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Helmut S 10.03.2023 14:09

STOP!

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701415)
Denn, wie Helmut auch am Beispiel Corona darauf hinwies, erzwungene Maßnahmen bewirken keine nachhaltige Verhaltensänderung

Normalerweise regiere ich auf deine Beiträge ja nicht mehr - warum habe ich dir im Corona Thread hier und hier erläutert.

Aber das, was du da schreibst, habe ich nicht gesagt und auch nicht sagen oder darauf hinweisen wollen. Ich möchte nicht den Hauch eines Verdachtes erwecken, dass mein Weltbild auch nur ansatzweise Berührungspunkte zu dem deinen hat. Ich distanziere mich vollständig von dem was du schreibst. Das stellt in nahezu allen Ansichten nicht meine Meinung dar.


Ich schrieb:

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701346)
Ich meine, dass es beim Thema Klimawandel [...] weniger um temporäre, staatliche Eingriffe geht, wie sie bei Corona stattgefunden haben. Sondern ich denke, es geht um nachhaltigen Wandel.

und

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701375)
Denkst du tatsächlich, das Corona bzw. die Coronamaßnahmen einen nachhaltigen, gesellschaftlichen Wandel bewirkt haben?

Ich sehe das nicht so. [...] Der Klimawandel ist doch eine völlig andere Situation, die nachhaltigere Veränderungen in einem völlig anderen Maßstab erfordert als die temporäre Maßnahmen der Coronakrise.

Das bedeutet NICHT(!), dass ich darauf Hinweisen wollte (wie du mir in die Feder legen willst)

"...erzwungene Maßnahmen bewirken keine nachhaltige Verhaltensänderung."

Ich bin im Gegenteil mit Böckenförde der Meinung, dass erzwungene Maßnahmen durch den freiheitlich demokratischen Staat nötig sind um am Ende die Freiheitlichkeit aufrecht zu erhalten. Sei es im Strafvollzug oder im Klimaschutz.

Klugschnacker 10.03.2023 14:18

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Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701415)
Aktuell geltendes Recht mag sein, was aber nicht darüber aussagt, wie richtig es der einzelne findet, ob es die Mehrheit für richtig hält, und ob es Gründe gibt, dies zu ändern (Beispiele für änderungswürdige Gesetze gibt es in der Geschichte der Bundesrepublik zuhauf.)

Da bin ich ganz bei Dir. Ich nehme beispielsweise die Gesetze zum Tierschutz in der Massentierhaltung zur Kenntnis, finde sie aber zum Kotzen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701415)
Ich sagte nicht, die Gesellschaft sei nicht bereit, sondern daß die Gruppe derer, die den Klimaschutz über alles andere stellt, nicht bereit ist, zu akzeptieren, daß ihre Ansichten zur Priorisierung und Alternativlosigkeit nicht von allen geteilt wird. Letztere Gruppe ist Teil der Gesellschaft, aber nicht unbedingt repräsentativ für die Mehrheit.

Eine Gruppe, die den "Klimaschutz über alles andere stellt" mag es geben.

Praktische Auswirkungen hat das auf das Leben der allermeisten Bürgerinnen und Bürger keine. Denn in unserem Alltag spielt der Klimaschutz nur eine sehr untergeordnete Rolle.

Vergleicht man die aktuelle Zeit mit den Achtziger, Neunziger oder Nullerjahren, haben wir heute mehr von allem: Mehr Autos, mehr Verkehr, mehr Abgase, mehr Kohlendioxid, schnellere und größere Autos, mehr Flugverkehr, mehr Massentierhaltung, mehr Konsum, mehr Verbrauch bei praktisch allen Ressourcen.

Kurz, die Welt entwickelt sich im großen und ganzen so, als gäbe es das Häuflein an Klimaschützer:innen nicht.

MattF 10.03.2023 14:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701427)
Vergleicht man die aktuelle Zeit mit den Achtziger, Neunziger oder Nullerjahren, haben wir heute mehr von allem: Mehr Autos, mehr Verkehr, mehr Abgase, mehr Kohlendioxid, schnellere und größere Autos, mehr Flugverkehr, mehr Massentierhaltung, mehr Konsum, mehr Verbrauch bei praktisch allen Ressourcen.


Und nach unserem Verkehrsminister wird das alles ja auch bei uns, immer noch weiter wachsen.

Es geht auch nicht nur um CO2. Es geht um die Zerstörung unserer Umwelt in vielen Bereichen, um die Übernutzung von Meeren und Äckern, um (Mikro)Plastik, Zersiedelung, Ausstreben von Arten ................

keko# 10.03.2023 15:40

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701427)
...
Vergleicht man die aktuelle Zeit mit den Achtziger, Neunziger oder Nullerjahren, haben wir heute mehr von allem: Mehr Autos, mehr Verkehr, mehr Abgase, mehr Kohlendioxid, schnellere und größere Autos, mehr Flugverkehr, mehr Massentierhaltung, mehr Konsum, mehr Verbrauch bei praktisch allen Ressourcen.

....

Möglicherweise erleben wir gerade einen Umbuch:

- einige werden sich dies schlicht nicht mehr leisten können
- andere werden auf erneuerbare Ressourcen umsatteln
- Globalisierung findet sein Ende in der Regionalisierung
- Städte werden zu kombinierten Lebens-Arbeitsstätten --> Mobiltät überflüssig
- der Staat bekommt intelligente Tools in die Hand zur Steuerung --> ressourcenverschwenderische Individualität findet sein Ende

Gewinnen würde doch alle, oder?!

Schwarzfahrer 10.03.2023 17:21

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701426)
Aber das, was du da schreibst, habe ich nicht gesagt und auch nicht sagen oder darauf hinweisen wollen. Ich möchte nicht den Hauch eines Verdachtes erwecken, dass mein Weltbild auch nur ansatzweise Berührungspunkte zu dem deinen hat. Ich distanziere mich vollständig von dem was du schreibst. Das stellt in nahezu allen Ansichten nicht meine Meinung dar.

Tut mir Leid, wenn ich Dich offensichtlich falsch verstanden habe, wollte Dich auf keinen Fall in anrüchige Gesellschaft bringen :Blumen: .
Ich dachte an folgende Stelle, und habe offensichtlich zu frei interpretiert, daß Du auch keine nachhaltige Wirkung der Corona-Maßnahmen auf das Verhalten der Menschen siehst.
Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701426)
Denkst du tatsächlich, das Corona bzw. die Coronamaßnahmen einen nachhaltigen, gesellschaftlichen Wandel bewirkt haben?

Ich sehe das nicht so.

