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Mich erinnert die Diskussion hier um einen Doper, der aktuell nicht mehr gesperrt ist, über dessen Dopingvergangenheit und fehlende Reue aber keinerlei begründbaren Zweifel bestehen und wie man mit diesem umgehen soll, im kleinen ein wenig an die aktuelle Diskussion bei der laufenden Schwimm-WM um Sun Yang. Auch Sun Yang ist nicht gesperrt, unterliegt nach der Lesart von Helmut S also"der Unschuldsvermutung" und trotzdem haben viele Schwimmer ein nachvollziehbares Problem mit seiner Anwesenheit bei der WM und mehrere haben öffentlichkeitswirksam auch gemeinsame Fotos/ Handschlag mit ihm bei den Wettkämpfen verweigert, was den Präsidenten der FINA sowie deren Generalsekretät heftigst erzürnt hat.
Mittlerweile wurde sogar extra das Regelwerk geändert, so dass Athleten, die ihr Missfallen gegenüber einem gedopten Sportler aktiv zum Ausdruck bringen, die eigene Medaille aberkannt werden kann. Wir sollten uns genau hinterfragen, wer in diesem Konflikt richtig handelt und wem man applaudieren will: der Fina und ihren Funktionären, die Athleten, die ihre Meinung öffentlich vertreten, sanktionieren will und selbst im Antidopingkampf untätig und passiv bleibt, zumindest wenn es um einen der Superstars geht? Oder den mutmaßlich sauberen Athleten, die sich von nachweislichen Dopern teilweise um die Früchte ihrer tätglichen Trainingsarbeit betrogen sehen? |
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Ich würde das Satz für Satz unterschreiben, und ich zolle dir großen Respekt, dass du nicht abseits des Wettkampfs geschimpft, sondern mitten im Wettkampf klar gesagt hast, was Sache ist.:liebe053: Muss man sich erstmal trauen (siehe leider die unschönen Folgen!). Die Ansicht, dass Meinungsäußerungen, Politik etc. während eines laufenden Wettkampfs sichts zu suchen hätten, ist für mich nicht nachvollziehbar. Der sportliche Wettkampf findet ja nicht außerhalb irgendwelcher Sphären statt, er hat insofern keine Sonderstellung, sondern gerade im sportlichen Wettkampf manifestieren sich all jene Rahmenbedingungen, unter denen er stattfindet. Einschließlich der persönlichen, politischen, psychologischen, (ir-)regulären, menschlichen, meteorologischen, medizinischen etc. Zutaten. Was soll davon ausgeblendet werden? Und warum? |
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1. er hat ne 2. Chance verdient, nicht im Sport => wo? Ginge in deinen Augen Amateur? 2. Wie wirkt sich der damalige Wettbewerbsvorteil heute noch aus? Gruß, Bleieerpel P.S. die Aktion muß ich nicht wirklich gutheißen (siehe Post von Speedskater, den ich bedingungslos unterschreibe https://www.triathlon-szene.de/forum...d.php?t=46665). Aber die Courage dazu und die, es öffentlich zu machen (mit all der Haue, die Du abbekommst) nötigen mir Respekt ab! :Blumen: |
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Ad 1.: Die zweite Chance hat ein Doper in anderen Berufen, auf gar keinen Fall aber als Betreuer, Trainer oder sonstwo im Sport verdient. Im Profisport geht es für viele Profi-Athleten um existenzielle Fragestellungen, darum ob man seinen Kindern eine gute Ausbildung finanzieren kann, ob man seine Miete bezahlen kann usw. Da ist die Versuchung für den Ex-Doper im Falle ausbleibender Erfolge bei sauberer Sportausübung dann doch wieder zu verbotenen Mitteln und Methoden zu greifen viel zu groß. Weitere Sportausübung als Amateur halte ich zwar nicht zwingend für wünschenswert wegen Ad2.) persönlich für akzeptabel, denn da nimmt der Ex-Doper letztlich niemandem wirklich was weg (außer vielleicht mal eine Medaille oder einen Kona-Slot). Aber es geht bei Amateuren niemals um existenzielle Fragestellungen wie im Profisport sondern letztlich um den Kampf gegen sich selbst und seine selbstgesteckten Ziele. Ad2. Wie sich der damalige Wettbewerbsvorteil heute noch auswirkt, weiß niemand, aber Wachstumshormone z.B. haben Langzeitwirkungen: sie führen auch bei Einnnahme nach Beendigung der Wachstumsphase z.B. zur Vergrößerung der Akren (Kinn, Nase, Hände, Füße). Dass man mit größeren Füßen und größeren Händen im Triathlon mögliche Wettbewerbsvorteile hat, ebenso wie durch infolge anabolen Steroiddopings und Somatotroping angewachsene Muskelmasse, dürfte unstrittig sein, auch wenn es im Leistungssport dazu keine Langzeitstudien gibt. Die Dopingopfer der langjährigen Dopingpraxis in der DDR leiden heute noch unter Nebenwirkungen und haben deshalb auch Rentenansprüche deshalb vor Gericht erstritten. Wenn die Nebenwirkungen jahrzehntelang spürbar sind, muss man auch damit rechnen, dass manche Wirkungen jahrzehntelang anhalten |
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Jemand, der einmal mit 50km/h durch eine 30er Zone gefahren ist, darf auch nochmals Autofahren |
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