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Genussläufer 23.03.2023 23:10

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1703030)
Genau.
Aber um billiges Gas betteln.
Sorry - ich kann dich leider nicht ernst nehmen.

Schönes Beispiel, daß wir als Gesellschaft nicht den Klimawandel über alles stellen. Wäre das der Fall hätten wir nie und nimmer Russland sanktioniert. Das russische Gas war in Bezug auf Emissionsbelastung das beste, daß die fossile Welt zu bieten hat. Bitte nicht falsch verstehen. Es geht nicht, um Russland und den Umgang. Es geht mir nur darum, daß wir nicht jeden Preis pro Emissionsminimierung zahlen.

Mo77 23.03.2023 23:17

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1703030)
Genau.
Aber um billiges Gas betteln.
Sorry - ich kann dich leider nicht ernst nehmen.

Mein "betteln" wurde ja erhöht und durch die Bremse begrenzt.
Es verdient einfach nicht jeder so gut um einen höhern Preis einfach so aus dem Ärmel zu schütteln.
Wenn man Briefe bekommt wo drinnen steht, dass die Abschläge um über 500€ erhöht werden sorgt das nicht bei jedem für Freudensprünge.

sabine-g 24.03.2023 08:51

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703032)
Schönes Beispiel, daß wir als Gesellschaft nicht den Klimawandel über alles stellen. Wäre das der Fall hätten wir nie und nimmer Russland sanktioniert. Das russische Gas war in Bezug auf Emissionsbelastung das beste, daß die fossile Welt zu bieten hat.

Sehe ich anders. Die Sanktionen, insbesondere der Energie, gegen Russland führen im Moment für ein Umdenken bei der Politik, bei der Gesellschaft und bei Unternehmen.
Der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen wird beschleunigt und das ist ein gutes Signal.
Bevor jetzt andere Argumente kommen: Ja, ich weiß es könnte schneller gehen und wir könnten weiter sein, usw.

qbz 24.03.2023 09:03

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1703046)
Sehe ich anders. Die Sanktionen, insbesondere der Energie, gegen Russland führen im Moment für ein Umdenken bei der Politik, bei der Gesellschaft und bei Unternehmen.
Der Ausbau von erneuerbaren Energiequellen wird beschleunigt und das ist ein gutes Signal.
Bevor jetzt andere Argumente kommen: Ja, ich weiß es könnte schneller gehen und wir könnten weiter sein, usw.

Zur CO2-Emissionsbilanz: Unter dem Strich hat der Wegfall des russischen Erdgases sowie des russischen Pipeline-Erdöls in der geplanten Transformationsphase der Energie dazu geführt, dass es faktisch deutlich mehr CO2-Emissionen gibt, und zwar weil 2 Kohlekraftwerke wieder ans Netz kamen, wegen des Transports durch Tanker, wegen des LNG-Gases. Eine Emissionsminderung in Deutschland gibt es durch die Produktionsminderung, Schliessung oder den Wegzug gasintensiver Industrien wegen der Versorgungsunsicherheit und / oder dem Preis.

Klugschnacker 24.03.2023 09:16

KLIMAWANDEL SCHREITET SCHNELLER VORAN
Baden-Württemberg muss bis 2040 mit Temperaturanstieg von 3 Grad Celsius rechnen
... Bis 2040 soll es um drei Grad wärmer sein als zu Beginn des Industriezeitalters im Jahr 1881. Das geht aus einer neuen Berechnung des Klimasachverständigenrats Baden-Württemberg hervor, die dem SWR exklusiv vorliegt. Mit einem Plus von 3 Grad hatte die Landesregierung eigentlich erst im Jahr 2100 gerechnet.

Die Vorsitzende des Sachverständigenrats, Maike Schmidt, sagte dem SWR: "Wir wollen mit dieser Analyse niemandem Angst machen, aber wir müssen einfach den Realitäten ins Auge sehen."

... Die Expertin vom Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Stuttgart rät der Politik sogar, womöglich auf einen dauerhaften Krisenmodus umzusteigen, um auf häufigere Unwetter oder Dürreperioden vorbereitet zu sein. "Wir brauchen hier eine Langfristplanung, die orientiert ist an einem Worst-Case-Szenario, damit wir überhaupt in der Lage sind uns auf das einzustellen, was durch diese dramatische Veränderung der Lufttemperatur auf uns zukommt.

... Es brauche mehr Investitionen in Trinkwasserversorgung, aber auch in klimaresistente Forst- und Landwirtschaft. Baden-Württemberg müsse sich vor Trockenheit und Dürre in unbekanntem Ausmaß schützen.

... Sie warnte auch davor, dass die Trinkwasserversorgung in weiten Teilen Baden-Württembergs wegen der Dürren gefährdet werden könnte.
SWR
Anmerkung: Die +3°C bis zum Jahr 2040 sind natürlich nur eine Durchgangsbahnhof zur Weiterfahrt nach +4°C und mehr. Die für 2040 vorhergesagten Temperaturen können wir heute nicht mehr verhindern.

sabine-g 24.03.2023 09:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1703047)
blabla.



Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1703046)
Bevor jetzt andere Argumente kommen: Ja, ich weiß es könnte schneller gehen und wir könnten weiter sein, usw.

^^^^^^^

qbz 24.03.2023 09:21

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1703049)
bla, bla, bla

Faktenresistent wie meistens gegenüber einer nüchternen CO2-Bilanz, wenn sie nicht in die Ideologie passt.

Klugschnacker 24.03.2023 09:24

Der Wissenschaftler Mojib Latif in der Frankfurter Rundschau:
"Im Moment steuert die Welt auf eine globale Erwärmung von etwa drei Grad zu, legt man die bisher beschlossenen Maßnahmen zugrunde."
FR
Für die Landmassen bedeutet das eine Erwärmung von +6°C, für Städte und besonders betroffene Gebiete von +8°C.

Zu den "bisher beschlossenen Maßnahmen" ist anzumerken, dass bisher kein Land der Welt die 2015 beschlossenen Maßnahmen zur Reduktion von CO2 umsetzt.

Siebenschwein 24.03.2023 09:25

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1703051)
Faktenresistent wie immer.

Du musst Dich nicht wundern - wenn Dein Vorposter über das Umdenken in der Politik schreibt und Du dann die CO2-Bilanz bringst. Das sind zwei komplett andere Dinge, die zwar langfristig miteinander zusammenhängen, aber kurzfristig nicht.
Du kannst das besser.

qbz 24.03.2023 09:41

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1703053)
Du musst Dich nicht wundern - wenn Dein Vorposter über das Umdenken in der Politik schreibt und Du dann die CO2-Bilanz bringst. Das sind zwei komplett andere Dinge, die zwar langfristig miteinander zusammenhängen, aber kurzfristig nicht.
Du kannst das besser.

Bitte, es geht darum ideologiefrei zu bewerten, welche Folgen der Wegfall des russischen Erdgases und des russischen Pipeline-Erdöls für die CO2-Emissionen in Deutschland hat, was ich getan habe. Ich habe dem "Umdenken" einfach die Realität der Emissionsentwicklung infolge der Energie-Sanktionen gegenübergestellt, die dann als "Bla-Bla" bezeichnet und so aus der Diskussion ausgeschlossen werden soll. Was jetzt Bla-Bla ist, kann jeder selbst entscheiden, das "Umdenken" oder die Realität der CO2-Emissionen.

Genussläufer 24.03.2023 09:42

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1703053)
Du musst Dich nicht wundern - wenn Dein Vorposter über das Umdenken in der Politik schreibt und Du dann die CO2-Bilanz bringst. Das sind zwei komplett andere Dinge, die zwar langfristig miteinander zusammenhängen, aber kurzfristig nicht.
Du kannst das besser.

Er hat Recht. Klar kann man schauen, was das alles bewirkt und wie man umdenkt. Aber unterm Strich geht es um eine Reduzierung der CO2 Emissionen. Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Und darauf zu verweisen, ist sogar notwendig. Wir wollen ja messbar Gutes tun. Oder?

Und die Effekte, die qbz beschrieben hat, sind messbar. Da haben wir noch nicht mal berücksichtigt, was der Umbau ökonomisch bedeutet und ob dieser - insbesondere aufgrund der notwendigen doppelten Infrastruktur - tatsächlich einen positiven Effekt auf die Emissionen hat.

TriVet 24.03.2023 09:49

Spiegel.de:

Abschlussdokument des Weltklimarates
Wer für E-Fuels und Gasheizungen ist, sollte diesen Bericht lesen

Zum sechsten Mal tragen Forscher das Wissen zum Klimawandel zusammen. Wie bedrohlich die Szenarien sind, haben viele Politiker noch nicht verstanden. Besonders die Verfechter des Marktes liefern zu wenige Lösungsideen.


Daraus:
Das Klima wartet nicht. Es verhandelt auch nicht. Es macht auch keine Kompromisse. Der Synthesebericht des Weltklimarates ist eine Leseempfehlung an alle, die sich zu Kernenergie, E-Fuels und Gasheizungen zu Wort melden. Alle Parteien haben eine gesellschaftliche Verantwortung und müssen die Bevölkerung auf die notwendige Transformation einstimmen und nicht – wie einige Parteien – aus politischem Kalkül gegen sie mobil machen.

Siebenschwein 24.03.2023 10:00

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703055)
Er hat Recht. Klar kann man schauen, was das alles bewirkt und wie man umdenkt. Aber unterm Strich geht es um eine Reduzierung der CO2 Emissionen. Das ist der Dreh- und Angelpunkt. Und darauf zu verweisen, ist sogar notwendig. Wir wollen ja messbar Gutes tun. Oder?

Und die Effekte, die qbz beschrieben hat, sind messbar. Da haben wir noch nicht mal berücksichtigt, was der Umbau ökonomisch bedeutet und ob dieser - insbesondere aufgrund der notwendigen doppelten Infrastruktur - tatsächlich einen positiven Effekt auf die Emissionen hat.

