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Nogi87 18.11.2022 09:38

Zitat:

Zitat von dr_big (Beitrag 1690428)
Was ich bei den Gewerkschaften noch nie verstanden habe ist, warum sie immer nur auf prozentualen Lohnerhöhungen bestehen. Dadurch geht die Schere immer weiter auseinander. Für die oberen Bereiche gibt es monatlich 500 Euro mehr, für die unteren Gruppen nur 100 Euro. Ich würde an Stelle der Gewerkschaften viel mehr für höhere Steigerungen bei unteren Einkommen kämpfen.

Das hast du im Öffentlichen Dienst bei jeder Verhandlung. Erhöhung um 2% aber mindestens um 200 Euro.
Was zur Folge hat dass die untere Stufen immer näher an die oberen heranrücken und es überhaupt keinen Anreiz mehr gibt aufzusteigen.
Warum sollte ich mich weiterbilden und auf eine Abteilungsleiterstelle bewerben wenn es 100 Euro netto mehr gibt ich aber vor 19 Uhr nicht mehr aus dem Büro komme.

svenio 18.11.2022 09:48

Zitat:

Zitat von qbz (Beitrag 1690432)
Die Inflationsprognose für 2023 nach Google: 8,8 %.
Vorgehender Tarifabschluss für 2022 gültig bis incl. Mai 2023 (5 Monate): 3,45 % .Lohnerhöhung ab Juni 2023 (7 Monate): 5,2 % .
Einmalzahlung pro Monat (3000/24): 125.- monatlich, ca. 2.7 % bei Durchschnittsgehalt von 4500.- .

Damit bleiben die Lohnerhöhungen überschlagsmässig meines Erachtens unter der erwarteten Inflation von 8,8 % und es fehlt auch ein rückwirkender kompletter Ausgleich für die Inflation in 2022, wo der Tarifabschluss 3,45 % betragen hat. Es fehlen mir allerdings im SPON-Artikel die genaueren Angaben für die Umrechnung der Einmalzahlung auf die Durchschnittsgehälter. Sinkt die Inflation auf 7 %, könnten die neuen Tarife diese ausgleichen.

Die Inflation in DE 2023 wird wahrscheinlich niedriger sein als die von Dir gegoogelten 8,8% (https://www.tagesschau.de/wirtschaft...osen-101.html). Im Median liegen die Erwartungen bei 7,1%, im Mittel bei 6,4%.

Nimmt man 7,1%, dann ist die Lohnsteigerung bis zu einem monatlichen Entgelt von ca. 4.750 EUR höher als die Inflation und erst bei höheren Entgelten kann man von einem Reallohnverlust sprechen.

Ich finde den Abschluss gut (jedenfalls besser als in der Chemie), auch wenn die steuerfreien Einmalzahlungen nicht in die Berechnungsgrundlage für die nächste Erhöhung eingehen (was ich für gerechter hielte).

Helmut S 18.11.2022 10:09

Ohhhh. Eine Runde Mitleid. Da trifft es ja die ganz unten. :Lachanfall: Die Realität: Damit wurde denen, denen es eh schon hinten und vorne reingeschoben wird, ausreichend gegeben. Die Angestellten können sich eh nicht mehr retten vor freien Tagen und 13, 14 oder gar 15 Monatsgehältern. So sieht die Realität aus. :Blumen:

qbz 18.11.2022 10:12

Zitat:

Zitat von svenio (Beitrag 1690435)
Die Inflation in DE 2023 wird wahrscheinlich niedriger sein als die von Dir gegoogelten 8,8% (https://www.tagesschau.de/wirtschaft...osen-101.html). Im Median liegen die Erwartungen bei 7,1%, im Mittel bei 6,4%.

Nimmt man 7,1%, dann ist die Lohnsteigerung bis zu einem monatlichen Entgelt von ca. 4.750 EUR höher als die Inflation und erst bei höheren Entgelten kann man von einem Reallohnverlust sprechen.

Ich finde den Abschluss gut (jedenfalls besser als in der Chemie), auch wenn die steuerfreien Einmalzahlungen nicht in die Berechnungsgrundlage für die nächste Erhöhung eingehen (was ich für gerechter hielte).

Man muss natürlich auch das Jahr 2022 einbeziehen, wo ein sehr deutlicher Reallohnverlust stattfindet, der durch den neuen Tarifabschluss eigentlich ausgeglichen werden müsste, was der Abschluss nicht leistet.

