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Das "Gebot zur Vermehrung" gibt es nicht, soweit ich weiss. Es ist nicht explizit im Pentateuch als solches unter den 10 Geboten aufgelistet. Dass es zum Gebot erhoben wurde ist mir neu. |
Es handelt sich sogar um die grundsätzlichsten Gebote überhaupt. Jahwe selbst spricht (und nicht etwa irgendein Prophet). Jahwe gibt sich den Menschen zu erkennen, weist ihnen einen Platz in der Welt zu und gibt ihnen ein erstes Gebot. Es ist das erste Gebot überhaupt.
"Gott erschuf den Menschen als sein Bild, als Bild Gottes erschuf er ihn. Männlich und weiblich erschuf er sie. Gott segnete sie und Gott sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehrt euch, füllt die Erde und unterwerft sie und waltet über die Fische des Meeres, über die Vögel des Himmels und über alle Tiere, die auf der Erde kriechen!" 1. Moses 1, 27-28und als Gott seinen Bund erneuerte (der erste Bund wurde mit der Sintflut aufgekündigt) sagt er zu Noah folgendes: Dann segnete Gott Noach und seine Söhne und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar, mehrt euch und füllt die Erde! (1. Moses, 9)und nochmals: "Denn als Bild Gottes hat er den Menschen gemacht. Ihr aber, seid fruchtbar und mehrt euch; regt euch auf der Erde und mehrt euch auf ihr!" (1. Moses 9:6-7)und vor allem: Und Gott sprach zu Noach: Dies ist das Zeichen des Bundes, den ich zwischen mir und allen Wesen aus Fleisch auf der Erde aufgerichtet habe.Das bedeutet: Auch die Priester sind gemeint. Alle Wesen aus Fleisch, mit denen der Bund geschlossen wurde. |
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Gestern traf ich eine Bekannte, die in Agypten war. Sie erzählte mir, dass dort immer noch in großer Anzahl blutjunge Mädchen verheiratet werden und Frauen ab 26 oder 27 nicht mehr vermittelbar sind. Wenn, dann als Zweit- oder Drittfrau. Und wir regen uns auf, wenn Schwule oder Lesben nicht den Segen der Kirche bekommen. Freuen wir uns, dass wir nur solche Probleme haben. |
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Es ist immer schön, wenn man sich über die Probleme der anderen freuen kann. Wenn wir das allgemein so handhaben würden, dann hätten wir eben Zustände wie in Ägypten. Aber wir* haben zum Glück herausgefunden, dass die Rechte des Einen ebenso viel wert sind wie die Rechte des Anderen. *die Kirchen arbeiten noch dran! |
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Ich erwähnte das nur, weil du mal fragtest, wo Religionen an Zuwachs und Macht gewinnen würden. Ich hoffe, dass unsere wachsende Religionsfreiheit und Liberalität nicht andere für ihre Zwecke ausfüllen. |
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Sondern das Problem besteht darin, dass die Kirche diese Vorschriften aus den angeblich heiligen Schriften destillieren muss, denn nur so sind ihre Vorschriften legitim. Der Adel kann willkürliche Gesetze erlassen, aber die Kirche muss ihre Gesetze mit den Schriften begründen. Die Schriften machen aber bei Heirat und Fortpflanzung keinen Unterschied zwischen unterschiedlichen "Ständen" oder Berufen, sondern diese Regelungen gelten für alle. Jeder kann die einschlägigen Bibelstellen nachlesen. Sofern die Kirche mit mangelnder Fortpflanzung argumentiert, muss sie sich an die eigene Nase fassen (lassen), und es gibt nichts, was sie dagegen anführen könnte. |
