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keko# 13.09.2022 08:55

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680424)
Bisherige Mängel in der Tat, für die insbesondere der gute Hr. Habeck nichts kann und die die Gründen die letzten 20 Jahre immer angekreidet haben.

Eine Energiewende durchzuführen und sich quasie komplett von russichem Gas abhängig zu machen, das war der Fehler, der Vorgängerregierungen.

...

Gestern konnte ich lesen, dass wir eine sehr große Abhängigkeit von Arzneimitteln aus China haben. Derweil will die USA Taiwain mit Milliarden militärisch unterstützen.

Bahnt sich das nicht etwas ähnliches an? Wird da jetzt gegengesteuert?

MattF 13.09.2022 09:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1680425)
Gestern konnte ich lesen, dass wir eine sehr große Abhängigkeit von Arzneimitteln aus China haben. Derweil will die USA Taiwain mit Milliarden militärisch unterstützen.

Bahnt sich das nicht etwas ähnliches an? Wird da jetzt gegengesteuert?

Das wissen wir aber auch schon seit Corona, dass viele Medikamente und auch Medikamentenrohstoffe teilweise komplett aus China kommen.

Bei der Frage "gegensteuern" wird es eigentlich schon grundsätzlich. Wie stellen wir uns die Welt und die Wirtschaft in Zukunft vor?

Gegensteuern würde bedeuten, dass wir hier Kapazitäten aufbauen für Fabriken, dass wir denen mehr zahlen als den Chinesen, dass die Marktwirtschaft ausser Kraft gesetzt wird, dass alles teurer wird ..........

Oder dass wir sagen: China kann in seiner Hemisphäre machen was es will und wir werden z.b. Taiwan nicht unterstützen, damit wir weiter billig aus China beliefert werden.

Schwarzfahrer 13.09.2022 09:52

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1680422)
Du verwechselst Ursache und Wirkung. Die aktuell hohen Energiepreise kommen nicht von der Energiewende sondern gerade von der Abhängigkeit von fossilen Energieträgern. Und auch Atomstrom ist deutlich teurer als Strom aus PV oder Wind, der EInfluss der 3 verbliebenen Kraftwerke auf den Strompreis ist kaum messbar und neue Kraftwerke brauchen Jahrzehente bis sie einsatzbereit sind.

Ursache: hohe Kosten verringern die Invesitionsfähigkeit, da weniger Geld über dem "Tagesbedarf" hinaus übrig bleibt.
Wirkung: weniger Investion in Erneuerbare Energieerzeugung (Windräder, Netzausbau).
Die Gründe für die Kostenerhöhung sind in dieser Wirkungskette erst mal völlig egal (liegen u.a. in der u.a. kriegsbedingt befürchteten Verknappung von Gas, nicht inherent darin, daß es fossil ist). Die verbleibenden Atomkraftwerke sind primär notwendig, um die Versorgungssicherheit zu garantieren u.a. durch weniger Gasverbrauch in Gaskraftwerken (was indirekt auch die Gaspreise ein wenig entspannen könnte). Übrigens emittieren Atomkraftwerke nun mal weniger CO2 als Gaskraftwerke, Kohle oder schiffsbasierte Ölkraftwerke - wenn es ums Klimaargument geht. Billiger Wind und Solarstrom allein nützen wenig, wenn sie nicht ausreichen, nicht in kürzester Zeit ausgebaut werden können, und keine Flaute überbrücken können.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680424)
Eine Energiewende durchzuführen und sich quasie komplett von russichem Gas abhängig zu machen, das war der Fehler, der Vorgängerregierungen.

So überwiegend auf russisches Gas zu bauen war sicher eine große Verantwortungslosigkeit - diversifizierte Quellen sind ein Grundstein der Versorgungssicherheit. Es ist aber auch eine große Schwäche des Energiewendekonzeptes, daß man auf die "Übergangstechnologie" Gas angewiesen ist (und man so stark darauf gesetzt hat), weil es keine Lösung für die Speicherung von regenerativem Strom gibt. Dieser Übergang ist nämlich zeitlich unbefristet, da es keine absehbare Alternative gibt (außer Strom aus französichen Atomkraftwerken - da wären aber die eigenen vorzuziehen). Für diesen Punkt keine konkrete Lösung und kein Backup angestrebt zu haben, ist der ganz große Schwachpunkt der Idee mit der Energiewende.
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680424)
Aktuell ist doch von Energiewende fast nix übrig, mit dem verstärkten Einsatz von Kohle z.b.. Da sieht man doch dass gerade Habeck nicht versteinert auf Positionen beharrt, sondern versucht zu retten was zu retten ist.

Daß die Energiewende an einen solchen Punkt kommen kann, war absehbar. Und Habeck ist versteinert auf der Atomgegnerschaft, sonst würde er eine vorhandene Technologie, die kaum CO2 emittiert nicht abschalten wollen, sondern die alten wieder ans Netz nehmen, um mit minimaler CO2-Produktion die Energieversorgung zu sichern. Habeck führt durch diese Verweigerung energisch zurück ins fossile Zeitalter.

qbz 13.09.2022 10:39

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680424)
Bisherige Mängel in der Tat, für die insbesondere der gute Hr. Habeck nichts kann und die die Grünen die letzten 20 Jahre immer angekreidet haben.

Eine Energiewende durchzuführen und sich quasie komplett von russichem Gas abhängig zu machen, das war der Fehler, der Vorgängerregierungen.

