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Klugschnacker 14.03.2023 21:10

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701894)
Du verwirrst mich. Du formulierst immer wieder sehr klar die hohen Risiken, die die Erreichung der "Klimaneutralität" hemmen bzw. sehr unwahrscheinlich machen. Darin stimme ich Dir zu. Ich kann dann aber nicht verstehen, warum der (für mich naheliegende) Gedanke einer Fallbacklösung mit relativ sicher erreichbaren Teilzielen so abstrakt sein soll.

Ich bezweifle sehr stark, dass wir in Deutschland Klimaneutralität bis 2045 erreichen können. Verkehr, Baugewerbe, Landwirtschaft, da gibt es nach wie vor keine Lösungen für Netto-Null.

Falls wir dieses Zeitziel verfehlen, müssen wir es eben baldmöglichst danach schaffen. Wir sollten meiner Meinung nach nicht bei 50% oder 30% der heutigen Emissionen stehen bleiben, denn dann steigen die Temperaturen immer weiter. Nur eben langsamer.

Die von Dir genannten Fallbacklösungen sehe ich nicht. Mir scheint, Du sprichst von Atomkraftwerken, die es nicht gibt, von Leichtfahrzeugen, die es ebenfalls nicht gibt und von E-Fuels für Porschefahrer, die wir nicht haben werden.

Du wirst zu Recht antworten, dass ich von Windrädern spreche, die es nicht gibt und von Stromspeichern und -trassen, die wir nicht haben. Es ist schwierig.

triathlonnovice 14.03.2023 21:19

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1701736)
nein - steht alles in wikidingens
================================================
Im Oktober 2017 warnte die französische Atomsicherheitsbehörde ASN vor verrosteten Kühlleitungen in 29 der 58 Kernreaktoren des Landes. Manche der Kühlleitungen seien derart stark verrostet, dass „es ein reales Risiko gibt, dass die Leitungen im Fall eines Erdbebens den Erschütterungen nicht standhalten“.
==================================================
es wird mit "niedlichen" Rost umschrieben
quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kernenergie_in_Frankreich

Die Franzosen heizen sehr viel mit Strom und haben deshalb regelmäßig bei kalten Außentemperaturen Probleme mit ihrer Stromversorgung - es steht alles in wiki-dingens.

P.S. Kavitation entsteht in jeder Pumpe und jedem Ventil in hydraulischen Systemen - auch bei popeligen Heizungsanlagen - in ausgedehnten Fernwärmenetzen etwas mehr, sodass ein junger bauleitender Ingenieur schon mal aus dem Fenster hupft, wenn es einen fetten Rumms im Sicherheitsventil macht und überhitztes Wasser schlagartig sich im Volumen ver-1000-facht.


NAJA nun gut, Wikipedia als Quelle ist sicher nicht die erste Wahl und auch nicht aus erster Hand. Allerdings würde ich zustimmen , das Schlampereien im Bereich Wartung durchaus realistisch sind. Auch Vertuschungsaktionen seitens der Regierung und von Firmen sind realistisch und imho Praxis. Klang blos irgendwie so als bist du nen Spezialist auf diesem Gebiet.

Klugschnacker 14.03.2023 21:23

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701897)
Ich bin mir sogar sicher, daß bei solchen langfristigen Beschlüssen immer die Hoffnung dabei ist, das Problem auf die Nachfolge-Regierungen abgewälzt zu haben.

Was aus Deiner Sicht ja grundsätzlich okay wäre. Aber Du hast recht, das wurde in den vergangenen Jahrzehnten genau so gemacht. Es ist extrem peinlich, dass ein schwedisches Schulmädchen uns daran erinnern musste.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701897)
Es fehlt die Autorität, die den Regierungen wie Managern in der Industrie Quartalsziele in die Akte schreibt, ...

Diese Autorität fehlt nicht. In Deutschland sitzt das Bundesverfassungsgericht der Politik im Nacken. Es hat klargestellt, dass die Nullemissionen ab dem Jahr 2045 für die Politik bindend sind. Falls sich zeigt, dass die nötigen Zwischenziele nicht erreicht werden, sind seitens der Politik Notfallpläne vorzulegen.

triathlonnovice 14.03.2023 21:33

Zitat:

Zitat von Mo77 (Beitrag 1701890)
Als man das Ziel 0 Emission bis 2045 beschlossen hat wurde da eigentlich eine Machbarkeitsstudie oder sowas gemacht. Oder halt festgeschrieben mit welchen Maßnahmen man das machen wird?
Also sowas ungefähr: https://germanzero.de/loesungen/1-5-grad-gesetzespaket
Oder wurde da ein Ziel gesetzt ohne zu wissen wie man das erreichen könnte bzw nach dem Motto, soll sich doch die nächste Legislaturperiode damit plagen?