Dieser Satz
Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701426)
Ich bin im Gegenteil mit Böckenförde der Meinung, dass erzwungene Maßnahmen durch den freiheitlich demokratischen Staat nötig sind um am Ende die Freiheitlichkeit aufrecht zu erhalten. Sei es im Strafvollzug oder im Klimaschutz.

zeigt auch, daß wir tatsächlich nicht ähnlich denken: Klimaschutzmaßnahen mit dem Strafvollzug ein einem Atemzug zu nennen wäre mir im Leben nicht eingefallen, auch wenn so mancher den von Habeck kürzlich angedachten Zwang zur Verschrottung funktionierenden Gasheizungen wohl auch als Strafe ansehen dürfte....

Schwarzfahrer 10.03.2023 17:48

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1701420)
Warum schreibst du eigentlich nicht einfach, dass dir dieser Klimascheiss zuwider ist und du die ganzen hysterischen Aktionen blöd findest?!

Erstens, weil das so nicht stimmt, bzw. nur der zweite Teil halbwegs (ja, hysterische voreilige Aktionen sind blöd), zweitens weil es nicht mein Stil ist, pauschal zu pöbeln.

Ich finde, der Klimawandel ist ein wichtiges Thema (unter mehreren wichtigen aktuellen Anliegen der Menschheit), mit dem man sich eben nicht hysterisch und mit Weltuntergangsrethorik beschäftigen sollte, sondern bedacht, gezielt, systematisch, und daß es uns schneller voranbringt, wenn wir offen über verschiedene Wege und Lösungen diskutieren, als wenn wir "die da oben" einfach machen lassen, bzw. jeden Zweifel am allein richtigen Weg ausblenden.

Meine Meinung kann ich hier nochmal skizzieren (konkrete Gedanken zu möglichen Aktionen habe ich schon öfter beschrieben, wiederhole ich hier nicht). Dann brauche ich sie nicht mehr zu widerholen, und ihr könnt Euch danach gerne gegenseitig in Euren Überzeugungen bestärken, ohne durch andere Gedanken oder gar Zweifel gestört zu fühlen. Man soll nicht in der Kirche über Agnostik diskutieren.


Es ist wichtig, auf den Klimawandel zu reagieren, aber ich halte es für Hybris, daß der Mensch das Klima "retten" muß, und die aktuelle Politik dazu in Deutschland überzeugt mich nicht, daß die Verantwortlichen es wirklich ernst meinen (ich möchte noch nicht annehmen, daß sie keine Ahnung haven, was sie da tun - das wäre noch schlimmer).

Z.B. finde ich es haarsträubend widersinnig, wenn zwar CO2-Senkung höchste Priorität hat, aber noch laufende Kernkraftwerke zugunsten von Kohlekraftwerken abgeschaltet werden; wenn Umwelt und Schadstoffausstoß ein Thema sein soll, wir aber lieber weiter Braunkohle wegbaggern und verbrennen statt eigene Gasfelder zu erschließen; wenn wir Ziele von x Millionen Elektroautos und Wärmepumpen oder Umstellung der Industrie festschreiben, ohne die erforderliche sichere und ausreichende regenerative Energieversorgung in entsprechender Zeit in Aussicht zu haben, weil Netze und Speicher und Handwerker offensichtlich fehlen.

Ich sehe viele Möglichkeiten, tatsächlich CO2 und Ressourcenverbrauch zu senken,(teile nur das Gefühl der extremen Dringlichkeit nicht), sehe aber auch große Gefahren, wenn die Gesellschaft in zu schnellem Tempo mit Zwang umgekrempelt werden soll, ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verwerfungen und Nebenwirkungen von nicht zu Ende gedachten Maßnahmen, dafür mit zu viel Aufwand in symbolische Aktionen. Damit riskiert man zu viel Akzeptanz und damit den möglichen Erfolg. Und ja, ich mache mir mehr Sorgen um die gesellschaftliche als um die klimatische Entwicklung in meiner verbleibenden Lebenszeit.

Klugschnacker 11.03.2023 10:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701436)
Z.B. finde ich es haarsträubend widersinnig, wenn zwar CO2-Senkung höchste Priorität hat, aber noch laufende Kernkraftwerke zugunsten von Kohlekraftwerken abgeschaltet werden; wenn Umwelt und Schadstoffausstoß ein Thema sein soll, wir aber lieber weiter Braunkohle wegbaggern und verbrennen statt eigene Gasfelder zu erschließen; ...

Über die Verlängerung der Laufzeiten bereits bestehender Atomkraftwerke kann man sicher diskutieren, und das wird ja auch gemacht. Dabei gibt es kurzfristige und langfristige Argumente. Auf lange Sicht wollen wir in Deutschland mehrheitlich keine Atomkraft. Sie lässt sich außerdem nicht zuverlässig betreiben, wenn das Kühlwasser wegbleibt. Das haben wir letzten Sommer in Frankreich gesehen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701436)
...wenn wir Ziele von x Millionen Elektroautos und Wärmepumpen oder Umstellung der Industrie festschreiben, ohne die erforderliche sichere und ausreichende regenerative Energieversorgung in entsprechender Zeit in Aussicht zu haben, weil Netze und Speicher und Handwerker offensichtlich fehlen.

Diese Sorge teile ich.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701436)
Ich sehe viele Möglichkeiten, tatsächlich CO2 und Ressourcenverbrauch zu senken,(teile nur das Gefühl der extremen Dringlichkeit nicht), sehe aber auch große Gefahren, wenn die Gesellschaft in zu schnellem Tempo mit Zwang umgekrempelt werden soll, ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verwerfungen und Nebenwirkungen ....

"Zu schnelles Tempo": Dass eine Klimaerwärmung katastrophalen Ausmaßes kommen wird, hat TV-Experte Hoimar von Ditfurth bereits 1978 zur besten Sendezeit haarklein erklärt (Youtube, 1:30min).

Die derzeitige Dringlichkeit des Themas liegt an jenen, welche die Dringlichkeit bisher systematisch geleugnet und alle Lösungsversuche verschleppt und behindert haben. Sie sind die Ursache der Eile, mit der wir uns jetzt diesem Thema stellen müssen.

"ohne Rücksicht auf die wirtschaftlichen Verwerfungen und Nebenwirkungen": Nichtstun hat die größten Kosten und sozialen Verwerfungen zu Folge. Das haben selbst Industrienationen erkannt, die mit nationalem Egoismus überhaupt keine Probleme haben.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701436)
Und ja, ich mache mir mehr Sorgen um die gesellschaftliche als um die klimatische Entwicklung in meiner verbleibenden Lebenszeit.

Welche gesellschaftlichen Entwicklungen fürchtest Du da konkret?

Helmut S 11.03.2023 10:27

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701485)
Diese Sorge teile ich.

Welche Hoffnung bzgl. der Lösung des Problems „Klimawandel“ hast du?

:Blumen:

MattF 11.03.2023 11:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701436)
Und ja, ich mache mir mehr Sorgen um die gesellschaftliche als um die klimatische Entwicklung in meiner verbleibenden Lebenszeit.

Ich auch, z.b. wenn wir in wenigen Jahren Millionen Klimaflüchtlinge aufnehmen müssen.

