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pinkpoison 01.12.2012 20:17

Zitat:

Zitat von Daudafaerd (Beitrag 839778)
Ich habe den Punkt überlesen, in dem du zustimmst das man Mängel (künstlich) beheben kann. Ich bin bis dato, bei veganer Ernährung nur von Vitamin B12 ausgegangen, auf Grund deiner Posts werde ich mich wohl noch näher mit dem Thema Omega 3 Fettsäuren beschäftigen.

In Deinem Interesse, solltest Du Dich neben auch um Vitamin D, Vitamin B6, Zink und Eisen kümmern. Auch Deine Aminosäurebilanz (Lysin, Methionin, Taurin Carnitin) wird im Rahmen einer vegetarischen Ernährung leider unzureichend sein. Auch wenn theoretisch alle essenziellen Aminosäuren in Pflanzennahrung enthalten sind, mußt Du Deine Nahrung schon mit mathematischen Optimierungskalkülen zursammenstellen, um jede Aminosäure im richtigen Maß zu Dir zu nehmen. Mit tierischen Produkten geschieht dies autoatisch korrekt.

Deine Idee auf Omega-3 aus Algen zurückzugreifen löst das Problem leider auch nur partiell, da Du so zwar DHA, aber kein EPA bekommst. Wie sich eine partielle Unterversorgung bzw. wie sich so ein Ungleichgewicht der beiden bioaktiven Omega-3-Fettsäuren auswirkt, ist noch nicht völlig klar. Möglicherweise ist es ein Eigentor, nur DHA zu substituieren und auf EPA zu verzichten. EPA ist in den notwendigen Mengen ausschließlich über tierische Quellen zugänglich.

Unterm Strich finde ich es sehr nobel von Dir, dass Du unter Inkaufnahme von gesundheitlichen Beeinträchtigungen den Tieren und Pflanzen helfen willst. :Huhu:

Gruß Robert

Daudafaerd 01.12.2012 20:38

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 839789)
Deine Idee auf Omega-3 aus Algen zurückzugreifen löst das Problem leider auch nur partiell, da Du so zwar DHA, aber kein EPA bekommst. Wie sich eine partielle Unterversorgung bzw. wie sich so ein Ungleichgewicht der beiden bioaktiven Omega-3-Fettsäuren auswirkt, ist noch nicht völlig klar. Möglicherweise ist es ein Eigentor, nur DHA zu substituieren und auf EPA zu verzichten. EPA ist in den notwendigen Mengen ausschließlich über tierische Quellen zugänglich.
Gruß Robert

http://www.opti3omega.com/
klingt doch vielversprechend zwecks DHA und EPA.
Eisen, B6 und Zinkmangel sind Fehlanzeige, was Blutbilder bestätigen.
Mach Dir nicht zu viele Sorgen um mich, viele vegetarisch lebende Sportler geben mir recht wenn ich sage, so dramatisch kann es gar nicht sein.
Trotzdem vielen Dank :)

Viele Grüße
Andreas

Lui 01.12.2012 20:42

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 839732)
Offiziell dürftest Du wohl ein Pescetarier sein

Ich bin ein Pesce Carne Ovo Lacto Vegetarier, weshalb ich immer nur die vegetarische Pizza mit extra Salami, Sardellen und Spiegelei bestellen muss:Cheese:

~anna~ 01.12.2012 22:27

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 839789)
Unterm Strich finde ich es sehr nobel von Dir, dass Du unter Inkaufnahme von gesundheitlichen Beeinträchtigungen den Tieren und Pflanzen helfen willst. :Huhu:

Ich auch.

Das ist echt bewundernswert. Ich persönlich bin dafür viel zu egoistisch...

Zitat:

Zitat von Daudafaerd
da wie bereits beschrieben wesentlich mehr Energie notwendig ist um tierisches Protein zu produzieren als direkt pflanzliches zu konsumieren.

In die Richtung ging auch mein Kommentar zum Verzehr von Insekten, Schnecken, Muscheln statt Säugetieren: Ich denke die lassen sich einfach ressourceneffizienter in guter Qualität produzieren.
Ob man mit dem Tötungsprozess an sich emotionale Probleme hat, ist ja wirklich eine völlig subjektive Angelegenheit. (Mir persönlich fällt das Töten von Warmblütlern viel schwerer als das Köpfen von Salat.)

MarionR 02.12.2012 10:05

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 839657)
Zitat:
Menschen brauchen schon seit Urzeiten Fleisch
Bruchstücke eines 1,5 Millionen Jahre alten Schädels zeigen deutliche Mangelerscheinungen des tierischen Produkts
Bei unseren Vorfahren stand Fleisch wahrscheinlich schon vor 1,5 Millionen Jahren auf dem täglichen Speiseplan, und damit fast 700.000 Jahre früher als bisher bekannt. Darauf deuten Fragmente eines Kinderschädels hin, die in einem Tal in Tansania ausgegraben wurden. Bei der Untersuchung der Frakturen in den Knochenfunden entdeckte ein internationales Wissenschaftlerteam, dass das damals zwei Jahre alte Kind an überschießender Knochenbildung gelitten haben muss. Diese wurde vermutlich durch einen Mangel an Vitamin B12 ausgelöst, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin PLOS ONE. Da Vitamin B12 hauptsächlich über Fleischprodukte aufgenommen wird, folgern die Forscher, dass der Körper der ersten Vorfahren des Menschen offenbar schon an regelmäßigen Fleischkonsum angepasst war. Denn wäre dies nicht so gewesen, hätte das Kind auch keine Mangelerscheinungen aufgezeigt. (...)

Leider kann aus einem Schädelknochen nicht auf mögliche Magen-Darmerkrankungen und Resorptionsstörungen geschlossen werden. "Studien" mit der Fallzahl n=1 sind immer kritisch zu sehen.
Könnte jetzt als Gegenstudie die Cousine meiner Großmutter präsentieren, die seit den frühen 1930er Jahren Vegetarierin ist und vor kurzem 103 Jahre alt wurde, bis heute weitestgehend selbständig (eine Putzfrau gönnt sie sich inzwischen) und ohne Medikamentenbedarf. Wer weiß, vielleicht lässt sich das sogar im NEJM publizieren;)

Jait 02.12.2012 11:30

@Robert: Es geht um den Vergleich der exekutiven Kontrollfunktionen von morbid Adipösen (BMI > 40) und Normalgewichtigen. Allerdings untersuche ich ganz allgemein die Kontrollfunktionen mit allen möglichen Tests - nicht im Zusammenhang mit Essensbildern o.ä. Wird aber im Rahmen der Studie auch im fMRT getestet.