Aktuell ist doch von Energiewende fast nix übrig, mit dem verstärkten Einsatz von Kohle z.b.. Da sieht man doch dass gerade Habeck nicht versteinert auf Positionen beharrt, sondern versucht zu retten was zu retten ist.

Schaut einfach mal in den Koalitionsvertrag, um zu wissen, welche Bedeutung die Ampel den Gaskraftwerken gab, bevor die Schuld, wie bequem, auf die Vorgängerregierung geschoben wird. Dass die Grünen und die Ampel das so verkürzt erzählen, obwohl sie es besser wissen, sind einfach Politikerlügen, um die Eigenverantwortung zu verleugnen. Leider für mich ein sehr schlechtes Zeichen für die Qualität der Ampelpolitik.

Einige Links zu dem Thema (beliebig verlängerbar):
Deutschland braucht neue Gaskraftwerke: "Dementsprechend hat die künftige Regierung neben den erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind den Bau neuer Gaskraftwerke im Fokus. Einzige Bedingung: Sie müssen "H2-ready" sein, das heißt: Sie müssen später auf den Betrieb mit grünem Wasserstoff umgestellt werden können."

Studie-Viel-mehr-Gaskraftwerke-benoetigt

Der Vertrag der Ampelkoalition besagt: „Das verschärfte 2030-Klimaziel (...) verlangt (...) (auch) die Errichtung moderner Gaskraftwerke (...). Die bis zur Versorgungssicherheit durch Erneuerbare Energien notwendigen Gaskraftwerke sollen (...) auch an bisherigen Kraftwerksstandorten gebaut werden.“

Ich habe das Gleiche hier schon mehrfach gepostet. Ganz ehrlich und ohne personlichen Angriff gegen irgendjemanden. Weshalb will man von den selbst gesetzten Zielen nichts mehr wissen und leugnet oder streitet sie ab? :Blumen:

MattF 13.09.2022 10:40

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1680427)
Ursache: hohe Kosten verringern die Invesitionsfähigkeit,


Ursache ist der Krieg.

Nepumuk 13.09.2022 10:41

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1680427)
Ursache: hohe Kosten verringern die Invesitionsfähigkeit, da weniger Geld über dem "Tagesbedarf" hinaus übrig bleibt.
Wirkung: weniger Investion in Erneuerbare Energieerzeugung (Windräder, Netzausbau).

Das ist vielleicht bei der "schwäbischen Hausfrau" so. Unternehmen und Staaten finanzieren Investitionen typischerweise über Kredite und nicht aus dem Sparstrumpf. Daher werden wir zukünftig mehr Investitionen in erneuerbare Energien sehen, weil es sich eben bei hohen laufenden Kosten eher rechnet als bei niedrigen Kosten.

MattF 13.09.2022 10:45

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680432)
Schaut einfach mal in den Koalitionsvertrag, um zu wissen, welche Bedeutung die Ampel den Gaskraftwerken gab, bevor die Schuld, wie bequem, auf die Vorgängerregierung geschoben wird. Dass die Grünen und die Ampel das erzählen, obwohl sie es besser wissen, sind einfach eine glatte Politikerlügen, die man nicht noch verbreiten sollte.

Sorry, die Regierung, insbesondere die Grünen haben ja etwas vorgefunden.

Dass man nicht in 5 Jahren auf 100% Erneuerbare kommt, auch vor dem Krieg das war den Koalitionären halt klar und keine Lüge wie du behauptest.

Und Gas ist besser als Kohle, höherer Wirkungsgrad und weniger CO2 Emmissionen und viele Kraftwerke sind ja gebaut und standen die letzten Jahre oft rum.

qbz 13.09.2022 10:50

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680435)
Sorry, die Regierung, insbesondere die Grünen haben ja etwas vorgefunden.

Dass man nicht in 5 Jahren auf 100% Erneuerbare kommt, auch vor dem Krieg das war den Koalitionären halt klar und keine Lüge wie du behauptest.

Und Gas ist besser als Kohle, höherer Wirkungsgrad und weniger CO2 Emmissionen und viele Kraftwerke sind ja gebaut und standen die letzten Jahre oft rum.

Eine Lüge ist, wenn behauptet wird, die Grünen hätten nicht genauso auf Gas in Deutschland gesetzt, wie die Vorgängerregierungen. Der Bedarf an Gaswerken soll unter der Ampel ausgebaut werden wie es im Koalitionsvertrag verabredet worden ist. Die Grünen und die Ampel hatten vor dem Ukrainekrieg keinerlei Absicht, Deutschland von russischem Erdgas (NS1 und Ukraine-Pipeline) autark zu machen und auch nicht vom russischen Erdöl, beklagen sich jetzt aber scheinheilig über die russische Abhängigkeit oder noch schlimmer Gasabhängigkeiten, die sie selbst eingegangen sind noch in der Energiepolitik gemeinsam in der Schröderregierung.

keko# 13.09.2022 10:55

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680426)
Das wissen wir aber auch schon seit Corona, dass viele Medikamente und auch Medikamentenrohstoffe teilweise komplett aus China kommen.

Bei der Frage "gegensteuern" wird es eigentlich schon grundsätzlich. Wie stellen wir uns die Welt und die Wirtschaft in Zukunft vor?

....

Ja, das sind grundsätzliche Fragen. Sehe aber nicht, dass sie geführt werden. Auch dass sich unsere Arbeitswelt ändern wird. Ist aber auch offtopic hier :Blumen:

MattF 13.09.2022 10:56

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680437)
Eine Lüge ist, wenn behauptet wird, die Grünen hätten nicht genauso auf Gas in Deutschland gesetzt, wie die Vorgängerregierungen. Der Bedarf an Gaswerken soll unter der Ampel ausgebaut werden wie es im Koalitionsvertrag verabredet worden ist.

