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MattF 29.01.2025 10:46

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770837)
Rad ist ein gutes Stichwort: Das würde auch 30 für alle Radfahrer inkl. Triathleten bedeuten.


Nein, generelle Tempolimits gelten nicht für Radler.
Z.b. auch jetzt die 50 km/h in Städten gelten nicht für Radler, wenn ein Schild da steht allerdings schon.

:Huhu:

https://utopia.de/ratgeber/gilt-das-...ahrrad_523069/


Grund ist §3 STVO

(3) Die zulässige Höchstgeschwindigkeit beträgt auch unter günstigsten Umständen

1.
innerhalb geschlossener Ortschaften für alle Kraftfahrzeuge 50 km/h,


Den Grund findet sicher jeder selbst :cool:

Siebenschwein 29.01.2025 10:50

Um mal wieder etwas ernsthafte Argumente in die Diskussion zu bringen:
Zürich hat vor nicht allzu langer Zeit per Bürgerabstimmung beschlossen, Tempo 30 flächendeckend einzuführen.

Was man nicht bedacht oder verdrängt hatte: der ÖV, vor allem die Busse, werden auch ausgebremst. Was erstmal nicht so schlimm klingt, aber es verlangt in der Realität
a) Investittionen in den Fuhrpark, falls man den gleichen Takt beibehalten will. Es sind halt dann mehr Fahrzeuge auf der Route unterwegs.
b) Kosten für zusätzliches Personal. Das man derzeit schon nicht findet. Ganz banal wird das wohl nicht.

Alles in allem wohl ca. 20 Millionen pro Jahr an Kosten. Gut, das kann man einer Stadt wie Zürich sicher zumuten (da verrechnet man sich, zum Glück zu den eigenen Gunsten, beim Budget auch mal um 400 Mio. Passt schon). Aber man sollte so ehrlich sein, dass man eben nicht nur selektiv den Individualverkehr ausbremsen kann.

Klugschnacker 29.01.2025 10:54

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770837)
Würdet ihr euch dann auch flächendeckend an die 30 halten oder müsste man als Autofahrer damit rechnen, dass man links und rechts von deutlich schnelleren Radfahrern überholt wird?

Bei vorgeschriebenen 30 km/h fahren die meisten wohl etwas schneller, also mit vielleicht 35 km/h. Dasselbe gilt für "Tempo 50", wo auch eher mit 55-60 km/h gefahren wird. Fast jeder muss vor einem Blitzer etwas abbremsen.

Gerade im Bereich von Ampelkreuzungen wird das zulässige Tempo gerne überschritten, um noch bei grün über die Ampel zu kommen. Hier kommt es häufig zu tödlichen Unfällen mit Radfahrern oder Fußgängern. Einen solchen Zusammenprall überlebt man in der Regel nicht.

In der Praxis wird man daher kaum Autos mit dem Rad überholen, selbst wenn 30 km/h als Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben sind. Eher wird man von zu schnell fahrenden Autos überholt, bei gleichzeitiger Missachtung des seitlichen Mindestabstands und im Gegenverkehr. Das ist normaler Radleralltag.

keko# 29.01.2025 11:06

Zitat:

Zitat von sabine-g (Beitrag 1770832)
Ausnahmen machen Limits wässrig.
Generelle Limits (ohne zeitliche Beschränkungen) sind für alle einfach zu kapieren.
Man setzt sich ins Auto und weiß genau: Ich bin in der Stadt, da gilt 30, überall, immer, fertig.....

Na, dann bin ich ja fein raus. Ich bin sowieso meistens mit dem Moped in Stuttgart unterwegs. Ein kurzer Griff am Gasgriff und das Ich-fahre-super-korrekt-29-Problem verschwindet im Rückspielgel. :Cheese:

Matthias75 29.01.2025 11:16

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1770839)
Nein, generelle Tempolimits gelten nicht für Radler.
Z.b. auch jetzt die 50 km/h in Städten gelten nicht für Radler, wenn ein Schild da steht allerdings schon.

...


Den Grund findet sicher jeder selbst :cool:

Danke! ich vermute, dass bei der Erstellung der STVO, wie man ja auch an anderen Stellen sieht, andere Verkehrsteilnehmer als Kraftfahrzeuge nur eine untergeordnete Rolle gespielt haben und man sich auch nicht vorstellen konnte, dass mal über allgemeine Tempolimits in Bereichen diskutiert wird, die der durchschnittliche Radfahrer problemlos erreichen kann. Insofern vermute ich, dass entsprechende Passagen langfristig angepasst werden. Alles andere wäre aus meiner Sicht unsinnig. Wieso sollen einzelne Verkehrsteilnehmer schneller fahren dürfen als ein allgemeines Tempolimit.