Rotwild treiber 02.12.2012 15:33

Zitat:

Zitat von Jait (Beitrag 839677)
ich habe selten so viele Typ-II-Diabetiker getroffen wie in den 5 Wochen, die ich in einem indischen Krankenhaus gearbeitet habe.

Das verwundert mich nicht. Im Regelfall ist dies ein bevorzugter Treffpunkt. :Blumen:

pinkpoison 02.12.2012 17:21

Was zum Gucken für die kalten, trüben Wintertage... :Huhu:

Leider funzen nicht alle Links...leider (die von hulu)

pinkpoison 02.12.2012 17:25

mhhhhh... lecker!!

Ser-761 02.12.2012 18:03

Mal was anderes zu Low Carb: Die Mutter meiner Freundin hat damals länger als 1 Jahr Low Carb (Recht strengm Ketose) gelebt, bis die Endokrinologin Schilddrüsenprobleme festgestellt hat. Zuvor waren ihre Werte immer völlig normal, eher Tendenz ÜF, aber dann lag eben eine Unterfunktion vor. Die Endokrinologin meinte, dass das wohl auf das LC zurückzuführen sei, denn sie habe bereits einige PatientInnen mit ähnlichen Problemen gehabt. Unter LC kommt es lt. ihr zuerst zu einer geringeren Umwandlung von fT4 ind fT3, bis dann nach einiger Zeit die Schilddrüse immer mehr in die UF rückt. Bei der Mutter meiner Freundin war dies auch nicht mehr reversibel, sie nimmt heute Schilddrüsenmedikamente.

Meinungen?

DeRosa_ITA 02.12.2012 18:59

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840025)
mhhhhh... lecker!!

hahaha, die Zutatenliste ist der echte Highway to hell, da ist ACDC Kindergeburtstag dagegen hehe... sogar die Reihenfolge der Substanzen scheint einigermaßen der Gefährdung nach sortiert zu sein

pinkpoison 03.12.2012 06:48

Zitat:

Zitat von Ser-761 (Beitrag 840042)
Mal was anderes zu Low Carb: Die Mutter meiner Freundin hat damals länger als 1 Jahr Low Carb (Recht strengm Ketose) gelebt, bis die Endokrinologin Schilddrüsenprobleme festgestellt hat. Zuvor waren ihre Werte immer völlig normal, eher Tendenz ÜF, aber dann lag eben eine Unterfunktion vor. Die Endokrinologin meinte, dass das wohl auf das LC zurückzuführen sei, denn sie habe bereits einige PatientInnen mit ähnlichen Problemen gehabt. Unter LC kommt es lt. ihr zuerst zu einer geringeren Umwandlung von fT4 ind fT3, bis dann nach einiger Zeit die Schilddrüse immer mehr in die UF rückt. Bei der Mutter meiner Freundin war dies auch nicht mehr reversibel, sie nimmt heute Schilddrüsenmedikamente.

Meinungen?

Kann vorkommen, wenn die ketogene Diät mit zu wenig Protein hat und zu niederkalorig angelegt ist. Daher ist es auch von so entscheidender Bedeutung, dass man die Proteinmenge optimiert und das Kaloriendefizit nicht zu groß macht, wenn es für Schilddrüsenunterfunktion eine genetische Prädisposition vorliegt. Es wird auch gemutmaßt, dass solche Probleme erst im Rahmen einer Diät (egal ob Low Carb oder andere - entschjeidend ist die zu niedrige Energi- und/oder Proteinzufuhr bei vielen "Gewaltdiäten") entdeckt werden und eine in vielen Fällen unzulässige Schlußfolgerung über die Ursache-Wirkungszusammenhänge gezogen wird. Möglicherweise hängt die allgemein bekannte Reduzierung des Grundumsatzes bei Diäten auch damit zusammen.

Wenn man die Gesamtprävalenz solcher Probleme ansieht, scheint das nicht unplausibel. Als generelles und typisches Phänomen einer Low Carb Diät im Unterschied zu anderen Diäten ist Schilddrüsenunterfunktion aber nicht bekannt. Ein gelegentlicher Test der Werte macht aber mit Sicherheit Sinn.

tridinski 03.12.2012 09:34

hab am WE meine 'lange' Radrunde (2:50) mal auf Basis von Kokosöl als Treibstoff gestaltet. Ernähre mich aktuell streng LC-mässig, zum Frühstück gabs 2 Eier und einen Esslöffel (stark gehäuft) natives Kokosöl. Unterwegs dann nach ca. 1:20 und 2:10 jeweils ca. einen halben Esslöffel Kokosöl. Bei den gestrigen Temperaturen war es in der Oberrohrtasche ziemlich fest und konnte, da ich es am Abend vorher schon in entsprechende mundgerechte Stücke portioniert und im Kühlschrank verfestigt hatte, problemlos mit den Fingern in den Mund befördert werden. Energiedefizite in den Beinen habe ich keine verspürt, das leichte Hungergefühl im Magen, was ich als Signal zum Verspeisen des Nachschubs genommen habe, war dann auch sofort weg.

Streckenführung war wellig, Intensität der Tour niedrig-mittel. Einige Stellen waren (Schnee-) matschig und verlangten intensivere Anstrengungen wenn man nicht abstiegen wollte.

Meine Kollegen haben jedenfalls etwas, nun ja, überrascht geschaut, als sie sahen was ich so dabei hatte. Einer von denen ist Arzt, der konnte zumindest die Erklärung, dass das Zeug in der Leber in Ketonkörper umgewandelt wird und dann in den Muskeln verbrannt wird, nachvollziehen.

bin gespannt wie es bei längeren Touren aussieht, die stehen aber vorerst nicht an.

drullse 03.12.2012 10:48

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 840240)
bin gespannt wie es bei längeren Touren aussieht

Das war auch mein erster Gedanke beim Lesen Deines Posts.

tridinski 03.12.2012 11:33

Zitat:

Zitat von drullse (Beitrag 840269)
Das war auch mein erster Gedanke beim Lesen Deines Posts.