Beschließen und versprechen kann man viel. Letzendlich scheitern alle großen Versprechen an/in der Praxis. Wir können nicht mal nen paar Wohnungen bauen, aber wollen das Klima retten...:Lachanfall: Imho 99 Prozent der Bevölkerung stehen nicht hinter radikalen Änderungen, derer es Bedarf um überhaupt was zu bewirken. Die Auswirkungen sin imho eh relativ ungewiss, da das geschehen zu dynamisch und nicht ausreichend verstanden ist. Letztendlich wird das Gesetz wie andere auch nicht eingehalten werden , oder nach belieben gedehnt. Zur Verantwortung bei Nichtumsetzung kann und wird niemand belangt werden. Ich dachte eigentlich hier besteht mitlerweile Konsens, das das alles nur Fanatsien sind.:confused:

Schwarzfahrer 14.03.2023 21:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701899)
Falls wir dieses Zeitziel verfehlen, müssen wir es eben baldmöglichst danach schaffen. Wir sollten meiner Meinung nach nicht bei 50% oder 30% der heutigen Emissionen stehen bleiben, denn dann steigen die Temperaturen immer weiter. Nur eben langsamer.

Falls wir sehen, daß wir dieses Ziel in der Zeit nicht erreichen können, wäre es rational, zu schauen, was wir schnell erreichen können - also die von mir genannten großen Effekte.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701899)
Die von Dir genannten Fallbacklösungen sehe ich nicht. Mir scheint, Du sprichst von Atomkraftwerken, die es nicht gibt, von Leichtfahrzeugen, die es ebenfalls nicht gibt und von E-Fuels für Porschefahrer, die wir nicht haben werden.

Doch, vielwa hätte es alles gegeben. Vor 10 Jahren hatten wir die Kraftwerke, die uns noch jährlich 50 Millionen Tonnen CO2 ersparen könnten. Es gab schon vor 10 Jahren die Spar-Automodelle, die ebenso wenige kaufen mochten, wie heute E-Autos - mit dem Unterschied, daß es damals am "Image" lag, heute an den Kosten. Wenn man jetzt E-Autos subventionieren kann, hätte man genauso die Sparmodelle subventionieren können - hätte mit gleichem Geld mehr Leute erreicht und schon vor 10 Jahren CO2 eingespart. Und all das wäre jetzt auch nicht komplett zu spät - hätte aber schon vor Jahren gemacht werden können. Da es nicht getan wurde, kann ich die Lippenbekenntnisse, daß es den Politikern ums Klima geht, nicht mehr glauben, denen scheint die Umsetzung von radikalen Utopien wichtiger, als die schnelle Emissionssenkung.
(E-fuels finde ich auch mäßig sinnvoll, klingt nach einem Versuch, die Funktionalität eines Verbrennersn(bzgl Tanken, Reichweite) mit dem zero-Emission-Traum zu vereinbaren, koste was es wolle; ohne zero-emission-Utopie wird es sinnlos.)

Schwarzfahrer 14.03.2023 21:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701901)
Was aus Deiner Sicht ja grundsätzlich okay wäre.

Nein, wäre es nicht. Sie sollten kaum Verpflichtungen über die eigene Amtszeit eingehen, schon gar keine, die unrealistisch sind.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701901)
Diese Autorität fehlt nicht. In Deutschland sitzt das Bundesverfassungsgericht der Politik im Nacken. Es hat klargestellt, dass die Nullemissionen ab dem Jahr 2045 für die Politik bindend sind. Falls sich zeigt, dass die nötigen Zwischenziele nicht erreicht werden, sind seitens der Politik Notfallpläne vorzulegen.

Dann habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt, das meinte ich gerade nicht. Ich meinte eine Autorität, die keine Langfristziele definiert, sondern die direkten Handlungen beeinflußt, indem z.B. die Senkung des CO2-Ausstoßes um einen festen Betrag pro Quartal oder maxinale CO2-Emissionen pro Quartel vorgeschrieben wird, und dies z.B. halbjährlich neu definiert wird. Man würde staunen, wie schnell Kernkraftwerke wieder in Betrieb gehen, wenn dafür jedes Mal ein Kohlekraftwerk stillgelegt werden kann, oder wie einfach Regeln für sparsamere Verbrenner oder Förderung für Umstellung auf modernste Brennwertkesseln käme. Es geht mir um Anreize, die kleinen, schnellen und teileffektiven Ziele umzusetzen, statt tolle utopische Langfristziele zu diskutieren.

Genussläufer 14.03.2023 21:56

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701899)
Ich bezweifle sehr stark, dass wir in Deutschland Klimaneutralität bis 2045 erreichen können. Verkehr, Baugewerbe, Landwirtschaft, da gibt es nach wie vor keine Lösungen für Netto-Null.

Was ist denn Netto Null?

Genussläufer 15.03.2023 16:33

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1701906)
Was ist denn Netto Null?

Die Frage war nicht nur an Arne gestellt, sondern an alle. Aus der Antwort ergeben sich aber ggf. unterschiedliche Ansätze und diese könnten unsere aktuelle "Strategie" durchaus nicht nur in einem hellen Licht erscheinen lassen.

Bitte mal raus damit... was bedeutet für Euch Netto Null? Ich habe davon über die Seiten viel gelesen, bin mir aber nicht sicher, wie Ihr das exakt definiert.

Klugschnacker 15.03.2023 16:41

Nach meinem Verständnis sind damit die Emissionsquellen gemeint, abzüglich der Senken.

Die Details sind aber komplex, daher habe ich auf eine Antwort zunächst verzichtet. Was zählt zu den deutschen Emissionen? Zählt dazu auch unsere Produktion im Ausland? Wem wird ein Mallorca-Urlaub zugerechnet, Deutschland oder Spanien? Und so weiter. Für Schweden beispielsweise ergeben sich nach offizieller versus inoffizieller Rechnung Unterschiede um das Dreifache.

