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LidlRacer 27.09.2017 21:15

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1331515)

Ich ahnte, dass es so ein Privatsendermüll war.
Warum bringst Du das in Zusammenhang mit den Öffentlichrechtlichen?

noam 27.09.2017 21:24

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1331521)
Ich ahnte, dass es so ein Privatsendermüll war.
Warum bringst Du das in Zusammenhang mit den Öffentlichrechtlichen?

Glaubt ihr, dass der Durchschnittsbürger hier wirklich trennt und nicht alle Medien in einen Topf wirft? Ich glaube in der Ähnlichkeit der Sendeformate wird im Nachhinein, allerspätestens in der Erinnerung eh alles in einen Topf geworfen.

Das soll auch ein Vorwurf an die ÖR sein, die es doch über Jahre geschafft haben, sich im Niveau doch stark den Privaten anzugleichen. Das einzige, was noch fehlt, ist doch scripted reality

captainbeefheart 27.09.2017 21:28

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1331523)
Glaubt ihr, dass der Durchschnittsbürger hier wirklich trennt und nicht alle Medien in einen Topf wirft? ...

Nein, aber schnodo, der alles andere als Dirchschnitt ist, sollte es, insb. wenn er sich explizit auf ör bezieht :-)

LidlRacer 27.09.2017 21:40

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1331523)
Das soll auch ein Vorwurf an die ÖR sein, die es doch über Jahre geschafft haben, sich im Niveau doch stark den Privaten anzugleichen. Das einzige, was noch fehlt, ist doch scripted reality

Ich habe noch nie ein derartig peinliches Fremdschämzeug wie von dem Strunz auf den ÖRs gesehen.

Ich schaue ja auch gerne die eine oder andere Unterhaltungssendung auf den Privaten, aber Politik und Nachrichten never! (Ok, reine Nachrichten wie auf n-tv schon gelegentlich.)

merz 27.09.2017 21:45

da fällt mir gerade auf, daß ich mit DBV-T "neu irgendetwas" und reinem gratis Streamingschauen von den Private seit langer Zeit abgeschnitten war und es garnicht gemerkt haben :), also so garnicht
Ich dachte, die finanzieren sich durch Werbung für die Massen, alle somit auf Kabel und Satellit?

m.

captainbeefheart 27.09.2017 21:54

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1331498)
...

Was haltet ihr von Nahles als SPD Fraktionschefin?

Ist für mich konsequent in der Opposition eine eher Linke in die öffentliche Wahrnehmung zu rücken, wenn insb. das Thema "soziale Gerechtigkeit" weiter besetzt werden soll. Vermutlich wird sie eher mit den nicht ganz unwichtigen Symphatiewerten Probleme bekommen.

merz 27.09.2017 23:07

Immerhin ist sie Mrs. Mindestlohn, ob das aber für supra20 %reicht? Charisma geht irgendwie anders

m.

schnodo 27.09.2017 23:30

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1331517)
Wir sprachen von den ör, oder? Strunz ist unsäglich, vorhersagbarer Boulevard.

Was jetzt genau bei den ör?

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1331521)
Ich ahnte, dass es so ein Privatsendermüll war.
Warum bringst Du das in Zusammenhang mit den Öffentlichrechtlichen?

Jaja, Ihr habt ja Recht. Ich habe den Strunz den Öffentlich-Rechtlichen untergejubelt; hatte es im Eifer nicht mehr parat, dass das bei SAT.1 war. Der talentierte Mr. Strunz war auch in der ARD zu sehen, aber eben nicht als er Lindner malträtiert hat.

Ähnliche Kracher wie diesen müsste ich nun in den öffentlich-rechtlichen Programmen vermutlich lange suchen (ich kann mich spontan an keinen erinnern). Nur um sagen zu können, dass ich doch Recht hatte lohnt sich das nicht. Vielleicht schicke ich Frau Bär mal eine Mail, eventuell könnte sie mir weiterhelfen. ;)

Was grundsätzliche qualitative Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern angeht, so schließe ich mich noam an. Ich sehe statt echter Verschiedenheit eher nostalgische Verklärung und Wunschdenken. Wenn man in der Kindheit mit drei Programmen auskommen musste, wachsen die einem schon irgendwie ans Herz. :)

captainbeefheart 28.09.2017 07:28

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1331553)
Jaja, Ihr habt ja Recht. Ich habe den Strunz den Öffentlich-Rechtlichen untergejubelt; hatte es im Eifer nicht mehr parat, dass das bei SAT.1 war. Der talentierte Mr. Strunz war auch in der ARD zu sehen, aber eben nicht als er Lindner malträtiert hat.