Laut PP müsste sich das "bis unendlich" ausgehen.

zumindest hatte ich beim Start so gut wie keine Kohlenhydrate im System, da ich tagelang keine gegessen hatte (ausser das was halt unvermeidlich ist und selbst in grünem Gemüse, Nüssen etc. drin ist), was nach meinem Verständnis auch Voraussetzung ist, dass die Ketonkörperbildung in der Leber überhaupt richtig anspringt.

ich werds jedenfalls ausporbieren auch auf längeren Strecken, allerdings vermutlich nicht im Dez/Jan.

pinkpoison 03.12.2012 16:09

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 840282)
Laut PP müsste sich das "bis unendlich" ausgehen.

zumindest hatte ich beim Start so gut wie keine Kohlenhydrate im System, da ich tagelang keine gegessen hatte (ausser das was halt unvermeidlich ist und selbst in grünem Gemüse, Nüssen etc. drin ist), was nach meinem Verständnis auch Voraussetzung ist, dass die Ketonkörperbildung in der Leber überhaupt richtig anspringt.

ich werds jedenfalls ausporbieren auch auf längeren Strecken, allerdings vermutlich nicht im Dez/Jan.

Wenn Du richtig konsequent in Ketose bleibst und diese nicht allzu oft unterbrichst (was in der Weihnachtszeit ja durchaus mal passieren kann....), dann dürfte sich Deine Ketoadaption weiter vertiefen und im Bereich der Grundlagenausdauer (GLA1 und 2) problemlos ohne Nahrung (außer Wasser und Elektrolythe, die den Schweißverlust kompensieren helfen) viele Stunden durchhaltbar sein. Je länger aber die Ausfahrt dauert, solltest Du bedenken, dass Dein Gehirn nur bis zu maximal 80% auf Kentonen laufen wird, d.h. dass Du ca. 120 kcal/d aus KH oder Proteinen (die dann über die Gluconeogenese in Glucose umgebaut werden) liefern solltest. Das entspricht einer Aufnahme von 30g KH oder ca. 52g Proteinen (oder einer adäquaten Mischung daraus). Darüber hinaus brauchst Du auch je nach Dauer und Intensität zusätzliche Proteine für die Sicherstellung der Anpassungsprozesse des Trainingseffekts.

Wenn die Ausfahrt länger als 3 Stunden dauert kanns also nicht schaden, neben Fett auch etwas Proteine zuzuführen, damit Du untr keinen Umständen Muskelsubstanz angreifst, um daraus Glucose zu bauen. Nüsse oder ein Studentenfutter (ohne Erdnüsse!) mit nierdrigem Rosinenanteil wäre ein praktikables Mittel neben dem Kokosfett.
Auch Pemikan (sofern aufzutreiben bei uns) oder Beef Jercky wäre eine Alternative.

Wenn du keine Berührungsängste mit etwas Butter oder Butterschmalz hast (nicht streng paleo), kannst Du Dir aus Kokosfett, Butter(schmalz) (beides zu gleichen Teilen) und Kakao wunderbare "Eiskonfektpralinen" machen. Dazu gibts im Backzubehörhandel sehr praktische Silikonformen, in die Du die erwärmte, mit dem Schneebesen vermischte Schokomasse einfüllst und diese anschließend im Kühlschran, besser: Gefrierfach ein paar Stunden aushärten läßt. Noch leckerer als Kokosfett pur und recht praktisch in der Bento-Box mitführbar. Finetuning: Irische Weidebutter (Kerrygold) mit besonders hohem Anteil an Omega-3-Fetten statt 08/15-Butter verwenden.

Die Grundlageneinheiten solltest Du immer souveräner meistern können, je stabiler die Ketoadaption wird, was die Einheiten höherer Intensität angeht, wirst Du sehen müssen, wie Du diese nur mit Fett packst. Da wäre dann ggfls. eine zusätzliche höhere Zugabe von zb Trockenobst unmittelbar vor oder während des Trainings in Erwägung zu ziehen, um den unmittelbar geforderten "High-Octane-Sprit" zu gewährleisten, falls Du merkst, dass es unangenehm anstrengend zu werden droht.

Gruß Robert

tridinski 03.12.2012 17:04

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840425)
Wenn Du richtig konsequent in Ketose bleibst und diese nicht allzu oft unterbrichst (was in der Weihnachtszeit ja durchaus mal passieren kann....), dann dürfte sich Deine Ketoadaption weiter vertiefen und im Bereich der Grundlagenausdauer (GLA1 und 2) problemlos ohne Nahrung (außer Wasser und Elektrolythe, die den Schweißverlust kompensieren helfen) viele Stunden durchhaltbar sein. Je länger aber die Ausfahrt dauert, solltest Du bedenken, dass Dein Gehirn nur bis zu maximal 80% auf Kentonen laufen wird, d.h. dass Du ca. 120 kcal/d aus KH oder Proteinen (die dann über die Gluconeogenese in Glucose umgebaut werden) liefern solltest. Das entspricht einer Aufnahme von 30g KH oder ca. 52g Proteinen (oder einer adäquaten Mischung daraus). Darüber hinaus brauchst Du auch je nach Dauer und Intensität zusätzliche Proteine für die Sicherstellung der Anpassungsprozesse des Trainingseffekts.

Wenn die Ausfahrt länger als 3 Stunden dauert kanns also nicht schaden, neben Fett auch etwas Proteine zuzuführen, damit Du untr keinen Umständen Muskelsubstanz angreifst, um daraus Glucose zu bauen. Nüsse oder ein Studentenfutter (ohne Erdnüsse!) mit nierdrigem Rosinenanteil wäre ein praktikables Mittel neben dem Kokosfett.
Auch Pemikan (sofern aufzutreiben bei uns) oder Beef Jercky wäre eine Alternative.

Meist hatte ich auch in der Vergangenheit schon Proteinpulver in der Trinkflasche, war gestern nicht dabei, aber grundsätzlich schon auf dem Radar! Die Studentenfutteridee gefällt mir auch.

