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Klugschnacker 04.06.2016 14:40

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1227231)
Und in der Sozialisation spielt dann eine christlich-religiöse Weltanschauung, sofern sie eine relevante Umwelt für den Menschen darstellt, eine (von vielen) Möglichkeiten dar in der die Bewegung auf der Verhaltensdimension ausgelöst, verändert, beendet oder sonst was wird.

Zusammengefasst: Religion kann eine Auswirkung auf das Verhalten von Menschen haben. Muss aber nicht. Falls sie Auswirkungen hat, können diese entweder in Richtung Selbstlosigkeit oder Egoismus gehen.

Noch kürzer: Religion kann Einfluss haben oder nicht. Die Richtung dieses Einflusses ist ungewiss.

Das ist, wenn ich Dich richtig verstehe, nicht gerade als Beleg für Deine ursprüngliche Position zu werten, oder?
:Blumen:

zappa 04.06.2016 15:16

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1227248)
Zusammengefasst: Religion kann eine Auswirkung auf das Verhalten von Menschen haben. Muss aber nicht. Falls sie Auswirkungen hat, können diese entweder in Richtung Selbstlosigkeit oder Egoismus gehen.

Noch kürzer: Religion kann Einfluss haben oder nicht. Die Richtung dieses Einflusses ist ungewiss.

Ja, so interpretiere ich das. Und da unterscheidet sich Religion nicht von allen anderen relevanten Umwelten und deren Einfluss. Und der Einfluss bzw. die Richtung des Einflusses kann sich in einem Leben durchaus mehrmals ändern ...

Habe ich aber auch nicht wirklich anders formuliert:

Zitat:

Zitat von zappa (Beitrag 1227029)
Es reicht wenn der- oder diejenige daran glaubt. Und das ist wieder wie bei allen anderen Überzeugungen auch. Woran ich glaube, wovon ich überzeugt bin, wird mein Handeln maßgeblich beeinflussen - ob die Ausgangsstory, das, woran ich meine Überzeugung festmache, nun "wahr" ist, oder nicht.

Glaubenssätze und Überzeugungen bilden sich eben auch durch und in den relevanten Umwelten, von denen die christliche, zumindest in einigen Regionen dieser Welt, eine nicht ganz kleine, relevante Umwelt für die Menschen ist.

Dabei gilt es zu bedenken, dass wir meistens in mehreren relevanten Umwelten (an anderer Stelle habe ich das Subsystem genannt) gleichzeitig leben und insofern selten bis gar nicht eine monokausale Sozialisation in eine bestimmte Richtung vorliegen kann. Wobei ich persönlich noch nicht mal von Kausalität, sondern von höherer oder geringerer Korrelation ausgehe.

waden 04.06.2016 15:20

Eigenschaften wie Altruismus, Mitgefühl und Liebe können innerhalb einer Religion ausgelebt werden, genauso eignen sich aber Religionen mit Anspruch des Auserwähltseins (Judentum, Islam, Christentum) auch dazu, andere Menschen auszugrenzen und insofern die ebenfalls den Menschen innewohnenden Eigenschaften Hass und Gewaltbereitschaft zu pflegen.
Für eine ethisch verantwortungsvolle Lebensführung genügt Humanismus mit Einhaltung der Menschenrechte ohne Aneendung einer Religion. Und Religionen, die diese Menschenrechte wegen des Wesenskerns ihrer Urtexte nicht anerkennen können, sind im Kern problematisch.

tandem65 04.06.2016 19:06

Hi Arne,

bei einem wichtigen Punkt gebe ich Dir vorbehaltlos Recht. Christen sind nicht besser als andere Menschen. Ein netter Spruch aus unserem Kreis ist:
Da kommt ein guter Spruch in meinen Kopf, Christen sind nicht besser, sie haben es besser. ;)

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1227130)
Die frühen Anhänger der christlichen Religion, die bekanntlich jüdische Wurzeln hat, verstanden als ein von Gott auserwähltes Volk.

Du redest von den Israeliten als Christen. Das ist für mich als Christen etwas schräg. Denn für Christen gehört die Dreifaltigkeit/Dreieinigkeit, also Gott, Jesus & Heiliger Geist tatsächlich zu den Grundsätzen des glaubens. Somit kann es den christlichen Glauben früheste seit Jesu Geburt geben. Letztlich erst nach seinem Toid/Auferstehung/Himmelfahrt. Für die Juden ist Jesus ja auch nur ein Prophet, der eigentlich ihr Messias sein sollte.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1227130)
Aus ethnischer Perspektive kann von einer Gleichheit vor Gott also keine Rede sein. Entsprechend sind das Alte Testament und die Tora voll von Völkermorden.

Blöde Frage, hast Du wirklich den Eindruck daß die Kriege alle aus Religiösen Gründen von den Israeliten angezettelt wurden. Oder wurden nicht auch mal Kriege angezettelt weil man das Land einfach besitzen wollte und die anderen es eben einfach nicht so hergaben durch gut zureden. Sind die Israeliten nicht auch einfach mal überfallen worden und haben sich aus ganz unreligiösen Gründen verteidigt weil sie ihr Land nicht hergeben wollten? sind die Israeliten nicht einfach auch mal nach Babylon veschleppt worden für mehrere Jahrhunderte? Das ist ja oft schlicht und ergreifend Geschichte die da erzählt wird.
Hast Du schon mal Jesaja gelesen oder die anderen Propheten. Dort finden sich immer wieder konkrete Hinweise auf das erscheinen von Jesus. Das sind für Christen die wirklich spannenden Teile im AT.

