triathlon-szene.de |  Europas aktivstes Triathlon  Forum

triathlon-szene.de | Europas aktivstes Triathlon Forum (https://www.triathlon-szene.de/forum/index.php)
-   Politik, Religion & Gesellschaft (https://www.triathlon-szene.de/forum/forumdisplay.php?f=30)
-   -   Diebstahl und sexuelle Übergriffe an Silvester (https://www.triathlon-szene.de/forum/showthread.php?t=38113)

Tilly 20.01.2016 17:08

Klugschnacker, trotzdem habe ich so das Empfinden und ich habe auch geschrieben, das noch genug Blödsinn von Christen gemacht wird.

Es gab mal irgendwo eine Aussage eines ISAngehörigen, nicht die Frage wann in Europa überfallen wird, sondern wann.

Tilly

Klugschnacker 20.01.2016 17:12

Zitat:

Zitat von Tilly (Beitrag 1198145)
Es gab mal irgendwo eine Aussage eines ISAngehörigen, nicht die Frage wann in Europa überfallen wird, sondern wann.

Ja, das war das Videointerview von Todenhöfer mit dem IS-Typen. Und das Buch dazu.
:Blumen:

Schwarzfahrer 20.01.2016 17:34

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198138)
Die westliche, christlich geprägte Welt ist nicht so friedlich, wie sie gerne von sich annimmt.

Aber immer noch friedlicher, als die muslimische, wage ich zu behaupten. Aktuell werden auf jeden Fall viel mehr Menschen, einschließlich Muslime, von Muslimen getötet, als von Christen (Irak, Afghanistan, Jemen, Libanon, Syrien, Lybien, Pakistan, ...).

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198138)
Ich denke nicht, dass der Islamische Staat Europa islamisieren will.

Das darf Deine Meinung sein, es gibt aber auch Hinweise, daß es ein Teil der Extremisten anders sieht: 7-Punkte-Plan.

qbz 20.01.2016 18:03

ich denke, man sollte bei einem Religionsvergleich sich die historischen Zusammenhänge konkret anschauen, weshalb in manchen islamisch geprägten Staaten sich die Aufklärung und ein säkularer Staat sich bisher nicht durchgesetzt hat und weshalb in Westeuropa. Und zu schnell vergisst man bei einem abstrakten Vergleich das Land mit den weltweit meisten Muslimen, Indonesien (Präsidialdemokratie, Gewaltenteilung, Mehrparteiensystem, 2-Kammerparlament, Islam ist keine Staatsreligion) meistens.

In Westeuropa führte die ökonomische Entwicklung, wirtschaftlichen Zwänge und die Herausbildung eines Bürgertums und einer Arbeiterschaft dazu, dass der mittelalterlicher Feudalstaat (Herrschaft wird vererbt oder von Gottes Gnaden verliehen und die Bauern unterhielten mit dem 10ten die Fürsten / Könige) sich über zahllose Kriege und Revolutionen in die heutigen Staaten wandelte.

Auch in den Golfstaaten und in Saudi-Arabien, welche für das Mittelalter-Bild neben dem Iran herhalten, hätte nach dem Ende des Kolonialismus ein Modernisierungsdruck in Richtung säkulare Staaten stattgefunden, wären nicht zuerst England, danach die USA als Schutzmacht für diese Mini-Ölquellen-Scheich-Länder und die dortige Feudalherrschaft aus allseits bekannten Ölinteressen aufgetreten, und das bis heute!

Willi 20.01.2016 18:42

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1198152)
Aber immer noch friedlicher, als die muslimische, wage ich zu behaupten. Aktuell werden auf jeden Fall viel mehr Menschen, einschließlich Muslime, von Muslimen getötet, als von Christen (Irak, Afghanistan, Jemen, Libanon, Syrien, Lybien, Pakistan, ...).

Was willst Du damit aussagen?

2003 erfolgte eine völkerrechtswidrige Invasion der USA und Großbritaniens in den Irak, die Zahl der Todesopfer wird von einer amerikanischen Universität auf rund 2,5 % der irakischen Bevölkerung geschätzt. Auch die Bundeswehr geht von einer siebenstelligen Zahl von Opfern aus.

Für die Zeit der anschließenden Besetzung des Iraks durch die USA bis 2011 schätzt die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" (Friedensnobelpreisträger) die Zahl der Opfer auf weitere eine Million Menschen. In die Zeit der Besetzung fallen auch solche Handlungen wie die von Abu Ghraib, wo amerikanische Soldaten irakische Gefangene misshandelten, vergewaltigten und - oft bis zum Tod - folterten.

Ob das jetzt friedlicher oder weniger friedlich als die Aktionen des IS ist, ist mir relativ schnuppe - in beiden Fällen handelt es sich um Verbrechen.

Bernd S. 20.01.2016 18:42

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1198160)
ich denke, man sollte bei einem Religionsvergleich sich die historischen Zusammenhänge konkret anschauen, weshalb in manchen islamisch geprägten Staaten sich die Aufklärung und ein säkularer Staat sich bisher nicht durchgesetzt hat und weshalb in Westeuropa. Und zu schnell vergisst man bei einem abstrakten Vergleich das Land mit den weltweit meisten Muslimen, Indonesien (Präsidialdemokratie, Gewaltenteilung, Mehrparteiensystem, 2-Kammerparlament, Islam ist keine Staatsreligion) meistens.