Die Grünen haben auf Gas gesetzt weil es gar keine andere Chance, mit den gegebenen Vorraussetzunge gab aber mit der Intention die Energiwende mittelfristig voran zu treiben, die Vorgängerregierung haben das Gegenteil getan und Entscheidungen auf die Zukunft vertagt.

Das war der einzig sinnvoll gangbare Weg (vor dem Krieg).

Wie du das jetzt nennst ist mir auch egal.

Schwarzfahrer 13.09.2022 11:12

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1680434)
Das ist vielleicht bei der "schwäbischen Hausfrau" so. Unternehmen und Staaten finanzieren Investitionen typischerweise über Kredite und nicht aus dem Sparstrumpf. Daher werden wir zukünftig mehr Investitionen in erneuerbare Energien sehen, weil es sich eben bei hohen laufenden Kosten eher rechnet als bei niedrigen Kosten.

Und woher kommen die Kredite für den Staat?
Leider auch zu großem Teil von den Steuerzahlern, die sich Wertpapiere oder Fondsanteile kaufen. Wenn die Menschen aber weniger Geld übrig haben, um es irgendwo anzulegen, wird der Staat auch seine Wertpapiere schwerer los; wenn Firmen ins Ausland ziehen oder pleite sind, sinken die Steuereinnahmen (aus denen man die Kreditzinsen bedienen kann), und die Arbeitslosigkeit muß dann auch der Staat auffangen. Die Kreditaufnahme kann man eben nicht beliebig erhöhen (Schuldenbremse?).

Abgesehen davon dürfte nur ein Bruchteil der Wind- und Solaranlagen staatliche Investition sein, das meiste ist bisher m.M.n. privat investiert; und wer nichts (oder viel weniger, als bisher) hat, bekommt auch kein Kredit für eine neue Investition, egal wie rentabel es ist. Wer keine mittelfristig entbehrliche Reserve von 10 - 20.000 € hat (die Hälfte aller Bundesbürger, glaube ich), wird auch keine Wärmepumpe statt seiner alten Ölheizung installieren können.

Schwarzfahrer 13.09.2022 11:19

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680439)
Die Grünen haben auf Gas gesetzt weil es gar keine andere Chance, mit den gegebenen Vorraussetzunge gab aber mit der Intention die Energiwende mittelfristig voran zu treiben, die Vorgängerregierung haben das Gegenteil getan und Entscheidungen auf die Zukunft vertagt.

Das war der einzig sinnvoll gangbare Weg (vor dem Krieg).

Die Alternativlosigkeit ist ein beliebtes Totschlagargument seit Merkel. Nein, es war nicht der einzig sinnvoll gangbare Weg. Es war die Entscheidung der Ampel-Koalition zu dem Zeitpunkt. Ich könnte mehrere Alternativen skizzieren, die gleichermaßen als sinnvoll angesehen werden können, je nach Prioritätssetzung. Natürlich spielt die Situation durch die Vorgängerregierung(en) eine Rolle dafür, welche Alternativen zur Verfügung stehen. Für die Entscheidung unter den möglichen Alternativen ist aber der Entscheider allein verantwortlich.

MattF 13.09.2022 11:32

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1680441)
Nein, es war nicht der einzig sinnvoll gangbare Weg.


Es war kein sinnvoller Weg, die nächsten 5-10 Jahren noch auf einen gewissen Gasanteil zu setzen. Erzähl?

keko# 13.09.2022 11:59

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680443)
Es war kein sinnvoller Weg, die nächsten 5-10 Jahren noch auf einen gewissen Gasanteil zu setzen. Erzähl?

Naja, man muss immer aufpassen. Die Fokussierung der Automobilindustrie mittels der EU auf E-Autos kann auch nach hinten losgehen. Eine gesunde Streuung ist oft der beste Weg. Gerade in Zeiten, wenn sich Dinge verändern.

MattF 13.09.2022 12:03

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1680447)
Naja, man muss immer aufpassen. Die Fokussierung der Automobilindustrie mittels der EU auf E-Autos kann auch nach hinten losgehen. Eine gesunde Streuung ist oft der beste Weg. Gerade in Zeiten, wenn sich Dinge verändern.

Da sehe ich kein Wiederspruch zu Regierungshandeln.

Schwarzfahrer 13.09.2022 12:32

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680443)
Es war kein sinnvoller Weg, die nächsten 5-10 Jahren noch auf einen gewissen Gasanteil zu setzen. Erzähl?

Gut, ich erzähle mal, was ich an energiepolitischen Zielen von einer neuen Regierung nach 16 Jahren Stagnation oder gar Fehlentwicklung hätte erwarten können. Ich nehme dafür mal nur Deine Prämisse der Priorität der Energiewende:
Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680439)
Die Grünen haben auf Gas gesetzt weil es gar keine andere Chance, mit den gegebenen Vorraussetzung gab aber mit der Intention die Energiewende mittelfristig voran zu treiben,...