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Die kath. Kirche nennt gegen die "Homo-Ehe" vor allem das Argument der Kinderlosigkeit und bezieht sich damit auf das 1. Buch Mose, also auf das Alte Testament. Wir können uns gerne darauf einigen, dass das Alte Testament nicht mehr gilt*, allerdings gilt dann auch der katholische Vorwurf der Kinderlosigkeit nicht mehr, denn dieser steht nunmal im Alten Testament. Solange das Argument von der Kirche jedoch benutzt wird, gilt es für beide Seiten. ----- Es geht mir übrigens nicht wirklich um die Homo-Ehe, sondern dies ist nur ein Beispiel, um es anschaulich zu machen. Mein genereller Punkt ist der, dass die Kirche oft Dinge als schlecht bezeichnet und dann Alternativen anordnet, die ebenfalls schlecht sind; oft schlechter als das, was von den Kirchen zuvor verdammt wurde. Beispielsweise empört sich die Kirche über Sexualität und falsche Moral; aber gerade bei Sexualität und Moral hat die Kirche die obskursten Systeme ausgetüftelt. So geht es mit vielen Werten, die von den Kirchen angeblich gefördert, in Wahrheit jedoch beschädigt werden. Gepredigt wird Wahrheitsliebe und Selbstlosigkeit, gelebt wird jedoch Verlogenheit und Eigennutz. ----- *Ich habe schon x-fach den Vatikan zitiert, der darlegt, warum das Alte Testament in vollem Umfang gilt. |
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"Wegen dieser fundamentalen Probleme werden die Ergebnisse und Folgerungen von Studien über Homosexualität immer umstritten sein. Mehr noch machen es unklare Definitionen, soziale Stigmata und politische Einflüsse praktisch unmöglich, die Zahl von "Homosexuellen" in einer gegebenen Gesellschaft genau zu bestimmen." |
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Falls "homosexuell" ein zu schwammiger Begriff ist, ist das kein Problem. Dann muss man eben genauer definieren, z.B. das Ereignis "Ich hatte in den letzten 2 Jahren gleichgeschlechtlichen Sex" (oder wie und was auch immer) und dann die üblichen Methoden und Schätzer der Statistik drauf ansetzen (Binomialverteilung mit ja/nein) |
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Homosexualität ist wohl ein natürlich auftretendes Phänomen, möglicherweise auch Modeerscheinung. Unterstellen wir Normalverteilung, so gälte diese auch für die Population der Homosexuellen innerhalb des Klerus. Man müsste einen Test auf Signifikanz durchführen. Unterscheidet sich die Population der Homosexuellen im Klerus signifikant von der Population der Homosexuellen außerhalb des Klerus in ihrer Häufigkeit (Chi-Quadrat-Test für nominal skalierte Merkmale)? Wäre das Ergebnis nicht signifikant, könnte man fragen, inwieweit nicht signifikante Einzelfälle als repräsentativ dargestellt werden. Durch die Medien oder auch hier im Thread. Kontrastierung: es ist bekannt, dass einige, wenige Flüchtlinge gegen Frauen gewalttätig wurden. Kann man nun daraus folgern, dass alle Syrer gewalttätig (Stereotyp) oder mehr als die Hälfte der Syrer (40-60%) gewalttätig sind (Substereotypisierung)? Was die genauen Zahlen anbelangt können wohl nur Vermutungen und Spekulationen angestellt werden wie auch Vorredner bereits angeführt hatten. Die deskriptive Argumentation, von wissenschaftlich ausgerichteten Atheisten vorgetragen, ist statistisch nicht belastbar. Würde Jahwe heute zu uns sprechen, so würde der womöglich, mit Bezug auf die erwähnten Bibelstellen, die Priester loben, da sie ihren Job gut gemacht haben. Die Welt ist überbevölkert und der Mensch hat sie sich Untertan gemacht. Auf Grund von 7-8 Milliarden Menschen glaube ich, Jahwe sähe es den kath. Priestern nach selbst kinderlos geblieben zu sein. Zumal Jahwe für die Christen gar