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Ironmanfranky63 30.09.2015 23:05

Ok ! Ich muss dann mal , mein Wecker klingelt bald.
Der Rassist geht dann mal schlafen.;)

opirat 30.09.2015 23:26

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1169528)
Danke für die Blumen, es ging vorhin aber nicht um den Flüchtling, sondern darum, dass hier jemand als Rassist beleidigt wurde. Und das fand / finde ich nicht ok.

Das hab ich verstanden, ehrlich. Mir ging es aber um Ursache und Wirkung in der Sache. Da macht die feine, semantische Differenzierung zw. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit keinen Unterschied.

Schwarzfahrer 30.09.2015 23:36

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1169593)
Sehe ich vom Recht auf Meinungsfreiheit abgedeckt.

Weiterhin gehört es im kapitalistischen System doch zum natürlichen Verhalten eines aufrechten, zahlenden Konsumenten, sich ordentlich zu beschweren, wenn er für sein Geld nicht bekommt, was er erwartet, oder nicht ... ? ;)

Bleibt allein die Frage, ob Türken oder Deutsche die besseren Manieren haben ...

Mir geht es nicht darum, ob man seine Meinung äußern darf, das darf jeder Idiot, ob er sinnvolles von sich gibt oder nicht.

Mir geht es um die Haltung hinter dieser frei geäußerten Meinung, um angemessenes und respektvolles Miteinander, um Verhalten von Minderheiten im Umgang mit der Gesellschaft, die sie aufnimmt. Natürlich darf ich mich aufregen, wenn der Mehrheit meine Religion egal ist - aber es ist falsch. Die Mehrheit hat jedoch das Recht, diese Empörung für unangemessen zu halten, und nicht die Pflicht, auf jede Befindlichkeit irgendeiner religiöser Gruppe einzugehen - aber genau letzteres fordern solche Muslime, wie ich einen geschildert habe, und genau das fördern leider alle, die bedingungslose Toleranz gegenüber allen anderen predigen, statt klare Grenzen aufzuzeigen. Als Minderheit bin ich für Entgegenkommen dankbar; wo es nicht geht, schau ich, wie ich zurecht komme, und fordere nicht mehr, als was angemessen ist.

Übrigens, es ging in dem Fall nicht um eine Beschwerde beim Personal (das hätte ich verstanden, das hat er sich wohl aber nicht getraut), sondern um eine Entrüstung der moralischen Dimension nur uns Kollegen gegenüber - und das finde ich nicht angemessen.

Vicky 01.10.2015 07:20

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1169574)
Nein aber kaum ein Deutscher würde sich über so was aufregen. Gabel vom Schweinefleisch behaftet, ich fass es nicht.

Es gibt hier im Dorf, wo ich arbeite, einen Fleischer. Er ist Deutscher. Hier geboren. Er führt sich REGELMÄSSIG auf, wie ein Schwein. Er ist krasser Koleriker. Das heißt, er brüllt und schreit im Supermarkt die Verkäuferinnen zusammen. Wenn sie nicht sofort genau das tun, was ER als ZAHLENDER KUNDE verlangt, rastet dieser Mensch völlig aus. Habe ich selbst erlebt und ich war absolut fassungslos.

Was will ich damit sagen... Hier werden gern Einzelfälle instrumentalisiert, um seine Sorgen und Ängste weiter anzufeuern. Das führt zu noch mehr Ängsten. Müssen wir dann am Ende vor lauter Angst vor den ganzen Flüchtlingen selbst flüchten? Ja aber wohin? (Ich habe das mal bewusst etwas übertrieben formuliert, um die Problematik zu verdeutlichen.)

Ich habe auch Ängste und Sorgen. Auch wenn Du es mir gerade nicht glauben magst. Ich sehe die Situation natürlich nicht unkritisch. Jeder weiß, dass Lösungen her müssen. Keine Lösung ist es, die Ängste der Leute noch weiter anzufeuern.

Es ist doch die Frage, wie man mit seiner Angst umgeht. Pflegt man sie und baut sie noch weiter aus, indem man möglichst viele negative Argumente zusammen trägt oder versucht man einfach offensiv gegen diese Ängste zu arbeiten, sie ein kleines bisschen abzubauen, in dem man versucht, der Situation ein paar kleine positive Seiten abzugewinnen (= Vorurteile abbauen). Ängste wird es immer geben. Klar.

Aber ehrlich... wir drehen uns hier im Kreis. Es ist sinnfrei darüber zu diskutieren, dass wir so viele Flüchtlinge nicht haben wollen. Sie kommen ja trotzdem, auch wenn wir es nicht wollen.

Wohnungen wurden auch für Obdachlose beschlagnahmt, wenn keine Notunterkünfte mehr vorhanden waren. Dem sind allerdings sehr enge Grenzen gesetzt. Die Eigentümer werden dafür entschädigt. Sie bekommen also Geld dafür. Natürlich ist das alles nicht angenehm. Darüber sind wir uns einig. Der Winter steht vor der Tür. Es könnte deutlich mehr Tote auch bei uns geben. Was sollen wir also tun? Welche Alternative gibt es, als FREIEN und UNGENUTZEN Wohnraum zu nutzen? Den Zuwanderungsstrom können wir bis dahin nicht mehr stoppen. Es sind jetzt schon nachts um die 0 Grad.

Noch etwas zu der Diebstahl-Thematik: Ein Arbeitgeber kann natürlich einen Angestellten entlassen, der zwei Glühbirnen klaut, wenn er damit das Vertrauen in den AN verloren hat. In der Regel ist da aber noch weit mehr vorgefallen. Der Arbeitgeber ist aber der Arbeitgeber und nicht der Staatsanwalt. Dieser wiederum wird (auf Antrag) tätig und - so vermute ich es mal - beim Diebstahl zweier Glühbirnen das Verfahren wegen Geringfügigkeit gem. § 153 StPO einstellen. Wo die Grenze zur Geringfügigkeit liegt, entscheidet die Rechtsprechung. Ich bin zu lange raus aus der Thematik. Sicher wissen andere, wo die Grenze gerade liegt. € 50 Euro glaube ich, um mal ne Größenordnung zu nennen.