Wenn die Energiewende nicht als "ausschließlich Wind und Solar, egal wie spät und was bis dahin passiert", sondern als "schnellstmögliche Reduzierung des CO2-Ausstoßes" definiert wird (was laut Klima-Propheten das überragende Problem unserer Zeit ist), dann wäre z.B.
-es sehr sinnvoll gewesen, die sofortige Inbetriebnahme von möglichst vielen noch einsatzfähigen Atomkraftwerken zu beschließen, und das aufsetzen eines längerfristigen Entwicklungsplans, Atomkraftwerke mit neuer Technologie zu bauen, die weniger Atommüll produzieren.
-Es wäre dafür auch sinnvoll gewesen, den Kohleausstieg auf die ältesten, schlechtesten Kraftwerke zu konzentrieren, statt modernste neue Anlagen abzuschalten (bei Hamburg).
-Es wäre auch sinnvoll gewesen, sofort Pläne zur Diversifizierung unseres Gasbezugs einzuleiten, z.B. aus Holland/Groningen, oder auch eigene Gasfelder erschließen, um sichere und günstige Versorgung eines relativ sauberen Brennstoffs zu sichern.
-Es wäre auch sinnvoll gewesen, hochdotierte Förderprogramme zur Entwicklung von Speicherlösungen fürs Netz (oder für dezentralisierte Versorgungsstrukturen?) festzulegen, bevor man unrealistische Ausbauziele für Wind oder Solar oder Wärmepumpen in Wohnungen festlegt, die aber ohne Speicherlösung nur geringen Nutzen haben und für viele auch noch unbezahlbar.

Es gibt je nach Priorität sicher noch eine Reihe anderer Möglichkeiten. Sich allein auf überwiegend aus Russland importiertes Gas zu verlassen war garantiert nicht die einzig sinnvolle Alternative. (Übrigens: wie kommst Du auf die Zahl von 5 - 10 Jahren: wenn praktisch keine Speicherentwicklung bekannt ist, wie kannst Du sicher sein, daß bis dahin die Gaskraftwerke überflüssig geworden wären?).

tandem65 13.09.2022 13:00

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680437)
Eine Lüge ist, wenn behauptet wird, die Grünen hätten nicht genauso auf Gas in Deutschland gesetzt, wie die Vorgängerregierungen. Der Bedarf an Gaswerken soll unter der Ampel ausgebaut werden wie es im Koalitionsvertrag verabredet worden ist. Die Grünen und die Ampel hatten vor dem Ukrainekrieg keinerlei Absicht, Deutschland von russischem Erdgas (NS1 und Ukraine-Pipeline) autark zu machen und auch nicht vom russischen Erdöl, beklagen sich jetzt aber scheinheilig über die russische Abhängigkeit oder noch schlimmer Gasabhängigkeiten, die sie selbst eingegangen sind noch in der Energiepolitik gemeinsam in der Schröderregierung.

Also wäre es besser gewesen bereits letztes Jahr NS1 zu schliessen!?
Wie hätte das dann die Situation im letzten Winter verbessert?
Frau Baerbock hatte doch bereits im Wahlkampf 2021 auch von mir unbemerkt auf die Problematik mit NS2 hingewiesen. Es ist also nicht so daß der Impuls in das Gas zu gehen eine Urgrüne Idee war.
Wem willst Du jetzt verübeln, daß letztes Jahr wohl niemandem klar war wie dringlich der Ausstieg auch aus dem Gas sein müsste?
Was hättest Du geschrieben wenn letztes Ende Jahr bereits die Ölpipelines geschlossen worden wären? Hättest Du da Applaudiert ob der Konsequenten Haltung?

keko# 13.09.2022 13:08

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1680449)
Da sehe ich kein Wiederspruch zu Regierungshandeln.

Ich sehe schon eine Fokussierung auf e-Mobility.
Aber egal: mein alter Diesel-Tiguan steht vollgetankt vor dem Haus und bringt mich zur Not sehr weit. :Lachen2:
Apropos.... gestern sah ich im Fernseh zufällig erneut eine kurze Reportage, wie man sich für den Notfall vorberereitet. Ich habe das natürlich längst getan, aber vielleicht sollte man mal einen Thread eröffnen. ;)

MattF 13.09.2022 13:21

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1680460)
Ich sehe schon eine Fokussierung auf e-Mobility.

Was z.b. beim Zug absolut sinnvoll ist.

Bei der individuellen Mobilität sehe ich eine Fokussierung immer noch aufs Auto, egal welcher Motor. Das ist hier der Fehler.

qbz 13.09.2022 13:25

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1680458)
Also wäre es besser gewesen bereits letztes Jahr NS1 zu schliessen!?
Wie hätte das dann die Situation im letzten Winter verbessert?
Frau Baerbock hatte doch bereits im Wahlkampf 2021 auch von mir unbemerkt auf die Problematik mit NS2 hingewiesen. Es ist also nicht so daß der Impuls in das Gas zu gehen eine Urgrüne Idee war.
Wem willst Du jetzt verübeln, daß letztes Jahr wohl niemandem klar war wie dringlich der Ausstieg auch aus dem Gas sein müsste?
Was hättest Du geschrieben wenn letztes Ende Jahr bereits die Ölpipelines geschlossen worden wären? Hättest Du da Applaudiert ob der Konsequenten Haltung?