Was zählt zu den Senken? Auch kurzfristige Maßnahmen wie das Anpflanzen von Bäumen, die später ihr CO2 wieder abgeben? Technische Sackgassen wie das verbuddeln von CO2 in Fässern?

Die Sache ist komplex und Gegenstand internationaler Selbstverarschung aller Nationen.

tridinski 15.03.2023 16:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701996)
Für Schweden beispielsweise ergeben sich nach offizieller versus inoffizieller Rechnung Unterschiede um das Dreifache.

das glaube ich gerne, unterstreicht aber nur dass das Problem international ist und nicht national. Dem Klima ist es wurscht ob ich den Malle-Urlaub in Spanien anrechne oder in Deutschland. Dito das CO2 von der Produktion/Transport meines Fahrradrahmens in Taiwan.

Think global ist nicht verkehrt, aber bis wir das ganze auf dem Papier für alle fair und akzeptabel ausbuchstabiert haben werden ist es längst zu spät (falls das jeh gelingt, und zu spät ist es ja heute eigentlich schon), deshalb kann die Devise aus meiner Sicht nur lauten Act Local Now. (EDIT: Also nicht warten ob USA oder China oder ...)

Genussläufer 15.03.2023 17:08

Danke für die Antwort. Ich meinte das gar nicht so im Detail. Auch würde ich es der Einfachheit halber gern auf die Ebene der Welt heben. Lässt sich einfach leichter rechnen.

Wir haben aktuell einen CO2 Ausstoß von ca. 34 Mrd. Tonnen CO2 durch Verbrennung und knapp 6 Mrd. Tonnen über die Landwirtschaft. Davon wird etwas mehr als die Hälfte (12,5 Mrd. Tonnen über die Landvegetation und etwas mehr als 9 Mrd. Tonnen über die Ozeane) wieder absorbiert. Es gelangen also ca. 18 Mrd. Tonnen in die Atmosphäre. Für mich sind diese 18 Mrd. Tonnen die relevanten Nettogröße und würden somit das aktuelle Gleichgewicht bilden.

Wenn man nun schaut, wo man die größten Hebel hat, würde einem sofort die Kohle mit dem mit Abstand höchsten CO2 Verbrauch je KWh verursacht. Allein ein ordentlicher Batzen Reduktion von Kohle in Richtung moderne Gaskraftwerke und ein wenig Atom würde uns bereits nah an diese Größe bringen. Es würde auch deutlich schneller funktionieren als die globale Umstellung auf Erneuerbare, solange es noch nicht annähernd ausreichend Speicher dafür gibt. Man könnte also auch relativ schnell in diese Richtung kommen und könnte sich Zeit einkaufen, um die Erneuerbaren von Anfang bis Ende, also inklusive der Soeichermöglichkeit auszubauen. Man könnte so auch das Dilemma des ökonomischen Risikos entschärfen. Das würde passieren, indem man erst dann die alten Technologien abschaltet, wenn man die neuen hat. So würde man auch deutlich mehr Nachahmer in der Welt finden können.

Leider sehen wir aktuell genau das Gegenteil. Aufgrund der angespannten politischen Lage gehen viele Länder auf Nummer sicher. China baut nun deutlich mehr auf Kohle. Die ist im eigenen Land vorhanden und man ist weniger abhängig. Das ist ein Desaster und niemand spricht darüber. Ich habe noch nicht den Ansatz verstanden, daß wir nun alles auf Null bringen sollen, obwohl das überhaupt nicht notwendig ist. Nun alles auf eine Karte zu setzen und den größten kfr. anwendbaren Hebel zu ignorieren, könnte auch ein Irrweg sein.

Auch verstehe ich noch nicht, warum wir nun den Verbrenner verbieten wollen. Keine Frage, dieser Motor hat eine deutlich geringere Effizienz. Diese Betrachtung trifft auf den Motor natürlich zu. Stimmt das aber auch für die gesamte Kette? Stimmt das immer noch, wenn wir einerseits die fossilen direkt im Tank vorhalten und andererseits den hohen Verlust bei der Energiegewinnung und dem Stromtransport dennoch aufgebrummt bekommen. Müssen wir nicht die gesamte Kette betrachten?

merz 15.03.2023 17:21

Ein Windrad spart im Vergleich zur Kohleverstromung massiv CO2 ein, wäre aber nur netto null / net zero, wenn man auch irgendwie alle CO2 Emission in seiner Produktion, Aufstellung, Betrieb und Entsorgung auffangen könnte. dafür gibt es aber m.W. keine guten laufenden Möglichkeiten.
Dennoch ist net zero das EU Ziel für 2050 - auch weil wir in den mehreren Jahrzehnten Klimakrise so ziemlich alles an CO2 Budget schon aufgebraucht haben.

Mache ich einen Denkfehler?

m.

Genussläufer 15.03.2023 17:30

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1702003)
Mache ich einen Denkfehler?

Nein. Du folgst dem EU Ziel. Aber Du definierst Netto Null anders, als ich es gerade beschrieben habe. Das ist nicht falsch. Es wird auch in der Regel so genutzt. Ich bezweifle aber, daß diese Betrachtung langfristig hilfreich ist. Für Dich bedeutet Netto Null auf der Mikro Ebene, daß Du Energie produzierst und dann unterm Strich kein CO2 produziert wird. Ich vertrete die These, daß dies nicht notwendig ist, weil wir die Absorbtion einrechnen sollten. Wenn es darum geht, daß eine zu keiner weiteren Erhöhung des CO2 in der Atmosphäre kommt, ist wäre das die relevante Messgröße. Und damit wäre das Thema auch greifbarer und realistischer.

