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Adept 17.06.2024 21:33

Man sollte abwarten, bevor man hier gleich aufschreit. Meine nicht dich, qbz.

https://m.bild.de/regional/mecklenbu...m.bil d.de%2F

Das Mädchen wurde nicht ins Gesicht getreten. Ihr wurde der Weg versperrt, sie hat Angst bekommen und ihre Eltern geholt. Der Vater hatte eine verbale Auseinandersetzung mit den Jugendlichen, ging da halt Handgemenge ab. Niemand scheint dabei verletzt worden zu sein.

Das Ding scheint in den Medien völlig aufgebauscht worden zu sein. Politik ist auch gleich aufgesprungen. Rassistisch beleidigen ist scheisse, aber gleich so ein Fass aufmachen? Deutschland halt.

qbz 17.06.2024 22:26

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1748556)
Man sollte abwarten, bevor man hier gleich aufschreit. Meine nicht dich, qbz.

https://m.bild.de/regional/mecklenbu...m.bil d.de%2F

Das Mädchen wurde nicht ins Gesicht getreten. Ihr wurde der Weg versperrt, sie hat Angst bekommen und ihre Eltern geholt. Der Vater hatte eine verbale Auseinandersetzung mit den Jugendlichen, ging da halt Handgemenge ab. Niemand scheint dabei verletzt worden zu sein.

Das Ding scheint in den Medien völlig aufgebauscht worden zu sein. Politik ist auch gleich aufgesprungen. Rassistisch beleidigen ist scheisse, aber gleich so ein Fass aufmachen? Deutschland halt.

Ich kenne solche Spiele der Neonazis, wo sie mit absichtlichen Provokationen andere einschüchtern wollen, in dem Fall 2 kleine Mädchen, die an ca. 20 jungen Leute vorbeifahren wollten: Weg versperren, um die eigene Macht zu demonstrieren (Botschaft: Du bist hier nicht erwünscht), sehr beliebt. Dass vor allem die Schule und der Ort auf den Vorfall reagiert, finde ich persönlich wichtig. Die jungen Leute scheinen ja einschlägig bekannt zu sein, wie die Ostseezeitung schreibt, und am Tag vorher vom Stadtfest vewiesen worden sein wegen rassistischer Gesänge. Auf jeden Fall musste die Polizei gerufen werden und der Staatsschutz ermittelt. Vermutlich nicht wegen der Kinder.

Die meisten sachlichen Infos findet man in der Ostseezeitung. https://www.ostsee-zeitung.de/lokale...WAUQOOR3U.html

Wie ein solches Ereignis dann von der Politik und öffentlich-rechtlichen und sozialen Medien instrumentalisiert wird, ist natürlich wiederum ein ganz anderes Thema.

Adept 17.06.2024 23:20

Ich kenne auch solche Spiele, aber von ausländischen Arschlöchern. Die halten dich an, „Gib mal dein Portmonee und dein Handy!“ Ggf. mit Messer zeigen zum Nachdruck verleihen. War schon vor über 30 Jahren sehr beliebt, nur da zogen sie Chevignon Jacken und Nike Schuhe ab.

Mir wäre dieses Szenario als Kind deutlich unangenehmer.

DocTom 18.06.2024 07:44

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1748558)
Ich kenne solche Spiele der...

Setz dir mal eine Kippa auf und spaziere durch Neukölln die Sonnenallee in Berlin bei gutem Wetter herunter, mit Freunden am besten, die auch Kippa tragen. Gönne dir diese einzigartige Lebenserfahrung doch einfach mal...
:Blumen:

qbz 18.06.2024 08:23

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1748563)
Setz dir mal eine Kippa auf und spaziere durch Neukölln die Sonnenallee in Berlin bei gutem Wetter herunter, mit Freunden am besten, die auch Kippa tragen. Gönne dir diese einzigartige Lebenserfahrung doch einfach mal...
:Blumen:

Weshalb kann man nicht über ein gesellschaftliches Problem und den Umgang damit reden, wie in dem Fall die öffentlichen rassistisch motivierten Einschüchterungen und Straftaten von Neonazis in bestimmten Regionen (in dem Fall in Grevesmühlen), ohne dass reflexhaft auf den Rassismus oder Straftaten von Leuten arabischen Hintergrundes hingewiesen wird. Welchen Zweck hat das? Die Straftaten der Neonazis zu relativieren? Ein klassischer Whataboutism. Ich verstehe es nicht. :Blumen:

keko# 18.06.2024 08:29

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1748562)
Ich kenne auch solche Spiele, aber von ausländischen Arschlöchern. Die halten dich an, „Gib mal dein Portmonee und dein Handy!“ Ggf. mit Messer zeigen zum Nachdruck verleihen. War schon vor über 30 Jahren sehr beliebt, nur da zogen sie Chevignon Jacken und Nike Schuhe ab.

Mir wäre dieses Szenario als Kind deutlich unangenehmer.

