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tandem65 08.03.2019 22:08

Zitat:

Zitat von autpatriot (Beitrag 1438646)
Oft werden Erfolge ( Spitzenplätze/Medaillen) mit zusätzlichen Förderungen von Bund und Land honoriert bzw. von den jeweiligen internationalen Verbänden. (In Form von Prämien)

Diverse Verantwortliche stellen den Sportlern die Rute ins Fenster. (Z.b bei den nächsten 3 Starts musst Platzierung Xy erreichen, damit du nächste Saison noch einen Vertrag hast etcc.)

Das Ist ja total perfide, Geld gegen Leistung.
Ansonsten finde ich Deinen Vorschlag prima die Sportförderung von Bund und Verbänden einzustellen. Die Profis werden es Dir danken. ;)

Estebban 09.03.2019 12:14

Natürlich muss Leistung und Entlohnung zusammenhängen. Trotzdem muss man überlegen woher auch die Verleihung zum Doping kommt.
Nach jeder wm, Olympia oder sonstigem im ausdauersport wird von Medien, Funktionären und der breiten Öffentlichkeit darauf eingeschlagen wie „schlecht“ die deutschen abschneiden und der Medaillenspiegel als das allerheiligste angepriesen. Wenn dann noch ein - auch von Funktionärsseite - Atmosphäre geschürt wird ala „die Russen sind ja eh alle voll“ dann kann ich den Gedanken schon verstehen.

Keine Frage, ich verurteile den Schritt zum Doping aufs tiefste, aber alles nur an Charakterschwäche einzelner festzumachen ist mir auch zu einfach

Helmut S 09.03.2019 13:19

Solche Fragestellungen (System aus Leistung -> Belohnung führt zu Betrug) überlasten den Sport. Wie geschrieben begründet der Sport keine eigene Ethik und solche Fragestellungen müssen also im Grunde mit gesellschaftlichen Werten reflektiert werden. D.h. hier sprechen wir in letzter Konsequenz davon, wie eine leistungs-/belohnungsunabhängige Gesellschaft aussehen könnte.

Weil er ja unlängst erst gestorben ist, könnte man den Hr. Böckenförde sicher auch in Teilen bzw. der ersten Häfte seines Dilemmas auf den Sport sinngemäß anwenden/zitieren. Das könnte dann so oder so ähnlich klingen: Der faire Sport in alle Aspekten ist auf Voraussetzungen angewiesen, die er selbst nicht garantieren kann.

Will sagen: Die Wertesysteme müssen schon die Menschen selbst mitbringen. Daran muss m.E. langfristig gearbeitet werden. Prävention ist m.E. mindestens so wichtig, ja eigentlich noch wichtiger, als Sanktion. Es muss m.E. einfach viel, viel mehr über Werte im Sport, über saubere und ehrliche Sportler, die tollen Seiten des Sports, und ehrliche Trainer und Ärzte berichtet werden. Hier sollte der internationale Sport Geld in die Hand nehmen. Richtig Geld über lange Zeiträume und nicht nur ein, zwei Millionen. Hierbei kann auch die Diskussion helfen, die in den nationalen Verbänden geführt wird, inwieweit zur Förderung des Sports der Fußball für die anderen Verbände aufgrund der verfügbaren Mittel (mehr) Ausgleich leisten soll. :Blumen:

captain hook 09.03.2019 18:47

Zitat:

Zitat von autpatriot (Beitrag 1438646)
Bei der ganzen Sache, wird aus meiner Sicht die Frage nach dem WARUM teilweise völlig außen vorgelassen. Im Fokus steht aktuell nur WER noch und WIE!!!

Meiner Meinung wird mit den Dopingkontrollen nur die Auswirkung /Symptom, bekämpft aber NICHT die Ursache!

Die liegt teilweise ganz woanders und nicht zwingend NUR beim dopenden Sportler.

Medien, Sponsoren, Verbände, Vereine , Funktionäre und Trainer, fordern Leistungen von den Sportlern und setzen Sie unter Druck.

