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Estebban 17.08.2020 13:45

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1547617)
Ich finde auch, dass Mikala und FinP für diesen speziellen Fall nicht einfach losplärren sollten:
„Grundrechtseinschränkungen Wären halt so und durch das Infektionsschutzgesetz gedeckelt.“

Ich finde, sie sollten schon die gesetzliche Grundlage benennen, die eine Quarantäne trotz aktuellem negativem Test begründet.
Auch u.a. unter dem Aspekt der Gleichbehandlung.

In dem Köpenicker Gymnasium z. B. hatte sich ein Lehrer infiziert, die Schule wurde letzten Donnerstag geschlossen, bis zum Freitag wurden alle Lehrer und die betroffenen Schüler getestet. Am Freitag lagen die Ergebnisse vor (alle negativ) und die Schule wurde umgehend wieder geöffnet.

Da gab es keine Pufferfrist von einer Woche und auch keinen 2. Nachtest


Man kann rational über die Themen diskutieren, ist doch vollkommen i.O. Ich kannte diese Nachtest-Geschichte auch nicht und finde sie - wie du - befremdlich.
Mir ging es darum, dass jede Kritik schon im Vorhinein abgestempelt wird als „man wird in die Covidioten-Ecke gestellt“. Das finde ich genauso unangebracht, wie jeden, der anderer Meinung ist zu bestimmten Themen direkt als Covidioten zu bezeichnen - Für Leute, die mir erzählen wollen, dass das alles eine Erfindung von Bill Gates und George Soros ist, um die Weltherrschaft zu übernehmen finde ich die Bezeichnung hingegen ganz passend ;)

Helmut S 17.08.2020 13:47

Zitat:

Zitat von Mikala (Beitrag 1547591)
Unsere Firma hat angeordnet, dass alle Urlaubsrückkehrer aus Risiko-Gebieten 14 Tage das Firmengelände nicht betreten dürfen, auch wenn am Flughafen ein Test negativ ausfiel.

Wie läuft das bei Euch? Müsst ihr Urlaub nehmen? Ist das unbezahlt? Oder Gleitzeitkonto? Oder schlicht Home Office?

LG H.

Flow 17.08.2020 14:04

Zitat:

Zitat von Estebban (Beitrag 1547636)
Mir ging es darum, dass jede Kritik schon im Vorhinein abgestempelt wird als „man wird in die Covidioten-Ecke gestellt“. Das finde ich genauso unangebracht, wie jeden, der anderer Meinung ist zu bestimmten Themen direkt als Covidioten zu bezeichnen - Für Leute, die mir erzählen wollen, dass das alles eine Erfindung von Bill Gates und George Soros ist, um die Weltherrschaft zu übernehmen finde ich die Bezeichnung hingegen ganz passend ;)

Das kam ja ursprünglich von mir :
Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1547600)
Kriegst gleich den Covidioten-Stern angeheftet, wenn du keine Ruhe gibst ... ;)

Ich verstehe aber deinen Einwand.
Ich überlege, ob ich noch eine relativierendere Formulierung finde ...
Da ich die scharfen Etikettierungskriterien noch nicht bis ins letzte Detail durchschaut habe, habe ich eben sicherheitshalber erstmal zum "Ruhe Geben" geraten, da mir der Bananenmann auf dünnes Eis zu geraten schien.

Triasven 17.08.2020 14:32

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1547620)
Das ist halt eine Frage von Wahrscheinlichkeiten, wie sicher will man sein, dass sich sonst niemand bei dem Lehrer angesteckt hat.
Will man 100% Wahrscheinlichkeit, dass keiner, dann müsste man die Schule 14 Tage in Quarantäne lassen und nachtesten.

So ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich jemand angesteckt hat gegeben, die zuständigen Stellen meinen aber wohl trotzdem sehr gering.

Das ist die berühmt Abwägung.

.

Ich kenne diesen speziellen Fall nicht, und wahrscheinlich wird es Gründe für diese Entscheidung geben.

Aber es interessiert mich tatsächlich, ob den unteren Sachbearbeitern der OÄ oder des Gesundheitsamtes das Recht dieser Abwegung bei einem negativen Test eingeräumt wird?

Ich dachte diese Soforttests der Reiserückkehrer sollten gerade im Bezug auf Quarantäne für Erleichterung und Klarheit sorgen?

Mikala 17.08.2020 14:40

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1547637)
Wie läuft das bei Euch? Müsst ihr Urlaub nehmen? Ist das unbezahlt? Oder Gleitzeitkonto? Oder schlicht Home Office?

LG H.

Die Büros sollen bei uns zur Zeit max. zu 50% besetzt sein.Der Rest ist eh im Home Office. Wenn diese Mitarbeiter in Quarantäne müssten, machen sie Home Office. Fertig

Die anderen Mitarbeiter müssen Gleitzeit, bezahlten oder unbezahlten Urlaub nehmen.
Das sorgt gerade für große Diskussionen, weil es z.B. zur die Spanienurlauber, die jetzt zurückgekommen sind, nicht gerecht ist.

Sollte ich aber jetzt auf die Idee kommen nach Malle zu fliegen, dann geht die Quarantäne auf mein Konto.;)

Ich dachte, ich könnte im November auf die Seychellen ( die lassen uns wieder einreisen) und bin mit einem negativen Test bei meiner Einreise nach Deutschland safe, aber meine Firma spielt da nicht mit.