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840425)
Wenn du keine Berührungsängste mit etwas Butter oder Butterschmalz hast (nicht streng paleo), kannst Du Dir aus Kokosfett, Butter(schmalz) (beides zu gleichen Teilen) und Kakao wunderbare "Eiskonfektpralinen" machen. Dazu gibts im Backzubehörhandel sehr praktische Silikonformen, in die Du die erwärmte, mit dem Schneebesen vermischte Schokomasse einfüllst und diese anschließend im Kühlschran, besser: Gefrierfach ein paar Stunden aushärten läßt. Noch leckerer als Kokosfett pur und recht praktisch in der Bento-Box mitführbar. Finetuning: Irische Weidebutter (Kerrygold) mit besonders hohem Anteil an Omega-3-Fetten statt 08/15-Butter verwenden.

Weidebutter haben wir eh zu Hause und die Kokosfettschoggi habe ich schon ausprobiert, mit Butter und auch ohne, hat mich bisher aber noch nicht 100% überzeugt. Vielleicht probier ich’s nochmal aus dem Gefrierschrank. Als Abwechslung für unterwegs im Training aber interessant.

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840425)
Die Grundlageneinheiten solltest Du immer souveräner meistern können, je stabiler die Ketoadaption wird, was die Einheiten höherer Intensität angeht, wirst Du sehen müssen, wie Du diese nur mit Fett packst. Da wäre dann ggfls. eine zusätzliche höhere Zugabe von zb Trockenobst unmittelbar vor oder während des Trainings in Erwägung zu ziehen, um den unmittelbar geforderten "High-Octane-Sprit" zu gewährleisten, falls Du merkst, dass es unangenehm anstrengend zu werden droht.

Sind die harten Trainingseinheiten nicht sowieso immer „unangenehm anstrengend“? Ich denke da ist es ziemlich egal welchen Sprit man nimmt. Ggf. ist man etwas langsamer auf Fettbasis im Vergleich zu Carbs. Aber bei zB Tabatas wird man eh immer langsamer, der eigentliche Trainingsreiz kommt also nicht aus der absoluten Geschwindigkeit. Und da der Sauerstoffbedarf bei der Fettverbrennung deutlich höher ist als bei der Glycogenverbrennung trainiert man so noch seine maximale Sauerstoffaufnahmekapazität.

Mal sehn wie das Schwimmen heute abend läuft, da sind immer ein paar Sachen wie 10x25m Sprint und 10x100 GA2 oder so dabei.

Die Verbrennung der Ketonkörper, wie findet die eigentlich statt? Sauerstoffbedarf? Sonstige Rahmenbedingungen? Verlgleich zu Glycogen bzw. ATP?

pinkpoison 03.12.2012 17:09

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 840451)
Die Verbrennung der Ketonkörper, wie findet die eigentlich statt? Sauerstoffbedarf? Sonstige Rahmenbedingungen? Verlgleich zu Glycogen bzw. ATP?

Kann ich Dir aus der Hüfte nicht beantworten, wie da die biochemischen Details sich darstellen. Bin ich selbst noch auf der Suche nach einer auch mir verständlichen Darstellung, die sich dieser Details annimmt.
Möglicherweise entwickelt sich diese Artikelserie zu einem brauchbaren Kompendium zu solchen Fragen. Der erste Teil ist schon mal sehr interessant.

MarionR 03.12.2012 17:17

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 840451)
Die Verbrennung der Ketonkörper, wie findet die eigentlich statt? Sauerstoffbedarf? Sonstige Rahmenbedingungen? Verlgleich zu Glycogen bzw. ATP?

Google mal Citratzyklus;)

tridinski 03.12.2012 17:32

Zitat:

Zitat von MarionR (Beitrag 840458)
Google mal Citratzyklus;)

Danke - nach Ansicht der ersten Treffer habe ich die Suche nochmal verfeinert und "Citratzyklus vereinfacht" suchen lassen. Ist für mich aber immer noch nicht so ganz verständlich auf den ersten Blick ... :)
Werd ich mir aber noch genauer anschauen

Wie würde jemand der sich damit auskennt die entscheidenden Aspekte in ein paar Sätzen zusammenfassen?

tridinski 03.12.2012 17:46

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840453)
Kann ich Dir aus der Hüfte nicht beantworten, wie da die biochemischen Details sich darstellen. Bin ich selbst noch auf der Suche nach einer auch mir verständlichen Darstellung, die sich dieser Details annimmt.
Möglicherweise entwickelt sich diese Artikelserie zu einem brauchbaren Kompendium zu solchen Fragen. Der erste Teil ist schon mal sehr interessant.

http://eatingacademy.com/nutrition/k...d-state-part-i
das sieht auf jeden Fall schon mal sehr interessant aus, da stimme ich dir zu (auch wenn die Lektüre sicher nicht unmittelbar schneller macht :-)

sbechtel 03.12.2012 19:17

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840425)
Nüsse oder ein Studentenfutter (ohne Erdnüsse!) mit nierdrigem Rosinenanteil wäre ein praktikables Mittel neben dem Kokosfett.

Ich mache Studentenfutter mittlerweile selbst. Meine Momentane Mischung besteht aus 200g Mandeln, 200g Walnüssen und 200g Cranberries.

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 840451)
Ich denke da ist es ziemlich egal welchen Sprit man nimmt. Ggf. ist man etwas langsamer auf Fettbasis im Vergleich zu Carbs. Aber bei zB Tabatas wird man eh immer langsamer, der eigentliche Trainingsreiz kommt also nicht aus der absoluten Geschwindigkeit.

Nicht unbedingt. Beim Laufen ist Impact ein sehr wichtiger Parameter. Die energetische Verarmung kannst du so simulieren wie du sagst, aber die Muskelermüdung durch die Schläge nur, wenn du auch genau diese Schläge erzeugst.

Lui 03.12.2012 20:55

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 840490)
200g Cranberries.
.

Haben nicht Cranberries auch Zucker enthalten in Vergleich zu Rosinen und trockene Sauerkirschen, die nur getrocknet sind?

pinkpoison 03.12.2012 20:58

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 840510)
Haben nicht Cranberries auch Zucker enthalten in Vergleich zu Rosinen und trockene Sauerkirschen, die nur getrocknet sind?

Ja, das fürchte ich auch - die meisten im Handel, die ich kenne, sind fast so was wie kandierte Früchte... . müßte man der Zutatenliste aber entnehmen können.

sbechtel 03.12.2012 21:04

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840512)
Ja, das fürchte ich auch - die meisten im Handel, die ich kenne, sind fast so was wie kandierte Früchte... . müßte man der Zutatenliste aber entnehmen können.