Zitat:

Zitat von Klugschnacker (Beitrag 1227130)
Auf der Ebene des einzelnen Menschen wurde wiederum zwischen Ungläubigen und Gläubigen unterschieden, ferner zwischen Sklave und Herr, Mann und Frau, Menschen mit gottgefälligem Lebenswandel und den anderen (Zöllner, Pharisäer, Reiche, Homosexuelle etc.).

Ja und? Das mache ich & Du heute auch noch!
Die Frage ist doch ob der eine als besser der andere gewertet wird. Da hat Jesus sich ja mit dem Zöllner an einen Tisch gesetzt, was für die Pharisäer eben bis auf's Blut gereizt hat. Er hat ein Gebot nach dem anderen aus dem AT gebrochen. Damit hat er gezeigt daß viele Regeln aus dem AT nicht Göttlichen Willen darstellen. Sein Gebot der Nächstenliebe zeigt doch den Weg welche Regeln aus dem AT Du getrost verwerfen darfst, oder besser noch eher solltest. ;)
Gegen dieses Gebot zur Nächstenliebe verstosse ich auch hier im Forum Regelmässig mit meinen Kommentaren.
Jesus kritisiert gerade die überbordenden Regelungen der Pharisäer.
Für Jesus sind wir alle gleich, er liebt uns alle, ob wir an ihn Glauben oder nicht.
Da sind wir doch vor Gott alle gleich oder nicht?
Er sagt auch keiner kommt zum Vater denn durch mich. Viele Christen verstehen das so, daß nur wer an ihn glaubt in den Himmel zu Gott kommt.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, daß er durch seine Liebe zu allen Menschen allen Menschen Vergebung schenken will.
Du schreibst es ja immer wieder, was wissen wir schon was das wirklich heisst. Ich glaube daran daß Jesus zur Vergebung unserer Sünden am Kreuz gestorben ist. Ob er das nur für Christen macht oder nicht. Puh woher soll ich das wissen. Ich darf als Christ jedenfalls daran glauben, daß er mir diese Vergebung schenkt.

Puh, so ausführlich und so roten Faden wie Du kann ich irgendwie nicht formulieren. Jedenfalls nicht wenn ich einen Post auch irgendwann mal abschicken will.

Vielleicht habe ich mich trotzdem halbwegs verständlich ausgedrückt.

Beste Grüße.

Mirko 04.06.2016 19:30

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1227289)
Hast Du schon mal Jesaja gelesen oder die anderen Propheten. Dort finden sich immer wieder konkrete Hinweise auf das erscheinen von Jesus. Das sind für Christen die wirklich spannenden Teile im AT.

Puhhh das hatte ich zu gläubigen Zeiten immer am meisten gehasst. Man sucht sich einen Satz im Alten Testament aus, auf den iiiiirgendwas von Jesus passt und reimt sich was zusammen. Die 10 Sätze davor und danach muss man allerdings komplett ignorieren.
Ich würde genauso viel Übereinstimmung mit mir selbst finden wenn ich kreativ genug wäre.

Hier so ein toller Beweiß:

Jesus als Nachkomme Jakobs:

4. Mose 24,17
Ich sehe ihn, aber nicht jetzt; ich schaue ihn, aber nicht von nahem. Es wird ein Stern aus Jakob aufgehen und ein Zepter aus Israel aufkommen und wird zerschmettern die Schläfen der Moabiter und den Scheitel aller Söhne Sets.

Toller Beweiß, aber was ist mit dem nächsten Satz:
Aus Jakob wird der Herrscher kommen und umbringen, was übrig ist von den Städten

Wie darf ich das verstehen? Wen hat er umgebracht? Offensichtlich hatte der Autor einen anderen Herrscher im Sinn wie unseren Jesus.

Mein Glaube blieb durch zuviel Bibellesen auf der Strecke...
(und zwar während dem Bachelor-Studium zum Missionar/Prediger/whatever...)

schoppenhauer 04.06.2016 19:41

Danke euch beiden.

Die Mutter meiner Tochter ist streng gläubig. Ich finds gut, dass meine Tochter einen besseren Zugang zum Glauben hat als ich.

Schwarzfahrer 04.06.2016 20:05

Zitat:

Zitat von tandem65 (Beitrag 1227289)
...Christen sind nicht besser, sie haben es besser.

Das aber auch nur, solange sie nicht z.B. in Pakistan oder Ägypten leben...

tandem65 04.06.2016 20:21

Zitat:

Zitat von Schwarzfahrer (Beitrag 1227294)
Das aber auch nur, solange sie nicht z.B. in Pakistan oder Ägypten leben...

Du siehst die Sache zu weltlich. ;) :Huhu: :Blumen:

Nach meinem Kenntnisstand wären allerdings Nordkoreanische Christen froh darüber in Pakistan oder Ägypten leben zu dürfen. Auf der anderen Seite scheinen in Nordkorea die Gemeinden zu wachsen.


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