Anders herum kann der AG den AN aber auch behalten, die StA aber nen Strafbefehl (§407ff StPO) ausstellen. Das sind also zwei verschiedene Paar Schuhe! Wenn Du also jemanden kennst, der jemanden kennt, der jemanden kennt, der wegen des Diebstahls zweier Glühbirnen entlassen wurde, hat das nichts mit Strafverfolgung zu tun. Das macht immer noch der Staat. :Blumen:

hörnchen70 01.10.2015 07:38

[quote=Vicky;1169627]Es gibt hier im Dorf, wo ich arbeite, einen Fleischer. Er ist Deutscher. Hier geboren. Er führt sich REGELMÄSSIG auf, wie ein Schwein. Er ist krasser Koleriker. Das heißt, er brüllt und schreit im Supermarkt die Verkäuferinnen zusammen. Wenn sie nicht sofort genau das tun, was ER als ZAHLENDER KUNDE verlangt, rastet dieser Mensch völlig aus. Habe ich selbst erlebt und ich war absolut fassungslos.

Was will ich damit sagen... Hier werden gern Einzelfälle instrumentalisiert, um seine Sorgen und Ängste weiter anzufeuern. Das führt zu noch mehr Ängsten. Müssen wir dann am Ende vor lauter Angst vor den ganzen Flüchtlingen selbst fliehen? Ja aber wohin?

Ich habe auch Ängste und Sorgen. Auch wenn Du es mir gerade nicht glauben magst. Ich sehe die Situation natürlich nicht unkritisch. Jeder weiß, dass Lösungen her müssen. Keine Lösung ist es, die Ängste der Leute noch weiter anzufeuern.

Es ist doch die Frage, wie man mit seiner Angst umgeht. Pflegt man sie und baut sie noch weiter aus, indem man möglichst viele negative Argumente zusammen trägt oder versucht man einfach offensiv gegen diese Ängste zu arbeiten, sie ein kleines bisschen abzubauen, in dem man versucht, der Situation ein paar kleine positive Seiten abzugewinnen (= Vorurteile abbauen). Ängste wird es immer geben. Klar.

Aber ehrlich... wir drehen uns hier im Kreis. Es ist sinnfrei darüber zu diskutieren, dass wir so viele Flüchtlinge nicht haben wollen. Sie kommen ja trotzdem, auch wenn wir es nicht wollen.
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Jeder hat Ängste und Sorgen, und Du Vicky beschreibst das schon ganz richtig.
Zukunftsängste, vor Altersarmut und Lebensstandardverlust habe ich auch, nur ist das ganz unabhängig von der Flüchtlingsproblematik anzusehen.
Ich sehe da keinen Zusammenhang für mich und sollen die Zusammenhänge (Ängste-Flüchtlinge)konkret dargestellt werden fehlen Beispiele
Einzelfälle werden gerne aufgeführt um von der eigentlichen Problematik abzulenken bzw. um zu verallgemeinern.

Klugschnacker 01.10.2015 08:19

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1169553)
Beispiel: Ein türkischstämmiger Arbeitskollege (dritte Generation in Deutschland, perfekte Sprachkenntnisse, nach eigener Einschätzung voll integriert) empört sich im Hotel außer sich, daß am Frühstücksbüffet das Personal nicht verhindert, daß Gäste evtl. die Käsegabel auch für Schinken nehmen könnten (und er somit ggf. 3 Moleküle Schweinefleisch an sein Käse bekommen kann), dann stimmt etwas mit der Akzeptanz der Regeln und Umgangsformen des Gastlandes nicht. Von den Anwesenden hat sich aber kaum einer getraut, ihm zu sagen, daß er, wenn ihm die so wichtig ist, doch einfach um eine eigene Gabel bitten darf, nicht jedoch das Personal zusammenstauchen. Auch hielt er mich für höchst verantwortungslos, daß ich meinen Sohn im Vorschulalter mit Puppen habe spielen lassen, da er dadurch mit hoher Wahrscheinlichkeit schwul wird.

Solche Begegnungen nähren in mir die Zweifel an der Integrationsfähigkeit von gläubigen Muslimen in westeuropäische Kulturen.

Der türkischstämmige Kollege hat sich falsch verhalten, da gebe ich Dir recht. Anderer Meinung bin ich bezüglich Deiner Schlussfolgerung: Dass sich an diesen Petitessen ablesen ließe, ob jemand integriert sei, oder, noch weiter gehend, generell integrationsfähig wäre.

Die Humorlosigkeit mancher Muslime bezüglich ihrer Religion nervt, keine Frage. Aber wir könnten uns da auch etwas locker machen und das nicht überbewerten. So lange keine Grundwerte betroffen sind.

Da sind Menschen vor einem schrecklichen Krieg geflüchtet, ihre Familienangehörigen sind teilweise noch dort. Wir haben die Fassbomben gesehen, brennende Menschen, abgeschnittene Köpfe. Wir diskutieren hier über Käsegabeln und T-Shirts bei Kik. Macht Euch mal die Verhältnismäßigkeiten klar.

Grüße,
Arne

sybenwurz 01.10.2015 08:28

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1169627)
Wohnungen wurden auch für Obdachlose beschlagnahmt, wenn keine Notunterkünfte mehr vorhanden waren. Dem sind allerdings sehr enge Grenzen gesetzt. Die Eigentümer werden dafür entschädigt.

Mei, da gibts immer nen riesen Aufschrei.
Als würden die Eigentümer die Immobilien abgenommen bekommen.
Natürlich gibts Geld dafür und soweit ich das mitbekommen hab, sind das sowieso leerstehende Gebäude/Räume (die der Eigentümer aus irgendwelchen Gründen leerstehen lässt) und es geht auch nicht um Privatwohnungen.
Aber der Mob entzündet sich halt immer wieder gerne daran.

Vicky 01.10.2015 08:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1169636)

Da sind Menschen vor einem schrecklichen Krieg geflüchtet, ihre Familienangehörigen sind teilweise noch dort. Wir haben die Fassbomben gesehen, brennende Menschen, abgeschnittene Köpfe. Wir diskutieren hier über Käsegabeln und T-Shirts bei Kik. Macht Euch mal die Verhältnismäßigkeiten klar.