Puh, da müsste ich mal genau auf die Zutatenliste schauen, aber vom Geschmack her Denke ich es eigentlich nicht, denn sie schmecken nicht so süß und ich bin da durch Paleo schon ziemlich sensibel, ich finde ja selbst 70% Schokolade schon zu süß :Cheese:

Lui 03.12.2012 21:05

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840512)
Ja, das fürchte ich auch - die meisten im Handel, die ich kenne, sind fast so was wie kandierte Früchte... . müßte man der Zutatenliste aber entnehmen können.

Es gibt die teure Variante im Bioladen, die dann mit Apfelkonzentrat gesüßt werden, aber ich kaufe stattdessen lieber getrocknete Sauerkirschen, die ähnlich schmecken.

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 840515)
Puh, da müsste ich mal genau auf die Zutatenliste schauen, aber vom Geschmack her Denke ich es eigentlich nicht,

Das ist 100 pro Zucker drin, außer du kaufst sie im Bio-Supermarkt;)

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 840515)
ich finde ja selbst 70% Schokolade schon zu süß :Cheese:


Und ich selbst 85%er :Cheese:

pinkpoison 04.12.2012 07:25

Milchkonsum und Histaminausschüttung
 
Ich beschäftige mich gerade ein wenig mit dem Potenzial für allergische Reaktionen von Milch und Milchprodukten und bin da auf einen offenbar altbekannten aber nicht näher populär kommunizierten Zusammenhang gestoßen, der für alle Allergiker und Asthmatiker von Relevanz sein könnte.

In der Milch enthaltene Peptide, sog. Casomorphine, die das Belohnungszentrum in Gehirn (ähnlich Opiaten) ansprechen und zu milden Suchtreaktionen führen können, führen zu einer direkten Ausschüttung von Histamin bei Menschen:

Zitat:

Int Arch Allergy Immunol. 1992;97(2):115-20.
A naturally occurring opioid peptide from cow's milk, beta-casomorphine-7, is a direct histamine releaser in man.
Kurek M, Przybilla B, Hermann K, Ring J.
Department of Dermatology, Ludwig-Maximilian-University, Munich.

Abstract

beta-Casomorphine-7, a naturally occurring product of cow's milk with opiate-like activity, was studied for possible direct histamine liberation activities in humans. It was found to cause concentration-dependent in vitro histamine release from peripheral leukocytes of healthy adult volunteers. Intradermal injection of beta-casomorphine-7 induced a wheal and flare reaction in the skin similar to histamine or codeine. Oral pretreatment with the H1 antagonist terfenadine significantly inhibited the skin responses to beta-casomorphine-7. The intradermal injection of an opiate receptor antagonist, naloxone, inhibited in vitro histamine release and skin reactions only in a 100-fold excess over beta-casomorphine-7. These findings suggest that beta-casomorphine-7 can be regarded as a noncytotoxic, direct histamine releaser in humans. The clinical relevance of these findings deserves further studies.
Histamin wiederum ist ein Hormon, das vielfältige Funktionen im menschlichen Körper ausfüllt. U.a. auch folgende:

Zitat:

Wichtige Funktionen des Histamins sind seine Beteiligung an der Abwehr körperfremder Stoffe und seine pathologische Beteiligung an der Symptomatik von Allergien und Asthma. Ebenso ist Histamin eine der Mediatorsubstanzen bei Entzündungen und Verbrennungen. Hierbei führt Histamin zu Jucken, Schmerz und Kontraktion der glatten Muskulatur (beispielsweise in den Bronchien).
Wikipedia

Interessanterweise tauchen auf der Liste der zu meidenden Lebensmitteln bei Histaminintoleranz Milch/Milchprodukte aber (zumindest in der Darstellung von Wikipedia nicht auf, obwohl Milch zwar kein Histamin enthält, aber eine unmittelbare Histaminausschüttung zur Folge hat. Vergleicht man die beschriebenen Symptome einer Histaminintoleranz, so ergibt sich zwischen über die Nahrung konsumiertem Histamin und dem körpereigenem kaum ein Unterschied.

Sollte jemand also unter Histaminintoleranz leiden oder Allergiker oder Asthmatiker sein, wäre es zumindest mal einen mehrwöchigen Selbstversuch wert, auf Milch und Milchprodukte zu verzichten und zu sehen, was passiert, wenn man die Produkte nach dieser Karenz wieder einführt.

Die Casomorphine der Milch werden übrigens auch (bei allerdings noch dünner Studienlage) mit Schizophrenie und Autismus in Verbindung gebracht.

Gruß Robert

pinkpoison 04.12.2012 08:20

Infografik zum Zuckerkonsum in den USA

tridinski 04.12.2012 09:14

Zitat:

Zitat von sbechtel (Beitrag 840490)

Beim Laufen ist Impact ein sehr wichtiger Parameter. Die energetische Verarmung kannst du so simulieren wie du sagst, aber die Muskelermüdung durch die Schläge nur, wenn du auch genau diese Schläge erzeugst.

Muss zugeben, dass ich mir zum Thema "Impact" noch recht wenig Gedanken gemacht habe. Ich sehe aber auf den ersten Blick nicht, wieso diese 'Schläge' von der Art der Energiebereitstellung abhängen sollten?

Wenn ich jetzt die Megaenergie habe (egal woher) und ausschliesslich Vorfuß laufe, habe ich vermutlich weniger Impact auf alle Gelenke und Muskeln (bis auf Wade) als bei einem satten aufsetzen mit der Ferse, was vielleicht im ersten Moment weniger Energie kostet in der Ausführung?

Ich denke aber grundsätzlich auch, dass es hilfreich ist, ab und zu auch auf Teer zu laufen, damit man genau den von dir angesprochenen Impact bekommt.

pinkpoison 04.12.2012 09:42

Leute...Ihr bewegt Euch OT ;-)

On Topic: Energieverbrauch von Jägern und Sammlern und was wir daraus bzgl. unserer Vorurteile bzgl. der Ursachen von Übergewicht lernen können...

tridinski 04.12.2012 14:55

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840643)
Leute...Ihr bewegt Euch OT ;-)

... hast ja Recht. Aber immerhin ist die Frage zum Thema 'Impact' mit der Form der Energiebereitstellung verknüpft und die kann dann ja auch Paleo sein oder eben nicht. Was uns zu der Frage führt: [Ironie an] Kann man unter Paleo überhaupt genug Energie bereitstellen, um einen sauberen Laufstil auf die Reihe zu bekommen bzw. genug Impact-Impulse zu generieren? [Ironie aus]

On Topic: Was ist eigentlich "Super Starch" vgl. http://eatingacademy.com/nutrition/t...ketosis-part-i ? Die verlinkte Erläuterung:
SUPERSTARCH :: A REVOLUTIONARY CARB
A CARB WITH NO CRASH
A CARB WITH NO INSULIN SPIKE
A CARB THAT ALLOWS FAT BURN
A CARB THAT DOESN'T BOTHER THE STOMACH

klingt doch etwas sehr stark nach Marketing ...
Weiss jemand genaueres?

