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Klugschnacker 04.06.2016 20:25

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1227289)
Jesus [hat] sich ja mit dem Zöllner an einen Tisch gesetzt, was für die Pharisäer eben bis auf's Blut gereizt hat. Er hat ein Gebot nach dem anderen aus dem AT gebrochen. Damit hat er gezeigt daß viele Regeln aus dem AT nicht Göttlichen Willen darstellen. Sein Gebot der Nächstenliebe zeigt doch den Weg welche Regeln aus dem AT Du getrost verwerfen darfst, oder besser noch eher solltest.

Ich halte Jesus aus meiner laienhaften Sicht durchaus für eine bemerkenswerte Figur, ebenso wie Sokrates, Gandhi, Einstein und viele andere. Es ist äußerst schade, dass man diejenigen seiner Aussagen, die man ihm historisch einigermaßen gesichert zuschreiben kann, auf eine DinA5-Seite schreiben kann. Viele seiner Worte wurden wohl durch religiöse Eiferer verfälscht, zum Teil bis in ihr Gegenteil. Ich würde mir wünschen, mehr von ihm wissen zu können.

Das Prinzip der Nächsten- oder Feindesliebe gefällt mir gut. Jesus als Kind seiner Zeit erfüllte es jedoch selbst nur zu einem geringen Grade, wenn man ihn an den heutigen Standards misst. Er war ethisch seiner Zeit voraus, jedoch unserer Zeit weit hinterher, zumindest nach meiner unmaßgeblichen Meinung. Wir sollten uns nichts darauf einbilden, denn heute hat jedes Schulkind Zugang zu einer viel weitreichenderen Bildung, als damals die größten Gelehrten; und viel mehr als Jesus selbst, der kein Gelehrter war, sondern ein einfacher Handwerker aus der Provinz. Immerhin hat er sich wohl selbst das Lesen beigebracht.

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1227289)
Ich glaube daran daß Jesus zur Vergebung unserer Sünden am Kreuz gestorben ist. Ob er das nur für Christen macht oder nicht. Puh woher soll ich das wissen. Ich darf als Christ jedenfalls daran glauben, daß er mir diese Vergebung schenkt.

Jesus ist nach meiner Überzeugung deshalb am Kreuz gestorben, weil ihn die Römer dazu verurteilt hatten. Sie wollten nach Johannes dem Täufer keinen Stress mit einer weiteren nervigen Sekte.

Wenn der allmächtige Schöpfer des Universums uns unsere Sünden vergeben will, dann macht er es einfach. Er vergibt sie, fertig. Es ist nicht nötig, dafür in Form eines Palästinensers auf einem Esel nach Jerusalem zu reiten und dort am Kreuz zu sterben, und diesen ohnehin geplanten Tod den Juden in die Schuhe zu schieben.

Das Menschenopfer und die Vorstellung, Schuld müsse durch Blut gesühnt werden, halte ich für eine besonders rückständige Überzeugung des Christentums. Es drückt sich darin wohl der damalige Zeitgeist aus, denn Blutopfer zur Besänftigung der Götter findet man in vielen religiösen Vorstellungen der damaligen Zeit. Hier zeigt sich kein Gott der Nächstenliebe, sondern ein archaischer Gott, der besänftigt werden muss.

Der von Gott bewirkte Kreuzestod wendet die Botschaft Jesu, die Nächstenliebe, ins Absurde. Jesus sagt, wir sollen verzeihen, ohne dem anderen zuerst ein Auge auszuschlagen oder andere Vergeltung zu üben. Gott zeigt, dass er nicht vergeben kann ohne ein grausames Blutopfer, noch dazu an einem Unschuldigen.

(Davon abgesehen hat die umfassende Vergebung aller Sünden nicht funktioniert: Noch heute müssen sich alle Menschen sehr anstrengen, um in den Himmel zu gelangen).

Wie gesagt, das ist alles nur meine persönliche Meinung. Sie kann ganz und in Teilen falsch sein. Ich wende mich gegen bestimmte Glaubensinhalte, nicht aber gegen die Gläubigen.

Klugschnacker 04.06.2016 20:38

Zitat:

Zitat von schoppenhauer (Beitrag 1227292)
Die Mutter meiner Tochter ist streng gläubig. Ich finds gut, dass meine Tochter einen besseren Zugang zum Glauben hat als ich.