Triasven 17.08.2020 14:49

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1547634)
Obwohl ich mich an die Vorgaben halte, finde ich manches schon bemerkenswert. So sagte Minister Spahn heute früh in einem Interview, dass man aufgrund der aktuellen Entwicklungen darüber nachdenken sollte, wie man zukünftig mit Feierlichkeiten und privaten Festen umgeht (so sinngemäß). Auch muss man scheinbar gerade tagesaktuell überprüfen, ob die Fahrt ins Ausland möglich ist oder mit welchen Restriktionen sie verbunden ist. Dieses nachvollziehbare "wir fahren auf Sicht" hat in meinen Augen auch etwas Willkürliches.

Ich finde „dieses auf Sicht fahren“ gerade in Bezug auf Rückreisende überhaupt nicht nachvollziehbar.

Seit spätestens Jan/Feb weiss man, dass sich das Virus durch Reisende rasant verbreitet.
Seit spätestens Juni weiss man, das Reisen wieder erlaubt sind.
Dennoch kommt keiner auf die Idee, dass Urlauber irgendwann zurückkommen und ein Risikopotential besitzen?

Dieses ganze aktionistische Testchaos, was gerade über die Rückreisewelle hereinbricht, hat wirklich keiner im Juni ahnen können, um zu dem Zeitpunkt schon die Massnahmen zu veranlassen, die jetzt im Hauruckverfahren durchgeboxt werden?

Die Schulen machen auf und plötzlich stellt man fest, dass sich die Kinder und Lehrer nicht IN der Schule, sondern auf dem Weg dorthin an keinerlei Hygienebedingungen halten müssen, weil es schlicht dafür keine gibt. Und schon kommt der nä. Krisengipfel NACHDEM (vorhersehbare) Probleme aufgetaucht sind?

Und nun stellt Herr Spahn fest, das Familienfeiern hotspots sind?
Interessant in diesem Zusammenhang die Drohung: es wird eine Einschränkung auf wenige Teilnehmer geben. Was ja einer Kontakteinschränkung gleich kommt.

Erwartet hätte ich die Vorgabe: feiert mit sovielen Leuten wie ihr wollt, aber benutzt die App und die Maske. Schliesslich sollen die ja der entscheidende Faktor zum Vermeiden von Kontaktbeschränkungen sein.

tandem65 17.08.2020 16:06

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1547607)
Bei (Verschwörungs-)Nazis vielleicht, aber nicht bei richtigen Menschen !

Du bist der Meinung Verschwörungstheoretiker und Nazis sind keine richtigen Menschen?:confused:

TriAdrenalin 17.08.2020 18:49

Zitat:


Lassen wir uns von der Angst vor diesem Virus wirklich unser komplettes Wertesystem nehmen?
Niemand nimmt uns unser Wertesystem, so ein Quatsch.
Im Gegenteil, uns geht es in D doch unglaublich gut, gerade im Vergleich zu Ländern, wo demokratische Werte mit Füssen getreten werden.
Aber manche hier jammern halt immer über irgendwas.

keko# 17.08.2020 19:22

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1547662)
Ich finde „dieses auf Sicht fahren“ gerade in Bezug auf Rückreisende überhaupt nicht nachvollziehbar
.....

Erwartet hätte ich die Vorgabe: feiert mit sovielen Leuten wie ihr wollt, aber benutzt die App und die Maske. Schliesslich sollen die ja der entscheidende Faktor zum Vermeiden von Kontaktbeschränkungen sein.

Ich stelle mir vor, ich wäre ein kleiner Angestellter in der Deutschland AG.
Kurve abflachen, R-Wert, Infektionen pro x-Einwohner, jetzt gerade wieder reine Neuinfektionen. Reisen ja, Reisen nein. Schulen auf, Schulen zu. 2. Welle ja, nein? (3. Welle???). Das alles in nur 5 Monaten. Ich würde mich fragen, wo das Unternehmen, in dem ich arbeite, eigentlich hin will. Was ist das Ziel und wann ist es erreicht? Wenn es denn Impfstoff gibt? Ich weiß es nicht.
Als Laie denke ich mir, dass wir sowieso mit Corona leben werden müssen, ähnlich wie mit vielen anderen Krankheiten.

Hafu 17.08.2020 20:30

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1547662)
...

Erwartet hätte ich die Vorgabe: feiert mit sovielen Leuten wie ihr wollt, aber benutzt die App und die Maske. Schliesslich sollen die ja der entscheidende Faktor zum Vermeiden von Kontaktbeschränkungen sein.

Hältst du das für realistisch, dass bei privaten Familienfeiern (die ja eigentlich stets mit gemeinsamen Essen und Trinken verbunden sind) Masken getragen werden?

Und eine Vorgabe oder Maskentragepflicht würde ja auch nur Sinn machen, wenn es realistische Möglichkeiten gäbe, diese Pflicht auch zu kontrollieren, was im privaten Bereich sobald die Feier in geschlossenen Räumen passiert, schlicht unmöglich ist.