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1748563)
Setz dir mal eine Kippa auf und spaziere durch Neukölln die Sonnenallee in Berlin bei gutem Wetter herunter, mit Freunden am besten, die auch Kippa tragen. Gönne dir diese einzigartige Lebenserfahrung doch einfach mal...
:Blumen:

Es ist total wichtig, dass sich die Bevölkerung untereinander das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnt ;-)

Seit 2018 haben die neun Atommächte 362 Milliarden Euro für Atomwaffen ausgegeben. Ich würde diese Zahl als "obszön" bezeichnen. Es hilft der Bevölkerung nicht, sie zahlt es aber letzendlich. Mit dieser Summe könnte das Welternährungsprogramm den Hunger in der Welt beenden. Eine andere Ursache von Migration, Kriege, zumindest teilweise wohl auch.

Aber was tun wir stattdessen?
Migration wird uns also auch in Zukunft beschäftigen. Mein Mitleid hält sich diesbezüglich in Grenzen, denn an die Ursachen gehen wir nicht ran.

dr_big 18.06.2024 09:20

Kürzlich war im Spiegel ein Interview mit einem jüdischen Nazi-Jäger in Frankreich, der meinte er würde bedenkenlos RN wählen weil sie ihre Ideologie nicht gegen Juden richten. Ist das nicht verrückt, wenn ein Nazi-Jäger Neofaschismus in Ordnung findet, so lange es gegen andere Volksgruppen geht?

Nogi87 18.06.2024 09:26

Der Feind meines Feindes ist mein Freund
Außerdem geht es ihm um die eigene Sicherheit und die ist im Moment eben nicht durch RN bedroht sondern durch Andere.

dr_big 18.06.2024 09:53

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1748571)
Der Feind meines Feindes ist mein Freund
Außerdem geht es ihm um die eigene Sicherheit und die ist im Moment eben nicht durch RN bedroht sondern durch Andere.

Egoismus in Reinform, einfach nur traurig was in der Gesellschaft los ist. Gleichzeitig kapieren solche Menschen nicht, dass diese Parteien die Demokratie zerstören wollen. D.h., für einen vermeintlichen kurzfristigen Vorteil nehmen sie in Kauf, daß sie zukünftig keine freie Wahl und freie Meinungsäußerung mehr haben. Dümmer geht es doch nicht mehr.

Siebenschwein 18.06.2024 10:39

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1748573)
Egoismus in Reinform, einfach nur traurig was in der Gesellschaft los ist. Gleichzeitig kapieren solche Menschen nicht, dass diese Parteien die Demokratie zerstören wollen. D.h., für einen vermeintlichen kurzfristigen Vorteil nehmen sie in Kauf, daß sie zukünftig keine freie Wahl und freie Meinungsäußerung mehr haben. Dümmer geht es doch nicht mehr.

Leider, ja. Vor allem "ohne zu zögern" RN zu wählen, anstatt festzustellen, dass es für ihn eine Wahl zwischen Pest und Cholera wäre.
Aber schön zu sehen, dass entgegen aller rassistischen Theorien die Intelligenz unter den Menschen immer noch überall ähnlich verteilt ist. Das heisst, auch Juden haben das Recht, Unfug zu reden.

keko# 18.06.2024 10:43

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1748573)
.. D.h., für einen vermeintlichen kurzfristigen Vorteil nehmen sie in Kauf, daß sie zukünftig keine freie Wahl und freie Meinungsäußerung mehr haben. Dümmer geht es doch nicht mehr.

So tickt der Mensch einfach, das muss man einplanen.
Die Welt ist so, wie sie ist, weil wir politische Entscheidungen so treffen, wie wir sie treffen. Da sind keine Naturgesetze am Werk.
Migration, menschengemachtger Klimwandel und Kriege sind keine Naturgesetze, sondern die Folge von politischen Entscheidungen. Bisher waren wir (der wohlstandsverwöhnte Westen) Profiteur.

DocTom 18.06.2024 10:44

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1748565)
Weshalb kann man nich...Ein klassischer Whataboutism. Ich verstehe es nicht. :Blumen:

Genau, wir wollen bzw Du willst nicht gleichbehandeln! Wir wollen nur die uns betreffenden Probleme sehen und abstellen, nicht wahr Q? Typisches Verhaltensmuster, das ist dann gleich Whataboutismus für dich. Ich nenne das selektive Wahrnehmung bei dir. Es darf halt nicht sein, was du nicht willst das es ist.
Deshalb glaube ich, daß man, mein Eindruck, mit Menschen wie dir nicht diskutieren kann.
Oder wie es die taz schrieb
https://taz.de/Debatte-Reden-mit-Rechten/!5548652/

Wir reden nicht mehr über Probleme, wir ignorieren sie einfach und sitzen das aus. Deshalb wird linke Politik gerade, mMn, abgestraft und immer mehr Menschen wählen wieder konservativ, was für dich dann natürlich, ob deiner Position, alles rechts ist.
Oder wie Jan Fleischhauer schön schreibt, sinngemäß, du bist Caroline...
https://www.focus.de/politik/meinung...260032445.html

keko# 18.06.2024 10:50

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1748576)
....

Wir reden nicht mehr über Probleme, wir ignorieren sie einfach und sitzen das aus. ....