In Westeuropa führte die ökonomische Entwicklung, wirtschaftlichen Zwänge und die Herausbildung eines Bürgertums und einer Arbeiterschaft dazu, dass der mittelalterlicher Feudalstaat (Herrschaft wird vererbt oder von Gottes Gnaden verliehen und die Bauern unterhielten mit dem 10ten die Fürsten / Könige) sich über zahllose Kriege und Revolutionen in die heutigen Staaten wandelte.

Auch in den Golfstaaten und in Saudi-Arabien, welche für das Mittelalter-Bild neben dem Iran herhalten, hätte nach dem Ende des Kolonialismus ein Modernisierungsdruck in Richtung säkulare Staaten stattgefunden, wären nicht zuerst England, danach die USA als Schutzmacht für diese Mini-Ölquellen-Scheich-Länder und die dortige Feudalherrschaft aus allseits bekannten Ölinteressen aufgetreten, und das bis heute!

Hier kann man echt was lernen.

Schwarzfahrer 20.01.2016 19:57

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1198160)
..., weshalb in manchen islamisch geprägten Staaten sich die Aufklärung und ein säkularer Staat sich bisher nicht durchgesetzt hat und weshalb in Westeuropa.

Auch in den Golfstaaten und in Saudi-Arabien, welche für das Mittelalter-Bild neben dem Iran herhalten, hätte nach dem Ende des Kolonialismus ein Modernisierungsdruck in Richtung säkulare Staaten stattgefunden, wären nicht zuerst England, danach die USA als Schutzmacht für diese Mini-Ölquellen-Scheich-Länder und die dortige Feudalherrschaft aus allseits bekannten Ölinteressen aufgetreten, und das bis heute!

Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA".

Ja, die Industrieländer stützen viele arabische Diktaturen, (oft aus ethisch höchst fragwürdigen Motiven), aber diese sind nicht die alleinigen Hüter eines konservativen Islams. Der arabische Frühling hat in den meisten Ländern die Fundamentalisten hochgespült auch in Ländern, wo das zuvor von (westlich gestützten) Diktaturen relativ klein gehalten wurde. Iran war auch unter dem USA-hörigen Schah religiös offener als danach, ohne USA-Einfluß. Der konservative Islam ist leider tief in den meisten islamischen Ländern verwurzelt. Indonesien ist sicher ein gutes Gegenbeispiel, hat aber offenbar wenig Vorbildwirkung.

Schwarzfahrer 20.01.2016 20:06

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1198168)
Was willst Du damit aussagen? .

Daß ich es falsch und unbegründet finde, die Gewalt, die aktuell von Muslimen auf die ganze Welt (einschließlich ihrer eigenen) gerichtet ausgeht, nicht durch einen Hinweis auf Gewalt durch Länder mit christlicher Tradition relativiert und in ihrer Bedeutung heruntergespielt werden sollte. Der Hinweis auf ein anderes Verbrechen macht das jeweils aktuell diskutierte Verbrechen weder akzeptabler, noch weniger schlimm. Und wenn man schon vergleicht, sollte man auch realistisch vergleichen, nicht pauschal.

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1198168)
Für die Zeit der anschließenden Besetzung des Iraks durch die USA bis 2011 schätzt die Organisation "Ärzte ohne Grenzen" (Friedensnobelpreisträger) die Zahl der Opfer auf weitere eine Million Menschen.

Z.B.: Der allergrößte Teil dieser Menschen wurde durch Iraker, also Moslems umgebracht, nicht von den Besatzern.

tandem65 20.01.2016 20:20

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1198190)
Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA".

Ja, die Industrieländer stützen viele arabische Diktaturen, (oft aus ethisch höchst fragwürdigen Motiven), aber diese sind nicht die alleinigen Hüter eines konservativen Islams. Der arabische Frühling hat in den meisten Ländern die Fundamentalisten hochgespült auch in Ländern, wo das zuvor von (westlich gestützten) Diktaturen relativ klein gehalten wurde. Iran war auch unter dem USA-hörigen Schah religiös offener als danach, ohne USA-Einfluß. Der konservative Islam ist leider tief in den meisten islamischen Ländern verwurzelt. Indonesien ist sicher ein gutes Gegenbeispiel, hat aber offenbar wenig Vorbildwirkung.

Vielleicht mal mit etwas Humor betrachten.

Jog 20.01.2016 20:43

Zitat:

Zitat von Willi (Beitrag 1198000)
In der gegenwärtigen Diskussion in Social Media und den Kommentarspalten der Zeitungen beobachte ich eine Pauschalisierung in Schwarz und Weiß, Gut und Böse. Aus Aktionen Einzelner in Köln folgt eine pauschale Verurteilung von Menschen, die an den Islam glauben und/oder aus den aktuellen Kriegswirren in Syrien nach Deutschland geflohen sind. Im Gegenzug ist dies eine Verharmlosung - so lange sie von "Bio-Deutschen" ausgeübt werden, werden sexualisierte Übergriffe bei uns regelmässig verharmlost, die Opfer haben mit Victim Blaming zu rechnen.

Pauschalisierung helfen niemand weiter - die Täter in Köln sind für die aktuellen Flüchtlingsströme genauso wenig repräsentativ wie die dumpfen Pegida-Schergen für Deutschland.