Klugschnacker 15.03.2023 17:50

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1702002)
Danke für die Antwort. Ich meinte das gar nicht so im Detail. Auch würde ich es der Einfachheit halber gern auf die Ebene der Welt heben. Lässt sich einfach leichter rechnen.

Wir haben aktuell einen CO2 Ausstoß von ca. 34 Mrd. Tonnen CO2 durch Verbrennung und knapp 6 Mrd. Tonnen über die Landwirtschaft. Davon wird etwas mehr als die Hälfte (12,5 Mrd. Tonnen über die Landvegetation und etwas mehr als 9 Mrd. Tonnen über die Ozeane) wieder absorbiert. Es gelangen also ca. 18 Mrd. Tonnen in die Atmosphäre. Für mich sind diese 18 Mrd. Tonnen die relevanten Nettogröße und würden somit das aktuelle Gleichgewicht bilden.

Ist das möglicherweise ein Denkfehler?

Ohne die vom Menschen verursachten Emissionen bilden die natürliche Emission von Kohlendioxid und die natürliche Absorption ein Gleichgewicht.

Die vom Menschen verursachten Emissionen kommen nun obendrauf und erhöhen damit den Gehalt von Kohlendioxid in der Atmosphäre. In der Folge steigt die globale Temperatur.

Diese vom Menschen verursachten Emissionen müssen – von Feinheiten abgesehen – auf Null reduziert werden. Nicht um 50% verringert. Sonst verschiebt sich das Gleichgewicht in Richtung höherer CO2-Konzentration.

Zu den direkten menschlichen Emissionen kommen noch die indirekten, vor allem durch den weltweiten Verlust gigantischer Waldflächen.
:Blumen:

Klugschnacker 15.03.2023 18:01

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1702002)
Auch verstehe ich noch nicht, warum wir nun den Verbrenner verbieten wollen. Keine Frage, dieser Motor hat eine deutlich geringere Effizienz. Diese Betrachtung trifft auf den Motor natürlich zu. Stimmt das aber auch für die gesamte Kette? Stimmt das immer noch, wenn wir einerseits die fossilen direkt im Tank vorhalten und andererseits den hohen Verlust bei der Energiegewinnung und dem Stromtransport dennoch aufgebrummt bekommen. Müssen wir nicht die gesamte Kette betrachten?

Was verstehst Du daran nicht? Beim Verbrenner kommt Kohlendioxid aus dem Auspuff. Fast 17 Kilogramm pro 100 Kilometer.

Beim Elektroauto gibt es ebenfalls CO2. Doch die Aussichten, das zu reduzieren, sind grundsätzlich besser als beim Verbrenner.

Diese Debatte ist allerdings gegenstandslos, weil die Autohersteller weltweit für die Zukunft auf batteriebetriebene Elektroautos setzen. Es gibt meines Wissens nach niemanden außer Porsche/FDP, der künftig PKWs mit Verbrenner bauen will. Diese globale Tatsache liegt nicht an einem etwaigen Verbot der Verbrenner im kleinen Deutschland. Die Verbrenner sind für die Hersteller um’s Eck.
:Blumen:

merz 15.03.2023 18:16

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1702004)
(...) Für Dich bedeutet Netto Null auf der Mikro Ebene, daß Du Energie produzierst und dann unterm Strich kein CO2 produziert wird. Ich vertrete die These, daß dies nicht notwendig ist, weil wir die Absorbtion einrechnen sollten. Wenn es darum geht, daß eine zu keiner weiteren Erhöhung des CO2 in der Atmosphäre kommt, ist wäre das die relevante Messgröße. Und damit wäre das Thema auch greifbarer und realistischer.

auf den Punkt, die Absorptionsrechnung ist mir auch in Deinem ersten Post aufgefallen -
Ich nehme jetzt mal wieder einen angenommenen Einzelfall: ich heize den Winter mit Öl wie blöde durch und erzeuge damit 3 Tonne CO2 in 5 Monaten -

Durch welche Mechanismen werden diese 3 Tonnen zeitnah gebunden, wieviel verbleibt dann wirklich klimawirksam in der Atmosphäre?

Wie wird das berechnet und wie ist das jetzt belegt?


Ich frage deswegen so nach, weil mich der Anschein die Unmöglichkeit technisch net zero auf gegenwärtigen Konsum/Produktions-Niveau zu erreichen doch ziemlich irritiert.


m.

MattF 15.03.2023 20:12

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1702011)

Durch welche Mechanismen werden diese 3 Tonnen zeitnah gebunden, wieviel verbleibt dann wirklich klimawirksam in der Atmosphäre?

Wie wird das berechnet und wie ist das jetzt belegt?

Wieso sollte davon überhaupt was gebunden oder kompensiert werden?

Da viel zu viel CO2 in die Athmosphäre gerät und das Gleichgewicht ausser Kraft ist, sind für mich die 3 to zusätzlich und wirksam und sonst nix :Huhu:

triathlonnovice 15.03.2023 22:44

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1702025)
Wieso sollte davon überhaupt was gebunden oder kompensiert werden?

