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Pascal 15.09.2009 16:12

Zitat:

Zitat von bello (Beitrag 277786)
Es könnte aber auch sein, daß der Schuß nach hinten los geht. Wie oben schon geschrieben, es obliegt dem Richter die Reue in sein Urteil einzubeziehen und da gab es in der Vergangenheit einige Fälle wo diese Reue zwar geäußert wurde, aber als nicht glaubhaft bewertet wurde. Es gibt ja keinen Automatismus: Reue -> Strafminderung.

aber umgekehrt schon: keine Reue - keine Strafminderung. Den so gesehen ist es eine Option die genutzt werden kann, funktioniert es: prima. Ansonsten ist nicht viel "verloren". Der umgekehrte Fall einer Strafverschärfung wäre mir neu.

Willi 15.09.2009 16:13

Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 277795)
Ich habe jetzt nicht jeden Beitrag in allen Einzelheiten gelesen, aber ich bin mir sicher, dass das alle hier so sehen.

Pascal hat - angesichts der nach seiner Ansicht sicheren Verurteilung - hinterfragt, mit welcher Motivation der Staat einem mittellosen Angeklagten einen Verteidiger finanzieren solle.
Zitat:

Zitat von docpower (Beitrag 277795)
Hier sind wir konfrontiert mit einem ungehemmten zum Tode führenden Gewaltausbruch "face to face", das nennt sich meines Wissens Mord.

Mord setzt Habgier, Mordlust, Befriedigung des Geschlechtstriebs o.ä. vorraus - ansonsten ist es u.U. Totschlag oder Körperverletzung mit Todesfolge.

Megalodon 15.09.2009 16:16

Lustig, was hier abgeht.

Darf ICH mal von MEINEN Erfahrungen mit Anwälten sprechen ?

Nee im Ernst, inzwischen kann ich nur noch darüber lachen, was hier über Anwälte und unseren Rechtsstaat von Leuten geschrieben wird, die weder Anwälte sind noch regelmäßig mit ihnen zu tun haben. Ich arbeite auch als Richter und bin in dieser Funktion ein Teil des Rechtsstaats.

Ich bleibe dabei: Anwälte bewerten nicht sondern verdienen Geld. Es ist ihr Job, FÜR ihre Mandanten zu arbeiten und dabei alle Möglichkeiten auszuschöpfen, alles andere wäre nur lächerlich. Natürlich werden dabei auch Argumente an den Haaren herbeigezogen oder z.B. behauptet, der Deliquent zeige echte Reue. Aber nochmal, das ist ihr Job! Und letztendlich ist das alles halb so wild, weil es bewertet wird, von mir und meinen Kollegen.

Dass mich inzwischen das Gequassel dieser Herren und Damen bzw. mich das Lesen ihrer schriftlichen Eingaben anwidert, ist eher mein persönliches Problem und hat nichts mit den Anwälten an sich zu tun.

bello 15.09.2009 16:20

Zitat:

Zitat von Pascal (Beitrag 277801)
aber umgekehrt schon: keine Reue - keine Strafminderung. Den so gesehen ist es eine Option die genutzt werden kann, funktioniert es prima. Ansonsten ist nicht viel "verloren". Der umgekehrte Fall einer Strafverschärfung wäre mir neu.

WIe gesagt, die Reue ist ein Faktor bei der Strafbemessung. Letztendlich wird der Richter aber ein Gesamtbild haben. Der Richter sieht den Angeklagten schließlich im gesamten Prozeß und urteilt nicht nach dem was er in der Zeitung gelesen hat. Es ist in diesem Zusammenhang immer wieder von tätiger Reue die Rede und dazu gehört: Ein echte Entschuldigung, ein Versuch von Wiedergutmachung, ein vollständiges Geständnis und Mitarbeit bei der Aufklärung. Ich halte es für schwer, so etwas über den gesamten Prozeßverlauf vorzuspielen und ich habe die Hoffnung bzw. das Vertrauen, daß die meisten Richter die nötige Menschenkenntnis besitzen.

Pascal 15.09.2009 16:24

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 277803)
Pascal hat - angesichts der nach seiner Ansicht sicheren Verurteilung - hinterfragt, mit welcher Motivation der Staat einem mittellosen Angeklagten einen Verteidiger finanzieren solle.