Das was Du Erdogan vorwirfst, kannst Du etlichen Bundestagsabgeordneten in Deutschland genauso vorwerfen. Sogar ein Norbert Geis wird in Deutschland mit Orden überhäuft. Dagegen wird die Pauschalisierung eines grundsätzlich frauenfeindlichen Islams durchaus begründet zurückgewiesen.

Unabhängig von Erdogan ist die Türkei rechtlich unverändert ein säkularisierter Staat, und nur eine Minderheit von 23 % seiner 80 Millionen Einwohner sehen sich selbst als religiöse Person. Selbst in Saudi Arabien, das sich im Grenzbereich zu einer Theokratie befindet, sieht sich ein Viertel der Bevölkerung nicht als religiös an (Quelle).

Ergo steckt hinter den Bibelzitaten mein Wunsch, diese Pauschalisierung und damit verbundene Radikalisierung zu vermeiden.

Nun muss schon der Norbert Geis, ein im Vergleich zum Staatspräsidenten Erdogan schlicht unbedeutender deutscher Politiker, herhalten, um das zu relativieren, was Erdogan aus der Türkei gerade macht. Entweder zeugt das von erschreckendem Unwissen oder schlicht von ideologischer Verblendung.

Und in Deinem ersten Absatz haben wir schon wieder die Vermischung von "deutschen" Sexualstraftaten mit dem, was der Mob in Köln, Hamburg, Stockholm etc. vollbracht hat. Sorry, ich mag hinsichtlich dieser permanente Relativiererei nicht so recht abstumpfen und kann mich daher damit immer noch nicht kommentarlos abfinden ...
UND: Es waren keine Syrer! Und das behauptet hier auch keiner! Und soweit ich das sehe und lese auch sonst wo keiner! :Huhu: Hast Du Dich da in irgendwas verrannt?

Bernd S. 20.01.2016 21:13

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1198190)
Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA". ....

Deine Beobachtungen kann ich sehr gut nachvollziehen. Wirklich bemerkenswert die Äußerungen verbliebener Kommentatoren in dem Fred, ausgerechnet in den Urdemokratien der USA und UK die Schrecknisse der islamischen Welt zu begründen und insbesondere in den USA, die uns Europäer (im Besonderen DE) alleine im letzten Jahrhundert drei Mal aus dem menschenverachtenden und größtenteils atheistischen Schlamassel gezogen haben. Es wirkt überheblich, wenn aus Deutschland die typischen Oberlehrer den USA unaufgefordert Nachhilfeunterricht in Sachen Demokratie geben wollen.
Währendessen keine der 57 islamischen Staaten bis heute auch nur eine saubere Demokratie vorzuweisen haben (und häufig gar nicht möchten), werden sie hier als demokratische Musterbeispiele angeführt. Besonders verwegen: Man findet gar immer wieder den Vergleich, nachdem "die Religionen" gleich seien.

Teile unserer Gesellschaft geben sich der eigenen Kultur gegenüber mittlerweile einem merkwürdigen Selbsthass hin, den man aus psychologischer Sicht als pathologisch bezeichnen muss.

Rälph 20.01.2016 21:22

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1198217)
Teile unserer Gesellschaft geben sich der eigenen Kultur gegenüber mittlerweile einem merkwürdigen Selbsthass hin, den man aus psychologischer Sicht als pathologisch bezeichnen muss.

Für mich der Satz des Tages!:Blumen:

Lui 20.01.2016 21:31

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1198217)
Teile unserer Gesellschaft geben sich der eigenen Kultur gegenüber mittlerweile einem merkwürdigen Selbsthass hin, den man aus psychologischer Sicht als pathologisch bezeichnen muss.

Das ist so ne Mischung aus Selbsthass gekoppelt mit Weltmoralist.

schoppenhauer 20.01.2016 21:37

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1198169)
Hier kann man echt was lernen.

Ja, von qbz kommen oft fundierte Beiträge. Aber man muss wachsam sein, er ist halt so ein unbelehrbarer Alt-Linker.... ;)

Jog 20.01.2016 21:37

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1198190)
Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA".

Ja, die Industrieländer stützen viele arabische Diktaturen, (oft aus ethisch höchst fragwürdigen Motiven), aber diese sind nicht die alleinigen Hüter eines konservativen Islams. Der arabische Frühling hat in den meisten Ländern die Fundamentalisten hochgespült auch in Ländern, wo das zuvor von (westlich gestützten) Diktaturen relativ klein gehalten wurde. Iran war auch unter dem USA-hörigen Schah religiös offener als danach, ohne USA-Einfluß. Der konservative Islam ist leider tief in den meisten islamischen Ländern verwurzelt. Indonesien ist sicher ein gutes Gegenbeispiel, hat aber offenbar wenig Vorbildwirkung.

Schwarzfahrer, ich habe gerade aufgehört meinen Post hierzu zu schreiben, steht schon alles in Deinem!

Ergänzen mag ich allenfalls:

Wir hauen uns hier jetzt schon Bibelzitate um die Ohren und verweisen darauf, daß die Bushs Christen waren!

Sagt mal, geht´s auch ein wenig kleiner ... ???

Und schaut Euch zudem auch mal den Titel diese Threads an. Fehlt nicht viel, dann wird das was was an Sylvester passiert ist, hier und unter eben genau dieser Unterschrift zum Kampf der Religionen stilisiert ...