Ähnliche Kracher wie diesen müsste ich nun in den öffentlich-rechtlichen Programmen vermutlich lange suchen (ich kann mich spontan an keinen erinnern). Nur um sagen zu können, dass ich doch Recht hatte lohnt sich das nicht. Vielleicht schicke ich Frau Bär mal eine Mail, eventuell könnte sie mir weiterhelfen. ;)

Was grundsätzliche qualitative Unterschiede zwischen öffentlich-rechtlichen und privaten Sendern angeht, so schließe ich mich noam an. Ich sehe statt echter Verschiedenheit eher nostalgische Verklärung und Wunschdenken. Wenn man in der Kindheit mit drei Programmen auskommen musste, wachsen die einem schon irgendwie ans Herz. :)

Ein Kommentar dazu, den ich weitgehend teile:

http://www.sueddeutsche.de/medien/bu...-afd-1.3682373

Insbesondere:

"Reinemann sagt: "Die AfD-Anhänger, die ein kulturell und religiös homogenes Deutschland wollen, die auf eine vermeintlich einheitliche, traditionelle deutsche Identität pochen, die wird man nicht erreichen." Anders formuliert könnte man sagen: Diese Menschen brauchen nicht das ZDF, um die AfD gut zu finden."

Die "letzten" Ursachen für den AfD Erfolg liegen zunächst bei den Politikern selbst, die zum einen für Probleme (mit-)verantwortlich sind, aus denen Themen für die AfD entstanden sind. Und es dann zum anderen nicht geschafft haben im konkreten klein-klein des politischen Tagesgeschäfts mit konkreten Argumenten den Populismus zu konfrontieren.

Die Konsequenz dieser Versäumnisse einfach den Medien anzulasten ist deutlich zu simpel. Auch wenn es in der Enttäuschung und Wut über das Ergebnis erst einmal eine nachvollziehbare Handlung ist.

Neginroeb 28.09.2017 08:07

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1331562)
Ein Kommentar dazu, den ich weitgehend teile:

http://www.sueddeutsche.de/medien/bu...-afd-1.3682373


Die Konsequenz dieser Versäumnisse einfach den Medien anzulasten ist deutlich zu simpel. Auch wenn es in der Enttäuschung und Wut über das Ergebnis erst einmal eine nachvollziehbare Handlung ist.

Naja, dass die Süddeutsche das jetzt anders sieht, verwundert nicht wirklich. Genau das ist das Problem, dass wir den Medien-Einheitsbrei haben.

Es ist aber in der Tat zu einfach, jetzt dort die Schuldigen zu suchen. Aus meiner Sicht fehlte es an inhaltlichen Auseinandersetzungen außerhalb des Flüchtlingsthemas, um den Leuten klarzumachen, dass die AfD eigentlich nur in dieser Nische sitzt und sonst nichts Konstruktives anzubieten hat. Dann hätte man sicher die Radikalen nicht erreicht (die vielleicht diesen Diskussionen gar nicht folgen können oder wollen), aber zumindest der eine oder andere Protestwähler hätte es sich nochmal überlegt.

captainbeefheart 28.09.2017 09:21

Zitat:

Zitat von Neginroeb (Beitrag 1331569)
.. Genau das ist das Problem, dass wir den Medien-Einheitsbrei haben.

...

Ich finde schon bemerkenswert, wie die Trump-Fake-News und AfD-Lügenpresse Behauptungen unsere Wahrnehmungen auf "die Medien" verändert hat. "Die Medien" und "das Medium xy" machen / macht bestimmt nicht alles richtig und im Mainstream gibt es bestimmt auch einen Einheitsbrei. Ich sehe aber eine so ausdifferenzierte Medienlandschaft (mindestens mal bei uns in Westeuropa), wie wir sie noch nie hatten, mit jedweder Nische und besten Zugriffsmöglichkeiten zu jedem Zeitpunkt, von jedem Ort. Und ich sehe auch qualitativ sehr gute journalistische Arbeit, ebenso wie billigen Boulevard.

schnodo 28.09.2017 09:26

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1331562)
Die Konsequenz dieser Versäumnisse einfach den Medien anzulasten ist deutlich zu simpel. Auch wenn es in der Enttäuschung und Wut über das Ergebnis erst einmal eine nachvollziehbare Handlung ist.