Grüße,
Arne

Ja. Wir sehen das hier un direkt nebenan. Es erschüttert mich persönlich zu tiefst. Ehrlich. Eigentlich bin ich fix und fertig.

Da sind Kinder, die einfach nur völlig fertig und entkräftet sind. Man sieht es ihnen definitiv ganz heftig an. Sie laufen draußen in Sandalen herum. Eines der Kinder hat einem der Helfer stumm etwas Gebasteltes gegeben. Ganz schlicht. Aber es bricht Dir das Herz, wenn Du so etwas bekommst. Das hat keine Kamera oder Presse festgehalten. Sie klammern sich an ein paar Bälle, die sie hier bekommen haben.

Die Menschen sind gekommen und hatten nur Müllsäcke dabei und das, was sie am Körper trugen.

Eine Frau wurde sofort von uns ins Krankenhaus gefahren. Sie war allein auf der Flucht und wurde auf ihrem Weg hier her vielfach missbraucht und vergewaltigt. Sie konnte kaum noch laufen.

Ein sehr ruhiger zurückhaltender Mann hat für eine andere Familie die Kinder mitgebracht. Er kümmert sich um sie. Als er registriert wurde, hielten sie sich alle an den Händen. Der Mann hatte sein schönstes noch vorhandenes Kleidungsstück dafür angezogen.

Andere junge Männer haben sofort angefangen mit den hier lebenden Bewohnern Fußball zu spielen (und den Mitarbeitern). Sie wollten einfach nur ihre Bereitschaft zeigen, sich hier anzupassen. Sie kümmern sich viel um die kleinen Kinder.

Natürlich gibt es auch Probleme. Die Menschen, die hier herkommen, kennen vieles gar nicht. Es gibt natürlich auch Konflikte. Bisher sind sie alle lösbar.

Nein es wird von mir hier keine Fotos davon geben.

Pfeffer und Salz 01.10.2015 08:47

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1169574)
Nein aber kaum ein Deutscher würde sich über so was aufregen. Gabel vom Schweinefleisch behaftet, ich fass es nicht.

Du glaubst gar nicht wie viel deutsche Touris sich in Hotel aufregen würden, wenn eine Gabel Hundefleischbehaftet sein könnte.

Schwarzfahrer 01.10.2015 09:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1169636)
...wir könnten uns da auch etwas locker machen und das nicht überbewerten. So lange keine Grundwerte betroffen sind.

Da sind Menschen vor einem schrecklichen Krieg geflüchtet, ihre Familienangehörigen sind teilweise noch dort. Wir haben die Fassbomben gesehen, brennende Menschen, abgeschnittene Köpfe. Wir diskutieren hier über Käsegabeln und T-Shirts bei Kik. Macht Euch mal die Verhältnismäßigkeiten klar.

Das sind für mich zwei paar Stiefel.
1. Ja, die Menschen, die vor dem Elend des Krieges flüchten, sollen Hilfe und Unterschlupf finden, egal welcher Religion sie sind. Für diesen Aspekt ist erst mal egal, (da sie es vielleicht selbst noch nicht wissen) ob sie dauerhaft bleiben oder nur temporär.

2. Das heißt aber nicht, daß man nicht kritisch darüber nachdenkt, was es bedeuten kann, wenn eine große Gruppe von Menschen aus einem völlig anderen Kulturkreis sich dauerhaft hier niederlassen will, ohne einen klare Bereitschaft zur Akzeptanz unseres Wertesystems und Umgangsregeln zu zeigen. Und während ich mit vielen Asiatischen Zuwanderern (Vietnamesen, Inder) in dieser Hinsicht kaum Probleme sehe, treffe ich überdurchschnittlich häufig auf Moslems, die gerne "Rosinen picken", und sich aus unserem Weltbild nur das rauspicken, was ihnen gefällt, und erwarten, daß wir uns an alles andere in ihrer Kultur anpassen. Je mehr von dieser Sorte hier leben, desto wahrscheinlicher wird eine tatsächliche Islamisierung, wenn unsere Gesellschaft nicht frühzeitig klare Grenzen aufzeigt. Und das sollte meiner Meinung nach auch bei solchen scheinbaren Kleinigkeiten anfangen, da schon diese Kleinigkeiten unsere Grundwerte betreffen, bzw. die Haltung des Einzelnen zu den Grundwerten spiegeln.

schnodo 01.10.2015 09:36

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1169649)
Eine Frau wurde sofort von uns ins Krankenhaus gefahren. Sie war allein auf der Flucht und wurde auf ihrem Weg hier her vielfach missbraucht und vergewaltigt. Sie konnte kaum noch laufen.

In diesem Zusammenhang schockiert mich das Schweigen der Frauenrechtsbewegung.

Wenn Herr Brüderle plump zutraulich wird, steht die Republik kopf und kriegt sich gar nicht mehr ein. Jetzt, wo massenhaft vergewaltigt wird, wäre ein #Aufschrei dringend angebracht. Aber da ist nur Stille. Schlimme Zeiten.

Klugschnacker 01.10.2015 09:48

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1169655)
...desto wahrscheinlicher wird eine tatsächliche Islamisierung, wenn unsere Gesellschaft nicht frühzeitig klare Grenzen aufzeigt.

Kann sein. Es kann aber auch das Gegenteil richtig sein. Klare Grenzen aufzuzeigen kann sehr leicht einer Integration entgegenwirken.

In der ARD hat ein Integrationsforscher, den Namen habe ich mir nicht gemerkt, den Zusammenhang erklärt. Demnach sind die Einwanderer in der Regel sehr motiviert, sich in die neue Gesellschaft einzugliedern. Mit deren Kindern, also der zweiten und dritten Generation seien die Probleme häufiger. Denn sie wachsen mit der berechtigten Erwartung auf, gleichwertige Mitglieder unserer Gesellschaft zu sein oder werden zu können.