Oft werden Erfolge ( Spitzenplätze/Medaillen) mit zusätzlichen Förderungen von Bund und Land honoriert bzw. von den jeweiligen internationalen Verbänden. (In Form von Prämien)

Diverse Verantwortliche stellen den Sportlern die Rute ins Fenster. (Z.b bei den nächsten 3 Starts musst Platzierung Xy erreichen, damit du nächste Saison noch einen Vertrag hast etcc.)

Wer fängt da nicht zu überlegen an, wenn deine ganze berufliche Zukunft von einem Rennen abhängt? Da wird man halt auch versuchen alle Möglichkeiten auszuloten. Vorallem dann wenn man in der Szene mitbekommt , dass das sowieso der Großteil praktiziert.

Eine kontinuierliche Leistungsentwicklung auf ein höheres Niveau dauert halt einige Jahre. Diese Jahre erhalten halt auch die wenigsten Sportler (aus oben genannten Gründen), daher sind viele "gezwungen", eine Abkürzung (Doping) zu nehmen um den geliebten Sport auf Profiebene weiterhin auszuüben.

Natürlich ist immer der Sportler der Hauptschuldige, aber oft gibt es da im Hintergrund gewisse Instanzen die einen zusätzlichen Leistungsdruck (oft unrealistische Erwartungen) aufbauen, wodurch dann ein junger Sportler sich auch andere Wege sucht um schnell den Erwartungen gerecht zu werden.

Ich möchte absolut keinen Doper verteidigen bzw Doping gutheißen, aber immer nur auf diese Leute draufhauen als wären Sie der "letzte" Dreck ist auch nicht zielführend.

Die meistens Doper die ich zumindest in Teilen persönlich kenne sind unglaubliche Ego-Monster. Die haben sich den Shit nur zu sehr kleinen Teilen fürs Geld reingezogen.

Globe84 11.03.2019 10:23

Heute abend sind

Dominik Baldauf (geständiger Dopingsünder)
Max Hauke (geständiger Dopingsünder)
Dr. Andreas Mauhart (Anwalt von Baldauf/Hauke)
Stefan Matschiner (Sportmanager mit Dopingvergangenheit)
Hajo Seppelt (Journalist und Dopingexperte)
Dieter Csefan (Ermittlungsleiter BKA)

zu Gast bei Sport und Talk auf Servus TV um 23:15

Necon 11.03.2019 10:35

Zitat:

Zitat von Globe84 (Beitrag 1438926)
Heute abend sind

Dominik Baldauf (geständiger Dopingsünder)
Max Hauke (geständiger Dopingsünder)
Dr. Andreas Mauhart (Anwalt von Baldauf/Hauke)
Stefan Matschiner (Sportmanager mit Dopingvergangenheit)
Hajo Seppelt (Journalist und Dopingexperte)
Dieter Csefan (Ermittlungsleiter BKA)

zu Gast bei Sport und Talk auf Servus TV um 23:15

Die beiden kann man sich, meiner Meinung nach, echt schenken. Die haben keine Ahnung und haben einen sehr eingeschränkten Blickwinkel auf den Leistungssport, gemeinsam mit Matschiner dürfte da ein sehr einseitiges Bild entstehen wie Spitzensport abläuft.
Super war gestern die Diskussion auf ORF
https://tvthek.orf.at/profile/Sport-...nntag/14006955

Unter anderem mit Felix Gottwald. Der hat gestern ein paar schöne Aussagen getätigt unter anderem, dass man eigentlich Baldauf, Hauke und Dürr nun keine Plattform bieten sollte und er auch das vorgehen von Hajo Seppelt kritisch sieht, der inzwischen überhaupt Spitzensport nur noch mit Doping assoziiert und damit eben das allgemeine Bild von "Es gibt keinen Spitzensport ohne Doping" fördert.
Ganz nebenbei kritisiert Gottwald auch noch das österreichische Sportsystem, wie mit Nachwuchs umgegangen wird und wo Fehler gemacht werden (übrigens äußert er auch Verbesserungsvorschläge!).