Natürlich haben in erster Linie die anderen Parteien Schuld, die nicht willens oder in der Lage waren, bei den von der AfD besetzten Themen inhaltlich Paroli zu bieten. Aber das alleine macht es nicht aus. Ich will nur zwei andere Gedanken anführen, weil ich finde, dass sie für den Wahlausgang relevant gewesen sein könnten:

Ich mag es jetzt nicht nochmal anschauen, um es wörtlich wiedergeben zu können, aber in "Hart aber Fair" hat Werner Patzelt sinngemäß darauf hingewiesen, dass viele Kritiker (er nannte als Beispiel Pegida-Demonstranten der ersten Stunde) ihre Haltung nur verzerrt dargestellt in den Medien wiederfanden und sich pauschal als Nazis und Rassisten denunziert fanden.

Ich hatte in der Berichterstattung zum gesamten Komplex "Rechtsruck" viel zu oft den Eindruck, dass die Journalisten ihre gebotene Zurückhaltung aufgegeben hatten und um jeden Preis versuchten, z.B. aus Vertretern der AfD möglichst gewagte Aussagen herauszukitzeln, um diese dann zugespitzt zu paraphrasieren. Ich erinnere an die Sache mit dem "Schießbefehl".

Wenn jemand auch nur ansatzweise darüber nachdenkt, AfD zu wählen, dann ist es die Summe solcher zweifelhafter Aktionen, die den Ausschlag geben kann.

Ich meine, dass man eine Chance hat, die Menschen zu überzeugen, indem man - ohne Griffe in die journalistische Trickkiste - sauber, aufrichtig und fair argumentiert. Und da sehe ich in weiten Teilen der Medienlandschaft Nachbesserungsbedarf.

noam 28.09.2017 10:33

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1331586)
Ich hatte in der Berichterstattung zum gesamten Komplex "Rechtsruck" viel zu oft den Eindruck, dass die Journalisten ihre gebotene Zurückhaltung aufgegeben hatten und um jeden Preis versuchten, z.B. aus Vertretern der AfD möglichst gewagte Aussagen herauszukitzeln, um diese dann zugespitzt zu paraphrasieren. Ich erinnere an die Sache mit dem "Schießbefehl".

Zu dem kommt als totaler Kontrast dann die völlige Aufgabe journalistischer Interessen bei entsprechenden Audienzen bei der Kanzlerin oder anderen hochgestellten Politikerin in verschiedenen Interviews, wo die zu stellenden Fragen oft erst im Vorhinein genehmigt werden müssen und die Antworten wie auswendig gelernte Phrasendrescherei oder Hinhalten wirkt und dies von den Journalisten hingenommen wird, anstatt nach konkreten Antworten zu bohren, wie man das bei anderen Politikern ebenfalls machen würde. Und das schlimme daran finde ich immer noch, dass man hingeht und die Schuld beim Konsumenten sucht, anstatt sich selber auch nur ansatzweise in Frage zu stellen.

Wir sind halt durch die Gleichmacherei seit Schröder auch keinen wirklichen politischen Diskurs auf großer Bühne mehr gewohnt. Schröder hat die SPD sehr in die Mitte gebracht. In manchen Bereichen auch deutlich darüber hinaus mit der Agenda 2010. Merkel hat wiederum durch die Aufnahme vieler Umweltpolitischer Ziele nach Fukushima oder spätestens mit dem "Wir schaffen das"- Programm die CDU ebenfalls weit nach links driften lassen, so dass man in der GroKo teilweise gar keine Unterschiede zwischen CDU und SPD ausmachen konnte. Die Grünen sind/ waren als ehemalige Regierungspartei eh schon eingefangen und auf Kurs, zu dem ist / war die Partei in einer Findungsphase nach dem Abgang Fischers mit dem neues Heilsbringer Kretschmann. Die LINKEN verwickeln sich auf Bundesebene verlässlich immer dann in Grabenkämpfe, wenn es darauf ankommt und sind anstatt die Regierung zu jagen (um es einmal mit Gaulands Worten zu sagen), eher damit beschäftigt, wer welchen Posten einnehmen darf / kann / soll.