Ich habe nicht kritisiert, dass die Ampel auf den Ausbau von Gaskraftwerken im Koalitionsvertrag für die Energiewende gesetzt hat, nur, dass man so tut, als ob das nicht der Fall gewesen wäre. Die Grünen kritisieren die Vorgängerregierung wegen NS1, haben aber selbst nie beim Koalitionsvertrag daran gedacht oder geplant, die Lieferungen von NS1 zu reduzieren und sich um andere Quellen zu bemühen.

qbz 13.09.2022 17:54

Interessantes, empfehlenswertes Interview zur Energiepolitik, dem "Entlastungspaket" und den Auswirkungen der Gaspreiskrise auf die Unternehmen sowie möglicher staatlicher Unterstützung. (34min)
"Wir sehen die Deindustrialisierung als wirklich drohendes Risiko und nicht mehr nur als Drohkulisse", sagt Michael Hüther, Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Außerdem erklärt der bekannte und erfahrene Ökonom, was er vom Entlastungspaket der Bundesregierung hält, welchen Spielraum die EZB bei der Inflations-Bekämfpung hat und was es jetzt braucht, um die Industrie in Deutschland am Laufen zu halten."

Voldi 14.09.2022 08:06

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680471)
Ich habe nicht kritisiert, dass die Ampel auf den Ausbau von Gaskraftwerken im Koalitionsvertrag für die Energiewende gesetzt hat, nur, dass man so tut, als ob das nicht der Fall gewesen wäre. Die Grünen kritisieren die Vorgängerregierung wegen NS1, haben aber selbst nie beim Koalitionsvertrag daran gedacht oder geplant, die Lieferungen von NS1 zu reduzieren und sich um andere Quellen zu bemühen.

Was für ein Blödsinn. Im Koalitionsvertrag werden Erdgaskraftwerke ganz klar als Brückentechnologie bezeichnet. Der Ausbau Erneuerbarer Energien steht ganz klar im Vordergrund und damit mittelfristig auch die Reduktion von Gasverstromung.

Zitat: "Diese sollen so lange die bestehende Energielücke schließen, bis eine ausreichende Versorgungssicherheit durch Erneuerbare-Energien gesichert ist."

qbz 14.09.2022 08:50

Zitat:

Zitat von Voldi (Beitrag 1680573)
Was für ein Blödsinn. Im Koalitionsvertrag werden Erdgaskraftwerke ganz klar als Brückentechnologie bezeichnet. Der Ausbau Erneuerbarer Energien steht ganz klar im Vordergrund und damit mittelfristig auch die Reduktion von Gasverstromung.

Zitat: "Diese sollen so lange die bestehende Energielücke schließen, bis eine ausreichende Versorgungssicherheit durch Erneuerbare-Energien gesichert ist."

Ja klar, die Gründe für den im Koalitionsvertrag gefordeten erweiterten Gasbedarf an Gaskraftwerken habe ich nur zwei Kommentare von mir vorher zum gleichen Thema ausführlich mit Links unterlegt, auch so geschrieben. Ich wiederhole mich da in den Kommentaren nur ungerne, weil das dann einfach für den Leser, von dem ich annehme, dass er auch die 2 Kommentare vorher noch präsent hat, zu langweilig wird. Ausserdem steht da auch in dem von Dir kritisierten Kommentar, eben verkürzt: "das die Ampel auf den Ausbau von Gaskraftwerken im Koalitionsvertrag für die Energiewende gesetzt hat", was bedeutet, um aus Kohle auszusteigen, will man Gas, was später durch Wasserstoff ersetzt werden sollte, eben sog. "Brückentechnologie": Insofern ist selbst der verkürzte Satz im Kontext der Diskussion Null Blödsinn. Aber es freut mich, dass Du im Koalitionsvertrag nachgesehen hast.

Wiederholung:
Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680432)
Schaut einfach mal in den Koalitionsvertrag, um zu wissen, welche Bedeutung die Ampel den Gaskraftwerken gab, bevor die Schuld, wie bequem, auf die Vorgängerregierung geschoben wird.

Einige Links zu dem Thema (beliebig verlängerbar):
Deutschland braucht neue Gaskraftwerke: "Dementsprechend hat die künftige Regierung neben den erneuerbaren Energien wie Sonne und Wind den Bau neuer Gaskraftwerke im Fokus. Einzige Bedingung: Sie müssen "H2-ready" sein, das heißt: Sie müssen später auf den Betrieb mit grünem Wasserstoff umgestellt werden können."

Studie-Viel-mehr-Gaskraftwerke-benoetigt

Der Vertrag der Ampelkoalition besagt: „Das verschärfte 2030-Klimaziel (...) verlangt (...) (auch) die Errichtung moderner Gaskraftwerke (...). Die bis zur Versorgungssicherheit durch Erneuerbare Energien notwendigen Gaskraftwerke sollen (...) auch an bisherigen Kraftwerksstandorten gebaut werden.“

Ich habe das Gleiche hier schon mehrfach gepostet. ......

Die zu interessierende und spannende Frage, die allerdings in den Klimathread gehört und mit der sich die Gesellschaft beschäftigen muss, ist jetzt natürlich, wie die Grünen und die Klimaschutzbewegung ohne die eingeplante Erweiterung mit Gaskraftwerken als Brückentechnologie und ohne eigene Atomenergie und ohne Atomstrom oder fossilen Strom aus dem Ausland zu kaufen, die Energiewende hinbekommen wollen. Oder hält man an den Plänen fest trotz der Gaspreise? Ersatz mit Öl und Kohle?

Bockwuchst 14.09.2022 09:18

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680579)

Die zu interessierende und spannende Frage, die allerdings in den Klimathread gehört und mit der sich die Gesellschaft beschäftigen muss, ist jetzt natürlich, wie die Grünen und die Klimaschutzbewegung ohne die eingeplante Erweiterung mit Gaskraftwerken als Brückentechnologie und ohne eigene Atomenergie und ohne Atomstrom oder fossilen Strom aus dem Ausland zu kaufen, die Energiewende hinbekommen wollen. Oder hält man an den Plänen fest trotz der Gaspreise?