TriBlade 11.03.2019 11:53

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1438726)
Solche Fragestellungen (System aus Leistung -> Belohnung führt zu Betrug) überlasten den Sport. Wie geschrieben begründet der Sport keine eigene Ethik und solche Fragestellungen müssen also im Grunde mit gesellschaftlichen Werten reflektiert werden. D.h. hier sprechen wir in letzter Konsequenz davon, wie eine leistungs-/belohnungsunabhängige Gesellschaft aussehen könnte.

Weil er ja unlängst erst gestorben ist, könnte man den Hr. Böckenförde sicher auch in Teilen bzw. der ersten Häfte seines Dilemmas auf den Sport sinngemäß anwenden/zitieren. Das könnte dann so oder so ähnlich klingen: Der faire Sport in alle Aspekten ist auf Voraussetzungen angewiesen, die er selbst nicht garantieren kann.

Will sagen: Die Wertesysteme müssen schon die Menschen selbst mitbringen. Daran muss m.E. langfristig gearbeitet werden. Prävention ist m.E. mindestens so wichtig, ja eigentlich noch wichtiger, als Sanktion. Es muss m.E. einfach viel, viel mehr über Werte im Sport, über saubere und ehrliche Sportler, die tollen Seiten des Sports, und ehrliche Trainer und Ärzte berichtet werden. Hier sollte der internationale Sport Geld in die Hand nehmen. Richtig Geld über lange Zeiträume und nicht nur ein, zwei Millionen. Hierbei kann auch die Diskussion helfen, die in den nationalen Verbänden geführt wird, inwieweit zur Förderung des Sports der Fußball für die anderen Verbände aufgrund der verfügbaren Mittel (mehr) Ausgleich leisten soll. :Blumen:

Ich stimme Dir vollumfänglich zu, gerade der präventive Ansatz und die offene Wertediskussion wäre sehr wichtig. Aber, leider ist da immer ein aber dabei, wenn der Fußball, was er sicher nicht tun würde, von seinen wahnsinnigen Einnahmen davon ein Präventionsprogramm auflegt, könnt es komisch wirken. Wir alle erinnern uns an eine Pressekonferenz des FC Bayern wo es um Werte ging, die Verantwortlichen hatten damit vermutlich sogar Recht, nur wie sie es vermittelt haben, war genau mein Humor.
Jetzt stelle ich mir vor, wie Gianni Infantino das für den ganzen Sport anschieben würde. Noch schräger geht es leider nicht.

Globe84 11.03.2019 12:14

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1438930)
Die beiden kann man sich, meiner Meinung nach, echt schenken. Die haben keine Ahnung und haben einen sehr eingeschränkten Blickwinkel auf den Leistungssport, gemeinsam mit Matschiner dürfte da ein sehr einseitiges Bild entstehen wie Spitzensport abläuft.
Super war gestern die Diskussion auf ORF
https://tvthek.orf.at/profile/Sport-...nntag/14006955

Unter anderem mit Felix Gottwald. Der hat gestern ein paar schöne Aussagen getätigt unter anderem, dass man eigentlich Baldauf, Hauke und Dürr nun keine Plattform bieten sollte und er auch das vorgehen von Hajo Seppelt kritisch sieht, der inzwischen überhaupt Spitzensport nur noch mit Doping assoziiert und damit eben das allgemeine Bild von "Es gibt keinen Spitzensport ohne Doping" fördert.
Ganz nebenbei kritisiert Gottwald auch noch das österreichische Sportsystem, wie mit Nachwuchs umgegangen wird und wo Fehler gemacht werden (übrigens äußert er auch Verbesserungsvorschläge!).

klingt interessant; leider geht der Link nur mit österreichischer IP

Kampfzwerg 11.03.2019 12:46

Es sind nicht immer nur die Österreicher, oder die bösen Buben aus den Osteuropäischen Staaten.
MTB.
Warum das ganze sich seit über einem Jahr in die Länge zieht würde mich brennend interessieren. Beim auf die anderen drauf hauen ist man hierzulande dann scheinbar etwas schneller als bei der Aufklärungsarbeit. :Maso:

Necon 11.03.2019 12:51

Vielleicht kurz der Versuch der Zusammenfassung
Gäste waren
Felix Gottwald, Günther Beck, Wolfgang Schobersberger und Werner Franke

Aussagen Felix Gottwald:
System bei Kindern ändern => kein frühes aussieben bei Kindern über Platzierungen, Spaß am Sport und Bewegung vermitteln
Erziehung zum selbstständigen mündigen Athleten
Akzeptieren von Leistungsgrenzen, es gibt Profisportler die nie besser sein werden als Top 30, auch das gehört akzeptiert
Dürr gehört in psychologische Behandlung und nicht von den Medien (unter anderem Hajo Seppelt) ausgeschlachtet

Aussagen Bünther Beck:
Sportmedizinische Rundumbetreuung wäre wünschenswert
erkennen der eigenen Grenzen und akzeptieren derselben

Wolfgang Schobersberger (typischer Funktionär,):
war mir nicht sonderlich sympathisch und hat für mich wenig beigetragen, aber gute Aussage war das WADA nicht versagt wenn solche Fälle über die Polizei aufgedeckt werden, denn das ist auch nicht ihre Aufgabe

Werner Franke (Molekularbiologe):
sieht Dopingtests als lächerlich an, würde bessere Tests geben mit denen auch Eigenblutdoping nachweisbar ist (Altersbestimmung der Blutkörperchen als Beispiel),
Sieht gesamtes System als korrupt an und sieht Strukturen in denen Doping mehr oder weniger aktiv gefördert wird,
Wäre für lebenslange Sperre bei Dopingvergehen, sieht keinen Platz für ehemalige Doper im sportlichen Umfeld


Es gibt von Felix Gottwald ein gutes Buch über seinen Weg als Sportler. Er beschreibt dort auch wie man in den Skischulen in Österreich (also Stams,....) bereits im Kinder und Jugendalter an Tabletten und Pulver gewöhnt wird. Eiweißsshake, NEM´s und das nach und nach gesteigert wird und auch manche Vitamine mit Spritzen verabreicht bekommt, das setzt natürlich nach und nach die Hemmschwelle herab und fördert das Selbstverständnis Tabletten einzunehmen und sich selber Spritzen zu setzen oder setzen zu lassen.
Er würde seine Kinder aktuell nicht dabei unterstützen in den Spitzensport zu gehen, da er die Fehler im österreichischen System sieht und keine Kehrtwende erkennen kann.

NBer 11.03.2019 13:28

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1438951)
......
Aussagen Felix Gottwald:
System bei Kindern ändern => kein frühes aussieben bei Kindern über Platzierungen, Spaß am Sport und Bewegung vermitteln......

vor allem zweiteres sagt sich immer einfach und liest sich schön. das problem ist, dass kinder aus den unterschiedlichsten motiven sport machen und unterschiedlichste körperliche und vor allem auch motorische fähigkeiten mitbringen. manche wollen eine sportliche leistung erbringen, sich auch mit anderen im sportlichen wettstreit messen. andere machen nur mit weil mama und papa es so wollen. jetzt bring mal beide gruppen so zusammen, dass es beiden gruppen spaß macht. das wird dir nicht gelingen, weil du eine gruppe über- die andere unterforderst. andauernde unterforderung bringt langeweile und ist genau wie überforderung ein grund für kinder den sport hinzuschmeißen.
um allen kinder ihren bedürfnissen und möglichkeiten entsprechend sportmöglichkeiten zu bieten, braucht jeder verein einfach mindestens doppelt so viel sportstättenzeiten und übungsleiter/trainer. mit anderen worten....nicht machbar.
deswegen muss sich jeder verein früher oder später die frage stellen "was wollen wir im verein ..... kinderbeschäftigung oder kindertraining?". für das eine brauchst du nur ne aufsichtsperson, für das andere ausgebildete übungsleiter/trainer.

das ein aussieben nach platzierungen im kindesalter unsinn ist, sollte klar sein. da spielen faktoren wie die körperliche entwicklung, trainingsalter usw einfach eine zu große rolle.

dieses thema gehört aber eigentlich nicht in einen dopingthread.......