Aber was sind denn die eigentlichen Probleme? Du sprichst über die Folgen der Migration. Über Probleme, die es zweifellos gibt. Über eigentliche Ursachen reden wir doch gar nicht, denn dann müssten wir unser eigenes Handeln überdenken und ändern und das wollen wir nicht.

dr_big 18.06.2024 11:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1748578)
Aber was sind denn die eigentlichen Probleme? Du sprichst über die Folgen der Migration. Über Probleme, die es zweifellos gibt. Über eigentliche Ursachen reden wir doch gar nicht, denn dann müssten wir unser eigenes Handeln überdenken und ändern und das wollen wir nicht.

Genau so ist es, aber wer noch nicht begriffen hat wo die Ursachen liegen wird auch keine Lösung finden.

Schwarzfahrer 18.06.2024 11:20

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1748570)
Kürzlich war im Spiegel ein Interview mit einem jüdischen Nazi-Jäger in Frankreich, der meinte er würde bedenkenlos RN wählen weil sie ihre Ideologie nicht gegen Juden richten. Ist das nicht verrückt, wenn ein Nazi-Jäger Neofaschismus in Ordnung findet, so lange es gegen andere Volksgruppen geht?

Nein, nicht verrückt sondern pragmatisch. Keine rechtsextreme Gruppe in Europa oder USA stellt für Juden auch nur annähernd eine solche Gefahr dar, wie es eine sehr große Anzahl von Muslimen tut. Daher ist es nur logisch, diejenigen zu wählen, die am wahrscheinlichsten energisch gegen einen militanten, gewalttätigen Islam vorgehen würden.

dr_big 18.06.2024 11:34

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748582)
Nein, nicht verrückt sondern pragmatisch. Keine rechtsextreme Gruppe in Europa oder USA stellt für Juden auch nur annähernd eine solche Gefahr dar, wie es eine sehr große Anzahl von Muslimen tut. Daher ist es nur logisch, diejenigen zu wählen, die am wahrscheinlichsten energisch gegen einen militanten, gewalttätigen Islam vorgehen würden.

Du meinst, so wie im dritten Reich die Bevölkerung glaubte, Hitler würde sie beschützen? Wenn man nur dumm genug ist kann man sowas natürlich glauben, ist halt am Ende wenig hilfreich.

Schwarzfahrer 18.06.2024 12:29

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1748583)
Du meinst, so wie im dritten Reich die Bevölkerung glaubte, Hitler würde sie beschützen? Wenn man nur dumm genug ist kann man sowas natürlich glauben, ist halt am Ende wenig hilfreich.

Ich sehe nun mal keine Analogie zwischen den aktuellen Rechten und Hitler. Vielleicht geht es aber irgendwann allen, die glauben, die Gefahr durch radikale Muslime sei beherrschbar oder vernachlässigbar, so, wie seinerzeit den Juden, die nicht dachten, daß es wirklich so schlimm kommt...

qbz 18.06.2024 12:31

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1748570)
Kürzlich war im Spiegel ein Interview mit einem jüdischen Nazi-Jäger in Frankreich, der meinte er würde bedenkenlos RN wählen weil sie ihre Ideologie nicht gegen Juden richten. Ist das nicht verrückt, wenn ein Nazi-Jäger Neofaschismus in Ordnung findet, so lange es gegen andere Volksgruppen geht?

Das ist leider eine sozialisationspsychologische (familiäre) sowie soziologische (ethnische) empirisch nachgewiesene Erfahrung: Wer als Kind oder Volksgruppe Opfer von Rassismus oder Gewalt ist, wird dadurch nicht quasi immunisiert dagegen später, und das Risiko, selbst zum Täter zu werden, ist leider erhöht.

qbz 18.06.2024 12:46

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1748576)
Genau, wir wollen bzw Du willst nicht gleichbehandeln! ....

Das sind komplett falsche Attribuierungen an mich persönlich oder die Linke. Du kannst ja meinen Worten an Adept entnehmen, wo ich geschrieben habe, " ohne dass reflexhaft auf den Rassismus oder Straftaten von Leuten arabischen Hintergrundes hingewiesen wird." dass ich diese offensichtlich nicht ignoriere. Wie käme ich dazu, wo ich ein Leben lang in Kreuzberg-Friedrichshain direkt auch mit solchen Klienten und Familien gearbeitet habe.

Ich plädiere für eine differenzierte Betrachtung der Gewalt sozialer Gruppen und eine Analyse ihrer Hintergründe, um sie zu lösen.

Klugschnacker 18.06.2024 12:50

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1748576)
Deshalb glaube ich, daß man, mein Eindruck, mit Menschen wie dir nicht diskutieren kann.

Finde ich überhaupt nicht.

Ich glaube auch nicht, dass Du das glaubst. Der Satz ist Dir vermutlich missraten. Vielleicht solltest Du ihn zurücknehmen. :Blumen:

Adept 18.06.2024 13:10

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1748567)
Es ist total wichtig, dass sich die Bevölkerung untereinander das Schwarze unter den Fingernägeln nicht gönnt ;-)

Seit 2018 haben die neun Atommächte 362 Milliarden Euro für Atomwaffen ausgegeben. Ich würde diese Zahl als "obszön" bezeichnen. Es hilft der Bevölkerung nicht, sie zahlt es aber letzendlich. Mit dieser Summe könnte das Welternährungsprogramm den Hunger in der Welt beenden. Eine andere Ursache von Migration, Kriege, zumindest teilweise wohl auch.

