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MattF 19.12.2017 08:47

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1349512)

Wenn Wissenschaftler davon sprechen, dass wir das Zustandekommen von Ergebnissen nicht mehr genau nachvollziehen könnten, dann bedeutet das nicht, dass die Ergebnisse zwangsläufig richtig wären. Sie könnten ebensogut falsch sein.


Üblicherweise hat man es in der Wissenschaft aber auch nicht mit dem Ergebnis Null oder Eins zu tun, sondern mit Wahrscheinlichkeiten und die kann man statistisch prüfen.

Wenn ich eine Algorithmus habe der z.b. vorraussagt wie lange ein Mensch noch lebt, bei der und der med. Indikation dann kann ich das an 1000 Patienten nachprüfen und danach schauen, hatte der Algorithmus mit der Vorraussage recht.
Dann kann ich mit einiger Sicherheit für die Zukunft bei den nächsten Patienten treffende Vorraussagen machen (oder nicht).

Und wenn ich z.b. nur ein beschränkte Budget habe ist das auch irgendwo sinnvoll, dass man hoffnugslose Fälle nicht behandelt.

Und die Haltung der Kirche dazu ist mir auch unklar, deshalb hab ich ja nach gefragt.

Soll in einer auf Religion basierenden Welt, jeder Mensch jede Therapie bekommen die möglich ist, egal was es kostet? Oder wie wäre in einer religiös geprägten Welt das Auswahlkriterium wer die Behandlung bekommt. Z.b. auch wenn es gar nicht ums Geld geht, sondern einfach die Produktionskapazitäten nicht ausreichen alle zu versorgen. Wer bekommt die Behandlung. Was sagt Gott dazu?

keko# 19.12.2017 08:57

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349578)
Du hast also die Antwort auf die Frage in der Religion nicht gefunden?

Was willst du hören?!
Katholische Einrichtungen betreiben hochmoderne Krankenhäuser. (ich war zufällig gestern in einem zu Besuch) Dort können Muslime ihr angepasstes Essen bestellen.
Die christliche Schule, die ich letzte Woche hier erwähnte, macht Unterricht mit Tablet. Davon können manche öffentliche Schulen träumen, in denen man ja bloß kein Kreuz aufhängen darf.
Geh einfach mal ein wenig mit der Zeit... :Blumen:

Jörn 19.12.2017 09:13

Ich würde einer Künstlichen Intelligenz nur so weit vertrauen, wie seine Ergebnisse und deren Zustandekommen nachvollziehbar und plausibel sind. Anders ausgedrückt: wenn ich theoretisch selbst zu diesem Ergebnisse hätte kommen können. (Hier sehe ich auch die Verbindung zur Religion, die eine plausible Begründung verweigert und der ich deswegen nicht folge.)

Einer "Black Box" würde ich nicht vertrauen. Ich bestreite aber, dass es sich um eine Black Box handelt. Dies ist eine eingeschmuggelte Voraussetzung. Bei näherem Hinsehen können alle Bestandteile dieser Black Box betrachtet, begründet und verändert werden.

----

Exkurs: Künstliche Intelligenz (Gähn)

Ich möchte für die stillen Mitleser an einem einfachen Beispiel erläutern, wie Künstliche Intelligenz im Prinzip funktioniert.

Nehmen wir als Beispiel ein Foto von einem Tannenbaum. Google ist in der Lage, den Tannenbaum auf dem Foto zu erkennen. Wie?



Das Problem dabei ist, dass Tannenbäume sehr unterschiedlich aussehen können, speziell auf Fotos. Sie können dekoriert sein, klein sein wie ein Busch oder groß wie ein Haus. Wie also soll eine Maschine alle diese Varianten erkennen?

Dahinter stecken vor allem drei Dinge:

- Ähnlichkeiten
- Wahrscheinlichkeiten
- Schwellenwerte.

Man geht aus von einem Grundmuster:



Nun sucht man im Foto nach Strukturen, die so ähnlich aussehen wie das Grundmuster. Den Grad der Ähnlichkeit geben wir als Prozentzahl an, etwa "75% ähnlich". Wenn wir auf 100% bestehen würden, könnten wir nur das Grundmuster selbst finden; aber wir suchen ja die vielen Varianten aus dem echten Leben. Wir suchen also einen "Grad der Ähnlichkeit" zu einem Grundmuster.

Nun definieren wir noch einen Schwellenwert, ab dem wir zufrieden sind. Wir könnten sagen: Ab 70% Ähnlichkeit gehen wir davon aus, dass wir einen Treffer haben. Wenn wir nur 60% haben, könnten wir noch weitere Merkmale untersuchen, etwa die Farbe. Die Farbe wäre ebenfalls zu 60 Prozent ähnlich, aber beides zusammen reicht uns aus. Wo genau die Schwelle liegt (bei 60 oder 70 oder 80 Prozent), und wie viele Merkmale untersucht werden, kann durch ausgefeilte Algorithmen bestimmt werden.

Das Ergebnis ist dann eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass auf dem Foto ein Tannenbaum zu sehen ist. Die Maschine hat letztlich keine Ahnung, sondern sie untersucht lediglich Ähnlichkeiten zu einem vorgegebenen Muster. Beim Tannenbaum könnte es sich auch um ein Werbefoto auf einem Lastwagen handeln -- dann ist es zwar ein Tannenbaum, aber gleichzeitig ein Lastwagen. Hm...

