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Nepumuk 22.02.2023 13:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1699743)
Da täuscht du dich aber. Ich beschwere mich nicht, aber alles was ich mir leisten kann, muss ich mir erarbeiten. Wenn ich das nicht mehr kann, bekomme ich Probleme.
Als "reich" definiere ich, wenn man so viel Geld hat, dass man davon leben kann und es sich noch vermehrt. Meinen Miniluxus werde ich verteidigen, du kannst ja alles klaglos geben.

Echt? Du würdest in dem Fall, dass du nicht mehr arbeiten kannst, keine Bürgergeld beantragen, so dass deine Grundbedürfnisse gedeckt sind?
Es geht nicht darum, "alles klaglos abzugeben", das macht praktisch niemand weltweit. Aber ein bisschen realistische Selbstreflektion darf schon mal sein.


Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1699743)
Ganz davon abgesehen: mit wem oder was soll ich mich vergleichen? Mit den hunderten namenlosen Kindern, die täglich verhungern oder an fehlenden Medikamenten sterben?

Ja, zum Beispiel, die leben ja auch auf unserem Planeten.

keko# 22.02.2023 13:55

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1699754)
Echt? Du würdest in dem Fall, dass du nicht mehr arbeiten kannst, keine Bürgergeld beantragen, so dass deine Grundbedürfnisse gedeckt sind?
Es geht nicht darum, "alles klaglos abzugeben", das macht praktisch niemand weltweit. Aber ein bisschen realistische Selbstreflektion darf schon mal sein. ....

Ich möchte nicht zu sehr über Geld reden, um nicht offtopic zu werden.
Um es kurz zu machen: in meinem privaten Umfeld mache ich öfters die Erfahrung, dass es scheinbar einen Automatismus gibt: "mir geht es schlechter --> gut für das Klima." Das höre ich oft in Gesprächen heraus.
Es ist nicht so, dass ich Probleme damit habe, dass es mir schlechter ginge, nur hinterfrage ich das mittlerweile genauer. Ich sehe diesen Automatismus nämlich nicht, höre davon aber nicht erst seit 2023, sondern schon viele Jahre.
Wenn ich im Laufe der Zeit das Gefühl habe, dass irgendwas nicht richtig funktioniert, frage ich nach, hake ich nach, denke ich nach.

dr_big 22.02.2023 14:29

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1699755)
Um es kurz zu machen: in meinem privaten Umfeld mache ich öfters die Erfahrung, dass es scheinbar einen Automatismus gibt: "mir geht es schlechter --> gut für das Klima." Das höre ich oft in Gesprächen heraus.

Der Irrtum beginnt mit dem Wort "schlechter". Wenn man auf Dinge verzichtet, dann geht es einem nicht automatisch schlechter. Oft ist es sogar ein Gewinn, auf unnötige Dinge zu verzichten. Die Aussage "mir geht es gut" wird oft nur an materiellen Dingen festgemacht. Dabei geht es einem nicht schlechter, wenn man weniger Dinge besitzt. Es geht einem auch nicht schlechter, wenn man nicht so oft oder nicht so weit weg in den Urlaub fährt.

Nepumuk 22.02.2023 14:39

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1699755)
Um es kurz zu machen: in meinem privaten Umfeld mache ich öfters die Erfahrung, dass es scheinbar einen Automatismus gibt: "mir geht es schlechter --> gut für das Klima." Das höre ich oft in Gesprächen heraus.
Es ist nicht so, dass ich Probleme damit habe, dass es mir schlechter ginge, nur hinterfrage ich das mittlerweile genauer. Ich sehe diesen Automatismus nämlich nicht, höre davon aber nicht erst seit 2023, sondern schon viele Jahre.

Das habe ich ehrlich gesagt noch nie gehört. Ich kenne nur die Behauptung, dass es einem automatisch schlechter geht, wenn man was für's Klima tut. Das halte ich für Quatsch und das wird auch nicht funktionieren.