Ich finde es gut, wenn sich eine Partei wie die Grünen in ihren Anfängen oder die AFD nun hinstellt und sagt, dass sie die Regierung jagen werden. Denn dies bedeutet für mich nämlich, dass eine etwaige Regierung ihre Vorhaben wirklich durchdenken und auch rechtfertigen muss, anstatt sie einfach nur durch ihre Stimmenübermacht (wie es in der letzten Legislaturperiode war) einfach durchzuwinken. Das ist doch genau die Oppositionsarbeit die in der letzten Legislaturperiode gefehlt hat, da die Opposition viel zu schwach und einseitig war. Hier hat Seehofer als Teil einer Regierungspartei ja zumeist mehr Opposition geliefert als Grüne und Linke zusammen.



Zu Nahles:
Ich sehe dies als verpasste Chance eines Neuanfangs der SPD. Nun könnte man alte Zöpfe abschneiden und sich mit neuen Gesichtern neu aufstellen und mit Inhalten Politik zu machen, anstatt mit Personen. Frau Nahles ist zu lange in einer Machtposition in der SPD. Als glaubhafte Sprecherin des Linken Flügels hat sie dadurch schon keine Strahlkraft mehr, dass sie schon unter Schröders letzter Amtszeit die Agenda 2010 zwar zähneknirschend aber mitgetragen hat. ich hätte mir gewünscht, dass zB Martin Schulz diese Ämter kommissarisch übernimmt und dann glaubhaft neue frische und auch junge Gesichter präsentiert werden und die alte Garde, endlich Verantwortung für den Stimmenschwund übernimmt und sich in die zweite oder dritte Reihe zurückzieht. Dann hätten diese Leute 4 Jahre Zeit gehabt sich entsprechend zu positionieren und man hätte als starker Oppositionsführer in die neue Wahl gehen können. Diese Chance hat man nun vertan und platziert eine verbrauchte in der Bevölkerung ziemlich unbeliebte Politikerin (zumindest hier) dort.

FlyLive 28.09.2017 10:51

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1331586)

Ich hatte in der Berichterstattung zum gesamten Komplex "Rechtsruck" viel zu oft den Eindruck, dass die Journalisten ihre gebotene Zurückhaltung aufgegeben hatten und um jeden Preis versuchten, z.B. aus Vertretern der AfD möglichst gewagte Aussagen herauszukitzeln, um diese dann zugespitzt zu paraphrasieren. Ich erinnere an die Sache mit dem "Schießbefehl".

Gestern Abend wurde Petry bei Maischberger wieder mit dem Schießbefehl konfrontiert und einer Auslegung gegenübergestellt, die AfD Gegner gerne festigen würden. Aufklären durfte Petry nicht - die Klarstellung wurde zuvor abgewürgt, so das dieser Schießbefehl im Raum stehen blieb. Das ist gelenkter Journalismus.
Soweit ich mich erinnere, steht der Schießbefehl sogar im Gesetzesbuch und sieht mehrmaliges Ansprechen und Notwehr voraus.

https://www.youtube.com/watch?v=X1mRG6KDcBM

bei 50:35 min.
https://www.youtube.com/watch?v=RRpN9dAkavk

keko# 28.09.2017 12:07

Zitat:

Zitat von FlyLive (Beitrag 1331600)
Gestern Abend wurde Petry bei Maischberger wieder mit dem Schießbefehl konfrontiert und einer Auslegung gegenübergestellt, die AfD Gegner gerne festigen würden. Aufklären durfte Petry nicht - die Klarstellung wurde zuvor abgewürgt, so das dieser Schießbefehl im Raum stehen blieb. Das ist gelenkter Journalismus.

Man muss tatsächlich aufpassen, dass man nicht in AfD-Slang verfällt. Die Groko wurde krachend abgewählt. Was soll der Wähler denn noch tun? 40% AfD? Stattdessen wird überlegt, wie man "verlorene Wähler zurückgewinnt". Wie wär´s mal mit Taten statt Worten? Ich befürchte, es wird sich nicht viel ändern und die AfD gewinnt noch mehr. Und bald haben wir unseren eigenen Trump.

tandem65 28.09.2017 12:46

Hi Keko#

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1331614)
Stattdessen wird überlegt, wie man "verlorene Wähler zurückgewinnt".

ja wie, sollen sie nicht um die Wähler kämpfen?