Aber was tun wir stattdessen?
Migration wird uns also auch in Zukunft beschäftigen. Mein Mitleid hält sich diesbezüglich in Grenzen, denn an die Ursachen gehen wir nicht ran.

Verstehe ich dich richtig: Weil Deutschland nicht genug gegen den Welthunger macht, ist es ok, dass deutsche Jungendliche von ausländischen Jugendlichen auf deutschen Strassen bedroht, erpresst und ausgeraubt werden?

dr_big 18.06.2024 13:15

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1748592)
Verstehe ich dich richtig: Weil Deutschland nicht genug gegen den Welthunger macht, ist es ok, dass deutsche Jungendliche von ausländischen Jugendlichen auf deutschen Strassen bedroht, erpresst und ausgeraubt werden?

Geht gerade deine Phantasie mit dir durch?

qbz 18.06.2024 13:19

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748585)
Ich sehe nun mal keine Analogie zwischen den aktuellen Rechten und Hitler..

Da hätte ich drei Fragen:
Wer gehört zur "aktuellen Rechten"? Wo zieht Du die Grenze zu Verfassungsfeindlich, also Rechtsextrem?
Vertreten für Dich der "Flügel" und zugehörige Personen der AFD keine völkische Lehre?
Irrt sich der Verfassungsschutz, wenn er Landesverbände der AFD als verfassungsfeindlichen Verdachtsfall und Teile der AFD wie den Flügel als explizit verfassungsfeindlich einstuft?

keko# 18.06.2024 13:20

Zitat:

Zitat von Adept (Beitrag 1748592)
Verstehe ich dich richtig: Weil Deutschland nicht genug gegen den Welthunger macht, ist es ok, dass deutsche Jungendliche von ausländischen Jugendlichen auf deutschen Strassen bedroht, erpresst und ausgeraubt werden?

Straffällig gewordene Jugendliche müssen möglichst schnell nach unseren Gesetzen bestraft werden, da hilft kein Hinweis auf den Welthunger.

Wenn es aber um weltweite Fluchtbewegungen geht, dann müssen wir an den Ursachen arbeiten, z.B. Kriege, faire Handelsabkommen, Klimwandel usw.

Wir (medial) reden eigentlich nur über den 1. Fall.



:Blumen:

Siebenschwein 18.06.2024 13:55

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1748586)
Das ist leider eine sozialisationspsychologische (familiäre) sowie soziologische (ethnische) empirisch nachgewiesene Erfahrung: Wer als Kind oder Volksgruppe Opfer von Rassismus oder Gewalt ist, wird dadurch nicht quasi immunisiert dagegen später, und das Risiko, selbst zum Täter zu werden, ist leider erhöht.

Ich vergleiche es gern mit zweiTypen, die als Kind, das auf dem Schulhof immer verprügelt wurden. Beide schwören sich, dass das nie wieder passieren soll. Der eine engagiert sich gegen Gewalt und unterstützt Kinder bei Konfliktlösungen. Der andere wird Kickboxer und verprügelt lieber andere, um selbst nicht Opfer zuwerden. Beide haben ihr persönliches Problem gelöst. Beide Lösungen sind menschlich erst einmal nachvollziehbar. Gesamtgesellschaftlich ist aber nur eine akzeptabel.
Wann und warum die Israelis nach rechts abgebogen sind, ist mir bisher nicht klar. langristig werden sie mit ihrer Wahl aber nicht glücklich sein.

Schwarzfahrer 18.06.2024 13:56

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1748595)
Wer gehört zur "aktuellen Rechten"? Wo zieht Du die Grenze zu Verfassungsfeindlich, also Rechtsextrem?

Klar Verfassungsfeindliche Rechtsextreme sind für mich die NPD (jetzt Heimat o.ä.), oder Reichsbürger, auch NSU u.ä. Aber sogar all diese sind deshalb noch lange nicht mit der NSdAP von Hitler gleichzusetzen oder vergleichbar, und ich sehe sehr unterschiedliche Gefährdung von jeder Gruppe ausgehen.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1748595)
Vertreten für Dich der "Flügel" und zugehörige Personen keine völkische Lehre?

Ich kenne zu wenig von dem, was der "Flügel" vertritt, habe noch mit keinem gesprochen, und auch keine direkten Reden/Texte von denen mir angetan. Ich habe zumindest schnell nachgelesen, was genau unter dem (mir als antiquiert erscheinenden) Begriff "völkisch" zu verstehen ist. Klingt nach dem, was ich als Chauvinismus, als überzogenen Nationalismus in meiner Kindheit kennengelernt habe (in Siebenbürgen, seitens von Rumänen, aber auch von anderen). Mein Problem damit in Deutschland ist, daß hier m.M.n. zu oft auch ein maßvoller Nationalstolz, sich auf die eigene Herkunft und Kultur zu besinnen und darauf stolz zu sein allzu schnell in den Verdacht von "völkisch" gerät. Daher kann es sein, daß Deine und meine Abgrenzung davon sich in details unterscheiden können.
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1748595)
Irrt sich der Verfassungsschutz, wenn er Landesverbände der AFD als verfassungsfeindlichen Verdachtsfall einstuft?

