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1. die olympische Sportart Triathlon den Triathlonsport als ganzes nicht repräsentiert (das Problem haben andere Sportarten auch) 2. die olympische Sportart Triathlon den nichtolympischen Triathlon massiv verändert hat (das Problem haben andere Sportarten noch viel massiver). Jede Sportart (bis auf ganz wenige Ausnahmen) hat alle vier Jahre das große Heulen und Zähneklappern, welche Disziplinen nun alles eine Medaille bekommen. Vielleicht muss man davon weggehen, am "olympischen Gedanken" festzuhalten, sondern langsam erkennen, dass sich IOC und WTC nicht großartig unterscheiden. Beide sind gewinnorientierte Unternehmen, die machen, was den Geldbeutel füllt. Uns bleibt sowohl als Zuschauer und Athleten nur: Take it or leave it. |
Ich bin bei Olympia gegen die Triple-, Mehrfach- oder Sonstwas-Triathlonformate, die immer kürzere Distanzen bringen, und sich mit komplizierten Arrangements abmühen, spannende Rennen und einen Sieger zu produzieren. Das ist kein Triathlon, sondern eine Mickey-Mouse-Sportart.
Triathlon würde sich damit auf die Ebene des Modernen Fünfkampfs begeben. Der zeigt ohne Zweifel Spitzenkönner in schwierigen Sportarten, aber die Zusammensetzung der Teile wirkt künstlich und an den Haaren herbeigezogen. Zu Recht interessiert sich niemand dafür. Triathlon ist ein langer Ausdauerwettkampf, dessen nächste Verwandte im olympischen Programm der Marathonlauf und das Eintagesrennen der Radfahrer sind. Diese Disziplinen sind beim Zuschauer beliebt, weil es um unglaubliche Strapazen geht, um Erschöpfung, um epische Schlachten. Hier werden Helden geboren, und die Zuschauer können dabei sein. Triathlon sollte sich von diesen Zuschauererwartungen nicht zu weit weg bewegen. Wenn das Eintagesradrennen (Länge ca 250 Kilometer) und der Marathon (mitten durch eine Großstadt) bei Olympischen Spielen durchführbar sind, dann ist auch ein Triathlon jeder beliebigen Länge durchführbar. Und das Windschattenproblem sollte sich bei der kleinen Anzahl an Startern ohne weiteres lösen lassen. Auf Hawaii geht das ja auch. Es wäre zu schön, neben der Kurzdistanz auch die Langstrecke bei Olympischen Spielen zu haben. Erstens glaube ich, dass sich das Zuschauerinteresse durchaus auf dem Niveau des Marathons befinden könnte. Zweitens wäre es ein geschickter Schachzug der ITU gegen die WTC: Die Teilnahme an Olympischen Spielen hätte für die besten Langstreckler sicher eine enorme Anziehungskraft, die es auch mit Hawaii aufnehmen könnte. Grüße, Arne P.S.: Kurze, innovative Rennformate wie den ELIMINATOR finde ich super, aber nicht als alleinigen Triathlonwettkampf bei Olympischen Spielen. |
@ Klugschnacker
Allzu großes Interesse des Publikums am Eintagesrennen der Radfahrer oder des Marathonlaufs bei Olympia kann ich per se so nicht erkennen. Sowohl was das Interesse an der Strecke als auch im TV angeht. Allerdings kommt auch niemand im Radsport auf die Idee, das olympische Strassenrennen als Rund-um-den-Kirchturm-Kriterium auszufahren. Nur damit es in voller Länge im TV abbildbar ist. Olympia schwankt nun mal zwischen größten Sportereignis der Welt (mit der Betonung auf Sport) und die größte Werbeplattform des Sportbusiness. Für Ersteres wäre es wünschenswert, mehr "ehrlichen" Sport erleben zu können. Letzteres ist sicher der saure Apfel in den es zu beissen gilt, um überhaupt bei dieser Veranstaltung präsent sein zu können. LD-Triathlon wäre, wenn er denn schon zum traditionellem olympischen Programm gehörte, eine der potentiellen Streichkandidaten. Im Wintersport hat sich der 50km Langlaufmarathon mit Einzelstart auch verabschieden müssen. "Wo ist Behle?"-Übertragungen werden als nicht mehr zeitgemäß angesehen. Schadet aber der Sportart an sich nicht, wenn man die wachsenden Starterfelder gerade bei Langlaufmarathons betrachtet. |