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1331614)
Wie wär´s mal mit Taten statt Worten? Ich befürchte, es wird sich nicht viel ändern und die AfD gewinnt noch mehr. Und bald haben wir unseren eigenen Trump.

Ja, Taten statt Worte wäre tatsächlich schön. So wie es Frau Merkel vor 2 jahren gemacht hat. Da ist ihr ja unter anderem der Herr Seehofer in die Quere gekommen. Der nun den Wählern klarmachen möchte daß er verstanden hat. Ich frage mich halt nur WAS hat er verstanden. Nicht einmal das kleidet er in Worte.:Huhu:

Neginroeb 28.09.2017 12:56

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1331585)
Und ich sehe auch qualitativ sehr gute journalistische Arbeit, ebenso wie billigen Boulevard.

Geb ich Dir völlig recht. Mir ging es aber um den Umgang mit der AfD und da habe ich bis auf einige sehr gute Artikel in der ZEIT immer das Gleiche gelesen. Und die meisten Leute holen sich die Infos über das Fernsehen, wo ich keine großen Differenzierungen erkennen konnte.

qbz 28.09.2017 13:31

Zitat:

Zitat von noam (Beitrag 1331596)

Ich finde es gut, wenn sich eine Partei wie die Grünen in ihren Anfängen oder die AFD nun hinstellt und sagt, dass sie die Regierung jagen werden. Denn dies bedeutet für mich nämlich, dass eine etwaige Regierung ihre Vorhaben wirklich durchdenken und auch rechtfertigen muss, anstatt sie einfach nur durch ihre Stimmenübermacht (wie es in der letzten Legislaturperiode war) einfach durchzuwinken. Das ist doch genau die Oppositionsarbeit die in der letzten Legislaturperiode gefehlt hat, da die Opposition viel zu schwach und einseitig war. Hier hat Seehofer als Teil einer Regierungspartei ja zumeist mehr Opposition geliefert als Grüne und Linke zusammen.

Das kannst Du doch, was die Linke betrifft, nicht ernsthaft glauben, sie hätte im Parlament und den Ausschüssen keine inhaltlich-aktive Oppositionsarbeit geleistet und sich nicht für die Ideen von einer sozialen, gerechten, ökologischen und friedlichen Gesellschaft engagiert, in und ausserhalb des Parlamentes. Dass die Medien jeden Furz über Seehofer und die AFD berichten, heisst nicht, dass die Linke im Parlament pennt, sondern nur, dass den Mächtigen mediale Werbung für Seehofer und die AFD lieber sind als für die Linke!

Aktuell protestiert die Fraktion der Linken dagegen, dass die Bundesregierung die Auslandseinsätze der Bundeswehr ohne Parlamentsbeschluss stillschweigend einfach bis März ohne Bundestagsmandat weiterführen will. Darüber berichtet natürlich ausser der Presse der Linken niemand.

https://www.linksfraktion.de/presse/...ung-aushebeln/

Und ähnlich abgegriffen und unsinnig kommt bei mir diese Deine Kritik an, die von der "Bunten" abgeschrieben sein könnte: "Die LINKEN verwickeln sich auf Bundesebene verlässlich immer dann in Grabenkämpfe, wenn es darauf ankommt und sind anstatt die Regierung zu jagen (um es einmal mit Gaulands Worten zu sagen), eher damit beschäftigt, wer welchen Posten einnehmen darf / kann / soll."


Sie bietet mit Wagenknecht, Bartsch, Kippling nach Gysi ein verlässliches Trio als Führungsmannschaft, einen zuverlässigen Ministerpräsidenten (Ramelow) und besitzen ausserdem mit Gysi, Pau, Lötzsch langjährige bekannte und erfahrene Abgeordnete aus Berlin.

