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Hafu 06.03.2021 11:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1588861)
...
Möglicherweise ist es ein Zusammenspiel mehrerer günstiger Umstände und bei uns wird es medial einfach etwas übertrieben.
Ich möchte diesen Thread auch nicht wegziehen. Ich denke, es ist für manche Leser interessant zu hören, dass es woanders kein großes Thema ist und bin heilfroh, dass es dort so ist. :liebe053:
....

qbz hat das niedrige Durchschnittsalter ja schon genannt, das selbstverständlich zu einer niedrigen Mortalität beiträgt bei einem Virus, das überwiegend für ältere Menschen gefährlich ist.
Haitianer dürften auch überwiegend zu arm sein, um zu reisen (oder viele Geschäftsreisen zu unternehmen), so dass das Virus dort langsamer als in reicheren Ländern (oder Ländern mit ausgebauter touristischer Infrastruktur wie die Dom. Rep.) eintröpfelt.
In Tschechien, das von der ersten Welle komplett verschont wurde, weil es einfach damals schnell genug die Grenzen geschlossen hat, konnte man das ja auch beobachten. Jetzt in der zweiten Welle ist Tschechien das Land in Europa, das es mit Abstand am schlimmsten erwischt hat.
Wenn es in Haiti tatsächlich so niedrige Inzidenzen gibt, wie du vermutest (für genaue Daten und Aussagen würde man Querschnittsuntersuchungen benötigen, die es zwar für UK gibt, aber die nichtmal für Deutschland existieren), bleibt die dortige Bevölkerung für SARS-CoV2 aber auch immunologisch naiv und früher oder später wird es mutmaßlich auch dort massive Ausbrüche geben, wenn eine der besonders leicht übertragbaren Mutanten ihren Weg dorthin findet (sofern man dem nicht mit flächendeckenden Impfungen zuvorkommt). Das legen die Daten aus vielen anderen Entwicklungsländern nahe.

Die spanische Grippe vor 100 Jahren hat mehrere Jahre benötigt, um zur Pandemie zu werden, weil die Menschen damals eben noch eine weitaus geringere Mobilität hatten, als (zumindest in den industrialistierten Staaten) heutzutage.

Plasma 06.03.2021 11:25

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1588866)
Wenn es in Haiti tatsächlich so niedrige Inzidenzen gibt, wie du vermutest (für genaue Daten und Aussagen würde man Querschnittsuntersuchungen benötigen, die es zwar für UK gibt, aber die nichtmal für Deutschland existieren), bleibt die dortige Bevölkerung für SARS-CoV2 aber auch immunologisch naiv und früher oder später wird es mutmaßlich auch dort massive Ausbrüche geben, wenn eine der besonders leicht übertragbaren Mutanten ihren Weg dorthin findet (sofern man dem nicht mit flächendeckenden Impfungen zuvorkommt). Das legen die Daten aus vielen anderen Entwicklungsländern nahe.

Wahrscheinlich ist das so. Wenn man sich zB mal die Entwicklung auf einer anderen großen karibischen Insel anschaut, Kuba, dann stellt man fest, dass die zum Jahreswechsel in eine große Welle reingerauscht sind, mit um die 1000 Neuinfektionen pro Tag bei 11 Millionen Einwohnern:

https://www.worldometers.info/coronavirus/country/cuba/

Bis dahin scheint auf Kuba, immerhin eine Nachbarinsel, Covid19 angesichts der Kurven keine große Rolle gespielt zu haben.

qbz 06.03.2021 12:07

Ein brasilianisch-britisches Forscherteam ist sich nun sicher, dass die Virusvariante P.1 einen erheblichen Anteil an der brutalen zweiten Welle in der Millionenstadt Manaus am Amazonas hat. Damit könnte der Fall Manaus zum Menetekel werden, was neue Virusvarianten selbst in einer Bevölkerung mit einer hohen Immunität anrichten können.

KevJames 06.03.2021 12:11

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1588831)
Nur weil es Juristen gibt, die hier eine andere Meinung vertreten, muss das nicht heißen, dass es nicht geht.

Stimmt zwar, andererseits: Nur weil Ärzte meinen, dass es geht, macht es das nicht wahrscheinlicher. Am Ende entscheiden halt wieder Juristen was geht und was nicht geht (BGH, BVerfG).
Der von mir erwähnte ehemalige Prof kam damals übrigens direkt vom BGH und hatte jahrelang mit Fällen von Grundrechtsabwägungen zu tun. Das Bundesstaatsprinzip gehört nunmal zu den tragenden Säulen unserer Demokratie. Es kann und meiner meiner Meinung nach sollte es auch nicht so einfach ausgehebelt werden. Auch wenn das Durchregieren durch Exekutiven der Länder äußerst kritisch ist, ist dies kein Argument an den Länden vorbei zu entscheiden. Vielmehr muss (eigentlich) in den Landesparlamenten entschieden werden.