nicht zuständig ist und es ihm daher egal sein dürfte. Was ich nicht verstehe ist, warum man sich über die Kirche so empört? Lass sie doch...... Kann dir doch egal sein, was die "verquasteten" Kleriker von sich geben. Die Homo-Ehe ist durch. Seit 2006 greift in DE das AGG (allg. Gleichbehandlungsgesetz). In 183 der 192 UN-Mitgliedsstaaten sind Männer und Frauen de iure gleichgestellt. Was stört dich so an der Kirche? Willst du den Segen der kath. Kirche für deinen gelebten Atheismus? Was müsste deiner Meinung nach passieren? Die Abschaffung der Kirchen? Abschaffung der Bibel? Bücherverbrennung? Ist übertrieben, claro, dennoch frage ich mich ernsthaft, ob es dir helfen würde, falls die Kirchen aufgelöst würden. Damit soll nur angedeutet sein, dass es immer Menschen mitte-rechts im politischen Spektrum verortet (konservativ; katholisch, christlich ) geben wird. Wir hier in Bayern z.B. streben eine konservative Wende an. Das ist auch bekannt (vgl. statements Dobrinth u.a.). |
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Übrigens scheint mir Deine Darstellung, Jahwe hätte mit dem Christentum nichts zu tun, etwas merkwürdig zu sein. Zitat:
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Nochmalig:
1.) Was müsste passieren, dass du zufrieden bist? Du hast auf zig Seiten die Kirche beschimpft. Das AGG gilt also nicht für Gläubige? §1 Ziel des Gesetzes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen. 2.) Tolerierst du konservative Kräfte? (zumal es ja so ist, dass die Mehrheit die Minderheiten der Atheisten und Homosexuellen toleriert; dieses scheint umgekehrt nicht der Fall zu sein? Wer lebt hier im Thread Doppelmoral vor?) Ich verstehe auch deine subtilen Angriffe bzw. Abwertungen nicht, zumal ich für die Faktenlage nichts kann. Die Nennung von Fakten verstehe ich nicht als Wertung. Gilt denn nur das Alles-oder-Nichts-Prinzip oder kannst du dir auch Kompromisse vorstellen? Ich kann in allen deinen Postings keinen Millimeter Verhandlungsspielraum erkennen. Wo ist der pragmatische Ansatz? So oder so, die konservative Wende kommt. |
Meine Kritik an den Kirchen begründet sich u.a. damit, dass die von Dir zitierten Gleichstellungs-Gesetze ja gerade nicht Bestandteil der kirchlichen Lehren sind. Sondern die kath. Kirche widerspricht mit ihren Lehren diesen Gesetzen. Beispielsweise weigert sich die kath. Kirche, die Gleichstellung der Frauen umzusetzen, und hilft sich aus diesem peinlichen Dilemma damit, das Wort „Gleichstellung“ umzudefinieren.
Du fragst, wann ich zufrieden bin: Ich bin dann zufrieden, wenn die Kirche zugibt, dass ihre Lehre falsch und die Bibel erfunden ist, und wenn sie daraus die Konsequenzen zieht und sich auflöst. Sollte das nicht der Fall sein, bleibt meine Kritik gültig. Ich kann damit leben, dass die Kirchen auf meine Wünsche pfeifen; allerdings müssen die Kirchen dann eben auch meine Kritik hinnehmen. Ich halte das für einen legitimen und nachvollziehbaren Standpunkt. |
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Das sollte man tun, bevor man aus der Homosexualität der Kirche (auf Basis unbekannter Schätzmethoden) auf "deren Verlogenheit und Eigennutz" schließt und nicht den Begriff derart verweichen, dass man ihn nicht mehr greifen kann. |