Vorgaben, die keiner kontrollieren kann (und mit Rücksicht auf die Privatsphäre auch nicht kontrollieren darf) sind letztlich nur unverbindliche Empfehlungen.

Ich finde nicht alles gut, was die Politik derzeit kommuniziert und wie sie mit der Pandemie umgeht. Das Wirrwarr unterschiedlicher Landesregierungen mit allerdings auch unterschiedlichen Infektionslagen und unterschiedlichen Herangehensweise ebenso wie die dazu gelegentlich kontrastierende Bundespolitik ist zweifellos für Orientierung suchende Bürger auch alles andere als hilfreich, aber in einer föderalen Demokratie ist es nunmal so, dass Diskussionen in der Öffentlichkeit und auch über die Medien geführt werden und sich viele Amtsträger zu Wort melden dürfen.
Der längst begonnen Bundestagswahlkampf und der Kampf um die Unionskanzlerkandidatur ist in so einer Situation auch nicht so optimal

Andererseits wüsste ich auch nicht, was genau man jetzt beschließen muss, um die Lage weiter unter Kontrolle zu halten.

Die Schulen muss man wieder öffnen (mit Hygienekonzept, aber wie schafft man es, Schüler dazu zu bringen auf dem Weg zur Schule und nach der Schule konsequentes Social distancing zu betreiben, v.a. bei dem derzeit viel geringeren Risiko schwerer Covid-19-Verläufe als zu Beginn der Pandemie im März und April?

Die Grenzen müssen (mit gewissen Kontrollen) offen bleiben. Und trotzdem ist jedem Beteiligten klar, dass man mit Urlaubsreisen auch zu einem gewissen Prozentsatz infekte importiert.

Sport- und Kulturveranstaltungen müssen jetzt auch wieder (mit Hygienekonzepten) stattfinden, wenn man nicht riskieren will, dass eine ganze ohnehin schon gebeutelte Branche komplett den Bach hinuntergeht.

Wie gesagt: die Politik hat aktuell keinen leichten Job.

Triasven 17.08.2020 20:59

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1547715)
Hältst du das für realistisch, dass bei privaten Familienfeiern (die ja eigentlich stets mit gemeinsamen Essen und Trinken verbunden sind, Masken getragen werden?

Und eine Vorgabe oder Maskentragepflicht würde ja auch nur Sinn machen, wenn es realistische Möglichkeiten gäbe, diese Pflicht auch zu kontrollieren, was im privaten Bereich sobald die Feier in geschlossenen Räumen passiert schlicht unmöglich ist.

Vorgaben, die keiner kontrollieren kann sind letztlich nur unverbindliche Empfehlungen.

Darin genau sehe ich das entscheidende Problem.
Es ist in der Tat schlicht unrealistisch.
Genauso ist es unrealistisch Hygienekonzepte für Schulen zu verfassen, ohne den Schulweg zu berücksichtigen.
Wer in einer Grosstadt lebt, sieht jeden Morgen Horden von Schulkindern gemeinsam zur Schule gehen. Und das seit Jahrzehnten.
Es ist unrealistisch, Stosslüftungen und Händewaschen im Hygienekonzept aufzunehmen, in dem Wissen, dass in vielen Schulen die Waschbecken in den Klassrnzimmer abgebaut und Fenster verriegelt wurden.
Auch halt ich die Annahme im Juni für unrealistisch, dass keiner in Risikogebiete urlaubt.
Und das Jugendliche sich das Feiern oder Demonstrieren verbieten lassen, oder auf alle Regeln achten, ist ebenso jenseits der Realität.

Seit Ostern wird politisch und medial gebetsmühlenartig verkauft:
AHA und alles wird gut.

Kein Plan B, keine realistischen Kontepte, keine Vorausschau.
Mit dem Sinken der Fallzahlen wurde kommunikativ ernsthaft suggeriert: wenn sich alle an AHA halten, dann schaffen wir es das Steigen der Fallzahlen zu verhindern.

Vom AHA ist einzig der Abstand wissenschaftlich belegt. Aber Abstand ist gleichbedeutend mit Kontaktbeschränkung, denn (wie du es richtig formulierst) es gibt genügend Situationen, wo es schlicht unverantwortlich naiv ist, dem Bürger das freiwillige Abstandhalten abzuringen (z.B. Familienfeiern und Alkoholkonsum)

Kommuniziert wurde das aber nicht, aus Angst vor dem sozialen Schitstorm. Stattdessen wurde die Maske gehypt. Zum einen weiss kein einziger den tatsächlichen Effekt der Maske und zum anderen ist es auch hier einfach dümmlich anzunehmen Alkohol + Familienfeiern + Maske funktioniert.

Alles in allem, für mich ein kommunikatives Totalversagen seit Ostern.

Triasven 17.08.2020 21:27

Letztendlich decken sich dein Beitrag und meiner.

Ich habs nur aggressiver formuliert, da ich weniger Verständnis für die Kommunikationspolitik habe.

Aber um deine Frage zu beantworten, was man aktuell machen kann:

Ich glaube, die Politik vertraut immernoch darauf: Je grösser die Angst, desto einfacher die Steuerung der Bevölkerung.

Da sollte m.E. ein Umdenken erfolgen.