Necon 11.03.2019 13:45

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1438957)

das ein aussieben nach platzierungen im kindesalter unsinn ist, sollte klar sein. da spielen faktoren wie die körperliche entwicklung, trainingsalter usw einfach eine zu große rolle.

dieses thema gehört aber eigentlich nicht in einen dopingthread.......

Wollte nur zeigen, dass Gottwald nicht einfach nur kritisiert sondern auch Lösungsvorschläge bringt. Und Konzepte dazu wurden von Markus Gandler mit Trond Nystad auch erarbeitet, kamen aber dann nicht in die Umsetzung.
Und um ganz kurz bei dem Thema zu bleiben, bei der Übertragung der Langlaufrennen wurde kurz über das norwegische System gesprochen und da wurde erwähnt das die vor kurzem norwegische Meisterschaften hatten und in der U14 oder so gab es bei den Mädchen und Jungs 650 Teilnehmer. Das bekommst du in Österreich bei keiner Sportart zusammen, auch nicht im Skifahren. Es muss also schon am System liegen

waden 11.03.2019 13:46

Zitat:

Zitat von Necon (Beitrag 1438930)
...
Felix Gottwald. Der hat gestern ein paar schöne Aussagen getätigt unter anderem, dass man eigentlich Baldauf, Hauke und Dürr nun keine Plattform bieten sollte und er auch das vorgehen von Hajo Seppelt kritisch sieht, der inzwischen überhaupt Spitzensport nur noch mit Doping assoziiert und damit eben das allgemeine Bild von "Es gibt keinen Spitzensport ohne Doping" fördert.
Ganz nebenbei kritisiert Gottwald auch noch das österreichische Sportsystem, wie mit Nachwuchs umgegangen wird und wo Fehler gemacht werden (übrigens äußert er auch Verbesserungsvorschläge!).

Danke für die Zusammenfassung der Sendung.

Ich denke, dass man Hajo Seppelt mit diesen Vorwürfen Unrecht tut. In der großen Sportindustrie, zu der in erheblichem Umfang auch die Medien gehören, ist er mit seinem Team einer der ganz wenigen, die solche Dinge aufdecken. Ohne ihn hätte es keine Aktion Aderlass (und vorher schon einiges mehr) gegeben. Man sollte nicht ihn bzw. sein Team dafür verantwortlich machen, dass das Bild "es gibt keinen Spitzensport ohne Doping" entsteht.

Ob es gut ist, jetzt den frisch Überführten eine öffentliche Bühne zu bieten, kann ich momentan nicht beurteilen.

Necon 11.03.2019 13:52

Die Kritik bezog sich auch nicht auf die Aufdeckungsarbeit von Hajo Seppelt sondern eben auf das Plattform bieten. Also das erneute Interview von Dürr nach der Aktion Aderlass in dem man doch ziemlich klar sieht das Dürr total "im Semmerl" ist, wie man in Österreich so schön sagt.
Es zeigt aber auch das Hajo Seppelt im Grunde auch ein getriebener ist, denn wenn er eine langweilige Enthüllung hat, interessiert es natürlich niemanden, aber mit etwas Drama und großen Skandal kommt so etwas besser an.

OhneRad 11.03.2019 17:59

Hajo Seppelts Vorgehen ist meiner Auffassung nach das Einzige, was in irgendeiner Weise gegen Doping hilft.
Er war an fast allen folgenreichen Doping-Ermittlungen der letzten Jahre beteiligt.
Man weiß doch, wie beispielsweise die Verbände reihenweise positive Proben unter den Teppich kehren oder welche Fälle alle unaufgeklärt versickern. Totale Öffentlichkeit scheint mir das Einzige zu sein, was das System in Zugzwang bringt.

Und Dürrs Verhalten ist doch Nichts untypisches für Doper. Er ist immer noch für sich selbst verantwortlich.