Helmut S 22.02.2023 14:45

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1699755)
in meinem privaten Umfeld mache ich öfters die Erfahrung, dass es scheinbar einen Automatismus gibt: "mir geht es schlechter --> gut für das Klima

Spannend. Ich nehme in meinem Umfeld genau das Umgekehrte wahr. Nämlich: gut für das Klima -–> mir geht es schlechter.

Wobei „schlechter“ eben genau mit Materiellem bzw. mit Verzicht gleich gesetzt wird. Der Witz daran: Kaum einer hat jemals den Verzicht ausprobiert. Und kaum einer kann tatsächlich für sich sagen, wie es ihm (seelisch, geistig, körperlich) mit Verzicht auf das eine oder andere infrage Stehende gehen würde. (Teilweiser) Verzicht als bewusste, positive Entscheidung zwischen Optionen, weil es einem gut tut, kennen viele gar nicht bzw. können sich das gar nicht vorstellen.

:Blumen:

Nogi87 22.02.2023 15:46

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1699763)
Spannend. Ich nehme in meinem Umfeld genau das Umgekehrte wahr. Nämlich: gut für das Klima -–> mir geht es schlechter.

Wobei „schlechter“ eben genau mit Materiellem bzw. mit Verzicht gleich gesetzt wird. Der Witz daran: Kaum einer hat jemals den Verzicht ausprobiert. Und kaum einer kann tatsächlich für sich sagen, wie es ihm (seelisch, geistig, körperlich) mit Verzicht auf das eine oder andere infrage Stehende gehen würde. (Teilweiser) Verzicht als bewusste, positive Entscheidung zwischen Optionen, weil es einem gut tut, kennen viele gar nicht bzw. können sich das gar nicht vorstellen.

:Blumen:

Es gibt aber einen Unterschied zwischen freiwilligem Verzicht bzw. Verzicht weil man es gewohnt ist zu gezwungenem Verzicht.
Ich lebe mein leben Lang schon in 50qm Wohnungen oder kleiner. Ist für mich kein Problem. Ja die Rolle mit dem Fahrrad steht im Wohnzimmer und ist im Weg und nach dem Training stinkt es wie im Puma Käfig, aber was solls, bin ich gewohnt.
Würde ich jetzt aber mein Leben lang auf 90-100 qm Wohnen mit extra Sportraum und extra Multimediaraum usw. und dann heißt es wegen Klima ab jetzt in die 2-Zimmer Bude, bin ich mir sicher würde es mir dreckig gehen.

keko# 22.02.2023 15:55

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1699760)
Der Irrtum beginnt mit dem Wort "schlechter". Wenn man auf Dinge verzichtet, dann geht es einem nicht automatisch schlechter. Oft ist es sogar ein Gewinn, auf unnötige Dinge zu verzichten. Die Aussage "mir geht es gut" wird oft nur an materiellen Dingen festgemacht. Dabei geht es einem nicht schlechter, wenn man weniger Dinge besitzt. Es geht einem auch nicht schlechter, wenn man nicht so oft oder nicht so weit weg in den Urlaub fährt.

Stimmt im Prinzip!
Mal konkret: hier in der Stuttgarter Vorstadt mit dem Auto zu fahren, empfinde ich fast als Strafe ;-) Nur wenn es sein muss, nehme ich mein Auto.
Doch: manchmal brauche ich es einfach. Komplett ohne Auto wäre aktuell (und wohl auch in naher Zukunft) ein Rückschritt.
Optionen zu haben bedeutet immer auch Freiheit und Unabhängigkeit. Auch Geld zur Verfügung zu haben bedeutet dies (oder allgemein: Besitz). :Blumen:

keko# 22.02.2023 16:09

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1699763)
Spannend. Ich nehme in meinem Umfeld genau das Umgekehrte wahr. Nämlich: gut für das Klima -–> mir geht es schlechter.

...

Können wir uns auf eine Äquivalenzrelation einigen :Cheese:

Klugschnacker 22.02.2023 17:48

Neuer Negativrekord in Frankreich – 32 Tage ohne Regen
So viele Tage am Stück ist es in Frankreich seit Beginn der Aufzeichnungen noch nie trocken geblieben. Einige Dörfer erhalten ihr Trinkwasser bereits jetzt aus Tankwagen.