Wir haben also a) ein Grundmuster; b) eine Ähnlichkeit mit diesem Grundmuster; und c) einen Schwellenwert, ab dem wir zufrieden sind (dann gilt der Tannenbaum als "erkannt"). Das Ergebnis ist eine Wahrscheinlichkeit, etwa 75%.

Das bedeutet: Künstliche Intelligenz ist heute (und auf absehbare Zeit) eine Methode, um Muster zu erkennen und dabei gewisse Toleranzen zuzulassen. Das Ergebnis ist keine "Erkenntnis" im Sinne eines Geistesblitzes, sondern einfach eine Prozentzahl, wie gut das Grundmuster getroffen wurde (und wie gut weitere Indizien getroffen wurden, etwa Farbe).

Wenn nun eine solche großartige Intelligenz feststellt, dass Dein Krankheitsbild zu 90% mit denen übereinstimmt, die anschließend starben, dann wiegt das schwer. Denn hier funktioniert die Mustererkennung recht gut. Aber die Frage: "Werden wir in 200 Jahren eine Demokratie haben?" oder "Soll ich meine Nachbarin heiraten?" oder "Lohnt sich heute noch ein Studium?" kann diese Intelligenz nicht beantworten.

Am Ende bleibt die Maschine eine Maschine.

keko# 19.12.2017 09:15

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349582)
Üblicherweise hat man es in der Wissenschaft aber auch nicht mit dem Ergebnis Null oder Eins zu tun, sondern mit Wahrscheinlichkeiten und die kann man statistisch prüfen.

Wenn ich eine Algorithmus habe der z.b. vorraussagt wie lange ein Mensch noch lebt, bei der und der med. Indikation dann kann ich das an 1000 Patienten nachprüfen und danach schauen, hatte der Algorithmus mit der Vorraussage recht.
Dann kann ich mit einiger Sicherheit für die Zukunft bei den nächsten Patienten treffende Vorraussagen machen (oder nicht).

Und wenn ich z.b. nur ein beschränkte Budget habe ist das auch irgendwo sinnvoll, dass man hoffnugslose Fälle nicht behandelt.

Und die Haltung der Kirche dazu ist mir auch unklar, deshalb hab ich ja nach gefragt.

Soll in einer auf Religion basierenden Welt, jeder Mensch jede Therapie bekommen die möglich ist, egal was es kostet? Oder wie wäre in einer religiös geprägten Welt das Auswahlkriterium wer die Behandlung bekommt. Z.b. auch wenn es gar nicht ums Geld geht, sondern einfach die Produktionskapazitäten nicht ausreichen alle zu versorgen. Wer bekommt die Behandlung. Was sagt Gott dazu?

Das Wesen der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist es ja, dass man keine sicheren Voraussagen über den einzelnen Fall machen kann, da er vom Zufall abhängt (deshalb gibt es ja die Wahrscheinlichkeitsrechnung). Entsprechend nimmt man in Kauf, dass man Menschen nicht behandelt, da sie "wahrscheinlich" sterben, obwohl sie das nicht tun.

Aber grundstätzlich ist Statistik in der Medizin alles andere als neu. Medizin ist manchmal sogar treibende Kraft für statistische Methoden.

Neu ist, dass kommerzielle Unternehmen, die also gewinnbringend arbeiten müssen, dazu Algorithmen entwickeln und sich nicht in die Karten schauen lassen. Das ist das eigentliche Problem und darum ging es in der Reportage auch.

Vicky 19.12.2017 09:16

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349584)
Was willst du hören?!
Katholische Einrichtungen betreiben hochmoderne Krankenhäuser.

... die zu 99 % vom Staat (dem normalen Steuerzahler, also auch Atheisten) finanziert / subventioniert werden.

Nur 5 - 8 % der Einnahmen aus der Kirchensteuer fließen in gemeinnützige Vereine.

Ich hatte dazu vor vielen Seiten sehr ausführliche Quellen verlinkt. Deshalb erspare ich mir das jetzt hier. :Blumen:

keko# 19.12.2017 09:32

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1349591)
Ich hatte dazu vor vielen Seiten sehr ausführliche Quellen verlinkt. Deshalb erspare ich mir das jetzt hier. :Blumen:

Sicher wirst du dann konsequent sollche Krankenhäuser meiden, wenn du mal krank bist :Blumen:

tandem65 19.12.2017 10:01

Hi Vicky,

Zitat:

Zitat von Vicky (Beitrag 1349591)
... die zu 99 % vom Staat (dem normalen Steuerzahler, also auch Atheisten) finanziert / subventioniert werden.

kannst Du mal bitte Quellen für diese Zahl in der Nähe von 100% nochmal verlinken.
Erstmal etwas Grundsätzliches, ich als Inhaber eines Einzelhandels bin immer zufrieden und meine Kunden eigentlich auch, wenn ich als Betreiber des Ladens den laufenden Betrieb nicht aus meinem Eigenkapital finanziere sondern von meinen Kunden durch Erlöse aus verkauf von Ware und Dienstleistung.
Insofern finde ich es schon durchaus in Ordnung wenn die Kirchen als Betreiber da nichts aus dem Eigenkapital.