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Mein Vorwurf der Verlogenheit, den ich am Beispiel des Fortpflanzungsgebotes belegt habe (für Homosexuelle wird das Gebot eingefordert, für Priester jedoch nicht), wurde noch nicht entkräftet. Oder ist die Fortplanzung ebenfalls strittig? Ich fand das Beispiel gut gewählt, denn entweder pflanzt sich jemand fort oder nicht, und das macht die Debatte übersichtlich. Ich beispielsweise habe mich noch nicht fortgepflanzt, und ich frage mich, was die Kirchen dagegen zu unternehmen gedenken? Ich vermute, die Kirchen wollen generell darauf hinaus, dass bestimmte Lebensweisen unmoralisch sind. Ich würde das nicht generell bestreiten, finde jedoch starke Anhaltspunkte dafür, dass die Lehren der christlichen Kirchen ganz besonders unmoralisch sind. Die Selbsteinschätzung der Kirchen, sie würden eine ganz besonders noble Moral vertreten, scheint mir nicht stichhaltig belegt zu sein. Ich fände es interessant, solche Belege zu lesen. |
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Zum Thema Homo-Ehe habe ich mich im anderen Thread dahingehend geäußert, dass es mir egal ist, was Erwachsene tun, aber ich das Adoptionsrecht kritisch sehe. Ebenso halte ich das von der Kirche als Ideal verkörperte Bild aus Mann+Frau+Kinder, neben allen absolut berechtigten "Alternativen" oder einfach anderen Lebensformen, immer noch als das erfolgversprechendste. Ich würde die Kirche nicht abschreiben. Das anhand der Austritte festzumachen, ist zu kurz gedacht. |
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Beispiel: Der Papst teilt mit, dass jeder Mann seine Frau zur Hure macht, sofern Empängnisverhütung in der Ehe benutzt wird. So wie ich es verstehe, richtet sich das an alle verheirateten Heterosexuellen. Du schreibst, dass Du die Positionen der Kirchen mittragen kannst, deswegen habe ich mal ein paar Schlagzeilen des christlichen Nachrichtendienstes kath.net aus den letzten paar Wochen kopiert. Dann weiß man, was das konkret bedeutet: Nach meinem Gefühl klingt das wie eine Mischung aus NPD und Klu-Klux-Clan, oder liege ich da völlig daneben? |
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218.000 Kirchenaustritte 9.800 Kircheneintritte 165.000 Kircheneintritte durch Taufe Das bedeutet, 95% aller Mitglieder bekommt die katholischen Kirche durch Taufe von kleinen Kindern. 5% treten als Erwachsene ein oder wieder ein. Würde man von der Kindstaufe abrücken und stattdessen die Taufe erwachsener, religionsmündiger Menschen praktizieren, wäre die Zahl der katholischen Kirchenmitglieder in Deutschland bald sehr viel geringer als heute. P.S.: Davon abgesehen, geht der Kirche das Personal aus. Die Zahl der aktiven Priester ist in nur 15 Jahren von fast 13.000 auf gut 9.000 zurückgegangen (minus 30%). Wer will noch Priester werden, wenn man jetzt ganz offen seinen homosexuellen Partner heiraten kann? |
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Die Priesterschaft weiht in meinen Augen ihr ganzes Leben ausschliesslich drei männlich verstandenen Figuren, nämlich Jesus, Gott-Vater, Heiliger Geist und sublimiert (soweit wie möglich) ihre sex. Bedürfnisse in diesen ideellen Beziehungen, denen man schon eine homoerotische Komponente attribuieren darf. Dazu passt die reine Jungfrau als Mutter. Ob das Männern mit starken heterosexuellen Tendenzen so gut gelingt? Es gibt selten einen Altar mit der Magdalena. ;) Du müsstest schon schreiben, welche Männergemeinschaften Du konkret meinst, da bestehen doch zu grosse Unterschiede in der Zusammensetzung und der Dauer etc., um zu verallgemeinern. Ps.: Im Mittelalter galt die Wollust als Todsünde. Ihre Darstellung (die sex. Lust) steht auf den mittelalterlichen Kirchenmalereien immer unmittelbar im Zusammenhang mit der Malerei von Menschen im Fegefeuer und der Hölle. Es sind die damals eindrucksvollsten Bilder von Menschen, wo sich die Künstler frei ausleben durften, während sie alle anderen Ehrbaren ikonisiert und immer gleich darstellten auf dem Weg in den Himmel. |