Diese Hoffnung erfülle sich häufig nicht. Achmed bekommt bei gleichem Zeugnis wie Axel oder Stefan keine Lehrstelle. Seine Schwester mit Kopftuch kaum eine Wohnung, geschweige denn eine Arbeit. Alle Müllmänner sind Türken, alle Zahnärzte weiße Deutsche. Rechtlich gibt es Chancengleichheit, aber de facto gibt es sie nicht.

Diese frustrierten Menschen entdecken dann die Kultur und Religion ihrer Eltern als identitätsstiftendes Merkmal. Wenn man wirtschaftlich (wir nennen es "sozial") nicht mit den Deutschen mithalten kann, dann kann man sich damit wenigstens moralisch überlegen fühlen.

Integration gelingt demnach nur, wenn man Integration nicht nur fordert, sondern sie auch zulässt. Wir müssen uns da etwas lockerer machen. Wenn Menschen aus einem anderen Kulturkreis ihre Kultur auf friedliche Weise hierher mitbringen, dann müssen wir uns davon nicht sofort bedroht fühlen.

Grüße,
Arne

schoppenhauer 01.10.2015 09:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1169663)

Integration gelingt demnach nur, wenn man Integration nicht nur fordert, sondern sie auch zulässt. Wir müssen uns da etwas lockerer machen. Wenn Menschen aus einem anderen Kulturkreis ihre Kultur auf friedliche Weise hierher mitbringen, dann müssen wir uns davon nicht sofort bedroht fühlen.

Ich habe mir jetzt die Zeit genommen, deinen Beitrag in Ruhe zu lesen und für mich zu reflektieren. Ja, alles schlüssig und gut nachvollziehbar.

Nur, wir leben in einer Demokratie. Und ich möchte nicht wissen, wie viele Wähler sich schon längst gedanklich so zu gemacht haben, dass selbst wenn sie der Argumentation folgen könnten sie es nicht mehr wollen. Und es gibt's natürlich noch die, die einfach zu besoffen sind, um über so etwas nachzudenken.

In Wien ist die Tage Bürgermeister-Wahl. Nach einer Ewigkeit mit rotem Rathaus wird die populistische FPÖ mit hoher Wahrscheinlichkeit als strahlender Sieger hervor gehen.

Wie gehen wir damit um?

tandem65 01.10.2015 10:14

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169587)
Wie bekommt man die Leute überhaupt in Arbeit und zwar so, dass sie davon leben können? Die Anforderungen an Arbeitnehmer werden nicht geringer und selbst viele Deutsche können kaum davon leben.

Puh, das ist so ein Ding. Ich bin mir nicht sicher ob ich das schon mal geschrieben habe hier im Thread die letzten Tage. Selbst wenn sie arbeiten gehen, erwirtschaften einige Harzer kaum den Mindestlohn selbst wenn sie 30% darüber bezahlt werden. Wenn Du mir da welche schicken kannst die 30% über Mindestlohn erwirtschaften können, her damit.

TriBlade 01.10.2015 10:15

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1169663)
Kann sein. Es kann aber auch das Gegenteil richtig sein. Klare Grenzen aufzuzeigen kann sehr leicht einer Integration entgegenwirken.

In der ARD hat ein Integrationsforscher, den Namen habe ich mir nicht gemerkt, den Zusammenhang erklärt. Demnach sind die Einwanderer in der Regel sehr motiviert, sich in die neue Gesellschaft einzugliedern. Mit deren Kindern, also der zweiten und dritten Generation seien die Probleme häufiger. Denn sie wachsen mit der berechtigten Erwartung auf, gleichwertige Mitglieder unserer Gesellschaft zu sein oder werden zu können.

Diese Hoffnung erfülle sich häufig nicht. Achmed bekommt bei gleichem Zeugnis wie Axel oder Stefan keine Lehrstelle. Seine Schwester mit Kopftuch kaum eine Wohnung, geschweige denn eine Arbeit. Alle Müllmänner sind Türken, alle Zahnärzte weiße Deutsche. Rechtlich gibt es Chancengleichheit, aber de facto gibt es sie nicht.

Diese frustrierten Menschen entdecken dann die Kultur und Religion ihrer Eltern als identitätsstiftendes Merkmal. Wenn man wirtschaftlich (wir nennen es "sozial") nicht mit den Deutschen mithalten kann, dann kann man sich damit wenigstens moralisch überlegen fühlen.

Integration gelingt demnach nur, wenn man Integration nicht nur fordert, sondern sie auch zulässt. Wir müssen uns da etwas lockerer machen. Wenn Menschen aus einem anderen Kulturkreis ihre Kultur auf friedliche Weise hierher mitbringen, dann müssen wir uns davon nicht sofort bedroht fühlen.

Grüße,
Arne

Sehr gut geschrieben! Ich habe nur Angst! Gebe ich offen zu und zwar vor folgendem.
In keinem Staat dieser Erde in denen der Islam Staatsreligion ist, gibt es die Menschenrechte. Wenn wir also Menschen, die sich offen zu einem System bekennen das die Menschenrechte nicht garantiert, ihre Sachen machen lassen Ihnen einen Freiraum eingestehen, geben wir dann nicht die Möglichkeit die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft zu verlieren? Die Freiheitsrechte jeden Menschens sind durch die Freiheit des Anderen begrenzt. Jeder kann seine Religion in seinem privaten Bereich leben. In der Öffentlichkeit fehlt mir häufig ein klares eindeutiges Bekenntnis zu unseren Freiheitsrechten hinter denen die Rechte der Religion zwangsläufig zurückzutreten haben.