Da hast Du mein Post missverstanden :) . Es ging nicht um die unstreitige Bereitstellung eines Pflichtverteidigers durch den Staat und die entsprechende Kostenübernahme durch die Gesellschaft.

Es geht um einen Wahlverteidiger, der ohne Aussicht auf reguläre Bezahlung ein solches Mandat annimmt. Dessen mögliche Motivation habe ich hinterfragt.

Cruiser 15.09.2009 16:25

Zitat:

Zitat von bello (Beitrag 277808)
WIe gesagt, die Reue ist ein Faktor bei der Strafbemessung. Letztendlich wird der Richter aber ein Gesamtbild haben. Der Richter sieht den Angeklagten schließlich im gesamten Prozeß und urteilt nicht nach dem was er in der Zeitung gelesen hat. Es ist in diesem Zusammenhang immer wieder von tätiger Reue die Rede und dazu gehört: Ein echte Entschuldigung, ein Versuch von Wiedergutmachung, ein vollständiges Geständnis und Mitarbeit bei der Aufklärung. Ich halte es für schwer, so etwas über den gesamten Prozeßverlauf vorzuspielen und ich habe die Hoffnung bzw. das Vertrauen, daß die meisten Richter die nötige Menschenkenntnis besitzen.

Da verlangst du aber (zu) viel von den Richtern.
Grade bei Sexualstraftätern und ihren "positiven" psychologischen Gutachten fällt doch immer wieder auf, daß es verdammt schwer zu sein scheint, hinter die Fassade eines Menschen zu blicken...wobei hier ein Fehlurteil meißtens wieder Menschenleben kostet.

tobi_nb 15.09.2009 16:33

....

docpower 15.09.2009 16:40

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277805)
Lustig, was hier abgeht.

Lustig ist vielleicht der falsche Ausdruck. Bisher war der Ton noch recht zivil. Und ich denke, ein den persönlichen Fähigkeiten angemessener Meinungsaustausch ist doch der Sinn eines solchen Forums, oder geht es eher darum, es besser zu wissen als alle anderen?
Zugegeben, ich spreche mir eine gewisse narzistische Neurose nicht unbedingt ab, aber das ist eine psychische Eigenschaft, die dem Triathlon an sich inniglich anhaftet und damit auch dem ein oder anderen werten Forumsmitglied.


Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277805)
Nee im Ernst, inzwischen kann ich nur noch darüber lachen, was hier über Anwälte und unseren Rechtsstaat von Leuten geschrieben wird, die weder Anwälte sind noch regelmäßig mit ihnen zu tun haben.

Ich bin davon zutiefst überzeugt, dass hier durchaus jeder das "Recht" hat, über seine Erfahrungen zu kommunizieren. Oder sollte sich nur der Arzt über Ärzte, der Schreiner über Schreiner, der Bauer über Bauern äußern dürfen?
Äußert sich in Deinem Beitrag nicht eine gewisse - sagen wir mal salopp - vereinfachende Sicht über die Gegebenheiten eines Meinungsaustausches?

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277805)
Ich arbeite auch als Richter und bin in dieser Funktion ein Teil des Rechtsstaats.

Soll ich mich jetzt verbeugen?

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277805)
Ich bleibe dabei: Anwälte bewerten nicht sondern verdienen Geld.

Das ist ein klare, nachvollziehbare und korrekte Aussage!

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277805)
Aber nochmal, das ist ihr Job! Und letztendlich ist das alles halb so wild, weil es bewertet wird, von mir und meinen Kollegen.

So ein klitzekleines bisschen Hybris vielleicht???

Zitat:

Zitat von Megalodon (Beitrag 277805)
Dass mich inzwischen das Gequassel dieser Herren und Damen bzw. mich das Lesen ihrer schriftlichen Eingaben anwidert, ist eher mein persönliches Problem und hat nichts mit den Anwälten an sich zu tun.

Weisst Du, ich antworte Dir so ausführlich, weil ich mich wundere, dass Du Dich in Deiner Position so im Ton vergreifst.
Est modus in rebus, sunt certi denique fines!
Vielleicht wäre es nett, wenn die Juristen hier im Forum einmal die Tat sachlich bewerten und den Laien Folgen und weitere Konsequenzen aufzeigen würden?


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