Bei den Krankenhäusern gehe ich schon davon aus daß ein sehr großer Teil nicht vom Staat sondern von Krankenversicherungen & Unfallversicherungen.
Also letztendlich von Patienten. Diese sind zwar normalerweise auch Steuerzahler aber es handelt sich eben nicht um Steuermittel.:Huhu: Glücklicherweise kannst Du als Patient wählen wo Du behandelt werden willst und es gibt genügend Städtische & Unikliniken in der Republik.

MattF 19.12.2017 10:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349584)
Was willst du hören?!
Katholische Einrichtungen betreiben hochmoderne Krankenhäuser.


Andere betreiben auch hochmoderne Krankenhäuser.

Es hat also nicht damit zu tun ob man katholisch ist oder nicht um ein hochmodernes Krankenhaus zu betreiben.

MattF 19.12.2017 10:05

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349594)
Sicher wirst du dann konsequent sollche Krankenhäuser meiden, wenn du mal krank bist :Blumen:


Nein warum?

Ich hab nichts gegen Krankenhausbetreiber. Die können wg. mir in den Gottesdienst gehen oder sonst was machen in ihrer Freizeit, das ist mir doch wurscht.

Zumal die Krankenhäuser ja eh vom meinem Geld bezahlt werden (KV-Beiträge und Steuern). Wieso sollte ich sie dann nicht nutzen, ich bin doch nicht doof.

MattF 19.12.2017 10:08

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1349599)
Hi Vicky,



kannst Du mal bitte Quellen für diese Zahl in der Nähe von 100% nochmal verlinken.
Erstmal etwas Grundsätzliches, ich als Inhaber eines Einzelhandels bin immer zufrieden und meine Kunden eigentlich auch, wenn ich als Betreiber des Ladens den laufenden Betrieb nicht aus meinem Eigenkapital finanziere sondern


Ergo die Kirchen sind nichts anderes als Wirtschaftsunternehmen.

Dann sollen die sich auch so sehen.

Das Ding ist aber doch, dass es dargestellt wird, als würden die Kirchen die Krankenhäuser aus Nächstenliebe betreiben. Das tun sie aber nicht, sondern aus reinem Wirtschaftsinteresse. Daran ist nichts verwerfliches, es ist aber kein Hinweis auf übersinnliche Phänomene.

keko# 19.12.2017 10:12

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1349588)
Ich würde einer Künstlichen Intelligenz nur so weit vertrauen, wie seine Ergebnisse und deren Zustandekommen nachvollziehbar und plausibel sind. Anders ausgedrückt: wenn ich theoretisch selbst zu diesem Ergebnisse hätte kommen können. (Hier sehe ich auch die Verbindung zur Religion, die eine plausible Begründung verweigert und der ich deswegen nicht folge.)

Einer "Black Box" würde ich nicht vertrauen. Ich bestreite aber, dass es sich um eine Black Box handelt. Dies ist eine eingeschmuggelte Voraussetzung. Bei näherem Hinsehen können alle Bestandteile dieser Black Box betrachtet, begründet und verändert werden.


...

Das Ergebnis ist dann eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass auf dem Foto ein Tannenbaum zu sehen ist. Die Maschine hat letztlich keine Ahnung, sondern sie untersucht lediglich Ähnlichkeiten zu einem vorgegebenen Muster. Beim Tannenbaum könnte es sich auch um ein Werbefoto auf einem Lastwagen handeln -- dann ist es zwar ein Tannenbaum, aber gleichzeitig ein Lastwagen. Hm...

...

Am Ende bleibt die Maschine eine Maschine.

Bildverarbeitung ist halt nur eine Anwendung der Netze. Es sieht so aus, als würden Netze manche stark parametrisierte Modelle der Physik ablösen. Als Beispiel hatte ich schon die Schrödingergleichung aufgeführt für quantenmechanische Simulationen chemischer Reaktionen. Man kann dann quasi gar nicht mehr nachvollziehen, welche Parameter das Netz verwendet hat. Löst es also wirklich die Schrödingergleichung? Zudem wird es schwierig, die von dir erwähnten Fehlergrenzen zu setzen.
In manchen Bereichen generieren Netze sich ihr Testfälle auch schon selbst.

keko# 19.12.2017 10:15

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349601)
Nein warum?

Ich hab nichts gegen Krankenhausbetreiber. Die können wg. mir in den Gottesdienst gehen oder sonst was machen in ihrer Freizeit, das ist mir doch wurscht.

Zumal die Krankenhäuser ja eh vom meinem Geld bezahlt werden (KV-Beiträge und Steuern). Wieso sollte ich sie dann nicht nutzen, ich bin doch nicht doof.

