Zitat:
Zitat von deirflu
(Beitrag 1594261)
Würde mich brennend interessieren was Hafu und andere, die vom Fach sind, dazu sagen?!
|
Bei solchen Artikeln wie dem oben verlinkten schaue ich als erstes, ob er schon einem review-Prozess unterworfen ist und wenn ja, ob er es bis zu einer Veröffentlichung in einem Journal gebracht hat.
Und wenn der wissenschaftliche Text offiziell veröffentlicht ist, dann ist es wichtig in welches Journal er es geschafft hat, da es in der Wissenschaftswelt eine sehr fein abgestufte Hierarchie der Journale gibt von Championsleague mit Lancet, NEJNM bis hin zu vielen zweit-, dritt- und viertklassigen Journals in denen Aufsätze erscheinen, die es nicht in die erstklassigen Journals geschafft haben.
Bei der verlinkten Arbeit fällt auf, dass sie schon Mitte Dezember auf einem Preprintserver erschienen ist (ein Server, wo jede beliebige Wissenschaftsgruppe ihre Arbeit zur allgemeinen Diskussion hineinstellen kann),
der Artikel es aber trotzdem offensichtlich noch nicht geschafft hat, einen review-prozess zu durchlaufen, obwohl bei den großen Journals wichtige Texte im Zusammenhang mit Covid-19 seit Beginn der Pandemie meist innerhalb weniger Wochen begutachtet und veröffentlicht werden.
Das ist alleine schon ein starkes Indiz, dass der Aufsatz aus Expertensicht nicht besonders aufregend und bedeutend ist. (ich selbst bin ja kein Experte für solche Fragestellungen, sondern nur normale Mediziner mit gewissen biochemischen Grundkenntnissen, so dass ich mich i.d.R. auch am Urteil von Experten orientiere, die weitaus tiefer in der Materie drin stecken als ich)
Die Angst, dass mRNA-Impfstoffe in die körpereigene DNA eingebaut wird, wurde schon am Anfang deren Entwicklung (also im April/ Mai 2020 in der wissenschaftlichen Community thematisiert (Drosten hatte das auch schon sehr früh mal in seinem NDR-Podcast aufgegriffen). Der Grund warum das im Menschen nicht funktioniert (Umwandlung von Umpf-RNA in DNA) ist, dass dem Menschen ein ganz bestimmtes Enzym fehlt, dass aus RNA wiederum DNA machen kann, nämlich die
reverse transkriptase, die in normalen menschlichen Zellen nicht vorkommt und die auch in den mRNA-Impfstoffen nicht vorhanden ist.
Bei dem wissenschaftlichen Text, den Kuperle verlinkt hat, wurde in einem Experiment dieses Enzym Reverse Transkriptase künstlich zu Zellkulturen hinzugefügt und diese mit SARS-CoV-2 RNA (von denen bestimmte Abschnitte, die Code für das Spike-Protein enthalten auch in mRNA-Impfstoffen enthalten sind) versetzt: in dieser komplett künstlichen Situation war es dann natürlich möglich, dass RNA in DNA umgewandelt wurde. Das ist absolut keine Überraschung, weil Aids-Viren (die bekanntlich RNA-Viren sind) das seit jeher machen und deshalb auch so erfolgreich sind und so schwer zu heilen. Die meisten Medikamente, die gegen Aids helfen beruhen auf der Blockade der für die AIDS-Viren (HIV) so überlebenswichtigen und im normalen Menschen nicht vorkommenden reverse transkriptase.
Die Forscher nutzten in ihrem Experiment übrigens auch Reverse Transkriptase, die aus HIV-Zellinien gewonnen wurde.
Da die mRNA-Impfstoffe nicht gleichzeitig mit Reverse Transkriptase oder gar gleichzeitig mit HIV verimpft werden, kann diese Situation in einem echten Menschen nie so vorkommen wie in dem Experiment und ist daher komplett artifiziell.
(Wer tiefer in die Thematik einsteigen will, sollte den
Link auf die Originalquelle auf dem Preprintserver nutzen, statt auf den von Kupferle verlinkten PubMed-Abstract, da auf dem Preprintservern auch gleich die dazugehörige wissenschaftliche Diskussion mitenthalten ist mit all den Argumenten, die für den Text, v.a. aber auch gegen die Arbeit (bzw. die biologische Relevanz des Experiments sprechen)