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Nobodyknows 30.12.2017 06:16

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1351516)

Hoffe, dass bei den Asilanten und Sührern keine so hohen Messlatten angelegt werden. Wobei, gleiches Recht für alle!

Hoffe, Du fühlst dich nach diesem Kommentar besser.
Zeigt er doch, was Du so bei Diskussionen in sozialen Hetzwerken drauf hast.
Bist ein toller Kerl, Trimichi!

Ehrfürchtig grüßt
N. :Huhu:

Trimichi 30.12.2017 08:29

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1351579)
Hoffe, Du fühlst dich nach diesem Kommentar besser.
Zeigt er doch, was Du so bei Diskussionen in sozialen Hetzwerken drauf hast.
Bist ein toller Kerl, Trimichi!

Ehrfürchtig grüßt
N. :Huhu:

Tut mir leid. Ich hatte mich nur gegen den bösen Lidlracer verteidigt. Ich darf das..

Außerdem hatten wir es gestern übertrieben mit dem Training in den barracks. Der Bizeps war vielleicht groß. Ok, war wohl zuviel Testosteron im Spiel. Freut euch und frohlocket, in Berlin gibt es sichere und unsichere Zonen zur Silvsternacht. Find ich megagut!! What to say, Silvester und Asylant, dass kann ich schwer auseinanderhalten orthographisch. Erstens.

Es ging später darum, wie man einen Nahkampfspezi mit GSG9 Ausbildung, der für die Mafia arbeitet, unschädlich macht, falls er durchdreht. Anschließend gab es einen Umtrunk, wir diskutierten über den Rührer. Tut mir leid, ich war wohl gedanklich beim Rührer. Nicht Sührer! Rührer! Kennst du auch den Rührer? Zweitens.

So oder so, Restalkohol, hier gibts Rühreier. Ist das nicht rührend?

Vielen dank!!

Drittens: Entschuldigung.


M.

MattF 30.12.2017 10:45

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351577)
Ja, schwer einzuschätzen. Es gibt jedoch eine Konstante in all dem Wirrwarr. Und diese Konstante ist das ständige Abnehmen der Religiosität bei zunehmender Bildung und zunehmendem Wohlstand, sofern man den Durchschnitt der Bevölkerung betrachtet (also keine Inseln oder Stände). Darauf scheint einigermaßen Verlass zu sein.


Kannst du das an Daten und Fakten ausserhalb Deutschlands nachweisen?

Ich würds mir wünschen allerdings glaub ich nicht dran. Hab gerade gelesen, dass das Christentum in Europa tatsächlich etwas auf dem Rückzug ist, im Rest der Welt aber boomt.

https://www.nzz.ch/meinung/der-chris...tik-ld.1341149


Wobei es da etwas oberflächlich letztlich um das Weihnachtsfest geht, was mit Christentum eigentlich wenig zu tun hat.

Aber ich sehe im Moment nicht, dass weltweit Religion zurück geht und die Bildung nimmt ja auch weltweit zu,




.
Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351577)

Diese ständige Erosion religiöser "Werte" und Gruppen, und immer nur in eine Richtung, ist schon ziemlich deutlich, oder irre ich mich?

Kommt sicher auch darauf an was man unter Religion versteht.

Manche verstehen den "Glauben" der Appel Jünger an ihr Produkt schon als Religion.

Man hat Appel und Samsung Kunden einer MRT unterzogen und erkannt, wenn Appel Nutzer ihr Produkt sehen, werden Gehirnregionen stimuliert wie bei Gläubigen bzw. bei Vorgängen die einem allgem gut tun, während Samsung Kunden reational an ihr Produkt heran gehen. Sehr verkürzt!(Quelle kann ich dir gerne noch raus suche, ist aber insgesamt ein Artikel aus der Katapult).

http://www.katapult-shop.de/epages/8...7/Products/108


Religion schafft Identität und Gruppenzugehörigkeit. Das ist aktuell ein Bedürfnis des Menschen, bzw. viele Menschen leben unbewusst danach, dass sie dem Strom folgen.

Für eine Zukunft gibt es daher 2 Möglichkeiten.


1. Man ersetzt Religion durch andere identitätsstiftende Konstrukte, wo man dann fragen kann: Sind die wirklich besser?

2. Man bringt die Aufklärung zu Ende. Da sind viele Christen nämlich kaum weiter als Muslime, auch wenn das gerne behauptet wird. Wir lassen uns verführen (führen) manipulieren und das gerne, weil Konsumieren ein gutes Gefühl gibt. Egal ob ich einen Gottesdients, ein neues TT oder ... konsumiere.

MfG
Matthias

keko# 30.12.2017 14:46

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351577)
Ja, schwer einzuschätzen. Es gibt jedoch eine Konstante in all dem Wirrwarr. Und diese Konstante ist das ständige Abnehmen der Religiosität bei zunehmender Bildung und zunehmendem Wohlstand, sofern man den Durchschnitt der Bevölkerung betrachtet (also keine Inseln oder Stände). Darauf scheint einigermaßen Verlass zu sein.

Auch was die religiösen Gruppen als "religiös" bezeichnen, wird immer weniger religiös. Damit meine ich, dass es sich immer weiter von den ursprünglichen Traditionen oder Geboten entfernt und dem säkularen Mainstream annähert, vor allem dann, wenn damit Annehmlichkeiten für einen selbst verbunden sind. (Beispielsweise der Umgang mit Sex.) Lediglich Randgruppen radikalisieren sich -- aber genau das macht es eben aus: dass sie zu Randgruppen geworden sind.

Diese ständige Erosion religiöser "Werte" und Gruppen, und immer nur in eine Richtung, ist schon ziemlich deutlich, oder irre ich mich?