Ich wurde hier auch schon ernsthaft gefragt, ob ich mich bei Krankheit behandeln lasse oder zu Gott bete. Dann kann man schon mal fragen, ob ein Atheist in ein Krankenhaus geht, in dem in jedem Zimmer eine Bibel liegt, ein Kreuz an der Wand hängt und Nonnen das Essen bringen.

qbz 19.12.2017 10:22

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349590)
.....
Das Wesen der Wahrscheinlichkeitsrechnung ist es ja, dass man keine sicheren Voraussagen über den einzelnen Fall machen kann, da er vom Zufall abhängt (deshalb gibt es ja die Wahrscheinlichkeitsrechnung). Entsprechend nimmt man in Kauf, dass man Menschen nicht behandelt, da sie "wahrscheinlich" sterben, obwohl sie das nicht tun.
.....

Ich finde, die medzinische Behandlung muss sich eindeutig und ausschliesslich an ethischen und fachlichen Kriterien sowie am Willen des Patienten orientieren und nicht an der Effizienz oder Kosten-Nutzen-Relationen. Dass sie das manchmal nicht mehr tut, empfinde ich als Folge der durchdringenden Anwendung von BWL-Konzepten auf allen Ebenen, die dann als sog. Kopfschere u.U. die eigentlich fachlich notwendige und beste medizinische Entscheidung / Behandlungen indirekt oder sogar direkt strukturell beeinflussen, trotz der sog. Behandlungsleitlinien für alle Erkrankungen. Ich kenne im Bekannten-/Freundeskreis Menschen, die auf sehr teure Behandlungen und Pflege angewiesen waren / sind, und in anderen Ländern ohne allgemeine Krankenversicherung oder staatlicher Versorgung vermutlich nicht mehr am Leben wären.

So würde ich mir das vorstellen: Ein wissensbasiertes Programm (von Intelligenz würde ich da nicht sprechen) berechnet die Risiken bestimmter Eingriffe im Krankenhaus X für die Erkrankung Y bei A, die Lebenserwartungen im Vergeich mit anderen oder keinen Eingriffen (alles Wahrscheinlichkeiten) und die Entscheidung muss der Arzt und der Patient letztlich treffen.

tandem65 19.12.2017 10:32

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349602)
Ergo die Kirchen sind nichts anderes als Wirtschaftsunternehmen.

Dann sollen die sich auch so sehen.

Marienhospital Darmstadt
Elisabethenstift Darmstadt

Das scheint mir jedenfalls so zu sein.

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349602)
Das Ding ist aber doch, dass es dargestellt wird, als würden die Kirchen die Krankenhäuser aus Nächstenliebe betreiben.

1. mache ich das nicht und die beiden Krankenhäuser prahlen auf den Einstiegsseiten auch nicht damit.
2. Schliesst sich das Wirtschaftliche Interesse und die Nächstenliebe nicht aus.

Und weshalb ist Nächstenliebe ein Hinweis auf übersinnliche Phänomene.
Anderherum ist ja Vickys Einwand daß Krankenhäuse zu fast 100% aus Steuermitteln finanziert ist. Das ist unabhängig von der Nächstenliebe in Kirchlichen, städtischen & Unikliniken und verifizierbar.
Ich sammle hiermit übrigens einen rhetorischen Trick Punkt da Du nicht auf Thema meines Posts geantwortet hast. ;)

tandem65 19.12.2017 10:35

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349601)
Zumal die Krankenhäuser ja eh vom meinem Geld bezahlt werden (KV-Beiträge und Steuern). Wieso sollte ich sie dann nicht nutzen, ich bin doch nicht doof.

Oder vielleicht doch, denn die KV-Beiträge bekommen sie ja nur wenn Du Dich dort behandeln lässt. Die gibst Du ihnen also Freiwillig.:Huhu:

Jörn 19.12.2017 10:35

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349594)
Sicher wirst du dann konsequent sollche Krankenhäuser meiden, wenn du mal krank bist :Blumen:

Aber die Frage ist doch gar nicht so sehr, ob ein Atheist sich die Leber in einem katholischen Krankenhaus zurechtrücken lässt. Denn ein Krankenhaus ist weder katholisch noch evangelisch, genauso wie ein Parkhaus islamisch oder buddhistisch ist. Ich kann als Atheist in ein "buddhistisches" Parkaus fahren, ohne es religiös begründen zu müssen.

Die eigentliche Frage für mich persönlich bezieht sich nicht auf den Patienten, sondern auf die Nonne: Wie erklärt die Nonne ihr eigenes Wirken in einem Krankenhaus, in dem ihre Wirkungslosigkeit völlig offensichtlich ist?

Seelsorge ist es nicht. Seelsorge ist nicht per se religiös. Die Nonne müsste also erklären, warum sie nicht als Seelsorgerin auftritt, sondern als Nonne. (Gegen Seelsorge in einem Krankenhaus habe ich nichts einzuwenden.)

Weiterhin stellt sich für mich die Frage, ob die Nonne im Krankenhaus verweilt, obwohl sie wirkungslos ist, oder weil sie wirkungslos ist. Ist es nicht so, dass religiöse Vertreter dort zu finden sind, wo ein Beweis ihrer Thesen/Kräfte gar nicht erst verlangt wird? Und dass sie überall dort verschwinden, wo ein Beweis und eine tatsächliche Wirkung erwartet wird (etwa im Operationssaal)? Warum arbeitet die Nonne nicht im Operationssaal?