Als Bsp dazu nur mal dieser link:

https://https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/corona-covid-19-forscher-sehen-hinweise-auf-lang-anhaltende-immunitaet-a-3ba006ae-1f82-46a0-a578-2ba75384bafd

Und dazu die letzten Tage und Wochen, wo deutlich konträres veröffentlicht wurde.

Dieses ständige Auf und Ab macht jedes Volk irgendwann knülle

merz 17.08.2020 21:42

So ist das in der Wissenschaft, keine Gewissheiten, alle auf einem steinige Weg
Ich mag es nicht klein reden,wenn man es nicht kennt und das alle sehr praktische Konsequenzen hat, ist es erstmal schwer zu ertragen. Wenn man eine Stadt, eine Bundesland, einen ganzen Staat zu führen hat, ist es
... nicht leicht.


m.

Triasven 17.08.2020 21:44

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1547726)
So ist das in der Wissenschaft, keine Gewissheiten, alle auf einem steinige Weg

m.

Das ist auch toll, aber die „Wissenschaft“ wird nicht alle 4 Jahre vom Volk zum Regieren legitimiert.

Das werden Menschen, die hoffentlich weitsichtiger sind, als nur auf die Wissenschaft zu hören.

merz 17.08.2020 21:50

In Frankreich gibt es den feststehenden Begriff des rentree, wenn nach den zentralen Ferien alles wieder anfängt, ... kommt mir so vor ad Corona.
ich denk mittlerweile, wir haben keine zweite Welle, sondern eine zweite Phase der Pandamie zu managen alle zusammen - ich hoffe, wir schaffen Rückkehrer, Lockerung, Teile von normalen Leben und den Herbst & Winter ohne Eskalation -

Eure Aussichten bis sagen wir 11.2020?

m.

Hafu 18.08.2020 07:14

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1547730)
...wir haben keine zweite Welle, sondern eine zweite Phase der Pandamie zu managen alle zusammen - ich hoffe, wir schaffen Rückkehrer, Lockerung, Teile von normalen Leben und den Herbst & Winter ohne Eskalation -

Eure Aussichten bis sagen wir 11.2020?

m.

Ich bin mir relativ sicher, dass Deutschland die Phase des bevorstehenden Herbstes gut überstehen wird, aber das Thema wird nicht verschwinden und man muss und wird die derzeitigen Handlungskonzepte noch in vielerlei Hinsicht anpassen/ feinjustieren.

Man muss keine Schule/ Kita oder ein Büro wegen eines positiven SARS-CoV-2-Test schließen, sondern kann evt. Cluster auch durch (mehrfache) Testung von engen Kontaktpersonen isolieren und den Infekt so begrenzen.

Posiitv getestete asymptomatische Personen müssen nicht 14 sondern nur maximal eine Woche isoliert werden, weil es seit Monaten etliche untersuchungen gibt, derzufolge schon 5 Tage nach dem ersten positiven Test kein asymptomatischer/ oligosymptomatischer Virusträger mehr virulentes Material ausscheidet. Die alte Praxis einer 14-tägigen Isolierung oder gar das Fordern zweier negativer SARS-CoV-2 bevor der betreffende wieder arbeiten und am gesellschaftlichen Leben teilnehmen kann führt zu vielfältigen Verwerfungen und Problemen, die durchaus vermieden werden können.

Ich wundere mich auch, dass die Mortalität nicht nur in Deutschland sondern auch in von der ersten Welle gebeutelten Ländern wie Spanien, Italien, Frankreich, Belgien etc. derartig krass gesunken ist. Das wird derzeit von offizieller Seite vor allem mit dem gesunkenen Durchschnittsalter der Infizierten erklärt, aber ich glaube, dass diese Erklärung nicht ausreicht und dass auch andere Faktoren eine relevante Rolle spielen, wie z.B. verbesserte symptomatische Behandlungsmethoden und möglicherweise eine generelle geringere Virulenz der derzeit in Europa kursierenden Corona-Virusstämme.
Das wird sicherlich in näherer Zukunft noch wissenschaftlich genauer aufgearbeitet werden.
Grundsätzlich ist es ja so, dass evolutionsbiologisch ein Erreger nichts davon hat, wenn er seinen Träger, den er benötigt um sich weiter zu verbreiten, tötet, sondern es aus Sicht des Virus besser ist, wenn der Erkrankte weiterlebt und möglichst wenige Symptome hat, denn dann kann sich der Erreger besser ausbreiten.
Tendenziell werden also im Laufe einer Pandemie die Virusvarianten bevorzugt selektiert, die weniger virulent sind.

Ein Virus, das trotz zehntausender Infektionen pro Woche nur sehr wenig Todesfälle und auch wenige intensivbehandlungspflichtige Fälle hervorbringt (selbst in Spanien , mit sehr vielen Neu-Infekten) sind die Intensivstationen auch Wochen nach Beginn der neuen "Welle" noch ziemlich leer), benötigt weitaus weniger einschneidende Maßnahmen zur Infekteindämmung als Viren mit höherer Virulenz und Mortalität.

JENS-KLEVE 18.08.2020 07:40

Ich finde deine Vorschläge super, leider werden sie nicht angewandt.