Gibt es zu Köln etc. wirklich noch so viel zu sagen?

Die nicht ausschließlich aber in signifikanten Teilen assozialen Personen aus den Magreb-Staaten haben wir mit Nachdruck in die Schranken zu weisen. Im Zweifel ist eine Ausweisung konsequent umzusetzen. Voraussetzung hierfür sind zu schaffen. Wenn es gar nicht anders geht: Grenzen kontrollieren und nicht aus Kriegsgebieten stammende Personen an der Einreise hindern. Andere nicht! Ist nicht einfach, aber Versuch mach klug ...
Meine These: Die Kölner Ereignisse haben mit dem Islam nicht wirklich was zu tun.

Ansonsten gilt (gehört aber wohl in den andern Thread):

- Den Flüchtlingen aus Krisengebieten haben wir gefälligst zu helfen!

- Die Aufnahme dieser Flüchtlinge haben wir ordentlich zu organisieren! Und dem werden die aktuellen Unterkünfte und Verfahren nicht gerecht. Und die anstehende Integration bekommen wir so auch nicht in den Griff!

Arne hat m.E. zu Recht das Thema "Alltäglicher Sexismus..." in einen anderen Thread verschoben.
Das sollte auch mit dem Thema "Islam vs. Christentum" gemacht werden.

Ob das die Diskussionen hierzu besser macht, steht dann auf einem andern Blatt.

Jog 20.01.2016 21:43

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1198226)
Ja, von qbz kommen oft fundierte Beiträge. Aber man muss wachsam sein, er ist halt so ein unbelehrbarer Alt-Linker.... ;)

Schön geschrieben! :Lachanfall:

Klugschnacker 20.01.2016 21:43

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1198152)
Aber immer noch friedlicher, als die muslimische, wage ich zu behaupten. Aktuell werden auf jeden Fall viel mehr Menschen, einschließlich Muslime, von Muslimen getötet, als von Christen (Irak, Afghanistan, Jemen, Libanon, Syrien, Lybien, Pakistan, ...).

Du machst es Dir hier zu leicht, indem Du die Geschichte ausblendest, die zu diesen Konflikten führte. Deine Behauptung, Christen seien friedlicher als Muslime oder irgend eine andere Religion ist daher falsch.

Es führt aber hier wohl zu weit, auf die Geschichte des Nahen Ostens, Indiens, Indonesiens und Afrikas einzugehen.

Jog 20.01.2016 21:58

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198229)
Du machst es Dir hier zu leicht, indem Du die Geschichte ausblendest, die zu diesen Konflikten führte. Deine Behauptung, Christen seien friedlicher als Muslime oder irgend eine andere Religion ist daher falsch.

Es führt aber hier wohl zu weit, auf die Geschichte des Nahen Ostens, Indiens, Indonesiens und Afrikas einzugehen.

Arne, ich mag nicht glauben, daß das Dein Ernst ist!

Setzt Du wirklich die "Aggression der USA" gleich mit "Aggression von Christen?"

Man kann und muß das, was an Aggressionen vom Westen und insbesondere von den USA ausgegangen ist, verurteilen. Aber das wurde doch nicht "im Namen von Jesus" oder "im Namen von Gott" getan. Nun, das macht das Ergebnis dieser Aggressionen für die Betroffenen nicht besser ... Aber glaubst Du ernsthaft, dass es in der Analyse und mit Perspektive auf die Zukunft keinen Unterscheid macht, ob ich ausgerechnet eine Religion instrumentalisiere?

Und irgendwie klingt es immer noch so, als ob Du in keiner Weise Säkularisierung und Aufklärung als wesentliches Unterscheidungsmerkmal akzeptierst.

Schwarzfahrer 20.01.2016 22:04

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198229)
Du machst es Dir hier zu leicht, indem Du die Geschichte ausblendest, die zu diesen Konflikten führte. Deine Behauptung, Christen seien friedlicher als Muslime oder irgend eine andere Religion ist daher falsch.

Ich spreche explizit davon, was aktuell passiert (Zeitraum < 10 Jahre). Alles in der Welt hat eine Geschichte, was aber an den Fakten nichts ändert. Für mich entschuldigt oder mindert auch keine schwere Kindheit ein Verbrechen. Daher ist die Geschichte für die Bewertung nicht entscheidend, nur ergänzend. Mit dem Vergleichen bzw. Gleichstellen hast übrigens Du angefangen.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198229)
Es führt aber hier wohl zu weit, auf die Geschichte des Nahen Ostens, Indiens, Indonesiens und Afrikas einzugehen.

Stimmt, ein Geschichtsthread wäre dafür eher geeignet. Zusätzlich zu Deiner Auflistung würde ich dann aber auch die europäische Geschichte der christlich-islamischen Konflikte einbeziehen. Nicht nur die immer gerne zitierten Kreuzzüge, sondern auch z.B. den über 400 jährigen Dauerkrieg gegen islamische (osmanische) Eroberung in Osteuropa, mit allen verheerenden Folgen für die eroberten Länder.

Schwarzfahrer 20.01.2016 22:16

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1198196)

Sorry, mein Humor ist dieses endlose relativieren nicht; aber Humor ist bekanntlich Geschmackssache. Die Gleichstellung von Chomeini und dem Papst finde ich allerdings extrem daneben.