Wäre DE ein abgeschlossenes Land, würde ich dir sofort zustimmen. Denn dann wären Religionen hier tatsächlich auf dem absteigenden Ast. Aber wir erleben stetige Zuwanderung aus christlich geprägten osteuropäischen Ländern oder eben starke Zuwanderung aus muslimischen Ländern seit der Flüchtlingskrise. Ich sage es mal mit einem Augenzwinkern: wenn sich das deutsche Atheistenpaar mit 30+ überlegt, ein Kind zu bekommen und junge, religiöse Zuwanderer in dem Alter schon 2 oder 3 Kinder haben und zudem die Vererbungstheorie von Klugschnacker greift, kann sich das in wenigen Generationen komplett drehen. Das ist dann einfache Mathematik, in dem Fall trifft Zerfall auf Wachstum ;)

qbz 30.12.2017 14:49

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1351610)
.......
2. Man bringt die Aufklärung zu Ende. Da sind viele Christen nämlich kaum weiter als Muslime, auch wenn das gerne behauptet wird. Wir lassen uns verführen (führen) manipulieren und das gerne, weil Konsumieren ein gutes Gefühl gibt. Egal ob ich einen Gottesdients, ein neues TT oder ... konsumiere.
......

Sicher verwandelt unsere Gesellschaft alles und jedermann/frau in Waren, damit sich das Kapital überall verwerten kann.
Die Weltreligionen setzen in meinen Augen heute vor allem da an, wo unser Wirtschaftssystem auf grossen, weltweiten sozialen Ungleichheiten beruht, und Menschen sich selten nach ihren Fähigkeiten und Bedürfnissen entwickeln können, sondern Angst haben müssen vor Hunger, Mangelversorgung, Obdachlosigkeit. Das Leben des einzelnen erscheint abhängig von wirtschaftichen und politischen Gesetzmässigketien, die hinter dem Rücken der Menschen ablaufen und die sie weder bestimmen noch kontrollieren noch durchschauen. Um die Ängste zu betäuben, braucht es deswegen das Opium für das Volk. ;) In DE zählen ca. 30 % der Menschen als nichtreligiös, weltweit ca. 16 % .

qbz 30.12.2017 15:04

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1351652)
Wäre DE ein abgeschlossenes Land, würde ich dir sofort zustimmen. Denn dann wären Religionen hier tatsächlich auf dem absteigenden Ast. Aber wir erleben stetige Zuwanderung aus christlich geprägten osteuropäischen Ländern oder eben starke Zuwanderung aus muslimischen Ländern seit der Flüchtlingskrise. Ich sage es mal mit einem Augenzwinkern: wenn sich das deutsche Atheistenpaar mit 30+ überlegt, ein Kind zu bekommen und junge, religiöse Zuwanderer in dem Alter schon 2 oder 3 Kinder haben und zudem die Vererbungstheorie von Klugschnacker greift, kann sich das in wenigen Generationen komplett drehen. Das ist dann einfache Mathematik, in dem Fall trifft Zerfall auf Wachstum ;)

Mehrheitlich passen sich die hier aufgewachsenen späteren Migrantengenerationen bei der Kinderanzahl irgendwann an, je nach sozialem Status.
Aber Du hast natürlich recht: Die Flüchtlinge bringen aufgrund ihrer besonders starken sozialen Unsicherheit und Ungesicherheit ihres Lebens Traumatisierung und Ängste mit und erscheinen für religiöse Ideen empfänglicher als der deutsche Durchschnittsbürger. Ausserdem bieten gerade die religiösen Gemeinden den Migranten ein Stück alte Heimat / Vertrautheit, unabhängig ob es osteuropäische Juden, orthodoxe oder aramäische Christen oder Moslems sind.

Jörn 30.12.2017 16:21

Was ist mit der zweiten Generation? Die Kinder der Flüchtlinge? Sie wachsen in einer freiheitlichen, säkularen Gesellschaft auf. Google beantwortet mühelos viele Fragen, die sich frühere Generationen noch ergebnislos gestellt haben. Beispielsweise gibt Google in 0,01 Sekunden eine Antwort auf die Frage: "Wie kann das Universum aus dem Nichts entstehen?". Immer weniger Menschen werden daher überhaupt einen Grund finden, sich mit Engeln und Geistern zu beschäftigen, wenn bereits alle wesentlichen Fragen zufriedenstellend beantwortet wurden.

Natürlich sind diese Antworten teilweise komplex. Das öffnet die Tür für Scharlatane. Ein gutes Beispiel dafür ist Astro-TV und die Anruf-Sendung "Objektiv" von k-tv (katholisches TV), bei denen die Anrufer (meist alte Frauen) eine verblüffende Einfalt demonstrieren, was bei allem Verständnis für unterschiedliche Lebenswege durchaus Spott verdient hat. Sowas wird's sicher immer geben. Aber wird es gesellschaftlich relevant sein?

Ich finde, man darf sich von kleinen Auf- und Abbewegungen nicht den Blick für das größere Bild verstellen lassen. Immer mehr Fragen, die früher zur Domäne der Religionen gehörten, werden von der Wissenschaft beantwortet. Aber nicht nur die Fragen/Antworten werden daraufhin der Wissenschaft zugestanden, sondern die gesamte Domäne. Beispielsweise ist die Frage der Krankheiten eine rein wissenschaftliche Domäne geworden, und niemand würde hier auf die Idee kommen, einen Pastor dazu zu konsultieren. Im Gegenteil: Wenn jemand böse Geister oder irgendwelche Jungfrauen als Ursache für eine Krankheit vermutet, gilt er bereits nicht mehr als gläubig, sondern als verrückt (zumindest als verschroben). Die Kirchen wollen diese Domäne gar nicht zurückgewinnen, weil es absurd wäre (der aktuelle Papst mit seinem Teufelswahn ist eine Ausnahme).

Es gibt nicht ein einziges Beispiel für eine Domaine, bei der die Wissenschaft einst die beste/populärste Antwort lieferte, und bei der die Religion diese Rolle zurückgewinnen konnte. Was einmal verloren war, blieb verloren. Die hier und da aufflammende neue Religiosität (derzeit in Afrika und Latein-Amerika) verfügt über ein immer kleiner werdendes Spielfeld.