Ein Zusammenstoß eines Fußgängers mit eine Radfahrer dürfte zwar weniger gefährlich sein, als mit einem Auto, unverletzt wird er aber auch nicht rauskommen.


Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770841)
Bei vorgeschriebenen 30 km/h fahren die meisten wohl etwas schneller, also mit vielleicht 35 km/h. Dasselbe gilt für "Tempo 50", wo auch eher mit 55-60 km/h gefahren wird. Fast jeder muss vor einem Blitzer etwas abbremsen.

Gerade im Bereich von Ampelkreuzungen wird das zulässige Tempo gerne überschritten, um noch bei grün über die Ampel zu kommen. Hier kommt es häufig zu tödlichen Unfällen mit Radfahrern oder Fußgängern. Einen solchen Zusammenprall überlebt man in der Regel nicht.

In der Praxis wird man daher kaum Autos mit dem Rad überholen, selbst wenn 30 km/h als Höchstgeschwindigkeit vorgeschrieben sind. Eher wird man von zu schnell fahrenden Autos überholt, bei gleichzeitiger Missachtung des seitlichen Mindestabstands und im Gegenverkehr. Das ist normaler Radleralltag.

Das mag sein, beantwortet aber meine Frage nicht. :Huhu: Passt du die Geschwindigkeit an, wenn in einer Ortschaft 30 vorgegeben sind?

Nebenbei sind die 30 auf dem Tacho häufig realistische 25-27 (Vergleich mit den stationären Smilie-Gschwindigkeitsanzeigen und Garmin), 35 also realistische 30, während der durchschnittliche Radfahrer GPS-genau unterwegs ist.

Meine Erfahrung ist, dass sich viele Radfahrer gerade in stockendem Verkehr gerne durchschlängeln und auch gerne mal zum großen Überholen ansetzen. Wenn sich Autofahrer z.B. aufgrund eines bekannten Blitzers oder anderen Gründen haargenau an die 30 halten, hängen ihnen relativ schnell auch Radfahrer im Kofferraum.

Mit dem Finger auf die anderen Verkehrsteilnehmer zeigen, bringt aber wenig. Als wechselweiser Auto- und Radfahrer sehe ich genauso viele Radfahrer wie Autofahrer, die für sich eine sehr weite Auslegung der STVO in Anspruch nehmen.

Die Frage war eben: Wenn die Regeln für alle gelten, halten sich auch die Radfahrer daran? Da wir hier eben viele sehr schnelle Radfahrer haben, aus meiner Sicht eine nicht unberechtigte Frage.

M.

Klugschnacker 29.01.2025 11:19

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1770844)
Na, dann bin ich ja fein raus. Ich bin sowieso meistens mit dem Moped in Stuttgart unterwegs. Ein kurzer Griff am Gasgriff und das Ich-fahre-super-korrekt-29-Problem verschwindet im Rückspielgel. :Cheese:

In Freiburg gilt auf den meisten Straßen Tempo 30, was ich unterstütze. Darum fahre ich dort auch möglichst genau 30. Wir haben hier viele Blitzer, sodass man wirklich entspannter fährt, wenn man sich an die Regeln hält.

Was total nervt: Wenn man bei 30 km/h einen Zeitgenossen im Rückspiegel hat, der einen totalen Koller bekommt und bei nächster Gelegenheit mit aufheulendem Motor kopfschüttelnd einen Zwischensprint hinlegt, selbst wenn unter dem Tempo-30-Schild der Zusatz "Altenheim" oder "Schule" angebracht ist – um dann an der nächsten Ampel genau vor einem zu stehen.

keko# 29.01.2025 12:19

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770846)
In Freiburg gilt auf den meisten Straßen Tempo 30, was ich unterstütze. Darum fahre ich dort auch möglichst genau 30. Wir haben hier viele Blitzer, sodass man wirklich entspannter fährt, wenn man sich an die Regeln hält.

Was total nervt: Wenn man bei 30 km/h einen Zeitgenossen im Rückspiegel hat, der einen totalen Koller bekommt und bei nächster Gelegenheit mit aufheulendem Motor kopfschüttelnd einen Zwischensprint hinlegt, selbst wenn unter dem Tempo-30-Schild der Zusatz "Altenheim" oder "Schule" angebracht ist – um dann an der nächsten Ampel genau vor einem zu stehen.

