Schwarzfahrer |
16.08.2022 14:24 |
Zitat:
Zitat von Hafu
(Beitrag 1675902)
Ein neues Zeitfahrrad ist keine Investition, sondern Konsum. Genauer gesagt Luxuskonsum. Luxuskonsum gönnt man sich, wenn man Geld übrig hat.
Eine Investition tätigt man, egal ob als Unternehmen, Privatmann oder Staat (letzterer denkt am wenigsten wirtschaftlich) wenn sie sich rechnet. Stichwort Amortisationsdauer.
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Das Beispiel kam nicht von mir, ich habe es nur aufgegriffen. Und für mich ist mein Kalibur ebenso eine Investition, wie meine PV-Anlage, auch mit ähnlicher Amortisationsdauer. Beides habe ich getätigt aus Idealismus, bei einem kommt das investierte Geld über die Lebensdauer von 20 Jahren vermutlich gerade so rein (PV) und die Amortisation sehe ich im Bewußtsein, daß ich etwas fossile Energie einspare. Beim anderen ist die Amortisation in der Nutzungsfreude über die Jahre, die Möglichkeit, an Triathlons teilzunehmen - beides vorwiegend ideelle Werte, nichts was finanziellen Gewinn generiert.
Zitat:
Zitat von Hafu
(Beitrag 1675902)
Gerade Investitionen in regenerative Energie wie Windkraft und Photovoltaik sowie neuerdings wieder Solarthermie (die über Jahre hinweg bei Preisen von 5c/kwH Wärme aus Gas unwirtschaftlich war) haben trotz gestiegener Beschaffungspreise derzeit eine gravierend verkürzte Amortisationsdauer wegen gestiegener Gaspreise und gestiegener Strompreisen, Und die gestiegene Inflation führt zusätzlich dazu, dass sich einerseits Sparen weniger lohnt und andererseits Investitionen auf Kreditbasis trotz erhöhtem Zinsniveau attraktiver werden, da die Höhe des aufgenommenen Kredits Jahr für Jahr faktisch um die Inflation sinkt.
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Diese Rechnung gilt aber nur für die, die diese Investition noch nicht gemacht haben, und genug Reserven haben, um diese Investition zu tätigen. Und genau das bezweifle ich, daß in Deutschland, wo der Anteil von Menschen mit relevanten Finanzreserven deutlich unter dem Europäischen Durchschnitt liegt (s. ein paar Seiten zuvor), so viele übrig bleiben, die nach den Preiserhöhungen diese Investitionen zu tätigen bereit und in der Lage sind. Photovoltaik ist bei den aktuellen Einspeisevergütungen weniger wirtschaftlich attraktiv, als früher, hat aber immerhin etwas Potential, da auch in kleinerem Maßstab machbar. Aber die Investition in Wärmepumpe (ein Kernelement der "Energiewende") in den vielen Altbauten, die recht gut mit Gas beheizt werden können, ist wegen des großen Aufwandes bzgl. Heizkörper/Fußbodenheizung weiterhin für viele kaum bezahlbar und nicht schnell amortisiert.
Aber es ist natürlich Glaubenssache; wir sehen in einem Jahr, wie sich das Investitionsverhalten der Menschen entwickelt.
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