Weiß ich nicht; soweit ich im Verfassungsschutzbericht gelesen habe, gibt es keine harten Fakten, sondern eben nur "Verdachtsmomente", die überwiegend auf der Interpretation von möglichen Gedanken hinter verbalen Äußerungen bzw. Internet-Auftritten basieren. Daher bleibt für mich ein Verdachtsfall eben ein Verdachtsfall, dem höchstens Indizien, aber keine Beweise zu Grunde liegen. Unser Rechtssystem kennt immer noch das Prinzip in dubio pro reo, auch wenn z.B. Frau Faeser versucht, dies aufzuweichen. Persönlich sind mir viele AfD-Politiker zuwider (was aber auch bei anderen Parteien vorkommt, wenn auch weniger häufig), aber das ist kein Maß für Vefassungsfeindlichkeit.

Klugschnacker 18.06.2024 14:54

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748603)
Ich kenne zu wenig von dem, was der "Flügel" vertritt, habe noch mit keinem gesprochen, und auch keine direkten Reden/Texte von denen mir angetan.

Das wundert mich jetzt.

Schriften vom rechtsextremen Österreicher Martin Sellner waren Dir spontan vertraut, als wir auf ihn zu sprechen kamen. Der rechte Flügel der AfD, über die Du hier seit Jahren mit großen Engagement diskutierst, ist Dir jedoch nicht geläufig?

qbz 18.06.2024 16:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748603)
Klar Verfassungsfeindliche Rechtsextreme sind für mich die NPD (jetzt Heimat o.ä.), oder Reichsbürger, auch NSU u.ä. Aber sogar all diese sind deshalb noch lange nicht mit der NSdAP von Hitler gleichzusetzen oder vergleichbar, und ich sehe sehr unterschiedliche Gefährdung von jeder Gruppe ausgehen.

Bundesverfassungsgerichtsurteil , 2017, das sich auf Gutachten von Historikern und Politologen stützt:.
Zitat:

Die Partei sei zwar eindeutig verfassungsfeindlich, wesensverwandt mit dem historischen Nationalsozialismus und wolle „die bestehende Verfassungsordnung durch einen an der ethnisch definierten ‚Volksgemeinschaft‘ ausgerichteten autoritären Nationalstaat ersetzen, aufgrund ihrer aktuellen Bedeutungslosigkeit im politischen Geschehen könne sie ihre Ziele jedoch nicht verwirklichen."

keko# 18.06.2024 16:16

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748603)
... Mein Problem damit in Deutschland ist, daß hier m.M.n. zu oft auch ein maßvoller Nationalstolz, sich auf die eigene Herkunft und Kultur zu besinnen und darauf stolz zu sein allzu schnell in den Verdacht von "völkisch" gerät. ..t.

Mit Recht! Der Weg von einem gesunden Nationalstolz zu einem völkischen Denken, bei dem die eigene Kultur über andere gehoben wird, ist nicht weit:

Die eigene Kultur ist nichts anderes als die Abgrenzung zu anderen Menschen, durch Sprache, Bräuche etc., die eben diese Kultur nicht haben. Dieser Mechanimus der Abgrenzung ist entstanden, da das Zusammenschließen von Menschengruppen sich in der Evolution als Vorteil erwiesen hat. Entsprechend beinhaltet jede Kultur die Gefahr des Totalitarismus. Beispiele gibt es bis zum heutigen Tag.

qbz 18.06.2024 16:35

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748603)
Weiß ich nicht; soweit ich im Verfassungsschutzbericht gelesen habe, gibt es keine harten Fakten, sondern eben nur "Verdachtsmomente", die überwiegend auf der Interpretation von möglichen Gedanken hinter verbalen Äußerungen bzw. Internet-Auftritten basieren. ....

Den "Flügel" der AFD hat der Verfassungsschutz als „gesichert rechtsextremistische Bestrebung gegen die freiheitliche demokratische Grundordnung“ " eingestuft. Bei "gesichert" kann man schon annehmen, dass er über harte Fakten verfügt.

Schwarzfahrer 18.06.2024 20:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1748606)
Das wundert mich jetzt.

Schriften vom rechtsextremen Österreicher Martin Sellner waren Dir spontan vertraut, als wir auf ihn zu sprechen kamen. Der rechte Flügel der AfD, über die Du hier seit Jahren mit großen Engagement diskutierst, ist Dir jedoch nicht geläufig?

Da hast du was falsch verstanden. ich bin weder mit Schriften von Sellner "vertraut", noch habe ich je den rechten Flügel der AfD "mit großem Engagement diskutiert". Bin gespannt, ob Du irgendein Zitat findest, das Dein (Miß)verständnis belegt.