Duafüxin 01.10.2015 10:24

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1169579)
Wart's ab !
Die Veganer sind auf dem Vormarsch !
Diese ganze Islamisierungs-Geschichte ist nur eine Nebelkerze ... :Huhu:

Schon vor 30 Jahren haben sich die vegetarischen Freunde meiner Mutter geweigert Gemüse zu essen, dass in einem Topf/Pfanne war in dem vorher Fleisch gekocht/gebraten wurde (Topf/Pfanne waren selbstredend vorher abgewaschen).
So Piesepampel gibts halt immer und überall ;)

FlyLive 01.10.2015 11:20

Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Mensch tausende Kilometer Strecke macht , mit dem nötigsten was er tragen kann ausgestattet, um dann hier geplant auf den Putz zu hauen.
Ein Kriegsflüchtling ist doch um sein eigenes Überleben bemüht, sonst würde er in seinem Heimatland kämpfen oder rebellieren. Daher verstehe ich das Wort Angst in diesem Zusammenhang nicht wirklich. Die Problematik mit der großen Anzahl an Neuankömmlingen sehe ich auch - das dreht mich aber nicht in die Richtung diese Menschen abzuwehren. Sie benötigen Hilfe und die sollen sie bekommen. Wie gut das möglich sein wird bei der großen Anzahl ist eine Willenssache der Bevölkerung. Die Politiker wedeln doch sowieso mit dem Strom und reagieren auf Stimmungsmache. Das sieht man schon jetzt am Kollegen Seehofer, der sich mMn lediglich aus seiner Position heraus zurück hält. Auch de Maiziere schaukelt sich hin und her. Respekt vor unserer Kanzlerin, die wie ein Fels zu ihrem menschlichen Meinung verhält und steht - zumindest hier.
Das Deutschland am Ende nicht 100 Mio Menschen aus Syrien, Irak und Afghanistan aufnehmen kann ist klar. Aber die EU kann das schaffen. Immerhin leben schon über 500 Mio in der EU. Es wird enger werden - wir werden abgeben müssen - wir werden verstärkt sein nach der Integration. Ich hoffe nur das wir unsere neue Stärke dann nicht wieder nur zum Missbrauch verwenden und neue Kriege anzetteln.
Die Zäune und Armeen an den Grenzen zeigen leider das die Gemeinschaft in Europa auch noch viel lernen sollte.

Ironmanfranky63 01.10.2015 11:34

Zitat:

Zitat von Pfeffer und Salz (Beitrag 1169650)
Du glaubst gar nicht wie viel deutsche Touris sich in Hotel aufregen würden, wenn eine Gabel Hundefleischbehaftet sein könnte.

Wie willste das merken? Schon mal Hundefleisch gegessen?;)

Ironmanfranky63 01.10.2015 11:40

@ Vicky die Geschichte mit den Glühlampen ist wahr und da war nichts vorher.
Diebstahl ist eine Straftat und so etwas ist nicht zu entschuldigen.

FlyLive 01.10.2015 11:56

Zitat:

Zitat von Ironmanfranky63 (Beitrag 1169708)
@ Vicky die Geschichte mit den Glühlampen ist wahr und da war nichts vorher.
Diebstahl ist eine Straftat und so etwas ist nicht zu entschuldigen.

Als Chef würde ich dem Kollegen auch kündigen - genau aus deinem besagten Grund. Auf eine Anzeige würde ich verzichten sofern der Dieb sich reumütig zeigt.
Das Vertrauensverhältnis wäre zerbrochen und eine weitere Zusammenarbeit schwierig bis unmöglich. Hier müssen aus meiner Sicht auch Zeichen an eventuelle Nachahmer gesetzt werden. Von Schaden her alleine ist der Diebstahl eher zu vernachlässigen. Zwei Glühlampen kosten ein Minimum im Gegensatz zum Aufwand einer Kündigung, die mit der Suche nach Ersatz zudem beschwerlich ist.

Es sähe für mich als Chef anders aus, wenn mir ein Firmenfremder Dümmling die 2 Glühlampen stiehlt. Dem kann ich Hausverbot erteilen und hätte die Sache auf dem kostengünstigsten Weg geklärt. Bin ich aufgrund seines vielleicht uneinsichtigen Verhalten doch mehr angepisst, dann muss ich eben doch die Polizei einschalten. Das wäre aus meiner Sicht schon eine zweite Dummheit und die erhöhen eben das Strafmaß bzw. die Härte der Vorgehensweise.

Diese zweite Dummheit hätte der Mitarbeiter der stiehlt aus meiner Sicht bereits mit dem Diebstahl getan. Die erste Dummheit ist das Vertrauen innerhalb der Firma zu ignorieren. Schließlich kennt er die Bestimmungen und Vorschriften innerhalb des Betriebs.

keko 01.10.2015 11:57

Zitat:

Zitat von hörnchen70 (Beitrag 1169628)
[Was will ich damit sagen... Hier werden gern Einzelfälle instrumentalisiert, um seine Sorgen und Ängste weiter anzufeuern. Das führt zu noch mehr Ängsten. Müssen wir dann am Ende vor lauter Angst vor den ganzen Flüchtlingen selbst fliehen? Ja aber wohin?

Einzelfälle werden von beiden Seiten instrumentalisiert. Wenn ich hier frage, wie man mit 270.000 Flüchtlingen pro Monat umgeht, wo man sie unterbringt usw., schreibt der nächste über ein Mädchen, das ohne Eltern hier ankommt und wie schlimm das ist. Ist es ja auch, aber so redet man aneinander vorbei.

Ironmanfranky63 01.10.2015 12:01

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1169710)
Als Chef würde ich dem Kollegen auch kündigen - genau aus deinem besagten Grund. Auf eine Anzeige würde ich verzichten sofern der Dieb sich reumütig zeigt.
Das Vertrauensverhältnis wäre zerbrochen und eine weitere Zusammenarbeit schwierig bis unmöglich. Hier müssen aus meiner Sicht auch Zeichen an eventuelle Nachahmer gesetzt werden. .

+1:Blumen:
Nein gab keine Anzeige. War auch selten dämlich. War in einer Umbauphase, die Sachen sollten sowieso entsorgt werden. Statt zu fragen einfach mitgenommen, wurde natürlich gesehen
:Maso:

Ironmanfranky63 01.10.2015 12:05

http://www.welt.de/regionales/hambur...aufnehmen.html

HH ist am Limit!

Vicky 01.10.2015 12:11

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169711)
Einzelfälle werden von beiden Seiten instrumentalisiert. Wenn ich hier frage, wie man mit 270.000 Flüchtlingen pro Monat umgeht, wo man sie unterbringt usw., schreibt der nächste über ein Mädchen, das ohne Eltern hier ankommt und wie schlimm das ist. Ist es ja auch, aber so redet man aneinander vorbei.