Klugschnacker 11.03.2023 16:58

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701489)
Welche Hoffnung bzgl. der Lösung des Problems „Klimawandel“ hast du?

:Blumen:

Ich denke, dass die Chancen sehr schlecht stehen. Ich halte für wahrscheinlich, dass die Menschen den Klimawandel nicht in den Griff bekommen werden.

Es handelt sich um ein schnell zunehmendes Problem. Jahrzehnt um Jahrzehnt verschlechtern sich die Chancen, diese komplexen Prozesse in den Griff zu bekommen. Wie wollten wir beispielsweise die Abholzung des Amazonas verhindern, der sich erkennbar einem irreversiblen Kipppunkt nähert (Quelle)? Die Waldflächen werden gebraucht, um Soja-Tierfutter für die westliche Massentierhaltung zu gewinnen. Sind wir politisch in der Lage, einen weitgehenden Verzicht auf Fleisch durchzusetzen? Meine Meinung: klares Nein. Das schaffen wir nicht.

Dieser Kipppunkt ist uns also sicher. Und es kommen weitere dazu.

Ich sehe außerdem nicht, wie wir aus dem Zwang zu permanentem Wirtschaftswachstum herauskommen könnten. Wir haben dafür keine Konzepte. Während wir über Maßhalten und Nachhaltigkeit schwafeln, brechen wir auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sämtliche Rekorde. Im globalen Maßstab wird uns der Kapitalismus den Rest geben. Ich bin ein Fan des Kapitalismus, aber er hat eine entscheidende Schwäche: Eine kapitalistische Wirtschaft kann nicht schrumpfen. Sie kann nur wachsen und daran gehen wir früher oder später zugrunde.

Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass der Klimawandel das größte Problem der Menschen sein wird. Diesen Spitzenplatz wird nach meiner Überzeugung das Artensterben übernehmen, das sich bereits jetzt in rasendem Tempo vollzieht und uns aktuell noch herzlich am Gesäß vorbei geht. Hier sägen wir ganz konkret an dem Ast, auf dem wir sitzen.

Schwarzfahrer 11.03.2023 20:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701485)
Welche gesellschaftlichen Entwicklungen fürchtest Du da konkret?

Mir machen viele Entwicklungen zusammen Sorgen. Z.B. wie im Laufe der letzten 10 - 15 Jahre in vielen früher sehr liberalen Staaten die Atmosphäre zunehmend durch einen moralisierendem Druck auf die Mitmenschen geprägt wurde, was immer mehr Menschen dazu verleitet, ihre Meinung nicht mehr öffentlich auszusprechen (in Deutschland über 50 %). Dazu kommt ein massiver Vertrauensverlust der Menschen in die politische Führung, sichtbar sowohl in sinkenden Wahlbeteiligungen und in Zuwachs von extremen Anteilen im politischen Spektrum. Der Umgang mit Krisen wie z.B. Flüchtlinge 2015 (bis heute), Corona, Gesundheit und Pflege hat die polarisierte Spaltung von den politischen Positionen auf die Gesellschaft übertragen, Zwischentöne werden kaum noch gehört oder akzeptiert, man muß immer bedingungslos für oder gegen etwas sein. Die Politik der Energiewende verstärkt diese Tendenzen der Polarisierung, besonders durch den hohen finanziellen Druck auf die ärmeren Menschen, die ihre Interessen bei keinem der etablierten Parteien vertreten sehen.

Ich fürchte, daß diese Entwicklungen, wenn nicht umgeleitet, sich im schlimmsten Fall in Form von zunehmender Aggression und Gewalt entladen, wie sie ansatzweise schon zu beobachten ist (Gelbwesten in F, Einheimische gegen Zuwanderer, zwischen politisch unterschiedlich Denkenden, Radler gegen SUV-Fahrer, Arm gegen Reich, u.a.m.), oder darin, daß die Hypermoralisierung auch ohne staatliches Zutun zunehmend zu einer be- und erdrückenden Atmosphäre führt (wie z.B. im Genf des Johannes Calvin, oder in der Gegenreformation des Habsburgerreiches, u.ä.m.), oder darin, daß die Wahlen entweder keine repärsentative und regierungsfähige Mehrheiten mehr zustande bringen, oder gar völlig illiberale Regierungen an die Macht spülen, oder....
Jede dieser Möglichkeiten wäre ein Sargnagel der freiheitlichen Gesellschaft, in der ich das Glück hatte, 40 Jahre zu leben, und die für mich die menschenwürdigste Form dess Zusammenlebens dargestellt hat. Und jede der obigen Entwicklungen würde zu einer weniger handlungsfähigen Gesellschaft führen, die auch weniger resilient und handlungsfähig bzgl. der Herausforderungen des Klimawandels (oder anderer Probleme) wäre, als eine freiheitliche, offene, in Meinungen und Lösungen vielfältige und tolerante Gesellschaft.

Aber das führt weit über den Klimawandel hinaus, daher hier eigentlich OT; wollte nur Deine Frage nicht unbeantwortet lassen.

sybenwurz 11.03.2023 21:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701505)

Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass der Klimawandel das größte Problem der Menschen sein wird. Diesen Spitzenplatz wird nach meiner Überzeugung das Artensterben übernehmen,...

Denkst du nicht, das Eine geht mit dem Andern Hand in Hand?
Gut, wenn man die Probleme in 'Klimawandel' und 'Artensterben' (und weitere) aufsplittet, vielleicht nicht unbedingt.
Benennt man die Misere beispielsweise in 'Menschheitssterben' um, wird die Vielzahl der Baustellen -es sind ja bei weitem nicht die beiden einzigen- , die dazu beitragen werden, vielleicht etwas offensichtlicher.

qbz 12.03.2023 08:47

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701526)
"Mir machen viele Entwicklungen zusammen Sorgen. Z.B. wie im Laufe der letzten 10 - 15 Jahre in vielen früher sehr liberalen Staaten die Atmosphäre zunehmend durch einen moralisierendem Druck auf die Mitmenschen geprägt wurde, was immer mehr Menschen dazu verleitet, ihre Meinung nicht mehr öffentlich auszusprechen (in Deutschland über 50 %). Dazu kommt ein massiver Vertrauensverlust der Menschen in die politische Führung, sichtbar sowohl in sinkenden Wahlbeteiligungen und in Zuwachs von extremen Anteilen im politischen Spektrum.
..........
Jede dieser Möglichkeiten wäre ein Sargnagel der freiheitlichen Gesellschaft, in der ich das Glück hatte, 40 Jahre zu leben, und die für mich die menschenwürdigste Form dess Zusammenlebens dargestellt hat."
.......

Welche historischen Tendenzen in den vergangenen 40 Jahren haben denn zu dieser Entwicklung beigetragen wie z.B. zum Vertrauensverlust in Regierungen?