Dafür gibt es ein ziemlich spektakuläres Beispiel:

Ohne dass es großartig bemerkt wurde, hat die Religion es aufgegeben, die Welt erklären zu wollen. Stattdessen hat man umgeschwenkt auf "Moral", und zwar so erfolgreich, dass heute allgemein angenommen wird, dies wäre schon immer das zentrale Anliegen des Christentums oder der Bibel gewesen.
Tatsächlich spielt "Moral" in der Bibel kaum eine Rolle. Auch menschlich-seelische Bedürfnisse spielen dort kaum eine Rolle. Das Wohlergehen des einzelnen Individuums sind 95% der Bibeltexte völlig schnuppe. (In der Bibel sterben kleine Kinder am laufenden Band; über die Trauer der Eltern erfährt man nichts. Eine Mutter kocht irrtümlich, von Gott geblendet, ihren Sohn. Außer Schadenfreude gibt die Bibel dazu keinen Kommentar.)

qbz 30.12.2017 17:44

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351673)
......
Es gibt nicht ein einziges Beispiel für eine Domaine, bei der die Wissenschaft einst die beste/populärste Antwort lieferte, und bei der die Religion diese Rolle zurückgewinnen konnte. Was einmal verloren war, blieb verloren. Die hier und da aufflammende neue Religiosität (derzeit in Afrika und Latein-Amerika) verfügt über ein immer kleiner werdendes Spielfeld.
......

Die Ergebnisse der Naturwissenschaften sind objektiv, ihre Verwendung jedoch bleibt interesse- und machtgeleitet (z.b. durch Patente und Monopolabsprachen, private Aneignung von kollektiv erarbeitetem Wissen). Solange das so bleibt und Arme keine Medikamente und keine Gesundheitsversorgung sowie keine Möglichkeit für die freie Anwendung von Wissenschaftsergebnissen (Patente) erhalten, leben die Religionen weiter. Sie lenken sehr gut von den eigentlichen Ursachen ab und helfen, für Feldzüge zu mobilsieren. Erst eine gerechtere Welt schafft IMHO auch eine Welt mit weniger Religion und Religionskriegen.

keko# 30.12.2017 18:59

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351673)
Was ist mit der zweiten Generation? Die Kinder der Flüchtlinge? Sie wachsen in einer freiheitlichen, säkularen Gesellschaft auf. Google beantwortet mühelos viele Fragen, die sich frühere Generationen noch ergebnislos gestellt haben. Beispielsweise gibt Google in 0,01 Sekunden eine Antwort auf die Frage: "Wie kann das Universum aus dem Nichts entstehen?". Immer weniger Menschen werden daher überhaupt einen Grund finden, sich mit Engeln und Geistern zu beschäftigen, wenn bereits alle wesentlichen Fragen zufriedenstellend beantwortet wurden.

Genauso könnte ich fragen, warum im Jahr 2017 trotz Google mitten in Deutschland immer noch Frauen verhangen ein paar Schritte hinter ihren Männern herlaufen, teilweise beide mit Handy in der Hand? Du machst es dir zu einfach, wenn du von Engeln und Geistern sprichst, die man austreiben muss. Religion ist nicht selten Machtausübung und nicht selten gegen Frauen. In DE ist alles freiwillig: gehst in die Kriche oder nicht, gehst in Reli-Unterricht oder nicht. Das ist nicht überall so.
Indem wir hier im Thread ja immer über christliche Religion sprechen (müssen), machen wir es uns sehr einfach. DE ist diesbezüglich in seiner Allgemeinheit durch, auch wenn es den einen oder anderen noch betrfft. Ich habe keine Umfrage und Wunschliste für das Jahr 2018 gesehen, in der "Mehr Religionsfreiheit" oder "Weniger Einfluß der Krichen" o.ä. oben steht. Die Menschen haben längst andere Probleme.

LidlRacer 30.12.2017 19:13

Zumindest in Ägypten hat der Atheismus wohl erst mal schlechte Karten:
Gesetz gegen Atheisten
Ägypten erklärt Nichtgläubige zur Gefahr fürs Land

Jörn 30.12.2017 21:11

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1351696)
Genauso könnte ich fragen, warum im Jahr 2017 trotz Google mitten in Deutschland immer noch Frauen verhangen ein paar Schritte hinter ihren Männern herlaufen, teilweise beide mit Handy in der Hand?

Die Frage ist jedoch nicht, ob eine Frau das tut. Sondern die Frage ist, wieviele Frauen ihren Männern noch hinterher laufen, und ob diese Zahl zunimmt oder abnimmt, und zwar gemessen über zwei oder drei Generationen je 25 Jahren.

Mich interessiert jedoch vor allem das Christentum und die betreffenden Länder.

Hat es jemals eine christliche Bewegung gegeben, die zuvor erkämpfte Freiheitsrechte wieder abschaffen konnte? Mir sind solche Beispiele nicht bekannt, und falls es sie geben sollte, sind es einsame Ausnahmen. Irre ich mich?

keko# 30.12.2017 22:26

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351719)
Die Frage ist jedoch nicht, ob eine Frau das tut. Sondern die Frage ist, wieviele Frauen ihren Männern noch hinterher laufen, und ob diese Zahl zunimmt oder abnimmt, und zwar gemessen über zwei oder drei Generationen je 25 Jahren.

Mich interessiert jedoch vor allem das Christentum und die betreffenden Länder.

Hat es jemals eine christliche Bewegung gegeben, die zuvor erkämpfte Freiheitsrechte wieder abschaffen konnte? Mir sind solche Beispiele nicht bekannt, und falls es sie geben sollte, sind es einsame Ausnahmen. Irre ich mich?

Sicher nimmt die Zahl der Frauen bei steigender Bildung und entsprechendem sozialen Umfeld ab und ich wünsche mir das auch. Egal in welcher Religion. Nur besteht manchmal gar nicht mehr die Notwendigkeit einer Anpassung, wenn man in sein gewohntes Umfeld migriert. Selbst erlebt habe ich das in New York, gesehen in Paris oder London. D.h. du erreichst manche Menschen gar nicht mehr.

