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Aber ist das ein Argument?
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Angenommen die Stadt wäre voll mit durchtrainierten Triathleten, die 30 fahren und genervt sind, weil hin und wieder ein Autofahrer mit 50 vorbeifährt, dann wäre ich dafür, dass man die Geschwindigkeit für die paar Autofahrer auf 30 reduziert. Ich denke aber, es ist genau umgekehrt. |
Die Akzeptanz von Tempo-30 hängt stark vom Verkehrsfluss ab. Das hat eine Befragung ergeben.
Bei "grüner Welle" fühlen sich die Autofahrer von Tempo-30 weniger genervt als von ständigem Stop and Go trotz höheren Tempos. Wem es also darum geht, dass Autofahrer ihre Nerven schonen, sollte beim Verkehrsfluss ansetzen. Neben den Ampelschaltungen und dem Vermeiden von Störungen (Paketdienst parkt in zweiter Reihe) ist hier das schiere Verkehrsaufkommen ein Hauptfaktor für einen guten Verkehrsfluss. Ein Radfahrer trägt dadurch zu einem guten Verkehrsfluss bei, weil er eben nicht im Auto sitzt und in der Regel kaum auf den Haupverkehrsachsen fährt. Dasselbe gilt für Fußgänger und Nutzer des ÖPNV. Dieses Argument verdeutlicht in meinen Augen, dass man die verschiedenen Fortbewegungsarten zusammen denken muss. Machen wir die Städte fahrrad- und fußgängerfreundlicher, wird es auch für Autofahrer angenehmer. |
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Für Freiburg ist das falsch. Hier werden die meisten innerstädtischen Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt. Die Anzahl der per Fahrrad zurückgelegten Wege ist nahezu doppelt so groß wie beim Auto. Siehe Grafik. Dennoch ist der Anteil der städtischen Ausgaben, der auf die Radinfrastruktur entfällt, verschwindend gering gegenüber den Beträgen, welche für die Auto-Infrastruktur ausgegeben werden. Allein die Ausgaben für Tiefgaragen liegen höher als der komplette Jahreshaushalt für Fußgänger und Radverkehr zusammen. In Berlin-Mitte hat die Mehrzahl der Haushalte kein Auto. Dennoch wird fast der gesamte öffentliche Verkehrsraum von den Autos in Beschlag genommen. So ist es in vielen Städten. Die Haltung mancher Autofahrer, es seien eigentlich "ihre" Straßen, und Radfahrer hätten sich möglichst platzsparend und wenig nervend irgendwie einzufügen, entspricht nicht den Realitäten vieler Städte. |
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Es würde sich dann auch die Frage stellen, wessen Geschwindigkeit gemeint ist, die das Hauptziel des gesamten Verkehrs sei. Die der Autofahrer? Oder spielen auch andere Verkehrsteilnehmer eine Rolle? |
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Das ist auf Kurzstrecken bei mir oft zu Fuß, auf längeren dann meist das Auto. Ich kann direkt von A nach B, kein warten, kein Umsteigen, keine Verspätungen. Selbst mit Stau dazwischen kann der ÖPNV nicht ansatzweise mithalten. Leider. Andere Verkehrsteilnehmer? Was geht mich das an? :Lachen2: |
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Ein vorrangiger Aspekt ist die Sicherheit. Es dürfte den meisten Eltern egal sein, ob ihre Kinder 10 oder 11 Minuten für den Weg zu Schule brauchen. Weit wichtiger ist die Sicherheit dieses Weges. Das Sicherheitsinteresse überwiegt auch das Interesse einzelner Autofahrer, so schnell wie möglich irgendwo hin zu kommen. Ferner hätten wir noch die Belastung jener Menschen, die gar nicht am Verkehr teilnehmen, sondern nur Anwohner sind. Wie laut darf der Verkehr sein, welchen Dreck darf er erzeugen? Auch hier geht es nicht nur um das Geschwindigkeitsinteresse der Autofahrer. Und so weiter. Die Straßenverkehrsordung nennt gleich im ersten Paragraphen wichtige Einschränkungen für das Interesse, einfach so schnell wie möglich vorwärts zu kommen: § 1 Grundregeln |
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Kann man machen. Muss man aber nicht. |