Da viel zu viel CO2 in die Athmosphäre gerät und das Gleichgewicht ausser Kraft ist, sind für mich die 3 to zusätzlich und wirksam und sonst nix :Huhu:

Welches Gleichgewicht ?

Helios 16.03.2023 07:22

Die Lösung ist, es gibt mit der co2-Reduktion/-Vermeidung keine Lösung des Problems.

Es bleibt nur übrig das co2 wieder einem Kreislauf zurückzuführen und es aus der Luft herauszuholen um es erneut zu verballern.

Das war der Lösungsansatz einer Tv-Sendung, die ich, weil noch nie damit auseinandergesetzt, für Spinnerei hielt - vermutlich muss den Spinnern ihre Ideen umgesetzt werden in Form von riesigen Fabriken in der Wüste zur Gewinnung von technischen Kraftstoffen - wird aber wohl noch 100 Jahre dauern.

dr_big 16.03.2023 07:34

Arne erklärt uns dazu, dass das klimaschädliche CO2 in höheren Atmosphärenschichten liegt, während wir technisch oder auch mittels Wälder/Aufforstung nur das CO2 aus bodennahen Schichten beeinflussen können :confused:

Siebenschwein 16.03.2023 08:15

Neue Info zum Tempolimit… jedenfalls für mich neu.

https://www.spiegel.de/auto/tempolim...2-fcda1a0d13db

Warum wird das Verkehrsministerium eigentlich immer mit maximalee Inkompetenz besetzt?

Helmut S 16.03.2023 08:23

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1702040)
Es bleibt nur übrig das co2 wieder einem Kreislauf zurückzuführen und es aus der Luft herauszuholen um es erneut zu verballern.

Arne hat vom Amazonas-Regenwald gesprochen, als ich ihn nach seinen Hoffnungen gefragt habe. Im Endeffekt ist das gesamte Amazonas Ökosystem (nicht nur der Wald im engeren Sinne) so ein Konzept.

In "gesundem" Zustand kann mit mit einer guten Genauigkeit sagen, dass über die Zeit von außen betrachtet das Amazonas Regenwald Ökosystem so ein Netto Null System ist: Es produziert ungefähr soviel CO2 wie es absorbiert. Die Spinner aus deiner TV Sendung haben also im Grunde ein natürliches Vorbild. Wenn wir es schaffen, dass gesamte Ökosystem "Mensch" (inkl. Technik) so zu bauen, dass wir über die Zeit genauso viel absorbieren, wie wir emittieren, dann wären wir bei netto Null.

Durch die Eingriffe des Menschen - z.B. um Soja zur Tierfutterherstellung für die Massentierhaltung anzubauen oder dafür Weideflächen zu erzeugen - ist das Amazonasbecken ein Netto-Emittent von CO2. Das ist bitter. Nicht nur, dass wir Menschen selbst Netto Emittenten sind, nein, wir zerstören auch noch ein Netto-Null Ökosystem in der Art, dass sie auch zum Netto Emittenten werden. :-((

Weil ich die Größenordnung nicht kenne, habe ich mal schnell gegoogelt. In diesem Spiegel Artikel, der sich auf eine 2021 publizierte Studie bezieht, steht, dass zwischen 2010 und 2019 2,7 Milliarden Tonnen mehr freigesetzt als absorbiert wurden.

Mal schnell ein Gefühl für die Menge kriegen ...

D.h. also wir haben nur durch unsern Eingriff ins Ökosystem pro Jahr im Schnitt 270 Mio Tonnen CO2 indirekt erzeugt. Schnell bei atmosfair gekuckt, wie die nen Flug von München nach Kona (Hin+Zurück) bewerten. Zack: 9 Tonnen CO2.

Das wiederum heißt: Würde der Amazonas weiterhin Netto Null emittieren, dann könnte man pro Jahr 30 Mio mal von München nach Kona fliegen. 2022 waren 505 Teilnehmer aus Deutschland auf der Insel. Diese 505 Leute könnten also ca. 59.000 mal oder 163 mal am Tag nach Kona hin- und zurück fliegen. Theoretisch :Cheese:

So oder so: Das ist fu**ing viel CO2, dass wir dem Planeten alleine durch den Eingriff in den Regenwald einschenken.

Etwas ernsthafter. Vielleicht hat jemand Zeit/Lust abzuschätzen, wieviel von diesen 270 Mio Tonnen p.a. auf den Konsum von Massentierhaltungsfleisch in D entfallen würden. So als Gefühl für die Größenordnung und dafür, was wir so tun können. Danke im Voraus!

:Blumen:

Jimmi 16.03.2023 08:28

Wenn ich die sehr sachliche, aber ausufernde Diskussion verfolge, wird klar, warum sich weltweit noch nichts getan hat. Weil alle diskutieren und der Tanker einen Bremsweg von Jahrzehnten hat.

Man sollte mal realistisch skizzieren wie das Gleichgewicht um uns herum in 50 Jahren aussehen könnte. Falls es bis dahin schon ein Gleichgewicht gibt.

dr_big 16.03.2023 08:36

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1702045)

So oder so: Das ist fu**ing viel CO2, dass wir dem Planeten alleine durch den Eingriff in den Regenwald einschenken.