Könnte es nicht sein, dass gerade die im wirtschaftlichen Bereich dominierenden Ideen der neoliberalen Privatisierung von Gemeineigentum bei der Energieversorgung, bei der Wasserwirtschaft, bei der Post, der Telekommunikation, der Bahn, dem Wohnungsmarkt, der öffentlichen Verwaltung, der Daseinsvorsorge, im Gesundheitswesen (sprich Privatisierung der Gewinne, während die Verluste in der Privatwirtschaft wie in der Bankenkrise oder in der Gas- Energiekrise und grosse neue Investitionen der Allgemeinheit aufgebürdet werden), die Deindustrialisierung im Osten Deutschlands, die Globalisierungstendenzen incl. EU-Raum, zu dem Vertrauensverlust und der abnehmenden Compliance mit den jeweils Regierenden und gesellschaftlichen Organisation wie z.B. der Gewerkschaften geführt haben?

Parallel haben sich die sozialen Sicherheiten bei Rente und im Arbeitsleben für die Schwächeren der Gesellschaft und die Lage bei 1/5 aller Kinder deutlich verschlechtert, es bildeten sich massenhaft prekäre Arbeitsplätze, während der Reichtum einiger weniger in der Gesellschaft allerdings überproportional zugenommen hat. Fazit: Die der Politik zugrundeliegenden sozialen Gegensätze in der Gesellschaft vergrösserten sich in den vergangenen 40 Jahren immens. Aufgrund dessen reagieren die Regierungen gegen Kritik mit wachsendem medialem, politischem und normativen Druck, dem sich wiederum zunehmend die Adressaten entziehen, indem sie alternative Medien nutzen.

Beschönigst oder verklärst Du nicht etwas die nahe Vergangenheit, die wie eine Schnellstrasse in die jetzige Situation geführt hat?

Stefan K. 12.03.2023 09:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701505)
Ich denke, dass die Chancen sehr schlecht stehen. Ich halte für wahrscheinlich, dass die Menschen den Klimawandel nicht in den Griff bekommen werden.

Es handelt sich um ein schnell zunehmendes Problem. Jahrzehnt um Jahrzehnt verschlechtern sich die Chancen, diese komplexen Prozesse in den Griff zu bekommen. Wie wollten wir beispielsweise die Abholzung des Amazonas verhindern, der sich erkennbar einem irreversiblen Kipppunkt nähert (Quelle)? Die Waldflächen werden gebraucht, um Soja-Tierfutter für die westliche Massentierhaltung zu gewinnen. Sind wir politisch in der Lage, einen weitgehenden Verzicht auf Fleisch durchzusetzen? Meine Meinung: klares Nein. Das schaffen wir nicht.

Dieser Kipppunkt ist uns also sicher. Und es kommen weitere dazu.

Ich sehe außerdem nicht, wie wir aus dem Zwang zu permanentem Wirtschaftswachstum herauskommen könnten. Wir haben dafür keine Konzepte. Während wir über Maßhalten und Nachhaltigkeit schwafeln, brechen wir auch in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sämtliche Rekorde. Im globalen Maßstab wird uns der Kapitalismus den Rest geben. Ich bin ein Fan des Kapitalismus, aber er hat eine entscheidende Schwäche: Eine kapitalistische Wirtschaft kann nicht schrumpfen. Sie kann nur wachsen und daran gehen wir früher oder später zugrunde.

Allerdings bin ich nicht der Meinung, dass der Klimawandel das größte Problem der Menschen sein wird. Diesen Spitzenplatz wird nach meiner Überzeugung das Artensterben übernehmen, das sich bereits jetzt in rasendem Tempo vollzieht und uns aktuell noch herzlich am Gesäß vorbei geht. Hier sägen wir ganz konkret an dem Ast, auf dem wir sitzen.

Ich denke, dass der Kapitalismus viele Anhänger hat. Kann jedoch nicht nachvollziehen warum, wenn man doch die Schwächen erkannt hat.
Was aus Schwächen wird wenn man weiter dran festhält ist doch kein Geheimnis.
Vielleicht sollte man Fan einer neuen Form des Kapitalismus werden. Von mir aus eines begrenzten oder reglementierten Kapitalismus. Wenn man denn diesen Begriff überhaupt beibehalten möchte.

Schwarzfahrer 12.03.2023 10:09

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1701545)
Welche historischen Tendenzen in den vergangenen 40 Jahren haben denn zu dieser Entwicklung beigetragen wie z.B. zum Vertrauensverlust in Regierungen?

Ich habe bewußt nur auf Arnes Frage geantwortet, ohne mich über mögliche Ursachen auszulassen, um nicht zu weit OT abzuschweifen.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1701545)
Könnte es nicht sein, ....
Beschönigst oder verklärst Du nicht etwas die nahe Vergangenheit, die wie eine Schnellstrasse in die jetzige Situation geführt hat?

Ich teile nur weniges von Deinen Erklärungsansätzen. Wenn wir das ausdiskutieren wollen, braucht es aber einen anderen Thread. Andererseits glaube ich, daß Ursachenforschung nur begrenzt hilft, Lösungsansätze sind wichtiger, und die findet man nicht unbedingt in einer Rückkehr in die Vergangenheit, dafür hat sich die Welt zu sehr verändert.

Klugschnacker 12.03.2023 10:49

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701526)
Mir machen viele Entwicklungen zusammen Sorgen. Z.B. wie im Laufe der letzten 10 - 15 Jahre in vielen früher sehr liberalen Staaten die Atmosphäre zunehmend durch einen moralisierendem Druck auf die Mitmenschen geprägt wurde, was immer mehr Menschen dazu verleitet, ihre Meinung nicht mehr öffentlich auszusprechen (in Deutschland über 50 %).

Du sagst, es würden zunehmend moralische Argumente in die Debatte eingeführt, und das sei einem Teil der Gesellschaft unangenehm. Es schränke subjektiv die Meinungsfreiheit ein führe in der Folge zu Konflikten.

Ich stimme Dir zu. Das ist auch aus meiner Sicht der Fall. Wie bei allen gesellschaftlichen Entwicklungen. Das sind eben meistens auch moralische Fragen.

Welche Verantwortung tragen wir für das Leben der kommenden Generationen? Dürfen wir alle noch lebenden Orang Utans erschlagen, um Anbauflächen für Palmöl zu gewinnen, oder haben auch Menschenaffen ein Recht auf ihren Lebensraum? Dürfen 70 Jahre alte Männer in Parlamenten beschließen, 10.000 Jahre lang giftigen Atommüll in der Erde zu vergraben? Das sind moralische Fragen.

Die moralische Debatte zwischen Verantwortung und Egoismus müssen wir führen.

Schwarzfahrer 12.03.2023 21:24

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701554)
Du sagst, es würden zunehmend moralische Argumente in die Debatte eingeführt, und das sei einem Teil der Gesellschaft unangenehm. Es schränke subjektiv die Meinungsfreiheit ein führe in der Folge zu Konflikten.