Kannst du mal konkretisieren, was eigentlich dein Punkt ist?
Jedem ist klar dass wir nicht heute alle Kraftwerke mit fossilen und nuklearen Energieträgern abschalten können, weil die Kapazität der erneuerbaren noch nicht ausreicht. Es wäre schneller gegangen, wäre man das schon vor etlichen Jahren ernsthafter und entschlossener angegangen, aber so ist nunmal die Lage. Man muss jetzt was dafür tun um so schnell wie möglcih voran zu kommen. Und genau davon reden die Grünen doch, wenn sie von Brückentechnologie sprechen.
Dass die Gaspreise sich jetzt so entwickelt haben ist weder Schuld der Grünen noch der Klimabewegung und ist auch kein speziell grünes Problem.

qbz 14.09.2022 09:41

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1680582)
Kannst du mal konkretisieren, was eigentlich dein Punkt ist?
.......

Lasst uns das dann lieber konstruktiv diskutieren, die Frage, wie der Wegfall des russischen Erdgases die Energiewende beeinflusst im Klimathread. Ich habe den Punkt, denke ich mehrfach begründet: Auch die Grünen und jetzt die Ampel haben mit dem Ziel, keinen Atomstrom und weniger Kohle und Öl zu verwenden, zum Wachstum des Gasbedarfes in DE bei dem von der gesamten Gesellschaft eingeschlagenen Weg beigetragen, weil damit Öl, Kohle und Atom ersetzt worden ist, auch wenn der Bedarf natürlich kleiner wäre, wenn DE früher und mehr erneuerbare Energieen ausgebaut hätte. (Gestern habe ich in einem Bürgergespräch gehört, wo Scholz sagte, die Regierung würde Mittelständler unterstützen, bei der Umstellung von Gas auf Öl, sofern für die Produktion möglich.)

(Meine Meinung zu den Sanktionen, NS1 und NS2, dem Wirtschaftskrieg und welchen Einfluss dieses auf die Gaspreise hat, ist ja bekannt.)

Nepumuk 14.09.2022 09:51

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680579)
Die zu interessierende und spannende Frage, die allerdings in den Klimathread gehört und mit der sich die Gesellschaft beschäftigen muss, ist jetzt natürlich, wie die Grünen und die Klimaschutzbewegung ohne die eingeplante Erweiterung mit Gaskraftwerken als Brückentechnologie und ohne eigene Atomenergie und ohne Atomstrom oder fossilen Strom aus dem Ausland zu kaufen, die Energiewende hinbekommen wollen. Oder hält man an den Plänen fest trotz der Gaspreise? Ersatz mit Öl und Kohle?

Die Antwort ist so banal wie offensichtlich. Die hohen Preise für fossile Energien werden die Energiewende quasi von ganz alleine voran treiben. Regenerative Energie sind heute schon die preiswerteste Energie am Markt mit den höchsten Gewinnmargen. Investitionen werden also ganz automatisch in diese Richtung gehen.
Fossile Energien werden als Übergangstechnik bleiben, aber eben deutlich schneller substituiert werden als bislang. Das wird sicher ein paar harte Jahre bedeuten, aber dann wird D besser da stehen als jemals vorher. Wir hätten das natürlich auch viel früher und viel sanfter haben können, aber natürlich nicht mit eine Atom-CDU und einer Kohle-SPD an der Spitze der Regierung. Jetzt haben wir ja endliche eine Gelb-Grüne-Regierung, die das wuppen kann. :)

twsued 14.09.2022 10:06

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1680589)
Die Antwort ist so banal wie offensichtlich. Die hohen Preise für fossile Energien werden die Energiewende quasi von ganz alleine voran treiben. Regenerative Energie sind heute schon die preiswerteste Energie am Markt mit den höchsten Gewinnmargen. Investitionen werden also ganz automatisch in diese Richtung gehen.
Fossile Energien werden als Übergangstechnik bleiben, aber eben deutlich schneller substituiert werden als bislang. Das wird sicher ein paar harte Jahre bedeuten, aber dann wird D besser da stehen als jemals vorher. Wir hätten das natürlich auch viel früher und viel sanfter haben können, aber natürlich nicht mit eine Atom-CDU und einer Kohle-SPD an der Spitze der Regierung. Jetzt haben wir ja endliche eine Gelb-Grüne-Regierung, die das wuppen kann. :)

Darf ich fragen, was Du beruflich machst?

qbz 14.09.2022 10:09

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1680589)
Die Antwort ist so banal wie offensichtlich. Die hohen Preise für fossile Energien werden die Energiewende quasi von ganz alleine voran treiben.
......

Und die sozialen Aspekte?
Eine Bekannte aus Berlin hat z.B. 1100.- Rente und jetzt neu einen Stromabschlag von bisher 51.- auf 125.- bekommen, 245 % Erhöhung (ein grüner Stromanbieter). Muss sie mit 75 wieder als Säuglingschwester (Beruf) arbeiten oder putzen gehen?

Bockwuchst 14.09.2022 10:20

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680597)
Und die sozialen Aspekte?
Eine Bekannte aus Berlin hat z.B. 1100.- Rente und jetzt neu einen Stromabschlag von bisher 51.- auf 125.- bekommen, 245 % Erhöhung (ein grüner Stromanbieter). Muss sie mit 75 wieder als Säuglingschwester (Beruf) arbeiten oder putzen gehen?