Damit keine Missverständnisse aufkommen: nötigen tue ich niemanden. Manchmal habe ich den Eindruck, es wird provozierend knapp unter 30 oder 40 gefahren. Weniger als 30 oder 40 ist einfach brutal langsam, wenn die Straße frei und/oder mehrspurig ist. Wenn man mitten in der Stadt wohnt und diese Annehmlichkeiten genießt, muss man auch einen gewissen Geräuschpegel ertragen. Würde ich aufs Land ziehen, kann ich auch nicht erwarten, dass alle 8 Minuten ein Stadtbus am Eck steht, so wie das bei mir der Fall ist.

Hier in der Straße ist eine Schule für Behinderte und ein Kindergarten. Es gibt einen Abschnitt mit 20 km/h. Selbstverständlich schleiche ich hier herum. Das finde ich auch i.O.

welfe 29.01.2025 12:20

Bei uns ist innerorts schon vielfach 30, nur interessiert das den Durchschnittsautofahrer überhaupt nicht. Er nimmt ein entsprechendes Schild höchstens zum Anlass, noch mal so richtig den Motor aufheulen zu lassen und einen Sprint hinzulegen - bis zur nächsten Kurve oder Ampel. Andere Verkehrsteilnehmer fungieren da eher unter der Rubrik Kollateralschaden, sollen sie halt woanders fahren.
Wenn ich, was selten vorkommt, mit dem Auto fahre und mich brav an die 30 halte, werde ich angehupt und in einem lebensgefährlichen Manöver überholt, gerne auch mit entsprechenden Titulaturen der (meist) Beifahrerin...
Mit dem Rad schaffe ich nicht mal außerhalb der Stadt 30km/h, von daher ist das innerorts nicht mein Problem. "Durchschlängeln" kenne ich nur von Motorradfahrern und E-Scootern, wenn letztere nicht gleich auf dem Fußweg bleiben.

Ich wäre für ein generelles Tempo30-Limit innerorts. Schneller ist man meistens sowieso nicht und vielleicht erweisen sich dann die dämlichen Ampelsprints als das, was sie sind: gefährlich und sinnlos.

Klugschnacker 29.01.2025 12:29

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770845)
Meine Erfahrung ist, dass sich viele Radfahrer gerade in stockendem Verkehr gerne durchschlängeln und auch gerne mal zum großen Überholen ansetzen. Die Frage war eben: Wenn die Regeln für alle gelten, halten sich auch die Radfahrer daran? Da wir hier eben viele sehr schnelle Radfahrer haben, aus meiner Sicht eine nicht unberechtigte Frage.

Gilt denn für Radfahrer ein generelles Überholverbot bei stockendem Verkehr?

Klugschnacker 29.01.2025 12:34

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1770853)
Wenn man mitten in der Stadt wohnt und diese Annehmlichkeiten genießt, muss man auch einen gewissen Geräuschpegel ertragen.

Folglich wären die Grenzwerte für Verkehrslärm in der Stadt anders festzusetzen als auf dem Land?

Weil, wer in der Stadt an einer verkehrsreichen Straße wohnt, ja selbst schuld ist und hinnehmen muss, dass jene, die lieber im Grünen wohnen, da zügig durchfahren wollen?

Meik 29.01.2025 12:44

Statt der ganzen Regeln einfach die niederländische Variante. Drempel da wo langsam gefahren werde soll, die großen Durchgangsstraßen frei halten.

Ist ja auch nicht so als wenn es auf dem Land und in Kleinstädten keinen Verkehrslärm gäbe. Aber da wäre es sinniger erstmal die ganzen "Sport"-Abgasanlagen aus dem Verkehr zu ziehen, die Kandidaten nerven viel mehr als der normale Durchgangsverkehr.

Man hätte noch viel mehr Lenkungsmöglichkeit. Kostenlos parken für alles was Smart oder kleiner ist, parken teurer machen als ÖPNV, zur Abwechslung mal vernünftige Radwege, Ampelschaltungen die konsequenter ÖPNV und Fahrradverkehr begünstigen und nicht nur alles aufhalten, ...

Matthias75 29.01.2025 12:47

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770857)
Gilt denn für Radfahrer ein generelles Überholverbot bei stockendem Verkehr?

