Zitat:
Zitat von Schwarzfahrer
(Beitrag 1584175)
Glaubst Du, daß alle um Faktor 1000 lügen, bzw. daß eine solche Diskrepanz in keiner anderen Datenbasis aufgefallen wäre?
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Welche Datenbasis soll denn TUI überhaupt haben, die Rückschlüsse auf das Infektionsrisiko im Urlaub zulassen?
Die einzige Situation, in der sie von Covid-19-Fällen erfahren, sind die positiv-getesteten Reiserückkehrer, bei denen sich das Gesundheitsamt von TUI Passagierlisten schicken lässt, weil ein unmittelbar nach der Ankunft positiver PCR-Test nahelegt, dass der Reisende auf seinem Flug andere Mitreisenden angesteckt haben könnte.
Solche Fälle gibt es, aber es ist bei den mitgebrachten Infekten leider die Ausnahme, gewissermaßen die berühmte Stecknadel im Heuhaufen, die man manchmal findet und bei der es dann glücklicherweise gelingt den Fall zu bregrenzen, indem man alle gefährdeten Mitreisenden ebenfalls in Quarantäne schickt (leider verliert man auch in diesen Fällen meist ein paar Tage, bis die Mitreisenden ausfindig gemacht und informiert worden sind.)
Wenn man nur diese Fälle zählt, unterschätzt man dramatisch den Anteil, den Reisen an der Ausbreitung des Virus hat.
Viel häufiger dürfte aber der Fall sein, in dem Mitreisende ebenfalls Coronaviren als Reisesouvenir mitgebracht haben, auf den (für viele Risiko-Länder bis Ende Januar freiwilligen) PCR-Test verzichtet haben (und auch jetzt gibt es noch viele Länder, bei denen die Testung bei Rückkehr freiwillig ist) und die infektion ihnen nicht aufgefallen ist, bzw. die Infektion so frisch war, dass der PCR-Test nach Reiserückkehr (noch) negativ war.
All diese Fälle tauchen in keiner Statistik als Reiseinfektion auf, sondern gehen im Grundrauschen der vielen Infekte unter, für die keine eindeutige Infektionsketten mehr nachvollzogen werden konnten.
Dass die zweite Welle im letzten Herbst ihren Ursprung wesentlich in der Rückreisewelle am Ende der Schulferien aus Ländern mit damals deutlich höheren inzidenzen, wie z.B. den Balkanländern hatte. nebst anschließender Perkolation der mitgebrachten Viren am Arbeitsplatz, in den Schulen und bei privaten Treffen (was alles den Sommer über bei niedriger inländischer inzidenz noch gut funktioniert hatte), ist mittlerweile rückwirkend gut erforscht.