Nein ich sage nicht, das sei unangenehm und subjektiv, sondern es ist grundsätzlich und objektiv schädlich für die Lösungsfindung über freien Meinungsaustausch wenn moralsiche Argumente die Hauptrolle spielen, denn es unterdrückt den offenen und sachlichen Diskurs und schränkt die Beiträge wie auch die Beteiligten stark ein.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701554)
Ich stimme Dir zu. Das ist auch aus meiner Sicht der Fall. Wie bei allen gesellschaftlichen Entwicklungen. Das sind eben meistens auch moralische Fragen.
...
Die moralische Debatte zwischen Verantwortung und Egoismus müssen wir führen.

Ja, die Fragen haben natürlich auch moralische Aspekte. Aber sie sind nicht über primär moralische Aspekte zu beantworten oder gar zu lösen. Deine Sicht entspricht dem Prinzip der Gesinnungsethik, die ich für sehr problematisch halte.

Ich bin in allen politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Fragen ein absoluter Verfechter der Verantwortungsethik: jede Entscheidung muß an Maßstäben wie realistische Umsetzbarkeitt (technisch, finanziell, menschlich), Akzeptanz, Effekt vs. Nebeneffekt in Bezug auf die spezielle Fragestellung gemessen werden; moralische Maßstäbe setzten natürlich gewisse äußere Grenzen, dürfen aber nicht das Hauptkriterium sein, sonst kommen allzu oft nicht realitätstaugliche, ideologisch geprägte Ergebnisse raus, da Moral allzu oft keine Abstufungen und Kompromisse kennt.

Zu Deinen Beispielen: sie sind alle verantwortungsethisch zu beantworten, es sind keine rein moralischen Fragen für mich:

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701554)
Welche Verantwortung tragen wir für das Leben der kommenden Generationen?

Eine nicht höhere, als für das Leben der aktuell lebenden Menschen, nur ist unser Wissen um unseren möglichen Einfluß auf die kommenden Generationen viel unsicherer, als das für die aktuell Lebenden, also können wir viel konkreter und sicherer den jetzt Lebenden etwas gutes tun, als den kommenden Generationen; da kann es immer sein, daß die Enkel das, was wir gutmeinend getan haben, für einen katastrophalen Fehler halten werden.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701554)
Dürfen wir alle noch lebenden Orang Utans erschlagen, um Anbauflächen für Palmöl zu gewinnen, oder haben auch Menschenaffen ein Recht auf ihren Lebensraum?

Typische Übermoralisierung: Die Frage ist erst mal nicht, ob wir "alle" erschlagen dürfen, sondern die Frage ist: wie wägen wir Eingriffe in die Natur gegenüber landwirtschaftlichen Interessen und Notwendigkeiten ab, wie wägen wir das die Notwendigkeit der Lebensmittelproduktion (und des Auskommens von Bauern) gegenüber dem Recht jedes Lebewesens auf Lebensraum ab. Ist ein Eingriff für Palmöl verwerflicher als eins für eine Windkraftanlage oder ein Staudamm? Sind die Rechte von Menschenaffen anders zu bewerten, als die von Stechmücken oder Wölfen? Ich glaube nicht, daß da eine allgemeingültige moralisch fundierte Bewertung möglich ist, nur einzelfallweise, von Plantage zu Plantage, von Windmühle zu Windmühle, von Land zu Land.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701554)
Dürfen 70 Jahre alte Männer in Parlamenten beschließen, 10.000 Jahre lang giftigen Atommüll in der Erde zu vergraben?

Selbstverständlich, wenn sie die Kompetenz (politisch aber auch technisch) haben, diese Entscheidung zu begründen und sichere Lösungen dafür auszuarbeiten - und sie haben auch die Pflicht, die sichere Umsetzung zu gewährleisten. Dies nicht zu entscheiden löst das Problem des Vorhandenen nicht, also hat jemand die Pflicht, dies zu regeln. Die moralische Debatte, ob es überhaupt hätte produziert werden dürfen, ist völlig müßig. Und wenn CO2-Minimierung so absolut überlebenswichtig für die Menschheit sein soll, wäre es verantwortungethisch gewesen vor bereits 10 - 20 Jahren, die Kernkraft und dessen Risiken dem Risiko der überhöhten CO2-Produktion aus fossilen Quellen gegenüberzustellen, statt Kernkraftwerke abzuschalten, und weiter (zunehmend) Kohle zu verfeuern...

Klugschnacker 13.03.2023 09:14

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701603)
Ich bin in allen politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen Fragen ein absoluter Verfechter der Verantwortungsethik: jede Entscheidung muß an Maßstäben wie realistische Umsetzbarkeitt (technisch, finanziell, menschlich), Akzeptanz, Effekt vs. Nebeneffekt in Bezug auf die spezielle Fragestellung gemessen werden; moralische Maßstäbe setzten natürlich gewisse äußere Grenzen, dürfen aber nicht das Hauptkriterium sein, sonst kommen allzu oft nicht realitätstaugliche, ideologisch geprägte Ergebnisse raus, da Moral allzu oft keine Abstufungen und Kompromisse kennt.

Folgt man Deinem Argument, hätte man vor der Abschaffung der Sklaverei Aspekte der Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Effektivität abwägen müssen. Neben den Interessen der Sklaven wären dann auch die Interessen der Farmer zu berücksichtigen. Moralische Fragen dürften dabei "nicht das Hauptkriterium sein", "da Moral allzu oft keine Abstufungen und Kompromisse kennt".

Ich bin der Meinung, dass Du da falsch liegst und die moralischen Aspekte bei dieser Frage weit überwiegen.

Wir tragen eine moralische Verantwortung für die Folgen unseres Tuns. Überall dort, wo wir eine Wahl haben.

Klugschnacker 13.03.2023 09:31

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701603)
Und wenn CO2-Minimierung so absolut überlebenswichtig für die Menschheit sein soll, wäre es verantwortungethisch gewesen vor bereits 10 - 20 Jahren, die Kernkraft und dessen Risiken dem Risiko der überhöhten CO2-Produktion aus fossilen Quellen gegenüberzustellen, statt Kernkraftwerke abzuschalten, und weiter (zunehmend) Kohle zu verfeuern...

Die Kernkraft hat für die Energieversorgung Deutschlands nie eine große Rolle gespielt. Im vergangenen Jahr waren es 3% am Primärenergiebedarf, im Jahr davor waren es 6%.

Diesen geringen Beitrag der Kernenergie setzt man ins Verhältnis zu den Risiken, Kosten und zur gesellschaftlichen Akzeptanz. Die Kosten: Strom aus Atomenergie ist um ein Mehrfaches teurer als Strom aus Windkraft.

Wenn ich Dich richtig verstehe, hat für Dich das Argument der CO2-Vermeidung ein geringeres Gewicht als Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Effektivität. Und zwar deshalb, weil die CO2-Vermeidung in die Zukunft zielt und sich erst auf die nachfolgenden Generationen auswirkt. Hingegen kommt die bessere Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energien den jetzt lebenden Menschen zugute.