Deine Frage "Was ist mit der zweiten Generation?" kannst du dir selbst beantworten, denn wir haben schon seit 2 Generationen Einwanderer mit einer anderen Religion. Andere Länder haben noch viel mehr Erfahrung: Ein Teil wird sich der Umgebung anpassen, ein Teil ein bisschen, ein Teil gar nicht. Das ist völlig menschlich und machen Deutsche woanders genauso. Religionsfrei wird DE also so schnell nicht werden. ;)

Schwarzfahrer 30.12.2017 22:38

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351719)
Die Frage ist jedoch nicht, ob eine Frau das tut. Sondern die Frage ist, wieviele Frauen ihren Männern noch hinterher laufen, und ob diese Zahl zunimmt oder abnimmt, und zwar gemessen über zwei oder drei Generationen je 25 Jahren.

Nach Augenzeugenberichten trugen vor 30 Jahren in Tunesien und Algerien 90 % aller Frauen kein Kopftuch. Heute sind es höchstens 10 %, und diese müssen sich tätliche Angriffe auf offener Straße gefallen lassen. Eine fortschreitende Säkularisierung ist hier leider kaum erkennbar.

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351719)
Mich interessiert jedoch vor allem das Christentum und die betreffenden Länder.

Dann geht es Dir also nicht um Religionskritik allgemein (die ich in einigen Punkten teile) sondern speziell um Kritik am Christentum? Was unterscheidet nach Deinen rationalen Kriterien das Christentum von anderen (speziell monotheistischen) Religionen?

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351719)
Hat es jemals eine christliche Bewegung gegeben, die zuvor erkämpfte Freiheitsrechte wieder abschaffen konnte? Mir sind solche Beispiele nicht bekannt, und falls es sie geben sollte, sind es einsame Ausnahmen. Irre ich mich?

Spontan fällt mir da z.B. die Gegenreformation ein, in dessen Zuge in großen Teilen Europas die erkämpfte Religionsfreiheit mehr oder weniger vollständig eliminiert wurde. Und wie sind Sekten zu sehen, die ihren Mitgliedern viele der Freiheiten verwehren, die die restliche Bevölkerung genießt - und die trotzdem konstant Zulauf bekommen von Menschen, die genau diese Freiheit offenbar (für mich unverständlich) aufgeben?

qbz 30.12.2017 23:29

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1351740)
........
Spontan fällt mir da z.B. die Gegenreformation ein, in dessen Zuge in großen Teilen Europas die erkämpfte Religionsfreiheit mehr oder weniger vollständig eliminiert wurde. Und wie sind Sekten zu sehen, die ihren Mitgliedern viele der Freiheiten verwehren, die die restliche Bevölkerung genießt - und die trotzdem konstant Zulauf bekommen von Menschen, die genau diese Freiheit offenbar (für mich unverständlich) aufgeben?

Neben der Gegenreformation, die mir da auch spontan einfiel, und der Rolle der Jesuiten bei der Gegenreformation würde ich in der Neuzeit als restaurative und repressive Bewegung vor allem den sog. Klerikalfaschismus zählen, der in Italien, Spanien und anderen Ländern im 20. Jahrhundert mit faschistischen Regierungen eng zusammenarbeitete.

"Weiter enthielt der Vertrag (zwischen Papst und Mussolini) ein Konkordat, in dem der Katholizismus zur Staatsreligion erhoben, der Religionsunterricht verpflichtend eingeführt, eine zivile Scheidung untersagt und das italienische Rechtssystem dem Kanonischen Recht angepasst wurde.
Für die katholische Kirche war dies eine Übereinkunft, die eine Rechristianisierung Italiens einleiten sollte und damit den Status der Religion wieder deutlich hervorhob; für Mussolini war es ein vorteilhafter Kompromiss, der seinem Regime in einem nie da gewesen Maße Akzeptanz verschaffte."

feinkost 30.12.2017 23:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1351657)
Die Flüchtlinge bringen aufgrund ihrer besonders starken sozialen Unsicherheit und Ungesicherheit ihres Lebens Traumatisierung und Ängste mit und erscheinen für religiöse Ideen empfänglicher als der deutsche Durchschnittsbürger. Ausserdem bieten gerade die religiösen Gemeinden den Migranten ein Stück alte Heimat / Vertrautheit, unabhängig ob es osteuropäische Juden, orthodoxe oder aramäische Christen oder Moslems sind.


Ich frage mich immer wieder wie es nach dem 2 . Weltkrieg die Vertriebenen aus den damaligen deutschen Ostgebieten geschafft haben hier klar zu kommen. So mit den ganzen Traumata.

Zur Erinnerung: Zig Hunderte Kilometer durch Eis und Frost. Die Leute sind verreckt wie die Fliegen. Die Russen am Hacken und die wollten keine Wolldecken spenden.

Zum Vergleich: Einmal über die Grenze in die Türkei, vielleicht ein paar dutzend Kilometer. Dort herrscht kein Krieg. Vielleicht noch nen netten Spaziergang mit Mobiltelefon in der Hand nach Griechenland gefällig. Und dann nach Deutschland. Weshalb wollen wohl die meisten hierher, obwohl es hier von Nazis nur so wimmelt?

qbz 31.12.2017 00:06

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1351740)
....
Nach Augenzeugenberichten trugen vor 30 Jahren in Tunesien und Algerien 90 % aller Frauen kein Kopftuch. Heute sind es höchstens 10 %, und diese müssen sich tätliche Angriffe auf offener Straße gefallen lassen. Eine fortschreitende Säkularisierung ist hier leider kaum erkennbar.
......

Als ich Algerien vor ca. 35 Jahren bereiste, hatten Frauen und Männer auf Flughäfen ausserhalb Algiers getrennte Warteräume für den Flug und alle einheimischen Frauen trugen dort Kopftuch. In manchen Bezirken von Algier war das natürlich anders, was noch am kolonialen Einfluss lag.