Nein, aber natürlich sind auch Radfahrer an die STVO gebunden, die einige Einschränkungen zum Thema Überholen gibt. Daran halten sich aus meiner Erfahrung viele Rennradfahrer nicht. ist aber egal, es geht nicht darum, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern insgesamt ein friedliches und möglichst sicheres Miteinander im Straßenverkehr zu erreichen.

M.

(meine Frage hat immer noch keiner beantwortet.:Huhu: )

Schwarzfahrer 29.01.2025 12:51

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1770811)
In meinen Augen ist jeder einzelne Verkehrstote genauso furchtbar und überflüssig wie jedes einzelne Attentat, das von Menschen mit Migrationshintergrund ausgeführt wird.
Wo ist aber der öffentliche Aufstand, die panikartig eingebrachten Gesetzesänderungen und Bundestagsanträge gegen den Autoverkehr?
Wird hier mit zweierlei Maß gemessen?

Also ich sehe schon einen Unterschied zwischen Unfalltoten und Opfer von Mordanschlägen - zumindest in einem Land, in dem letzteres lange Zeit eine Randerscheinung war. Wenn die Häufigkeit sich annähert, dann werden Mordanschläge auch zum normalen Lebensrisiko - ich hoffe, das nicht erleben zu müssen.

Übrigens, wenn wir jeden nicht natürlichen Todesfall als eins zu viel ansehen, wo bleibt der Aufschrei wegen der häuslichen Unfälle, deren Zahl die der Verkehrstoten um Faktor 5 übersteigt, und im Gegensatz zur etwa stagnierenden Zahl von Verkehrstoten sogar seit Jahren ständig zunimmt? Wäre da nicht ein gewaltigerer Hebel, Menschenleben zu retten/zu verlängern? Und wo zieht man die Grenze zwischen angemessenen Maßnahmen zum Schutz anderer, und den überzogenen Eingriffen in die Selbstbestimmung? Ist sicher je nach Thema sehr unterschiedlich zu bewerten.

MattF 29.01.2025 12:52

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770845)
Insofern vermute ich, dass entsprechende Passagen langfristig angepasst werden.

Glaub ich nicht. Pedelecs bei 25 km/h abgeregelt. Praktisch keiner kommt auf die Idee, dass Radler schneller sein könnten.

Dass es die 0.1% Rennradfahrer gibt, die schneller fahren, da hoffe ich mal wir werden übersehen :liebe053:

keko# 29.01.2025 12:54

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770859)
Folglich wären die Grenzwerte für Verkehrslärm in der Stadt anders festzusetzen als auf dem Land?

Weil, wer in der Stadt an einer verkehrsreichen Straße wohnt, ja selbst schuld ist und hinnehmen muss, dass jene, die lieber im Grünen wohnen, da zügig durchfahren wollen?

Natürlich sollte man versuchen, Lärm zu minimieren. Lärm kann zu einem gesundheitlichen Problem werden. Man muss aber auch bedenken, dass Straßenverkehr einen Nutzen hat und dass eben 30 nicht bloß 50-20 ist.

Mir geht es auch nur um das "generell". Z.B. in einer großen Stadt wie Stuttgart. Der Sinn erschließt sich mir nicht.

Aber um deine Frage zu beantworten: ja, wohnt man mitten in der Stadt, muss man mit einem gewissen Geräuschpegel leben, ansonsten muss man umziehen. Man kann nicht die Ruhe wie in Kleinobergreutelbach erwarten.

Schwarzfahrer 29.01.2025 12:58

Zitat:

Zitat von Meik (Beitrag 1770861)
Statt der ganzen Regeln einfach die niederländische Variante. Drempel da wo langsam gefahren werde soll, die großen Durchgangsstraßen frei halten.

Ist ja auch nicht so als wenn es auf dem Land und in Kleinstädten keinen Verkehrslärm gäbe. Aber da wäre es sinniger erstmal die ganzen "Sport"-Abgasanlagen aus dem Verkehr zu ziehen, die Kandidaten nerven viel mehr als der normale Durchgangsverkehr.

Man hätte noch viel mehr Lenkungsmöglichkeit. Kostenlos parken für alles was Smart oder kleiner ist, parken teurer machen als ÖPNV, zur Abwechslung mal vernünftige Radwege, Ampelschaltungen die konsequenter ÖPNV und Fahrradverkehr begünstigen und nicht nur alles aufhalten, ...

Ja, differenzieren, an Gegebenheiten adaptieren, gezielt verbessern...klingt alles sehr vernünftig, aber leider auch komplizierter, als ein plakativer Tempolimit-Aufruf, passt nicht so gut in die heutige politische Kultur der einfachen Universallösungen :(.