Umdenken heisst, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das kann man tun und trotzdem eine Erhöhung der CO2-Bilanz im leufenden Jahr sehen. Das eine spricht überhaupt nicht gegen das andere.
Und gerade in Zeiten des Ukrainekrieges, mit dem zweiten wichtigen Ziel, die Abhängigkeit von RU zu verringern, kann es eben sein, dass wir kurzfristig noch keine Reduktion sehen - aber es hätte eventuell noch schlimmer kommen können. Dass das alles theoretisch noch schneller ginge - geschenkt.

Helmut S 24.03.2023 10:02

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1703057)
Wie bedrohlich die Szenarien sind, haben viele Politiker noch nicht verstanden.

Das mag stimmen oder auch nicht. Wer weiß schon was Politiker verstanden haben und was nicht? Man müsste sie befragen und testen :Lachen2:

Der Punkt ist m.E. vielmehr: Es könnte doch sein, dass es viele andere Aspekte, egoistische Aspekte z.B. bei einzelnen Politikern (bzw. bei einzelnen Menschen) gibt, die der-/diejenige über den Klimaschutz stellt. Vielleicht weil sie tatsächlich die Konsequenzen nicht verstanden haben, vielleicht aber schlicht und einfach, weil es ihnen egal ist oder weil ihnen das Hemd näher ist als die Jacke?

Die Annahme, wenn man etwas verstanden hat, dass man es dann am Ende auch umsetzt bzw. die richtigen Konsequenzen/Maßnahmen zieht/einleitet halte ich für nicht besonders zwingend.

:Blumen:

Genussläufer 24.03.2023 10:02

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1703057)
Das Klima wartet nicht. Es verhandelt auch nicht. Es macht auch keine Kompromisse.

Wir sind hier völlig einig. Diese Aussagen treffen auch dann zu, wenn wir auf dem Holzweg sind. Das Klima wird das nicht zynisch kommentieren. Es ist emotionslos. Unser Weg wird aber nicht funktionieren. Und damit wird Dein Statement eben nicht besser. Nur weil wir uns etwas wünschen, bedeutet es nicht, daß es funktioniert.

Die schnellsten Erfolge hätte man über Einsparungen. Die gehen sofort 1:1 auf die Habenseite. Beim Umbau wird es schon komplexer. Es gibt aber auch andere mittelfristig umsetzbare Möglichkeiten. Als erstes würde sich die Umstellung von Kohle auf Gas anbieten. Die Emission je KWh würde sich um ca. 70% reduzieren. Das wäre ein echter Sprung.

qbz 24.03.2023 10:10

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1703058)
Umdenken heisst, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Das kann man tun und trotzdem eine Erhöhung der CO2-Bilanz im leufenden Jahr sehen. Das eine spricht überhaupt nicht gegen das andere.
Und gerade in Zeiten des Ukrainekrieges, mit dem zweiten wichtigen Ziel, die Abhängigkeit von RU zu verringern, kann es eben sein, dass wir kurzfristig noch keine Reduktion sehen - aber es hätte eventuell noch schlimmer kommen können. Dass das alles theoretisch noch schneller ginge - geschenkt.

Kannst Du oder Sabine-G die praktischen Auswirkung des Umdenkens für die Zukunft mal aufzeigen. Inwiefern haben sich durch den Wegfall der fossilen Brennstoffe aus Russland die vor dem Ukrainekrieg festgelegten gesetzlichen Planungen und Fristen in Deutschland inbezug auf die CO2-Emissionen und die Transformation konkret beschleunigt? Die konkrete Entscheidung bestand im Bau von LNG-Terminals, dem Ersatz von russischem Erdgas durch USA-Fracking Gas und dem Ersatz von russischem Pipeline-Erdöl durch Tanker und der Verlängerung von Kohlekraftwerken, in den Notfallmassnahmen, welche die Bilanz verschlechterten.

Metastudie zu LNG-Terminals: Flüssiggas-Pläne überdimensioniert. Klimaexpert:innen haben verschiedene Studien zum Bedarf neuer Infrastruktur zum Import von Flüssiggas ausgewertet. Das Ergebnis: Es wird zu viel.

Nepumuk 24.03.2023 10:10

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1703054)
Bitte, es geht darum ideologiefrei zu bewerten, welche Folgen der Wegfall des russischen Erdgases und des russischen Pipeline-Erdöls für die CO2-Emissionen in Deutschland hat, was ich getan habe.

Und deine Folgerung daraus steht aber, natürlich völlig ideologiefrei, unausgesprochen im Raum.

Inhaltlich hast du ja recht. Praktisch nutzt das aber nichts, solange der russische Diktator in Moskau weiter die Welt mit Krieg überzieht. Das hilft dem Klima nun mal gar nichts. Es wird aber der Energiewende hierzulande massiv helfen, auch wenn wir dafür vorübergehend höhere CO2-Emissionen in Kauf nehmen müssen.

Genussläufer 24.03.2023 10:24

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1703065)
Inhaltlich hast du ja recht. Praktisch nutzt das aber nichts, solange der russische Diktator in Moskau weiter die Welt mit Krieg überzieht. Das hilft dem Klima nun mal gar nichts. Es wird aber der Energiewende hierzulande massiv helfen, auch wenn wir dafür vorübergehend höhere CO2-Emissionen in Kauf nehmen müssen.