[…] Bereits im vergangenen Sommer hatte Frankreich unter einer großen Dürre gelitten. Zeitweise standen im vergangenen Sommer gar Atomkraftwerke wegen Wassermangels still.

[…] Die Wasserknappheit führt schon jetzt zu Engpässen und Konflikten. Im westfranzösischen Département Landes demonstrierten am Dienstag rund tausend Bauern, um ihren Anspruch auf die bisherige Wassermenge zu verteidigen und den Bau von Reservebecken zu fordern.

Mehrere Dörfer in den Regionen Ardèche und im Zentralmassiv werden bereits per Tankwagen mit Trinkwasser beliefert. In den Pyrenäen sind manche Stauseen wie etwa Montbel im Ariège nur zu 20 bis 30 Prozent gefüllt, die Umgebung erinnert an eine Mondlandschaft.
» SPON

Nepumuk 22.02.2023 20:03

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699775)

[…] Die Wasserknappheit führt schon jetzt zu Engpässen und Konflikten.

Und die französischen AKWs dürften im Sommer auch wieder massive Probleme bekommen.

sybenwurz 23.02.2023 09:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699775)
Neuer Negativrekord in Frankreich – 32 Tage ohne Regen
So viele Tage am Stück ist es in Frankreich seit Beginn ...

Tessin leidet unter anhaltender Trockenheit, auch in Venedig liegen mittlerweile häufiger mal Kanäle trocken, hier auch insofern relevant, als Rettungsdienste betroffene Stadtviertel derweil nicht erreichen können.

MattF 23.02.2023 10:07

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1699799)
auch in Venedig liegen mittlerweile häufiger mal Kanäle trocken, hier auch insofern relevant, als Rettungsdienste betroffene Stadtviertel derweil nicht erreichen können.

Da die Kanäle allerdings mit dem Meer verbunden sind, sind die Gründe hier eher Wind(-richtung) und Gezeitenkräfte (Mond).

Wobei sich div. Zeitungsartikel da auch etwas nebelhaft ausdrücken und auch das Wetter zum Teil verantwortlich machen, dass es halt schon lange nicht mehr geregnet hat.

merz 23.02.2023 22:24

Hatten wir schon Gardasee/Po?

https://www.faz.net/aktuell/gesellsc...-18700470.html

„Mit dem Klimawandel leben lernen“, oder so

m.

sybenwurz 24.02.2023 10:24

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1699856)
Hatten wir schon Gardasee/Po?

Tja, auch hier: zu wenig Wasser. Die Italiener befürchten ne noch schlimmere Dürre als letztes Jahr.
https://www.merkur.de/welt/krise-ita...-92098281.html

Der Pegel des Po: 3m(!) unterm üblichen Wert.

Klugschnacker 24.02.2023 12:59

Im mediterranen Raum fällt ein Großteil des Jahresniederschlags im Winter. Darum verbringen wir dort so gerne den Sommerurlaub.

Für die mediterranen Gebirge bedeutet das, dass ein Großteil des gesamten Jahresniederschlages als Schnee fällt. Im Sommerhalbjahr schmilzt dieser Schnee und speist die Bäche und Flüsse dieser Regionen.

Fällt dieser Niederschlag jedoch im Winter nicht als Schnee, sondern als Regen, fließt das Wasser ab und steht im Sommer nicht zur Verfügung. Dafür genügen bereits kleine Anstiege der Temperatur, wie wir derzeit in den Skigebieten sehen. Dadurch entstehen am Mittelmeer Gebiete, denen im Sommer das Wasser ausgeht.

Abgemildert wird dieser Prozess durch das derzeit erhöhte Abschmelzen der Gletscher. Deren Schmelzwasser füllt zumindest teilweise die Wasserlücke, welche der ausbleibende Schneefall hinterlässt. Man unterschätzt dadurch leicht die Gefahr für die Zukunft. Denn die Gletscher sind bald weg.