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Jede Handlung hat gewisse Haupt- und Nebenfunktionen mit jeweils verschiedenen, teilweise konkurrierenden Funktionseigenschaften. Die Hauptfunktionen von Verkehr bzw. Mobilität ist, von A nach B zu kommen. Wesentliche , ggf. konkurrierende Funktionseigenschaften sind Wegdauer*, Komfort, Sicherheit, ggf. Ressourcenverbrauch u.a.m., deren Optimierung natürlich die "Güte der Funktionserfüllung" der Hauptfunktion beeinflussen. Aus Sicht des Einzelnen ist das System das eigene Vorankommen mit allen Funktionseigenschaften, und dieses System wird optimiert. Aus Sicht der Gesellschaft als größeres System gibt es natürlich breitere Funktionen (Infrastruktur sicherstellen, Verkehrsströme lenken, ...), die dann ggf. in Konkurrenz zu den Funktionswünschen einzelner stehen können, und wofür es ein Balance ausgehandelt werden muß. *ich schreibe bewußt "Wegdauer", nicht Geschwindikgeit; es geht nicht darum, mit welcher Geschwindigkeit man unterwegs ist, sondern darum, nicht länger als unbedingt nötig unterwegs zu sein, da das Ziel nicht der Weg ist, sondern das zu erreichende Ziel. "Der Weg ist das Ziel" als Funktion ist für nur einen sehr kleinen Teil der Mobilität richtig (z.B. für unsere Trainingsfahrten mit dem Rad). |
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Das gilt bei Tempo 100 auf Landstraßen ebenso wie bei anderen Geschwindigkeiten, etwa 50 oder 30 in der Stadt. Bei allen diesen Geschwindigkeitsbeschränkungen könnte mit dem Argument, eine kurze Fahrzeit sei das Wichtigste im Verkehr, für höhere Geschwinigkeiten plädiert werden. Es überwiegen aber andere Aspekte wie Sicherheit, Lärm und Dreck, faire Teilhabe schwächerer Verkehrsteilnehmer an den Straßen und so weiter. |
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Jeder nimmt am Verkehr teil. Selber mit unterschiedlichsten Verkehrsmitteln. Dazu produziert er auch Verkehr angefangen von Post, Lieferverkehr, Zulieferer zu den Geschäften in denen er einkauft, ... ohne Verkehr geht es nirgendwo. Und ja, da geht es in weiten Teilen schlicht um Zeit und damit Geld. Die Leute wollen/müssen zur Arbeit, Kunden beliefern, Dienstleistungen erbringen und vieles mehr. Es ist immer ein abwägen zwischen schnell und sicher - bzw. letztlich auch bezahlbar. Leider haben wir viel zu lange gepennt Alternativen zum Auto zu schaffen und uns völlig einseitig auf individuelle Mobilität mit immer unsinniger großen Fahrzeugen festgelegt. |
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Beeinträchtigungen der Lebensqualität für Anwohner und andere Verkehrsteilnehmer ergeben sich durch Lärm, Dreck und Abgase. Es ist also keineswegs so, dass Du die selbst eingegangenen Lebensrisiken selbst ausbadest. Den Schaden haben andere. |
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"Liebe Fahrgäste, Sie sitzen im neuen ICE. Er ist schneller als der alte, aber natürlich weniger sicher. Und billiger!".Bitte mache mal ein konkretes Beispiel. |
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Um ÖPNV? Güter auf die Bahn? Tempolimit erklärt sich von alleine. Bahnfahren ist sicherer als PKW wie statistisch der meiste ÖPNV, trotzdem nehmen wir den PKW weil es bequemer und schneller ist. Güter auf die Bahn gäbe deutlich weniger LKW-Unfälle, trotzdem geht aus Zeitgründen fast alles über die Straße. Was brauchst du noch für Beispiele? :confused: Wenn es um Sicherheit ginge müsste der größte Teil des PKW-Verkehrs aus den Städten raus und wir bräuchten viel mehr Radwegen und ÖPNV. Machen wir es? Nein, wir akzeptieren die Nebenwirkungen von Lebensqualität bis Sicherheit weil der PKW schneller und vermeintlich bequemer ist. Als Einzelperson genauso wie als Gesellschaft. |
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Als Autofahrer hat man als Rechtsabieger, finde ich, viel zu tun. Man hat eine Menge verschiedener Blickrichtungen abzusichern. Die Fußgänger in beide Richtungen, die Radfahrer rechts neben einem, den vorausfahrenden Verkehr. Während des Schulterblicks (1 Sekunde) rollt das Auto bei 50 km/h rund 15 Meter weit. Möglicherweise bremsen vorausfahrende Fahrzeuge. Blinker setzen, nochmal nach rechts schauen, einlenken. Wenn ich beobachte, mit welchem Tempo manche Autofahrer selbst bei belebten Kreuzungen in der Münchner Innenstadt rechts abbiegen, stockt mir der Atem. Da ist alles voller Radfahrer und Fußgänger, und natürlich jede Menge Autos. Ich könnte das so nicht. Nicht in diesem Tempo. Bei Tempo 30 hat man, so erscheint es mir, mehr Zeit, um auf alle Verkehrsteilnehmer aufzupassen. |
Ich verstehe das gesamte Problem nicht. Ob ich jetzt innerorts grundsätzlich 50 fahren darf und abseits der Hauptdurchfahrtsstrassen alles durch Verkehrszeichen zu Tempo 30, 20 oder Schrittgeschwindigkeit reglementiere, oder grundsätzlich Tempo 30 anordne und dafür dann die Durchgangsadern vielleicht sogar mit intelligenter elektronischer Verkehrsführung entsprechend lenke, so dass der Verkehr am flüssigsten ist.