Bei ersten Punkt stimme ich Dir vollumfänglich zu. Beim zweiten kann ich nicht folgen. Wie mehrfach geschrieben, kann die Energiewende so nicht funktionieren.

sybenwurz 24.03.2023 10:26

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1703059)
Vielleicht weil sie tatsächlich die Konsequenzen nicht verstanden haben, vielleicht aber schlicht und einfach, weil es ihnen egal ist oder weil ihnen das Hemd näher ist als die Jacke?

Einflussnahme durch Interessensgruppen...?

qbz 24.03.2023 11:29

Heiner Flassbeck, ein Volkswirtschafter, zeigt in diesem Artikel noch einen anderen Weg auf als das gescheiterte Pariser Abkommen, um die Welt zu der notwendigen Einschränkung der fossilen Brennstoffe zu bringen, und er erklärt, weshalb das Pariser Abkommen bisher nicht wie erwartet funktioniert.


https://www.telepolis.de/features/Wu...k-7547498.html

merz 24.03.2023 12:16

Den Texter fand ich im Hinblcik auf einen neuen Lösungsvorschlag schwer zu verstehen. der Autor schlägt eine globale Übereinkunft vor, in der sich alle Produzenten fossiler Brennstoff auf eine schrittweise Reduktion der Förderung festlegen, ja?

m.

qbz 24.03.2023 12:25

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1703091)
Den Texter fand ich im Hinblcik auf einen neuen Lösungsvorschlag schwer zu verstehen. der Autor schlägt eine globale Übereinkunft vor, in der sich alle Produzenten fossiler Brennstoff auf eine schrittweise Reduktion der Förderung festlegen, ja?

m.

So habe ich ihn verstanden. Quasi eine sukzessive Verknappung der fossilen Brennstoffe auf dem Weltmarkt. Ein solcher Weg würde gleich die gesamte Weltwirtschaft betreffen. Ich erinnere mich noch an die sog. Ölkrise in den 70ziger Jahren. Da gab es plötzlich komplett autofreie Sonntage (Sonntagsfahrverbot), um Öl zu sparen, und der Ölpreis stieg exorbitant.

Voraussetzung wäre weiter, eine Neuordnung des Welthandels, welcher den Entwicklungsländern einen Schutz gewährt.

Zitat:

"Nichts weniger als eine neue globale Wirtschaftsordnung ist gefordert, in der die reicheren Länder die Entwicklungsmöglichkeiten der ärmeren Länder in dramatischer Weise verbessern.

Das heißt zum einen Abschied zu nehmen von den alten Dogmen über die wohltätige Wirkung des freien internationalen Handels. Entwicklungsländer brauchen mehr als offene Grenzen, sie brauchen Schutz vor den in fast jeder Hinsicht überlegenen Unternehmen des Nordens."
Was mir daran gefällt, ist, dass er mal etwas anderes vorschlägt als der bisherige Pfad.

Genussläufer 24.03.2023 13:06

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1703092)
Was mir daran gefällt, ist, dass er mal etwas anderes vorschlägt aus der bisherige Pfad.

Das ist nicht neu. Das wird seit vielen Jahren diskutiert. Ich hätte aber nicht gedacht, daß Flassbeck in diese Richtung tendiert. Danke für den Artikel!

Es ist allerdings schwierig diese komplexen Themen in Talkshow taugliche Aussagen zu packen.

Helmut S 24.03.2023 13:34

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1703091)
Den Texter fand ich im Hinblcik auf einen neuen Lösungsvorschlag schwer zu verstehen. der Autor schlägt eine globale Übereinkunft vor, in der sich alle Produzenten fossiler Brennstoff auf eine schrittweise Reduktion der Förderung festlegen, ja?

Er sagt zwei Sachen m.E.

1) Weil die Steuerung über die lokale Nachfrage (also z.B. national bzw. europäisch) nach fossilen Energieträgern nicht geklappt hat, sollten sich seiner Meinung nach global die Produzenten der fossilen Energieträger zusammenschließen um auf der Angebotsseite für Verknappung sorgen. In der Folge käme es zu steigenden Preisen und wiederum in Folge davon zu einer Verhaltensänderung der Verbraucher.

Zitat:

Automatisch würden die Preise dieser Stoffe dauerhaft und unumkehrbar steigen und auf diese Weise alle Menschen auf der Erde zwingen, sich an die immer knapper werdende Ressource anzupassen.
2) Er ist der Meinung, dass gobale Übereinkünfte nur dann gelingen, wenn die armen Länder mitgenommen werden bzw. das Verhältnis der reichen Länder zu den armen Ländern sich grundlegend ändert. Er schlägt vor, man solle Abschied nehmen von

Zitat:

[...]den alten Dogmen über die wohltätige Wirkung des freien internationalen Handels. Entwicklungsländer brauchen mehr als offene Grenzen, sie brauchen Schutz vor den in fast jeder Hinsicht überlegenen Unternehmen des Nordens.
Was genau er damit meint ist etwas nebulös. Wahrscheinlich, so vermute ich, meint er, die Forderungen nach Handelsabkommen, die es den armen Ländern erlauben ihre Waren zollfrei in andere Länder zu liefern bzw. im Gegenzug Waren von reichen Ländern mit Zöllen zu belegen.


