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TTTom 25.06.2021 08:20

Ich bin auf dem Land aufgewachsen und lebe jetzt in der Stadt.
Am Land sehe ich keine wirkliche Alternative zum Auto und gleichzeitig dort das höchte Potenzial bei Elektro. Die Pendelstrecken (15-30km einfach) sind locker elektrisch zu meistern und viele habe ne Garage mit Strom.

In der Stadt ist das ein Luxus Thema. In meiner "besseren" Gegend ist tatsächlich 1 PKW je Erwachsener der Standard. Ob 2 Teslas oder Elektro-Porsche in der Garage aber die Welt retten halte ich für fragwürdig. Die wenigsten haben aber mehr als einen Stellplatz und dann steht die Karre auf der Straße rum.

In der Stadt ist ein Fahrzeug zu besitzen mE aber zu billig und zu komfortabel. Jeder kann seine Karre im Öffentlichen Raum abstellen, Wohnmobile inclusive. Es ist aus Sicht der Allgmeinheit in meinen Augen nicht zu vertreten, dass hier öffentlicher Raum verschenkt wird. Meiner Meinung nach müsste jeder öffentliche Stellplatz Geld kosten und zwar richtig. Nicht unter 100 pro Montat. Gleichzeitig würde ich sofort eine City-Maut einführen.

Und wenn wir schon dabei sind Buß- und Verwarnungsgelder am Einkommen oder Fahrzeugwert bemessen. Wer nen Porsche für 150 TEUR fährt juckt sich nicht an 10€ fürs Parken aufm Schulweg. Stellen wir mal 1% des Fahrzeugwerts in den Raum.

In der Schweiz fährt auch keiner zu schnell. Warum? Du wirst ganz schnell ganz arm.

keko# 25.06.2021 08:27

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1608077)
...

In der Stadt ist das ein Luxus Thema. In meiner "besseren" Gegend ist tatsächlich 1 PKW je Erwachsener der Standard. Ob 2 Teslas oder Elektro-Porsche in der Garage aber die Welt retten halte ich für fragwürdig. Die wenigsten haben aber mehr als einen Stellplatz und dann steht die Karre auf der Straße rum....

Ist in meiner Stuttgarter Vorstadt das gleiche: mir bekannter Rekord sind 6 Fahrzeuge für einen 4-Personen-Haushalt. In letzter Zeit sieht man vermehrt Elektro- oder Hyprid-Schiffe rumstehen. Möglicherweise denken meine liebe Nachbarn ja, ich sollte etwas für die Umwelt tun und anstatt mein uraltes City-Bike zu fahren, so einen 2-Tonner kaufen :Cheese:

pepusalt 25.06.2021 09:30

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1608077)
In der Schweiz fährt auch keiner zu schnell. Warum? Du wirst ganz schnell ganz arm.

Die Schweizer sind nicht in allem Vorbild, aber beim Auto (und den Öffis) schon.
Zu schnell fahren ist definitiv gleich teuer. Ich besuche eine mir sehr nahestehende Person am Studienstandort Zürich definitiv nicht mehr mit dem Auto (1mal gemacht). Man kann es schlichtweg in Zürich und selbst meist in der Umgebung nicht sorglos dauerhaft parken und Parkhäuser sind arschteuer.
Ich fahr mit der Bahn, rechtzeitig gebucht nicht mal teurer wie die Autokosten. Allerdings muss ich von Zuhause mit dem E-Auto 1h fahren um an das deutsche ICE/IC Netz fahren. Und in Zürich dann ist er ÖPNV einfach vorbildlich.

So kann's auch gehen, ....

nur nicht mit Scheuer.

keko# 25.06.2021 09:39

Zitat:

Zitat von pepusalt (Beitrag 1608102)
Die Schweizer sind nicht in allem Vorbild, aber beim Auto (und den Öffis) schon.
Zu schnell fahren ist definitiv gleich teuer. Ich besuche eine mir sehr nahestehende Person am Studienstandort Zürich definitiv nicht mehr mit dem Auto (1mal gemacht). Man kann es schlichtweg in Zürich und selbst meist in der Umgebung nicht sorglos dauerhaft parken und Parkhäuser sind arschteuer.....

Meine Erstgeborene nutzt in Paris ausgiebig Uber. Ich war natürlich erst mal skeptisch, aber ist ziemlich günstig und vor allem für Frauen nachts sicherer als die Metro. Man kann sich die Größe des Fahrzeugs aussuchen und sich dann die Kosten teilen. Das gesparte Geld, was man zu meiner Zeit für Auto und/oder Motorrad ausgab, kann man z.B. in einen ETF einzahlen. So ganz dumm sind die jungen Leute ja auch nicht alle ;-)
In großen Städten gibt es viele Alternativen. In Kleinniederkreuzbach eher nicht.

Hafu 25.06.2021 09:47

Zitat:

Zitat von TTTom (Beitrag 1608077)
Ich bin auf dem Land aufgewachsen und lebe jetzt in der Stadt...