Es fand wie Du schreibst unbestreitbar eine Islamisierung in den vergangenen Jahrzehnten in diesen Ländern statt. Sie begann z.T. schon während der Entkolonialiserung, wobei die in Algerien eher sozialistisch geprägten Teile der Befreiungsbewegungen (FLN) selbst nie atheistisch auftraten (immer schon auch muslimisch), aber parallel den islamischen Fundamentalismus ablehnten und deren Vertreter in der Vergangenheit verfolgten. Das hat sich geändert, das "arme" Volk und Teile der arbeitslosen Jugend ohne Perspektive wählen heute rein islamistisch.

Klugschnacker 31.12.2017 00:10

Zitat:

Zitat von feinkost (Beitrag 1351752)
Vielleicht noch nen netten Spaziergang mit Mobiltelefon in der Hand nach Griechenland gefällig. Und dann nach Deutschland.

Das musste ich jetzt tatsächlich mehrmals lesen, bis ich begreifen konnte, was Du da allen Ernstes sagst.

qbz 31.12.2017 00:46

Zitat:

Zitat von feinkost (Beitrag 1351752)
Ich frage mich immer wieder wie es nach dem 2 . Weltkrieg die Vertriebenen aus den damaligen deutschen Ostgebieten geschafft haben hier klar zu kommen. So mit den ganzen Traumata.

Zur Erinnerung: Zig Hunderte Kilometer durch Eis und Frost. Die Leute sind verreckt wie die Fliegen. Die Russen am Hacken und die wollten keine Wolldecken spenden.

Man erinnert sich halt vor allem an das eigene Leid, an die Flucht im Winter; über die vorausgegangene Vertreibung, den Abtransport und die Ermordung der Juden aus den deutschen Ostgebieten, über das Niederbrennen der polnischen, russischen Dörfer durch die Wehrmacht und die Erschiessungen sprach niemand ohne Befragungsnot von den ehemaligen Bewohnern der deutschen Ostgebiete. (Meine Schwiegermutter floh aus Königsberg, heute Kaliningrad, im Winter 1945, mein Schwiegervater kam erst Jahre später aus der russischen Kriegsgefangenschaft aus Sibirien nach Berlin-West zurück. (inhaftiert seit der Niederlage bei Stalingrad)).

Zitat:

Zum Vergleich: Einmal über die Grenze in die Türkei, vielleicht ein paar dutzend Kilometer. Dort herrscht kein Krieg. Vielleicht noch nen netten Spaziergang mit Mobiltelefon in der Hand nach Griechenland gefällig. Und dann nach Deutschland. Weshalb wollen wohl die meisten hierher, obwohl es hier von Nazis nur so wimmelt?
Die Berichte, welche ich über die Flüchtlingslager in Griechenland und die Situation an der EU-Aussengrenze und über die Lager in Libyen gelesen habe, vermitteln mir ein ziemlich anderes Bild.

Ausgangspunkt war doch der von mir angeführte Zusammenhang von ungesicherter Existenz und Zuwendung zur Religion. Dass die Verbände der deutschen Vertriebenen vor allem die Parteien mit dem C in DE unterstützten, bestätigt eigentlich meine Annahme.

MattF 31.12.2017 07:11

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351719)
Hat es jemals eine christliche Bewegung gegeben, die zuvor erkämpfte Freiheitsrechte wieder abschaffen konnte? Mir sind solche Beispiele nicht bekannt, und falls es sie geben sollte, sind es einsame Ausnahmen. Irre ich mich?


Ich würde mal in die USA schauen. Die Envangelikalenbewegung ist sicher ein massiver Rückschritt für die Aufklärung, die Rationalität und auch für die Freiheit und Selbstbestimmung insbesondere der Frauen. Und die wächst meines Wissens und hat jetzt sogar eine Präsidenten durchgesetzt, der auch real das Recht ändert.

Jörn 31.12.2017 10:37

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1351759)
Ich würde mal in die USA schauen. Die Envangelikalenbewegung ist sicher ein massiver Rückschritt für die Aufklärung, die Rationalität und auch für die Freiheit und Selbstbestimmung insbesondere der Frauen. Und die wächst meines Wissens und hat jetzt sogar eine Präsidenten durchgesetzt, der auch real das Recht ändert.

Welche Freiheitsrechte wurden in den USA also durch die Evangelikalen wieder abgeschafft? Beispielsweise für die Frauen?

Ich würde gerne nochmal betonen, dass es mir um langfristige Entwicklungen geht, die über mehrere Generationen reichen. Die bisherigen Gegenbeispiele scheinen mir eher kurzfristige Anekdoten zu sein.

Man sollte auch beachten, dass wachsende religiöse Gruppen nicht zwangsläufig bedeuten, dass die atheistische Gruppe kleiner wird. Beispielsweise breitet sich der Katholizismus in Latein-Amerika und China derzeit zu Lasten anderer Religionen aus, während die Gruppe der Atheisten gleichzeitig zunimmt. Evangelikale Gruppen wachsen oft zu Lasten der moderat-gläubigen Gruppen. Die Frage ist dann, welche Gruppe die Mehrheit gewinnt.

Ich beziehe mich aufs Christentum.

Vermutlich ist das Thema nicht so ergiebig wie ich dachte, und ich will den Thread nicht kapern. Wir können uns gerne wieder einem anderen Aspekt zuwenden.

keko# 31.12.2017 11:54

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351780)

Ich beziehe mich aufs Christentum.