Da sowohl Grüne, FDP wie auch SPD während des Wahlkampfes allein um eine Koaltion mit der CDUCSU buhlten und wegen der Prognosen, gab es diesmal auch kaum Kontroversen in der Linken über die Frage Opposition versus RRG-Regierungsbeteiligung, die ansonsten verständlicherweise auftreten und per Mehrheitsbeschluss auf einem Parteitag entschieden werden, wie bei jeder anderen Partei genauso.

captainbeefheart 28.09.2017 14:25

Sehr gutes Interview zum Thema Umgang mit Provokationen, hier AfD:

http://www.zeit.de/zeit-magazin/lebe...smus-interview

keko# 28.09.2017 14:31

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1331619)
Ja, Taten statt Worte wäre tatsächlich schön. So wie es Frau Merkel vor 2 jahren gemacht hat.

Ja, genau, mal was tun. "Ab morgen in die Fresse". Das wäre mal was von Merkel.

schnodo 28.09.2017 15:30

Zitat:

Zitat von captainbeefheart (Beitrag 1331659)
Sehr gutes Interview zum Thema Umgang mit Provokationen, hier AfD:

http://www.zeit.de/zeit-magazin/lebe...smus-interview

Gleichzeitig ein tolles Beispiel für unsauberen Journalismus. Gerade hatten wir es davon:
Zitat:

ZEITmagazin ONLINE: Frauke Petry forderte, im Notfall müsste an Grenzen auch Gebrauch von der Schusswaffe gemacht werden, um unregistrierten Flüchtlingen die Einreise nach Deutschland zu verwehren.

Zick: Auch das war eine kalkulierte Provokation.
Selten eine "kalkulierte Provokation" gesehen, bei der sich der Provokateur so windet um genau diese zu vermeiden. Hier von einer Forderung zu reden, ist lachhaft.

Trimichi 30.09.2017 13:50

Muttis Wiederwahl freut vor allem die "zionistischen Großkapitalfinanzzigeuner" (Establishment), Wachkomawirkung verstärkt sich. Solange bis nur noch Nullen übrig sind? Denn nur die Null hat keine Ecken und Kanten.....................

Nobodyknows 01.10.2017 06:49

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1331984)
Muttis Wiederwahl freut vor allem die "zionistischen Großkapitalfinanzzigeuner" (Establishment)...

Na wenn man Dich so liest, freuen sich auch die den Untergang des Abendlandes herbeischwafelnden Verschwörungstheoretiker.

Ich glaube mit Beiträgen dieser Güteklasse bist Du auf Facebook besser aufgehoben.

Gruß
N. :Huhu:

Trimichi 01.10.2017 12:47

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1332038)
Na wenn man Dich so liest, freuen sich auch die den Untergang des Abendlandes herbeischwafelnden Verschwörungstheoretiker.

Ich glaube mit Beiträgen dieser Güteklasse bist Du auf Facebook besser aufgehoben.

Gruß
N. :Huhu:

Alle Menschen stolpern im Laufe ihres Lebens über die Wahrheit. Die meisten rennen entsetzt davon. (W. Churchill).

drullse 01.10.2017 13:26

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1332074)
Alle Menschen stolpern im Laufe ihres Lebens über die Wahrheit. Die meisten rennen entsetzt davon. (W. Churchill).

Deshalb ist es gut, dass wir DICH hier haben, der uns erleuchten wird. :Huhu:

Nobodyknows 02.10.2017 05:52

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1332074)
Alle Menschen stolpern im Laufe ihres Lebens über die Wahrheit. Die meisten rennen entsetzt davon. (W. Churchill).

"Aus einem verzagten Arsch kommt kein fröhlicher Furz." (Martin Luther)

Gruß
N. :Huhu:

PS: @drullse +1 :Blumen:

Jimmi 02.10.2017 09:53

Nichts vereinfacht das Leben so nachhaltig wie eine Dikatur (Lenin)

Bleibt bunt!

captainbeefheart 02.10.2017 10:03

Und ich erzog mir die Sprache zum Bösewicht. (Herbert Achternbusch)

MattF 02.10.2017 10:32

Zitat:

Zitat von Trimichi (Beitrag 1332074)
Alle Menschen stolpern im Laufe ihres Lebens über die Wahrheit. Die meisten rennen entsetzt davon. (W. Churchill).