Sellner war mir halt ein Begriff, wie auch die Identitäre Bewegung, und nur weil ich in einigen Themen Ansichten habe, die zufällig auch von der AfD vertreten werden, habe ich noch lange nicht das Bedürfnis, mich mit Details von einem rechtsextrem anmutenden Teil der AfD zu befassen. Mich interessiert nicht primär die AfD oder die Grünen oder sonst eine Partei, sondern mich interessieren politische Themen und Lösungsideen dazu, unabhängig, von wem, v.a. welcher Person, sie vertreten werden. Nur bei Wahlen muß ich schauen, bei welcher Partei ich meine Themen wiederfinde, ohne ein KO-Kriterium dabei zu verletzen.

Schwarzfahrer 18.06.2024 20:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1748615)
Mit Recht! Der Weg von einem gesunden Nationalstolz zu einem völkischen Denken, bei dem die eigene Kultur über andere gehoben wird, ist nicht weit:

Die eigene Kultur ist nichts anderes als die Abgrenzung zu anderen Menschen, durch Sprache, Bräuche etc., die eben diese Kultur nicht haben. Dieser Mechanimus der Abgrenzung ist entstanden, da das Zusammenschließen von Menschengruppen sich in der Evolution als Vorteil erwiesen hat. Entsprechend beinhaltet jede Kultur die Gefahr des Totalitarismus. Beispiele gibt es bis zum heutigen Tag.

Nein, zu Unrecht, und das sieht m.M.n. außerhalb von Deutschland die Mehrheit der Menschen so. Die Gefahr des Totalitarismus ist dem Menschen inherent, der Mensch kann jede Idee/Ideologie ins totalitäre steigern - das darf aber keine Idee, die an sich positiv sein kann, von vornherein diskreditieren. Man kann mit jedem Hammer oder Messer morden, trotzdem sind beides erst mal wertvolle Werkzeuge. Darum sind auch Messerverbote ebenso nutzlos wie Nationalstolz zu verteufeln - am Menschen ändert das beides nichts.

Schwarzfahrer 18.06.2024 21:09

Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1748602)
Ich vergleiche es gern mit zweiTypen, die als Kind, das auf dem Schulhof immer verprügelt wurden. Beide schwören sich, dass das nie wieder passieren soll. Der eine engagiert sich gegen Gewalt und unterstützt Kinder bei Konfliktlösungen. Der andere wird Kickboxer und verprügelt lieber andere, um selbst nicht Opfer zuwerden. Beide haben ihr persönliches Problem gelöst. Beide Lösungen sind menschlich erst einmal nachvollziehbar. Gesamtgesellschaftlich ist aber nur eine akzeptabel.

Ich finde, es gibt aber noch den Typen, der Kickboxen lernt, um sich selbst und andere beschützen zu können, wenn der Kollege mit seinen Deeskalationsstuhlkreisen bei Typen wie Putin oder Anis Amri nicht weiterkommt. Und dieser Typ ist Gesamtgesellschaftlich nicht nur akzeptabel, sondern auch notwendig, solange es Menschen gibt, die mit "Konfliktösungen" nicht zu beeindrucken sind.
Zitat:

Zitat von Siebenschwein (Beitrag 1748602)
Wann und warum die Israelis nach rechts abgebogen sind, ist mir bisher nicht klar. langristig werden sie mit ihrer Wahl aber nicht glücklich sein.

Was meinst Du unter rechts abgebogen? Israel ist immer noch die einzige Demokratie der Region. Die Israelis haben ab 1948 sich darauf besonnen, daß sie nur überleben, wenn sie sich wehren können, und das tun sie effizient, und das geht leider nicht mit Pazifismus. Es ist natürlich leichter mit einem wehrlosen Opfer mitzufühlen, als mit einem wehrhaften. Aber den Juden, die heute von Ausrottung bedroht werden (klares Hauptziel der Hamas), helfen betroffene Auschwitz-Besuche überhaupt nichts, die brauchen das Gleiche wie die Ukraine - Beistand im Überlebenskampf. Aber die aktuelle Stimmung bzgl. Israel ist nichts neues, wie Karl Lagerfeld schon vor Jahren treffend festgestellt hat.

keko# 18.06.2024 21:55

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748627)
... Man kann mit jedem Hammer oder Messer morden, trotzdem sind beides erst mal wertvolle Werkzeuge. Darum sind auch Messerverbote ebenso nutzlos wie Nationalstolz zu verteufeln - am Menschen ändert das beides nichts.

Der Staat muss doch reagieren. Und entsprechend Verbote aussprechen, wenn es um Messer als Mordinstrumente geht oder seine eigene Gestalt, die Demokratie, bedroht wird.

Man kann in DE auch Nationalstolz haben. Ich war am Freitag beim Public Viewing mit tausenden Menschen. Viele hatten sich Schwarz-Rot-Gold auf die Backe gemalt, Fahnen wehten usw. Das wird morgen Abend dasselbe sein.
Das Problem entsteht erst dann, wenn man seine eigene Nation (mit Gewalt) über andere stellt. Es ist kein Problem, wenn man seine eigene Nationalität oder sein Land feiert.