Phuuu. Was soll man sagen. Einerseits ist es ein ganz hervorragender Blick auf das Offensichtliche. Andererseits scheint es wohl so zu sein, dass ein einem irgendwie alles wie ein Nagel erscheint, wenn man nur einen Hammer hat. :Lachen2:

Was mir in dem Artikel fehlt, ist eine Begründung, warum er denkt, dass seine Vorschläge praktisch Zustande kommen könnten.

:Blumen:

Genussläufer 24.03.2023 15:46

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1703102)
Er sagt zwei Sachen m.E.
1) Weil die Steuerung über die lokale Nachfrage (also z.B. national bzw. europäisch) nach fossilen Energieträgern nicht geklappt hat, sollten sich seiner Meinung nach global die Produzenten der fossilen Energieträger zusammenschließen um auf der Angebotsseite für Verknappung sorgen. In der Folge käme es zu steigenden Preisen und wiederum in Folge davon zu einer Verhaltensänderung der Verbraucher.

Flassbeck ist nun mal weit links stehend. Daher mag er den Zusammenschluss zur Internationale ;)
Eine etwas liberalere Haut würde den Preisanstieg über die CO2 Besteuerung oder konkret den Zertifikatehandel forcieren. Das Problem ist klar formuliert. Die Lösungsansätze sind divers. Man muss sich dann wahrscheinlich für einen Weg entscheiden.

Zitat:

Er ist der Meinung, dass gobale Übereinkünfte nur dann gelingen, wenn die armen Länder mitgenommen werden bzw. das Verhältnis der reichen Länder zu den armen Ländern sich grundlegend ändert. Er schlägt vor, man solle Abschied nehmen von
Auch das ist nicht neu und ist eine riesige Herausforderung. Modi z.B. sieht in der Versorgung seiner 1,4 Mrd Bürger mit preiswerter Energie seine wichtigste moralische Aufgabe. Und solche Länder haben auch Aufholbedarf. Auch hier gibt es verschiedene Wege, dies zu forcieren. Flassbeck wählt natürlich den linken Weg. Eine liberalere Natur könnte an dem Punkt auch über eine großzügigere Zuteilung der Zertifikate nachdenken.

Zitat:

Phuuu. Was soll man sagen. Einerseits ist es ein ganz hervorragender Blick auf das Offensichtliche. Andererseits scheint es wohl so zu sein, dass ein einem irgendwie alles wie ein Nagel erscheint, wenn man nur einen Hammer hat.
Das ist nicht verwunderlich. Wie geschrieben, steht er weit links. Ich mag seine Analyse und seinen Scharfsinn. Mit seinem Werkzeugkasten kann ich mich nicht wirklich anfreunden. Er schafft aber eine Diskussionsbasis und bringt die Auseinandersetzung auf die wirklich wichtige Themen. Schon deshalb finde ich seinen Beitrag großartig.

Btw. fand ich Deine Interpretation und die aufgeworfenen Fragen ziemlich passend. Diese müssen wir auch beantworten. Ansonsten geben wir weiter Unmengen Geld für Flickschusterei aus und werden im Ergebnis nichts erreichen. Das Ergebnis orientiere ich an der CO2 Emission weltweit. Genau die zählt. Extrem teuer eingekaufte regionale Teilerfolge gehen in der Gesamtrechnung unter.

Klugschnacker 24.03.2023 15:55

Nachdem wir die Wärmepumpen nicht in die Häuser bekommen, sollten wir uns den Umbau der Weltwirtschaft vornehmen. Genau mein Humor.
:Lachanfall:

Genussläufer 24.03.2023 16:17

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703122)
Nachdem wir die Wärmepumpen nicht in die Häuser bekommen, sollten wir uns den Umbau der Weltwirtschaft vornehmen. Genau mein Humor.
:Lachanfall:

Rechne doch einfach mal nach, was die Wärmepumpe im Deutschen Strommix für einen Emissionswert hat. Vielleicht schaffen wir es nicht, weil es Quatsch ist.

Lass die Neubauten aussen vor. In einer normalen Wohnung mit Luft-Wasser_Heizkörper (also meist deutscher Standard) hast Du bei Null Grad einen COP von um die 2. Die Gasheizung hat einen Emissionswert von 0,15 kg CO2/KWh. Deutscher Strom im Mix von 0,45. Wir hätten erst bei einem COP von 3 den Break-even. Der ist aber völlig surreal. Mit dem Schwenk auf Die Wärmepumpe würdest Du dem Klima nichts gutes tun. Ganz im Gegenteil. Das ist schlichtweg Quatsch. Ok, Du wohnst in Freiburg. Vielleicht bekommst Du französischen Strom. Da sähe die Rechnung in der Tat besser aus ;)

Ich hoffe von ganzem Herzen, daß Habeck das ganze nochmal nüchtern betrachtet.