JENS-KLEVE 20.01.2016 22:22

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1198224)
Das ist so ne Mischung aus Selbsthass gekoppelt mit Weltmoralist.

Das ist schon lange die Grundtendenz im Forum und auch bei Arne selbst. Man geißelt sich selbst, weil man sich einen Laufradsatz gegönnt hat, für dessen Preis man auch hätte Kinder retten können. Man schämt sich für alles was man isst und den Sauerstoff, den man atmet... usw...
Manchmal nervt es, aber grundsätzlich sind mir solche Menschen sympathischer als dumme und aggressive Menschen, wie sie einem sonst meist im Internet begegnen.

drullse 20.01.2016 22:30

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1198226)
Ja, von qbz kommen oft fundierte Beiträge. Aber man muss wachsam sein, er ist halt so ein unbelehrbarer Alt-Linker.... ;)

Du kennst ihn? Falls nicht: eine liebevolle Beschreibung für einen herzensguten Menschen. :)

Klugschnacker 20.01.2016 22:36

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1198232)
Aber glaubst Du ernsthaft, dass es in der Analyse und mit Perspektive auf die Zukunft keinen Unterscheid macht, ob ich ausgerechnet eine Religion instrumentalisiere?

Den Satz verstehe ich nicht. Könntest Du bitte die Frage nochmals in andere Worte fassen? Aus meiner Sicht wird nicht eine Religion instrumentalisiert, sondern jede. Ich verstehe nicht, warum Du scheinbar eine hervorhebst (welche?).

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1198232)
Und irgendwie klingt es immer noch so, als ob Du in keiner Weise Säkularisierung und Aufklärung als wesentliches Unterscheidungsmerkmal akzeptierst.

Wir sind die Aufgeklärten? Wir sind außerdem säkular in dem Sinne, dass wir im anderen Menschen eben zuerst den Menschen sehen und nicht den Muslim? Und diese Merkmale unterscheiden uns von den Syrern und Irakern? Ich bin nicht dieser Meinung.

Beide Seiten baden sich selbstgefällig in den Dünkeln ihrer Religion und Kultur. Nicht alle, aber große Teile der jeweiligen Gesellschaften. Sonntagsreden ausgenommen.

Klugschnacker 20.01.2016 22:41

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1198217)
Teile unserer Gesellschaft geben sich der eigenen Kultur gegenüber mittlerweile einem merkwürdigen Selbsthass hin, den man aus psychologischer Sicht als pathologisch bezeichnen muss.

Was ist damit konkret gemeint? Dürfte ich Dich oder Rälph um ein Beispiel bitten? Es scheint ja um ein häufiges Phänomen zu gehen. Mir ist dieser pathologische Selbsthass in Teilen unserer Gesellschaft noch nicht aufgefallen. Selbstverliebtheit, Dünkel und Fremdenhass findet man leicht.

Ein Beispiel wäre hilfreich.
:Blumen:

Klugschnacker 20.01.2016 22:56

Zitat:

Zitat von Bernd S. (Beitrag 1198217)
Besonders verwegen: Man findet gar immer wieder den Vergleich, nachdem "die Religionen" gleich seien.

Sie sind im Detail nicht gleich, sondern verschieden. Im Gesamtbild haben sie aber zahlreiche Strukturen gemeinsam. Gerade das Christentum und der Islam, deren gemeinsame Wurzeln Dir gut bekannt sind.

Geht man tiefer, kommen weitere Religionen hinzu, die mit dem Christentum und dem Islam nichts zu tun haben. Besonders tief sitzend und damit fatal sind die religiös begründeten moralischen Begriffe "gut" und "böse", die in allen Religionen eine zentrale Rolle spielen. Obwohl sie nie zutreffen und immer eine Frage der Perspektive sind. Mit nichts lassen sich besser Konflikte bis hin zu Kriegen anzetteln, als mit der Überzeugung, man zähle zu den Guten und die anderen zu den Bösen.

In diesem Sinne sind die Religionen alle gleich, indem sie das Wenige betonen, das zwischen den Menschen verschieden ist, und das Viele ignorieren, das sie gemeinsam haben.

FuXX 20.01.2016 23:05

Vermeintlicher Raubüberfall: Polizei ermittelt wegen erfundener Straftat gegen 35-Jährige
Ausgeraubt von einer Gruppe nicht Deutsch sprechender Täter - diese Geschichte erzählte eine Frau in Memmingen der Polizei. Doch inzwischen gehen die Ermittler davon aus: Die 35-Jährige hat die Tat vorgetäuscht.
http://spon.de/aeFjf

Und die nächste - ich bleibe dabei - ich würde mich wundern, wenn bei den Kölner Anzeigen nicht auch solche dabei wären, da ist es ja noch viel einfacher.

be fast 20.01.2016 23:16

Ganz sicher sind Anzeigen dabei die gefaked sind. Auch wenn 1/3 erfunden wären sind wir immer noch bei >400. Außerdem wird es auch welche geben, die keine Anzeige erstattet haben... usw.

be fast 20.01.2016 23:27

II.:
Anzeige faken geht natürlich nicht. Wenn du aber wüsstest, was auf Deutschlands Straßen los ist, würdest du das unter Portokasse einordnen.

Willi 21.01.2016 00:38

Zitat:

Zitat von Jog (Beitrag 1198232)
Setzt Du wirklich die "Aggression der USA" gleich mit "Aggression von Christen?"