Du müsstest doch ein Verfechter der Windkraft sein. Ich verstehe nicht, warum Du in Deiner Argumentation fortwährend auf den Weiterbetrieb der alten deutschen Atomkraftwerke zu sprechen kommst.

sabine-g 13.03.2023 09:37

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701635)
Ich bin der Meinung, dass Du da falsch liegst und die moralischen Aspekte bei dieser Frage weit überwiegen.
.

Ich bin der Meinung, dass wir hier mit einem gepuderten Hintern im Wohlstand sitzen und bisher noch keine Folgen des Klimawandels direkt und unmittelbar erleben mussten bis auf ein bisschen Regen im Ahrtal und etwas Dürre im Rest der Republik.
Wer daherkommt und meint wir könnten uns eine Diskussion und Abwägungen über etwaige Folgen leisten und Maßnahmen dagegen verschleppen oder sie durch fadenscheinige Argumente zu verwässern, der spielt mit der Zukunft der Nachkommen.

Mal ganz ehrlich, wir werden Ausmaße des Klimawandels erleben, die wir uns bisher nicht vorstellen können.
Oder kann sich jemand wirklich ein Bild davon machen was passiert, wenn Hamburg tatsächlich in einer Sturmflut absäuft und 2 Mio Menschen ihr komplettes Hab und Gut verlieren, oder 300Mio Afrikaner über die Alpen wandern weil sie es in ihrer Heimat nicht mehr aushalten ?

Wird passieren. Ist nur die Frage ob in 20 Jahren oder erst in 50 Jahren.

Jimmi 13.03.2023 09:44

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1701640)


Wird passieren. Ist nur die Frage ob in 20 Jahren oder erst in 50 Jahren.

Aber ganz sicher im Erlebenshorizont der Kinder, denen ich gerade das Schwimmen bei bringe.

Klugschnacker 13.03.2023 10:03

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1701640)
Wer daherkommt und meint wir könnten uns eine Diskussion und Abwägungen über etwaige Folgen leisten und Maßnahmen dagegen verschleppen oder sie durch fadenscheinige Argumente zu verwässern, der spielt mit der Zukunft der Nachkommen.

Gut ausgedrückt, so sehe ich das auch.

Flow 13.03.2023 10:16

Wie könnte man am effektivsten gegen solche Diskutierer und Abwägler vorgehen ?

TriVet 13.03.2023 10:21

ich habe hier ja recht wenig akademisches klientel, die sind eher so drauf:
https://twitter.com/1heizbrei/status...999511552?s=20

Schwarzfahrer 13.03.2023 12:48

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701635)
Folgt man Deinem Argument, hätte man vor der Abschaffung der Sklaverei Aspekte der Umsetzbarkeit, Wirtschaftlichkeit und Effektivität abwägen müssen. Neben den Interessen der Sklaven wären dann auch die Interessen der Farmer zu berücksichtigen. Moralische Fragen dürften dabei "nicht das Hauptkriterium sein", "da Moral allzu oft keine Abstufungen und Kompromisse kennt".

Les' mal Details zum Sezessionskrieg in den USA: Nach Deiner Logik wäre der Krieg vom Norden ausgegangen aus der moralischen Pflicht heraus, die Sklaverei abzuschaffen (angefangen haben aber die Südstaaten). Die Abschaffung der Sklaverei war aber nicht die Haupt-Triebfeder des Krieges, und davor gab es jede Menge Kompromisse zu dem Thema (z.B. Missouri-Kompromiss). Nein, Moral war nicht der Hauptantrieb für den Krieg, es gab viele politische, wirtschaftliche und soziale Gründe. Was nicht ausschließt, daß einzelne Menschen sich vor allem aus moralischen Gründen daran beteiligten, aber das ist dann nicht politisch, sondern individuell.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701635)
Wir tragen eine moralische Verantwortung für die Folgen unseres Tuns. Überall dort, wo wir eine Wahl haben.

Ja, wir tragen eine konkrete, nicht auf die Moral begrenzte Verantwortung für die Folgen unseres Tuns, nämlich den Menschen gegenüber, die diese Folgen ausbaden müssen. Moralische Verantwortung klingt für mich nach Verantwortung einer höheren Macht gegenüber, oder dem Gewissen gegenüber - das juckt aber die Betroffenen beides wenig, daher halte ich das zwar für persönlich wichtig, aber objektiv untergeordnet.

twsued 13.03.2023 13:19

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1701649)
Wie könnte man am effektivsten gegen solche Diskutierer und Abwägler vorgehen ?

Genauso wie in diesem Forum!!!
Wer nicht in die GrünLinke Bullerbüwelt passt, hat Mundtot gemacht zu werden.
Keine andere Meinung, außer die des GrünLinken Forums ist zulässig.
So einfach ist das

Helmut S 13.03.2023 13:24

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1701649)
Wie könnte man am effektivsten gegen solche Diskutierer und Abwägler vorgehen ?

Meist überhaupt nicht. Es ist völlig unnötig, denn sie kommen normal nicht in relevante Entscheidungspoitionen. Die reden nur. Bevor die mit Abwägen und Diskutieren fertig sind, haben sich andere längst ans Steuer gesetzt und "machen". :Blumen:

Nogi87 13.03.2023 13:26

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1701652)
ich habe hier ja recht wenig akademisches klientel, die sind eher so drauf:
https://twitter.com/1heizbrei/status...999511552?s=20

Das Problem ist vor allem heutzutage die total panische und hysterische Berichterstattung in den Medien. Aus jeder Kleinigkeit wird sofort ein Skandal gemacht und Übertrieben bis zum geht nicht mehr.
Wenn dann, wie beim Klimawandel und den Folgen, zu recht vor etwas gewarnt wird, geht dass in der Masse unter.
Ich selber erwische mich auch immer mehr dabei, dass ich inzwischen einfach abgestumpft bin was die Meldungen angeht, weil in den Medien alle 2 Monate die Welt untergeht und das Thema eine Woche später dann wieder überhaupt keinen interressiert.

Schwarzfahrer 13.03.2023 13:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701639)
Die Kernkraft hat für die Energieversorgung Deutschlands nie eine große Rolle gespielt. Im vergangenen Jahr waren es 3% am Primärenergiebedarf, im Jahr davor waren es 6%.

als der Atomausstieg beschlossen wurde, lag der Anteil bei über 22 % - war damals das Thema Klimawandel und der mögliche Nutzen von geringen CO2-Emissionen noch völlig unbekannt? Das wäre der Punkt gewesen, fürs Klima verantwortlich und vorausschauend zu handeln.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701639)
Diesen geringen Beitrag der Kernenergie setzt man ins Verhältnis zu den Risiken, Kosten und zur gesellschaftlichen Akzeptanz. Die Kosten: Strom aus Atomenergie ist um ein Mehrfaches teurer als Strom aus Windkraft.