Zu den "Sport-Abgasanlagen": Ich frage mich immer wieder, wieso man nicht zumindest bei den 2-Takter-Mofas ein Schlussstrich ziehen kann - dafür gibt es wirklich bezahlbare und funktional glechwertige Elektro-Lösungen. Hier hätte sogar ich ein Verbot schon lange für akzeptabel gehalten, z.B. mit Übergangszeit von 2010 bis 2020. Der Gewinn im Bereich Verkehrslärm und Emissionen wäre sicher von vielen gewürdigt.

Schwarzfahrer 29.01.2025 13:10

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770837)
Würdet ihr euch dann auch flächendeckend an die 30 halten oder müsste man als Autofahrer damit rechnen, dass man links und rechts von deutlich schnelleren Radfahrern überholt wird?.

Wer von den Autofahrer fordert, sich flächendeckend an Tempo 30 zu halten, kann/sollte eigentlich auch mit dem Rad nicht schneller als die Autos fahren. Fahrräder sind in meinen Augen weitgehend gleichberechtigte Fahrzeuge zu Autos, also gleiche Rechte, aber auch gleiche Pflichten.

Ich bin nicht ganz so schnell, inzwischen eher seltener über 30 km/h in der Ebene unterwegs, aber natürlich macht es schon gelegentlich Spaß, in der Ortseinfahrt das Überwachungsschild mit dem Smiley zu einem traurigen Smiley zu provozieren, indem man die 30 um ein paar km/h überschreitet. Das ist dann halt ein Spiel, das man gelegentlich, und wenn allein auf der Straße, mal machen kann. Aber generell hat man dann als Radler auch im Verkehr mitzuschwimmen.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770857)
Gilt denn für Radfahrer ein generelles Überholverbot bei stockendem Verkehr?

Jein. Soweit ich weiß, darf man als Radler z.B. an der Ampel seitlich neben den Autos vorsichtig vorfahren, solange diese stehen. Sobald die Schlange rollt, dann eben nicht mehr. Ich fnde es auch gefährlich, zwischen rollenden Autos zu schlängeln, ich kann nicht erwarten, daß Autofahrer damit rechnen, und nicht mal einfach zur Seite ziehen oder gar eine Tür öffnen...

Das Problem hatte ich nur einmal richtig nervig: B3 von Darmstadt nach Süden, 2-Spurig, mit Radweg als Seitenstreifen, leicht bergab. Da rollt man ca. 6 km mit Tempo 35 - 40 normal neben den Autos, die mit 100 langfahren. Es war aber Stau, und die Autos zogen, um die Rettungsgasse freizulassen, auf die Standspur (kaum einer nimmt es als Radweg wahr). Da bin ich dann auch zwischen den Autos (0 - 10 km/h) langsam mit max. 20 nach vorne geschlängelt. Die Geduld, bei den Autos zu bleiben, war für 4 km Restweg nicht da. Es war aber stressig.

Klugschnacker 29.01.2025 13:18

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1770865)
Aber um deine Frage zu beantworten: ja, wohnt man mitten in der Stadt, muss man mit einem gewissen Geräuschpegel leben, ansonsten muss man umziehen. Man kann nicht die Ruhe wie in Kleinobergreutelbach erwarten.

Aber die Kleinobergreutelbacher können erwarten, mit ihrem Auto möglichst zackig in die Stadt und wieder raus zu fahren?

keko# 29.01.2025 13:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770873)
Aber die Kleinobergreutelbacher können erwarten, mit ihrem Auto möglichst zackig in die Stadt und wieder raus zu fahren?

Und die Kleinobergreutelbacher müssen hinnehmen, wenn die Städter am Sonntag durch ihr Dörfer fahren, weil sie denken, ins Grüne zu müssen? ;-)

Mal übertrieben, um meinen Standpunkt zu erklären: wohnst du an einer viel befahrenen Kreuzung, weil die Wohnung günstig ist, in der Nachbarschaft der REWE und der Arzt ist, kannst du nicht erwarten, dass die Kreuzung verkehrsberuhigt wird.

Klugschnacker 29.01.2025 13:24

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770870)
... ich kann [als Radfahrer] nicht erwarten, daß Autofahrer damit rechnen, und nicht mal einfach zur Seite ziehen ...

Ein Autofahrer darf "einfach mal zur Seite ziehen", Deiner Meinung nach?