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Aber du mußt dich nicht bemühen, die Frage ist eigentlich rhetorisch. Es endet hier in diesem Thread sowieso immer gleich. Die, die nichts mit der Kirche zu tun haben wollen, sollen einfach einen Bogen um sie machen und ihren erhobenen Zeigfinger in der Tasche lassen. So einfach ist das :Blumen: |
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:confused:
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Das ist übrigens nicht polemisch. Man denke nur an die profunde Kritik der Kirchen an den Hexen. |
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Der erhobene Zeigefinger besteht auf Seiten der Kirchen. Ich verstehe nicht, warum du das anders darstellst. Wenn die Kirchen ihre Botschaften nicht in ohrenbetäubender Lautstärke unters Volk brüllen würden, würde sich doch niemand um sie kümmern. Die leeren Kirchensääle beweisen es. Es sind die Kirchen selbst, die sich Gehör verschaffen wollen. Dann müssen sie auch mit Kritik leben. |
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Nimm mich z.B. Ich höre dir ja auch zu und gehe auf dich ein. Ist also keine one-way-street, wie du es gerne darstellst. Ich hatte in Eichstätt studiert. Sternsinger aus dem Erzbistum waren bei Steinmeier und hatten dessen Bude in Berlin gesegnet (C M B 2018). Was du hier in diesem Thread über die kath. Univ. Eichstätt geschrieben hattest liegt sogar deutlich unter dem von dir proklamierten Niveau der Kirche. Allerdings danke ich dir für deine Ehrlichkeit und Offenheit. Ich kann nachvollziehen was dir nicht passt. Falls du magst tauschen wir zwei e-mail Adressen aus. Wie wärs, Du formulierst deine Kritik mit Bezug auf das Zölibat kath. Priester z.B. in der gebotenen, widerspruchsfreien Logik? Das Anschreiben würde ich formulieren. Kann durchaus sein, dass deine Kritik im Erzbistum Eichstätt nicht auf taube Ohren fällt. Die Kirche bewegt sich ja, es wurde - soweit ich informiert bin - darüber diskutiert, ob kath. Priester heiraten, eine Familie gründen dürfen. Normalerweise geht das dann seinen Gang und womöglich liest man deinen Beschwerdebrief auch im Vatikan. Versprechen kann ich das natürlich nicht.. |
Mit "ohrenbetäubender Lautstärke" meine ich, dass mit plakativen und völlig überzogenen Begriffen versucht wird, Aufmerksamkeit zu erreichen.
Kardinal Marx (der höchste Vertreter der Katholiken in Deutschland) mag gerne der Meinung sein, dass ihm bestimmte Aspekte der Homo-Ehe nicht gefallen. Aber so differenziert äußert er sich nicht. Sondern es muss gleich das Ende der Zivilisation sein, kleiner geht's nicht. Andere Vertreter der Amtskirchen faseln vom Satan und seinem Angriff auf die Welt. Früher, in biblischen Zeiten, fuhr der Satan in einzelne Menschen (oder auch mal in eine Schweineherde). Aber heute ist es gleich ein Angriff auf die ganze Welt, auf Gott persönlich. (Schlagzeile von kath.net: "Mit Abtreibung und ‚Homo-Ehe’ fordert Satan Gott heraus".) Hier wird also die völlig nebensächliche Heirat zweier Menschen zu einem weltgeschichtlichen Notfall aufgebauscht. Das meine ich, wenn ich von ohrenbetäubender Lautstärke schreibe. Man könnte diese Formulierung auch durch das Wort "Hysterie" ersetzen. Was wir jedenfalls nicht hören, sind nachvollziehbare, sorgfältig begründete und überprüfbare Argumente. Am Diskurs auf Augenhöhe nehmen diese Herrschaften absichtlich nicht Teil. Ihr Ziel ist auch gar nicht der Diskurs, sondern die Verkündigung. |