Aber alles das ist doch völliger Nebenkriegsschauplatz. Viel wichtiger wäre die Abkehr vom motorisierten Individualverkehr im Urbanen Raum anzutreiben. |
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Überhaupt ist das Überhandnehmen von Touchscreen-Bedienungen im Auto, die man nicht mehr "blind", rein haptisch bedienen kann, eines der größten Risiken im Verkehr (Tesla ist da ein unrühmlicher Vorreiter). Auch wer sich daran hält, kein Handy zu bedienen, wird quasi gezwungen, für die Bedienung vom Verkehr wegzuschauen. Wäre ich Verkehrsminister, wäre eine meiner ersten Verordnungen, in Autos alle wichtigen, also häufig benutzten Bedienelemente (Heizung, Lüftung, Radio, Abschalten von Assistenzsystemen, etc.) als haptische Knöpfe zu erzwingen. Für die Risiken in Kreuzungen ist m.M.n. (zumindest für Radfahrer) ein wesentlicher Punkt, daß man bei Tempo 30 die Radfahrer gemeinsam mit den Autos führen kann, so daß man beim Rechtsabbiegen gar keine Radspur kreuzen muß (ich persönlich finde, das geht auch bei Tempo 50, aber das sehen sicher nicht alle Radfahrer so). Auch würde dann verhindert, daß Radfahrer gegen die Fahrtrichtung (also von nicht erwarteter Seite) über den Radweg kommen (theoretisch nicht erlaubt, praktisch oft sogar von der Gemeinde freigegeben, was ich für unverantwortlich halte). Ganz gefährlich sind auch Radwege, die außen um Kreisverkehre führen: die Vorfahrt ist nicht generell geregelt; manchmal hat der Radfahrer Vorrang, und die Autos, die rein- und rausfahren müssen ihn durchlassen, oft hat der Radweg aber kleine "Vorfahrt gewähren"-Dreiecke, so daß der Autofahrer Vorfahrt hat. Weder Radler, noch Autofahrer können sich auf einheitliche Zustände verlassen, und viele verhalten sich rein intuitiv, so wie sie es für richtig halten, ohne sich um die lokale Regelung zu kümmern. |
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Ich sehe das wie beim 30er-Tempolimit: dort, wo nötig und möglich: ja. Aber nicht generell. Letztendlich muss der Staat oder die Kommune auch Alternativen anbieten, denn nicht jeder fährt zum Spaß mit dem Auto herum. Aktuell ist es bei uns aber so, dass alle Projekte, die nicht zwingend nötig sind, aus finanziellen Gründen gestrichen werden. |
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Spanien hat das schon eingeführt, innerorts generell 30, auf mehrspurigen Strassen 50. Funktioniert problemlos. |
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30 in der Stadt haben wollen und 200 auf der Autobahn fahren wollen entspricht genau meinem Humor ;-) In Malaga und Marbella bin ich kürzlich innerorts oft legal 50 gefahren. |
Eine echte Fundrube zum Tempolimit ist ja , wenig verwunderlich, die FDP-Website. :Cheese:
Die D-day-Partei scheut sich natürlich nicht, tatsächlich noch die berühmte Stammtischanekdote ins Felde zu führen: Zitat:
Lustig auch, dass auf der gleichen Seite darauf hingewiesen wird, dass: Zitat:
Also hilft nur freie Fahrt mit möglichst großer Geschwindkeit, die ja bekanntlich stabilisiert. Lernt man schon beim Fahradfahren. Das Argument fehlt noch, ich habe es gerade an Christian Lindner gemailt. Ich hab mal vor vielen Jahren FDP gewählt, weil mir der freiheiltliche liberale und wenig regulierte Ansatz damals gut gefallen hat. Aber dann soll man auch sagen, wir wollen uns das Recht auf Spaß mit schnellen Autos und hoher Geschwindgkeit nicht verbieten lassen und nehmen dafür signifikant mehr Verkehrstote in Kauf. Gut, solche Wahlkampfparolen sind nicht so populär, aber die FDP hat sich doch noch nie um Popularität gerissen. |
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Aber hier lese ich von dem Wunsch nach 30 generell in Städten. Dann hätten wir aber diese Situation. |
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Wobei ich Herrn Dr. Wissing in letzter Zeit meine Hochachtung ausspreche. |
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Das Verhältnis Rechtsabbieger (und das ist einer der den Kreis verlässt) zum weiter den Kreis auf dem Radweg folgenden Radfahrer ist nach StVO gar keine Frage der Vorfahrt, kann also auch nicht durch ein Vorfahrt-Achten Schild geregelt werden. Der Autofahrer hat auch keine Beschilderung die ihm Vorfahrt geben würde, sprich das dämliche Schild ändert eigentlich nichts. Die Verschwinden auch nach und nach immer mehr, sobald da einer Widerspruch einlegt und das vor ein Verwaltungsgericht läuft ist das Thema durch. Es sei denn der Radweg ist gar nicht straßenbegleitend, aber dann müsste er je nach Urteil (!) (dazu gibt es keine Regel!) mindestens 5-6m von der Straße entfernt sein. Aber dann braucht es auch kein Schild, dann ist ein Radweg eh der Straße untergeordnet. Völliger Unfug den man sich da ausgedacht hat. Autofahrer die den Radverkehr unterordnen wollen obwohl die StVO in der Richtung nichts hergibt. :-(( |
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