Zitat:
Zitat von Hafu
(Beitrag 1245047)
Warum glaubst du, dass für die Misserfolge der Deutschen Schwimmer in erster Linie der Verband entscheidend ist? Den Bundestrainer Henning Lambertz halte ich absolut für fähig, aber er kann halt auch nur unter den deutschen Rahmenbedingungen und mit dem Deutschen Talentpool arbeiten.
Ich glaube auch nicht, dass die Erfolge der US-amerikanischen Schwimmer sich in erster Linie der US-Verband ans Revers heften kann.
Die USA sind einfach eine Schwimmnation in der Breite und in der Spitze, und das schon seit vielen Jahren. Jedes College hat dort wettkampforientierte Schwimmannschaften und bietet Schwimmstipendien an, die es leistungsstarken Schwimmern ermöglichen, sich weitgehend auf den Sport zu konzentrieren. Die meisten US-amerikanischen 50m-Bäder sind Sportschwimmern an Unis und Colleges vorbehalten und stets mit Leinen versehen.
Die deutsche Sporthilfe ist dagegen ein von der Dimension her lächerlicher Abklatsch: ein deutscher Schwimmer, der es in den C-Kader geschafft hat (wofür man in seiner Disziplin und Juniorenklasse der beste Schwimmer Deutschlands sein muss) bekommt gerade einmal 100,-€ pro Monat von der Deutschen Sporthilfe. Das ist keine Summe, die einem in irgendeiner Weise in der Frage weiterhilft, ob man für eine begrenzte Anzahl von Jahren sein Glück als "Profi-Schwimmer" versuchrt.
Unterhalb des C-Kaders, also z.B. für den zweitbesten Schwimmer eines Jahrganges, der weil sich Jugendliche nicht immer geradeaus entwickeln durchaus auch mal irgendwann der Beste sein könnte) gibt es überhaupt keine Unterstützung durch die Sporthilfe
Welche Deutsche Uni bietet Sportstipendien an?
Welches öffentliche Ansehen und Sponsorenverträge in welcher Höhe haben deutsche Schwimmstars, wie Biedermann (der auch in seinen besten Jahren regelmäßig Phelps geschlagen hat), Deibler oder ein aufstrebendes Top-Talent wie Vogel im Vergleich zu den US-Pendants Phelps, Missy Franklin oder Katie Ledecki?
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Das sehe ich absolut genauso.
Kann man gut und schlecht finden. Ich würde jede Förderung des Spitzensports abschaffen und mich komplett auf die Breite konzentrieren. Wer einen Sport als Profi betreiben will, der muss sich die Mittel selbst organisieren. Wenn man den Breitensport für genug aufstellt, dann gibt es auch an der Spitze mehr Interesse, wodurch auf lange Sicht auch die Einnahmen steigen. Ich kann allerdings auch die gegenteilige Variante nachvollziehen. Allerdings müsste man es dann eben auch richtig machen - und man müsste sich bewusst sein, dass man vermutlich immer noch keinen riesigen Erfolg hätte, so lange man sehr gut kontrolliert (ich will jetzt nicht beurteilen ob das aktuell passiert).
Das ist aber alles ein etwas anderes Thema. Die letzten beiden Tage gab es glaube ich keine WR - die Jungs und Mädels machen schlapp :Lachanfall:
Phelps jetzt mit 21 goldenen - ganz egal ob er was nimmt oder nicht ist das unfassbar. Die anderen nehmen schließlich vermutlich nicht mehr oder weniger. Was ein Schwimmer!
FuXX
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