Matthias75 04.12.2012 15:32

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840643)
Leute...Ihr bewegt Euch OT ;-)

On Topic: Energieverbrauch von Jägern und Sammlern und was wir daraus bzgl. unserer Vorurteile bzgl. der Ursachen von Übergewicht lernen können...

Und was sollen wir jetzt daraus über die Ursachen von Übergewicht lernen? Grundaussage ist: Die Hadza haben einen niedrigeren Energieverbauch. Die Ursache ist aber unbekannt. Es wird aber ausdrücklich erwähnt, dass der Energieverbrauch während der Aktivitäten höher ist als in Ruhephasen.

Das heißt: Mehr Bewegung = Mehr Energieverbrauch. Mein Vorurteil, dass ich bei Sport mehr Energie verbrauche und dadurch eventuell abnehme, wird also bestätigt :Lachen2: .

Dass der Energieverbrauch der Hadza geringer ist als meiner, bringt mir jetzt erstmal gar nicht, außer dass ich beim nächsten Stammtisch mit meinem Wissen angeben kann und mir mit dem Hinweis auf meinen größeren Energieverbrauch noch ein Weizen mehr bestellen kann :Prost: .

Matthias

pinkpoison 04.12.2012 15:58

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 840846)
Und was sollen wir jetzt daraus über die Ursachen von Übergewicht lernen?

Na dann hätte ich wohl besser das Abstract der Original-Studie verlinken sollen, wenn das nicht klar wird, was die Forscher sagen wollen:

Zitat:

Pontzer H, Raichlen DA, Wood BM, Mabulla AZP, Racette SB, et al. (2012) Hunter-Gatherer Energetics and Human Obesity. PLoS ONE 7(7): e40503.

Western lifestyles differ markedly from those of our hunter-gatherer ancestors, and these differences in diet and activity level are often implicated in the global obesity pandemic. However, few physiological data for hunter-gatherer populations are available to test these models of obesity. In this study, we used the doubly-labeled water method to measure total daily energy expenditure (kCal/day) in Hadza hunter-gatherers to test whether foragers expend more energy each day than their Western counterparts. As expected, physical activity level, PAL, was greater among Hadza foragers than among Westerners. Nonetheless, average daily energy expenditure of traditional Hadza foragers was no different than that of Westerners after controlling for body size. The metabolic cost of walking (kcal kg−1 m−1) and resting (kcal kg−1 s−1) were also similar among Hadza and Western groups. The similarity in metabolic rates across a broad range of cultures challenges current models of obesity suggesting that Western lifestyles lead to decreased energy expenditure. We hypothesize that human daily energy expenditure may be an evolved physiological trait largely independent of cultural differences.

Interessant auch diese Empfehlung der Forscher:

Zitat:

Our results indicate that active, “traditional” lifestyles may not protect against obesity if diets change to promote increased caloric consumption. Thus, efforts to supplement diets of healthy populations in developing regions must avoid inundating these individuals with highly-processed, energy-dense but nutrient-poor foods. Since energy throughput in these populations is unlikely to burn the extra calories provided, such efforts may unintentionally increase the incidence of excess adiposity and associated metabolic complications such as insulin resistance. Indeed, processed, energy-dense foods have been linked to insulin resistance and cardiovascular disease among Australian foragers transitioning to village life
Der Standpunkt der "Conventional Wisdom" lautet: Übergewicht als epidemisches Phänomen unserer Zeit resultiert aus der unlimitierten Verfügbarkeit hochkalorischer Nahrungsmittel und lebensstilbedingtem niedrigerem bewegungsbedingtem Energieverbrauch als das in früheren Zeiten der Fall war.

Der zweite Teil dieser Hypothese wird durch diese Studie in Frage gestellt.

Vulgo: "Iss weniger und beweg Dich mehr" als Therapie oder Präventionsvorschlag ist zumindest für den "Beweg-Dich- Mehr"-Teil in Frage zu stellen.

EDIT: Auch diese Studie an den Pima-Indianern kommt zum Ergebnis, dass es wohl weniger die Bewegung ist, die Übergewicht bei diesem Volk erklärt, sondern Energieaufnahme und niedriger Grundumsatz - nicht aber (zu) niedriger Leistungsumsatz.

Zitat:


(...)
RESULTS:

The baseline calculated total energy intake (r=0.25, P=0.028) and RMR (r=-0.28, P=0.016) were significantly associated with changes in body weight. The baseline energy expenditure due to physical activity was not associated with changes in body weight.

CONCLUSION:

Using state-of-the-art methods to assess energy intake and expenditure in free-living conditions, we show for the first time that the baseline calculated total energy intake is a determinant of changes in body weight in Pima Indians. These data also confirm that a low RMR is a risk factor for weight gain in this population.
Auch dieser neulich erst erschienene Beitrag stellt die bislang gängige Energy-Expenditure-These in ihrer Bedeutung für das Phänomen in Frage:

Zitat:

Dis Model Mech. 2012 Sep;5(5):569-73. doi: 10.1242/dmm.010553.
Fat: an evolving issue.
Speakman JR, O'Rahilly S.