Schwarzfahrer 24.02.2023 13:35

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1699856)
Hatten wir schon Gardasee/Po?

https://www.faz.net/aktuell/gesellsc...-18700470.html

„Mit dem Klimawandel leben lernen“, oder so

m.

Ja,„Mit dem Klimawandel leben lernen“ ist da sicher ein wichtiges Stichwort. Angesichts solcher Änderungen muß wohl die Landwirtschaft in der Po-Ebene sich auch mal umschauen, wie man sich anpasst, z.B. wie es in Israel gelingt, in schon seit Ewigkeiten wasserarmen Gebieten erfolgreich Landwirtschaft zu betreiben. Es ist auch hier (wie bei allem, wo man nicht aus dem Vollen schöpfen kann) wohl eine Frage der Effizienz, des gezielten, überlegten und lokal angepassten Vorgehens statt allgemeiner oder globaler Lösungen.

Man kann natürlich auch aus ganz schlimmen Negativbeispielen, wie dem Aral-See lernen, wie man Wasser nicht verschwenden sollte, aber ich bin eher für die positiven Vorbilder.

sybenwurz 24.02.2023 13:42

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699887)
Fällt dieser Niederschlag jedoch im Winter nicht als Schnee, sondern als Regen, ...

Die Niederschläge sind aktuell ja komplett zu gering, egal in welcher Form...

qbz 24.02.2023 14:10

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1699887)
Im mediterranen Raum fällt ein Großteil des Jahresniederschlags im Winter. Darum verbringen wir dort so gerne den Sommerurlaub.

Ich habe Norditalien incl. die Südschweiz (Tessin) relativ oft bereist und die Regenhäufigkeiten dort etwas anders erlebt. ;-) . In diesen Gegenden wie Lombardei, Klimadiagramm oder Ligurien fällt in der Regel der meiste Regen eher im Frühling und Herbst. Auch in der Emilia Romana (Apennin) fällt Jan./Febr. am wenigsten Regen, im Herbst am meisten. Und direkt in den südlichen Alpen gibt es im August fast doppelt soviel Niederschlag wie im Januar/Februar, siehe z.B. Airolo am Gotthardpass.

Was den Schnee und das Schmelzwasser betrifft: Ich denke wie Du auch, durch die Erwärmung hat sich die Schneefallgrenze überall in den Gebirgen im Mittel erhöht, wodurch im Frühling dann halt weniger Schmelzwasser in die Seen und Flüsse gelangt. In welchem Maße das wiederum durch die stärkere Gletscherschmelze kompensiert wird, keine Ahnung.

TriVet 24.02.2023 15:12

Zitat:

Zitat von sybenwurz (Beitrag 1699891)
Die Niederschläge sind aktuell ja komplett zu gering, egal in welcher Form...

Schon, aber Meines Erachtens macht das trotzdem einen Unterschied, ob das als regen schnell (unwiederbringlich“) abfließt oder halt erstmal als Schnee „gespeichert“ wird und peu a peu kontinuierlich genutzt werden kann.

TRIPI 24.02.2023 16:26

Hätte auch Stein und Bein geschworen dass bei mir kein Wassermangel herrschen kann. Es regnet oft und andauernd ist alles nass und matschig, fällt mir als Hundehalter natürlich verstärkt auf.

Trotzdem sind mehrere kleine Bäche in meiner Region komplett ausgetrocknet. Ich schließe daraus dass es wohl subjektiv in meiner näheren Umgebung zwar recht nass ist, aber insgesamt der Grundwasserspiegel doch niedrig sein muss, wenn die Quellen der Bäche nix mehr hergeben.

Das wird nächsten Sommer dann spannend. Hier haben viele so eine Handpumpe im Garten(darf nur zum Gießen benutzt werden), die aber nicht mehr benutzt werden darf wenn der Grundwasserspiegel zu niedrig wird.
Klar, ist ein Luxusproblem.

craven 26.02.2023 16:39

Zitat:

Zitat von TRIPI (Beitrag 1699914)
Hier haben viele so eine Handpumpe im Garten(darf nur zum Gießen benutzt werden), die aber nicht mehr benutzt werden darf wenn der Grundwasserspiegel zu niedrig wird.
Klar, ist ein Luxusproblem.

