pinkpoison |
12.11.2013 14:57 |
Zitat:
Zitat von MattF
(Beitrag 978246)
Du meinst von der Steinzeit bis Heute oder schon davor?
Von der Steinzeit bis Heute gibt es beim Menschen praktisch keine evolutionäre Entwicklung mehr. Das ist ja gerade das Argument der Paleo Vertreter. Dass wir Heute noch so sind wie Steinzeitmenschen.
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Dass es keine evolutionäre Entwicklung seit der (Alt-)Steinzeit gegeben hätte, behaupten die Paleo-Vetreter nicht. Z.B. die Durchsetzung der Laktosetoleranz jenseits des Säuglingsalters ind en nördlichen Breiten, die früh die Milchwirtschaft adaptiert haben, ist so eine Entwicklung, die bis heute rund 20-30% des menschlichen Genoms betroffen hat.
400 bis 500 Generationen sind bei weitem zu wenig, als dass sich Mutationen im gesamten Genpool durchsetzen hätten können seit der neolithischen Revolution, so dass unser Genom nolens volens weitestgehend dem der Jäger und Sammler entspricht, deren Genom sich wiederum über rund 200.000 Generationen (in sehr kleinen Populationen gemessen an heute!) seit dem aufrechten Gang an die Umfeldbedingungen anpassen konnte.
Jeden Tag kommt es zu Mutationen im Erbgut, aber ob sich diese im gesamten Genom durchsetzen können in der heutigen Zeit ist nicht nur eine Frage eines ausgeprägten Selektionsvorteils dieser Mutation, einer Frage der Zeit (von zigtausend Generationen) bis die Mutation das gesamte Genom erfasst hat, sondern auch der Frage ob in Zeiten der Globalisierung so etwas überhaupt noch je möglich sein wird, weil sich Mutationen in kleinen Populationen ohne nennenswerten genetischen Austausch mit anderen Populationen wesentlich erfolgreicher verbreiten können. Hinzu kommt außerdem der Umstand, dass der Mensch Selektionsnachteile technologisch ausgleichen kann, bzw. mangelhaft adaptierte individuelle Genome durch fehlenden Selektionsdruck (gute allg. Versorgungslage mit Nahrung, Wasser, Unterkunft, niedrige Kindersterblichkeit, medizinische Hilfsmittel,...) in die nächste(n) Generationen tradiert werden, was das rasche Durchsetzen einer vorteilhaften Mutation verzögert bzw. behindert.
Was die Frage der Haare angeht, so kann es sich durchaus um einen Fall sexueller Selektionsvorteile handeln (präferierte Partnerwahl bei bestimmter Körperbehaarung), so wie dur es am Beispiel des Pfaus erklärt hast.
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