In Kleve hat sich irgendwo eine erwachsene Frau angesteckt. Die hat 6 Kinder, einige davon inzwischen positiv. Eins in der Realschule, alle Kinder der Klasse 14 Tage Quarantäne und alle betroffenen Lehrer. Ein Kind in der Gesamtschule, auch hier die ganze Klasse und Lehrer. Eins im Kindergarten, dort nicht nur die Gruppe, sondern der komplette Kindergarten zu. Mindestens die betroffenegruppe und alle Erzieher 14 Tage Quarantäne.

Ich befürchte, dass ich dann dieses Schuljahr 5 mal in Quarantäne muss, obwohl ich mich selber verantwortungsvoll verhalte und die Krankheit wahrscheinlich schon hinter mir habe. Das ist Freiheitsberaubung.

BananeToWin 18.08.2020 07:55

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1547746)
Ein Virus, das trotz zehntausender Infektionen pro Woche nur sehr wenig Todesfälle und auch wenige intensivbehandlungspflichtige Fälle hervorbringt (selbst in Spanien , mit sehr vielen Neu-Infekten) sind die Intensivstationen auch Wochen nach Beginn der neuen "Welle" noch ziemlich leer), benötigt weitaus weniger einschneidende Maßnahmen zur Infekteindämmung als Viren mit höherer Virulenz und Mortalität.

Ich kann dir in fast allem zustimmen, was du in diesem Beitrag geschrieben hast. Leider wird von der Politik der Versuch unternommen, eine Reevaluierung des Virus in der Öffentlichkeit zu verhindern. Erst jetzt tönt es wieder aus der bayerischen Staatskanzlei, Corona werde jeden Tag gefährlicher. Warum sind wir als Gesellschaft nicht in der Lage, das Virus (hinsichtlich Letalität, Hospitalisierungen etc.) von Zeit zu Zeit neu zu bewerten. Stattdessen bekommt man heute noch ganz plump "Bergamo!!" an den Kopf geschmissen, wenn man solche Diskussionen einfordert. Natürlich heißt das auch, dass es theoretisch wieder in die gegenteilige Richtung gehen kann. Stand jetzt tut es das aber nicht. Das muss man zur Kenntnis nehmen, darüber diskutieren und entsprechend die Maßnahmen anpassen. Dass die Quarantäne für Asymptomatische/Kontaktpersonen nach wie vor 14 Tage dauert, ist nichts weniger als eine bodenlose Frechheit.

Zitat:

Zitat von JENS-KLEVE (Beitrag 1547748)
.... Das ist Freiheitsberaubung.

Kann ich sehr gut verstehen. Bei Einschränkungen der Freiheitsrechte muss Verhältnismäßigkeit gegeben sein. Die sehe ich hier in keinster Weise gewahrt.

kupferle 18.08.2020 09:11

Guten Morgen.
Die Uni Tübingen hat eine Umfrage gemacht.


https://www.medizin.uni-tuebingen.de...261?press_str=

Steff1702 18.08.2020 09:12

Zitat:

Zitat von BananeToWin (Beitrag 1547751)
Ich kann dir in fast allem zustimmen, was du in diesem Beitrag geschrieben hast. Leider wird von der Politik der Versuch unternommen, eine Reevaluierung des Virus in der Öffentlichkeit zu verhindern. Erst jetzt tönt es wieder aus der bayerischen Staatskanzlei, Corona werde jeden Tag gefährlicher. Warum sind wir als Gesellschaft nicht in der Lage, das Virus (hinsichtlich Letalität, Hospitalisierungen etc.) von Zeit zu Zeit neu zu bewerten. Stattdessen bekommt man heute noch ganz plump "Bergamo!!" an den Kopf geschmissen, wenn man solche Diskussionen einfordert.
.

Es ist nicht hilfreich dass gerade Wahlkampf ist, die Covidioten etc. dürfen in keinem Punkt recht haben, eigene Fehler gesteht man schon gar nicht ein.
Ich bin mal gespannt wie man die Insolvenzpflicht bis zur Wahl verzögern will, Creditreform schätzt die Zahl der Zombieunternehmen aktuell auf 500-600k

Triasven 18.08.2020 09:35

Zitat:

Zitat von BananeToWin (Beitrag 1547751)
Natürlich heißt das auch, dass es theoretisch wieder in die gegenteilige Richtung gehen kann.

Ich bin der festen Überzeugung, dass es (mit lokalen Ausnahmen) nicht mehr in die gegenteilige Richtung gehen wird.

Herr Drosten hatte schon recht früh (ich glaub schon im März) gesagt, dass die CoronaViren recht stabil sind und nicht so häufig mutieren. Er war überzeugt davon, dass in absehbarer Zeit aus Corona eine „milde Grippe“ wird.

Durch diverse mediale „Fiaskos“ teils selbst verschuldet, häufig unglücklich hat er das nicht weiter kommuniziert.

Für mich ist das logisch (auch i.V.m. Hafus Ausführungen) Der tödliche Teil des Virus tötet seine Opfer und stirbt mit ab. Übrig bleibt die schwache Variante in Wirten, die überleben. Nicht weil das Virus, das so „plant“, sondern weil sich das zwangsläufig so ergibt.

Dazu die bessere medizinische Versorgung + höhere Bettenkapazitäten und besserer Schutz der Altenheime.