Nu ja, für dich als Gärtner ein Luxusproblem, als Landwirt schon ein größeres Problem.. das größte Problem sehe ich jedoch eher in der Umwelt - große Teile unseres Baumbestandes haben ein großes Problem mit dem niedrigen Grundwasser. Da hilft dann nur Flach Wurzeln, um jeden Regentropfen aufzufangen (dann kippen Bäume jedoch bei Wind plötzlich ganz leicht). Oder halt warten bis entweder mehr Wasser da ist oder der Baum halt tot.

zahnkranz 26.02.2023 18:12

Kein Wasser für Bäume trifft als nächstes die Insekten. War vor einigen Jahren bei uns bereits der Fall, dass unter den Linden tote Hummeln und Bienen lagen. Hintergrund ist, dass diese Insekten teils einen weiten Weg geflogen sind, um den Nektar der Linden zu sammeln und Energie zu tanken. Die Linden waren aber trocken, es gab keinen Nektar.

merz 01.03.2023 14:26

Gestern hatte ich die Bildschlagzeile "Habeck will 2024 Öl und Gasheizung verbieten" für typischen Bildquatsch gehalten (oder einen aufgeblasenen Referenten-Entwurf), es ist aber wohl tatsächlich ein Vorschlag aus dem Ministerium-

Bei neuen Heizungen muss min. 65% der Energie aus Erneuerbaren stammen, was faktisch Öl und Gas (und auch Holz (?)) ausschließt - bleibt nur Fernwärme, Wärmepumpe und "Biomassenkessel".

Details u.a. hier, Informationslage aber noch etwas konfus:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft...izung-101.html

Nun, was? - die Bundesregierung hat sich auf den Neubau von 400.000 Wohnung / Jahr verpflichtet - wie soll denn das jetzt gehen?

Zielkonflikt?

m.

Nogi87 01.03.2023 14:31

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1700370)
Gestern hatte ich die Bildschlagzeile "Habeck will 2024 Öl und Gasheizung verbieten" für typischen Bildquatsch gehalten (oder einen aufgeblasenen Referenten-Entwurf), es ist aber wohl tatsächlich ein Vorschlag aus dem Ministerium-

Bei neuen Heizungen muss min. 65% der Energie aus Erneuerbaren stammen, was faktisch Öl und Gas (und auch Holz (?)) ausschließt - bleibt nur Fernwärme, Wärmepumpe und "Biomassenkessel".

Details u.a. hier, Informationslage aber noch etwas konfus:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft...izung-101.html

Nun, was? - die Bundesregierung hat sich auf den Neubau von 400.000 Wohnung / Jahr verpflichtet - wie soll denn das jetzt gehen?

Zielkonflikt?

m.

Und passend dazu noch die aktuellen Diskussionen um die F-Gase in den Wärmepumpen und die Lobbyarbeit damit diese nicht verboten werden.

MattF 01.03.2023 14:57

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1700370)

Details u.a. hier, Informationslage aber noch etwas konfus:
https://www.tagesschau.de/wirtschaft...izung-101.html

Nun, was? - die Bundesregierung hat sich auf den Neubau von 400.000 Wohnung / Jahr verpflichtet - wie soll denn das jetzt gehen?

Zielkonflikt?

m.

Es werden doch hoffentlich keine Neubauten mehr konzipiert, die auf Ölheizungen angewiesen sind?

TriVet 01.03.2023 15:02

Noch ist es ja nicht entschieden, oder?
Und die Idee dahinter ist ja vermutlich richtig.
Die „erneuerbaren Anforderungen“ lassen sich aktuell in Baden-Württemberg zb auch durch die Beimischung von Biogas zum „normalen Erdgas“ (10%) erfüllen.

merz 01.03.2023 15:03

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1700375)
Es werden doch hoffentlich keine Neubauten mehr konzipiert, die auf Ölheizungen angewiesen sind?

das weiss ich nicht, kommt auf den Standort an.
Auch Gas kann man nur machen, wenn ein Anschluss liegt, oder?

