber immer wieder übersehen, sind die Anzahl Zyklen. Eine Investition in die Infrastuktur der Speicherung ist oft nur wirtschaftlich, wenn sie regelmässig genutzt wird. Dieser Aspekt wird in der Forschung bei der Technologiebewertung meist vernachläsigt. Power to Gas funktioniert, hat aber das Problem, dass der Gesamtwirkungsgrad sehr niedrig und CO2 energieaufwändig gewonnen werden muss. Ich sehe das wirklich nur dort, wo nicht "billige Energie", sondern ein chemischer Wertstoff gewonnen wird. Stichwort MTO/MTG (Methanol to Olefins/Methanol to Gasoline) als Start der chemischen Wertschöpfung. |
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https://www.bundestag.de/resource/bl...4-pdf-data.pdf Unter Punkt 2.3. Typisierung von Stromspeichern auf Seite 6 findest Du Deine Aussage so wieder. Das war also schon vor 12 Jahren bewusst. Und insbesondere die Zyklenzahl der saisonalen Speicher ist genau wie von Dir beschrieben. |
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Eher, weil es an nationalen Interessen und Besonderheiten scheitern könnte. Man muss nur mal das vorhandene Erdgas-Fernleitungsnetz in Frankreich und Deutschland vergleichen. Synthetische Kraftstoffe sind nicht meine Baustelle. Kann ich nichts zu beitragen. Es wird in Hessen demnächst eine Pilot- Produktionsanlage für E-Fuels in Betrieb genommen. Wenn ich nicht irre, wird dann in Hanau Kerosin hergestellt. |
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Viessmann-Verkauf wegen Konkurrenz aus Asien?
Viessmann will 85 Prozent seines Geschäftes verkaufen - unter anderem den zukunftsträchtigen Bereich mit Wärmepumpen. Grund dürfte die kommende Konkurrenz aus Asien sein. Verkauft wird wohl an ein US-Unternehmen, obwohl das Geschäft mit den Wärmepumpen stark wächst. |
Wenn überhaupt, eher was fur den haustechnikfaden, oder?
Wer weiß schon was dahinter steckt. 11 Milliarden Kaufpreis bei 4 Milliarden Umsatz/Jahr sind ja nicht nix |
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Nachdem was man hört wird Viessmann mit 80% in Cash und 20% in Aktien ausbezahlt.
Der Kauf ist ultra teuer. Viessmann hatte laut Handelsblatt 2021 250 Mio. Gewinn. Entscheidend für die Bewertung ist aber nicht der Gewinn sondern Ebit und das habe ich jetzt nicht auf Anhieb in der Hand. Jedenfalls ist die Bewertung extrem hoch für ein Industrieunternehmen. Technisch ist die Wärmepumpe sehr nah am Klimagerät. Das können die Asiaten und auch die Amerikaner. Evtl. mit leichten Abstrichen im Engineering und der Qualität gegenüber einem deutschen Markenprodukt. Wobei man die Japaner (Misubishi zB) überhaupt nicht unterschätzen darf, japanisches Engineering ist auch Qualität. Man spricht in der Wirtschaftspresse davon, dass einerseits extremer Druck aus Asien zu erwarten ist und man zweitens Produktionskapazität für Skaleneffekte und internationalen Vertrieb braucht. Unter diesem Gesichtspunkt macht der Verkauf durchaus Sinn. |
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Das scheint mir fast anders rum. Viesmann kontrolliert jetzt den US Konzern. |
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