Klugschnacker 29.01.2025 13:28

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1770876)
Mal übertrieben, um meinen Standpunkt zu erklären: wohnst du an einer viel befahrenen Kreuzung, weil die Wohnung günstig ist, in der Nachbarschaft der REWE und der Arzt ist, kannst du nicht erwarten, dass die Kreuzung verkehrsberuhigt wird.

Mal ganz ohne Übertreibung: An den verkehrsreichen Straßen und Kreuzungen wohnen überwiegend ärmere Menschen, die bei der Wahl ihres Wohnraums wenig Spielräume haben.

Die Mehrheit dieser Gruppe in den Städten hat überhaupt kein Auto. Hingegen geht der Trend bei den besser Verdienenden in Deutschland eindeutig zum Zweit-oder Drittauto.

Lasten und Nutzen des Straßenverkehrs sind ungerecht verteilt. Etwas Rücksichtnahme bei den Verkehrsregeln ist mehr als angebracht.

Harm 29.01.2025 13:30

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1770870)
Wer von den Autofahrer fordert, sich flächendeckend an Tempo 30 zu halten, kann/sollte eigentlich auch mit dem Rad nicht schneller als die Autos fahren. Fahrräder sind in meinen Augen weitgehend gleichberechtigte Fahrzeuge zu Autos, also gleiche Rechte, aber auch gleiche Pflichten.

Es geht hier doch um CO 2 Ausstoß und potentielle Gefährdung, nicht um abstruse Gerechtigkeitsvorstellungen....
Ich würde dann mal sofort einfordern, daß mir für mein Fahrrad auch die gleiche Fläche zum Parken von der Stadt zur Verfügung gestellt wird wie für ein Auto.

Matthias75 29.01.2025 13:40

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1770882)
Es geht hier doch um CO 2 Ausstoß und potentielle Gefährdung, nicht um abstruse Gerechtigkeitsvorstellungen....

Und du meinst, von einem lautlosen Radfahrer, der mit 30 oder mehr unterwegs ist, geht keine Gefahr aus? Ich würde mal behaupten, der Bremsweg des Radfahrer ist, selbst wenn dieser bremsbereit ist, deutlich länger als die von Arne oben für ein Auto genannten Werte. Wenn der Radfahrer auf seinem Aerolenker verweilt, vermutlich nochmal mehr.

Wenn wir von Sicherheit sprechen, dann müssen die entsprechende Regeln auch für alle gelten. Es macht keinen Sinn, nur Autofahrer als das alleinige Risiko darzustellen und sich dann als Radfahrer zurückzulehnen und zu sagen: "Von mir geht ja keine Gefahr aus, deshalb muss es für mich keine Regeln geben."

M.

tandem65 29.01.2025 13:45

Zitat:

Zitat von MattF (Beitrag 1770839)
Den Grund findet sicher jeder selbst :cool:

Weil Triathleten durch die ausgefeilte Aerodynamik kaum Kraft benötigen sind es Laschfahrzeuge.:Lachen2: :liebe053:

Klugschnacker 29.01.2025 13:47

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770883)
Es macht keinen Sinn, nur Autofahrer als das alleinige Risiko darzustellen und sich dann als Radfahrer zurückzulehnen und zu sagen: "Von mir geht ja keine Gefahr aus, deshalb muss es für mich keine Regeln geben."

Ich überlese Deine Übertreibung im letzten Satz. :Blumen:

Hast Du mal eine Statistik zur Hand, bei der man die Unfalltoten oder Verletzten, die von Radfahrern verursacht werden, mit jenen des Autoverkehrs vergleichen kann?

tandem65 29.01.2025 13:48

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770845)
Alles andere wäre aus meiner Sicht unsinnig. Wieso sollen einzelne Verkehrsteilnehmer schneller fahren dürfen als ein allgemeines Tempolimit.

Ich denke man sollte nicht überregulieren. Dafür braucht es gewichtige Gründe die abgewogen gehören.

Harm 29.01.2025 13:59

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770883)
Und du meinst, von einem lautlosen Radfahrer, der mit 30 oder mehr unterwegs ist, geht keine Gefahr aus?

Im Vergleich zur Gefährdung von Autos kann man das in meinen Augen vernachlässigen! Schon rein statistisch durch die wesentlich höhere Anzahl von Autos gegen Radfahrern und zweitens weil ein "bremsbereiter" Fahrradfahrer aus purem Selbstschutz nur äußerst selten mit 30km/h auf ein stehendes Hindernis rauscht.