Genussläufer 24.03.2023 16:36

Was noch wichtig ist zu bedenken. Unsere Deglobalisierungspolitik. Die klingt total super. Energieseitig ist sie ein Desaster. Länder wie China waren offen für andere Energieträger. Wenn sie sich aber nicht mehr auf offenen Handel verlassen können, greifen sie auf die Kohle zurück. Es ist nicht nur so, daß diese billig ist. Sie ist vor allem im eigenen Land vorhanden. Und es ist soviel, daß sie das Zeug noch Jahrhunderte in die Luft blasen können. Vielleicht gelingt es uns ja, an der europäischen Grenze CO2 Zölle aus der Atmosphäre zu ziehen. Mag jetzt eine Spur polemisch sein. Was ich damit aufzeigen will, ist der Effekt. Wir geben unseren Wohlstand für Klimahomöopathie auf und drängen die größten Verbraucher in die Energien mit dem höchsten Emissionswert. Das ist völlig irre.

qbz 24.03.2023 16:38

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703119)
Flassbeck ist nun mal weit links stehend. Daher mag er den Zusammenschluss zur Internationale ;)
.......

Offtopic:
Ich würde ihn als ein scharfer Kritiker des neoliberalen Einflusses bei der Transformation der osteuropäischen Staaten sehen, wo er ja in diesem Bereich bei der Uno gearbeitet hat. Inbezug auf die Zinspolitik, Schulden, EU, Inflation, Löhne vertritt er ganz spezielle originäre Auffassungen, die mit den Gewerkschaften, PdL oder Sahra Wagenknecht eher weniger übereinstimmen, aber auch nicht mit einem Hans-Werner Sinn.

Klugschnacker 24.03.2023 16:38

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703124)
Rechne doch einfach mal nach, was die Wärmepumpe im Deutschen Strommix für einen Emissionswert hat. Vielleicht schaffen wir es nicht, weil es Quatsch ist.

Wir müssen den Strommix Schritt für Schritt klimaneutral machen, das versteht sich von selbst.

Mit Gas- und Ölheizungen werden wir nicht klimaneutral, also müssen wir weg davon.

Genussläufer 24.03.2023 16:50

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703131)
Mit Gas- und Ölheizungen werden wir nicht klimaneutral, das ist doch ganz simpel.
:Blumen:

Ok, dann hatte ich Dich hier falsch verstanden :Blumen:

Zitat:

Wir müssen den Strommix Schritt für Schritt klimaneutral machen, das versteht sich von selbst.
Das wird aber nicht annähernd in dem Maße möglich sein, wie es benötigt werden würde. Zumindest wenn man auf Atom verzichtet und in großen Teilen auf Wind und Sonne aus Mitteleuropa setzt. Und darüber hinaus fehlen auch noch die Speicher, um das ganze überhaupt umsetzen zu können.

Selbst wenn wir den Ausbau der erneuerbaren optimieren und hier alles zupflastern, hilft uns das in der Bilanz nicht viel weiter. Wie geschrieben ist der größte schnell umsetzbare Hebel der von Kohle auf Gas. Wir können nicht annähernd so schnell und wirksam Effekte aus den Erneuerbaren bekommen. Klar ist Gas nicht gerade der feuchte Traum eines Grünen. Aber es würde funktionieren.

Klugschnacker 24.03.2023 17:08

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703132)
Wie geschrieben ist der größte schnell umsetzbare Hebel der von Kohle auf Gas.

Werden wir damit im Jahr 2045 klimaneutral? Falls nein, ist das keine Alternative.

Genussläufer 24.03.2023 17:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703134)
Werden wir damit im Jahr 2045 klimaneutral? Falls nein, ist das keine Alternative.

Wir werden aber auch nicht mit der jetzigen Strategie klimaneutral. Also auch das keine Alternative?

Ich sehe im Umstieg von von Kohle auf Gas bis 2045 mehr Potential als mit dem aktuellen Vorgehen. Vor allem könnte wir hier schneller etwas erreichen und es wäre eine gute Übergangslösung. Gleichzeitig könnte man die Erneuerbaren ausbauen und deutlich mehr Forschungsarbeit in Speichertechnologien stecken. Wie oben aufgeführt bedeutet Netto Null eine Halbierung des CO2 Ausstoßes. Die Senken verschwinden nicht.

Was wir gerade tun, hat Mark Twain gut zusammengefasst:

Zitat:

Nachdem wir das Ziel endgültig aus den Augen verloren hatten, verdoppelten wir unsere Anstrengungen.
Ich verstehe absolut, daß wir etwas tun müssen. Auch kann ich nachvollziehen, daß dies gesetzlich geregelt ist. Was ich nicht verstehen kann, ist, daß wir an etwas so start festhalten, daß offensichtlich nicht funktioniert.

Das soll aber nicht bedeuteten, daß wir nichts tun sollten. Und natürlich hat auch jeder individuelle Beitrag einen Wert. Es sollte aber Sinn machen :Blumen:

svenio 24.03.2023 17:39

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703135)
Ich sehe im Umstieg von von Kohle auf Gas bis 2045 mehr Potential als mit dem aktuellen Vorgehen. Vor allem könnte wir hier schneller etwas erreichen und es wäre eine gute Übergangslösung. Gleichzeitig könnte man die Erneuerbaren ausbauen und deutlich mehr Forschungsarbeit in Speichertechnologien stecken. Wie oben aufgeführt bedeutet Netto Null eine Halbierung des CO2 Ausstoßes. Die Senken verschwinden nicht.