Das ist ein Strohmann-Argument. Natürlich muss dieses Problem gelöst werden, aber es ist kein Problem der Energie-Wende sondern ein Problem hoher Gaspreise.

keko# 14.09.2022 10:28

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1680589)
....
Fossile Energien werden als Übergangstechnik bleiben, aber eben deutlich schneller substituiert werden als bislang. Das wird sicher ein paar harte Jahre bedeuten, aber dann wird D besser da stehen als jemals vorher. .

Ja, das was du beschreibst ist längst hinlänglich bekannt. Entscheidend ist halt "ein paar harte Jahre" und dabei geht es nicht darum, ob ich Hans Wurst mal nicht in Urlaub fahren kann oder mich einschränken muss, weil die Preise steigen. Es geht darum, ob Unternehmen schließen oder abwandern, denn die warten nicht "ein paar Jahre". Und wenn dem so ist, werden wir kein gutes Beispiel für andere Länder sein, sondern schlechter dastehen als je zuvor.

qbz 14.09.2022 10:33

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1680600)
Das ist ein Strohmann-Argument. Natürlich muss dieses Problem gelöst werden, aber es ist kein Problem der Energie-Wende sondern ein Problem hoher Gaspreise.

Ich habe Nepumuk gefragt, der hohe Preise für fossile Energie als automatischer Motor der Energiewende postuliert hat ("Die hohen Preise für fossile Energien werden die Energiewende quasi von ganz alleine voran treiben.").

Wie wird das Problem des sozialen Aspektes konkret gelöst. Das war meine Frage, On-Topic in diesem Thread. Was sagt die Regierung meiner Bekannten zur 245 % Stromerhöhung von 51.- auf 125.- (grüner Stromanbieter) mit 1100.- Rente in Berlin, die bisher schon Strom gespart hat (also kein Einsparotential mehr hat.), oder was schlägt Ihr konkret vor? (Bitte nicht, das wird schon gelöst, als Antwort :) )

Mitsuha 14.09.2022 10:41

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680604)
Wie wird das Problem des sozialen Aspektes konkret gelöst. Das war meine Frage, On-Topic in diesem Thread. Was sagt die Regierung meiner Bekannten zur 245 % Stromerhöhung von 51.- auf 125.- (grüner Stromanbieter) mit 1100.- Rente in Berlin, die bisher schon Strom gespart hat (also kein Einsparotential mehr hat.), oder was schlägt Ihr konkret vor? (Bitte nicht, das wird schon gelöst, als Antwort :) )

Da muss ich schon einmal fragen: wieviel Strom verbraucht die gute Frau denn?
Ich habe mal bei meinem Stromanbieter (Naturstrom) Berlin als PLZ angegeben und eine Person im Haushalt. Da komme ich auf ca. 90€ Abschlag im Monat. Um auf die 125€ zu kommen, müsste sie über 2000kWh brauchen, was völlig absurd ist. Wir sind zu dritt hier (Mama, Papa, Kleinkind) mit überwiegend Home Office und selbst wir haben nur etwas mehr als 1300kWh im letzten Abrechnungsjahr an Verbrauch gehabt.

Also, wie kommt diese hohe Abschlagszahlung zustande?

qbz 14.09.2022 10:46

Zitat:

Zitat von Mitsuha (Beitrag 1680606)
Also, wie kommt diese hohe Abschlagszahlung zustande?

Das habe ich nicht nachgefragt. Die bisherige Abschlagszahlung war 51.- Euro, jetzt neu 125.- Ich werde mal nachfragen bei Gelegenheit.

Bockwuchst 14.09.2022 10:47

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680604)
Ich habe Nepumuk gefragt, der hohe Preise für fossile Energie als automatischer Motor der Energiewende postuliert hat ("Die hohen Preise für fossile Energien werden die Energiewende quasi von ganz alleine voran treiben.").

Wie wird das Problem des sozialen Aspektes konkret gelöst. Das war meine Frage, On-Topic in diesem Thread. Was sagt die Regierung meiner Bekannten zur 245 % Stromerhöhung von 51.- auf 125.- (grüner Stromanbieter) mit 1100.- Rente in Berlin, die bisher schon Strom gespart hat (also kein Einsparotential mehr hat.), oder was schlägt Ihr konkret vor? (Bitte nicht, das wird schon gelöst, als Antwort :) )

Ich sage nur, dass du hier 2 Dinge vermischst. Du nennst die hohe Stromrechnung deiner Bekannten und unterstellst das als Folge der Energiewende. Das stimmt aber einfach nicht. Das Gegenteil ist wahr. Je mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen tueren Strom aus Gaskraftwerken ersetzen kann, desto billiger wird der Strom.

Nepumuk 14.09.2022 10:51

Zitat:

Zitat von twsued (Beitrag 1680594)
Darf ich fragen, was Du beruflich machst?