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Dafür gucken die Leute dann Biathlon oder Formel 1 oder Boxen ohne auf die Idee zu kommen, selber diesen Sport auszuüben. Triathlon ist aus meiner Sicht auch eher eine Sportart, die man besser selber ausübt als das man sich diese im TV anguckt. |
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Es gibt in beiden Sportarten gegenläufige Bewegungen. Zum einen ist das ein enormer Boom (beim Marathon schon fast vorbei) durch Hobby-Sportler und gleichzeitig ein Attraktivitätsverlust für nationale Topleute (sowohl in erster als auch in vierter Reihe). Und wenn der Boom vorbei ist und das Eventvolk zum nächsten Hype weiterzieht, dann ist die Sportart mausetot. Marathon ist in Deutschland als Hochleistungssport schon tot. Warum? Weil der Fokus vollkommen verschoben ist. Bei Olympia und großen Wettkämpfen chancenlos und selbst bei kleinen Wettkämpfen steht Klein-Erna walkenderweise genauso im Rampenlicht, wie ein Topathlet, der sich eine 2:15 aus dem Kreuz bricht. Für nationale Topathleten völlig uninteressant. Eine Sportart, in der es Chancen auf olympische Meriten hat, ist für die Spitze lohnenswert. Guckt Euch mal zum Beispiel Segeln an. Da gibt es alle vier Jahre eine neue Mischung. Für Brasilien wurde alles über den Haufen geworfen (Beispiel: Match Race Frauen ist in London das erste Mal olympisch, 2016 aber schon wieder rausgeflogen). Die Topleute wechseln jetzt schon perspektivisch in die zu erwartenden Olympia-Klassen und die Exklassen zittern um ihr Fortbestehen. Und da ist richtig viel Kohle im Spiel, wenn man sich anguckt, was so eine 8-jährige Kampagne kostet. Triathlon hat zwei fette Standbeine, um die es von anderen Sportarten beneidet wird: Olympia und die Ironman-Historie. Wenn eines von beidem kippt oder seinen Reiz verliert, dann gibt es zwar immer noch Leute, die Schwimmen, Radfahren und Laufen, aber viel mehr auch nicht. Man kann zwar das Zurück-auf-die Dorfwiese begrüßen, aber dann braucht man sich auch keine Gedanken über eine Verbesserung von Olympia machen. Sorry, das war jetzt, glaube ich, ziemlich wirr. :Cheese: |
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Interessant wird es dann erst wieder gegen Ende des Laufes wenn einer nach dem anderen das Tempo nicht mehr halten kann. Ähnlich sieht es auch bei Radrennen aus. Früher hat mich das überhaupt nicht interessiert. Seit ich selber Radfahre schau ich aber auch ab und zu mal bei der TDF oder TDS rein. Aber auch da sind die ersten 150Km jeder Etappe meist absolut uninteressant. Spannend wirds erst gegen Schluss und auch das meist nur wenn da noch ein Berg ist. Triathlon, egal in welcher Form finde ich im Fernsehen auch nicht sehr interessant. Der Start, die Wechsel und die letzten Paar Kilometer sind interessant aber zwischendurch passiert meist nicht allzu viel, egal ob mit oder ohne Windschatten gefahren wird. Trotzdem ist die Langdistanz ein sehr wichtiger Bestandteil des Triathlon und gehört meiner Meinung nach deshalb auch an die Olympiade. Der grosse Zuschauermagnet wird es nicht sein aber zumindest eine Zusammenfassung könnte man schon interessant genug gestalten. |
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