Kosten: Gut erkennbar an der Entwicklung der Strompreise von 2010 bis 2020: stetig weniger Atomkraft, mehr Windkraft und Strompreisanstieg um ein Drittel. Risiken: mit allen AKWs aus 2010 könnten wir jährlich 50 Millionen Tonnen weniger CO2 ausstoßen für Stromproduktion, als so, wie es jetzt ist. Dieses sichere Potential wird mutwillig zerstört, und man diskutiert über 2 Millionen eventual-Tonnen Ersparnis aus einem Tempolimit. Kein überzeugendes Vorgehen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701639)
Wenn ich Dich richtig verstehe, hat für Dich das Argument der CO2-Vermeidung ein geringeres Gewicht als Fragen der Wirtschaftlichkeit und der Effektivität. Und zwar deshalb, weil die CO2-Vermeidung in die Zukunft zielt und sich erst auf die nachfolgenden Generationen auswirkt. Hingegen kommt die bessere Wirtschaftlichkeit der erneuerbaren Energien den jetzt lebenden Menschen zugute.

Erstere zwei Sätze stimmen. Letzteres merkt nur komischerweise keiner (s. auch oben die Strompreise, Investitionskosten für Wärmepumpen und Gebäudesanierung, Kosten für E-Autos - wo kommt die so gerne zitierte Wirtschaftlichkeit denn an, außer bei den Subventionsempfängern?). Es wäre ehrlich zuzugeben, daß regenerative Energieversorgung eventuell notwendig, aber auf längere Sicht noch nicht wirtschaftlicher sein kann, als die aktuelle Versorgung.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701639)
Du müsstest doch ein Verfechter der Windkraft sein. Ich verstehe nicht, warum Du in Deiner Argumentation fortwährend auf den Weiterbetrieb der alten deutschen Atomkraftwerke zu sprechen kommst.

Ich halte Windkraft für eine technisch gute und sinnvolle Sache - aber nicht geeignet, als Hauptenergiequelle ein industrialisiertes Land zu versorgen, und nicht geeignet, zu nahe am bewohnten Orten aufgestellt zu werden (finde ich übrigens auch bzgl. Hochspannungsmasten, Erdkabel sind da die bessere Lösung, leider viel teurer). Für Atomkraft spricht im Kontext von CO2-Ersparnis die oben zitierte Zahl. Windkraft ist eine gute Möglichkeit, lokal und temporär Energie zu erzeugen, aber für flächendeckende Versorgung braucht es zwingend ein Backupsystem aus nicht wetterabhängigen Quellen (Großspeicher, Kraftwerke). Und für letzteres hatten wir CO2-freie Möglichkeiten, die wir uns kaputt gemacht haben ohne Not, bevor vergleichbare CO2-freie Alternativen zur Verfügung stehen.

Stefan K. 13.03.2023 13:29

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1701680)
Meist überhaupt nicht. Es ist völlig unnötig, denn sie kommen normal nicht in relevante Entscheidungspoitionen. Die reden nur. Bevor die mit Abwägen und Diskutieren fertig sind, haben sich andere längst ans Steuer gesetzt und "machen". :Blumen:

Mir kommt es so vor, als wäre genau das Gegenteil Realität.

sabine-g 13.03.2023 13:31

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1701679)
Genauso wie in diesem Forum!!!
Wer nicht in die GrünLinke Bullerbüwelt passt, hat Mundtot gemacht zu werden.
Keine andere Meinung, außer die des GrünLinken Forums ist zulässig.
So einfach ist das

Sehr geistreiche bzw. geistlose Bemerkung.
Anscheinend hast auch du nicht begriffen, dass es nicht halb zwölf oder 5 vor zwölf sondern bereits 5 nach zwölf ist.
Wir können nur noch die Scherben zusammenkehren und ggf. dafür sorgen, dass der Haufen nicht zu groß wird.

Ich sehe im Moment niemanden - die Grünen auch nur eingeschränkt - außer ein paar (sich leider radikalisierender) überwiegend junger Leute die wirklich was erreichen und machen wollen.
Die Grünen könnten was machen, leider sind sie zu wenig ( im Parlament) um was zu bewegen. Sie werden von der FDP ( Partei der Lobbyisten und Menschen, die meinen Selbstbestimmung ist das höchste Gut (oder auch hier besonders passend: nach mir die Sintflut) und anderen Honks ausgebremst.

Helmut S 13.03.2023 14:05

Zitat:

Zitat von Stefan K. (Beitrag 1701683)
Mir kommt es so vor, als wäre genau das Gegenteil Realität.

:Cheese:

Bei den Politikern ist es wohl speziell, da hast du recht. :Lachen2:

twsued 13.03.2023 14:08

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1701684)
Sehr geistreiche bzw. geistlose Bemerkung.
Anscheinend hast auch du nicht begriffen, dass es nicht halb zwölf oder 5 vor zwölf sondern bereits 5 nach zwölf ist.
Wir können nur noch die Scherben zusammenkehren und ggf. dafür sorgen, dass der Haufen nicht zu groß wird.

Ich sehe im Moment niemanden - die Grünen auch nur eingeschränkt - außer ein paar (sich leider radikalisierender) überwiegend junger Leute die wirklich was erreichen und machen wollen.
Die Grünen könnten was machen, leider sind sie zu wenig ( im Parlament) um was zu bewegen. Sie werden von der FDP ( Partei der Lobbyisten und Menschen, die meinen Selbstbestimmung ist das höchste Gut (oder auch hier besonders passend: nach mir die Sintflut) und anderen Honks ausgebremst.

Genau das was ich meine!!!

Wenn es nicht in die GrünLinke Ideologie passt, Mundtot machen,
Aller „auch Du hast nicht begriffen“


Selbstverständlich muss eine Menge an Umweltschutz gemacht werden!!!!!!!

keko# 13.03.2023 14:22

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1701684)
...
Die Grünen könnten was machen, leider sind sie zu wenig ( im Parlament) um was zu bewegen. Sie werden von der FDP ( Partei der Lobbyisten und Menschen, die meinen Selbstbestimmung ist das höchste Gut (oder auch hier besonders passend: nach mir die Sintflut) und anderen Honks ausgebremst.

Das mit den Grünen halte ich für einen Irrglauben. Hier in Bawü stellen sie schon einige Jahre die Regierung. ,
Man hört, der grüne Ministerpräsident kommt bei der Autoindustrie gut an.
Achja, Stuttgart hat noch dazu einen grünen OB.