Das Seppelt so unbeliebt ist, ist nebenbei gesagt wohl symptomatisch für das Fortdauern von Doping im Spitzensport; Niemand findet solche Journalisten ("Kopfgeldjäger") wie ihn oder Kronzeugen ("Verräter") sympathisch, daher unterlassen es die meisten Menschen, sich in eine solche Position zu bringen.

Helmut S 15.03.2019 16:20

Fyi: https://www.ndr.de/nachrichten/meckl...doping478.html

waden 15.03.2019 18:01

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1439806)
Fyi:...

Ein eindrucksvolles Argument gegen die Dopingfreigabe.
-
Wie findet Ihr Dumoulins offene Positionierung, das Thema Doping wachzuhalten? Es fällt ja wirklich schwer zu glauben, dass ein so erfolgreicher Fahrer wie er ganz sauber ist. Aber kann die Schizophrenie so weit gehen, derart in die Offensive zu gehen?
https://www.radsport-news.com/sport/...ews_114125.htm
Oder ist es unfair, und man soll ihm glauben - und dann muss man es ja wirklich sehr gut finden?

captain hook 15.03.2019 18:05

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1439814)
Ein eindrucksvolles Argument gegen die Dopingfreigabe.
-
Wie findet Ihr Dumoulins offene Positionierung, das Thema Doping wachzuhalten? Es fällt ja wirklich schwer zu glauben, dass ein so erfolgreicher Fahrer wie er ganz sauber ist. Aber kann die Schizophrenie so weit gehen, derart in die Offensive zu gehen?
https://www.radsport-news.com/sport/...ews_114125.htm
Oder ist es unfair, und man soll ihm glauben - und dann muss man es ja wirklich sehr gut finden?

Die jetzt erwischten Ösis haben ihren aufgeflogenen Teamkollegen erst kürzlich mit deutlichen Worten abgewatscht. Blablabla....

waden 15.03.2019 19:40

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1439817)
Die jetzt erwischten Ösis haben ihren aufgeflogenen Teamkollegen erst kürzlich mit deutlichen Worten abgewatscht. Blablabla....

Das habe ich offensichtlich verpasst. Ich versteh‘s auch nicht ganz. Inwiefern ist er aufgeflogen?

captain hook 15.03.2019 19:47

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1439830)
Das habe ich offensichtlich verpasst. Ich versteh‘s auch nicht ganz. Inwiefern ist er aufgeflogen?

Na der Dürr, den sie schon früher erwischt haben.

BananeToWin 15.03.2019 20:08

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1439817)
Die jetzt erwischten Ösis haben ihren aufgeflogenen Teamkollegen erst kürzlich mit deutlichen Worten abgewatscht. Blablabla....

Hast du zufällig eine Quelle? Nicht weil ich das anzweifeln möchte, mich würde nur interessieren, wie der Wortlaut war.

waden 15.03.2019 20:19

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1439831)
Na der Dürr, den sie schon früher erwischt haben.

Sorry ich verstehe es immer nicht. Hat das was du meinst, direkt mit Dumoulin zu tun?

Stefan 15.03.2019 20:44

Zitat:

Zitat von waden (Beitrag 1439838)
Sorry ich verstehe es immer nicht. Hat das was du meinst, direkt mit Dumoulin zu tun?

Ich verstehe CaptainH so, dass die Tatsache, dass ein Sportler Doping scharf kritisiert, kein Indiz dafür ist, dass er selbst sauber ist. Mit Dumoulin hat es erst dann etwas zu tun, wenn sich irgendwann herausstellen sollte, dass er selbst ein Doper ist.

waden 15.03.2019 20:54

Ok Danke, so verstehe ich’s jetzt auch

trithos 20.03.2019 12:32

Neuigkeiten vom Seefeld/Erfurt-Doping-Netzwerk, aka Operation Aderlass:

21 Sportler aus 8 Sportarten unter Verdacht und offenbar auch ein Hawaii-Starter:

https://www.kleinezeitung.at/sport/w...Dopingverdacht

Pablo1305 20.03.2019 12:39

"Ein Wettbewerb auf Hawaii steht auch im Fokus"

Das klingt für mich nach mehr als nur einem Athleten.

slo-down 20.03.2019 12:49

steht doch klar drin.