Und irgendwo natürlich auch die Herdenimmunität.

Es gibt m.E. kein Szenario, welches eine schwere 2. Welle begründet.

Aber nützt nüscht. Meine Einstellung zur politischen und medialen Kommunikation hatte ich ja schon geschrieben.

BananeToWin 18.08.2020 10:23

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1547770)
Herr Drosten hatte schon recht früh (ich glaub schon im März) gesagt, dass die CoronaViren recht stabil sind und nicht so häufig mutieren. Er war überzeugt davon, dass in absehbarer Zeit aus Corona eine „milde Grippe“ wird.


Hast du eine Quelle?

keko# 18.08.2020 10:24

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1547730)
....

Eure Aussichten bis sagen wir 11.2020?

m.

Keine echte Ahnung, aber als Laie kann man ja ins Blaue spinnen:

- Es wird eine Gewöhnung an die Maßnahmen stattfinden
- Es wird weitere Hotspots geben
- Ähnlich wie in der Erkältungszeit wird auch Corona im Herbst zunehmen
- Wirtschaftliche Auswirkungen werden vermehrt spürbar
- Schulbetrieb kaum regulär möglich
- Private Feierlichkeiten werden beschränkt werden

Seyan 18.08.2020 10:37

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1547783)
- Es wird eine Gewöhnung an die Maßnahmen stattfinden

Nein. Die Leute rebellieren jetzt schon gegen Masken, und diese Einstellung wird noch mehr zunehmen. Und dann ist da das Problem: wenn in einem Laden jemand keine Maske trägt, wird - bei Kontrolle - nicht die Person sanktioniert, sondern der Ladeninhaber.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1547783)
- Es wird weitere Hotspots geben

Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, sobald sich das Geschehen wegen des schlechteren Wetters nach innen verlagert.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1547783)
- Ähnlich wie in der Erkältungszeit wird auch Corona im Herbst zunehmen

Siehe oben.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1547783)
- Wirtschaftliche Auswirkungen werden vermehrt spürbar

Die Auswirkungen wäre jetzt schon spürbar, der Staat hat halt bislang noch die Hand drauf. Sobald die Hand weg ist, kracht halt alles zusammen.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1547783)
- Schulbetrieb kaum regulär möglich

Was aber primär an panischen Lehrern, panischen Eltern und panischen Ämtern liegt. Dabei ist der Schulbetrieb zwingend notwendig. Zumindest notwendiger als viele andere Dinge.
Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1547783)
- Private Feierlichkeiten werden beschränkt werden

Solange das nicht kontrolliert wird, werden die Feierlichkeiten stattfinden. Die Frage ist halt nur, wie groß mögliche Veranstaltungsorte sind.

Flow 18.08.2020 10:44

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1547730)
Eure Aussichten bis sagen wir 11.2020?

Virologisch harmlos,
ökonomisch, gesellschaftlich, politisch interessant bis spannend

keko# 18.08.2020 11:05

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1547786)
....

Die Auswirkungen wäre jetzt schon spürbar, der Staat hat halt bislang noch die Hand drauf. Sobald die Hand weg ist, kracht halt alles zusammen.

....

Ich vermute, dass man den Bezug des Kurzarbeitergeldes bis nach den Bundestagswahlen verlängert. Letztendlich ist das eine riskante Wette in die Zukunft, dass es wieder aufwärts geht. Zumindest gewinnt man damit Zeit.
Manches wird auf Corona geschoben, obwohl der Wandel schon vorher abzusehen und im Gange war.
Das Gejammere, dass man nicht mehr in Urlaub kann, wird sich teilweise von selbst auflösen, weil viele gar nicht mehr das Geld dafür haben werden.

Triasven 18.08.2020 12:22

Zitat:

Zitat von BananeToWin (Beitrag 1547782)
Hast du eine Quelle?

Ich hatte das auf youtube in einer seiner Videos/Podcasts gesehen.
Auch wenn ich wirklich Lust hätte es rauszusuchen, ich schaffe es einfach nicht.

Ich kann mich recht gut erinnern (nicht an den Wortlaut) da alles ziemlich chaotisch war zu der Zeit und der Reporter (fast schon verzweifelt) eine Zukunftsprognose wollte.

Herr Drosten meinte daraufhin (in etwa) Das Virus wäre „nur“ ein Atemwegsvirus, was sich im Laufe der Zeit abschwächt und am Ende nicht gefährlicher als eine Grippe ist.

Das hat er so beruhigend und überzeugend rübergebracht, dass es (für mich) ausreichte, grundsätzlich entspannter zu sein.

Schade, dass dann einiges schiefgelaufen ist, und er (auch wieder für mich) nicht stringent bei seiner Linie geblieben ist.

NBer 18.08.2020 12:55

Zitat:

Zitat von Triasven (Beitrag 1547806)
.....und er (auch wieder für mich) nicht stringent bei seiner Linie geblieben ist.

naja, ein wissenschaftler richtet sich nach fakten. ändern sich diese bzw der wissensstand, ändern sich auch die linien. bei der maske waren sie sich am anfang auch eher unsicher, mittlerweile ist die faktenlage da eben deutlicher erforscht und sie wird im gegensatz zum pandemieanfang jetzt ganz klar empfohlen.
bei der linie bleiben nur um bei der linie zu bleiben ist ja nun nicht das gelbe vom ei.