Und an diesem Punkt kommt dann wieder das globale Ungleichgewicht zu tragen. In Europa haben wir schon vor mehr als 100 Jahren unsere Wälder abgeholzt und damit die Industrialisierung befeuert, jetzt fordern wir von Ländern wie Polen oder Brasilien dass sie ihre Urwälder erhalten um unseren enormen CO2 Ausstoss zu kompensieren. Das ist diesen Ländern schwer zu vermitteln und auch wenn es noch so sinnvoll wäre, hier benötigen wir ganz andere Mechanismen und global gelebte Verantwortung. Leider geht es politisch aber genau in die gegenteilige Richtung, alle großen Nationen werden zunehmend egoistisch und schauen nur auf ihren eigenen Vorteil.

Genussläufer 16.03.2023 10:30

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1702011)
Durch welche Mechanismen werden diese 3 Tonnen zeitnah gebunden, wieviel verbleibt dann wirklich klimawirksam in der Atmosphäre?

Wie wird das berechnet und wie ist das jetzt belegt?

Das ist auf der Mikroebene nicht darstellbar. Du hast global diese Absorbtionsgröße. Diese ist auch nicht abhängig davon, wieviel Du jetzt aktuell verbrauchst. Der wichtigste Faktor ist hier der CO2 Partialdruck in der Atmosphäre. Das bedeutet, daß in unserer Rechnung von den knapp 40 Mrd Tonnen CO2 etwas mehr als die Hälfte absorbiert wird. Das sind aktuell rund 21 Mrd Tonnen. Zusätzlich aufgenommen in der Atmosphäre werden also ca. 19 Mrd Tonnen. Würden wir nun unseren CO2 Ausstoß auf 30 Mrd Tonnen senken, würden immer noch 21 Mrd Tonnen absorbiert werden. Der Nettozuwachs wäre hier 9. Das kann auch gar nicht anders sein. Da der Partialdruck die relevante Steuergröße ist und der CO2 Gehalt in der Atmosphäre nicht kleiner wird, können wir mit einer mittelfristig konstanten Absorbtionsrate rechnen.

Du kannst diesen Effekt ganz gut in der Keeling Kurve sehen. Letztendlich war das auch die Kurve, die den Klimawandel wissenschaftlich nachweisen konnte bzw. war es das wichtigste und überzeugendste Argument dafür.

Interessant ist hier übrigens, daß wir eine Saisonalität sehen. Im Winterhalbjahr bewirken die Senken sogar, daß der CO2 Gehalt abnimmt. Diese Beobachtung war auch der Grund. überhaupt verstehen zu wollen, woran das liegt.

Genussläufer 16.03.2023 10:33

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1702025)

Da viel zu viel CO2 in die Athmosphäre gerät und das Gleichgewicht ausser Kraft ist, sind für mich die 3 to zusätzlich und wirksam und sonst nix :Huhu:

Das ist richtig. Was der einzelne einsparen kann, hat sofort einen Wert. Von den 20 Mrd Tonnen sind wir weit entfernt. Mir ging es um das Ziel der Netto Null. Und ich habe das Gefühl, daß es hier durchaus Missverständnisse gibt. Ich stimme Dir aber vollumfänglich zu, daß jede eingesparte Tonne CO2 direkt "nicht" sichtbar wird.

Genussläufer 16.03.2023 10:38

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1702011)
auf den Punkt, die Absorptionsrechnung ist mir auch in Deinem ersten Post aufgefallen -
Ich nehme jetzt mal wieder einen angenommenen Einzelfall: ich heize den Winter mit Öl wie blöde durch und erzeuge damit 3 Tonne CO2 in 5 Monaten -

Den Effekt kannst Du ganz gut hier nachvollziehen:

https://www.volker-quaschning.de/dat...spez/index.php

Man sieht eindrucksvoll den CO2 Effekt der einzelnen Träger.

Genussläufer 16.03.2023 10:45

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1702006)
Ist das möglicherweise ein Denkfehler?

Ohne die vom Menschen verursachten Emissionen bilden die natürliche Emission von Kohlendioxid und die natürliche Absorption ein Gleichgewicht.

Ja und nein. Die Absorbtionsrate ist wir oben geschrieben abhängig vom Partialdruck des CO2. Da auch mit der Senkung des Verbrauchs das CO2 nicht abgebaut wird, bleibt die Absorbtionsrate so wie sie ist oder erhöht sich über Zeit. Das passiert aber über Jahrzehnte. Erst wenn wir tatsächlich unter Null in der Formel (CO2 Ausstoß abzgl. Senken) kommen, sinkt der CO2 Gehalt und damit der Partialdruck. Erst dann wird sich ein neues Gleichgewicht einstellen. Und auch diese Richtung dauert Jahrzehnte. Dein Einwand ist also grundsätzlich richtig, aber aufgrund des Verzugs von geringer Relevanz.

Genussläufer 16.03.2023 10:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1702008)
Was verstehst Du daran nicht? Beim Verbrenner kommt Kohlendioxid aus dem Auspuff. Fast 17 Kilogramm pro 100 Kilometer.

Wenn wir uns den relevanten Primärenergiemix anschauen, wird das beim E-Auto auch nicht anders aussehen. Da gehen die Prozent nur nicht am Motor verloren, sondern auf dem Weg zum Stecker.