Dein ständiges Beziehen auf das Christentum und dann womöglich auf DE kommt mir ein wenig künstlich vor. Diese "Schlacht" in DE ist längst geschlagen (bitte nicht wörtlich nehmen!). Hat dich diser Thread zu irgendwelchen echten Aktivitäten ausserhalb des Forums bewogen? Vermutlich blieb es beim Lesen und Schreiben, so wie bei mir auch. Habe ich hier etwas gelernt, dass ich vorher noch nicht wußte? Nein, ich kenne diese Diskussionen aus meiner Schulzeit in den 70er und 80er Jahren.
Wir hatten vor einem Jahr einen islamistisch motivierten Anschlag in Berlin mit vielen Toten. Wenn du diese Tage auf dem Stuttgarter Weihnachtsmakt warst, dann bist du i.d.R. an einigen Betonabsperrungen vorbei und ebenso an schwer bewaffneten Polizisten. Gestern lese ich völlig verwirrt über eine "Sicherheitszone" für Frauen bei der Silvesterparty. Wenn du ernsthaft an religiösen Fanatikern interessiert bist, warum gehst du dann nicht dagegen an?

Klugschnacker 31.12.2017 12:06

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1351790)
Habe ich hier etwas gelernt, dass ich vorher noch nicht wußte? Nein, ich kenne diese Diskussionen aus meiner Schulzeit in den 70er und 80er Jahren.

Dann habe ich Dich eindeutig unterschätzt. Das vereinte Wissen der Diskutierenden hier, die aus ganz verschiedenen Blickwinkeln argumentieren, hat mein eigenes Wissen eindeutig überstiegen und damit erweitert. Wenn Du das alles bereits vorher wusstest: Chapeau!

Aber halt! Zumindest über den Mechanismus der Evolution hast Du in diesem Thread zweifellos etwas gelernt. Über Mutation und Selektion sagtest Du früher:

:)

qbz 31.12.2017 12:13

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351780)
.......
Ich würde gerne nochmal betonen, dass es mir um langfristige Entwicklungen geht, die über mehrere Generationen reichen. Die bisherigen Gegenbeispiele scheinen mir eher kurzfristige Anekdoten zu sein.
........
Ich beziehe mich aufs Christentum.

Vermutlich ist das Thema nicht so ergiebig wie ich dachte, und ich will den Thread nicht kapern. Wir können uns gerne wieder einem anderen Aspekt zuwenden.

Na ja, kurze Anekdoten der Geschichte hinterlassen manchmal natürlich auch langwirkende Erinnerungsspuren. So z.B. die Zeit der Herrschaft der Jakobiner in Frankreich, welche die christlichen Feiertage abschafften und die Kirchen in "Tempel der Vernunft" umwandelten. Sogar der Vatikanstaat war durch Frankreich besetzt, die Monarchie im Vatikan abgeschafft und stattdessen eine Republik ausgerufen. Der abgesetzte Papst starb in französischer Gefangenschaft. Ein paar Jahre später garantierte dann der neue Machthaber Napoleon wieder den Vatikanstaat mit einem neuen Papst.

"Am 23. November 1793 verabschiedete der Nationalkonvent ein Gesetz, das alle Kirchen von Paris den Konfessionen entzog und zu „Tempeln der Vernunft“ machte und verlangte, dass an jedem Décadi (zehnten Tag) des neuen Revolutionskalenders das „Fest der Vernunft“ gefeiert werden solle. Die für die Entchristianisierung höchst bedeutsame Kalenderreform bezweckte, den ganzen bisherigen, christlich geprägten Lebensrhythmus der Menschen zu verändern. Diese Maßnahmen verbreiteten sich über staatliche und halbstaatliche Organe sowie Zeitungen wie beispielsweise den Père Duchesne von Paris aus über weite Teile Frankreichs. Orte und Straßen, deren Namen einen christlichen Gehalt hatten, wurden umbenannt. So wurde im Département Indre-et-Loire das Wort Dimanche (Sonntag) abgeschafft, aus der Stadt Saint-Tropez wurde Héraclée. Der Kult der Vernunft und der fortgesetzte Angriff auf althergebrachte Gewohnheiten stießen in der Bevölkerung auf breiten Widerstand und kollidierten schließlich wegen ihres atheistischen Gehalts mit den theistischen Glaubensüberzeugungen des Revolutionsführers Maximilien de Robespierre. Auf dessen Betreiben mahnte der Nationalkonvent schon am 6. Dezember 1793 die freie Religionsausübung an, die er aufrechtzuerhalten versprach. An den getroffenen Maßnahmen änderte sich jedoch nichts, und die Kirchen blieben zivilreligiöse Tempel. Der Status quo endete erst Ende März 1794; nach der Verfolgung und Hinrichtung der Hébertisten wurde der Kult der Vernunft unterdrückt."

https://de.wikipedia.org/wiki/Entchristianisierung

Jörn 31.12.2017 12:43

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1351790)
Hat dich dieser Thread zu irgendwelchen echten Aktivitäten ausserhalb des Forums bewogen?

Tatsächlich lasse ich mich zu "Aktivitäten" außerhalb des Forums hinreißen. Ich finde es wichtig, sichtbar zu sein und Argumente zu präsentieren, denn sonst wirkt es so, als gäbe es keine Argumente. Beispielsweise in den Leser-Kommentaren (online) großer Zeitungen. Dass die Verkündungen der Kirchen nicht unkommentiert bleiben, ist mir ein wichtiges Anliegen. Das Internet ist dazu eine gute Plattform.

Zu meinen spektakulären Großtaten für 2017 zählen diverse Debatten in Kirchen, eine davon im Kölner Dom. (Muss man sich erstmal trauen.)

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1351790)
Habe ich hier etwas gelernt, dass ich vorher noch nicht wußte? Nein, ich kenne diese Diskussionen aus meiner Schulzeit in den 70er und 80er Jahren.

Ich habe hier durchaus gute Argumente gefunden, um damit meine "Waffenkammer" aufzustocken und beide Seiten besser einschätzen zu können. Für mich war und ist es eine Fundgrube. Ich hoffe, dass über Google viele Leute hier hereinstolpern. Allein die Tatsache, dass eine Debatte überhaupt stattfindet, und auf passablem Niveau, ist nicht selbstverständlich.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1351790)
Wenn du ernsthaft an religiösen Fanatikern interessiert bist, warum gehst du dann nicht dagegen an?

