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schnodo 28.06.2021 09:22

Zitat:

Zitat von lyra82 (Beitrag 1608468)
Es gibt einfach mal schlechte Tage, wo nichts geht und man sich wundert, was los ist.
Das haben wir vermutlich alle schon mal erlebt. Langer drüber grübeln hilft da nichts.

Ich fürchte, genau das wird notwendig sein. Wie er selbst sagt, hat Lionel überwiegend schlechte Tage auf der Langdistanz. Das war kein Ausrutscher, sondern ist die Norm. Er wollte eigentlich in Coeur d'Alene mit sehr guter Vorbereitung und ordentlicher Ausführung die Serie durchbrechen. Er muss irgendwas grundlegend ändern, vermutlich bei der Verpflegung, aber man weiß nicht was...

tridinski 28.06.2021 09:29

Zitat:

Zitat von lyra82 (Beitrag 1608468)
Es gibt einfach mal schlechte Tage, wo nichts geht und man sich wundert, was los ist.
Das haben wir vermutlich alle schon mal erlebt. Langer drüber grübeln hilft da nichts.

Weitermachen ...

Sanders hat jetzt die letzten 4+1 Langdistanzen in den Sand ;) gesetzt. Einfach so weitermachen und alles wird schon irgendwie gut werden wundersamerweise? Glaub ich nicht dran.

Klar war es heiss und bestimmt hat bei seinen Magenproblemen eine Rolle gespielt dass er zu schnell unterwegs war. Aber sein 'innovativer' Ansatz jeweils ein paar Monate zu trainieren für Sprint, OD, MD und letztlich LD ... stoffwechselmässig ist LD doch ein ganz anderer Sport als die anderen drei Distanzen. Mit seinem Ansatz 'ich hau mir im Training ständig auf die Fresse' hat er jedenfalls auf LD nichts erreicht bisher. (Ausnahme ein zweiter Platz in Kona vor einigen Jahren)

craven 28.06.2021 09:38

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1608469)
[...] ntlich mit sehr guter Vorbereitung und ordentlicher Ausführung die Serie durchbrechen. Er muss irgendwas grundlegend ändern, vermutlich bei der Verpflegung, aber man weiß nicht was...

Oder vielleicht nicht immer mit der Brechstange biken, sondern das ganze etwas kontrollierter angehen und sich erst auf den letzten 20km Laufen abschiessen ;)
Aber ich glaube in der Theorie haben wir alle so einen Plan - dummerweise geht der oftmals nicht auf :Cheese:

Hafu 28.06.2021 09:38

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1608469)
Ich fürchte, genau das wird notwendig sein. Wie er selbst sagt, hat Lionel überwiegend schlechte Tage auf der Langdistanz. Das war kein Ausrutscher, sondern ist die Norm. Er wollte eigentlich mit sehr guter Vorbereitung und ordentlicher Ausführung die Serie durchbrechen. Er muss irgendwas grundlegend ändern, vermutlich bei der Verpflegung, aber man weiß nicht was...

Ich fühle mich gerade ein wenig bestätigt in meiner Einschätzung vom Februar:

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1587409)
Ich würde mal virtuell in die Suppe spucken und behaupten, dass wenn er wirklich die Absicht hätte sich substanziell im Schwimmen zu verbessern, er bereit sein müsste, dafür auch mal auf einen Wettkampf wie in Miami zu verzichten.

Es ist klar, dass für einen Profitriathleten Wettkämpfe das Salz in der Suppe sind, über die man Selbstbewusstsein tankt, wo man im Mittelpunkt steht und sich Anerkennung holt.
Deshalb will jeder Profisportler auch möglichst oft sich eine derartige Adrenalinspritze holen.
Nur schneller machen Wettkämpfe eher nicht. Schneller wird man im Training.

Ein guter Trainer bremst seinen Schützling in solchen Situationen aus, denn kein Weltklassesportler ist ganzjährig in Topform. In manchen Sportarten ist es immerhin möglich auch mal Wettkämpfe ins Training zu integrieren und z.B. wie im Radsport manchmal im Feld mitzurollen ohne allzu viel zu investieren, wie Froome es gerade bei der UAE-Tour zeigt. Im Triathlon ist dieses Mitrollen nicht möglich. Wenn man da an der Startlinie steht, muss man auch performen und die Vorbereitung dementsprechend gestaltet haben.

Und gerade bei einem Multiausdauersport wie Triathlon, wo man darauf angewiesen ist, viel Zeit ins Radtraining zu stecken, weil es die zeitlich dominierende Wettkampfdisziplin ist und viel Zeit ins Lauftraining zu stecken (weil es hintenraus die rennentscheidende Disziplin ist), ist es kontraproduktiv in einer Phase, in der man eigentlich am Schwimmen arbeiten müsste, einen Wettkampf mit starker Konkurrenz zu planen, der einen im Trainingsprozess zwingt, auch auf dem Rad und im Laufen genügend intensives Training einzubauen.

Nach dem Wettkampf in Daytona weiß Sanders, wo er steht. Weiß, was er gut kann und woran er unbedingt arbeiten muss, wenn Hawaii als Fernziel nochmal besser laufen soll. Was hilft ihm da ein weiteres Rennergebnis auf ähnlicher Distanz nur drei Monate später unter vergleichbaren Rahmenbedingungen?

Vielleicht hofft er auf ein Wunder, dass er plötzlich mit einer Minute weniger Rückstand auf die Spitze aus dem Wasser kommt. Realistisch zu erwarten ist das nicht.

Es war richtig, dass Sanders in den letzten Wochen einen gewissen Fokus aufs Schwimmen gesetzt hat, aber es war definitiv falsch, in dieser Zeit einen Wettkampf nach dem anderen abzureißen, um sich ständig zu selbstvergewissern, dass er auf dem richtigen Weg ist).