Und wenn es keine Fernwärme gibt, was macht man dann in einer Projekt mit sagen wir 10 Einheiten auf der grünen Wiese auf dem Land? Wärmepumpen für alle? Oder aber in einem Anlage mit 20 Einheiten mitten in der Stadt?


m.

qbz 01.03.2023 15:50

In Lappland bestehen schon seit einiger Zeit Konflikte zwischen den Samen und den dortigen Ländern, welche dort Windkraftanlagen bauen oder Rohstoffe abbauen wollen. Nun bildet sich auch öffentlicher Widerstand, der von Greta Thunberg unterstützt wird.
Bedrohtes Volk in Nordschweden. Die Samen, Greta und die seltenen Erden: „Das letzte indigene Volk der EU wird geopfert“

Helmut S 01.03.2023 15:57

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1700378)
Und wenn es keine Fernwärme gibt, was macht man dann in einer Projekt mit sagen wir 10 Einheiten auf der grünen Wiese auf dem Land? Wärmepumpen für alle? Oder aber in einem Anlage mit 20 Einheiten mitten in der Stadt?

Meine Eltern wollen ihr Haus verkaufen, weil Ihnen die Hütte zu viel wird. Sie interessieren sich für eine Wohnung in einer kleinen Anlage (5 Einheiten) mitten in der Stadt. Bei dem Objekt (im Rohbau befindlich) ist es so, dass jede Einheit eine eigene Luftwärempumpe projektiert hat. :Blumen:

Nepumuk 01.03.2023 16:13

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1700378)
Wärmepumpen für alle? Oder aber in einem Anlage mit 20 Einheiten mitten in der Stadt?

Ja, genau. Alles andere macht keinen Sinn mehr.

MattF 01.03.2023 16:21

Zitat:

Zitat von merz (Beitrag 1700378)
Und wenn es keine Fernwärme gibt, was macht man dann in einer Projekt mit sagen wir 10 Einheiten auf der grünen Wiese auf dem Land? Wärmepumpen für alle? Oder aber in einem Anlage mit 20 Einheiten mitten in der Stadt?


m.

Zu aller erst muss der Wärmebedarf gegenüber einem Haus das z.b. 1980 gebaut wurde massiv niedriger liegen.

Man dürfte da Heute bei einem Bedarf von 10-15 % des damaligen liegen
Ein Passivhaus, was komplett ohne Heizung auskäme und nur von innerer Energie /Wärmerückgewinnung geheizt wird ist auch möglich (etwas teurer).

Von daher ja, wieso nicht Wärmepumpe.

Helios 01.03.2023 17:07

War vor 2 Tagen mit dem Schlotfeger, alias Energieberater, alias Messknecht, alias Waffelbeck, unterwegs.

Kosten für eine Wärmepumpe für ein Mini-Häuschen um die 30kilo
Austausch Fenster, Anbringen von Wärmedämmung an besagtes Häuschen machen mit der WP zusammen knapp 100kilo aus.

Egal - die Kundschaft hat es durchgezogen - trotz allem kommt jetzt die abartigste Stromrechnung und es wurde und wird nicht günstiger, sondern alles abartig teuer - nur für die Stromrechnung ein Betrag, den eine 2 ZW im Altbau an Miete insgesamt kostet.

Die Verwand- und Nachbarschaft hat sofort alles auf Eis gelegt bzw. storniert - insofern macht der Druck von oben, in Form eines angedachten vorzeitigen Verbots des weiteren Einbaus/Austauschs von Öl-kesseln Sinn - die Leute "müssen motiviert" werden und weiter auf Linie gebracht werden - egal wer es bezahlen muss.

Schau ich die ganzen Häuser-Reihen in einem Straßenzug entlang - ich kann mich nicht erinnern, dass da ausreichend Kabel für die WPen liegen..... wahrscheinlich wird es da hochintelligente Lastverteilungen geben ...... (sowas gibts nicht, wenn alle Minus 15grad haben...).