Matthias75 29.01.2025 14:31

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770886)
Ich überlese Deine Übertreibung im letzten Satz. :Blumen:

Hast Du mal eine Statistik zur Hand, bei der man die Unfalltoten oder Verletzten, die von Radfahrern verursacht werden, mit jenen des Autoverkehrs vergleichen kann?

Habe ich nicht und werde ich auch nicht raussuchen. Die bisherigen Antworten reichen mir. :Huhu:

Nebenbei: Laut dem von MattF verlinkten Artikel gelten besonders ausgezeichnete Tempolimits, wie sie aktuell in vielen Ortschaften zu finden sind, bereits jetzt auch für Radfahrer. Insofern wäre meine Frage auch ohne größere argumentative Umwege und Grundsatzdiskussionen zu beantworten gewesen.:Huhu:

M.

Schwarzfahrer 29.01.2025 14:41

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770877)
Ein Autofahrer darf "einfach mal zur Seite ziehen", Deiner Meinung nach?

Ja, innerhalb seiner Spur kann er mal eher links, mal eher rechts rollen, besonders im Stop-and-Go verkehr. Wenn ich mich durchschlängele, muß ich damit rechnen.

Schwarzfahrer 29.01.2025 14:45

Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1770882)
Es geht hier doch um CO 2 Ausstoß und potentielle Gefährdung, nicht um abstruse Gerechtigkeitsvorstellungen....

Nein, es geht bei Tempo 30 in der Stadt primär um Gefährdung schwächerer Verkehrsteilnehmer. Radfahrer gefährden Fußgänger (die z.B. von hinter einem parkenden Auto auf die Fahrbahn treten können). Der Unterschied im CO2-Ausstoß im Stadtverkehr ist marginal, weil die mittlere Geschwindigkeit sich wenig ändert. Die Standzeiten an den Ampeln und die Gangwahl haben mehr Einfluß auf den CO2-Ausstoß, als das theoretische Tempolimit.
Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1770889)
Im Vergleich zur Gefährdung von Autos kann man das in meinen Augen vernachlässigen! Schon rein statistisch durch die wesentlich höhere Anzahl von Autos gegen Radfahrern und zweitens weil ein "bremsbereiter" Fahrradfahrer aus purem Selbstschutz nur äußerst selten mit 30km/h auf ein stehendes Hindernis rauscht.

Nur weil die Zahl kleiner ist, als bei Radfahrer gegen Auto, ist es nicht irrelevant:
Zitat:

Zitat von Harm (Beitrag 1770882)
Ich würde dann mal sofort einfordern, daß mir für mein Fahrrad auch die gleiche Fläche zum Parken von der Stadt zur Verfügung gestellt wird wie für ein Auto.

Ja, es sollten immer für Fahrräder angemessene Stellplätze verfügbar sein, nicht die gleiche Fläche (das wäre Unsinn, Du bekommst für dein PKW auch einen anderen Stellplatz, als für einen Bus), sondern eine in passender Größe.

Klugschnacker 29.01.2025 14:49

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770893)
Insofern wäre meine Frage auch ohne größere argumentative Umwege und Grundsatzdiskussionen zu beantworten gewesen.

Hat denn jemand Anlass zur Deiner Unterstellung gegeben:
Es macht keinen Sinn, nur Autofahrer als das alleinige Risiko darzustellen und sich dann als Radfahrer zurückzulehnen und zu sagen: "Von mir geht ja keine Gefahr aus, deshalb muss es für mich keine Regeln geben."
Als Radfahrer halten wir uns doch die ganze Zeit an eine Vielzahl von Verkehrsregeln. Wie kommst Du zu Deiner Hypothese, die Radfahrer würden Verkehrsregeln nicht auf sich selbst beziehen?

Matthias75 29.01.2025 14:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770896)
Hat denn jemand Anlass zur Deiner Unterstellung gegeben:
Es macht keinen Sinn, nur Autofahrer als das alleinige Risiko darzustellen und sich dann als Radfahrer zurückzulehnen und zu sagen: "Von mir geht ja keine Gefahr aus, deshalb muss es für mich keine Regeln geben."
Als Radfahrer halten wir uns doch die ganze Zeit an eine Vielzahl von Verkehrsregeln. Wie kommst Du zu Deiner Hypothese, die Radfahrer würden Verkehrsregeln nicht auf sich selbst beziehen?