Wie gesagt, Seelsorge ist wichtig. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es über mich brächte, einem leidenden Menschen einzureden, sein Leid wäre der gerechte Plan des Schöpfers. Ich halte das für Zynismus.

qbz 19.12.2017 10:36

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349607)
Ich wurde hier auch schon ernsthaft gefragt, ob ich mich bei Krankheit behandeln lasse oder zu Gott bete. Dann kann man schon mal fragen, ob ein Atheist in ein Krankenhaus geht, in dem in jedem Zimmer eine Bibel liegt, ein Kreuz an der Wand hängt und Nonnen das Essen bringen.

ich bevorzuge aus fachlich-medizinischen Gründen grosse, städtische Unikliniken. Mein persönlicher Roboter sagt mir, wo für meinen Fall und die vorliegende Erkrankung / Untersuchung die optimale Behandlung angeboten wird, und da kommen meistens im Ranking halt die obigen Kliniken zuerst. ;) . Ich hoffe nicht, dass mein Roboter in diesen Enscheidungvorschlag miteinrechnet, dass ich jetzt Atheist bin, ich würde ihn sonst entlassen. :)

keko# 19.12.2017 10:46

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349602)
Ergo die Kirchen sind nichts anderes als Wirtschaftsunternehmen.

Dann sollen die sich auch so sehen.

Das Ding ist aber doch, dass es dargestellt wird, als würden die Kirchen die Krankenhäuser aus Nächstenliebe betreiben. Das tun sie aber nicht, sondern aus reinem Wirtschaftsinteresse. Daran ist nichts verwerfliches, es ist aber kein Hinweis auf übersinnliche Phänomene.

Wo du wohl wieder dein Wissen her hast...

Eine Aufgabe als Ministrant ist die, dass man Geld einsammelt. Das kam dann in der Sakristei in die Kasse und wird für verschiedene Zwecke verwendet. Manche Spendenaktion wurden sogar von unserem Pfarrer vor der Gemeinde noch mit dem Spruch "Sie wissen ja, unsere Kirche braucht auch Geld" Nachdruck verliehen.
Deutlicher geht es kaum noch...
Zusätzlich wird halt noch versucht ein christliches Leitbild zu vermittlen. In der christlichen Schule ebenso wie im kath. Krankenhaus. Darum geht es.

Jörn 19.12.2017 10:55

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349621)
"Sie wissen ja, unsere Kirche braucht auch Geld"






tandem65 19.12.2017 11:04

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1349616)
Aber die Frage ist doch gar nicht so sehr, ob ein Atheist sich die Leber in einem katholischen Krankenhaus zurechtrücken lässt. Denn ein Krankenhaus ist weder katholisch noch evangelisch, genauso wie ein Parkhaus islamisch oder buddhistisch ist. Ich kann als Atheist in ein "buddhistisches" Parkaus fahren, ohne es religiös begründen zu müssen.

Wieder ein Punkt im rhetorischer Trick Ranking für mich.:liebe053:
Du musst es nicht Religiös begründen wenn Du in ein katholisches Krankenhaus gehst. Du brauchst Dich dann aber nicht darüber wundern, daß das katholische Krankenhaus von deiner Krankenkasse Geld bekommt für die Behandlung.
Also für mich macht es schon Sinn Anbieter einer Dienstleistung zu meiden wenn ich mit deren Einstellung nicht d'accord bin.

keko# 19.12.2017 11:08

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1349616)
Aber die Frage ist doch gar nicht so sehr, ob ein Atheist sich die Leber in einem katholischen Krankenhaus zurechtrücken lässt. Denn ein Krankenhaus ist weder katholisch noch evangelisch, genauso wie ein Parkhaus islamisch oder buddhistisch ist. Ich kann als Atheist in ein "buddhistisches" Parkaus fahren, ohne es religiös begründen zu müssen.

Die eigentliche Frage für mich persönlich bezieht sich nicht auf den Patienten, sondern auf die Nonne: Wie erklärt die Nonne ihr eigenes Wirken in einem Krankenhaus, in dem ihre Wirkungslosigkeit völlig offensichtlich ist?

Seelsorge ist es nicht. Seelsorge ist nicht per se religiös. Die Nonne müsste also erklären, warum sie nicht als Seelsorgerin auftritt, sondern als Nonne. (Gegen Seelsorge in einem Krankenhaus habe ich nichts einzuwenden.)

Weiterhin stellt sich für mich die Frage, ob die Nonne im Krankenhaus verweilt, obwohl sie wirkungslos ist, oder weil sie wirkungslos ist. Ist es nicht so, dass religiöse Vertreter dort zu finden sind, wo ein Beweis ihrer Thesen/Kräfte gar nicht erst verlangt wird? Und dass sie überall dort verschwinden, wo ein Beweis und eine tatsächliche Wirkung erwartet wird (etwa im Operationssaal)? Warum arbeitet die Nonne nicht im Operationssaal?

Wie gesagt, Seelsorge ist wichtig. Ich bin mir nicht sicher, ob ich es über mich brächte, einem leidenden Menschen einzureden, sein Leid wäre der gerechte Plan des Schöpfers. Ich halte das für Zynismus.