Wer sollte Dir denn hier diese Frage beantworten können? Jeder hier weiß, dass das ein Problem ist. Das ist ganz sicher die Kernfrage, die sich derzeit ganz Europa stellt. Das können wir doch hier im Forum nicht lösen. Da erwartest Du zu viel.

Derzeit wird über eine Verschärfung des Asylrechts debattiert. Was brauchen wir noch? Mehr Mitarbeiter, die die Anträge bearbeiten. Ich habe bisher noch keine Stellenausschreibungen dazu gefunden. (ok ich habe seit einigen Tagen nicht mehr nachgeschaut.).

Das Problem versucht gerade ganz Europa zu lösen.

Schwarzfahrer 01.10.2015 12:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1169663)
In der ARD hat ein Integrationsforscher, den Namen habe ich mir nicht gemerkt, den Zusammenhang erklärt. Demnach sind die Einwanderer in der Regel sehr motiviert, sich in die neue Gesellschaft einzugliedern. Mit deren Kindern, also der zweiten und dritten Generation seien die Probleme häufiger. Denn sie wachsen mit der berechtigten Erwartung auf, gleichwertige Mitglieder unserer Gesellschaft zu sein oder werden zu können.

Diese Hoffnung erfülle sich häufig nicht. Achmed bekommt bei gleichem Zeugnis wie Axel oder Stefan keine Lehrstelle. Seine Schwester mit Kopftuch kaum eine Wohnung, geschweige denn eine Arbeit. Alle Müllmänner sind Türken, alle Zahnärzte weiße Deutsche. Rechtlich gibt es Chancengleichheit, aber de facto gibt es sie nicht.

Diese frustrierten Menschen entdecken dann die Kultur und Religion ihrer Eltern als identitätsstiftendes Merkmal. Wenn man wirtschaftlich (wir nennen es "sozial") nicht mit den Deutschen mithalten kann, dann kann man sich damit wenigstens moralisch überlegen fühlen.

Integration gelingt demnach nur, wenn man Integration nicht nur fordert, sondern sie auch zulässt. Wir müssen uns da etwas lockerer machen. Wenn Menschen aus einem anderen Kulturkreis ihre Kultur auf friedliche Weise hierher mitbringen, dann müssen wir uns davon nicht sofort bedroht fühlen.

Grüße,
Arne

Nun, daran ist sicherlich etwas; fängt ja bereits bei der unseligen "Grundschulempfehlung" an - Achmed kommt bei gleicher Leisung auf die Realschule, Peter aufs Gymnasium. Hier kann man ein komplett neues Thema anfangen.
Aber: wer seine Töchter von Schwimm- oder Sportunterrricht befreit und nicht auf Klassenfahrten mitfahrenläßt, oder wer stur auf dem (hier als Symbol der Frauenunterdrückung gesehenen) Kopftuch besteht, darf sich nicht wundern, wenn die zweite Generation sich nicht integriert fühlt. Wenn hier geborene Kinder im Grundschulalter noch nicht einwandfrei Deutsch sprechen können, wie sollen sie später dazu gehören? Integration gelingt, wenn beide Seiten dazu beitragen; die Minderheit hat aber immer den größeren Teil zu leisten, den größeren Schritt zu tun.

Schwarzfahrer 01.10.2015 12:17

Zitat:

Zitat von TriBlade (Beitrag 1169675)
In keinem Staat dieser Erde in denen der Islam Staatsreligion ist, gibt es die Menschenrechte. Wenn wir also Menschen, die sich offen zu einem System bekennen das die Menschenrechte nicht garantiert, ihre Sachen machen lassen Ihnen einen Freiraum eingestehen, geben wir dann nicht die Möglichkeit die grundlegenden Werte unserer Gesellschaft zu verlieren? Die Freiheitsrechte jeden Menschens sind durch die Freiheit des Anderen begrenzt. Jeder kann seine Religion in seinem privaten Bereich leben. In der Öffentlichkeit fehlt mir häufig ein klares eindeutiges Bekenntnis zu unseren Freiheitsrechten hinter denen die Rechte der Religion zwangsläufig zurückzutreten haben.

Danke für die präzise Formulierung!:Blumen:

Schwarzfahrer 01.10.2015 12:25

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1169699)
Ich kann mir nicht vorstellen, das ein Mensch tausende Kilometer Strecke macht , mit dem nötigsten was er tragen kann ausgestattet, um dann hier geplant auf den Putz zu hauen..

Ich glaube nicht, daß sie mit der Absicht kommen, auf den Putz zu hauen. Aber je tiefer die Verwurzelung in einer Kultur, einem Wertesystem, die Westeuropa völlig fremd ist, desto schwerer ist es, sich dem komplett Neuen anzupassen. Und wenn wir die Bedeutung der Anpassung nicht genug betonen, ist es für viele einfacher, sich in ihrer alten Welt einzurichten, "hier darf ja jeder nach seiner Fasson" leben - was aber auf Dauer nicht zu Integration, sondern vielmehr zu Isolation oder gar zu Konflikten führen kann - dies ist eine sicherlich berechtigte Befürchtung.

Ironmanfranky63 01.10.2015 12:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1169719)
Und wenn wir die Bedeutung der Anpassung nicht genug betonen, ist es für viele einfacher, sich in ihrer alten Welt einzurichten, "hier darf ja jeder nach seiner Fasson" leben - was aber auf Dauer nicht zu Integration, sondern vielmehr zu Isolation oder gar zu Konflikten führen kann - dies ist eine sicherlich berechtigte Befürchtung.

http://www.focus.de/politik/deutschl...d_4984392.html

keko 01.10.2015 12:58

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1169715)
Wer sollte Dir denn hier diese Frage beantworten können? Jeder hier weiß, dass das ein Problem ist. Das ist ganz sicher die Kernfrage, die sich derzeit ganz Europa stellt. Das können wir doch hier im Forum nicht lösen. Da erwartest Du zu viel.

Derzeit wird über eine Verschärfung des Asylrechts debattiert. Was brauchen wir noch? Mehr Mitarbeiter, die die Anträge bearbeiten. Ich habe bisher noch keine Stellenausschreibungen dazu gefunden. (ok ich habe seit einigen Tagen nicht mehr nachgeschaut.).