Sanders hat sich im Schwimmen verbessert, das muss man ihm zugestehen, aber er hat eben auch hinsichtlich der Rad- und Laufperformance auf der Langdistanz einen Preis dafür bezahlt. Kein anderer Athlet der Langdistanz-Weltspitze hat im ersten halben Jahr ähnlich viel Mitteldistanzwettkämpfe abgerissen wie Sanders (nicht mal Sam Long und der erholt sich aufgrund seines Alters von Wettkämpfen sicherlich schneller als der 33-jährige Sanders.

Gerade für Langdistanzen braucht man, um den Stoffwechsel vorzubereiten auch lange und ruhige Einheiten zu Fuß und auf dem Rad und solche kann man nicht sinnvoll im Trainingsprozess unterbringen, wenn man alle paar Wochen eine Taperingphase hat, sich im Schwimmen mit hochspezifischem Training verbessern will und außerdem dann auch noch die Erholungsphasen nach Mitteldistanzen unterbringen will.

spanky2.0 28.06.2021 09:49

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1608469)
Er muss irgendwas grundlegend ändern, vermutlich bei der Verpflegung, aber man weiß nicht was...

Vielleicht sollte er mal aufhören immer nur diese 'Gatorade Plörre' zu trinken und sich wie andere Profis (oder sogar manche Agegrouper) das passende (auf den Athleten abgestimmte) Gemisch für den Wettkampf anfertigen (lassen).

StanX 28.06.2021 09:52

Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1608477)
Vielleicht sollte er mal aufhören immer nur diese 'Gatorade Plörre' zu trinken und sich wie andere Profis (oder sogar manche Agegrouper) das passende (auf den Athleten abgestimmte) Gemisch für den Wettkampf anfertigen (lassen).

Den Gedanken hatte ich auch, aber ist das bewiesen, dass er das Zeug trinkt?

Matthias75 28.06.2021 10:13

Zitat:

Zitat von longtrousers (Beitrag 1608466)
Sanders hat sich anscheinend übergeben beim Laufen. Das könnte theoretisch daran liegen, dass er zu schnell geradelt ist und am Anfang beim Laufen zu schnell gelaufen. Und das kann wiederum an die Hitze liegen. Ich weiss nicht, ob Sanders auf seine HF schaut, aber das hätte schon helfen können. Leider scheint man heutzutage nur noch die Leistung beim Radfahren und die Pace beim Laufen in Blick zu haben.

Ja, er hat sich ungefähr nach der Hälfte der Laufstrecke übergeben müssen. Vorher hat er in relativ kurzer Zeit seine ca. 2min Rückstand, die er nach dem Radfahren hatte, zugelaufen. Er ist ja ca. 2min schneller geschwommen als Long, und dann ingesamt deutlich langsamer Rad gefahren, trotz der Panne von Long. Ob er sich gebremst hat oder nicht schneller konnte, weiß ich natürlich nicht.

Beim Laufen hat er dann aber wohl zu Beginn die Brechstange rausgepackt und wollte möglichst schnell zu Long aufschließen. Ich vermute, das war nicht besonders schlau…
Zitat:

Zitat von lyra82 (Beitrag 1608468)
Es gibt einfach mal schlechte Tage, wo nichts geht und man sich wundert, was los ist.
Das haben wir vermutlich alle schon mal erlebt. Langer drüber grübeln hilft da nichts.

Bei einem schlechten Tag vielleicht nicht. Sanders hat aber mittlerweile einige schlechte Tage auf der Langdistanz. Lohnt sich vielleicht schonmal, drüber nachzudenken. Aber möglichst nicht allein, sonder mit Trainer etc. die ihn daran hindern wieder alles über den Haufen zu werfen und den nächsten selbstgestrickten Ansatz auszuprobieren.
Zitat:

Zitat von spanky2.0 (Beitrag 1608477)
Vielleicht sollte er mal aufhören immer nur diese 'Gatorade Plörre' zu trinken und sich wie andere Profis (oder sogar manche Agegrouper) das passende (auf den Athleten abgestimmte) Gemisch für den Wettkampf anfertigen (lassen).

Habe leider nur mit einem Ohr hingehört und erst spät zugeschaltet, aber die Kommentatoren haben glaube ich spekuliert, ob er anfangs der Laufstrecke zu viele hochkonzentrierte KH zu sich genommen hätte. Das und der schnelle Laufstart könnte eine schlechte Kombination gewesen sein.

M.

flachy 28.06.2021 10:34

Zitat:

Zitat von StanX (Beitrag 1608481)
Den Gedanken hatte ich auch, aber ist das bewiesen, dass er das Zeug trinkt?

Leider ja.
Sein Team hatte Matt Lieto (Kommentator Ironman) bei Kilometer 15 noch informiert, dass Lionel zu Beginn jeder Runde (es waren wahrscheinlich 3 Laufrunden) eine hochkonzentrierte Pulle mit Gatorade Energy aufnimmt und komplett trinkt.
Matt hat dann nach der Aufholjagd auf Sam Long den kurzzeitigen Rückstand Lionel's von ca. 15 Sekunden bei ungefähr Kilometer 15 damit erklärt, dass Lionel sich versorgt und gleich wieder aufschliessen wird...
Aber das war leider nur der Anfang vom schmerzhaften Ende.
Halbmarathon war noch ca. 1:21h, Endzeit Marathon knapp 4 Stunden - Megarespekt vor LS, dass er den Ironmanspirit live durchlitten hat - Finish what you started - Daumen hoch dafür von mir!!!


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