Abstract

Work on obesity is evolving, and obesity is a consequence of our evolutionary history. In the space of 50 years, we have become an obese species. The reasons why can be addressed at a number of different levels. These include separating between whether the primary cause lies on the food intake or energy expenditure side of the energy balance equation, and determining how genetic and environmental effects contribute to weight variation between individuals. Opinion on whether increased food intake or decreased energy expenditure drives the obesity epidemic is still divided, but recent evidence favours the idea that food intake, rather than altered expenditure, is most important. There is more of a consensus that genetics explains most (probably around 65%) of weight variation between individuals. Recent advances in genome-wide association studies have identified many polymorphisms that are linked to obesity, yet much of the genetic variance remains unexplained. Finding the causes of this unexplained variation will be an impetus of genetic and epigenetic research on obesity over the next decade. Many environmental factors - including gut microbiota, stress and endocrine disruptors - have been linked to the risk of developing obesity. A better understanding of gene-by-environment interactions will also be key to understanding obesity in the years to come.

pinkpoison 04.12.2012 16:03

Zitat:

Zitat von tridinski (Beitrag 840814)

klingt doch etwas sehr stark nach Marketing ...
Weiss jemand genaueres?

Ich hab auch nur eher unseriöse Quellen bislang dazu gefunden - auf jeden Fall keine Quellen, denen ich vertraue. Als industriell bearbeitetes Nahrungsmittel fällt es aus Paleo-Sicht ohnehin schon mal auf die hintersten Tabellenplätze möglicherweise akzeptabler Produkte. Daher vorläufig folgende Kategorie:


Nordexpress 04.12.2012 16:06

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840858)
Der zweite Teil dieser Hypothese wird durch diese Studie in Frage gestellt.

Vulgo: "Iss weniger und beweg Dich mehr" als Therapie oder Präventionsvorschlag ist zumindest für den "Beweg-Dich- Mehr"-Teil in Frage zu stellen.

In Deinem ersten Link steht das aber ganz klar anders drin:
Zitat:

Eins sollte man aus dieser Studie übrigens auf gar keinen Fall schließen: Dass Sport treiben nicht gegen Übergewicht hilft und man es deshalb auch lassen kann. Es gibt hinreichend viele Studien, die belegen, dass Sport treiben einen wichtigen Beitrag zum Abnehmen leistet (mal davon abgesehen, dass Sport auch ansonsten sehr gesund ist) – allerdings sollte für gezieltes Abnehmen immer auch bei der Kalorienaufnahme angesetzt werden. Eine Ausrede für Sportmuffel liefert der Artikel also nicht.
:Huhu:

pinkpoison 04.12.2012 16:18

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 840866)
In Deinem ersten Link steht das aber ganz klar anders drin:
:Huhu:

Sag ich ja... ich hätte von vorneherin das Original verlinken sollen - ist mir auch hinterher erst aufgefallen. Aber dass Sport - abseits von der Frage des Übergewichtproblems - in vielerlei Hinsicht gesundheitlich positive Auswirkungen hat, stellt ja auch niemand in Frage. Mit der Aussage, dass Sport treiben einen "wichtigen Beitrag zum Abnehmen leistet" liegt er allerdings in dieser BEstimmtheit neben dem gegenwärtigen Stand der Forschung, denn (Ausdauersport) in Größenordungen von 300-600 kcal/Tag senkt den Grundumsatz und ist also längerfristig seher kontraproduktiv. Hatten wir bereits in einem anderen Thread dieser Tage scon diskutiert.

Nordexpress 04.12.2012 16:38

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840871)
. Mit der Aussage, dass Sport treiben einen "wichtigen Beitrag zum Abnehmen leistet" liegt er allerdings in dieser BEstimmtheit neben dem gegenwärtigen Stand der Forschung, denn (Ausdauersport) in Größenordungen von 300-600 kcal/Tag senkt den Grundumsatz und ist also längerfristig seher kontraproduktiv. Hatten wir bereits in einem anderen Thread dieser Tage scon diskutiert.

Das hab ich interessiert verfolgt und fand ich recht interessant.
Ausdauersport ist aber deshalb finde ich nicht längerfristig kontraproduktiv.
Begründung: gerade durch die leichte Nahrungsverfügbarkeit und der offensichtlich im allgemeinen fehlenden Selbstdisiziplin, was die korrekte kcal-Zufuhr angeht, ist es wichtig, durch vermehrte Bewegung einen ausreichenden Arbeitsumsatz zu generieren. Der Grundumsatz wird ja dadurch nicht irgendwann gegen Null gehen, sondern sich halt auf von mir aus niedrigerem Niveau einpendeln.

Nehmen wir an, das Hazda-Volk würde ohne die täglichen 11km Bewegung trotzdem 2.700 kcal zur Verfügung haben. Die würden doch auch zunehmen wie Sau und Körperfett aufbauen. Tun sie aber halt nicht, weil sie sich ihre Nahrung noch selbst beschaffen müssen bzw. die verfügbare kcal-Menge vermutlcih auch ein limitierende Faktor ist. Dieser Zwang fällt für die westliche Welt halt weg, weshalb viele immer fetter werden.

Matthias75 04.12.2012 16:54

Sehr schön zu sehen, wie Studien falsch unterprietiert bzw. übersetzt werden. In der Übersetzugn steht, dass die Hadza einen geringeren Energieverbrauch trotz körperlicher Bewegung haben.

Im Original steht:
Zitat:

As expected, physical activity level, PAL, was greater among Hadza foragers than among Westerners. Nonetheless, average daily energy expenditure of traditional Hadza foragers was no different than that of Westerners after controlling for body size. The metabolic cost of walking (kcal kg−1 m−1) and resting (kcal kg−1 s−1) were also similar among Hadza and Western groups. The similarity in metabolic rates across a broad range of cultures challenges current models of obesity suggesting that Western lifestyles lead to decreased energy expenditure. We hypothesize that human daily energy expenditure may be an evolved physiological trait largely independent of cultural differences.
Das heißt, der Energieverbrauch ist gewichtsbereinigt gleich groß, sowohl in Ruhe wie bei Aktivität. Der Übersetzer hat daraus mal locker das Gegenteil gemacht. Zum Thema Übergewicht, dessen Ursachen und Bekämpfung, sagt diese Studie zudem gar nichts aus.

Zitat:

Zitat von pinkpoison (Beitrag 840871)
....Mit der Aussage, dass Sport treiben einen "wichtigen Beitrag zum Abnehmen leistet" liegt er allerdings in dieser BEstimmtheit neben dem gegenwärtigen Stand der Forschung, denn (Ausdauersport) in Größenordungen von 300-600 kcal/Tag senkt den Grundumsatz und ist also längerfristig seher kontraproduktiv. Hatten wir bereits in einem anderen Thread dieser Tage scon diskutiert.