Am schlimmsten sind die, die glauben die Wahrheit erkannt zu haben.
(M. Frank)

FlowJob 02.10.2017 13:40

Können wir das schaffen? Yo, wir schaffen das! (Bob der Baumeister)

FlyLive 02.10.2017 14:28

:Blumen: :Lachanfall:
Zitat:

Zitat von FlowJob (Beitrag 1332232)
Können wir das schaffen? Yo, wir schaffen das! (Bob der Baumeister)


ThomasG 02.10.2017 20:54

Es gibt mehr Ding’ im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt, Horatio.
Hamlet, 1. Akt, 5. Szene, Hamlet, William Shakespeare

:-P

merz 02.10.2017 21:01

"Die Welt ist alles was The Fall ist." (Spex, 1987)

m.
oh Gott, 30 Jahre her ....

ThomasG 02.10.2017 21:20

"Das Wasser ist trüb, die Luft ist rein, Franz-Josef muss ertrunken sein!"
Otto Waalkes :Cheese:

:-O https://www.youtube.com/watch?v=pvfyjLj0IVY&t=1s
https://www.youtube.com/watch?v=23xtl3iV7-0&t=1s

schnodo 02.10.2017 22:11

Zitat:

Das Münchner Amtsgericht hat eine 52-jährige Frau zu einer Geldbuße von 150 Euro verurteilt, weil sie mit Dashcam-Aufnahmen die Schuldigen für Sachbeschädigungen an ihrem parkenden Fahrzeug dokumentieren wollte. Das Gericht sah darin eine unbefugte Erhebung personenbezogener Daten und damit einen Verstoß gegen das Bundesdatenschutzgesetz (Urteil vom vom 09.08.2017, Aktenzeichen 1112 OWi 300 Js 121012/17).

Hat das nun direkt mit der Bundestagswahl zu tun? Eher nicht. Aber das ist eine Sache, derer sich die nächste Regierung mal annehmen könnte: Ich finde es nicht in Ordnung, dass einerseits staatliche Stellen massenhaft anlasslos überwachen, andererseits aber dem Bürger das Recht vorenthalten wird, Straftaten zu dokumentieren um sein Eigentum zu schützen.

Nobodyknows 03.10.2017 06:09

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1332342)
...Aber das ist eine Sache, derer sich die nächste Regierung mal annehmen könnte: Ich finde es nicht in Ordnung, dass einerseits staatliche Stellen massenhaft anlasslos überwachen, andererseits aber dem Bürger das Recht vorenthalten wird, Straftaten zu dokumentieren um sein Eigentum zu schützen.

Die nächste Regierung wird sich nach dem Gejammer "des (AfD)-Volkes" welches sich -nach vielfacher eigener Aussage in den (a)sozialen Hetzwerken- nicht mehr in Freibäder und auf Volksfeste traut, wohl kaum von der anlasslosen Überwachung verabschieden. So stark sind die entsprechenden Kräfte in der FDP und bei den Grünen dann auch nicht...leider. :(

Und mit der im Artikel genannten Begründung für die Ablehnung des Widerspruchs gegen den Bußgeldbescheid "Es geht nicht an, dass 80 Millionen Bundesbürger mit Kameras herumlaufen, um irgendwelche Situationen aufnehmen zu können, die eine Straftat aufdecken könnten“ hast Du ja -hoffe ich- kein Problem, oder?

Gruß
N. :Huhu:

schnodo 03.10.2017 07:45

Zitat:

Zitat von Nobodyknows (Beitrag 1332360)
Und mit der im Artikel genannten Begründung für die Ablehnung des Widerspruchs gegen den Bußgeldbescheid "Es geht nicht an, dass 80 Millionen Bundesbürger mit Kameras herumlaufen, um irgendwelche Situationen aufnehmen zu können, die eine Straftat aufdecken könnten“ hast Du ja -hoffe ich- kein Problem, oder?

Ich muss momentan davon ausgehen, dass ich im öffentlichen Raum sowieso permanent gefilmt werde. Deswegen stellt sich mir die Frage so: Habe ich etwas dagegen, dass auch andere das Recht haben, in der Öffentlichkeit jederzeit "anlasslos" Aufnahmen zu machen? Meine Antwort ist: Nein.

Ich finde es z.B. auch notwendig, Übergriffe seitens des Staates festhalten zu können, damit diese im Nachgang geahndet werden können. Wenn nur noch der Staat das Recht hat, im öffentlichen Raum Aufnahmen zu machen, kann man sich vorstellen wie das ausgeht.