Zitat:

Beim Elektroauto gibt es ebenfalls CO2. Doch die Aussichten, das zu reduzieren, sind grundsätzlich besser als beim Verbrenner.
Hier bin ich voll und ganz bei Dir. Wobei ich dann doch eher von einem E-Motor träume, der nicht von der Dose gespeist wird, sondern über einen Tank. LPG könnte da zukunftsweisend sein. Wenn man die Energie direkt am Windrad oder der Solarzelle nutzt, um synthetische Kraftstoffe herzustellen, könnte man viele Problem lösen. Das soll aber nicht in einen Verbrenner fließen. Vielmehr muss hier Strom erzeugt werden, um den unschlagbaren Effizienzvorteil vom E-Motor zu nutzen. Auch hier sind wir nicht soweit, aber auch hier ist Besserung in Sicht. Und meines Erachtens liegt hier die Zukunft in der breiten Masse. Das ist aber im Gegensatz zu den anderen Aussagen eine persönliche These. Die oben aufgeführten Antworten sind public knowledge.

TriVet 16.03.2023 11:14

Ja, vielleicht kommt die Methanol-Brennstoffzelle.
Damit weiterhin jeder jeden scheixxmeter mit dem geliebten Auto fahren kann.
Oder halt im Stau stehen, sei es in München oder Paris, inzwischen ist es doch 24h am Tag Rush-Hour.
Es wird einfach viel zuviel Auto gefahren, ich nehme mich da sicher nicht aus.
Das muss sich halt ändern.
Bis dahin sind BEV eben das deutlich bessere Konzept.

Klugschnacker 16.03.2023 11:17

Damit ich Dich richtig verstehe, Genussläufer: :Blumen:

Denke Dir bitte für einen Moment die Menschheit weg. Dann entspricht die globale Erzeugung von Kohlendioxid exakt der globalen Aufnahme von Kohlendioxid. Beweis: Die Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre blieb über hunderttausende von Jahren mehr oder weniger konstant. Quellen und Senken hielten sich die Waage.

Jetzt denke Dir bitte die Menschen wieder hinzu. Sie pusten aktuell jedes Jahr rund 40 Milliarden Tonnen Kohlendioxid zusätzlich in die Atmosphäre. In der Folge erwärmt sich das Klima.

Sind wir uns bis hierhin einig? Ich frage, um besser zu verstehen, was Du meinst.

Jetzt stoppen wir gedanklich die menschengemachten Emissionen. Die natürlichen Emissionen (die es schon immer gab) bleiben bestehen, werden aber von der natürlichen CO2-Aufnahme kompensiert. Die Menge an Kohlendioxid in der Atmosphäre steigt nicht weiter an. Da sich CO2 aber für Jahrtausende in der Atmosphäre hält, liegt die Menge an Kohlendioxid jetzt auf höherem Niveau als vorher. Einverstanden?

Zurück zum ursprünglichen CO2-Gehalt der Atmosphäre kommen wir nur dann, wenn wir die Emissionen nicht nur stoppen, sondern der Atmosphäre Kohlendioxid entziehen. Ist das Dein Gedanke?

(Kipppunkte bei den Senken und eine veränderte Aufnahme von Gasen durch sich erwärmende Meere etc. lasse ich der Übersichtlichkeit halber weg).
:Blumen:

sybenwurz 16.03.2023 11:23

Passt vielleicht hier am besten:

Rechnungshof: Marode Bahn entwickelt sich zu einem „Fass ohne Boden“

Siebenschwein 16.03.2023 11:23

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1702062)
Wenn wir uns den relevanten Primärenergiemix anschauen, wird das beim E-Auto auch nicht anders aussehen. Da gehen die Prozent nur nicht am Motor verloren, sondern auf dem Weg zum Stecker.

Hier bin ich voll und ganz bei Dir. Wobei ich dann doch eher von einem E-Motor träume, der nicht von der Dose gespeist wird, sondern über einen Tank. LPG könnte da zukunftsweisend sein. Wenn man die Energie direkt am Windrad oder der Solarzelle nutzt, um synthetische Kraftstoffe herzustellen, könnte man viele Problem lösen. Das soll aber nicht in einen Verbrenner fließen. Vielmehr muss hier Strom erzeugt werden, um den unschlagbaren Effizienzvorteil vom E-Motor zu nutzen. Auch hier sind wir nicht soweit, aber auch hier ist Besserung in Sicht. Und meines Erachtens liegt hier die Zukunft in der breiten Masse. Das ist aber im Gegensatz zu den anderen Aussagen eine persönliche These. Die oben aufgeführten Antworten sind public knowledge.

Sorry, das ist ganz dünnes Eis, auf dem Du Dich da bewegst. Dein LPG-Tank macht wie genau Strom aus Kohlenwasserstoff? Nehmen wir mal den sehr günstigsten Fall einer Brennstoffzelle, die im günstigsten Fall 50% Wirkungsgrad hat. Das ganze System mit Nebenaggregaten hat dann irgendwas um 40%. Heute machen übrigens die besten stationären Kraftwerke ähnliche Zahlen (also Gas, nicht Kohle).
Du bist also nicht viel besser als ein Strommix, der komplett aus Gaskraftwerken gespeist wird.
Wir bewegen uns aber auf etwa 46% Erneuerbare im deutschen Strommix, das wird aber jedes Jahr mehr. Ergo emittierst Du im günstigsten Fall doppelt so viel wie der heutige Strommix.
E-Fuels sind für Leute, die noch schlechter rechnen können. Allein die CO2-Gewinnung benötigt so viel Strom, dass Du schon verloren hast, bevor Du überhaupt Wasserstoff zugeführt hast.