Das Problem versucht gerade ganz Europa zu lösen.

War nur so ein Beispiel um zu zeigen, dass beiden Seiten mit Einzelfällen arbeiten.

Zu deiner Frage: EU-Außengrenzen dicht oder zumindest dichter machen.

FlyLive 01.10.2015 13:04

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169724)

Zu deiner Frage: EU-Außengrenzen dicht oder zumindest dichter machen.

Und dann bleiben die Menschen auf dem Meer oder in ihren Kriegsgebieten ? Ich sehe darin nur Abschottung, Ablehnung und keine Hilfe.

Dicht machen geht nicht - dichter machen tun wir ja schon. Siehe Ungarn und andere mit hohen Zäunen und Armeen. Auch in Deutschland geht nun der Trend zum Einreisestopp.

keko 01.10.2015 13:16

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1169725)
Und dann bleiben die Menschen auf dem Meer oder in ihren Kriegsgebieten ? Ich sehe darin nur Abschottung, Ablehnung und keine Hilfe.

Dicht machen geht nicht - dichter machen tun wir ja schon. Siehe Ungarn und andere mit hohen Zäunen und Armeen. Auch in Deutschland geht nun der Trend zum Einreisestopp.

Es wird uns in Deutschland keine andere Wahl bleiben,falls weiterhin so viele Flüchtlinge kommen wollen (270.000 im September), als uns abzuschotten. Es gibt zu viele Arme und zu viel Not und Leid heute und auch morgen. Heute Syrien, morgen Afghanistan, übermorgen...???

tandem65 01.10.2015 13:34

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169728)
Es wird uns in Deutschland keine andere Wahl bleiben,falls weiterhin so viele Flüchtlinge kommen wollen (270.000 im September), als uns abzuschotten.

Ahh, endlich wieder Kampfauftrag für die Bundeswehr.
Wer nicht von alleine absäuft wird vorm Landgang versenkt.:confused:
Abschottung hat ja super funktioniert in den letzten Jahren.:Huhu:

keko 01.10.2015 13:41

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1169738)
Ahh, endlich wieder Kampfauftrag für die Bundeswehr.
Wer nicht von alleine absäuft wird vorm Landgang versenkt.:confused:
Abschottung hat ja super funktioniert in den letzten Jahren.:Huhu:

Ich fände eine Abschottung auch nicht toll, das kannst du mir glauben.
Aber was ist die Alternative? So viele aufnehmen und darauf waren, dass es sich nicht mehr lohnt, hierher zu kommen?

Ironmanfranky63 01.10.2015 13:45

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169741)
Ich fände eine Abschottung auch nicht toll, das kannst du mir glauben.
Aber was ist die Alternative? So viele aufnehmen und darauf waren, dass es sich nicht mehr lohnt, hierher zu kommen?

Hamburg ist z.B. total dicht. Hier geht gar nichts mehr. Ein Freund von der BP meinte gestern," Nur noch eine Frage der Zeit bis das totale Chaos ausbricht. Jetzt kommt der Winter es wird wohl nicht lustig"

tandem65 01.10.2015 14:07

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169741)
Ich fände eine Abschottung auch nicht toll, das kannst du mir glauben.

Abgesehen davon ob toll oder nicht, ist es doch so, daß Abschottung nicht funktioniert hat. Du musst die Menschen mit Gewalt an den Grenzen zurückdrängen.
Was willst Du anders machen, damit Abschottung in Zukunft funktioniert?

keko 01.10.2015 14:16

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1169749)
Abgesehen davon ob toll oder nicht, ist es doch so, daß Abschottung nicht funktioniert hat. Du musst die Menschen mit Gewalt an den Grenzen zurückdrängen.
Was willst Du anders machen, damit Abschottung in Zukunft funktioniert?


Echte Grenzkontollen, Auffanglager oder was weiß ich..... Es würde nicht alle davon abhalten (will ich ja gar nicht), aber den Zustrom deutlich verlangsamen. Es kommen einfach zu viele in zu kurzer Zeit. Man fährt gerade komplett auf Sicht.
Der Druck von der Basis steigt, das bekommen Lokalpolitiker schon zu spüren. Muß man erst warten, bis es knallt?

Vicky 01.10.2015 14:23

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169724)

Zu deiner Frage: EU-Außengrenzen dicht oder zumindest dichter machen.

Klar, weil es offenbar die Sprache ist, die gesprochen wird. Mit Argumentation haben Einzelbeispiele nichts zu tun, aber das wird ja eingesetzt und verstanden.

Zur Kernfrage zitiere ich gern aus dem Artikel. Ich bin gerade etwas im Arbeitsstress und kann deshalb nicht gründlicher recherchieren ;) Eine kurzfristige Lösung gibt es nicht. Aber ich teile folgende Ansicht:

Zitat:

Der deutsche Beitrag muss deshalb primär darin bestehen, jede politische und militärische Unterstützung für Interventionskriege rigoros abzulehnen und eigene Waffenlieferungen in Krisenregionen einzustellen. Verstöße hiergegen bezahlen wir unweigerlich mit neuen Flüchtlingsströmen.

Außerdem werden wir uns mit dem Gedanken anfreunden müssen, den notleidenden Staaten echte Solidarität anzubieten. Wohlklingende Rhetorik und Almosen werden auf Dauer nicht ausreichen. Auch Entwicklungshilfe in der Form von Absatzmärkten für unsere Industrieprodukte ist keine wirkliche Hilfe für die Menschen, die am Rande des Existenzminimums vegetieren. Wir müssen uns daran erinnern, dass unser heutiger Wohlstand nicht zuletzt auf Kosten der Herkunftsstaaten der uns überrollenden Flüchtlingswellen begründet worden ist. Wir müssen lernen zu teilen. Das ist zwar nicht einfach, aber notwendig. Wenn wir es aufgrund eigener Einsicht nicht schaffen, dann werden sich die Benachteiligten dieser Erde ihren Anteil irgendwann holen. Denn im Vergleich zu früher wissen heute auch die Ärmsten viel über uns und unsere Lebensumstände. Die informierte Weltgemeinschaft wird Ungleichgewichte nicht auf Dauer hinnehmen. Die Alternative ist im Grunde sehr einfach: Entweder wir geben den Armen so viel von unserem Wohlstand ab, dass sie glauben, es lohnt sich, in der Heimat zu bleiben oder, wenn wir dazu nicht fähig sind, dann werden sie sich ihren Anteil bei uns abholen. Diesen Vorgang bezeichnet man verniedlichend als Völkerwanderung.