Zitat:

..., also der Schauplatz der Olympischen Winterspiele 2018 (zwei Betroffene) - und Hawaii durchgeführt wurden. Letzteres bezieht sich klar auf die jährlich im Oktober stattfindende Ironman-Weltmeisterschaft.

Hafu 20.03.2019 13:01

Ich würde eine Flasche Champagner aufmachen, wenn Herr Weiss, der letztes Jahr auf wundersame Weise und trainingsmethodisch komplett unerklärbar plötzlich wieder in die Triathlon-Weltspitze aufgetaucht ist, nachdem er jahrelang auf dem sportlich absteigenden Ast saß, endlich das Handwerk gelegt würde.:liebe053:

Weiss hatte seinerzeit enge Kontakte zu Matschiner und Bernhard Kohl und nachdem Matschiner in der ARD ausgesagt hatte, dass er neben seiner Zentrifuge auch seine "Kundenkartei" an Schmidt verkauft hatte, war es mein erster Gedanke, welcher der Athleten deren Namen in der damaligen Affäre aufgetaucht sind, heute noch aktiv sind. Der erste Name, der mir daraufhin eingefallen ist, war Michi Weiss.

Der zweite Name (in den damaligen Dopingskandal um Matschiner, Zoubek, Humanplasma, Bernhard Kohl verwickelt und gleichzeitig heute noch immer aktiv; die meisten der damaligen Beteiligten sind ja mittlerweile zum Glück im sportlichen Ruhestand) lautet Lisa Hütthaler. Die war übrigens 2018 auch auf Hawaii am Start.

Julez_no_1 20.03.2019 13:15

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1440777)
Ich würde eine Flasche Champagner aufmachen, wenn Herr Weiss, der letztes Jahr auf wundersame Weise und trainingsmethodisch komplett unerklärbar plötzlich wieder in die Triathlon-Weltspitze aufgetaucht ist, nachdem er jahrelang auf dem sportlich absteigenden Ast saß, endlich das Handwerk gelegt würde.:liebe053:

ich würde direkt mit anstoßen :Huhu:

Am Wochenende hat er ja auch gegen van Lierde und Hoffmann ganz klar gesiegt :Kotz:

slo-down 20.03.2019 13:26

Das ist nur die gute Alpenmilch, Ihr habt doch alle keine Ahnung :D

jannjazz 20.03.2019 13:26

Bitte keine Vorverurteilungen. Krug?

Freizeitathlet 20.03.2019 13:36

Tolle Fahndungserfolge! Und auch wenn der Dürr ein Vollpfosten ist, zum Glück hat er geredet.
Da bin ich ja mal gespannt, ob es der Weiss ist. Wird ja in nächster Zeit sicherlich veröffentlicht werden :dresche

Hafu 20.03.2019 13:40

Die Sueddeutsche Zeitung war auch auf der Pressekonferenz.

Ganz besondert gefällt mir dieser Satz des Staatsanwaltes Gräbner

Zitat:

Zitat von Gräbner
"...Es sind Namen von Personen Gegenstand der Ermittlungen, die bisher nichts davon wissen"

Schon der Gedanke, wie manche notorische Betrüger sich jetzt fühlen, schlaflose Nächte haben und stündlich darauf warten, dass Ermittlungsbeamte vor der Tür stehen, bereitet mir -offen gesagt- eine gewisse Genugtuung.

ArminAtz 20.03.2019 13:45

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1440784)
Schon der Gedanke, wie manche notorische Betrüger sich jetzt fühlen, schlaflose Nächte haben und stündlich darauf warten, dass Ermittlungsbeamte vor der Tür stehen, bereitet mir -offen gesagt- eine gewisse Genugtuung.

Absolut, sehe ich auch so.

Keine Ahnung wieso, aber ich glaube nicht an Weiss. Der müsste voriges Jahr schon einen enormen Aufwand (auch finanziell) betrieben haben, wenn man sich ansieht, welche Ironman Rennen er so gewonnen hat. Auch vom logistischen her. Wobei es natürlich, wie du schon geschrieben hast, aus diversen Gründen sehr naheliegend ist.