Wogegen ich etwas habe, ist die Veröffentlichung von Aufnahmen ohne meine Zustimmung. Und dafür gibt es bereits einen gesetzlichen Schutz, auf den ich im Zweifelsfall zurückgreifen kann.

Wenn ich einen Schritt weitergehe und mir vorstelle, dass der Staat nicht das Recht hätte, Aufnahmen zu machen, dann würde ich vermutlich trotzdem dazu tendieren, dies dem Bürger nicht zu untersagen. Aber auch da bin ich für gute Argumente immer zugänglich, vielleicht habe ich einfach nicht lange genug darüber nachgedacht. :)

ThomasG 03.10.2017 08:17

Ich habe mich mit dem Thema zugegebenermaßen noch nicht allzu intensiv beschäftigt und verhalte mich eher sehr unsvorsichtig, aber es geht wahrscheinlich relativ vielen Menschen ganz ähnlich wie mir.
Es ist uns immer klarer geworden, dass wir oft bzw. eher dauernd "beobachtet" werden, sei es im Internet oder sie es anderswo.
Zwar gibt es Möglichkeiten sich und seine Daten zu schützen bzw. eine gewisse Anonymität vor allem im Internet zu wahren, aber die werden oft nicht genutzt.
Je länger man diesbezüglich sich unvorsichtig verhalten hat, desto unwahrscheinlicher wird ein Wandel.
Wir haben ja schließlich nichts zu verbergen, sagen wir uns und wir haben keine bösen Absichten.
Tja - wenn man aber richtige Profile von Menschen fabrizieren kann und diese anderen zugänglich machen, dann kann es sich eines schlechten Tages eben herausstellen, dass wir besser doch mehr von uns verborgen hätten.
Wer weiß (ich weiß es jedenfalls nicht) inwiefern das heutzutage schon eine Rolle spielt.
Vielleicht kriegen ja z.B. manche Leute einfach keinen guten Job, weil ihre Profile für bestimmte Arbeitgeber so sind, dass sie als eine Art Ausschlußkriterium fungieren.
Vielleicht gibt es schon oder bald andere Bereiche, wo das eine Rolle spielt.
Da das Netz ja bekanntlich nie vergisst, können wir uns eigentlich nie sicher sein, dass da wer aufkreuzt und Big Brother spielt.
In Foren ist das Wahren der Anonymität denke ich eher ziemlich unüblich.
Man will sich ja mit Gleichgesinnten austauschen.
Man möchte den ein oder anderen auch mal real treffen.
Usw. usf.
Das Netz und die ganzen Geräte, die ähnliche Signale versenden haben Möglichkeiten geschaffen Menschen auszuspionieren und zwar massenhaft, von denen die DDR geträumt hätte.
Wir haben ja heute den Tag der Deutschen Einheit.
Insofern passt das ja ein bisschen.
Und ich gehe jetzt Laufen und dann sende ich wahrscheinlich wieder Daten von mir durch das Netz, was es nie vergisst und das auch noch freiwillig.
So blöd muss man erst mal sein bzw besser gesagt werden :Maso: :Gruebeln: ;).
Aber ICH habe ja nix zu verbergen :liebe053: - oder?
In diesem Sinne - die Laufschuhe sind schon halb angezogen.

aequitas 04.10.2017 16:04

In der SZ ist ein äußerst lesenswertes Interview mit Wilhelm Heitmeyer erschienen. Neben einer Zeitdiagnose wird auch das Ergebnis der AfD, sowie die dahinterliegenden Tendenzen besprochen.

"Die AfD steht für einen autoritären Nationalradikalismus"

Das Interview könnte auch im Flüchtlings-Thread gepostet werden, da hier auch teilweise darauf eingegangen wird, genauso wie die Entwicklungen hin zu einem wirtschaftlichen Denken, statt humanistischer Beweggründe.

schnodo 04.10.2017 16:33

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1332649)
In der ZEIT ist ein äußerst lesenswertes Interview mit Wilhelm Heitmeyer erschienen. Neben einer Zeitdiagnose wird auch das Ergebnis der AfD, sowie die dahinterliegenden Tendenzen besprochen.

"Die AfD steht für einen autoritären Nationalradikalismus"

Da liegt ein Fehler vor. Der Link geht nicht zur ZEIT, sondern auf eine Adblock-Landingpage der Süddeutschen Zeitung. :Huhu:


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