Also dich in einem Bett liegen zu sehen, über dem ein Kreuz hängt und dir eine Nonne das Esseen bringt, .... ich denke, da müsste ich wirklich lachen :Cheese: Ich würde definitiv ein Bild machen und es hier verlinken. :Cheese:

Zu den Beweggründen der Nonnen kann ich nichts sagen. Eine schien mir sogar eine Ärztin aus Indien zu sein. Ich bin heute nochmal dort, vielleicht frage ich sie mal.

MattF 19.12.2017 11:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349607)
Ich wurde hier auch schon ernsthaft gefragt, ob ich mich bei Krankheit behandeln lasse oder zu Gott bete. Dann kann man schon mal fragen, ob ein Atheist in ein Krankenhaus geht, in dem in jedem Zimmer eine Bibel liegt, ein Kreuz an der Wand hängt und Nonnen das Essen bringen.

Als Atheist ist eine Bible für mich ein Buch aus Papier mit Druckertinte. Nichts magisches. :Lachanfall:

MattF 19.12.2017 11:21

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1349614)

Und weshalb ist Nächstenliebe ein Hinweis auf übersinnliche Phänomene.

Wenn man die Nächstenliebe so begründet wie die Kirchen, dann ist das halt so.

Übersinnlich im allgem Sinne im Gegensatz zu wissenschaftlich.

Im übrigen hat ja keko behauptet oder nutz es als Kriterium für den Wunsch der Menschen nach Spiritualität, dass es viele oder auch immer mehr kirchliche Einrichtungen wie Schulen, Krankenhäuser usw. usw. gibt.

MattF 19.12.2017 11:27

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1349627)
Wieder ein Punkt im rhetorischer Trick Ranking für mich.:liebe053:
Du musst es nicht Religiös begründen wenn Du in ein katholisches Krankenhaus gehst. Du brauchst Dich dann aber nicht darüber wundern, daß das katholische Krankenhaus von deiner Krankenkasse Geld bekommt für die Behandlung.
Also für mich macht es schon Sinn Anbieter einer Dienstleistung zu meiden wenn ich mit deren Einstellung nicht d'accord bin.


Wenn es eine Auswahl gibt. Oft gibt es aber nur das katholische Krankenhaus oder die katholische Kita in der Nähe.

Und wenn ich mit dem Rad umgefahren werde und als Notfall in eine Klinik muss, dann ist mir auch völlig wurscht in welche.
Auf die Idee sich nicht behandeln zu lassen, aus welchen irren Begründungen auch immer, kommen nur religiöse Menschen.

qbz 19.12.2017 11:41

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349634)
....
Und wenn ich mit dem Rad umgefahren werde und als Notfall in eine Klinik muss, dann ist mir auch völlig wurscht in welche.
.....

mein Roboter meint: Lass Dich nach der Erstversorgung unbedingt in eine Klinik verlegen, wo die Chirugen sehr spezialisiert arbeiten und nicht breitbandmässig operieren, was alles gerade ins Haus gebracht wird. ;)

MattF 19.12.2017 11:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1349635)
mein Roboter meint: Lass Dich nach der Erstversorgung unbedingt in eine Klinik verlegen, wo die Chirugen sehr spezialisiert arbeiten und nicht breitbandmässig operieren, was alles gerade ins Haus gebracht wird. ;)

Hat aber alles nichts mit Religion zu tun.

Vicky 19.12.2017 11:46

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1349635)
mein Roboter meint: ... ;)

... weniger Netflix ist mehr... :Cheese:

qbz 19.12.2017 11:52

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349636)
Hat aber alles nichts mit Religion zu tun.

Nein, mit unserer Krankenhausstruktur, den Qualitätsunterschieden der Häuser sowie mit manchen privaten Krankenhäuern, zu denen die kirchlichen Betreiber gehören. Um spezialisiert schwerere Unfälle gut zu behandeln, braucht es eine bestimmte Grösse.

tandem65 19.12.2017 11:53

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349634)
Auf die Idee sich nicht behandeln zu lassen, aus welchen irren Begründungen auch immer, kommen nur religiöse Menschen.

Wir können das gleiche mit Ironman machen.
Ich bin nur beim Thema geblieben. Es geht mir nicht um Behandlung ja/nein sondern um wo lasse ich mich behandeln. :Huhu: Das ist der nächste Punkt für mich im rhetorischer Trick Ranking für mich. Die Idee die Du formulierst habe ich nicht geäussert. Es geht um Boykott, wenn ich die Firma Ironman scheixxe finde dann meide ich die Rennen und kaufe nicht unbedingt Merchandising Produkte mit dem Logo.
Das ist das was ich selbst machen kann um Einfluß zu nehmen.
Bleibt immer noch die Frage offen ob der Betrieb kirchlicher Krankenhäuser zu fast 100% aus Steuermitteln finanziert wird.:Huhu:

keko# 19.12.2017 12:12

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349634)
Wenn es eine Auswahl gibt. Oft gibt es aber nur das katholische Krankenhaus oder die katholische Kita in der Nähe.