Wir Deutsche haben keinen Grund zur Kleinmut. Wir haben es geschafft, nach dem Zweiten Weltkrieg 12 Millionen Vertriebene und Flüchtlinge einzugliedern und sie zum Teil unseres wirtschaftlichen Aufstiegs zu machen. Die Voraussetzungen waren damals denkbar schlecht: zerbombte Städte und Fabriken, zerstörte Infrastruktur, ein aufgeteiltes Land, Millionen Witwen und Waisen, eine demoralisierte und fremdbeherrschte Gesellschaft. Die Deutschen hielten jedoch solidarisch zusammen.

Wir müssen uns deshalb heute in Erinnerung an diese grandiose Gemeinschaftsleistung nicht ängstigen vor ein paar Hunderttausend Flüchtlingen, auch dann nicht, wenn deren Zahl noch weiter steigt. Wir müssen uns nur bemühen, aus der Not eine Tugend zu machen. Dazu brauchen wir Solidarität untereinander und Solidarität mit den Flüchtlingen. Sie wollen in ihrer großen Mehrzahl nicht schmarotzen, sondern ihren Beitrag in der Gesellschaft leisten.

...

Die Schließung von Grenzen löst kein Problem. Außerdem ist dieses Verhalten ein grober Verstoß gegen den Solidaritätsgedanken der europäischen Verträge. Wer sich so verhält, legt die Axt an die Grundmauern der Europäischen Union. Deutschland müsste hier eine entschlossene Führungsrolle übernehmen. Gleiches gilt für die unerlässliche Neuausrichtung der Militär-, Bündnis- Entwicklungs- und Einwanderungspolitik. Das ist kein Selbstläufer. Denn es betrifft höchst anspruchsvolle Politikfelder. Doch genau dort könnte sich die vom Bundespräsidenten unlängst angemahnte größere Verantwortung der deutschen Politik friedenstiftend entfalten. Vonnöten ist ein vertieftes Nachdenken jenseits der Tages- und Parteipolitik. Das bedarf eines langen Atems. Ich vermag Derartiges noch nicht zu erkennen. Vielleicht müssen noch mehr Flüchtlinge kommen, bevor Weitblick und Solidarität eine echte Chance bekommen. Wenn uns das zu anstrengend ist, dann müssen wir lernen, mit der Völkerwanderung zu leben.

alpenfex 01.10.2015 14:33

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1169752)
Klar, weil es offenbar die Sprache ist, die gesprochen wird. Mit Argumentation haben Einzelbeispiele nichts zu tun, aber das wird ja eingesetzt und verstanden.

Zur Kernfrage zitiere ich gern aus dem Artikel. Ich bin gerade etwas im Arbeitsstress und kann deshalb nicht gründlicher recherchieren ;) Eine kurzfristige Lösung gibt es nicht. Aber ich teile folgende Ansicht:

Wer ist der Verfasser? Für mich ist das auch nicht mehr als Bla Bla und Papier ist geduldig.

Ich denke, dass keiner bei der Ausarbeitung von irgendwelchen EU Verträgen mit Flücktlingsströmen in dem Ausmass gerechnet hat und die Wahlergebnisse, bspw. Oberösterreich am vergangenen Sonntag, Zaunaktivitäten etc. weissen darauf hin, dass die "eigene" Bevölkerung und deren Sorgen bei all der "Solidarität" scheinbar nicht wirklich berücksichtigt werden.

Zudem halte ich nichts von Plänen für morgen oder übermorgen - das Thema ist tagesaktuell, akut und heute anzugehen.

Vergleiche mit einem Status von vor 60 Jahren bringen hier genau gar nichts und sind auch völlig aus der Luft gegriffen.

tandem65 01.10.2015 14:33

Zitat:

Zitat von keko (Beitrag 1169751)
Echte Grenzkontollen, Auffanglager oder was weiß ich..... Es würde nicht alle davon abhalten (will ich ja gar nicht), aber den Zustrom deutlich verlangsamen. Es kommen einfach zu viele in zu kurzer Zeit.

Ja wir bekommen die Quittung dafür, daß wir Jahrelang gemauert haben und eben nicht auf Sicht gefahren sind. Wir haben in den Lagern an den EU-Grenzen offensichtlich unglaublichen Leidensdruck aufgebaut und wundern uns daß der mal frei wird.
Ich halte es für wesentlich wahrscheinlicher, daß es bei erneuter Abschottung in absehbarer Zeit zu wesentlich heftigeren Wellen kommt. Da wir in Syrien nichts machen können/wollen bleibt und eigentlich nur hier zu schauen wie wir klar kommen.

Vicky 01.10.2015 14:36

Zitat:

Zitat von alpenfex (Beitrag 1169759)
Wer ist der Verfasser? Für mich ist das auch nicht mehr als Bla Bla und Papier ist geduldig.

Ich denke, dass keiner bei der Ausarbeitung von irgendwelchen EU Verträgen mit Flücktlingsströmen in dem Ausmass gerechnet hat und die Wahlergebnisse, bspw. Oberösterreich am vergangenen Sonntag, Zaunaktivitäten etc. weissen darauf hin, dass die "eigene" Bevölkerung und deren Sorgen bei all der "Solidarität" scheinbar nicht wirklich berücksichtigt werden.

Zudem halte ich nichts von Plänen für morgen oder übermorgen - das Thema ist tagesaktuell, akut und heute anzugehen.

Vergleiche mit einem Status von vor 60 Jahren bringen hier genau gar nichts und sind auch völlig aus der Luft gegriffen.

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Verfasser ist ein ehemaliger Asylrichter.


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