Ich wende mich generell gegen den unbegründeten Glauben. Die islamistischen Attentate seit 9/11 sind ein Auslöser, meine Kritik daran offensiv und öffentlich zu vertreten.

Der Islamismus ist aber nur eine (zufällige) Ausprägung eines Problems, welches grundsätzlicher Natur ist, nämlich, dass Leute unbegründet und unkritisch glauben und davon nicht abzubringen sind. Die öffentliche Debatte verlief nach 9/11 so, dass die Terroristen schlicht den falschen Glauben hatten, während der religiöse Glaube als solcher nicht hinterfragt wurde.

Insofern trifft meine Kritik am Glauben immer jede Art von religiösem Glauben.

Sobald es jedoch konkret wird, muss ich mich auf das beschränken, wovon ich wenigstens etwas Ahnung habe. Das ist das Christentum.

Jörn 31.12.2017 18:50

Jedenfalls Euch allen ein frohes Jahr 2018!

:liebe053:

Vicky 31.12.2017 18:51

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351912)
Jedenfalls Euch allen ein frohes Jahr 2018!

:liebe053:

Dir auch!!! :-):Prost: :Prost: :Prost:

LidlRacer 31.12.2017 19:13

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351805)
Zu meinen spektakulären Großtaten für 2017 zählen diverse Debatten in Kirchen, eine davon im Kölner Dom. (Muss man sich erstmal trauen.)

Klingt interessant! :)
Wie läuft sowas, aus welchem Anlass, mit wem usw. ...?

Ich habe noch keine Debatten in Kirchen erlebt, verkehre dort allerdings auch nur höchst selten.

MattF 31.12.2017 19:36

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351805)

Der Islamismus ist aber nur eine (zufällige) Ausprägung eines Problems, welches grundsätzlicher Natur ist, nämlich, dass Leute unbegründet und unkritisch glauben und davon nicht abzubringen sind. Die öffentliche Debatte verlief nach 9/11 so, dass die Terroristen schlicht den falschen Glauben hatten, während der religiöse Glaube als solcher nicht hinterfragt wurde.

Insofern trifft meine Kritik am Glauben immer jede Art von religiösem Glauben.


Um Terrorist zu werden brauch man aber keinen religiösen Glauben.


Z.b. der RAF Terror oder anderer linker Terror bis hin zum Terror des Sowjet Regimes (Stalin, Gulag usw.) braucht keinen religiösen Glauben.

Haben die RAF Terroristen auch unkritisch geglaubt? Würde man sie fragen würden sie dem wehemend widersprechen und sagen ihr Glaube an die Weltrevolution, bzw. Kampf gegen den faschistischen Kapitalismus war gespeist aus grundsätzlicher gesellschaftlicher Analyse.


Ein Muslim dessen Familie durch US Drohnen getötet wurde und der sich dann dem IS anschließt um die Amerikaner (oder generell die westliche Welt bzw. deren Einfluss) zu bekämpfen, macht der das wg. seines Glaubens oder weil seine Familie getötet wurde?


Ich glaube (:-) ) auch kaum, dass du ernsthaft der Meinng bist, allein durch das Abschaffen jeder Religion würde die Welt ein bessere Ort, falls doch halte ich das für extrem naiv.

MattF 31.12.2017 19:39

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351912)
Jedenfalls Euch allen ein frohes Jahr 2018!

:liebe053:

Die auch :liebe053: :liebe053: und allen anderen :Lachen2:

keko# 01.01.2018 22:51

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351805)
Der Islamismus ist aber nur eine (zufällige) Ausprägung eines Problems, welches grundsätzlicher Natur ist, nämlich, dass Leute unbegründet und unkritisch glauben und davon nicht abzubringen sind. Die öffentliche Debatte verlief nach 9/11 so, dass die Terroristen schlicht den falschen Glauben hatten, während der religiöse Glaube als solcher nicht hinterfragt wurde.

Die öffentliche Dabatte schwankt in DE meist zwischen "Schickt sie alle dahin, wo sie hergekommen sind" und "Piep, Piep, Piep - Wir haben uns alle lieb". Vielleicht findet DE da mal einen gesunden Mittelweg.

keko# 01.01.2018 23:00

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1351791)
Dann habe ich Dich eindeutig unterschätzt. Das vereinte Wissen der Diskutierenden hier, die aus ganz verschiedenen Blickwinkeln argumentieren, hat mein eigenes Wissen eindeutig überstiegen und damit erweitert. Wenn Du das alles bereits vorher wusstest: Chapeau!

Aber halt! Zumindest über den Mechanismus der Evolution hast Du in diesem Thread zweifellos etwas gelernt. Über Mutation und Selektion sagtest Du früher:


:)

Von diesem Thread profitiere ich hier und da, das habe ich auch schon gelegentlich erwähnt. Ich meinte lediglich, dass ich hier keine neuen Kritikpunkte an der Kirche erfahren habe. Zusammengefasst sind es dann wieder die altbekannten Punkte von Verlogenheit, Geld, Relgionskriege, Homophobie usw usf.
Kannst ja mal eine Liste aufstellen :Cheese:

Denn auch meine nette Sprachassistentin gibt nur Folgendes zum Besten:

Alexa, was sind die Verfehlungen der Kirche?
"Entschuldigung, das weiß ich leider nicht."

Dann kann es so schlimm ja nicht sein :Cheese:

keko# 01.01.2018 23:17

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1351805)
Insofern trifft meine Kritik am Glauben immer jede Art von religiösem Glauben.

Sobald es jedoch konkret wird, muss ich mich auf das beschränken, wovon ich wenigstens etwas Ahnung habe. Das ist das Christentum.