Aber träume schön weiter :Huhu:

deralexxx 13.03.2023 14:51

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1701679)
Genauso wie in diesem Forum!!!
Wer nicht in die GrünLinke Bullerbüwelt passt, hat Mundtot gemacht zu werden.
Keine andere Meinung, außer die des GrünLinken Forums ist zulässig.
So einfach ist das

Du darfst doch deine Meinung seit über einem Jahr hier dar bieten, du bist nicht mundtot gemacht worden, Arne lässt hier im Rahmen der Forenregeln doch eine sehr weites Spektrum an Meinungen zu. Eingreifen muss er aus meiner Sicht sehr selten, meistens nicht wegen den Inhalten sondern der Art und Weise wie Meinungen dar gebracht werden.

Klugschnacker 13.03.2023 16:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701682)
als der Atomausstieg beschlossen wurde, lag der Anteil bei über 22 % - war damals das Thema Klimawandel und der mögliche Nutzen von geringen CO2-Emissionen noch völlig unbekannt? Das wäre der Punkt gewesen, fürs Klima verantwortlich und vorausschauend zu handeln.

Nein, er lag damals nicht bei 22%. Du verwechselst hier offenbar die Stromerzeugung mit dem Gesamtenergiebedarf.

Sicher kann man heute neu über Atomkraftwerke nachdenken. Nachdem unserer Ausstoß von Treibhausgasen in den letzten Jahrzehnten katastrophale Größenordnungen erreicht hat, sind wir vielleicht heute in der prekären Lage, über Atomkraftwerke nachdenken zu müssen.

Jedoch: Zukunftssicher sind Kernkraftwerke möglicherweise nicht. Frankreich verbraucht die Hälfte seines Trinkwassers in den Kühltürmen seiner Kernkraftwerke. Wasser wird in Zukunft aber knapp. Die Franzosen haben im vergangenen Sommer einen beträchtlichen Teil ihrer Kraftwerke abschalten müssen, weil die Kühlung durch Wasser nicht mehr zu schaffen war. Solche Hitzesommer werden künftig die Regel. Wir werden sehen, wie das weiter geht.

Schwarzfahrer 13.03.2023 17:49

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701705)
Nein, er lag damals nicht bei 22%. Du verwechselst hier offenbar die Stromerzeugung mit dem Gesamtenergiebedarf.

Hast Recht, ich habe automatisch nur auf Stromerzeugung geschaut, das war vor 10 Jahren bei 22 %, davor sogar mal über 30 %. Primärenergie natürlich entsprechend weniger. Die Aussage bleibt aber: wir haben 2/3 unserer möglichen CO2-freien Energieerzeugung stillgelegt, und damit jährlich viele Millionen CO2 nicht einsparen können, sondern über Kohleverbrennung in die Luft gejagt. Bleibt für mich inkonsequent und irrational, wenn unser CO2-Budget so entscheidend ist.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701705)
Sicher kann man heute neu über Atomkraftwerke nachdenken. Nachdem unserer Ausstoß von Treibhausgasen in den letzten Jahrzehnten katastrophale Größenordnungen erreicht hat, sind wir vielleicht heute in der prekären Lage, über Atomkraftwerke nachdenken zu müssen.

Kann man, aber es wurde wertvolle Zeit vertan; neue Kraftwerke bauen kostet viel Zeit, das Know-How im Land wurde weitgehend ausgedünnt, die alten normal weiterbetreiben wäre viel einfacher und billiger gewesen. Aber ja, wenn man in die Zukunft schaut, wäre eine Investition in die neuen, abfallärmeren Konzepte eine vernünftige Anlage.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701705)
Jedoch: Zukunftssicher sind Kernkraftwerke möglicherweise nicht. Frankreich verbraucht die Hälfte seines Trinkwassers in den Kühltürmen seiner Kernkraftwerke. Wasser wird in Zukunft aber knapp. Die Franzosen haben im vergangenen Sommer einen beträchtlichen Teil ihrer Kraftwerke abschalten müssen, weil die Kühlung durch Wasser nicht mehr zu schaffen war. Solche Hitzesommer werden künftig die Regel. Wir werden sehen, wie das weiter geht.

Die Kühlung soll z.B. beim Dual Fluid Reaktorkonzept auch ein geringeres Problem darstellen, darum können neue Konzepte zukunftssicherer sein, als die alten Kraftwerke. Ansonsten ja, was zukunftssicher ist, weiß keiner genau; darum ist die ideologisch vergeudete Kernkraftwerksleistung der letzten 10 - 15 Jahre besonders schmerzhaft, finde ich.

Klugschnacker 13.03.2023 18:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701715)
die alten [Atomkraftwerke] normal weiterbetreiben wäre viel einfacher und billiger gewesen.

Kernkraftwerke sind weder einfach noch billig. Sie sind extrem komplex, haben ein ungelöstes Müllproblem und produzieren den Strom teurer als alle Erneuerbaren.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1701715)
Die Kühlung soll z.B. beim Dual Fluid Reaktorkonzept auch ein geringeres Problem darstellen, darum können neue Konzepte zukunftssicherer sein, als die alten Kraftwerke. Ansonsten ja, was zukunftssicher ist, weiß keiner genau; darum ist die ideologisch vergeudete Kernkraftwerksleistung der letzten 10 - 15 Jahre besonders schmerzhaft, finde ich.

Auf Deutsch, Du weißt es nicht.

triathlonnovice 13.03.2023 19:17

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1701640)
Ich bin der Meinung, dass wir hier mit einem gepuderten Hintern im Wohlstand sitzen und bisher noch keine Folgen des Klimawandels direkt und unmittelbar erleben mussten bis auf ein bisschen Regen im Ahrtal und etwas Dürre im Rest der Republik.
Wer daherkommt und meint wir könnten uns eine Diskussion und Abwägungen über etwaige Folgen leisten und Maßnahmen dagegen verschleppen oder sie durch fadenscheinige Argumente zu verwässern, der spielt mit der Zukunft der Nachkommen.

Mal ganz ehrlich, wir werden Ausmaße des Klimawandels erleben, die wir uns bisher nicht vorstellen können.
Oder kann sich jemand wirklich ein Bild davon machen was passiert, wenn Hamburg tatsächlich in einer Sturmflut absäuft und 2 Mio Menschen ihr komplettes Hab und Gut verlieren, oder 300Mio Afrikaner über die Alpen wandern weil sie es in ihrer Heimat nicht mehr aushalten ?

Wird passieren. Ist nur die Frage ob in 20 Jahren oder erst in 50 Jahren.

Richtig, gut erkannt das wir hier "alle! leben wie die Fürsten. Es ist uns mehr oder weniger egal wie sich das Klima verändert und erst recht wie es Leuten sonstwo geht. Der ein oder andere hat aber nen Problem damit sich dies einzugestehen.;) Das Leben ist nun mal egoistisch und auch nicht gerecht. Ich persönlich sehe mich auch nicht als Retter des Universums ,oder der Zukunft. Aber das kann natürlich ein jeder anders sehen.

sabine-g 13.03.2023 19:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1701723)
Auf Deutsch, Du weißt es nicht.

Manchmal reichen 6 Worte, danke.


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