LidlRacer 06.03.2021 14:09

Zitat:

Zitat von KevJames (Beitrag 1588876)
Stimmt zwar, andererseits: Nur weil Ärzte meinen, dass es geht, macht es das nicht wahrscheinlicher. Am Ende entscheiden halt wieder Juristen was geht und was nicht geht (BGH, BVerfG).
Der von mir erwähnte ehemalige Prof kam damals übrigens direkt vom BGH und hatte jahrelang mit Fällen von Grundrechtsabwägungen zu tun. Das Bundesstaatsprinzip gehört nunmal zu den tragenden Säulen unserer Demokratie. Es kann und meiner meiner Meinung nach sollte es auch nicht so einfach ausgehebelt werden. Auch wenn das Durchregieren durch Exekutiven der Länder äußerst kritisch ist, ist dies kein Argument an den Länden vorbei zu entscheiden. Vielmehr muss (eigentlich) in den Landesparlamenten entschieden werden.

Mir wäre es wichtiger, dass zügig das Richtige entschieden wird, als dass irgendwann mal die formal Richtigen entscheiden.

Im Moment wundere ich mich dass hier trotz lokaler Überschreitung der Notbrems-Inzidenz von 100 überhaupt nichts notgebremst wird, weil das erst passieren soll, wenn im ganzen Land NRW die Kacke am dampfen ist. Das wird dann wohl nicht mehr lange dauern ...

Estebban 06.03.2021 17:29

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1588894)
Mir wäre es wichtiger, dass zügig das Richtige entschieden wird, als dass irgendwann mal die formal Richtigen entscheiden.
.

Das finde ich eine nachvollziehbar und doch gefährliche Aussage.
So sehr ich mir vielen Dingen eine andere Politik als „richtig“ ansehen würde, so gilt in einer Demokratie exakt jede Stimme exakt gleich viel - und Dinge wie föderalsimus, rechtstaatlichkeit und „wer entscheidet was“ wurden über Jahre demokratisch ausgehandelt und sind auch in Momenten in denen es schwer wird aufrechtzuerhalten.

keko# 06.03.2021 18:25

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1588866)
qbz hat das niedrige Durchschnittsalter ja schon genannt, das selbstverständlich zu einer niedrigen Mortalität beiträgt bei einem Virus, das überwiegend für ältere Menschen gefährlich ist.
Haitianer dürften auch überwiegend zu arm sein, um zu reisen (oder viele Geschäftsreisen zu unternehmen), so dass das Virus dort langsamer als in reicheren Ländern (oder Ländern mit ausgebauter touristischer Infrastruktur wie die Dom. Rep.) eintröpfelt.

Nach Weihnachten gingen die Zahlen dann auch nach oben, weil in der Zeit viele Menschen, die in den USA leben, ihre Verwandten besuchen. Allerdings flachte die Kurve dann auch wieder ab.
Karneval wurde im Gegensatz zur DemRep auch gefeiert, was ein wenig Streitereien zwischen den beiden Ländern auf der Insel gab. Scheinbar hat sich das aber nicht in Infektionszahlen bemerkbar gemacht.
Ich erwähnte das nur, weil qbz meinte, dass die Maßnahmen entscheidend seien. Dort gibt es fast keine.

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1588866)
... bleibt die dortige Bevölkerung für SARS-CoV2 aber auch immunologisch naiv und früher oder später wird es mutmaßlich auch dort massive Ausbrüche geben, wenn eine der besonders leicht übertragbaren Mutanten ihren Weg dorthin findet (sofern man dem nicht mit flächendeckenden Impfungen zuvorkommt). Das legen die Daten aus vielen anderen Entwicklungsländern nahe.
...

Das wäre für ein solches Land eine maximale Katastrophe. Ich hoffe, dass dem nicht so ist. Viele Menschen haben nicht mal fließendes Wasser, nur gelegentlich Strom, haben den Glauben in das Gesundheitssystem und die Regierung längst komplett verloren und es gibt eine echte Impfskepsis.
Unser Problem mit der etwas schleppenden Impfung, den Fehlern, die Spahn und Merkel möglicherweise gemacht haben, die teilweise heruntergefahrene Wirtschaft, den Ausverkauf der Tests beim Aldi und der fehlende Urlaub sind vergleichsweise harmlos und eigentlich beneidenswert.
:Blumen:

Helios 06.03.2021 18:34

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1588894)
.................
wenn im ganzen Land NRW die Kacke am dampfen ist.
..............

NRW ist sicher, weil da der Karl Josef das sagen hat - er ist Impf-Bulle und alles was nicht bei 3 am Baum ist, hat Pech gehabt und wird gepieckst - Karl Josef will "Meter machen", hat er über dem Bildschirm verbreiten lassen (100k 1. und 100k 2. Impfungen pro Woche, dabei hat er geschimpft - er könne mehr...).


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