Genussläufer 16.03.2023 11:24

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1702064)
Es wird einfach viel zuviel Auto gefahren, ich nehme mich da sicher nicht aus.
Das muss sich halt ändern.

Völlig d'accord.

Zitat:

Bis dahin sind BEV eben das deutlich bessere Konzept.
Wenn dem so ist, würden sie sich auch ohne Verbot durchsetzen. Gefördert wurden sie ausgiebig. Wer so sehr an an das BEV Konzept glaubt, kann auch auf ein Verbot des anderen Konzepts verzichten :Blumen:

Der Verbrenner wird übrigens mit hoher Wahrscheinlichkeit weiter gebaut werden. Im Schiffs- und Flugverkehr, aber auch bei Langstrecken LKWs scheint es aktuell keine vernünftige Alternative zu geben. Im PKW Sektor teile ich Deine Meinung. Aber lass uns nicht über die Notwendigkeit des Verbots von Verbrennern streiten. Hier sind alle Argumente ausgetauscht. Das ist mehr Glaubens- und Einstellungssache. Wenn eine Mehrheit dafür ist, ist es eben so. Da muss ich in einer Demokratie mit leben :Blumen:

El Stupido 16.03.2023 11:26

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1702067)
(...)
E-Fuels sind für Leute, die noch schlechter rechnen können. Allein die CO2-Gewinnung benötigt so viel Strom, dass Du schon verloren hast, bevor Du überhaupt Wasserstoff zugeführt hast.

Wer erzählt das nun Lindner, Wissing, Kuhle etc.?

Siebenschwein 16.03.2023 11:27

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1702064)
Ja, vielleicht kommt die Methanol-Brennstoffzelle.
Damit weiterhin jeder jeden scheixxmeter mit dem geliebten Auto fahren kann.
Oder halt im Stau stehen, sei es in München oder Paris, inzwischen ist es doch 24h am Tag Rush-Hour.
Es wird einfach viel zuviel Auto gefahren, ich nehme mich da sicher nicht aus.
Das muss sich halt ändern.
Bis dahin sind BEV eben das deutlich bessere Konzept.

Die DMFC (Direlt-methanol-Brennstoffzelle ist keine Lösung. Ein System, das sich selbst vergiftet (CO am Elektrokat). Das geht nur bei hohen Temperaturen, und das ist wieder nicht mit Fahrzeugen, die sofort startbereit sein sollen, kompatibel.
Und CO2-netural ist das auch nur, wenn Du CO2 aus der Luft abscheidest, was niemand wirtschaftlich tun werden kann.
Also keine Angst, das BEV ist alternativlos derzeit.

Genussläufer 16.03.2023 11:27

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1702067)
Sorry, das ist ganz dünnes Eis, auf dem Du Dich da bewegst.

Das weiß ich und habe extra deswegen sehr deutlich dazugeschrieben:

Zitat:

Das ist aber im Gegensatz zu den anderen Aussagen eine persönliche These.
Ich schaue mal, ob ich die Begründung nochmal genauer formuliere. War wirklich sehr unqualifiziert und mit viel zu viel Inperpretationsspieraum eingeworfen. Sorry!

sybenwurz 16.03.2023 11:28

Zitat:

Zitat von Jimmi (Beitrag 1702046)
Man sollte mal realistisch skizzieren wie das Gleichgewicht um uns herum in 50 Jahren aussehen könnte. Falls es bis dahin schon ein Gleichgewicht gibt.

Ich denke, da gibts nix zu skizzieren, denn die bis dahin noch Überlebenden werden weiterhin diskutieren statt zu handeln, bestenfalls mit ihrem Handeln den (spätestens dann) unkontrollierbaren Vorgängen hinterherhecheln, dabei aber weiterhin mehr auf ihren eigenen Vorteil und Erhalt des Status Quo denn das Überleben der Menschheit bedacht sein.

Siebenschwein 16.03.2023 11:28

Zitat:

Zitat von El Stupido (Beitrag 1702069)
Wer erzählt das nun Lindner, Wissing, Kuhle etc.?

Das haben schon viele versucht. Aber die Jungs hören entweder nicht zu oder träumen davon, irgendwann doch den 1. Hauptsatz der Thermodynamik aushebeln zu können.

Siebenschwein 16.03.2023 11:35

Zitat:

Zitat von Genussläufer (Beitrag 1702068)
V
Wenn dem so ist, würden sie sich auch ohne Verbot durchsetzen. Gefördert wurden sie ausgiebig. Wer so sehr an an das BEV Konzept glaubt, kann auch auf ein Verbot des anderen Konzepts verzichten :Blumen:

Den Unterschied zwischen "billiger" und "besser" kennst Du aber, oder?
Wenn der Verbrenner alle umweltrelevanten Folgekosten tragen müsste, wäre der Sprit so teuer, dass wir nur noch BEVs verkaufen würden.
Es geht eigentlich nur um gleichlange Spiesse.
Jedes Jahr den Liter 20 Cent teurer machen bis wir kostenneutral zu den Umweltkosten sind wäre eine Möglichkeit.


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