Was meinst Du mit "besseren Zugang zum Glauben"? Dass sie gläubiger ist und weniger nach Argumenten oder Belegen fragt als Du? Oder dass sie mehr über das Christentum weiß?

Und, falls ich das noch fragen darf, an welchen Gott glaubt sie? Wir sind hier ja nicht alles Christen. Bitte einfach ignorieren, falls das zu persönlich ist.

Grüße, :Blumen:
Arne

Klugschnacker 04.06.2016 20:45

Ich will kurz an zwei Fragen erinnern, die aus meiner Sicht noch offen sind:

1. Welche Bibelstellen sind wörtlich zu nehmen, und welche nicht?
Gibt es jemanden, der privilegiertes Wissen darüber hat, wie die Bibel gemeint ist? Falls es mehrere gibt und sie nicht einer Meinung sind: wie entscheidet man, wer recht hat?

2. Hat der christliche Glaube zu mehr Mitgefühl geführt?
Gibt es Belege dafür, dass der christliche Glaube die Ursache für eine stärkere Empathie zwischen den Menschen oder Menschengruppen ist?

Guten Abend!
(Nach Diktat verreist) :Blumen:

tandem65 04.06.2016 20:53

Zitat:

Zitat von Mirko (Beitrag 1227291)
Hier so ein toller Beweiß:

Jesus als Nachkomme Jakobs:

4. Mose 24,17
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets.

Toller Beweiß, aber was ist mit dem nächsten Satz:
Aus Jakob wird der Herrscher kommen und umbringen, was übrig ist von den Städten

Wie darf ich das verstehen? Wen hat er umgebracht? Offensichtlich hatte der Autor einen anderen Herrscher im Sinn wie unseren Jesus.

So ist es, er hatte jemand anderen im Sinn. ;) Wer hat die Moabiter so vernichtend geschlagen!? Nicht Jesus, vielleicht doch eher König David? ;)

Finde ich jetzt schon interessant. Ich rege an die Propheten mal zu lesen wie Jesaja, Jeremia und Du kommst mit einem Zitat aus dem 4. Buch Moses.

schoppenhauer 04.06.2016 20:57

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1227302)
Was meinst Du mit "besseren Zugang zum Glauben"? Dass sie gläubiger ist und weniger nach Argumenten oder Belegen fragt als Du? Oder dass sie mehr über das Christentum weiß?

Nein, sie will gar nicht wissen.

Sie schöpft ihre Kraft aus dem Glauben, die wir aus dem Sport oder der Erkenntnis schöpfen. Und sie hat mich vor allem mit ihrem anhaltenden Vertrauen in die Liebe verstört. Die haben wir Ungläubigen halt nur zu Beginn einer Beziehung.

tandem65 04.06.2016 21:17

Hi Arne,

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1227299)
Wenn der allmächtige Schöpfer des Universums uns unsere Sünden vergeben will, dann macht er es einfach. Er vergibt sie, fertig.

an dieser Stelle erinnere ich Dich an Deine Worte. Woher nimmst Du diese Erkenntnis. Das riecht nach einer göttlichen Eingebung. ;) :Blumen:

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1227299)
Es ist nicht nötig, dafür in Form eines Palästinensers auf einem Esel nach Jerusalem zu reiten und dort am Kreuz zu sterben,

Du hast Zweifellos Recht es ist nicht zwingend nötig für die Vergebung.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1227299)
und diesen ohnehin geplanten Tod den Juden in die Schuhe zu schieben.

Auch die Pharisäer haben nur ihre Machtinteressen gefährdet gesehen durch Jesus. Das die Römer sich wahrscheinlich dessen bewusst waren ist mir schon klar. Deshalb waren sie sicherlich in der komfortablen Situation die Entscheidung der Verurteilung den Pharisäern zu überlassen.

tandem65 04.06.2016 21:23

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1227299)
(Davon abgesehen hat die umfassende Vergebung aller Sünden nicht funktioniert: Noch heute müssen sich alle Menschen sehr anstrengen, um in den Himmel zu gelangen).

Auch das riecht nach göttlicher Eingebung. Ich weiß es nicht Ich glaube daß mir durch meinen Glauben an Jesus Christus meine Sünden vor Gott vergeben werden. Ich habe es ja vorhin schon geschrieben, ich habe sogar den Verdacht daß ihr auch dort erscheinen könnt.

schoppenhauer 04.06.2016 21:27

Warum sitzt du auf dem Tandem vorne ?


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