Hohe Inflation führt im 2.*Quartal 2022 zu Reallohnrückgang von 4,4*%

Nogi87 18.11.2022 10:13

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1690438)
Ohhhh. Eine Runde Mitleid. Da trifft es ja die ganz unten. :Lachanfall: Die Realität: Damit wurde denen, denen es eh schon hinten und vorne reingeschoben wird, ausreichend gegeben. Die Angestellten können sich eh nicht mehr retten vor freien Tagen und 13, 14 oder gar 15 Monatsgehältern. So sieht die Realität aus. :Blumen:

Die 35 Stunden-Woche nicht vergessen :)

keko# 18.11.2022 10:15

Zitat:

Zitat von Nepumuk (Beitrag 1690426)
Das halte ich für Quatsch. Der Wohlstand steigt seit Jahrzehnten, auch für die angeblich seit Jahrzehnten absteigende Mittelschicht. Was sich ändert sind die Anforderungen an den Einzelnen. Mit einfach nur ne Lehre machen, dann 8h pro Tag im immer gleichen Betrieb arbeiten gehen und damit locker Familie, Auto, Haus etc. finanzieren, ist heute nicht mehr. Dafür muss man schon etwas mehr Gas geben, was aber möglich ist.

Ich habe nichts davon gehört, dass die Mittelschicht "angeblich seit Jahrzehnten" absteigt. Ganz im Gegenteil!
Meines Wissen kommt sie erst seit einigen Jahren in Schwierigkeiten.
Deindustrialiserung und Digitalisierung sind treibende Komponenten. Es ist auch nicht so, dass nun alle von heute auf morgen keinen Job mehr haben oder es nur Verlierer gibt.
Dies alles wird offen kommuniziert. Schau dir Beiträge vom B20-Treffen an. Das sind keine Verschwörungstheorien oder dunkle YT-Channels.
Mit dem "Gas geben" gebe ich dir recht. Das war schon immer so. Nur muss man halt an der richtigen Stelle Gas geben. Die Karten werden gerade neu gemischt und DE steht im internationalen Wettbwerb.

qbz 18.11.2022 10:37

Zitat:

Zitat von Helmut S (Beitrag 1690438)
Ohhhh. Eine Runde Mitleid. Da trifft es ja die ganz unten. :Lachanfall: Die Realität: Damit wurde denen, denen es eh schon hinten und vorne reingeschoben wird, ausreichend gegeben. Die Angestellten können sich eh nicht mehr retten vor freien Tagen und 13, 14 oder gar 15 Monatsgehältern. So sieht die Realität aus. :Blumen:

Das sind diejenigen, welche die industrielle Produktion im Metallbereich am Laufen halten und die Werte produzieren, auf die sie selbstverständlich auch ein anteiliges Anrecht haben und den Inflationsausgleich.

Helmut S 18.11.2022 10:38

Zitat:

Zitat von Nogi87 (Beitrag 1690440)
Die 35 Stunden-Woche nicht vergessen :)

Jap. Und den T-Zug. Zusätzliche 10 Tage Frei, wenn man will oder die entsprechende Kohle. Kann man sich jedes Jahr neu aussuchen. Bei der üblichen täglichen Arbeitszeit von 7,x Stunden bauen die 35h Wöchler regelmäßig Gleitzeit auf. Mein Neffe fährt Stapler bei BMW. Traditionelles IG Metall Terrain. Er hat sich ausgerechnet, dass er inkl. Gleitzeittage bei Normalarbeit und Inanspruchnahme des T-Zugs ca. 60 Tage im Jahr frei hat.

Obwohl er ein sehr kleines Kind hat, die Frau nicht mehr arbeitet und er erst ein schickes neues EFH gebaut hat, nimmt er den T-Zug. Er braucht das Geld nicht. Langt auch so dicke.

Mit solchen Bedingungen kann kein Mittelständler mithalten. Du kriegst kaum noch Leute. Diese ganzen Extremforderungen der IG Metall zerstören den regionalen Mittelstand. Verschärft wird dieses Problem, weil die interne Personalpolitik miserabel und kurzsichtig ist - selbstverständlich mit vollem Segen des Betriebsrates. Jetzt wird alles eingestellt, was nicht bei Drei auf den Bäumen ist. Sprechen Sie kein Deutsch, werden einfach Dolmetscher ans Band gestellt. Außerdem schreibt man Vorruheständler an, denn man möchte gerne, dass sie wieder zurück kommen und helfen. Die Zeitarbeiter hat man - ebenfalls mit Segen des Betriebsrates - ja freigesetzt. Herzlichen Dank dafür liebe Industrie, liebe IG Metall und liebe Betriebsräte. Leckt mich bitte alle am Arsch - kreuzweise und mit konstant hohem Druck. :Lachen2:


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