Man kann und muß das, was an Aggressionen vom Westen und insbesondere von den USA ausgegangen ist, verurteilen. Aber das wurde doch nicht "im Namen von Jesus" oder "im Namen von Gott" getan.

Doch, zumindest unter Bush.

Es gab in der Geschichte der USA keinen Präsidenten, der sich so auf seine Religiösität berufen hat, wie George W. Bush. Selbst bei dem völkerrechtswidrigen Einmarsch in den Irak 2003 hat Bush sich auf einen "göttlichen Auftrag" berufen.
http://www.washingtonpost.com/wp-dyn...2004Sep15.html

Mit den Taten in Köln hat das aber wohl recht wenig zu tun.

Klugschnacker 21.01.2016 01:03

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1198190)
Verstehe ich richtig: die USA und England haben die Aufklärung des Islam verhindert? Empfinden das die islamischen Aufklärer, die teilweise vor Todesfatwas fliehen müssen, auch so? Woher kommt dieser Drang, fast alles, was in der Welt schief läuft, auf das Konto des Westens, speziell der USA zu schreiben? Das hat so ein Beigeschmack "die armen Muslime können nichts für die Scharia, sie sind nur Opfer der USA".

Ja, die Industrieländer stützen viele arabische Diktaturen, (oft aus ethisch höchst fragwürdigen Motiven), aber diese sind nicht die alleinigen Hüter eines konservativen Islams. Der arabische Frühling hat in den meisten Ländern die Fundamentalisten hochgespült auch in Ländern, wo das zuvor von (westlich gestützten) Diktaturen relativ klein gehalten wurde. Iran war auch unter dem USA-hörigen Schah religiös offener als danach, ohne USA-Einfluß. Der konservative Islam ist leider tief in den meisten islamischen Ländern verwurzelt. Indonesien ist sicher ein gutes Gegenbeispiel, hat aber offenbar wenig Vorbildwirkung.

Du verwendest einen rhetorischen Trick: Zuerst sagst Du etwas, das offensichtlich falsch ist. Danach nennst Du das Gegenteil, und der Leser folgert, dass dies richtig sein müsse. Es kann aber beides falsch sein und ist es auch.

Die USA haben nicht die Aufklärung in der islamischen Welt verhindert. Es ist auch nicht alles Elend dieser Welt auf das Konto der USA zu schreiben. Sie haben aber eine Mitschuld an den politischen Verhältnissen in der islamischen Welt.

Die USA haben gemeinsam mit anderen westlichen Ländern erheblichen Anteil daran, dass wir heute in einigen islamischen Ländern fundamtentalreligiöse Diktaturen haben. Diese kommen nämlich vor allem deshalb an die Macht, weil es an einer wirtschaftlich und bildungsmäßig stabilen Mittelschicht fehlt. Der Irak beispielsweise wurde durch Kriege und Wirtschaftsembargos wirtschaftlich komplett ruiniert. Um die Regierungen zu sabotieren, wurden lokale Stammesfürsten und Clans unterstützt, und das bereits vor den Amerikanern von den Briten. Heute wundern wir uns, warum dort jeder gegen jeden Kämpft.

Die "Iraq Oil Company", die erstmals in großem Stil das irakische Öl förderte, lag komplett in ausländischer Hand. Als der Irak mit dem Nachbarland Iran im Krieg lag, verkauften die USA (und viele andere Länder) beiden Seiten Waffen.

Wir machen uns das zu leicht, wenn wir nach einer Jahrhunderte währenden Geschichte von Kolonialisierungen, Kriegen und politischen Einflussnahmen bis in unsere Generation hinein, gleichzeitig eine Verantwortung für die heutige politische und gesellschaftliche Lage leugnen.

Welches der vielen Länder, mit denen die USA seit dem Zweiten Weltkrieg im Krieg lagen, hat je die USA angegriffen? Mir fällt kein einziges ein. Stets ging es um amerikanische "Interessen", also Einfluss und Ressourcen. Oder haben die Amerikaner in Vietnam, im Irak, in Kuwait, in Afghanistan den Weltfrieden verteidigt?

(Sorry für offtopic, ich werde das entsprechend verschieben, sobald sich ein Thread dafür abzeichnet.)

Triasven 21.01.2016 06:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198269)
Diese kommen nämlich vor allem deshalb an die Macht, weil es an einer wirtschaftlich und bildungsmäßig stabilen Mittelschicht fehlt.

Und dieser Umstand wird bei der aktuellen Flüchtlingsdiskussion m.E. viel zu wenig beachtet.

Mit Merkels Signal: Kommt alle her, (ihr, die ihr es euch leisten könnt) und vertraut darauf, dass ihr auch hier bleiben dürft, saugt sie dort (z.B. in Syrien) wieder die Mittelschicht ab.

Zurück bleiben die Armen und Schwachen, die zukünftig in einer radikalen Umgebung aufwachsen und sich ebenfalls wieder radikalisieren.

Damit wird heute schon der Grundstein dafür gelegt, dass im arabischen Raum auch in Zukunft kein Frieden (und schon gar keine Toleranz gegenüber der westlichen Welt) zu erwarten ist.