Das was Du forderst, findet sich sinngleich auf der Seite der Bundesregierung.

https://www.bundesregierung.de/breg-...schutz-2018366. Daraus:

"Der schnelle Ausbau von erneuerbaren Energien ist ein wichtiger Schritt, um Deutschland unabhängiger von ausländischen Energieimporten, auch aus Russland, zu machen. Um die Versorgung sicherzustellen, werden die erneuerbaren Energien verstärkt und moderne Gaskraftwerke gebaut. Diese neuen Kraftwerke werden als Brückentechnologie auch mit klimaneutralen Gasen funktionieren, ebenso das Gasnetz. Hierbei kommt Wasserstoff eine immer wichtigere Rolle zu. Dafür wird die Nationale Wasserstoffstrategie fortgeschrieben.

So kann der Ausstieg aus der Kohleverstromung idealerweise schneller erfolgen und auch der Ausstieg aus der Kernenergie abgesichert werden."

Wo siehst Du die Diskrepanz zum aktuellen Vorgehen?

Helmut S 24.03.2023 17:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1703134)
Werden wir damit im Jahr 2045 klimaneutral? Falls nein, ist das keine Alternative.

Gibt es überhaupt eine Alternative, mit der wir bis 2045 klimaneutral werden könnten? Mit Alternative meine ich natürlich ein Mix aus Maßnehmen und nicht etwas Einzelnes.

Ich mache aktuell mit SAP zusammen ein Pilotprojekt was den CO2 Footprint unsere Produkte anbelangt. Hintergrund ist, dass unsere großen Kunden im Rahmen des EU Green Deals und der Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD, sukzessive ab 2024 zu Reporting und Reduzierung verpflichtet werden. Es geht dabei vor allem um die Scope 1, 2 und 3.1 des GHG Protokolls.

Einerseits ist es beeindruckend, was da weltweit alles passiert. Da sitzen echt alle Großen am Tisch und bemühen sich nach Kräften, hier einen substantiellen Beitrag zu leisten. Das ist sehr positiv.

Andererseits sind die Antwortschreiben unserer Lieferanten völlig ernüchternd. Jeder hat zwar in irgend einer Form eine Nachhaltigkeitsabteilung und die arbeiten auch. Trotzdem: Ergebnis nicht null, aber echt enttäuschend.

Ich frage mich deshalb, ob das Kriterium „klimaneutral bis 2045“ überhaupt ein Kriterium ist, dass auf irgend ein realistisches Szenario bzw. auf einen Lösungsvorschlag zutrifft. Falls nicht, könnte man es einfach weg lassen?

:Blumen:

Genussläufer 24.03.2023 18:21

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1703137)
Das was Du forderst, findet sich sinngleich auf der Seite der Bundesregierung.

(https://www.bundesregierung.de/breg-...chutz-2018366). Daraus:


Wo siehst Du die Diskrepanz zum aktuellen Vorgehen?

Der Link funzt leider nicht. Aber mal die Antwort auf das, was Du herausgeschrieben hast:

Ich hatte auf Arnes Einwurf in Bezug auf das Verbot des Gasheizungsverbots geantwortet. Und dieses bringt in der Tat keinen sinnvollen Beitrag. Ganz im Gegenteil wir zwingen uns damit noch schneller und mehr auf Strom zu setzen. Wenn wir das tun, muss das Netz auch stabil gehalten werden. Dafür müssen wir mehr fossile am Laufen halten als notwendig. Wenn wir die Erneuerbaren ausbauen und den Schritt gehen, wenn wir soweit sind, wären die Karten neu gemischt. Aber heute so zu agieren, verzögert die Energiewende. Das liegt einfach an der notwendigen Sicherstellung der Grundlast. Das ist ein wenig als ob man beim Weitsprung erste springt und dann anläuft. Man springt damit nicht Null, aber auch nicht annähernd so weit wie mit Anlauf.

Und wenn man sinnvollerweise auf Gas setzt (es sind 17 Kraftwerke in Planung) kann man das nicht im Privaten mit dem Verweis auf Klimaschutz verbieten. Gerade beim Heizen hat man eben keinen geringen Wirkungsgrad. Hier geht 1:1 in die Wärme. Das unterscheidet das Thema vom Verbrenner Motor. Dort soll Bewegung forciert werden. Aber dennoch kann man bei der Wärmepumpe die 100% hebeln. Aber im aktuelle Strommix bei vielen Bauten nicht bis zum break-even.

Bzgl. der Ziele sind das schöne Worte, die Du herauskopiert hast. Aber messen wir mal nicht die Worte, sondern die Taten. Dann wird man einen großen Missmatch finden. Wieviel ist denn wirklich in die Erforschung neuer Speicher geflossen. Was sind denn die konkreten Ziel bei der Wasserstoffproduktion. Der größte Teil des Geldes wurde in Konsum (Kauf von E-Autos) gepulvert. Wie geschrieben kann das im französischen Strommix sinnvoll sein. Bei uns leider nicht.