Schwarzfahrer 19.06.2024 07:12

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1748629)
Das Problem entsteht erst dann, wenn man seine eigene Nation (mit Gewalt) über andere stellt. Es ist kein Problem, wenn man seine eigene Nationalität oder sein Land feiert.

Das "mit Gewalt" gehört hier m.M.n. nicht in Klammern, da es der Schlüssel für die Gültigkeit der Aussage ist. Natürlich stellt man das, was einem wichtig und wertvoll ist, über andere, ob es die eigene Kultur, Nation, Partner oder TT-Rad ist. Normalerweise ist dies eine Erhöhung des Eigenen, das für die Person einen höheren Wert zugeschrieben bekommt, als alles andere, ohne die Werte der anderen anzuzweifeln. Erst wenn die anderen abgewertet, ihre Berechtigung in Frage gestellt wird, wenn sie verachtet oder gar als "Feind" gesehen werden, dann beginnen die Probleme. Normaler Nationalstolz hat diese Probleme selten, Religionen und Ideologien schon viel eher, wie aktuell leider auch ein großer Teil der politischen Auseinandersetzungen.

Übrigens, für historisch Interessierte hier noch ein kleiner Rückblick zu den Slogans, "der Feind steht rechts" bzw. "der Feind steht links".

DocTom 19.06.2024 08:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748632)

Oh, noch keine Quellenbeschimpfung, ohne den Text gelesen zu haben?:Blumen:

Klugschnacker 19.06.2024 09:18

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748626)
Da hast du was falsch verstanden. ich bin weder mit Schriften von Sellner "vertraut", noch habe ich je den rechten Flügel der AfD "mit großem Engagement diskutiert". Bin gespannt, ob Du irgendein Zitat findest, das Dein (Miß)verständnis belegt.

Bitte genau lesen: Ich hatte geschrieben, dass Du die AfD mit großen Engagement diskutierst. Da wundert es mich, dass Dir die Positionen des rechten Flügels unbekannt sein sollen.

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1748626)
... nur weil ich in einigen Themen Ansichten habe, die zufällig auch von der AfD vertreten werden, habe ich noch lange nicht das Bedürfnis, mich mit Details von einem rechtsextrem anmutenden Teil der AfD zu befassen. Mich interessiert nicht primär die AfD oder die Grünen oder sonst eine Partei, sondern mich interessieren politische Themen und Lösungsideen dazu, unabhängig, von wem, v.a. welcher Person, sie vertreten werden.

Mag sein, dass Du zur Vielfalt der aktuellen politischen Themen (Klima, Migration, Energiewende, E-Mobilität, Gendern, globale Gerechtigkeit etc) jeweils eigene Standpunkte suchst.

Nach meiner Wahrnehmung liegst Du bei allen diesen Themen exakt auf der Linie der neuen Rechten: Klima- und Wissenschaftsskeptizismus, eine Ablehnung praktisch aller konkreten Lösungen zur Klimaneutralität, eine Ablehnung der E-Mobilität, Gegnerschaft zur Migration und die Angst, von fremden Kulturen unterwandert zu werden, eine Nähe zum Querdenkertum bei Corona, Euroskeptizismus und vor allem: die Betrachtung all dieser rein sachlichen Fragen als einen Kulturkampf. Windräder sind irgendwie links.

Es ist doch kein Zufall, dass die meisten dieser Positionen gebündelt auftreten: Wer zum Klimawandel wissenschaftsferne Positionen vertritt, bringt meistens auch die anderen rechten Positionen mit. Dieser Gleichschritt in den politisch rechten Überzeugungen kontrastiert stark mit der Selbstwahrnehmung, man sei ein freier Geist und bilde sich unvoreingenommen eine eigene Meinung. Das Gegenteil ist der Fall.

Du selbst bezeichnest es oben als Zufall, dass einige Deiner politischen Positionen auch von der AfD vertreten würden. Ich halte das nicht für einen Zufall. Eher scheint es mir das Ergebnis der geschickten rechten Meinungsmanipulation zu sein, die aktuell die Demokratien in Europa und den USA herausfordert.

Klugschnacker 19.06.2024 09:26

Zitat:

Zitat von DocTom (Beitrag 1748634)
Oh, noch keine Quellenbeschimpfung, ohne den Text gelesen zu haben?:Blumen:

Das Oberlandesgericht Dresden urteilte 2020, die Behauptung, das Geschäftsmodell dieser Publikation beruhe "auf Hetze und Falschbehauptungen" habe einen "wahren Tatsachenkern".

:Huhu:

qbz 19.06.2024 10:20

Sonntagsfrage in Thüringen:

Wenn die AFD (mit Höcke) nicht in die Regierung gelangen und den Ministerpräsidenten stellen soll, müssen CDU, Linke, BSW eine Regierungskoalition bilden. FDP u. Grüne bleiben unter 5 %, SPD 7 % .

https://pbs.twimg.com/media/GQWz8hlW...g&name=900x900

Schwarzfahrer 19.06.2024 10:55

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1748641)
Bitte genau lesen: Ich hatte geschrieben, dass Du die AfD mit großen Engagement diskutierst. Da wundert es mich, dass Dir die Positionen des rechten Flügels unbekannt sein sollen.