Eher glaube ich an Hütthaler oder erwischt es doch einen deutschen Athleten. Wäre ja fast schon kitschig, würde bei einem aus Deutschland operierenden Netzwerk, kein deutscher Name unter den Kunden auftauchen.

Hafu 20.03.2019 13:47

Zitat:

Zitat von jannjazz (Beitrag 1440781)
Bitte keine Vorverurteilungen. Krug?

Ich hätte auch nichts dagegen, wenn es einen anderen Betrüger trifft, gerne auch aus Deutschland, aber im Falle von Weiss und Hütthaler handelt es sich nicht um Vorverurteilungen, sondern beide sind (auch ohne die Erfurter Dopingaffäre) nachgewiesenermaßen Wiederholungstäter und müssten deshalb ohnehin nach aktuellem WADA-Reglement lebenslang gesperrt sein.

Das mit dem Krug, der solange zum Brunnen geht, bis er bricht, habe ich allerdings in dem Zusammenhang nicht kapiert und du wirst es mir vielleicht noch erklären.:confused:

Skimuku1986 20.03.2019 13:48

kann auch ein motivierer Agegrouper sein?

trithos 20.03.2019 14:03

Zitat:

Zitat von Skimuku1986 (Beitrag 1440789)
kann auch ein motivierer Agegrouper sein?

Kann natürlich, andererseits ist es schon sehr aufwändig und teuer, jemanden zwecks Durchführung von Blutdopings nach Hawaii zu schicken. Und ich habe den Ermittler bei der PK (war bei uns in ORF-Sport+ im Livestream) so verstanden, als wäre ein Mitarbeiter des Dopingarztes nach Hawaii gereist.

Da ich nebenbei aber auch arbeiten musste, kann ich natürlich auch was missverstanden haben ;) . Bin jedenfalls gespannt auf weitere Infos und hoffe, wir müssen nicht ewig spekulieren.

captain hook 20.03.2019 14:25

Im Triathlon wird doch nicht gedopt?! Bestimmt nur abgezapft und nie zurückgespritzt. Unfallvorsorge und so.

Julez_no_1 20.03.2019 14:37

Zitat:

Zitat von captain hook (Beitrag 1440796)
Im Triathlon wird doch nicht gedopt?! Bestimmt nur abgezapft und nie zurückgespritzt. Unfallvorsorge und so.

Die gehen alle nur Blut spenden :Lachanfall:

Estebban 20.03.2019 14:43

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1440784)
Die Sueddeutsche Zeitung war auch auf der Pressekonferenz.

Ganz besondert gefällt mir dieser Satz des Staatsanwaltes Gräbner



Schon der Gedanke, wie manche notorische Betrüger sich jetzt fühlen, schlaflose Nächte haben und stündlich darauf warten, dass Ermittlungsbeamte vor der Tür stehen, bereitet mir -offen gesagt- eine gewisse Genugtuung.

Das kann natürlich auch genau die Ermittlungstaktik sein, die Namen jetzt noch ein paar Tage zurückhalten um Leute dazu zu bringen sich selbst anzuzeigen, denen man es evtl gar nicht nachweisen könnte. Ist letztlich die ähnliche Lage wie beim Kauf der Steuer cds aus der Schweiz, da hat man ja auch immer durchsickern lassen, dass es neue Namen geben könnte.
Egal wer es ist, ich freu mich über jeden, den es trifft - vllt sogar am meisten über einen deutschen Spitzenathleten, die Arroganz / Überheblichkeit / mir fehlt das richtige Wort mit der man in den letzten Jahren auf die Russen gezeigt hat und wenn deutsche topleistungen gebracht haben waren es eben „die deutschen Tugenden wie Fleiß“ - da täte ein Schuss vor den Bug mal ganz gut.
Am besten direkt die heilige deutsche Kuh Biathlon noch mit abräumen - an den Fußball traut sich sicher keiner ran...


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