Da steckt viel Richtiges in dem Beitrag.:Blumen:

Quintessenz:
-->Dort, wo man nachvollziehbar am meisten auf den PKW angewiesen ist, kann man auf Verbrennermotoren am ehesten verzichten.

Autofahren ist unter dem Strich betrachtet zu billig. Die Pendlerpauschale sorgt dafür, dass auch weit entferntes Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz von 100 bis 200km attraktiv und ein Umzug in vernünftige Nähe zum Arbeitsplatz unattraktiv ist.

Menschen können rechnen und optimieren ihr Verhalten orientiert am eigenen Geldbeutel: wenn Fahren mit Strom deutlich günstiger als Fahren mit fossilen Brennstoffen ist, dann wird sich e-mobilität rasch durchsetzen, im Prinzip egal ob Autofahrer an den Klimawandel glauben oder nicht.
Letztlich ist C02-arme Mobilität ja auch nur ein Puzzleteil neben vielen anderen erforderlichen Maßnahmen, die es braucht, um die Erderwärmung zu begrenzen

pepusalt 25.06.2021 09:49

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1608106)
In großen Städten gibt es viele Alternativen. In Kleinniederkreuzbach eher nicht.

Sag ich ja, zurück zum Thema: Erst mit meinem kleinen günstigen Stromer steht mir nach knapp einer Stunde Fahrt das gesamte ICE/IC Netz der Bahn deutschlandweit sehr gut zur Verfügung.
Ich könnte natürlich auf einer Erdsaftschaukel generell und überhaupt statt E-Auto bestehen, weil ich z.B. im Juli nach Rügen, Kiel und Kassel urlaube (weitere Nahestehende ...). Aber ich tausche einfach die zwei Wochen den eiV mit dem 3L-Lupo von meinem Chef. Geht... wenn man will. ;-)

keko# 25.06.2021 09:56

Zitat:

Zitat von Hafu (Beitrag 1608107)
...
Autofahren ist unter dem Strich betrachtet zu billig. Die Pendlerpauschale sorgt dafür, dass auch weit entferntes Pendeln zwischen Wohnort und Arbeitsplatz von 100 bis 200km attraktiv und ein Umzug in vernünftige Nähe zum Arbeitsplatz unattraktiv ist....

An die Firmenwagenflotte könnte man zusätzlich auch mal ran. Ob eine Kanzlerin Baerbock das macht?
Unter unserem grünen Ministerpräsidenten Kretschman ist die Zahl der Fahrzeuge noch mal deutlich gestiegen. Von den Autobauern hört man nur Gutes über ihn.

binolino 25.06.2021 10:47

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1607924)
Dazu käme Carsharing wo auch wieder sehr viele Zugriff auf Autos hätten, wenn sie eines brauchen.

Unsere fast 30T-Einwohnergemeinde hatte 3 Carsharing Autos für ca 3 Jahre (I3, Transporter, anderes Auto - weiß nicht mehr). Wurde nicht angenommen und sind mittlerweile wieder abgeschafft. Schon die Betreiber (Stadtwerke) haben mir bei der Beantragung der Karte gesagt, dass sie nicht an den Erfolg glauben, weil ja hier eh jeder 3-4 Autos vor der Tür hat.

Ich hatte zufällig zu der Zeit kein Auto zur Verfügung, weil wir unser Auto kurzfristig verkauft hatten und noch kein Neues gekauft hatten und hätte nur das Firmenauto meines Freundes nutzen können. Also hab ich Carsharing versucht.

Und leider muss ich sagen, dass sich das für mich nicht rechnet. Ich nutze unser Auto nicht täglich aber geplant min. 2x die Woche (2x35 Min Fahrzeit + ca. 2 Std manchmal auch mehr Aufenthalt), da gerade Abends die Fahrt mit Bahn+Fahrrad nicht immer zeitlich realisierbar sind.

Das Carsharing Angebot bei uns wurde mit Zeit + KM separat berechnet. Ergo zahle ich für die mindesten 3 Std Betrag X und für die KM Betrag Y. Sehr kompliziert und abschreckend.

Im Grunde kostete jeder meiner Besuche im Stall ca. 60-70 €.... das 2x die Woche (2 * 56 * 65€ = 7280 €). Wenn ich dann auch mal zum Gartenmarkt fahre oder wo auch immer hin ist es schon so teuer, dass man sich ein eigenes Auto leisten kann.

Noch dazu muss ich mich voranmelden (unflexibel) und es steht nur 1 Auto in meiner unmittelbaren Nähe (wenn weg dann weg).

Blieb nur der Vorteil der Elektromobilität, denn in einem Mehrparteien-Haushalt ist eine eigene Ladeinfrastruktur auch schwer zu realisieren... von einem Solardach mag ich gar nicht träumen.

Ergo: Für mich ist Carsharing nur ein Großstadtthema, wo sowieso alles andere an ÖPNV viel besser ausgebaut ist als bei uns.


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