Ich habe mit keinem Wort geschrieben oder unterstellt, dass Radfahrer (bestehende) Regeln nicht auf sich beziehen würden. Das ist eine Unterstellung deinerseits.

ich habe lediglich für mich aus den bisherigen Kommentaren die Schlussfolgerung gezogen, dass offensichtlich die Ansicht besteht, dass neue Regeln nicht zwangsläufig auch für Radfahrer gelten müssen.

Zwei unterschiedliche Punkte und keine Unterstellung meinerseits.

M.

Wenn aber die Antwort sowieso ist: Wir halten uns an alle Verkehrsregeln, wäre die Diskussion mit einem eindeutigen "Natürlich fahre ich langsamer, wenn innerorts 30 ausgeschildert sind!" beendet gewesen. Habe ich aber nirgends gelesen.:Huhu:

Klugschnacker 29.01.2025 15:01

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770900)
Ich habe mit keinem Wort geschrieben oder unterstellt, dass Radfahrer (bestehende) Regeln nicht auf sich beziehen würden. Das ist eine Unterstellung deinerseits.

Was meinst Du dann mit "keine Regeln":

Zitat:

"Von mir geht ja keine Gefahr aus, deshalb muss es für mich keine Regeln geben."
Sollte das heißen, "keine Regeln außer allen bereits bestehenden Regeln"?

Roini 29.01.2025 15:07

Ich fahre innerorts nie schneller als 30 auch wenn ch es könnte.
Ebenso fahre ich mit dem Zeitfahrrad innerorts nicht auf dem Aerolenker um immer bremsbereit zu sein.
Zufrieden?

Als Fahrradpendler mit ca. 5.000 "Pendlerkilometern" im Jahr kann ich sagen, dass ein Tempolimit von 30 statt 50 im Ort ein deutlich entspannter fahren auf dem Rad zur Folge hat.

Matthias75 29.01.2025 15:08

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1770901)
Was meinst Du dann mit "keine Regeln":

Sollte das heißen, "keine Regeln außer allen bereits bestehennden Regeln"?

Ich beende das hier für mich. "Keine Regeln" war auf die Geschwindigkeitslimits bezogen. Und hier wurde in der Diskussion mehrfach ausgeführt, dass von Radfahrern ja keine Gefahr ausgehen würde, die eine Regulation erforderlich macht. Insofern aus meiner Sicht im Zusammenhang der Diskussion eindeutig. Führt aber hier nicht weiter. ich will mir hier auch nichts unterstellen lassen, was ich so nie gesagt habe.

M.

Klugschnacker 29.01.2025 15:14

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770904)
Ich beende das hier für mich. "Keine Regeln" war auf die Geschwindigkeitslimits bezogen.

Das kann ich ja nicht riechen. Bitte sei nicht so empfindlich. :Blumen:

Schwarzfahrer 29.01.2025 15:17

Zitat:

Zitat von Matthias75 (Beitrag 1770900)
... wäre die Diskussion mit einem eindeutigen "Natürlich fahre ich langsamer, wenn innerorts 30 ausgeschildert sind!" beendet gewesen. Habe ich aber nirgends gelesen.:Huhu:

Dann habe ich mich auch nicht eindeutig genug ausgedrückt bei
Da ich selten über 30 fahre, gilt für mich sinngemäß: wenn Tempo 20 ausgeschrieben ist (oder 15 in Fahrradstraßen), halte ich mich auch mit dem Rad dran.

keko# 29.01.2025 15:25

Zitat:

Zitat von Roini (Beitrag 1770903)
...

Als Fahrradpendler mit ca. 5.000 "Pendlerkilometern" im Jahr kann ich sagen, dass ein Tempolimit von 30 statt 50 im Ort ein deutlich entspannter fahren auf dem Rad zur Folge hat.

Natürlich ist das so. Aber ist das ein Argument?

tandem65 29.01.2025 15:50

Zitat:

Zitat von keko# (Beitrag 1770853)
Weniger als 30 oder 40 ist einfach brutal langsam, wenn die Straße frei und/oder mehrspurig ist.

Natürlich ist das so. Aber ist das ein Argument?

keko# 29.01.2025 16:05

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1770912)
Natürlich ist das so. Aber ist das ein Argument?

Ohne es zu wissen, gehe ich davon aus, dass mehr Autofahrer von einer dreispurigen Straße, auf der man 40 fahren darf, genervt sind, als durchtrainierte Triathleten, die innerorts 30 fahren, von Autofahrern, die mit 50 an ihnen vorbeifahren.


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