Das hat für mich dann allerdings einen Beigeschmack, wenn ich überzeugter Atheist bin und aus Bequemlichkeit mein Kind in einen kath. Kita schicke. Und am Ende beschwere ich mich beim Elternabend noch über das Kreuz und das Morgengebet im Stuhlkreis?

keko# 19.12.2017 12:19

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1349634)
Auf die Idee sich nicht behandeln zu lassen, aus welchen irren Begründungen auch immer, kommen nur religiöse Menschen.

Auf die Idee, dass religiöse Menschen sich nicht behandeln lassen, nicht selten Atheisten.

schnodo 19.12.2017 12:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349641)
Das hat für mich dann allerdings einen Beigeschmack, wenn ich überzeugter Atheist bin und aus Bequemlichkeit mein Kind in einen kath. Kita schicke.

Das Geschmäckle ist nicht mehr ganz so schlimm, wenn man berücksichtigt, dass Du auch als Atheist mit Deinen Steuergeldern kirchliche Einrichtungen mitfinanzierst. :Blumen:

Müssten die Kosten von den Katholiken alleine getragen werden, wäre vielleicht gar keine Kita da.

Wäre man ganz fies, könnte man es so sehen, dass sich die katholische Kirche die Kitas von den Atheisten finanzieren lässt um darin dann Kreuze aufzuhängen und die Kinder beim Morgengebet religiös zu indoktrinieren. Zum Glück sind wir nicht fies, sondern wohlwollend. :Lachen2:

Jörn 19.12.2017 12:27

Eltern verweigern ihren Sechslingen Bluttransfusion
https://www.welt.de/wissenschaft/art...-Gruenden.html

Prozess: Durfte Kind aus religiösen Gründen nicht zum Arzt
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/ve..._-9661188.html

Esoterik-Eltern lassen krankes Kind nicht behandeln – Haft
https://www.abendblatt.de/vermischte...deln-Haft.html

Therapie für Kind verweigert: Eltern und Arzt verurteilt
https://diepresse.com/home/panorama/...rzt-verurteilt

Verweigerung der Behandlung eines Kindes aus religiösen Gründen
https://www.researchgate.net/publica...giosen_Grunden

Paar lässt Baby sterben - denn "Gott macht keine Fehler"
http://www.news.de/panorama/85567595...ische-hilfe/1/

tandem65 19.12.2017 12:32

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1349645)
Das Geschmäckle ist nicht mehr ganz so schlimm, wenn man berücksichtigt, dass Du auch als Atheist mit Deinen Steuergeldern kirchliche Einrichtungen mitfinanzierst. :Blumen:

Das gleicht sich aus, ich finanziere mit meinen Steuermitteln auch säkular geführte Häuser.:Huhu:
Im Unterschied zu Dir macht mir das nicht nur nichts aus, ich mag es sogar genauso.:Huhu:
Magst Du noch quantifizieren in welchem Masse Steuermittel zum Betrieb der kirchlichen Einrichtungen werden.

keko# 19.12.2017 12:32

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1349645)
Das Geschmäckle ist nicht mehr ganz so schlimm, wenn man berücksichtigt, dass Du auch als Atheist mit Deinen Steuergeldern kirchliche Einrichtungen mitfinanzierst. :Blumen:

Müssten die Kosten von den Katholiken alleine getragen werden, wäre vielleicht gar keine Kita da.

Wäre man ganz fies, könnte man es so sehen, dass sich die katholische Kirche die Kitas von den Atheisten finanzieren lässt um darin dann Kreuze aufzuhängen und die Kinder beim Morgengebet religiös zu indoktrinieren. Zum Glück sind wir nicht fies, sondern wohlwollend. :Lachen2:

Klar, jetzt geht´s wieder nur ums und über das Geld. :( Und ich erziehe die zukünftigen Steuerzahler der egoistischen Kinderlosen, gell?
Ich hätte ein Glaubwürdigkeitsproblem gegenüber meinen Kindern. Entweder ich stehe zu etwas oder nicht.

Vicky 19.12.2017 12:35

Der Staat finanziert die kirchlichen Kindergärten, Schulen, Altenheime und Krankenhäuser zu weit über 90 %, wobei der Staat alleine für die römisch-katholische Caritas und das evangelische Diakonische Werk pro Jahr knapp 50.000.000.000 (50 Milliarden Euro) aufbringen muss. "Die Kirche gibt 2 % dazu" [in Worten: "zwei Prozent"] (spiegel.de, 8.6.2010; http://www.spiegel.de/politik/deutsc...99422,00.html).

Ein Beispiel: In der Panorama-Sendung vom 17.10.2002 wurde der "Evangelische Kindergarten" im württembergischen Neckarwestheim gezeigt. Dessen Kosten zahlt aber nur zu 17 % die Kirche, was für kirchliche Verhältnisse sehr viel ist. Denn bei den Kindergärten ist der kirchliche Eigenanteil an den eigenen Sozialleistungen mit Abstand am größten. Den Rest übernimmt aber auch hier die Stadt. Deren Bürgermeister Mario Dürr sagte dazu: "Normalerweise sollte ja das außen drauf stehen, was innen drin ist; und innen drin ist eigentlich Gemeinde – zu 83 %. Also müsste eigentlich genau genommen ´Gemeindlicher Kindergarten sponsored by Evangelische Kirche’ drauf stehen." Im Landesdurchschnitt von Baden-Württemberg zahlt die Kirche gar nur sieben Prozent der Kosten "ihrer" Kindergärten. Kirchenexperte Carsten Frerk nannte das in der Sendung folgerichtig einen "Etikettenschwindel". Tatsächlich gibt die Kirche nur etwa 8 % der Kirchensteuereinnahmen für öffentlich-soziale Zwecke aus (siehe Recherchen von Gerhard Rampp vom Bund für Geistesfreiheit in Augsburg).