Nein, ich komme eher selten mit der AfD, außer es geht um m.M.n. übertriebene Angst davor. Die AfD bringen meist andere ins Spiel, weil sie (wie Du in diesem Post auch) meine Positionen als "exakt auf der Linie" der AfD sehen. Das ist für mich noch kein Grund, mich mit extremen der AfD zu befassen. Ich finde es allerdings schade, daß die von Lucke als sinnvoll angelegte Alternative so stark von Extremen unterwandert wurde, und damit auch die sinnvollen Anteile ihres Programms dauerhaft diskreditiert wurden.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1748641)
Mag sein, dass Du zur Vielfalt der aktuellen politischen Themen (Klima, Migration, Energiewende, E-Mobilität, Gendern, globale Gerechtigkeit etc) jeweils eigene Standpunkte suchst.

ich suche, und ich finde sie auch.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1748641)
Nach meiner Wahrnehmung liegst Du bei allen diesen Themen exakt auf der Linie der neuen Rechten: Klima- und Wissenschaftsskeptizismus, eine Ablehnung praktisch aller konkreten Lösungen zur Klimaneutralität, eine Ablehnung der E-Mobilität, Gegnerschaft zur Migration und die Angst, von fremden Kulturen unterwandert zu werden, eine Nähe zum Querdenkertum bei Corona, Euroskeptizismus und vor allem: die Betrachtung all dieser rein sachlichen Fragen als einen Kulturkampf. Windräder sind irgendwie links.

Fast nichts von obigen trifft in dieser Absolutheit auf mich zu, finde ich. Wissenschaftsskeptizismus siehst Du dort, wo ich den blinden Glauben an "die Wissenschaft" in Frage stelle. Ich lehne nicht praktisch alle Lösungen zur Klimaneutralität ab, sondern prüfe sie auf Machbarkeit und Sinnhaftigkeit (Aufwand zu Nutzen-Verhältnis). E-Mobilität lehne ich nicht an sich ab, bezweifle aber die Alleinstellung als Zukunft für alle, "Gegnerschaft zu Migration" allgemein ist etwas anderes, als ein Wunsch nach Kontrolle, nach Durchsetzung von Regeln (wer nicht bleiben darf, soll auch nicht bleiben), nach Steuerung zum Nutzen auch des eigenen Landes, also z.B. Minimierung der Zuwanderung in die Sozialsysteme und Erleichterung des Zuzugs von arbeitswilligen Leistungsträgern (die dann die Sozialleistungen erwirtschaften). Ja, ich finde die Pflege der eigenen Kultur ist ein hoher Wert; bestimmte fremde Kulturen, die unsere Werte und Lebensweise nicht anerkennen oder gar verachten sollten tatsächlich keinen Raum hier bekommen - oder siehst Du es anders? Bei Corona haben sich ja sehr viele Aussagen der Kritiker als wahr herausgestellt - da wäre es an der Zeit, das zuzugeben. "Euroskeptizismus" heißt nur, an der aktuellen, eher undemokratischen und viel zu zentralistischen bis hin zu übergriffigen EU-Leitung Zweifel zu haben und Kritik zu üben. Ja, das ginge besser. Da Wort Kulturkampf habe ich wohl kaum je verwendet, und auch Windräder habe ich sicher nie als Links bezeichnet, da sind die Pferde mit Dir durchgegangen.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1748641)
Es ist doch kein Zufall, dass die meisten dieser Positionen gebündelt auftreten: Wer zum Klimawandel wissenschaftsferne Positionen vertritt, bringt meistens auch die anderen rechten Positionen mit. Dieser Gleichschritt in den politisch rechten Überzeugungen kontrastiert stark mit der Selbstwahrnehmung, man sei ein freier Geist und bilde sich unvoreingenommen eine eigene Meinung. Das Gegenteil ist der Fall.

Ich halte diese "Gruppierung" für eine Fremdwahrnehmung durch Menschen, die sich nicht mit den Argumenten der Kritiker auseinandersetzen mögen, sondern sie über eine moralische Schiene diskreditieren.
Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1748641)
Du selbst bezeichnest es oben als Zufall, dass einige Deiner politischen Positionen auch von der AfD vertreten würden. Ich halte das nicht für einen Zufall. Eher scheint es mir das Ergebnis der geschickten rechten Meinungsmanipulation zu sein, die aktuell die Demokratien in Europa und den USA herausfordert.

Ebenso könnte ich sagen, Deine hohe Übereinstimmung mit den Ideen und Werten der Grünen und Linken ist ein Ergebnis der geschickten Meinungsmanipulation nach dem erfolgreich durchgeführten "Marsch durch die Institutionen", der mit den 68-ern begann. Ist ebenso eine Fremdzuschreibung, die auf die Person zielt statt auf die Inhalte. Ich möchte lieber jedem zutrauen, daß er nach eigenem Denken sich für eine Position entschieden hat, und nicht als Ergebnis von Manipulation. Das öffnet den Geist für die Sache.


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