Fragen darfst Du. Da ich aber nicht wüsste, was das zur Sache beitragen soll, erspare ich uns eine Off-topic Antwort.

tridinski 14.09.2022 10:54

Die Gaspreise an der Börse sind in den letzten 2-3 Wochen schon ziemlich stark zurückgekommen von den heftigen Ausschlägen zuvor

Eine wichtige Komponente in der Preisbildung sind ja die Erwartungen der weiteren Entwicklung. Diese werden aktuell maßgeblich beeinflusst vom erwarteten Eingriff der Politik in den Gasmarkt, vgl. zB hier

Langfristig kommt der Preis nicht so weit runter wie er könnten indem wir an NS2 oder anderen Fehlentscheidungen der Vergangenheit festhalten, Atom zB, sondern einzig durch die konsequente Nutzung von erneuerbaren Energien. Je früher und je konsequenter desto besser. damit lösen sich drei Probleme auf einmal:
- Preise
- Klima
- Geostrategie/Abh. von Lieferanten

Nepumuk 14.09.2022 10:58

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1680604)
Wie wird das Problem des sozialen Aspektes konkret gelöst. Das war meine Frage, On-Topic in diesem Thread. Was sagt die Regierung meiner Bekannten zur 245 % Stromerhöhung von 51.- auf 125.- (grüner Stromanbieter) mit 1100.- Rente in Berlin, die bisher schon Strom gespart hat (also kein Einsparotential mehr hat.), oder was schlägt Ihr konkret vor? (Bitte nicht, das wird schon gelöst, als Antwort :) )

Ja, ein solches Argument kommt gerne angebracht, um die Energiewende in Misskredit zu bringen. Das eine hat nur mit dem anderen nichts zu tun. Die Kosten steigen gerade so stark, weil keine Energiewende da ist. Zumal ich stark bezweifele, dass es diesen Fall überhaupt gibt. 51€ Abschlag pro Monat macht 612€ pro Jahr; bei 30Ct/kWh sind das 2040kWh pro Jahr Verbrauch für diese angebliche Rentnerin, die nichts mehr sparen kann? Nur zum Vergleich - wir hatten letztes Jahr 2800 kWh mit 3 Personen im EFH. Das ist ein Märchen, die angeblich 245% Erhöhung dürften genauso ein Märchen sein.

Aber um deine Frage zu beantworten, was tut die Regierung um soziale Härten abzufedern: (1) Erhöhung des Mindestlohnes. (2) Einführung Bürgergeld. (3) Entlastungspaket 1. (4) Entlastungspaket 2. (5) Entlastungspaket 5. (6) Rentenerhöhung usw. hab bestimmt noch was vergessen.

Stefan 14.09.2022 11:13

Zitat:

Zitat von Bockwuchst (Beitrag 1680611)
..Das Gegenteil ist wahr. Je mehr Strom aus erneuerbaren Energiequellen tueren Strom aus Gaskraftwerken ersetzen kann, desto billiger wird der Strom.

Unser Stromanbieter hat uns kürzlich mitgeteilt: "Grundversorgte Kundinnen und Kunden der BKW zahlen im Jahr 2023 gleich viel für die Energie und die Netznutzung der BKW wie 2022." Grund dafür ist, dass der Strom überwiegend aus BKW-Kraftwerken kommt. In der Vergangenheit war der BKW-Strom teils aber auch über dem Preis anderer Anbieter, weil die Anbieter ohne Kraftwerke auf dem Markt günstigeren Strom eingekauft haben. (BKW hat zwei EE-Tarife)

qbz 14.09.2022 11:31

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1680617)
....
Aber um deine Frage zu beantworten, was tut die Regierung um soziale Härten abzufedern: (1) Erhöhung des Mindestlohnes. (2) Einführung Bürgergeld. (3) Entlastungspaket 1. (4) Entlastungspaket 2. (5) Entlastungspaket 5. (6) Rentenerhöhung usw. hab bestimmt noch was vergessen.

Die Erhöhung des Mindestlohnes wurde schon im Koalitionsvertrag 2021 vereinbart und ist bisher meines Wissens nicht speziell angepasst worden wegen der Energiepreissteigerungen. Ausserdem ist der von der Ampel vereinbarte bis 2024 sukzessiv steigende Mindestlohn immer noch zu niedrig für eine Mindestrente.

Die Rentenerhöhung findet automatisch nach einer Formel statt auf Basis der durchschnittlichen Lohnentwicklung, per Gesetz, das schon vor der Ampel bestand. Was die Ampel beschlossen hat, ist, dass der sog. Nachholfaktor wieder eingeführt wird, was die Erhöhung wieder entsprechend mindert.

Schwarzfahrer 14.09.2022 11:45

Zitat:

Zitat von Mitsuha (Beitrag 1680606)
Da muss ich schon einmal fragen: wieviel Strom verbraucht die gute Frau denn?
Ich habe mal bei meinem Stromanbieter (Naturstrom) Berlin als PLZ angegeben und eine Person im Haushalt. Da komme ich auf ca. 90€ Abschlag im Monat. Um auf die 125€ zu kommen, müsste sie über 2000kWh brauchen, was völlig absurd ist. Wir sind zu dritt hier (Mama, Papa, Kleinkind) mit überwiegend Home Office und selbst wir haben nur etwas mehr als 1300kWh im letzten Abrechnungsjahr an Verbrauch gehabt.

Also, wie kommt diese hohe Abschlagszahlung zustande?

Die Abschlagszahlungen wurden von einigen Anbietern "prophylaktisch" überproportional angehoben, der Faktor ist nicht unüblich. Ohne Kenntnis der Lebensumstände kann man allerdings den Stromverbrauch dahinter schwer beurteilen. In einer Zweizimmerwohnung wäre das tatsächlich sehr hoher Stromverbrauch; in einem (wenn auch kleinen) Einfamilienhaus, oder wenn man Warmwasser mit einem elektrischen Boiler macht (hatten wir zur Miete jahrelang) kommt das ganz schnell zusammen. Wenn sie z.B. nur alte Geräte hat, und sich keine neuen leisten kann, kommen schnell mehrere 100 kWh zusätzlich im Jahr zusammen. Aber Deine 1300 kWh z dritt klingt schon sehr niedrig - Mietwohnung, kein Einfamilienhaus, vermute ich.


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