Nepumuk 01.03.2023 17:16

Zitat:

Zitat von Helios (Beitrag 1700409)

Kosten für eine Wärmepumpe für ein Mini-Häuschen um die 30kilo
Austausch Fenster, Anbringen von Wärmedämmung an besagtes Häuschen machen mit der WP zusammen knapp 100kilo aus.

Egal - die Kundschaft hat es durchgezogen - trotz allem kommt jetzt die abartigste Stromrechnung und es wurde und wird nicht günstiger, sondern alles abartig teuer - nur für die Stromrechnung ein Betrag, den eine 2 ZW im Altbau an Miete insgesamt kostet.

Die Verwand- und Nachbarschaft hat sofort alles auf Eis gelegt bzw. storniert - insofern macht der Druck von oben, in Form eines angedachten vorzeitigen Verbots des weiteren Einbaus/Austauschs von Öl-kesseln Sinn - die Leute "müssen motiviert" werden und weiter auf Linie gebracht werden - egal wer es bezahlen muss.

Märchenstunde?

Helios 01.03.2023 18:01

Ich hab ihn nur gefragt wie es so läuft und was sagt Volkes Mund.

Frag bei Deinem nach und hör zu und maul nicht dauernd dagegen, dann bekommst Du keine Antwort die Dir am besten gefällt, sondern wie er es erlebt.

Die Preise haben mich auch schokiert - die Stromabschläge klingen plausibel bei den Tarifen, die hier der örtliche Versorger für "Heizstrom" aufruft.

Das Gros der Immobilien sind Bestand und werden peu a peu saniert, es geht nicht um die Verbräuche im Neubau.

twsued 01.03.2023 20:39

Die Franzosen sind verrückt

https://www.t-online.de/finanzen/akt...rke-bauen.html

Hoffentlich können wir mit unseren Windmühlen den Franzosen ausreichend Strom liefern

TriVet 01.03.2023 21:26

Hoffentlich kriegen sie genug Kühlwasser um die Dinger überhaupt am laufen zu halten.

Sehr viel geiler finde ich da, dass sie 100 Milliarden in die Bahn investieren!

dr_big 01.03.2023 21:38

Zitat:

Zitat von TriVet (Beitrag 1700437)
Hoffentlich kriegen sie genug Kühlwasser um die Dinger überhaupt am laufen zu halten.

Sehr viel geiler finde ich da, dass sie 100 Milliarden in die Bahn investieren!

Hast du Angst, dass an der Atlantikküste das Wasser knapp wird? Ich sehe eher Zeit und Kosten als K.o.-Kriterium, das dauert 20 Jahre und wenn es auch nur doppelt so teuer wird wie geplant, dann haben die Franzosen bald den teuersten Strom in Europa.

El Stupido 02.03.2023 06:34

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1700439)
Hast du Angst, dass an der Atlantikküste das Wasser knapp wird? Ich sehe eher Zeit und Kosten als K.o.-Kriterium, das dauert 20 Jahre und wenn es auch nur doppelt so teuer wird wie geplant, dann haben die Franzosen bald den teuersten Strom in Europa.

Ach so, sollen die AKW alle an die Atlantikküste gebaut werden?
Und Salzwasser zu nutzen ist sicher auch kein Problem?

dr_big 02.03.2023 06:48

Zumindest Flamanville, Penly, Gravelines werden an der Küste gebaut, den Rest weiss ich nicht. Hast du eine Liste der geplanten Blöcke?

Meerwasser zur Kühlung ist schon lange etabliert.

twsued 02.03.2023 06:58

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1700439)
Ich sehe eher Zeit und Kosten als K.o.-Kriterium, das dauert 20 Jahre und wenn es auch nur doppelt so teuer wird wie geplant, dann haben die Franzosen bald den teuersten Strom in Europa.

????

Stromkosten Frankreich 2022 0,202€
Stromkosten Deutschland 2022 0,48€

Quelle Google


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