Die in diesem Zusammenhang oft gehörte Ansicht: "Aber die Kirche tut doch soviel Gutes" ist also ein Irrtum! In Wirklichkeit zahlt es der Staat und lässt es auch noch zu, dass in diesen staatlich bezahlten Einrichtungen die Grundrechte missachtet werden Das normale Arbeitsrecht ist in kirchlichen Betrieben außer Kraft gesetzt. Wer z.B. einen geschiedenen Partner heiratet, wird oft gekündigt. Auch bei einer zweiten Ehe folgt in katholischen Einrichtungen die Entlassung.
Das ist nicht die Ausnahme, sondern die Regel.
Wird das Privatleben verheimlicht und werden nach außen hin die katholischen Moralvorstellungen und Dienstpflichten vorgetäuscht, gibt es jedoch keine Probleme.
Eine Anstellung oder Weiterbeschäftigung ohne Kirchenmitgliedschaft ist ebenfalls nicht möglich, so dass viele Angestellte ausschließlich deshalb noch auf dem Papier Katholiken oder Protestanten sind. Dem Bürger wird so aber die Religionsfreiheit genommen.

Zudem: Möchte er in diesen Bereichen arbeiten, trifft er auf überwiegend kirchliche Träger und hat nur als Kirchenmitglied Anstellungschancen. Selbst Praktikanten werden aufgrund des nicht übereinstimmenden Gebetsbuchs abgewiesen.

Hier noch einmal ein Überblick über direkte und indirekte Subventionen für die Kichen.

tandem65 19.12.2017 12:38

Zitat:

Zitat von Jörn (Beitrag 1349650)
Eltern verweigern ihren Sechslingen Bluttransfusion
https://www.welt.de/wissenschaft/art...-Gruenden.html

Prozess: Durfte Kind aus religiösen Gründen nicht zum Arzt
http://www.swp.de/ulm/nachrichten/ve..._-9661188.html

Esoterik-Eltern lassen krankes Kind nicht behandeln – Haft
https://www.abendblatt.de/vermischte...deln-Haft.html

Therapie für Kind verweigert: Eltern und Arzt verurteilt
https://diepresse.com/home/panorama/...rzt-verurteilt

Verweigerung der Behandlung eines Kindes aus religiösen Gründen
https://www.researchgate.net/publica...giosen_Grunden

Paar lässt Baby sterben - denn "Gott macht keine Fehler"
http://www.news.de/panorama/85567595...ische-hilfe/1/


Achtung, rhetorischer Trick von mir.:Huhu:
Was hat das jetzt damit zu tun daß Dich für eine Behandlung in einem Religiös gegründeten Haus entscheiden kannst oder woanders hingehen kannst?

Jörn 19.12.2017 12:41

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1349654)
Achtung, rhetorischer Trick von mir.:Huhu:
Was hat das jetzt damit zu tun daß Dich für eine Behandlung in einem Religiös gegründeten Haus entscheiden kannst oder woanders hingehen kannst?

Nichts.

schnodo 19.12.2017 12:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349652)
Klar, jetzt geht´s wieder nur ums und über das Geld. :( Und ich erziehe die zukünftigen Steuerzahler der egoistischen Kinderlosen, gell?

Es geht nicht nur aber natürlich auch ums Geld, speziell wenn es Milliarden sind.

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1349652)
Ich hätte ein Glaubwürdigkeitsproblem gegenüber meinen Kindern. Entweder ich stehe zu etwas oder nicht.

Sonst bist Du doch auch nicht so binär. ;)

Ein Glaubwürdigkeitsproblem hat man meiner Erfahrung nach nur, wenn man etwas nicht nachvollziehbar begründen kann.

PS: Oder in der Vergangenheit zuviel Schindluder getrieben hat. ;)

keko# 19.12.2017 12:56

Zitat:

Zitat von schnodo (Beitrag 1349661)
Es geht nicht nur aber natürlich auch ums Geld, speziell wenn es Milliarden sind.



Sonst bist Du doch auch nicht so binär. ;)

Ein Glaubwürdigkeitsproblem hat man meiner Erfahrung nach nur, wenn man etwas nicht nachvollziehbar begründen kann.

PS: Oder in der Vergangenheit zuviel Schindluder getrieben hat. ;)

Kommt natürlich von Fall zu Fall drauf an....
Wenn ich aber überzeugter Atheist bin und mein Kind aus Bequemlichkeit in den kath. Kita schicke und ich das mit Geld rechtfertige, dass ich über Steuern bezahle, muss ich mich nicht wundern, wenn er später auf "Abschalten" drückt, wenn du im Krankenhaus liegst und es um deine Behandlung geht. Kosten/Nutzen Rechnung hat er ja von dir gelernt. ;)


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