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Trotzdem bin ich mir sicher, dass die Tage der Kirche in der heutigen Form gezählt sind. Wie sollte es auch anders sein? Es gibt keinen neuen Input, es gibt keine neuen Erkenntnisse und es wird auch keine geben. Immer weniger Menschen scheinen bereit zu sein, die alten Geschichten zu glauben oder diesen auch nur positive, gewinnbringende Seiten abzuringen. In 1000 Jahren, sollte es uns bis dahin noch geben, wird das Christentum nur eine Religion unter vielen in der Fundkiste der Geschichte sein.x-( |
Vor 22 Jahren gab es diese Initiative der "Wir sind Kirche" Bewegung in der katholischen Kirche:
"Beim KirchenVolksBegehren im Herbst 1995 unterschrieben mehr als 1,8 Millionen Menschen in Deutschland die fünf Ziele und Forderungen für eine Erneuerung der römisch-katholischen Kirche: Aufbau einer geschwisterlichen Kirche, volle Gleichberechtigung der Frauen, freie Wahl zwischen zölibatärer und nichtzölibatärer Lebensform, positive Bewertung der Sexualität, Frohbotschaft statt Drohbotschaft." In der Jahresbilanz 2017/2918 dieser kircheneigenen Gruppe steht inbezug auf die Forderungen des Begehrens: "Ein bleibender Skandal ist, dass die römisch-katholische Kirchenleitung den Frauen nach wie vor jedweden Zugang zu den Weiheämtern vorenthält, obwohl sich biblisch wie theologisch dafür keine stichhaltigen Gründe ins Feld führen lassen. 15 Jahre nach der im Jahr 2002 „contra legem“ (entgegen dem Gesetz) erfolgten Weihe von sieben Frauen zu Priesterinnen ruft Wir sind Kirche erneut dazu auf, die Diskussion über die Erneuerung des Leitungsdienstes und seine Öffnung für Frauen auf allen kirchlichen Ebenen qualifiziert weiterzuführen und zu intensivieren. Immer mehr Theologinnen und Theologen tun dies jetzt auch, wie vor Kurzem beim Ökumenischen Frauenkongress in Osnabrück." "Das 1994 von Papst Johannes Paul II. verfügte Verbot der Diskussion über die Frauenordination hat das Gegenteil bewirkt. Zwar hat sich Papst Franziskus noch nicht ausreichend von seinem Vorvorgänger distanziert, der die Nichtzulassung von Frauen zum Priesteramt als angeblich unabänderliche kirchliche Lehre festzulegen versuchte. Die von Papst Franziskus verfügte liturgische Gleichstellung von Maria von Magdala mit den Aposteln hat jedoch die Tür zur Weihe von Frauen in der katholischen Kirche wieder einen Spaltbreit geöffnet." Wir sind Kirche: Jahresbilanz 2017/18 Die einzige minimalste Veränderung in diesen 22 Jahren seit dem Kirchenbegehren war das Papstschreiben: "Amoris laetitia", das wir hie ja schon inhaltlich diskutiert haben. Wer die Modernisierung der kath. Kirche wirklich herbeiführen möchte, IMHO, müsste die Kirchenstruktur demokratisieren und die Monarchie (Papst) abschaffen, was unweigerlich zum Ausschluss führt. Deswegen lieber gleich selbst austreten, was ich mit Eintritt der Volljährigkeit sofort tat. |
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Wie erwähnt, wurde selbst bei uns im kath. Religionsunterricht vor 35 Jahren in der bayerischen Provinz Kirche und Religion unter dem Pfarrer als Religionslehrer kritisiert. Einen Geschmack hat es aber, wenn die Kritik durchweg negativ ausfällt. Noch bemerkenswerter finde ich es, wenn ich mich intensiv mit etwas beschäftige, das ich grundsätzlich ablehne. |
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