Und Arne hat natürlich Recht. Es wird noch einiges an Input kommen. Das wird aber nur geringe Auswirkungen in Richtung break-even haben. Dafür wären die Speicher notwendig. Hinzu kommt, daß wir in Bezug auf Wind nicht mehr soviel Möglichkeiten haben (siehe die Ausarbeitung des Max-Planck-Instituts) und in Bezug auf Sonne ein wenig weit weg vom Äquator liegen. Das kann man aber lösen. Und ich meine damit keine Rückbesinnung auf koloniale Phantasien ;)

Man könnte aber in südlichen Ländern die Sonne nutzen. Als Speicher könnten tatsächlich E-Fuels genutzt werden. Aber vielleicht finden sich hier noch ganz andere Ideen. Das weiß ich nicht. Wir werden es auf jeden Fall nie erfahren, wenn wir schon jetzt alles ausschließen. Und so richtig sicher bin ich mir in der Tat nicht, warum unsere Regierung sich so sicher ist, wo die Zukunft sich hinbewegt. Wenn die wirklich eine Ader dafür hätten sollten sie ins Venture Capital Business einsteigen :Cheese:

Zusammengefasst: Anspruch und Wirklichkeit liegen weit auseinander. Und einen gewissen Größenwahn in Bezug auf die Prognosefähigekeit der zukünftigen Entwicklungen würde ich ebenfalls unterstellen.

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1703138)
Ich frage mich deshalb, ob das Kriterium „klimaneutral bis 2045“ überhaupt ein Kriterium ist, dass auf irgend ein realistisches Szenario bzw. auf einen Lösungsvorschlag zutrifft. Falls nicht, könnte man es einfach weg lassen?

:Blumen:

Sunk costs... Wir haben schon so viel da rein investiert. Das kann einfach nicht falsch sein.

Flow 24.03.2023 18:42

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703139)
Der Link funzt leider nicht. Aber mal die Antwort auf das, was Du herausgeschrieben hast:

Take this :
https://www.bundesregierung.de/breg-...schutz-2018366

svenio 24.03.2023 18:51

Wir waren ja nun die letzten 30 Jahre technologieoffen. Es hat, wie hier auf den letzten 1000 Seiten festgestellt wurde, nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt. Wie gelangst Du zu der Hoffnung, dass diese Technologieoffenheit in der Zukunft bessere Lösungen bringen wird? Vielmehr erscheint es wie ein "weiter so" aber das ist offensichtlich zu wenig.

Genussläufer 24.03.2023 19:32

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1703142)
Wir waren ja nun die letzten 30 Jahre technologieoffen. Es hat, wie hier auf den letzten 1000 Seiten festgestellt wurde, nicht zu dem gewünschten Ergebnis geführt. Wie gelangst Du zu der Hoffnung, dass diese Technologieoffenheit in der Zukunft bessere Lösungen bringen wird? Vielmehr erscheint es wie ein "weiter so" aber das ist offensichtlich zu wenig.

Wir haben seit zwei Jahrzehnten fast alles in Sonne und Wind gesteckt. Das Ergebnis kannst Du in vielen Charts sehen. Wir haben keine genauen Vorgaben gemacht, was die Zielsetzung beim CO2 ist. Wir haben kein vernünftiges Pricing hinbekommen. Und als wir mal ein paar Zertifikate mehr oder weniger verschnenkt haben, ist auch das noch aufgeweicht worden, als es nach der Finanzkrise mal eng wurde. Von der einzigen heute bei uns im großem Maßstab einsatzfähigen und Grundlast bietenden Technologie haben wir uns verabschiedet. Wir haben wenig in Infrastruktur und viel in den Konsum "investiert". Wir schieben die Tank gegen Teller Debatte ins Feld, obwohl unsere Anbieter in Deutschland auf die nicht mehr verwertbaren Getreidereste ausgewichen sind und daraus sogar noch neben dem Bioethanol Proteinfuttermittel abwerfen. Das ist für Dich ergebnisoffen? Was haben wir bisher ausgegeben? Und was haben wir bisher dafür bekommen?

Und von unseren 2% globalen Anteil haben wir wenig senken können. Und wir haben die anderen sicher nicht motiviert uns zu folgen. Und letzteres ist viel schlimmer als unsere nicht relevanten 2%. Wenn wir ein Modell entwickeln, dem andere folgen, das Energiesicherheit bringt, werden wir wirklich etwas reißen können. Dann würden auch die relevanten Verbraucher in der Welt eine Überlegung anstellen uns zu folgen. Momentan werden wir ausgelacht. Zurecht :o

Helmut S 24.03.2023 19:32

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1703139)
Sunk costs... Wir haben schon so viel da rein investiert. Das kann einfach nicht falsch sein.

Wie meinst du das? Anyways …

Ich bin unsicher ob es ein Missverständnis gibt, deshalb nochmal in anderen Worten, was ich sagen wollte: Anstatt mit einem nicht erfüllbaren Kriterium alle Lösungsansätze im Keim zu ersticken,, könnte man doch dieses Kriterium ggf. erst garnicht ansetzen und einfach das Tun, was im Moment einen Beitrag liefert und machbar ist. :Blumen:


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