Trimichi 18.08.2020 13:04

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1547792)
Virologisch harmlos,
ökonomisch, gesellschaftlich, politisch interessant bis spannend

dito.

Psychologisch gefährlich, philosophisch so gut wie egal, pädagogisch herausfordernd. Off-Topic: ich freue mich auf den Habermas, Jürgen, Bände I und II, vllt. komme ich diesen Winter dazu, dieses Wunderwerk an Buchstabenkunst und geistigem Feinschliff zu lesen.

Flow 18.08.2020 13:10

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1547813)
naja, ein wissenschaftler richtet sich nach fakten. ändern sich diese bzw der wissensstand, ändern sich auch die linien.

Das klingt ja ganz nett ... :)
(Vor allem auch, weil die Worte "Wissenschaftler" und "Fakten" verwendet wurden)

Auf der anderen Seite sind Fakten, die sich ständig ändern, halt auch etwas fragwürdige Fakten.

Mal ganz allgemein platziert ...

aequitas 18.08.2020 13:12

Zitat:

Zitat von NBer (Beitrag 1547813)
naja, ein wissenschaftler richtet sich nach fakten. ändern sich diese bzw der wissensstand, ändern sich auch die linien. bei der maske waren sie sich am anfang auch eher unsicher, mittlerweile ist die faktenlage da eben deutlicher erforscht und sie wird im gegensatz zum pandemieanfang jetzt ganz klar empfohlen.
bei der linie bleiben nur um bei der linie zu bleiben ist ja nun nicht das gelbe vom ei.

Nein, die Faktenlage um die Maske ist derzeit eben nicht (!) erheblich erforschter. Sie bleibt trotzdem empfohlen. Dazu auch der Link zur Umfrage/Studie der Uni Tübingen, die auf einer der letzten Seiten gespotet wurde.

Es ist wahrscheinlich davon auszugehen, dass es etwas bringt, eine Maske zu tragen. Andere Maßnahmen sind jedoch deutlich wichtiger. Abstand halten und geschlossene Räume für einen alngen Zeitraum zu meiden sind die wichtigsten Regeln. Im ÖPNV ist es bei entsprechend hoher Belegeung wahrscheinlich trotzdem empfohlen eine Maske zu tragen. Wichtig dabei ist jedoch auch die Hygiene und diese stellt sicherlich ein großes Problem dar.

Es gibt eben wie so oft in der Wissenschaft und in dieser Diskussion kein schwarz oder weiß. Die Schattierungen dazwischen sind wichtig. Wie bereits mehrfach in diesem Thread angemerkt, vermisse ich genau diese Schattierungen. Oft wird man hier durch Foren-TN in die eine oder andere Ecke gestellt, statt sich wirklich kritisch mit den Inhalten auseinanderzusetzen. Diese Auseinandersetzung hat selbstverständlich immer ihre Grenzen, jedoch sind diese sicherlich keine rationalen Argumente.

Cogi Tatum 18.08.2020 13:30

Zitat:

Zitat von Flow (Beitrag 1547816)
Das klingt ja ganz nett ... :)
(Vor allem auch, weil die Worte "Wissenschaftler" und "Fakten" verwendet wurden)

Auf der anderen Seite sind Fakten, die sich ständig ändern, halt auch etwas fragwürdige Fakten.

Mal ganz allgemein platziert ...

Mal ganz allgemein fortfahrend...

Wenn sich dieses schuftige Virus und seine Auswirkungen auf den Menschen verändern, dann verändern sich doch zwangsläufig auch die Erkenntnisse der Wissenschaftler über das Virus.

:Cheese:

LidlRacer 18.08.2020 13:35

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1547817)
Nein, die Faktenlage um die Maske ist derzeit eben nicht (!) erheblich erforschter. Sie bleibt trotzdem empfohlen. Dazu auch der Link zur Umfrage/Studie der Uni Tübingen, die auf einer der letzten Seiten gespotet wurde.

Da geht es um eine mindestens 3 1/2 Monate alte Umfrage unter Medizinern und Wissenschaftlern, von denen sich sicherlich nicht jeder intensiv mit der Schutzwirkung von Masken bei Covid-19 beschäftigt hat.
Aussagekraft heute: Null.

aequitas 18.08.2020 13:38

Zitat:

Zitat von LidlRacer (Beitrag 1547819)
Da geht es um eine mindestens 3 Monate alte Umfrage unter Medizinern und Wissenschaftlern, von denen sich sicherlich nicht jeder intensiv mit der Schutzwirkung von Masken bei Covid-19 beschäftigt hat.
Aussagekraft heute: Null.

Danke für deinen inhaltlich wertvollen Beitrag.

So sehr ich dich oft schätze, genau solches Postingverhalten ist verheerend für eine ernsthafte Diskussion.

Hafu 18.08.2020 13:41

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1547817)
Nein, die Faktenlage um die Maske ist derzeit eben nicht (!) erheblich erforschter. Sie bleibt trotzdem empfohlen. Dazu auch der Link zur Umfrage/Studie der Uni Tübingen, die auf einer der letzten Seiten gespotet wurde.

...