All das Positive der "offenen Grenzen" wofür Frau Merkel eintritt .....
Mein Resumee daraus....:

Kurzsichtiger und symbolträchtiger Aktionismus ohne aktuellen und ohne zukünftigen Plan, gepaart mit einer oberlehrerhaften Art dem Volk Glauben machen zu wollen, es solle sich keine Sorgen machen, da der Plan für's Große Ganze in Form von "Wir Schaffen das" schon längst vorhanden ist, dass Volk ist halt nur noch nicht intelligent genug, diesen Plan zu erkennen.

P.S.: Ist hier evtl. offtopic, aber ich wollte auf deinen interessanten Hinweis antworten.

Eber 21.01.2016 07:19

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1198160)
...Und zu schnell vergisst man bei einem abstrakten Vergleich das Land mit den weltweit meisten Muslimen, Indonesien (Präsidialdemokratie, Gewaltenteilung, Mehrparteiensystem, 2-Kammerparlament, Islam ist keine Staatsreligion) meistens.
...

Apropos Indonesien, das, nämlich religiös motivierte Zusammenstöße, hat nun mit deinem Post nichts zu tun, aber weil man Indonesien öfter mal zitiert und weil hier der Islam schon thematisiert wurde, so lese ich eben auf wikipedia über Indonesion:
Zusammenstöße zwischen Moslems und Christen haben seit 1999 mehr als 10.000 Menschen das Leben gekostet. In Westneuguinea hält die Welle der Gewalt gegen die animistisch-christliche Papua-Bevölkerung bis heute an

Desweiteren findet sich zu diesem speziellen Punkt auch auf einer eigene Wiki Seite "Islam in Indonesien":
In Westneuguinea kommt es bereits seit Jahren zu schweren Übergriffen auf die überwiegend christliche Papua-Bevölkerung durch die Milizen muslimischer Siedler aus Java und durch das indonesische Militär.[7][8] Unabhängigen Schätzungen zufolge sind allein in diesem Landesteil seit der Besetzung durch Indonesien bis zu 100.000 Menschen Opfer von politisch und religiös motivierter Gewalt geworden.
...

qbz 21.01.2016 08:24

Zitat:

Zitat von Eber (Beitrag 1198280)
Apropos Indonesien, .....
...

es läge mir fern, dieses Land als friedlich und frei von Gewalt und Unterdrückung darzustellen, in dem innerislamische Konflikte bestehen (Zunahme des Wahabismus, Scharia in einzelnen Provinzen), soziale Ungleichheiten und Konflikte zwischen Volksgruppen. Ich wollte nur auf die Staatsverfassung des Zentralstaates hinweisen, die seit Suharto dort besteht.

Jog 21.01.2016 09:39

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198252)
Den Satz verstehe ich nicht. Könntest Du bitte die Frage nochmals in andere Worte fassen? Aus meiner Sicht wird nicht eine Religion instrumentalisiert, sondern jede. Ich verstehe nicht, warum Du scheinbar eine hervorhebst (welche?).


Und ich bin mir nicht sicher, wie ich Deine Äußerungen verstehen soll:

Bist Du wirklich der Auffassung, daß die Islamischen Gotteskrieger, eine religiös motivierte Mördergang wie der IS, oder die innerislamischen Glaubenskriege mit dem vergleichbar sind, was an Kriegshandlungen von den USA bzw. der Nato begangen wird? Und die USA/Nato als Rechtfertigung für ihr Handeln eine Religion mißbraucht?

Rein rational betrachtet und in seiner Bedeutung für die westlichen Werte begreifend, die ich im übrigen durchaus für verteidigenswert* halte?

Macht es für Dich da tatsächlich keinen Unterschied in der Beurteilung, wenn amerikanische Soldaten in einen Glaubenskrieg mit Jesusflaggen oder Bibelversen ziehen und "Gott ist groß" rufen würden? Für mich schon. Ich würde alles, was der Glaube an die westlichen Werte eben auch an Positivem hervorgebracht hat, in Gefahr sehen! Die Welt stünde dann wirklich vor einem Abgrund, den ein religiös motivierter Weltkrieg mit sich bringen würde.

Und mit Verlaub: Die Einschätzung, ein solches Szenario hätte es unter Busch gegeben ist schlicht Quatsch (kam aber auch nicht von Dir).

Und die Feststellung, daß die westlichen/amerkianischen Handlungen alles andere als zweifelsfrei gut und ehrenhaft waren und sind, bestätigen doch bitte nicht wirklich das Bild eines von beiden Seiten geführten Glaubenskrieges.

Es genügt nun mal eben nicht, die Statistiken über Opfer auf beiden Seiten gegeneinander aufzuwägen um auf diesem Weg Aggressionen miteinander zu vergleichen und dann gleichzusetzen. Und nicht gleichzusetzen bedeutet nicht automatisch, daß man das eine für richtig und das andere für falsch hält.

*Im Übrigen: Nur ein Teil der Werte der westlichen Welt haben einen christlichen Ursprung. Meinungsfreiheit, Demokratie, Menschenrechte, Geschlechtergleichstellung etc. etc. haben eben keinen primär christlichen Wurzeln. Und wenn ich sage, daß ich diese Werte verteidigen würde, dann bezieht sich das auf den Fall, in dem man mir diese streitig machen möchte. Hat erst mal nichts mit "Missionieren" zu tun. Und aus der Feststellung, daß die westliche Welt diese Werte teilweise selbst mit Füßen tritt wird noch kein legitime Gleichstellung mit islamischen Glaubenskriegern.