Naja, mittlerweile machen mir persönlich islamistische Extremisten mehr Sorgen, als das katholische tun. Auch sind meine Töchter trotz kath. Laufbahn recht selbstbewußte junge Frauen geworden. Diesbezüglich musst du dir in DE also wenig Sorgen machen. Du hättest sicher viel zu schreiben, würde der Stuttgarter Weihnachtsmarkt wegen kath. Extremisten bewacht :Cheese:

MattF 02.01.2018 09:08

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1352090)
Die öffentliche Dabatte schwankt in DE meist zwischen "Schickt sie alle dahin, wo sie hergekommen sind" und "Piep, Piep, Piep - Wir haben uns alle lieb". Vielleicht findet DE da mal einen gesunden Mittelweg.

Na ja es gibt ja einen Mittelweg, die Realität.

Es gibt auch nicht wirklich jemand in der Politik der "Piep, Piep, Piep - Wir haben uns alle lieb" sagt. Auch Grüne, Linke usw haben mittlerweile sehr differenzierte Meinungen. Die Grünen hätten in der Jamaika Koalition sehr viel Kreide gefressen.

Im Flüchtlingsrecht hat sich in den letzten 3 Jahren mehr getan, als in den 30 Jahren davor.

keko# 03.01.2018 12:42

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1352128)
Na ja es gibt ja einen Mittelweg, die Realität.

Es gibt auch nicht wirklich jemand in der Politik der "Piep, Piep, Piep - Wir haben uns alle lieb" sagt. Auch Grüne, Linke usw haben mittlerweile sehr differenzierte Meinungen. Die Grünen hätten in der Jamaika Koalition sehr viel Kreide gefressen.

Im Flüchtlingsrecht hat sich in den letzten 3 Jahren mehr getan, als in den 30 Jahren davor.

Ich meinte nicht die Politik, sondern z.B. Diskussionen in den sozialen Netzen.
Aber die Realität holt die Politiker ein und ich sehe eine Normalisierung, derartig erkennbar auch beim grünen OB von Tübingen, Boris Plamer.
https://www.facebook.com/ob.boris.pa...47306535308871

MattF 03.01.2018 13:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1352426)
Ich meinte t die Diskussionen in den sozialen Netzen.

Das hat natürlich ganz ganz viel mit Realität zu tun :Huhu: :Cheese:

anlot 03.01.2018 14:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1352426)
Ich meinte nicht die Politik, sondern z.B. Diskussionen in den sozialen Netzen.
Aber die Realität holt die Politiker ein und ich sehe eine Normalisierung, derartig erkennbar auch beim grünen OB von Tübingen, Boris Plamer.
https://www.facebook.com/ob.boris.pa...47306535308871

Würde die Ausführungen von Palmer sofort unterschreiben. Unglaublich für mich, dass jemand dagegen sein kann. Sorry, OT.

MattF 04.01.2018 11:10

Zitat:

Zitat von anlot (Beitrag 1352460)
Würde die Ausführungen von Palmer sofort unterschreiben. Unglaublich für mich, dass jemand dagegen sein kann. Sorry, OT.

In der Tat, kann man so stehen lassen.

Klugschnacker 04.01.2018 18:44

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1352092)
Von diesem Thread profitiere ich hier und da, das habe ich auch schon gelegentlich erwähnt. Ich meinte lediglich, dass ich hier keine neuen Kritikpunkte an der Kirche erfahren habe. Zusammengefasst sind es dann wieder die altbekannten Punkte von Verlogenheit, Geld, Relgionskriege, Homophobie usw usf.
Kannst ja mal eine Liste aufstellen :Cheese:

Denn auch meine nette Sprachassistentin gibt nur Folgendes zum Besten:

Alexa, was sind die Verfehlungen der Kirche?
"Entschuldigung, das weiß ich leider nicht."

Dann kann es so schlimm ja nicht sein :Cheese:

Ja, das alles betrifft Dich persönlich nicht. Aber ist es deswegen schon egal?

"Verlogenheit, Geld, Relgionskriege, Homophobie" gehen Dich natürlich nicht direkt etwas an, ebensowenig wie fortgesetzter massenhafter Kindesmissbrauch. Wo Dich kirchliche Regeln direkt betreffen, etwa bei der Empfängnisverhütung und der Familienplanung, setzt Du Dich über sie hinweg.

Diese Gleichgültigkeit ist eine Haltung, mit der man gut klar kommt, und die jeder von uns in bestimmten Bereichen einnimmt. Als Argument taugt sie hier aber nicht, finde ich. Man sollte IMO die Kirchen und ihre Unterstützer, zu denen Du zählst, für diese Missstände kritisieren. Auch dann, wenn man nicht selbst benachteiligt ist, sondern andere darunter zu leiden haben.

Im Gegenzug kann man auch positive Seiten der Kirche oder des Christentums nennen und für sie streiten.

(Sorry für die späte Antwort. Ich wusste eine Weile nicht, wie ich mit Deinen Zwinker-Smileys umgehen soll. Es sind ja keine Kleinigkeiten, die hier verniedlichend bezwinkert werden.)

keko# 04.01.2018 19:07

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1352795)
Ja, das alles betrifft Dich persönlich nicht. Aber ist es deswegen schon egal?

Nein, wie kommst du darauf? Ich habe lediglich gesagt, dass ich hier keine Kritikpunkte gelesen habe, die ich nicht schon kannte. Gleichgültigkeit bringst du jetzt ins Spiel. Das ist eine völlig andere Schiene.

Klugschnacker 04.01.2018 19:26

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1352801)
Nein, wie kommst du darauf? Ich habe lediglich gesagt, dass ich hier keine Kritikpunkte gelesen habe, die ich nicht schon kannte. Gleichgültigkeit bringst du jetzt ins Spiel. Das ist eine völlig andere Schiene.

Ich komme darauf, weil Du zwei Seiten zuvor die hier vorgetragene Kritik am Christentum und an den Kirchen als "künstlich" bezeichnest. Das seien sinngemäß alte Kamellen, und ich könne ja mal ne Liste machen, zwinker.

Darin sehe ich eine gewisse Gleichgültigkeit gegenüber den Dingen, die anderen Menschen im Namen der Kirchen oder des Christentums angetan wurden und werden.


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