Und schon haben wir doch einen Widerspruch, da ja die obige, von dir zitierte Studie sagt, dass der Energieverbrauch in Ruhe - gewichtsbereinigt - bei den Hadza trotz wesentlich mehr Bewegung (=Sport) gleich groß ist, bei Westlern isoliert betracht aber scheinbar Sport zu einer Abnahme des Energieverbrauchs in Ruhe führt. Oder heißt dass, dass die Hadza ohne Aktivität einen höheren Grundumsatz hätten als Westler?

Die Studien und deren Interpretation bestätigen lediglich meine Vorurteile bezüglich Statistik.

Matthias

pinkpoison 04.12.2012 16:57

Zitat:

Zitat von Nordexpress (Beitrag 840882)
Das hab ich interessiert verfolgt und fand ich recht interessant.
Ausdauersport ist aber deshalb finde ich nicht längerfristig kontraproduktiv.
Begründung: gerade durch die leichte Nahrungsverfügbarkeit und der offensichtlich im allgemeinen fehlenden Selbstdisiziplin, was die korrekte kcal-Zufuhr angeht, ist es wichtig, durch vermehrte Bewegung einen ausreichenden Arbeitsumsatz zu generieren. Der Grundumsatz wird ja dadurch nicht irgendwann gegen Null gehen, sondern sich halt auf von mir aus niedrigerem Niveau einpendeln.

Nehmen wir an, das Hazda-Volk würde ohne die täglichen 11km Bewegung trotzdem 2.700 kcal zur Verfügung haben. Die würden doch auch zunehmen wie Sau und Körperfett aufbauen. Tun sie aber halt nicht, weil sie sich ihre Nahrung noch selbst beschaffen müssen bzw. die verfügbare kcal-Menge vermutlich auch ein limitierende Faktor ist. Dieser Zwang fällt für die westliche Welt halt weg, weshalb viele immer fetter werden.

Grundsätzlich teile ich Deinen Standpunkt - jedoch ist es eben fraglich, ob es die fehlende "Selbstdisziplin" ist, die man verantwortlichen machen darf, oder nicht eher die Art der modernen Nahrungsmittel (zugleich zucker- und fettreich, nährstoffarm,...), die uns dick machen. Nicht nur dass sich die Hazda ja ihr Futter selbst beschaffen - sie essen (noch) ihr traditionelles Essen, dass sie erjagen und sammeln wie vor zig Generationen schon - und eben keine "Western Foods". Die Forscher geben ja genau deshalb zu bedenken, was wahrscheinlich passieren, würde, würde man ihnen unseren Fraß geben - selbst bei gleichem Kalorienverbrauch, so postulieren sie, würden die Hazda dadurch fett. Es ist also nicht die mangelnde Bewegung, so ihre These, sondern die Nahrung (Art, Menge), die den Unterschied macht. Auch wir bewegen uns vom Ebnergieverbrauch her ebensoviel wie die Hazda, auch wenn wir in einer arbeitsteiligen Gesellschaft zum Nahrungserwerb seltenst direkt wie die Hazda jagen und sammeln (und dabei eine vergleichbare Menge an Energie verbrauchen), sondern "zivilisierten Berufen" und Sport nachgehen. Am reinen Nahrungserwerb liegt es also weniger, als an der Art der Nahrung, wenn wir dick werden.

Der sinkende Grundumsatz durch Ausdauersport - so das denn tatsächlich so sein sollte - hat schon Auswirkungen, denn wenn dieser sinkt, mußt Du entweder mehr Sport machen, um Dein Gewicht konstant zu halten, oder immer weniger essen bei gleichem Trainingsaufwand. Irgendwann kommst Du dann aber an den Punkt, wo Dein Körper bei weniger Nahrung und/oder emhr Belastung nicht mehr ausreichend mit Mikronährstoffen versorgt wird. Das kannst Du dann nur durch mehr Nahrung kompensieren, was dann aber die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Du zunimmst. Solltest du ferner mal längere Zeit verletzt ausfallen, dann schlägt der gesunkene Grundumsatz zu Buche und Du riskierst entweder Mangelerscheinungen oder Speck auf den Rippen.

Gerade das gleichzeitige Auftreten von Adipositas und Mangelernährung ist ein Paradox, das nicht verständlich ist, wenn man unterstellt, dass Betroffene lediglich faul, undiszipliniert und verfressen seien (""glutony and sloth"-These). An der mangelnden Bewegung scheint es zumindest nach den Ergebnissen der Studien an den Pima und Hazda nicht zu liegen. Auch in Industrienationen sind es vor allem Menschen mit körperlich anstrengenden Berufen und entsprechend hohem Energieverbrauch, die überdurchschnittlich hohe Adipositasraten aufweisen.... passt auch irgendwie recht gut ins Bild dass es wohl eher an der Ernährung liegen könnte, als am Faktor Bewegung.

:Huhu: Robert

pinkpoison 04.12.2012 17:12

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 840889)



Und schon haben wir doch einen Widerspruch, da ja die obige, von dir zitierte Studie sagt, dass der Energieverbrauch in Ruhe - gewichtsbereinigt - bei den Hadza trotz wesentlich mehr Bewegung (=Sport) gleich groß ist, bei Westlern isoliert betracht aber scheinbar Sport zu einer Abnahme des Energieverbrauchs in Ruhe führt. Oder heißt dass, dass die Hadza ohne Aktivität einen höheren Grundumsatz hätten als Westler?

Missverständnis deinerseits: Der Leistungsumsatz von Westlern und Hazda ist (adjustiert an Körpergröße) vergleichbar:

Zitat:

As expected, physical activity level, PAL, was greater among Hadza foragers than among Westerners. Nonetheless, average daily energy expenditure of traditional Hadza foragers was no different than that of Westerners after controlling for body size.
... was im Widerspruch zu der landläufigen Meinung steht, dass wir uns weniger bewegen (= weniger Leistungsumsatz) würden als Jäger und Sammler und deshalb fett werden.

Ob die Hazda eine höheren Grundumsatz hätten, wenn sie sich nie bewegt hätten, weiß niemand. Was aber durch ordentlich gemachte Studien erhärtete These ist, dass unser Grundumsatz durch Sport unter bestimmten Voraussetzungen sinkt. Ob dieser Effekt auch bei den Hazda auftreten würde, wenn man ihnen höheren Energieumsatz auferlegen würde, ist offen.


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