Falls ich das weiter erklären soll, dann sag mir bitte ob das in die Richtung Deiner Frage geht?

Lui 21.01.2016 09:51

Zitat:

Zitat von FuXX (Beitrag 1198260)
Und die nächste - ich bleibe dabei - ich würde mich wundern, wenn bei den Kölner Anzeigen nicht auch solche dabei wären, da ist es ja noch viel einfacher.

Was willst du eigentlich damit genau sagen? Das es alles eine Verschwörung von der rechten Szene ist?

Schwarzfahrer 21.01.2016 10:28

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198269)
Du verwendest einen rhetorischen Trick: Zuerst sagst Du etwas, das offensichtlich falsch ist. Danach nennst Du das Gegenteil, und der Leser folgert, dass dies richtig sein müsse. Es kann aber beides falsch sein und ist es auch.

Genauer: zuerst sage ich, wie ich qbz verstanden habe (mit Fragezeichen). Dann sage ich meine Meinung zu diesem Verständnis. Wenn der Leser folgert, daß letzters richtig sein müsse, ist das sein Verständnis, nicht meine Manipulation, die Du mir hier unterstellst. Ich traue hier jedem genügend Intelligenz und Urteilsvermögen zu, eine eigene Meinung zu bilden aus dem, was wir alle schreiben. Es kann beides falsch sein, oder nur eines - aber ich glaube nicht, daß irgendeiner von uns im Besitz der objektiven Wahrheit ist, um dies für alle anderen zu beurteilen.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198269)
Sie (die USA) haben aber eine Mitschuld an den politischen Verhältnissen in der islamischen Welt.

Mitschuld sicher, Hauptschuld wohl kaum. In unserer globalen Welt hat jeder irgendwo Mitschuld an allem. Aber jeder ist zuallererst selbst Verantwortlich dafür, was er tut und welche Werte er vertritt. Und kein Mitverschulden anderer darf als Entschuldigung für die eigenen Fehler gelten. Die USA hat sich in Vietnam, Korea, Panama und sonstwo unmöglich aufgeführt - aber nirgendwo außer der islamischen Welt ist daraus Terror für die ganze Welt entsprungen. Dein Ursache-Wirkungs-Bild scheint mir etwas zu einfach zu sein.

Deine beharrliche Auflistung der Fehler der USA klingt so, als ob ohne ihre Einmischung die arabisch/islamische Welt ein Hort des Friedens, der Aufklärung und der Menschenrechte wäre. Ich kann mir aber nicht vorstellen, daß Du (oder sonst jemand) das wirklich so glaubst.

Lui 21.01.2016 10:43

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198269)
Als der Irak mit dem Nachbarland Iran im Krieg lag, verkauften die USA (und viele andere Länder) beiden Seiten Waffen.

Mit vielen anderen Ländern ist natürlich Deutschland, das Waffenexportland Nr. 3 der Welt, ganz oben auf der Liste.;)

Klugschnacker 21.01.2016 11:13

Zitat:

Zitat von Lui (Beitrag 1198340)
Mit vielen anderen Ländern ist natürlich Deutschland, das Waffenexportland Nr. 3 der Welt, ganz oben auf der Liste.;)

Nein, Deutschland hat nur an einer der beiden Seiten Waffen geliefert.

Klugschnacker 21.01.2016 11:26

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1198330)
Die USA hat sich in Vietnam, Korea, Panama und sonstwo unmöglich aufgeführt - aber nirgendwo außer der islamischen Welt ist daraus Terror für die ganze Welt entsprungen. Dein Ursache-Wirkungs-Bild scheint mir etwas zu einfach zu sein.

Kommt ganz darauf an, was man für Terror hält. Die westliche Welt hat

- die Urweinwohner Süd- und Nordamerkas fast komplett ausgerottet
- Millionen Afrikaner als Sklaven auf ihre Zuckerrohrplantagen geschickt
- ganz Afrika in Form von Kolonien ausgebeutet
- 25% aller Chinesen gezielt mit Opium versorgt um die Außenhandelsbilanz aufzubessern, China verlor daraufhin Honkong an England
- Indien zur Kolonie gemacht
- Indonesien zur Kolonie gemacht
- Irakisches Öl unter sich aufgeteilt
- und so weiter, die Liste ist endlos

Haben uns die Chinesen angegriffen, oder die Inder oder die Afrikaner, oder die Bewohner Süd- und Mittelamerikas? Hat uns der Irak angegriffen oder Afghanistan?

Die westliche Welt kann sich getrost an die eigene Nase fassen, statt sich anderen Kulturen gegenüber moralisch überlegen zu fühlen.

Lui 21.01.2016 11:51

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1198348)
Nein, Deutschland hat nur an einer der beiden Seiten Waffen geliefert.

Achso, dann wäscht Deutschland natürlich seine Hände in Unschuld.
Zitat:

Deutschland exportiert immer mehr Waffen
http://www.zeit.de/politik/deutschla...rt-mehr-waffen

oder

http://www.welt.de/politik/deutschla...egswaffen.html

Einigen wir uns drauf, dass Deutschland zu den Ländern gehört,
die die Welt am meisten ausbeutet.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:13 Uhr.

Powered by vBulletin Version 3.6.1 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2025, Jelsoft Enterprises Ltd.