Der von dir gepostete Link ist vom 8.5.2020 (!). Damals wurden MNS auch noch nicht von der WHO und vom RKI empfohlen.

Der Zeitpunkt der befragten Experten liegt somit nochmal weiter zurück, also irgendwann Ende April.

Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Studien zum Nutzen des Mund-Nasen-Schutzes und ich kenne keine methodisch gut gemachte Untersuchung, die keinen Nutzen des MNS in Situationen, in denen sich Mindestabstände nicht einhalten ließen, ergeben hat. Es geht also in allen Studien nur noch um den Prozentsatz der individuellen Risikoreduktion durch die Alltags-Maskennutzung. Und natürlich hängt dieser Prozentsatz stark von der Passform der Masken und den benutzten Filtermaterialien ab. Selbst genähte einlagige Baumwollmasken sind sicherlich nicht so effektiv wie dicht abschließende medizinische Vliesmasken.

Würde eine entsprechende Expertenbefragung jetzt, also Mitte August 2020 erfolgen, wäre das Ergebnis ein ganz eindeutiges. Schon einige Wochen später nach deinem Link der Uni Tübingen, nämlich am 1.6. erschien im Lancet das Ergebnis einer Metastudie, die die WHO in Auftrag gegeben hatte, mit dem Ergebnis einer deutlich positiveren Bewertung des MNS in der Öffentlichkeit.

Sowohl WHO als auch RKI haben längst ihre offiziellen Empfehlungen diesbezüglich geändert. Und diese Institutionen sind in gewisser Weise schwerfällige Tanker, die nur sehr langsam und nur bei erdrückender Evidenz ihre offfiziellen Handlungsempfehlungen ändern, wie man aktuell an der nach Studienlage eigentlich überholten da viel zu übervorsichtigen 14-Tage-Quarantäne für positiv Getestete erkennen kann.


Dein Beitrag streut in diesem Aspekt also Zweifel, die längst nicht mehr angebracht sind.
Dein Hinweis, dass andere Maßnahmen, insbesondere Distanz halten und Vermeiden von Aufenthalten in geschlossenen Räumen zusammen mit mutmaßlichen Virenausscheidern sicherlich noch wichtiger als das Maskentragen sind, ist aber richtig.

JENS-KLEVE 18.08.2020 13:42

Zitat:

Zitat von Seyan (Beitrag 1547786)
Was aber primär an panischen Lehrern, panischen Eltern und panischen Ämtern liegt. Dabei ist der Schulbetrieb zwingend notwendig. Zumindest notwendiger als viele andere Dinge.
....

Eltern und Lehrer haben gar keinen Einfluss auf die Maßnahmen der Regierung und Gesundheitsämter.

Eine Frau hat Corona, zwei Schulen und ein Kindergarten dicht. Über hundert Leute in Quarantäne.:Huhu:
https://www.antenneniederrhein.de/ar...en-686501.html

Flow 18.08.2020 13:48

Zitat:

Zitat von Cogi Tatum (Beitrag 1547818)
Mal ganz allgemein fortfahrend...

Wenn sich dieses schuftige Virus und seine Auswirkungen auf den Menschen verändern, dann verändern sich doch zwangsläufig auch die Erkenntnisse der Wissenschaftler über das Virus.

:Cheese:

Da sieht man mal wieder wie vielschichtig diese Welt doch ist ... :)

Morpheus oder Niobe ?

aequitas 18.08.2020 13:49

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1547822)
Dein Beitrag streut in diesem Aspekt also Zweifel, die längst nicht mehr angebracht sind.
Dein Hinweis, dass andere Maßnahmen, insbesondere Distanz halten und Vermeiden von Aufenthalten in geschlossenen Räumen zusammen mit mutmaßlichen Virenausscheidern sicherlich noch wichtiger als das Maskentragen sind, ist aber richtig.

Mir ging es um den Ton der in dieser Debatte oft angeschlagen wird. Dabei habe ich wohl in NBs Beitrag zu viel hineininterpretiert.

Die Wirkung ist allerdings nicht deutlich untersucht. Es gibt sitchhaltige Indizien, dass die Maske in bestimmten Situationen die Verbreitung des Virus verhindert. Wichtiger sind jedoch die anderen Punkte, die du auch noch einmal unterstrichen hast.

Gerade der Aufenthalt im Freien ist eben oft unproblematisch. Sportveranstatlungen sollten in gewissem Rahmen wieder stattfinden und nicht aufgrund von Fernsehbildern mit Zuschauern ohne Maske, diese wieder kritisiert werden, obwohl Abstände eingehalten werden und eine Luftzirkulation vorherrscht.

LidlRacer 18.08.2020 14:16

Zitat:

Zitat von aequitas (Beitrag 1547821)
Danke für deinen inhaltlich wertvollen Beitrag.

So sehr ich dich oft schätze, genau solches Postingverhalten ist verheerend für eine ernsthafte Diskussion.

Ich habe m.E. nichts falsches gepostet - HaFu hat das ja sehr gut weiter ausgeführt.

"Verheerend" scheint mir da eine recht erstaunliche Bewertung.

Steff1702 18.08.2020 14:18

In Wuhan ist wohl wieder alles Paletti

https://www.t-online.de/nachrichten/...und-maske.html


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